True love von laruku ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Beim ersten Schnee waren wir nicht mehr zusammen (Doch ich glaubte an die Liebe) Weil der fremde Mann kam und sie mir wegnahm (Ich glaubte trotzdem an die Liebe) Ein paar Wochen lang nur strahlte sie vor Glück Dann ging er fort und sagte, er sei bald zurück Sie wartete noch, als schon der Frühling kam Haido hatte mich verlassen. Es tat weh, aber ich steckte meine ganze Kraft in meine Arbeit. Von morgens bis abends war ich im Studio, übte, organisierte und gab mein Bestes als Leader der Band. Haido war professionell. Während der Aufnahmen, Konzerte und Interviews benahm er sich wie früher, aber wenn wir alleine waren, zog er sich zurück. Mein Engel wich mir, wo er nur konnte, aus, und das tat so unendlich weh. //Hatte er nicht gesagt, dass er Freundschaft wollte? Wie willst du so mein Freund sein?// dachte ich traurig. Doch hatte ich nicht den Mut ihn darauf anzusprechen. Schien er sich unbeobachtet von mir zu fühlen, sprach er mit Ken und Yukihiro über Gackt. Er schien kein anderes Gesprächsthema mehr zu haben. Gackt Camui, ich wollte ihn hassen, dafür, dass er mir meinen Liebling genommen hatte, aber ich konnte es nicht. Immer wenn ich an ihn dachte erfüllte mich eine nie gekannte Traurigkeit über die sich das strahlende und glückliche Gesicht Haidos schob. Ich beobachtete den Kleinen wann ich nur konnte. Kein Interview, keine Show und keinen Promotion-Auftritt versäumte ich, nahm jede Sendungen auf, egal ob ich sie sehen konnte oder nicht und bemerkte immer dieses Strahlen, das von unserem Sänger ausging, wenn er über IHN sprach oder nur an ihn dachte. Ich wünschte mir für meinen Engel, dass es für ihn immer so bliebe, wenn es mich auch innerlich zerriss. Ich hatte es mir auf meiner Couch bequem gemacht, um wieder einmal eine Aufnahme meines Engels zu sehen. Wahllos zog ich eine DVD aus meinem Stapel und legte sie ein. Es war eine Sendung, in der mein geliebter Mann zusammen mit Camui interviewt wurde. In Gedanken sah ich Haidos Rücken mit seinen tätowierten Engelsflügeln und der unbändige Wunsch diese jetzt berühren zu können wuchs in mir. Ich schüttelte meinen Kopf, um diesen Gedanken abzuschütteln. Ich würde diese nie mehr berühren dürfen. Ich musste mich damit abfinden. Ich versuchte mich auf die Sendung zu konzentrieren. Gackt Camui erzählte gerade von ihrem ersten gemeinsamen Billardspiel und ein Lächeln umspielte kurz meine Lippen. Ich hatte auch versucht gegen den Kleinen zu gewinnen und hatte nicht die geringste Chance gehabt. Haido konnte sehr gut spielen, obwohl er immer seinen Scheffel unter das Licht stellte. Ich holte mir eine Flasche Whiskey aus meiner Bar. //Komisch seitdem ich weiß, dass Camui Wodka bevorzugt, hatte ich keinen mehr gekauft//, durchfuhr es mich. Ich setzte mich wieder auf die Couch und spulte die DVD zurück. Als ich an die Stelle kam, an dem mein Engel lächelte, hielt ich die DVD an, so dass ich Haidos Standbild betrachten konnte. Für die Menschen die Haido nicht so gut kannten, wirkte er ernst und auf das Interview konzentriert, aber ich sah das Glück, welches von ihm ausging, besonders als Gackt von seiner Stärke im Billardspiel sprach. Ich öffnete die Flasche und setzte sie an meine Lippen. Ich nahm einen großen Zug und sah wieder auf den Bildschirm. Mein Herz wurde schwer, aber Haido wirkte glücklich und nur das zählte für mich, schließlich liebte ich den Kleinen immer noch und werde das wohl auch immer tun. Auch heute würde ich die Flasche leeren, wie so oft in letzter Zeit. Es war heiß in dieser Nacht, also entschloss ich mich nur in einer Pyjamahose schlafen zu gehen. Mein Kopf war schwer und dröhnte schon leicht. //Wieder zu viel Alkohol//, dachte ich, //aber was macht das schon, es stehen momentan keine wichtige Termine an.// Mit diesen Gedanken ließ ich mich auf mein Bett fallen. Immer noch hielt ich die nun leere Whiskeyflasche in der Hand, ließ sie aber einfach auf den Boden fallen. Mit den Gedanken bei Haido und seinem lächelnden Gesicht vor meinem geistigen Auge schlief ich im halben Rausch ein. Ich schlief unruhig und merkte, dass ich mich im Bett hin und her wälzte und keine Ruhe fand. Lag das an der Hitze? Ich wusste es nicht und war überrascht, dass ich, obwohl ich doch schlief, alles bewusst wahr nahm. Plötzlich ertönte mein Lieblingssong, 'Hello', von meinem Hyde. Ich zuckte zusammen. Wo kam diese Musik her? Kerzengerade saß ich in meinem Bett und immer noch ertönte das Lied. Erst jetzt realisierte ich, dass der Song mein Handyklingelton war. Verschlafen und verkatert sah ich auf die Uhr mit den Leuchtziffern, die neben meinem Bett stand. Sie zeigte 3:36 Uhr. Welcher Idiot rief mich um diese Zeit an? „Ja“, murrte ich in mein Handy. „Tetsu?“ Diese verweinte Stimmte kannte ich, sofort war ich hellwach. „Haido, was ist los? Ist was passiert?“ Dieses Mal schmerzte mein Herz vor Sorge um meinen Süßen. „Tetsu, ich weiß, dass ich dich in der ganzen Zeit geschnitten hatte, aber… Tetsu, du bist doch noch mein Freund, oder?“ Diese verweinte, ängstliche Stimme, die ich von meinem Engel vernahm, schnürte mir die Kehle zu. „Natürlich bin ich noch dein Freund. Ich hatte es dir doch versprochen. Du kannst immer auf mich zählen. Was ist Haido? Was ist los?“ Meine Stimme spielte durch den Alkohol und der Sorge nicht so richtig mit, so dass meine Worte mehr ein Krächzen waren, als alles andere. Aber Haido musste mich wohl trotzdem verstanden haben. „Tetsu, kannst du zu mir kommen? Ich brauche dich. Bitte komm, bitte Tetsu, komm.“ Ich hörte das Weinen meines kleinen Engels und wusste, dass ich sofort zu ihm musste. „Natürlich komme ich. Ich komm so schnell ich kann. Hältst du es solange aus?“ Besorgnis schwang in meiner Stimme mit. „Ja, Tetsu. Nur komm so schnell du kannst. Ich warte auf dich.“ Haidos Stimme wurde von seinen Tränen erstickt. „Haido, ich muss jetzt auflegen. Ich muss ein Taxi rufen, um zu dir kommen zu können. Schaffst du es wenn ich auflege? Hältst du das aus? Kannst du warten bis ich bei dir bin, oder soll ich dich gleich nach dem Anruf in der Taxizentrale wieder anrufen?“ Meine Besorgnis steigerte sich bei jedem Wort mehr und mehr. „Du kannst auflegen, aber bitte beeil dich.“ Haido klang wirklich furchtbar. „Also gut, bis gleich. Warte auf mich.“ „Hai. Bis gleich.“ Hyde hatte aufgelegt. Noch nie in meinem Leben hatte ich so schnell eine Telefonnummer gewählt. Nachdem ich das Taxi bestellt hatte, zog ich mich schnell an. Duschen fiel heute gänzlich flach und meine Haare ordnete ich nur kurz, indem ich mit meinen Fingern durch sie strich. Schnell steckte ich meinen Schlüssel und mein Portemonnaie ein und lief auf die Straße, denn in meiner Wohnung hielt mich nichts mehr. Ich musste noch auf das Taxi warten. Obwohl ich nur fünf Minuten warten musste, erschien mir diese Zeit wie eine Ewigkeit. Nachdem ich dem Fahrer die Adresse genannt hatte und wir eine Weile unterwegs waren, wollte ich Haido anrufen, zu groß war meine Sorge, um meinen Sänger. Verdammt, wo war mein Handy? Das lag noch ruhig auf meinem Bett, ich hatte es vergessen. Was jetzt? Zurück? Aber wir waren schon so weit gefahren. Ich entschloss mich für das Weiterfahren, ich wollte keine Zeit verlieren. Ich schickte ein Stoßgebet nach oben mit der Bitte, dass Haido nicht in der Zwischenzeit versuchen möge mich anzurufen. Während die Zeit des Wartens auf das Taxi für mich schon eine Ewigkeit war, erschien mir die Fahrt nun wie die Unendlichkeit. „Können sie nicht schneller fahren?“ knurrte ich den Fahrer an. „Ich muss mich an die Verkehrsregeln halten“, kam es unbeeindruckt vom Taxifahrer. Er hatte ja recht, aber die Sorge um meinen Angel machte mich halb wahnsinnig. Endlich, nach einer unendlichen Zeit standen wir vor Haidos Wohnung. Ich zog mein Portemonnaie und bezahlte die Fahrt, gab noch ein großzügiges Trinkgeld, da ich mich für meinen kleinen Ausbruch von eben entschuldigen wollte. Der Fahrer hatte ja keine Schuld an der Situation. Mit großen Schritten legte ich die Entfernung zwischen dem Taxi und der Eingangstür zurück. Ich drückte auf den Klingelknopf mit der Aufschrift Takarai Hideto. Wieder kam es mir endlos vor, bis mein heißgeliebter Sänger endlich die Tür öffnete. //Haido, wie siehst du nur aus?// Entsetzen machte sich in mir breit. Ich hatte mir schon gedacht, dass mein Engel schlimm aussehen musste, aber was ich zu sehen bekam, verschlug mir die Sprache. So schlimm hatte ich es nun doch nicht vermutet. Haidos Haare, auf die er immer viel Wert legte, waren zerzaust, seine Kleidung wirkte schlampig, als hätte er sie schon mehrere Tage hintereinander an. Sein Hemd, das nur teilweise und auch noch falsch zugeknöpft war, besaß Flecken. Auf seiner zerrissenen Hose, machten sich dunkle Rotweinflecken breit. Haido stand barfuß und zitternd vor mir. Aber das Schlimmste war sein Gesichtsausdruck. Seine Augen waren blutunterlaufen und dunkle Ringe machten sich darunter bemerkbar. Diese Augen, die auf mich immer wie Treibsand wirkten, waren leer und vermittelten nun eine tiefe Traurigkeit. Sein Gesicht war von unendlich vielen Tränen gekennzeichnet. //Haido, my angel.// Ich konnte nicht anderes, bevor ich auch nur die Tür schließen konnte, hatte ich meinen Sänger in meine Arme geschlossen. Ich sagte kein Wort und Haido zitterte noch mehr in meinem Arm. „Tetsu…“, kein weiteres Wort kam aus dem süßen Mund meines Lieblings. Er weinte und seine Tränen durchnässten mein T-Shirt. Vorsichtig hob ich ihn auf und schloss die Tür mit meinem Fuß. Haido legte seine Arme um meinen Hals, legte seinen Kopf an meine Schultern und ließ seinen Tränen freien Lauf. Ich trug meinen süßen, kleinen Sänger zu seiner Couch im Wohnzimmer. Überall standen leere Rotwein-, Whiskey- und Wodkaflaschen. Der Aschenbecher quoll vor Zigarettenstummeln über und im Raum stand der kalte Rauch. Erst jetzt bemerkte ich, dass Musik aus seiner Anlage kam. Ich kannte diesen Song. Woher nur? //Gackt. Last Song. War er Schuld an dem Zustand meines Engels?// Zorn stieg in mir auf. //Wenn das wahr wäre, dann…// Ich musste mich jetzt beruhigen, Haido brauchte mich. Ich setzte mich auf die Couch und ließ Haido auf meinen Schoß hinunter. Immer noch schüttelte sich der kleine Körper in meinen Armen. Ich wiegte ihn, streichelte über seinen Kopf und flüsterte beruhigende Worte in sein Ohr. Lange Zeit saßen wir einfach nur da und ich ließ meinen Liebling weinen, so lange bis seine Tränen trockneten. Ihn so zu sehen schmerzte mich mehr als alles andere, sogar mehr, als damals, als er mit mir Schluss gemacht hatte. All mein Bestreben war gewesen, diesen Mann glücklich zu sehen, wofür ich ihn hab gehen lassen. Und nun das. //Haido, wer hat dir das angetan?// Verzweiflung machte sich in mir breit, aber ich musste jetzt stark sein, stark für die Liebe meines Lebens. „Tetsu…er meldet sich nicht mehr… er hat doch gesagt, dass er mich liebt. Warum meldet er sich nicht mehr…Tetsu, was hab ich falsch gemacht…ich liebe ihn doch so sehr…warum meldet er sich nicht...“ Wieder fing mein Lieblingssänger an zu weinen. „Haido, wo ist Gackt?“ fragte ich fest die kleine Gestalt auf meinen Schoß. „Er hat gesagt, dass wir uns in der nächsten Zeit nicht so oft sehen könnten, wegen seiner Karriere…ich hab das ja verstanden… aber...., aber…“ Eine neue Flut von Tränen brach aus ihm heraus. „Du bist doch selbst Musiker, du weißt doch, dass man manchmal sein Privatleben hinten an stellen muss.“ Ich verstand immer noch nicht ganz das eigentliche Problem. „Schon, Tetsu... aber, aber … seit zwei Monaten habe ich gar keinen Kontakt mehr zu ihm“, kam es nun gequält aus dem süßesten Mund der Welt. „Ihr könnt doch telefonieren, wenn ihr euch nicht sehen könnt“, versuchte ich ihn zu trösten. „Das hab ich doch probiert“, kam es zornig von dem Leadsänger, aber sofort fiel er wieder in sich zusammen. „Ich kann ihn nicht erreichen…Entweder ist sein Handy aus, oder… irgendjemand sagt mir, er hätte im Moment keine Zeit und ich solle es später noch einmal versuchen“, mühsam und unter vielen Tränen kamen diese Worte von meinem Liebling. „Mach dir keine Sorgen, Haido, du weißt doch wie stressig der Job sein kann. Er wird sich bestimmt bald melden. Er liebt dich doch.“ Ich glaubte selbst nicht, was ich da sagte. „Glaubst du? Tetsu, glaubst du das wirklich? Hat er wirklich nur zu viel um die Ohren? Liebt er mich noch immer?“ Hoffnung machte sich in meinem Engel breit. Was sollte ich sagen? „Haido, jeder muss dich lieben, du bist doch unser aller Engel, dass weißt du doch. Er meldet sich bestimmt bald. Keiner kann dich zu lange warten lassen, dass weißt du doch.“ Ich war mir sicher, dass dies nicht so war, aber ich konnte den Kleinen nicht mehr leiden sehen. Was hätte ich sonst tun sollen? „Tetsu, du bist der beste Freund den man haben kann.“ Haido wollte jedes Wort glauben, dass ich sagte. Seine Lippen näherten sich meinen Mund. Wollte er mich jetzt etwa küssen? So sehr ich mir das auch wünschte, wehrte ich es jedoch ab. „Haido, ich bin nicht Camui. Heb dir deine Küsse für ihn auf.“ Auf keinen Fall würde ich die Situation für mich ausnutzen. Hyde öffnete verwirrt seine Augen. „Oh“, meinte er nur verlegen. „Ich bring dich jetzt ins Bett, du musst schlafen. Du brauchst doch deine Kraft, wenn dein Geliebter wieder kommt“, sagte ich nun bestimmt zu dem kleinen Mann, der immer noch auf meinem Schoß saß. Hyde nickte nur und wollte aufstehen, aber ich hielt ihn fest, ich wollte, aber konnte ihn noch nicht loslassen. „Ich trag dich, sonst fällst du mir vielleicht noch unterwegs um.“ Haido sah es glücklicherweise als ein Scherz an. „Hai“, antwortete er darauf, als ein Lächeln seine Lippen umspielte. Bereitwillig ließ er sich von mir zu Bett bringen. Woher sollte er auch wissen, dass ich ihn nicht einfach loslassen wollte? Nachdem ich ihm beim Entkleiden geholfen hatte und er im Bett lag, deckte ich ihn zu. Wie leer fühlte sich mein Schoß und meine Arme an. „Tetsu,…kannst du bei mir bleiben? ...Ich kann jetzt nicht allein sein…bitte bleib bei mir… ich kann sonst bestimmt nicht einschlafen.“ Wie könnte ich je eine Bitte meines Süßen ablehnen? „Natürlich bleib ich, solange du willst. Schlaf jetzt, du brauchst noch deine Kraft. Ich werde noch da sein, wenn du wieder wach wirst. Ich verspreche es dir.“ Ich streichelte liebevoll über seinen Kopf. Nachdem ich mir einen Stuhl geholt hatte, setzte ich mich neben sein Bett. Haidos Hand suchte meine und ich legte meine bereitwillig in seine. Nachdem ich sie leicht gedrückt hatte, begann ich sie mit meinem Daumen zu streicheln, während ich sie weiterhin festhielt. Mit der anderen Hand strich ich ihm sanft über sein Haar. Dankbar sah er mich an und schloss dann seine Augen. Meine Gedanken wanderten zu Camui, während ich meinen geliebten Mann ansah. Wie konnte er es nur wagen meinen Engel zum Weinen zu bringen? Wieder stieg der Zorn in mir hoch. Wenn er meinen Engel leiden lassen würde, würde es ihm noch Leid tun. Aber jetzt zählte erst einmal Haido. Er brauchte meinen Beistand, meine Kraft, ich durfte diese jetzt nicht mit Rache, Zorn oder ähnlichem verschwenden. Haido brauchte mich jetzt zu 100 Prozent. Während seines Schlafes, wälzte er sich unruhig in seinem Bett. Immer wieder stöhnte er und rief gequält Camuis Namen. Meine Berührungen und mein Streicheln konnten ihn nicht wirklich beruhigen. Ich kam mir so hilflos vor. Wie konnte ich nur eine Stütze für den Engel ohne Flügeln sein, wenn ich ihm noch nicht mal helfen konnte, einen ruhigen Schlaf zu finden? Aber wie versprochen blieb ich bei ihm und durch litt mit ihm die Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)