Mit dem Wappen im Herzen von abgemeldet (...nur dein wahres Ich kann dich durch die Dunkelheit führen!) ================================================================================ Kapitel 1: Wer ein Versprechen bricht... ---------------------------------------- Ich hab mich mal endlich durchgerungen und das erste 1 Kapi getippt! Die Idee hierzu spuckt mir schon länger im Kopf herum... Wünsch euch dann noch viel Spaß beim Lesen ^^ Wer ein Versprechen bricht… Gelangweilt saß Daisuke auf dem schmalen Stuhl und lehnte mit verschränkten Armen auf einem alten Schreibpult. Sein Kopf lag auf der gekreuzten Mitte seiner verschlossenen Arme. Daisuke hatte sich bereits vom Unterricht abgewandt und seine volle Aufmerksamkeit auf die Freiheit hinter den verschlossenen Fenstern gerichtet. Eigentlich könnte es keinen besseren Tag als diesen geben, um sich in der Schule zu langweilen. Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die spiegelnde Fensterscheibe, an denen das Wasser bereits wie in Strömen herab floss. Daisuke sah sich nur selbst darin und so konnte er sich nur vorstellen wie es draußen aussehen musste. Die grauen, von Wasser aufgeblähten Wolken, die den ganzen Himmel überzogen und den Blick auf die strahlende Sonne versperrten. Das nasse Gras und die matschige Erde. Aber egal wie grau die Welt dort draußen auch ausgesehen hätte Daisuke wäre um vieles lieber dort gewesen als hier drin. Der Unterricht, der Lehrer, alles ödete ihn an, da wäre ihm bei dem Sauwetter sogar noch was Besseres eingefallen. Und dabei sollte er doch aufpassen. Er seufzte. Plötzlich bemerkt er, dass sein Rucksack zu zappeln begann. Schnell warf er einen Blick nach links und rechts, vorne und hinten, dann beugte er sich leicht über die rechte Kante seines Pultes und bemühte sich dabei unbemerkt zu bleiben. Was nicht schwer war, denn im Gegensatz zu ihm, konzentrierten sich die anderen Schüler auf den Unterricht, da sie nichts versäumen wollten, wegen den anstehenden Prüfungen. Mit seinem Füller tippte er gegen den kardinalroten Rucksack. Das Zappeln erstarb kurz und ein leises beschwerendes Geräusch drang heraus. „Chibimon, strample hier nicht so herum, ich hab doch gesagt du sollst dich unauffällig verhalten wenn wir hier sind!“ Daisuke pickte noch ein paar Mal fester in das Schulbuchlager hinein. Der Rucksack wackelte wieder, bis sich aus dem halb geöffneten Reißverschluss ein blauweißer Kopf drängte. „Ich will wieder raus. In dem Ding stinkt es. Außerdem ist nichts mehr zum Essen da“, beschwerte sich das Digimon. Möglichst schnell schob Daisuke den Rucksack unter das Pult. Sein Blick schweifte nervös durch das Klassenzimmer, während er den Stuhl etwas zurück schob und sich dann etwas unter den Schreibtisch beugte. Dabei ließ er erst einmal außen vor, dass Chibimon wohl sein ganzes Lunchpaket gefuttert hatte. „Mach hier nicht so einen Lärm, sonst fällst du auf und wir bekommen Ärger. Du dürftest gar nicht hier sein, also verhalte dich auch dementsprechend. Die anderen…“ „Motomiya Daisuke! Sie scheinen es unter ihrem Tisch ja interessanter zu finden, als hier oben. Könnte ich Sie nun wieder dazu bewegen sich aufrecht hinzusetzten und endlich dem Unterricht zu folgen.“ Der Angesprochene schreckte auf, als er die Stimme vernahm. Er war etwas zu voreilig und knallte mit dem Kopf gegen die Tischplatte. Mit einem gequälten Stöhnen rieb er sich den Hinterkopf, während er sich die Aufforderung anhören musste. Als Daisuke sich im Stuhl zurücklehnte und tiefer sank, da die Augen all seiner Klassenkammeraden auf ihm lagen, hatte sich ihr Sensei bereits wieder umgedreht und ging nach vor, Richtung Tafel. Das Gekicher hinter den vorgehaltenen Händen war kaum zu überhören. Doch dann hielt sein Sensei noch einmal kurz inne und drehte den Kopf zu dem unachtsamen Schüler „Ach, und ich erwarte sie nach dem Unterricht in meinem Büro!“ Daisuke sank noch etwas tiefer. Seine Wangen liefen purpurrot an. Am liebsten wäre ihm gewesen, wenn sich in diesem Moment ein schwarzes Loch aufgetan und in verschluckt hätte. ~*~ In dünnen Schlieren fiel der Regen in nur noch großen Abständen auf die Erde und bewässerte das Land. Daisuke zog den Kragen seines grünen Jacketts höher. Der blaue Rucksack den er über eine seiner Schultern geworfen hatte schwang unregelmäßig in der Luft von einer auf die andere Seite, während der Junge durch die Straßen rannte. Seine Sachen waren komplett durchweicht und ihn seinen Schuhen hatten sich schon unangenehme Wasserlachen gebildet. Alles klebte an seinem Körper. Er sollte die Geschichte, die sich im Unterricht ereignet hatte, jetzt einfach vergessen, nachhause gehen und lernen. Mit Sicherheit hatten Hikari und Takeru mitbekommen, dass er Chibimon in ihre Welt und sogar in die Schule mitgenommen hatte, dass er in der Digiwelt war und alles andere getan hatte, als das was sie eigentlich vereinbart hatten. Er sollte lernen, das hatte er ihnen versprochen und dafür kümmerten sie sich solange um alles, damit er seine Prüfungen schaffen konnte. Daisuke seufzte. Warum musste er immer gegen Vereinbarungen handeln? Es war doch ein Versprechen und Hikari wollte er doch auch nicht enttäuschen. Er ballte seine Hand zur Faust und hob sie fest entschlossen vor seine Brust. Ab jetzt würde er jeden Tag lernen und sie nicht mehr enttäuschen. Er nahm sich vor, diese Prüfungen zu schaffen und das auch noch mit Bravur. Für Hikari, um sie zu beeindrucken und für sich selbst. Erhobenen Hauptes und mit einem entschiedenen Funkeln in seinen braunen Augen stapfte er durch die mit Wasserlachen übersäte Straße. Zu Tode erschrocken stolperte Daisuke einige Schritte zurück. In seinen Haaren glänzte das braune, schmutzige Wasser. Eine Wasserflut hatte sich über in ergossen, als das vorbeibrausende Auto, dem er nur noch haarscharf ausweichen konnte, ihn voll spritze. Mit den Händen fing er sich auf den klatschnassen Asphalt ab und saß im nächsten Moment in einer tiefen Pfütze, knapp vor dem Gehsteigrand. „Pass doch auf du Spinner!“, rief ihm ein schwarzhaariger Stachelkopf, der aus dem Autofenster lugte zu. Die hätten ihn beinahe überfahren! Daisuke blinzelte in die graue Stadt hinein. Sein Herz begann wie wild zu hämmern. Anscheinend fing er erst jetzt an zu realisieren was passiert war. Einige Sekunden verharrte er so. Mit wackligen Armen und Beinen stemmte er sich wieder in die Höhe und warf einen Blick an sich hinunter. Triefend hing sein Gewand an ihm. Was für ein Tag! Immer noch mit einem gespannten Gefühl ihm Magen und weichen Gliedern, drehte er sich in die Richtung in die das Auto verschwunden war. „Passt doch selber auf“, brüllte Daisuke in die finstere, leere Straße, nur um etwas von der aufgewühlten Lähmung raus zu lassen. „Alles in Ordnung?“, kam sofort die Frage seines Digimonpartners, der den Kopf aus Daisukes Rucksack drängte und ihn über dessen Schulter hinweg sorgenvoll anschaute. Dieser stapfte jedoch nur murrend weiter, was Chibimon dazu veranlasste ganz herauszuschlüpfen und sich auf die Schulter seines Partners zu setzten. Daisuke begann gerade damit einen Stein vor sich her zu kicken. „Es tut mir leid, dass du wegen mir Ärger bekommen hast“, entschuldigte sich das blaue Digimon. Daisuke neigte leicht den Kopf zur Seite und sah Chibimon fragend an, wobei ihm der Stein abhanden kam. „Hast du dir etwa die letzten Stunden nur darüber Sorgen gemacht?“, fragte der kardinalrothaarige Junge mit einem bereits ungläubigen Ausdruck im Gesicht. Das Digimon hatte sich die ganze letzte Zeit nicht mehr blicken lassen, sondern war so still wie noch nie. Die Schuldgefühle mussten ihn ja ziemlich plagen. Chibimon drehte sich leicht weg und zog eine beleidigte Schnute. „Na und?!“ Daisuke grinste und musste sich ein heiteres Lachen verkneifen, schaffte es jedoch nicht für lange. „Was gibt es da zu lachen?“, fragte Chibimon empört. „Nichts, schon gut!“, erwiderte Daisuke und rieb sich eine Lachträne aus dem Auge. Er starrte kurz in den Wolken verschleierten Himmel. „Glaubst du, dass die anderen jetzt sauer sein werden?“ Daisuke sah nicht zu seinem Partner, der auf seinen Schultern saß, sondern weiter in die düsteren Höhen. Schon am Morgen hatte er die wage Vermutung gehabt, dass Hikari ihn schief angesehen hatte und befürchtet, dass sie ihn in der Digiwelt vielleicht bemerkt hatten. Doch er war sehr erleichtert gewesen, dass sie nichts gesagt und anscheinend doch nichts mitbekommen hatten. Aber jetzt würde es auch nichts mehr ausmachen, jetzt wussten sie es oder zumindest vermuteten sie es und er würde sie nicht belügen können. Er war ziemlich weit vom Weg abgekommen. Warum hatte er das nicht gemerkt? Dabei müsste er den Weg zu sich doch wie im Schlaf kennen. Das sah aber ganz und gar nicht nach seinem zuhause aus. Langsam stapfte er am Straßenrand weiter. Vor einer Leitplanke blieb er schließlich stehen und starrte auf eine steile Klippe hinaus. Haben sie keine Lügen verdient? Sie schließen dich aus, weil sie dich nicht mehr brauchen, deshalb haben sie dir dieses Versprechen auch abgenommen! Willst du dir das wirklich gefallen lassen? Da haben sie dich die ganze Zeit über gebraucht und du hast dich für sie aufgeopfert, ihnen beweisen müssen wie mutig du bist und dein Leben immer wieder aufs Spiel gesetzt, dann danke sie es dir so und schließen dich aus! Sie haben dich abgeschrieben und wollen dich so wenig oft wie möglich um sich haben! Überhaupt, Takeru und Hikari, sie sind ohne dich glücklicher, das weißt du doch genau! Du nervst sie nur. Du stehst ihnen im Weg. Doch das gilt für jeden, nicht nur für sie oder? Sein Kopf wirbelte herum. Was war das? „Chibimon, was hast du gesagt?“, fragte Daisuke, obwohl er sich sicher war, dass sein Partner diese Worte bestimmt nicht in den Mund genommen hatte. Aber dachte er wirklich so? Nein, das konnte doch nicht sein, dass musste in seinen Gedanken sein, aber das waren definitiv nicht seine Gedanken. „Daisuke!“, begann Chibimon empört. „Ich sagte, dass die anderen…“ Doch weiter vernahm Daisuke die Worte schon gar nicht mehr. Wieder von düsteren Gedanken geplagt, ging die Stimme seines Partners vollkommen unter. …dich schon so gut wie vergessen haben! Sie denken doch nicht mal jetzt an dich. Ihnen ist es sogar egal ob du dein Versprechen gebrochen hast oder nicht, sonst wären sie doch hier! Sie wollten nur deine Nähe vermeiden und dich nicht so oft um sich haben, weil du ihnen lästig bist… Das stimmte doch gar nicht! Chibimon Gestalt begann zu verschwimmen. Plötzlich schien sich die gesamte Umgebung zu entfernen. Immer weiter weg. Er wollte die Handausstrecken und etwas sagen, doch sein Körper bewegte sich nicht. Nichts schien ihm mehr zu gehorchen. Er konnte sich nicht mehr rühren und wurde immer weiter weg getragen. Dabei ging er nicht, er bewegte sich nicht und doch schien sich sein Standpunkt zu verändern. Alles entfernte sich, weiter und weiter, es war unaufhaltsam. …Wo sind jetzt deine Freunde um dir Mut zu machen?... „Aufhören“, dachte Daisuke und wollte seine Hände zu Fäusten ballen, doch sein Körper verwehrte ihm jede Bewegung. Er stand einfach nur da. Nein, er wusste nicht einmal ob er stand. Doch er war hilflos, da er nichts tun konnte. Das hieß jedoch noch lange nicht, dass er sich auch so leicht ausliefern würde. Was auch immer dort war oder hier, würde ihn nicht so leicht einschüchtern. …Was ist wenn dich dein Mut umbringt, weil dein Gegner zu stark ist? Wäre das nicht sinnlos? Für was willst du sterben? Für Freunde? Um dich zu beweisen? Deinen Stolz? Warum gibst du nicht einfach auf? Das würde alles einfacher machen… Daisukes Blick wurde stur. Das war wohl das Einzige was er noch unter Kontrolle hatte. …du müsstest nicht für so einen Unsinn sterben… Von einer gewaltigen Kraft wurde er in sein Gesicht geschlagen. Es fühlte sich an, als würde alles brechen. Seine Wangen, seine Nase, seine Augenhöhlen, sogar sein Mund schienen zu pochen. Er konnte nichts tun. Seine Augen verengten sich automatisch. …Gib auf! Und was sagt ihr bis jetzt dazu? Kann ich da weiter machen? Ich bin etwas unentschlossen... eure Yuukio Kapitel 2: Ein Unglück kommt selten allein ------------------------------------------ Hi! Hier ist nun das zweite Kapitel, nachdem ich im ersten so viele, lange und ausführliche Kommentare bekommen hab. Ich hab nicht mit so vielen gerechnet, da ich noch ziemliche Anfängerin im Schreiben allgemein bin und war dann so überglücklich >////< Deshalb hab ich mich gleich rangehalten und geschrieben, geschrieben und geschrieben! Ihr habt mich richtig motiviert. Natürlich hab ich jetzt bei den ganzen Kommentaren etwas Angst, dass ich die Erwartungen nicht erfüllen kann. Aber ich werde mich anstrengen! Also noch mal vielen Dank an alle, die mich so toll ermutig haben hier weiter zu schreiben! Ein Unglück kommt selten allein „Mimi?“, fragte Jou ungläubig in den Raum. Er hatte gerade eine Mail bekommen, dass sich die emotionsgeladene Digiritterin am Flughafen befand und er sie von dort abholen sollte. Eine Weile starrte er noch vor sich auf den Display. Dann schüttelte er leicht den Kopf. Was? Er sollte sie dort abholen! Warum denn ausgerechnet er? Jou sprang wie gehetzt auf. Sie war doch schon am Flughafen, was bedeutete, dass er sich wohl beeilen sollte. Hastig tippte der Schwarzhaarige noch, dass er gleich dort sein würde. Er kramte schnell ein paar Sachen zusammen. Im Laufen riss er seine beige Jacke vom Garderobenständer und nahm den Autoschlüssel vom Sideboard im Gang. „Ich leih mir dein Auto, Shin!“, rief er noch in die Küche. Übereifrig nahm er ein Paar seiner Schuhe und schlüpfte hinein. Ein schwarzhaariger Mann lehnte sich am Rahmen der Küchentür an und schlürfte an einer Tasse Kaffee. Er beobachtete den etwas gestressten Jou und fuhr sich durch die Haare. Seine Schicht war gerade zu Ende, was hieß, dass er sich wohl heute entspannen würde und das Auto sowieso nicht mehr brauchte. Im Gegensatz zu Jou, der den Anschein machte, als würde er zu einem Date zu spät kommen. Wobei er nicht wusste was er unwahrscheinlicher finden sollte, das zu spät oder das Date. „Also gut, aber nicht zu lange… und sei vorsichtig!“, sagte Shin und sah seinem Bruder kopfschüttelnd hinterher, der mit einem „Danke“ durch die Tür nach draußen verschwand. Das war überstürzt, ging es Jou durch den Kopf, als er ihm Auto saß und es die Parkgarage hinausfuhr. Er war wie ein Verrückter losgestürmt um Mimi abzuholen. Doch wenn er sich daran erinnerte wie sie mal per Anhalter gefahren waren. Der Gedanke, dass sie das noch einmal tun könnte und auch noch alleine gefiel ihm nicht. Jou seufzte. Taxi fahren war heutzutage auch nicht mehr so sicher und billig, außerdem hatte sie ihn darum gebeten. Warum sollte er sie also nicht abholen? Nachdem Jou einige Verkehrshindernisse hinter sich gelassen hatte, kam er vor dem Flughafen an. Langsam fuhr er durch die Einbahnstraße und behielt dabei den Ein- und Ausgangsbereich genau im Auge. Doch Mimi konnte er nicht entdecken. Deshalb beschloss er kurzerhand sich auf einen der Taxiparkplätze zu stellen. Er würde schon nicht zu lange brauchen. Das hoffte er zumindest. Jou musste wirklich nicht lange suchen, denn schon nach ein paar Minuten, entdeckte er ein braunhaariges Mädchen, das einen großen Koffer mit Rädern hinter sich her zog und auf ihn zukam. Sie hatte ihn wohl auch schon ausfindig gemacht. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Hallo Mimi!“, sagte er laut genug, damit sie es hören konnte und winkte ihr dabei mit einer Hand zu. Er bemerkte dabei gar nicht, dass seine Schritte ungewollt schneller wurden. „Jou, schön dich wieder zu sehen!“, rief sie ihm zu und lächelte fröhlich, was auch Jou eins aufs Gesicht zauberte. Er war auch unheimlich froh sie wieder zu sehen, schließlich lebte Mimi momentan in Chicago und Kontakt bestand nur noch durch E-mails. Wann hatte sie sich eigentlich das letzte Mal gesehen? Als sie bei ihm ankam, umarmte sie ihn ungestüm und ergriff danach gleich wieder ihren Koffer, den sie dafür loslassen musste. „Es freut mich auch! Das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben ist schon eine Weile her!“ Mimi nickte zustimmend. „Ja, fast ein Jahr!“, stimmte sie zu und redete gleich ungehalten weiter, „Komm lass uns die anderen besuchen. Ich freu mich schon richtig sie wieder zu sehen. Ihr glaubt gar nicht wie ich euch alle vermisst habe. Seit ihr alle wohl auf? Ihr habt doch auch bald Ferien oder? Wir könnten doch alle zusammen Urlaub machen! Wäre das nicht wieder einmal schön!“ Jou kam gar nicht mehr zu Wort. Aber das war eben Mimi. Sie eilte bereits mit tanzenden Schritten auf sein Auto zu, auf das er gerade hingewiesen hatte. Es konnte ihr doch nicht verübelt werden, dass sie sich auf ein Wiedersehen freute. Was sie auch zeigte! Jou fand es erstaunlich wie das Abenteuer in der Digiwelt sie doch zusammengeschleust hatte. Er war ehrlich gesagt, sehr froh darüber. Schnell war der Koffer im Kofferraum verstaut. „Hast du die anderen denn schon benachrichtig?“ Mimi schaute ihn kurz fragend an und fuhr sich dabei durch ihre braunen Haare. Dann schien sie jedoch zu verstehen was er eigentlich damit meinte. „Ach so, ja habe ich! Doch ich dachte mir, da du näher als die anderen am Flughafen wohnst, bitte ich dich gleich darum mich abzuholen.“ Sie lächelte leicht verlegen. „Es tut mir leid, wenn ich dich gestört habe. Aber es ging alles so schnell Ich hab gestern kurzfristig beschlossen, dass ich komme und bin heute Morgen in das frühste Flugzeug eingestiegen. Und… ich wollte dich auf keinen Fall stören, aber du bist nun mal die zuverlässigste Person von allen und da dachte ich eben…“, sie brach ab. „Außerdem, wenn ich so darüber nachdenke, bist du wohl der Einzige von uns, der schon einen Führerschein hat“, fügte sie schnell hinzu. Jou wusste nicht ob er diese Tatsache, dass ihm Mimi so vertraute in diesem Punkt als gut oder schlecht betrachten sollte. Aber sie hatte es bestimmt nicht böse gemeint. „Das war wirklich kein Problem! Du hast mich von nichts abgehalten und es freut mich doch auch dich wieder zu sehen. Also, du siehst, es ist alles in Ordnung. Lass uns jetzt fahren.“ Er unterstrich die Worte indem er sie noch mit einem Lächeln unterstrich. Mimi nickte ihm noch mal dankend zu. Bevor sie einstieg, blieb sie noch kurz stehen. „Was ist los, Mimi?“, fragte Jou nach, der gerade die Wagentür auf der Fahrerseite öffnete. „Eine Nachricht von Palmon“, antwortete sie verwundert. ~*~ Mit zusammengepressten Lippen, saß Miyako auf ihrem Bett, die Beine neben sich leicht angewinkelt. Sie starrte auf die Nachricht die auf dem Display des Digiterminal stand, die sie gerade eingegeben hatte. Ihr Daumen war knapp oberhalb der Taste um zu bestätigen, dass die wenigen Worte geschickt werden sollten. Verkrampft saß sie immer noch da. Sie war so unsicher. Sollte sie oder nicht? Sie ließ das Digiterminal auf ihr Bett fallen und raufte sich die Haare. Es war einfach zu schwer! „Nah~“, seufzte sie gequält und ließ sich auf das weiche Bettzeug zurückfallen. Warum konnte sie nicht einfach fragen. Nicht einmal mit einer E-mail war sie dazu in der Lage. Sie wünschte sich jemanden, der jetzt einfach diesen blöden Knopf drücken würde damit die Nachricht an den Adressaten ging, denn sie selbst traute sich nicht. Dabei hatte sie es sich so fest vorgenommen, diese Nachricht mit den Worten: Hast du Lust mit mir essen zu gehen? Miyako abzuschicken. Plötzlich bekam sie selbst eine Mail. Schnell hatte sie sie geöffnet und als sie über die paar Wörter flog, zauberte sich ein überglückliches Lächeln auf ihre Lippen. Mimi war wieder hier, das war doch eine gute Nachricht. Sie könnte ihr bestimmt weiterhelfen. Mimi hatte darin sicherlich schon genug Erfahrung. Doch ihre Freude schlug sofort um, als sie noch eine Nachricht erhielt. Kannst du in die Digiwelt kommen? Wenn ja, dann versuch bitte in die Nähe zu gelangen, wo wir uns das erste Mal begegnet sind. Mimi Gab es etwa neue Probleme? Aber am gestrigen Tag war doch alles noch in bester Ordnung gewesen. Konnte sich das von heute auf morgen denn so verändern? Eifrig sprang Miyako auf, nahm ihr D3-Digivice von ihrem Schreibtisch und schaltete ihren Laptop ein. Nach Kouchirous und Kens kleinem Upgrade war das gar kein Problem. Doch Miyako war beunruhigt und ging mit gemischten Gefühlen. ~*~ „Chibimon, was ist los?“, fragte Hikari verwundert, als das blaue Digimon so gehetzt auf sie zukam und es zerrte einen kardinalroten Rucksack hinterher, den die Braunhaarige unschwer als Daisukes identifizierte. „Und wo ist Daisuke?“ Sie hatte noch ein Wörtchen mit ihm zu reden. Auch wenn sie ihn in gewisser Weise verstehen konnte. Aber er war mit dem Versprechen einverstanden gewesen. Es war sowieso ein Wunder, dass er nicht nachsitzen musste und mit einer langen Predigt davongekommen war. Sie hatten auch noch auf ihn gewartet, um ihn gleich abzufangen, aber irgendwie musste er sie umgangen haben, denn er war nirgendwo auf dem Schulgelände zu finden gewesen. „Daisuke… Daisuke… Dais…“, begann Chibimon immer wieder, doch kam nicht wirklich zu Wort, da er erst richtig Luft holen musste. Vor ihnen blieb er stehen und holte tief Luft. Hikari sah ihn besorgt an und tauschte einen verwirrten Blick mit Takeru. Sie wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimme. Der Regen prasselte doppelt so laut wie vorhin auf die Straßen. Die Wolken schienen sich noch dichter zusammen zu ziehen. Hikari empfand es zumindest so. Das trübe Wetter war immer noch nicht abgeklungen. Eine Hand hatte sie um den Griff ihres roten Regenschirmes, mit der anderen zog sie ihre Jacke etwas enger. Es schien auch jede Sekunde kälter zu werden. Doch sie ließ Chibimon die Zeit um sich zu beruhigen. „Er… ist… verschwunden“, brachte das blaue Digimon nur stockend hervor. „Verschwunden?“, fragten Takeru und Hikari wie aus einem Mund. Die Braunhaarige, warf noch einen Seitenblick auf Takeru. „Wie meinst du >verschwunden