Unchained Destiny von abgemeldet (Draco x Hermine) ================================================================================ Kapitel 5: Rache ---------------- „Na dann wollen wir doch mal sehen ob dieser Zabini wirklich so schlau ist wie er denkt.“ Ginny Weasley betrat summend die Bibliothek und warf einen ersten Blick zum großen Lesetisch an der gegenüberliegenden Wand, an welchem es sich der Slytherin bequem gemacht hatte. Sie grinste innerlich. Das würde alles noch viel einfacher werden als gedacht. Der Dunkelhäutige sah von seinem Buch auf, um zu sehen, wer die Bibliothek betrat. Er rechnete mit dem Schlammblut, doch als sich die kleine rothaarige Schwester des Wiesels durch die Tür schob, seufzte er auf. Sein Glück war ihm heute vielleicht doch nicht hold. Granger würde wohl nicht mehr auftauchen. Er beschloss seinen Plan aufzugeben und Draco Bericht zu erstatten. Die Vermutung des Blonden war auf jeden Fall ein Treffer ins Schwarze gewesen, denn immerhin hatten Grangers Füße sie hierher getragen, direkt in seine Arme. Doch leider schien ihr Misstrauen geweckt worden zu sein und sie hatte ihren eigentlichen Plan untergraben. „Was soll‘s, gibt schließlich spannendere Dinge als kleine Mädchen dabei zu beobachten, wie sie Unfug treiben.“, dachte Blaise trocken und schob die Bücher zurück ins Regal ehe er sich seine Aufzeichnungen schnappte, welche bemerkenswerter Weise jedoch nur Zeichentrickfiguren zierten, und verschwand in Richtung Slytherin-Gemeinschaftsräume. Wenn er sich da nicht verschätzt hatte… Ginny kicherte amüsiert. Sie wusste dass sie eine unschuldige Wirkung auf Jungs hatte, aber das man ihr nicht das geringste bisschen Gerissenheit zutraute ließ sie schmunzeln. Sie sah sich um und vergewisserte sich, dass der Bibliothekar nirgends zu sehen war und betrat mit eiligen Schritten den verbotenen Teil der Schulbibliothek. Sie sah sich noch einmal prüfend in allen Gängen um und seufzte. „Na…dann mal sehen…wo haben wir es denn?“ Sein Kopf dröhnte. Definitiv hatte er sich heute schon zu viel zugemutet und seine Kräfte überschätzt. Nun war er erschöpft, lümmelte auf seinem Sofa und versuchte sich auf seinen Hausaufsatz für „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ zu konzentrieren, welches sich angesichts des sich immer wieder meldenden Pochens in seiner Schläfe als wahrer Kunstakt herausstellte. Zudem erwartete er langsam aber sicher Blaise’s Rückkehr. Je weiter der Zeiger seiner Wanduhr seine Runden drehte, umso ungeduldiger wurde er. Der Dunkelhäutige hätte schon längst zurück sein müssen, wäre seine Ahnung falsch gewesen. Also musste er mit seiner Vermutung Recht gehabt haben und das Schlammblut hatte sich tatsächlich auf den Weg zur Bibliothek gemacht. Nein, er musste auf jeden Fall richtig gelegen haben, als er Blaise rüber zur Bibliothek geschickt hatte. Gerade wollte er sich wieder seinem Aufsatz zuwenden, als es an seiner Tür klopfte und Blaise kurz darauf eintrat. Draco sah von seinem Geschriebenen auf und grinste Blaise vielsagend an. „Und?“ „Du hattest wie immer Recht Draco. Sie war da.“ Blaise lies sich auf den Sessel gegenüber des Sofas fallen und taxierte den Blauäugigen. „Schön verbeult sah die Kleine aus.“ Draco konnte ein hämisches Kichern nicht unterdrücken. „Ich sagte doch, ich habe dir nicht zu viel versprochen. Und? Hat sie ein Buch mitgenommen?“ „Einige…aber keins aus der verbotenen Sektion.“ Enttäuscht wandte Draco den Blick ab und sah zum Fenster hinaus, wo die Sonne langsam abschwächte und hinter einigen Wolken zu verschwinden begann. Bald würde es Abend und Zeit zum Essen sein. „Hermine! Ich hab’s!“ Außer Atem wedelte Ginny Weasley mit dem Buch vor der Nase ihrer älteren Freundin umher, beachtete dabei nicht, dass sie sich im Gryffindor Gemeinschaftsraum befanden. „Psst! Ginny! Nicht so laut!“ Gehetzt sah sich Hermine zu beiden Seiten um und versicherte sich, dass sie keine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten. Neville saß in einer Ecke nahe dem Kamin, beschäftigte sich eifrig mit seiner Hausaufgabe für McGonnagall und schien nahe am Rand der Verzweiflung zu sein. Manchmal tat er Hermine leid. Doch momentan hatte sie Wichtigeres zu tun als Longbottom bei seiner Hausarbeit zu helfen. Ginny reichte ihr ein in braunes Papier eingeschlagenes Buch und als sie die Verpackung aufriss, begannen die braunen Augen des Mädchens zu leuchten. „Wunderbar.“, wisperte sie entzückt und drückte Ginny beherzt an sich. „Danke. Ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen gewesen!“ „Keine Ursache, dazu sind Freunde doch da. Aber was willst du mit dem Buch?“ Fragend sah die Rothaarige zu ihrer Freundin auf. „Das…wirst du noch früh genug herausfinden…“, grinste Hermine und machte sich auf den Weg hoch in den Mädchenschlafsaal. Bald war Zeit fürs Abendessen und die Braunhaarige hatte vor, ihren Plan so schnell wie möglich in die Tat umzusetzen. Der Abend war hereingebrochen und nachdem Draco sich alles genauestens von Blaise hatte erzählen lassen und auch er von seinem kleinen Sieg über Parkinson berichtet hatte, machten sich die beiden jungen Männer gemeinsam auf den Weg zum großen Saal, um dort dem Abendessen beizuwohnen. Draco sehnte sich diesen Moment schon den halben Tag herbei, wollte er sich doch persönlich von dem Zustand des Schlammbluts vergewissern. Er war sich sicher, dass er nicht enttäuscht sein würde. Unterwegs trafen sie noch auf Pansy, die sich in einiger Entfernung den beiden anschloss, jedoch vorher von Blaise noch einen vielsagenden hämischen Blick zugeworfen bekommen hatte. „So…fast fertig.“ Zufrieden betrachtete Hermine ihr Werk. Der Trank war perfekt und der zugehörige Zauber wirklich kinderleicht zu merken. Draco Malfoy würde schon bald sein blaues Wunder erleben. Sie vergewisserte sich, dass sie alles dabei hatte, ließ ihren Zauberstab unter ihrem Pullover verschwinden und stieg die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinab, wo Harry und Ron schon seit geraumer Zeit auf sie zu warten schienen. „Wartet ihr auf mich? Wäre nicht nötig gewesen.“ Sie setzte ein Lächeln auf, dass ihr angesichts ihrer schmerzenden Wange noch etwas schwer fiel und stupste Harry an der Stirn. „Wir dachten, wir sollten warten um zu sehen, ob es dir schon besser geht. Ginny hat gemeint, du wärst in der Bibliothek gewesen?“ Harrys Stimme klang gleichermaßen besorgt wie auch vorwurfsvoll. Er hatte sich den halben Nachmittag lang schlimme Vorwürfe gemacht, sie nicht besser im Auge behalten zu haben. Er wollte seinen Fehler unbedingt wieder gutmachen. Er tätschelte Hermine das weiche Haar und ließ sie vorgehen. In einigem Abstand folgten sie dem Mädchen. „Denkst du sie plant etwas?“ Ron nestelte nervös mit seinen Händen an seinem Umhang. Wenn Hermine sich gar nicht aufregte und einen gelassenen Eindruck machte, dann konnte das einfach nur bedeuten, dass sie etwas vorhatte. Sie stiegen gerade die Treppe zum Hauptkorridor hinab, als sich Hermine auf dem Absatz umdrehte und Harry und Ron in eine Nische hinter einer der prächtigen Säulen zog, die den Aufgang zierten. „Folgendes.“ Die Braunhaarige ließ ihren Blick zwischen dem Rotschopf und dessen schwarzhaarigen Begleiter umherwandern. Dann zog sie behutsam das kleine Fläschchen mit dem grünen Inhalt aus ihrer Manteltasche und streckte es Ron entgegen. „W…was?“ Fragend nahm er das Fläschchen und drehte es einige Male unschlüssig hin und her. Auch Harry hatte sich über die Tinktur gebeugt und sah seine Freundin fragend an. „Körpertauschelixier.“ Hermine grinste zufrieden. „Bitte was? Vergiss es.“ Ron drückte den Flakon Harry in die Hand und schüttelte unwillig den Kopf. „Aber bei Harry fällt es zu sehr auf Ron!“, jammerte Granger und wippte mit den Füßen vor uns zurück. „Bitte Ron, nur dieses eine Mal!“ Der Rothaarige schluckte schwer und nahm Harry das Fläschchen wieder ab. „Und mit wem soll der ganze Spaß von statten gehen? Sag bitte nicht mit Malfoy.“ „Eben diesem.“ „Das ist nicht dein Ernst! Ich soll den Körper mit Draco Malfoy tauschen? Ist ja abartig!“ „Es wirkt nur 24 Stunden! Bitte Ron! Das wäre eine Lektion, die der gute Malfoy sicher nicht so schnell vergessen würde. Außerdem könntest du die Gelegenheit quasi am Schopf packen und die Slytherins ein wenig über die bevorstehende Spieltaktik ausspionieren.“ Flehend sah Hermine Ron an und hielt seinen Arm. „Tu es für mich!“, wisperte sie eindringlich. Ron warf einen fragenden Blick zu Harry, der resigniert mit den Schultern zuckte. „Wir werden sie eh nicht davon abhalten können und besser einer von uns als Neville oder Ginny.“ Ron schnaubte. Wieso musste immer ihm so etwas passieren? „Wo bleiben die denn?“ Draco sah sich immer wieder suchend im Saal um, doch keine Spur vom Schlammblut und ihrem Anhang. Langsam wurde er ungeduldig. Den ganzen Tag hatte er gewartet, um sie zu betrachten und den Moment zu genießen und nun kam sie einfach nicht bei. Blaise war in ein Gespräch mit Pansy vertieft und Crabbe und Goyle waren bereits eifrig mit ihrem Abendessen beschäftigt, als Draco aufstand und sich auf den Weg in Richtung Korridor machte. Er wollte sich selbst davon überzeugen, ob die Drei nicht schon längst da waren und sich nur andere Plätze gesucht hatten. Leise huschte er durch die Sitzreihen und drängte sich durch den engen Spalt der Saaltüre, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. „Halt.“, zischte Hermine und drückte Ron und Harry mit ihrem Arm zurück, als sie Draco Malfoy erblickte, der gerade durch die Saaltüre nach außen auf den Hauptkorridor gelangt war. „Das ist DER perfekte Moment!“, jubelte sie leise und schubste Ron vorwärts. „Na los Ron, sei kein Angsthase! 24 Stunden, dann befreien wir dich von dieser Qual.“ Ron schickte noch ein Stoßgebet zum Himmel und tappste unbeholfen auf den Blonden zu. Draco wandte sein Gesicht dem Geräusch links vor ihm zu und erblickte das Wiesel. Er grinste hämisch und ging ein paar Schritte auf den Rotschopf zu. „Na Wiesel, wo hast du denn deine beiden Freunde Schlammblut und Narbengesicht gelassen? Oder geht es Granger etwa so schlecht, dass sie nicht zum Essen kommt und Potty sie hüten muss?“ „Sei still Malfoy.“ Ron starrte auf den Boden und hielt den Flakon griffbereit in seiner rechten Manteltasche. Nur noch ein Stück. Nur ein kleines Stück. „Was hast du gesagt Wiesel? Du redest so leise. Sieh mich gefälligst an wenn ich mit dir rede, hast du verstanden?“ Draco kam vor dem Rothaarigen zum Stehen und packte ihn an der Schulter. Wie unverschämt konnte man sein. Wenn ein Malfoy sprach, hatten die anderen ihm zuzuhören und ihn dabei ehrfürchtig anzusehen. Der Blonde seufzte. Was konnte man von ihm verlangen? Er war eben doch nur ein minderwertiges Exemplar, genau wie alle anderen aus seiner Familie. „Mach schon Ron, los!“, nörgelte Hermine und konnte vor Nervosität kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Gerade wollte sie aus ihrem Versteck heraus treten um Ron zur Seite zu stehen, als direkt vor ihr Ron laut brüllte und Draco erschrocken aufschrie. Ron hatte die Gelegenheit beim Schopf gepackt und das Fläschchen auf Draco geworfen. Dort wo es seinen Umhang berührt hatte, dampfte es gefährlich. Draco war zurückgesprungen und hatte vor Schreck laut aufgeschrieen. „Bist du durchgeknallt? Was soll der Scheiß Weasley!?“ Draco packte den Rothaarigen und wollte ihm gerade eine verpassen, als Hermine vor ihm auftauchte und ihren Zauberstab gefährlich in seine Richtung schwenkte. „Nimm den Körper den du berührtest, tausch die Seelen mit dem, der dich führtet.“ Dem Blonden wurde heiß und ehe er sich seiner Lage bewusst war, wurde ihm schwarz vor Augen und er sank benommen zu Boden. Dem Rothaarigen erging es nicht besser, außer der Tatsache, dass er wusste was ihm Schreckliches bevorstand. Einige Minuten tat sich gar nichts. Hermine hatte instinktiv Rons Kopf in ihren Schoß gebettet und wartete zusammen mit Harry gespannt darauf, was passieren würde, wenn die beiden wieder zu sich kommen würden. Noch ein paar Minuten später regte sich Ron langsam. „Ron?“, flüsterte Hermine und sah auf ihren Freund hinunter. „Was…wo…?“ Der Rothaarige riss ungläubig die Augen auf als ihm bewusst wurde, dass er im Schoß des Schlammbluts lag. Aber was…? Ron? Wieso hatte sie ihn Ron genannt? Nein!!! Erschrocken richtete er sich auf und sah an sich hinunter. Das Gryffindor Emblem zierte seinen Umhang und als er vor sich auf den Boden sah blickte er in sein eigenes Gesicht. Ein spitzer Schrei entfuhr seiner Kehle. „Was hast du getan Schlammblut!“, zischte Malfoy. Seine Laute klangen sonderbar fremd aus dem Mund eines anderen und ihn ekelte schon jetzt die Vorstellung im Körper des Wiesels zu stecken. Hermine grinste zufrieden. „Hallo Malfoy, wie schön dich zu sehen.“ Harry grinste ebenso und zog Draco am Ärmel. „Komm schon Ron, wie lang willst du noch pennen?“ Er rüttelte am Blonden und langsam schlug dieser noch etwas benommen ebenfalls die Augen auf. „Na, wie ist es ein Sixpack zu haben?“ Harry lachte auf und zog ihn nun vollends auf die Beine. „Uhhh…mein Kopf dröhnt. Hat es funktioniert?“ „Bestens. Schau doch mal an dir herunter.“ Potter grinste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)