Feel me von julien (Miyavi x Kai) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Feel me Kapitel: 1/3 Pairing: Miyavi x Kai (Gazetto) Genre: Teenfic, Fluff, Smut FSK: 18 (für dieses Kapitel: FSK12) Worte/Bedingung: Sweatshirtjacke, schmachten, Fußball, windig, eingeschlossen; !Erstes Mal! *awww~* Warnung: Schulfic(k) – im wahrsten Sinne es Wortes... Zusammenfassung: Kai und Miyavi sind nach einem Schultag in der Sporthalle eingeschlossen und dazu gezwungen mehr Zeit miteinander zu verbringen als Kai lieb ist... oder doch nicht? ;) A/N: Eigentlich wollte ich ja nie wieder eine Teeniegeschichte schreiben, aber ich hab's genossen *g* Und das war mal wieder ein Request von Akkimaus. Wenn irgendjemand auch mal was requesten will, kann er mir gern eine Message schicken ;) Feel me – Kapitel 1 Eigentlich mochte Kai den Sportunterricht, er gehörte zu seinen Lieblingsfächern und machte ihm Spaß, bot ihm ein Ventil, um den Stress des Alltags und der Schule rauszulassen. Er war immer mit Herz und Seele dabei, besonders wenn wie heute Fußball auf dem Stundenplan stand. Allerdings machte es ihm jemand an diesem Tag schwer, sich auf das Training zu freuen. Bekleidet mit hellblau-weiß gestreiften Shorts und einem weißen T-Shirt mit bunten Blumen, joggte niemand anderes als Miyavi seine Aufwärmrunden neben ihm und brachte ihn mit seinen Anmerkungen mehr als einmal aus der Fassung. „In diesen Shorts hast du echt einen süßen Hintern!“, schnurrte er so leise an Kais Ohr, dass keiner ihrer Mitschüler ihn verstehen konnte. Kai fand dies allerdings wenig lustig und warf Miyavi einen verächtlichen Blick zu. „Hör auf damit!“ „Wieso?“ „Das gehört sich nicht!“ „Jetzt mach mal nicht einen auf unschuldig. Ich weiß genau, dass du's nicht bist!“, konterte der Größere daraufhin und grinste siegessicher. Kai errötete, schubste Miyavi zur Seite und joggte schnell an ihm vorbei. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es ein Fehler gewesen war, sich auf jemanden wie ihn einzulassen. Dummerweise hatte sein Verstand ihn nicht davon abgehalten, es trotzdem zu tun. Fast zwei Wochen war es nun her, dass sie sich auf der Geburtstagsparty von Ruki näher gekommen waren. Wenn man es überhaupt so ausdrücken konnte. Kai begriff noch immer nicht so ganz, wie es so weit gekommen war. Betrunken war er nicht gewesen, höchstens ein bisschen betüdelt nach dem einen Bier, das er getrunken hatte, und so hatte er ganz genau gewusst, was er tat, als er mit Miyavi... Kai seufzte und stoppte, um sich die Schnürsenkel zu binden. Über seine eigenen Füße zu stolpern, brauchte er jetzt echt nicht. Miyavi lachte ihn bestimmt hinter seinem Rücken ohnehin schon aus und riss mit seinen 'tollen' Freunden Witze über ihn. Wie immer eigentlich. Bestimmt hatte er ihnen alles erzählt und es war nur eine Frage der Zeit, bis es in der Schule die Runde machte. Dabei hatte alles so harmlos angefangen. Er hatte mit Miyavi zusammen auf dem Sofa gesessen und sie hatten sich unterhalten – zu Kais Verwunderung sogar ziemlich normal und ernsthaft. Irgendwann war Miyavis Hand auf seinem Oberschenkel gelandet und als er sich zu Kai beugte, war der ihm entgegengekommen, bis sich ihre Lippen trafen. Der anfangs schüchterne Kuss hatte schnell an Leidenschaft zugenommen und ehe Kai sich versah, hatte Miyavi ihn hochgezogen und in Rukis Zimmer geschoben. Miyavi hatten ihn sogar mehrmals nach seiner Einwilligung gefragt, ob, was sie taten, okay wäre und sie nicht zu weit gingen. Kai hatte ihm jedes Mal versichert, dass alles in Ordnung war und sich schließlich von Miyavi auch noch das letzte Restchen Stoff ausziehen lassen, das seinen ansonsten schon nackten Körper noch bedeckte. Genauso hatte er auch Miyavi ausgezogen, seinen Körper erkundet und gegenseitig hatten sie sich schließlich zum Höhepunkt gestreichelt. Kai hatte jeden Augenblick mindestens ebenso genossen wie Miyavi. Sie waren beide jung und neugierig, wollten Erfahrungen machen... Das waren seine ersten sexuellen Gehversuche gewesen und dann auch noch gleich mit einem anderen Jungen. Mit Miyavi. Die Erkenntnis zu verarbeiten, wirklich schwul zu sein, hatte ihn auch einige Nerven gekostet. Er hatte es zwar schon seit längerem vermutet, doch nach dem kleinen Zwischenfall mit Miyavi war er sich nun mehr als sicher. Schwul. Oh je. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was seine Eltern oder Freunde dazu sagen würden. Ruki wusste es ja eigentlich schon, schließlich hatte er die beiden in seinem Bett erwischt und einen riesigen Terz deswegen veranstaltet, aber seit dem Abend schien er die ganze Sache geflissentlich zu ignorieren und behandelte Kai genauso wie zuvor. Kai war zwar auch nicht glücklich über sein Verhalten, aber wenigstens schien er nicht homophob zu sein und wollte immer noch mit ihm befreundet sein. Irgendwie konnte er sich auch nicht vorstellen, diese Dinge mit anderen Jungen zu machen. Vielleicht war er doch nicht ganz schwul. Oder er war genauso hoffnungslos verliebt in Miyavi, wie er es innerlich befürchtete, sich aber nicht eingestehen wollte, so dass er nicht mal in Gedanken jemand anderes wollte. Aber was für eine Chance hatte seine Liebe schon, wenn das Objekt seiner Gefühle ein hyperaktiver Teenager mit ADHS war, der sich über alles und jeden, inklusive sich selbst, lustig machte und und sowas wie Verliebtheit höchst wahrscheinlich auch nicht ernst nahm? Und so war es gekommen, dass die beiden seit dieser Nacht kein einziges normales Wort mehr miteinander gesprochen hatten. Wenn sie überhaupt kommunizierten, brachte Miyavi irgendeinen seiner flachen Anmachsprüche und Kai reagierte zickig darauf. Er hatte einfach keine Lust auf einen hirnlosen Aufreißer. Er vermisste den Miyavi von der Party, der sich so lieb mit ihm unterhalten und ihm das Gefühl gegeben hatte, wirklich an ihm interessiert zu sein. Als er sich wieder aufrichtete, seine Schnürsenkel waren nun beide fest verschlossen und würden sich so schnell nicht wieder lösen, stand wieder Miyavi neben ihm und grinste ihn an. „Was?“, fragte Kai ruppig. „Sag Kai, hast du Fieber?“ „Hä? Nein, wieso?“ „Du siehst so heiß aus!“, erklärte Miyavi ohne mit der Wimper zu zucken und ließ seinen Blick über Kais Körper wandern, hob dann suggestiv eine Augenbraue. Kai schnappte nach Luft und dies nicht, weil er aus der Puste war, sondern weil ihn Miyavis dreiste Sprüche immer wieder auf's neue überraschten. Langsam wurde er wirklich sauer und warf seinem Gegenüber einen abschätzenden Blick zu. „Du bist echt so doof, weißt du das?“ „Wieso? Andere Leute freuen sich über Komplimente!“ „Das soll ein Kompliment gewesen sein? Die kannst du dir in Zukunft sparen und lass mich doch einfach in Ruhe. Merkst du eigentlich nicht, dass ich keinen Bock auf dich habe?“ „Doch, natürlich merke ich, dass du mir aus dem Weg gehst und ich frage mich wieso. Neulich warst du doch auch ganz angetan von mir!“ „Du fragst dich wieso? Hast du dir eigentlich schon mal selbst zugehört? Und was du für Kommentare ablässt?“ „Was gibt’s hier für ein Problem?“ Unbemerkt von Kai und Miyavi war ihr Sportlehrer heran getreten und schaute fragend zwischen den beiden jungen Männern hin und her, die, statt sich warm zu laufen, in eine hitzige Diskussion vertieft waren. „Nichts, es ist nichts“, sagte Kai schnell und versuchte es mit einem entwaffnenden Lächeln, scheiterte an diesem speziellen Lehrer damit aber komplett. „Für 'nichts' schwänzt man aber nicht das Laufen. Das holt ihr nachher nach! Nach dem Unterricht zwei Runden!“ Mit diesen Worten scheuchte er die beiden zum Rest der Klasse, der mittlerweile schon damit beschäftigt war, die Tore in Position zu rücken und das genau Spielfeld mit orangenen Plastikhütchen abzustecken. „Das ist alles deine Schuld!“, fauchte Kai wütend. Er hatte keine Lust nach der Schule noch länger hier zu bleiben. Aber klar, jemand wie Miyavi konnte nur Unheil herauf beschwören. Am besten hielt er sich in Zukunft einfach von ihm fern. Entlieben würde dann schon irgendwie automatisch kommen. Wobei Miyavi es ihm momentan ohnehin nicht schwer machte, ihn nicht zu mögen. „Das ist nicht meine Schuld! Du hast als erstes mit dem Laufen aufgehört“, verteidigte sich Miyavi sofort und schob schmollend die Unterlippe nach vorne. Das zog bei Kai allerdings nicht und so stolzierte dieser erhobenen Hauptes davon und ließ den schmollenden Miyavi zurück. Unglücklicherweise lief das Training nicht so, wie Kai es sich erhofft hatte. Die Klasse teilte sich in sechs Fünfergruppen auf und natürlich wurde Kai in dieselbe Gruppe wie Miyavi eingeteilt, der nun dazu übergangen war, ihn zu ignorieren. Stattdessen beschäftigte er sich mit Uruha und Saga, die in der gleichen Mannschaft waren, und unterhielt sich mit ihnen über die Vorzüge der Mädchen ihrer Stufe. Einzig Shou, der zwei linke Füße hatte und überhaupt nicht Fußball spielen konnte, schenkte Kai einen mitleidigen Blick. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er fürsorglich und legte eine Hand auf Kais Schulter. „Ja klar“, antwortete dieser, was nicht mal gelogen wäre, wenn Miyavi ihn nicht unendlich aufregen und er sich neben ihm, Uruha, Saga und Shou nicht wie ein Zwerg fühlen würde. Jetzt wusste er wenigstens, wie es Ruki immer erging. Dessen Los war auch nicht unbedingt besser, momentan stritt er sich mit Tora um die Kapitänsbinde. Die Spiele verliefen ebenfalls nicht gut. Dass Miyavi besser war als Kai, war offensichtlich und eigentlich hatte er kein Problem damit, aber Miyavi schien auf einem absoluten Egotrip zu sein, denn kaum war Kai in Ballbesitz, spielte Miyavi ihn aus und nahm ihm den Ball ab. „Sag mal, was soll das eigentlich? Wir spielen im selben Team und nicht gegeneinander!“, beschwerte sich Kai, als Miyavi wieder einmal versuchte ihn in einen Zweikampf zu verwickeln. „Na na na, wo bleibt denn dein Kampfgeist, Kai-chan?“, neckte Miyavi ihn mit seinem typisch frechen Grinsen und stützte seinen Fuß gemütlich auf dem Ball ab, während er auf Kai runterschaute. „Kampfgeist? Schon mal was von Teamgeist gehört? Fußball ist ein Teamsport!“, fauchte Kai zurück und kickte wütend gegen den Ball, der daraufhin wegsprang. „Miyavi und Kai. Ihr schon wieder!“, rief der heraneilende Sportlehrer auf halbem Wege, „wir haben hier Unterricht! Eure privaten Unterhaltungen könnt ihr zu Hause fortsetzen – oder wenn ihr nachher den Geräteraum aufräumt und kehrt. Hab ich mich deutlich genug ausgedrückt? Ihr könnt auch gerne noch die ganze Halle schrubben, wenn euch die Zeit zum Reden nicht reicht...“ „Nein, alles verstanden!“, murrte Kai und funkelte Miyavi an. Jetzt mussten sie nicht nur länger bleiben, um ihre extra Runden abzulaufen, nun mussten sie auch noch den Geräteraum sauber machen. Prima. Und auch noch mit Miyavi zusammen. Den Rest der Stunde stand er mehr oder weniger halbherzig durch und auch Miyavi schien sich zusammen zu reißen, denn ihr Zusammenspiel klappte schließlich besser und hätte Shou, der ängstlich jedem Ball auswich, nicht im Tor gestanden, und hätten Uruha und Saga nicht um ihre Frisuren Angst gehabt – sie waren nach Unterrichtsschluss noch verabredet – , hätten sie vielleicht auch das eine oder andere Spiel gewonnen. Tore schießen konnte Miyavi ja. Leider scheiterte der Sieg an der desinteressierten Abwehr, sowie ihrem eigenen Torwart. Überraschenderweise war Miyavi nicht sauer, sondern pattete Shou wohlwollend die Schulter. „Das müssen wir aber noch mal üben. Du musst doch keine Angst vor dem Ball haben. Der Ball hat eher Angst vor dir! Wie bei Spinnen, weißt du?“ Shou schüttelte den Kopf, er konnte beim besten Willen keine Verbindung zwischen Bällen und Spinnen sehen. „Hoffentlich spielen wir nächstes Mal wieder Badminton!“, seufzte er, während er sich auf den Weg in die Umkleidekabine machte. Kai und Miyavi blieben als einzige zurück, joggten unter Aufsicht des Sportlehrers ihre beiden Runden in entgegen gesetzten Richtungen, während sich ihre Mitschüler fertig machten und nach und nach die Halle verließen, um nach Hause zu gehen. Schließlich verabschiedete sich auf der Sportlehrer und wies die beiden an, ihre Arbeit gründlich zu verrichten. Lustlos ging Kai zum Geräteraum und ließ sich auf die unordentlich gestapelten Matten fallen, um erstmal tief durchzuatmen. Wenn sie die Arbeit aufteilten, würde es sicher nicht so lange dauern und in einer halben Stunde konnten sie auch gehen. „Kai?“, Miyavi hatte sich zwischenzeitlich zu ihm gesellt und sah nun auf ihn runter. Kai richtete sich wieder auf und blickte ihn fragend an. „Also wenn du willst, kannst du auch nach Hause gehen. Ich mache das dann allein. Irgendwie war es ja doch meine Schuld. Ich hab dich provoziert. Tut mir leid!“, sagte er ernsthaft und für einen Moment sah Kai ihn verwundert an. Die Erinnerung an Rukis Geburtstagsparty flammte wieder in ihm hoch und dummerweise auch die Gefühle, die er irgendwo in sich trotz allem hegte. „Nein, ist schon okay. Wir machen das zusammen. Dann sind wir auch schneller fertig!“, erwiderte er und schenkte Miyavi sein Lächeln, was dieser automatisch erwiderte. „Okay. Dann mal ran!“, rief er enthusiastisch und machte sich daran verhedderte Springseile zu entknoten und ordentlich an den vorgesehenen Haken an die Wand zu hängen. Kai begann derweil die Bälle zu sortieren. Während sie arbeiteten, glätteten sich die Wogen zwischen den beiden auch wieder einigermaßen. Miyavi hielt sich mit bissigen Kommentaren zurück und verwickelte Kai stattdessen in ein unverbindliches Gespräch über die anstehende Klassenfahrt nach Tokyo. Kai konnte sich über die unterschiedlichen Seiten Miyavis nur wundern, mal war er aufgedreht und benahm sich wie ein kleiner Idiot, mal war er ernst und besonnen. Letzteres mochte er an ihm am meisten, auch wenn er zugeben musste, Miyavis durchgedrehte Seite ein bisschen zu vermissen. Sie gehörte einfach zu ihm. „So, das war's!“ Freudig klatschte Miyavi kurz in die Hände und klopfte Kai auf die Schulter. Der Geräteraum war wirklich ordentlich und dazu noch sauber, ihr Lehrer würde nichts zu bemängeln haben. Allerdings hatte die ganze Aktion doch etwas länger gedauert als erwartet. Schulschluss war schon vor fast einer Stunde gewesen. Die beiden Nachsitzer beeilten sich in die Umkleidekabine, in der einsam und verlassen nur noch ihre beiden Taschen standen. Kai öffnete seine, zog ein Handtuch und Duschgel heraus. Er hatte sich schon das verschwitzte Shirt über den Kopf gezogen, als plötzlich Miyavi ganz dicht neben ihm stand. „Na, wollen wir zusammen duschen?“, raunte er Kai ins Ohr und legte einen Arm um dessen nackte Hüfte. „Nein!“, zischte Kai und entwand sich der Umarmung. Natürlich wusste er, dass Miyavi ihn wieder nur provozierte, aber genau dieses Verhalten machte ihn wütend. Konnte Miyavi sich nicht mal für länger als eine halbe Stunde normal benehmen? Bis gerade eben hatte das ja auch geklappt. „Aber es gibt doch sowieso nichts an dir, was ich nicht schon gesehen hätte!“, argumentierte Miyavi schmollend. „Darum geht’s nicht.“ „Worum denn dann? Du bist echt zickig. Hast du deine Tage oder was?“ „Vergiss es!“ Kai verdrehte die Augen. Er würde einfach nicht mehr auf Miyavis Kommentare reagieren. Schnell zog er seine restlichen Kleidungsstücke aus, band sich sein Handtuch um die Hüfte und verschwand in Richtung der Duschen. Eigentlich hatte er erwartet, dass Miyavi ihm sofort folgen würde. Schamgefühl war für den Größeren ein Fremdwort, ebenso wie Feingefühl und das Gespür für Situationen, in denen man besser mal die Klappe hielt. Zu seiner Überraschung tauchte Miyavi allerdings nicht auf. Kai duschte in Ruhe und genoss, wie das warme Wasser seinen Körper herunterlief, und geradezu eine Wohltat für seine geschundenen Muskeln war. Er entspannte sich merklich und spürte, wie der angestaute Ärger über Miyavi langsam auch verschwand. Zumindest für den Moment. Als er zurück in den Umkleideraum trat, saß Miyavi auf einer der Bänke und sah ihn noch immer schmollend an. „Siehst du Kai, ich hab dich alleine duschen lassen. Ich bin gar nicht so aufdringlich!“, erklärte er und stolzierte erhobenen Hauptes an Kai vorbei, um selbst duschen zu gehen. „Wie auch immer“, sagte Kai zu sich selbst und begann sich abzutrocknen und anzuziehen. Aus Miyavi würde er wohl nie schlau werden. Allein deswegen konnte er sich gar nicht vorstellen, nochmal was mit ihm anzufangen. Mit Miyavi zusammen zu sein war wie ein Spiel mit dem Feuer. Man wusste nie, wann es außer Kontrolle geriet. Als Miyavi zurück kam, war Kai fast schon fertig. Seine Haare waren noch feucht, aber er hatte nicht daran gedacht einen Fön mitzunehmen. Hoffentlich erkältete er sich jetzt, Mitte Februar, nicht und wurde krank. Das konnte er nicht gebrauchen. Er stopfte sein nasses Handtuch und seine Sportsachen in seine Tasche und zog seine dicke Winterjacke an. Die Kapuze schob er über seinen feuchten Schopf und hoffte, dass dies eine mögliche Erkältung verhindern würde. „Wartest du auf mich?“, fragte Miyavi bittend, während auch er sich abtrocknete und wieder anzog. Kai seufzte. Miyavi würde wohl nie locker lassen. „Ich muss heim. Wir sind doch eh schon so spät“, erklärte er entschuldigend, schulterte seinen Rucksack und hängte die Sporttasche über seinen linken Arm. „Achso okay. Dann bis morgen!“ Miyavi hob kurz die Hand zu Verabschiedung und widmete sich wieder seine Tasche, in der er nach seinen Anziehsachen fischte. Kai zögerte einen Moment. Irgendwie hatte sich Miyavi enttäuscht, fast traurig angehört. Aber wieso sollte er auf ihn warten? Damit sie sich noch zehnmal zofften? Davon abgesehen wollte er wirklich nach Hause. Er hatte Hunger und noch einen Berg an Hausaufgaben für den nächsten Tag zu erledigen. Schnell verließ er die Umkleidekabine bevor er es sich noch anders überlegte und lief zum Ausgang der Sporthalle. Mit Schwung wollte er die Tür aufdrücken und knallte voll dagegen. „Aua!“ Er rieb sich den schmerzenden Ellenbogen und versuchte es mit der nächsten der drei Türen, doch auch diese war verschlossen. Sein Herz sackte fast schon in die Hose, als er die letzte Tür probierte, welche sich ebenfalls nicht öffnen ließ. Verwirrt sah Kai sich um. Was sollte er jetzt tun? Einen anderen Ausgang suchen? Aber wieso sollte eine andere Tür offen sein, wenn der eigentliche Eingang verschlossen war? Er warf einen Blick nach draußen in der Hoffnung jemanden zu sehen, der den Hausmeister holen könnte, damit der ihm aufschloss, aber es war niemand zu sehen. Klar, der Unterricht war seit geraumer Zeit vorbei und niemand trieb sich länger als nötig in der Schule rum. Draußen begann es schon langsam zu dämmern und in Kai machte sich ein unwohles Gefühl breit. Er hatte wirklich keine Lust die Nacht in einer kalten Halle zu verbringen. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als zurück zu Miyavi zu gehen und gemeinsam mit ihm zu überlegen, wie sie hier raus kamen. Kai wusste, dass es noch einen Notausgang gab. Öffnete man diesen allerdings, wurden automatisch Polizei, Feuerwehr und der Notdienst verständigt. Das konnten sie also nicht bringen! Es gab natürlich einige Fenster in der großen Halle, doch bis auf schmale Lüftungsschlitze, ließen diese sich ebenfalls nicht öffnen. Missmutig drehte er sich um, um zu Miyavi zurückzulaufen und prallte gegen jemanden, der genauso dick einpackt war, wie er selbst, und angenehm nach herbem Duschgel roch. „Hey Kai-chan. Nicht so stürmisch! Du hast ja doch gewartet. Klar, kannst ja nicht ohne mich. Wär ja langweilig!“, grinste Miyavi und nutzte den Moment, um Kai fest an sich zu ziehen. Quengelnd machte sich Kai wieder von ihm los und funkelte ihn für einen Moment wütend an, um sein Herzklopfen, das die Umarmung verursachte hatte, loszuwerden. Er hatte die Bemerkung, dass er ganz sicher nicht auf ihn gewartet hatte, schon auf der Zunge, besann sich dann aber ihrer momentanen Lage. „Wir sind eingeschlossen!“ Tbc. Kapitel 2: ----------- Wieder da und neues Kapitel mitgebracht. Danke an die lieben kommischreiber Kapitel 2 „Eingeschlossen?“, fragte Miyavi ungläubig und tätschelte Kai den Kopf. „Drücken und nicht ziehen, ne Kai?!“ Er lachte und drückte gegen die Tür, musste allerdings ebenfalls feststellen, dass sie verschlossen war. Probeweise zog er noch mal dran, aber nichts bewegte sich. Kai verdrehte die Augen. War klar, dass wieder so ein unqualifizierter Kommentar kommen musste. Er war ja schließlich auch mit Miyavi eingeschlossen. Er wollte sich gar nicht ausdenken, was er noch alles ertragen musste, für den Fall, dass sie hier wirklich für die nächsten paar Stunden oder sogar die ganze Nacht festsaßen. „Drücken und nicht ziehen“, äffte er Miyavi abfällig nach und wandte sich ab. Der Blödmann sollte bloß nicht denken, er würde alles mit sich machen lassen. „Ey, jetzt sei doch nicht sauer. War doch nur ein Spaß. Lass uns mal gucken gehen. Irgendwo müssen wir doch hier rauskommen.“ Miyavi marschierte den Korridor auf der Suche nach einem anderen Ausgang entlang. Kai folgte ihm und beobachtete, wie er in alle offenen Räume trat und nach einer Möglichkeit suchte, wie sie die Halle endlich verlassen konnten. „Das kann doch nicht sein, dass es hier nirgends ein scheiß Fenster gibt, das sich öffnen lässt!“, murrte Miyavi und kickte gegen eine Tür, die knallend ins Schloss fiel. „Lass uns doch mal oben auf der Tribüne schauen“, schlug Kai schließlich vor. Bisher hatten beide nicht daran gedacht auf den Zuschauerrängen nach einem Ausgang zu suchen. Gemeinsam gingen sie die Treppen hoch und sahen sich um. Der obere Teil der Halle war zwar verglast, wies aber ebenfalls kein Fenster oder einen weiteren Ausgang auf. „Mist!“ Miyavi ließ sich auf einen der Plastiksitze sinken, stellte seine Taschen ab und zog sich die Kapuze vom Kopf. „Und was machen wir nun?“ Kai zuckte mit den Schultern und ließ sich auf den Platz neben Miyavi sinken. Er hatte keine Ahnung, was sie tun sollten. „Lass uns jemanden anrufen, der dem Hausmeister Bescheid gibt. Dann sind wir in 'ner halben Stunde hier raus. Gib mal dein Handy!“ Miyavi streckte die Hand zu Kai aus und wartete darauf, dass er ihm sein Handy gab. „Mein Handy hab ich zuhause gelassen...“, erklärte Kai langsam und biss sich auf die Lippe. Klar, jemanden anzurufen wäre die einfachste Möglichkeit gewesen, da hatte er auch schon dran gedacht, aber er hatte sein Telefon eben nicht mit in die Schule genommen. „Was? Aber wer lässt denn sein Handy zuhause?“, rief Miyavi entsetzt und fasste sich an den Kopf. Das wäre ihre Chance gewesen hier rauszukommen! „Es ist verboten. Dann ruf doch mit deinem an!“, erwiderte Kai schnippisch und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. „Das wurde mir heute während der Mathestunde abgenommen“, gab Miyavi allerdings kleinlaut zu. Kai lachte sarkastisch auf. „Siehst du, deswegen nehm ich mein Handy nicht mit.“ Einige Minuten saßen sie schweigend nebeneinander. Schließlich stand Miyavi auf. „Also. Das kann doch gar nicht sein, dass wir hier eingeschlossen sind. Die Halle wird doch auch noch von anderen Sportgruppen genutzt. Schwangerschaftsgymnastik oder was weiß ich. Kinderturnen. Da kommt bestimmt heute noch jemand mit 'nem Schlüssel und dann können wir raus!“, sagte er zuversichtlich. „Und lass uns in der Zwischenzeit mal nach den Notausgängen gucken.“ Er schnappte sich seine Sachen und wartete auf Kai, damit sie gemeinsam wieder nach unten gehen konnten. Die Notausgänge befanden sich an beiden Seiten der Halle. Öffnen nur im Notfall – Zuwiderhandlung wird bestraft Öffnen nur im Notfall. War das ein Notfall? Nein. Sie befanden sich schließlich nicht in Lebensgefahr oder so. Miyavi musste automatisch an seine Schulakte denken, deren Liste mit Tadeln ohnehin schon lang genug war, während Kai an seine noch blütenreine Akte dachte. Vielleicht ließen sie das mit den Notausgängen doch sein. Irgendwann würde ja doch noch jemand mit einem Schlüssel kommen. Spätestens am nächsten Morgen... „Naja, jetzt wo wir schon mal hier sind, lass uns das ausnutzen!“ Miyavi ging zurück in die Halle, wo er seine Sachen auf den Boden warf. Kai folgte ihm, legte seine Taschen daneben und zog sich ebenfalls die dicke Winterjacke aus. „Was hast du vor?“, fragte er, als Miyavi wieder den Geräteraum ansteuerte und sich dabei die Ärmel seines Hemds hochkrempelte. „Ich will jetzt Spaß haben. Lass uns noch ein bisschen Fußball spielen!“, rief Miyavi und kam mit einem Ball unter dem Arm wieder zurück. Kai wusste, wie gerne er Fußball spielte und da sie ohnehin nichts besseres zu tun hatten, um die Zeit totzuschlagen, konnte er genauso gut ein wenig mit ihm spielen. „Na los, mach schon!“ Ungeduldig kickte Miyavi den Ball in Kais Richtung, der ihn mit dem Fuß abfing, ein wenig damit dribbelte und dann zurück zu Miyavi spielte, welcher gleich sein ganzes Können vorführte, den Ball hoch in die Luft schoss und abwechselnd mit Knie und Kopf wieder hochstieß. Der Ballwechsel ging eine ganze Weile hin und her, bis beiden die Lust daran verging. Zu zweit ließ sich Fußball eben doch nicht so gut spielen und den Ball nur hin und her zu schießen, machte irgendwann einfach keinen Spaß mehr. Aber Miyavi wäre nicht Miyavi, wenn er nicht schon etwas anderes geplant hätte. „Los, lass uns Trampolin springen!“ Er lief zurück in den Geräteraum und schob eines der kleinen Trampoline heraus. Zwar gab es auch noch ein großes Trampolin, auf dem man auch richtig hoch in die Luft springen und Salti machen konnte, doch Miyavi schien sich diesmal tatsächlich mit dem kleinen Trampolin zufrieden zu geben. War Kai nur ganz recht, denn das große Trampolin war viel zu schwer und es wäre zu anstrengend gewesen, es nach draußen in die Halle zu befördern. Kai selbst setzte sich währenddessen auf eine Bank am Rand und schaute Miyavi dabei zu, wie er munter auf und ab sprang und dabei freudig rumjohlte. Er wusste, dass es noch mehrere Trampoline gab, aber er hatte keine Lust auf Hüpfen. Stattdessen grübelte er erneut über die seltsame Beziehung, die er und Miyavi hatten. Eigentlich war keinem von beiden geholfen, wenn sie tot schwiegen, was auf der Party zwischen ihnen passiert war, aber wenn man 16 war, war es verdammt schwer über solche Dinge zu sprechen, ohne im Erdboden versinken zu wollen. Kai hatte überhaupt keine Ahnung, wie er so etwas zur Sprache bringen sollte. Und er wusste auch immer noch nicht, ob er seine Gefühle zu Miyavi zulassen sollte. Vielleicht würde er ja schon in ein, zwei Wochen jemand anderes sehen, in den er sich verknallte, und die ganze Aufregung um Miyavi wäre umsonst gewesen. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, dass er so schnell jemanden fand, der Miyavi das Wasser reichte. So verrückt er auch war, so besonders war er ebenfalls. Gerade war er dazu übergegangen, seltsame Figuren in der Luft zu machen. Zwar versuchte er sich nicht an Überschlägen, machte allerdings wilde Drehungen im Sprung, zappelte wild mit Armen und Beinen in der Luft herum und kam meistens gefährlich nahe am Rand des Trampolins wieder auf. Wenn er so weitermachte, war es nur eine Frage der Zeit bis er auf dem Boden landete und sich womöglich verletzte. „Pass auf, dass du dir nicht weh tust!“, rief Kai vorsichtshalber und ohrfeigte sich daraufhin sogleich innerlich für seinen gutgemeinten Rat, denn natürlich hatte Miyavi eine für ihn typische Antwort parat. „Awww Kai-chan. Hast du Angst um mich? Liegt dir was an mir?“, rief er lachend und machte fröhlich weiter. Kai verdrehte die Augen. „Nee. Aber was soll ich denn mit dir anfangen, wenn was passiert? Wir haben kein Telefon und können hier nicht raus.“ „Dann drückst du einfach den Notausgang auf und alle werden zu meiner Rettung eilen!“ „Das ist nicht lustig.“ „Okay, ich hör ja schon auf.“ Tatsächlich verringerte Miyavi sein Sprungtempo, bis er schließlich so viel an Höhe verloren hatte, dass er einfach vom Trampolin hopsen konnte und zu Kai lief. „Hey, alles in Ordnung? Du guckst so bedröppelt“, wollte er wissen, nachdem er sich neben den Kleinen gesetzt hatte. „Bist du sauer? Das wollte ich nicht!“ Kai überlegte kurz, kam aber zu dem Schluss, dass er Miyavi lieber nicht sagen wollte, worüber er sich gerade Gedanken gemacht hatte. Stattdessen brachte er etwas an, das ihm auch schon durch den Kopf gegangen war. „Nein, es ist nur... Es weiß doch niemand, dass wir hier sind. Unsre Eltern werden sich bestimmt Sorgen machen, wenn wir nicht nach Hause kommen.“, erklärte er und sah dabei Miyavi zum ersten Mal seit zwei Wochen richtig in die Augen. Sein Herzschlag beschleunigte sich sofort und er wandte den Blick wieder ab. Es konnte doch nicht sein, dass Miyavi so eine Wirkung auf ihn hatte! „Stimmt. Daran habe ich gar nicht gedacht. Meinst du, dass du Ärger bekommst?“, wollte Miyavi daraufhin wissen. „Weiß nicht, aber meine Mutter wird umkommen vor Sorge, wenn ich plötzlich verschwunden bin. Deine nicht?“ „Naja prinzipiell schon, aber sie ist Krankenschwester und hat im Moment Nachtschichten. Sie wird also gar nicht merken, dass ich nicht da bin. Und meine Geschwister, keine Ahnung.“ „Und dein Vater?“ „Scheidungskind.“ „Tut mir leid“, murmelte Kai entschuldigend. Eigentlich hatte er gewusst, dass Miyavis Eltern getrennt lebten, aber in diesem Moment hatte er es einfach vergessen. Miyavi schaute zu Kai, der mittlerweile auf seine Füße starrte, und legte schließlich vorsichtig einen Arm um den Kleineren „Macht nix. Und dass wir hier festsitzen, können wir ja leider nicht ändern. Also mach dir mal keinen Kopf drum, okay?“ Kai nickte und lehnte sich ein bisschen an Miyavis warmen Körper. Er wollte das zwar eigentlich nicht, aber es fühlte sich gerade einfach zu gut an und so genoss er stumm die Gegenwart des Anderen, unterdrückte aber dennoch den Impuls auch einen Arm um Miyavi zu legen. Was zuviel war, war zuviel und solange diese unausgesprochene Nacht bei Ruki zwischen ihnen stand, wollte er lieber Distanz wahren. „Ich hab Durst!“, sagte er schließlich und stand auf. So sehr er Miyavis Nähe auch genossen hatte, für länger als ein paar Minuten hielt er sie nicht aus. Er wollte so gerne wieder mehr, wollte ihn küssen und mit ihm kuscheln, aber er war zu stolz, um einen Schritt auf ihn zuzumachen. Selbst wenn er über seinen Stolz hinwegsah, würde er sich schlicht ergreifend nicht trauen mit Miyavi über seine Gefühle zu sprechen. Die Angst, zurückgewiesen zu werden, war zu präsent. Er lief zu seiner Tasche und holte eine Flasche heraus, die seine Mutter am Morgen für ihn mit Apfelsaft gefüllt hatte. Er nahm einen großen Schluck und stellte dann fest, dass er auch Hunger hatte. Normalerweise würde er jetzt zuhause sitzen und zu Abend essen, aber er war immer noch in der Sporthalle eingeschlossen und hatte nichts Essbares in seinem Rucksack. Im Eingangsbereich der Halle gab es einen Automaten, an dem man Getränke kaufen konnte. Er war sich nicht sicher, aber vielleicht gab es auch etwas Essbares zu kaufen. Er nahm seinen Geldbeutel und machte sich auf den Weg zum Automaten. Miyavi trottete ihm hinterher. Beim Automaten angekommen, studierte Kai das eher bescheidene Angebot. Von Getränken abgesehen, gab es auch einige Schokoriegel, aber satt machten die ja auch nicht. Wahrscheinlich würden sie ihn nur hungriger machen. „Was ist denn?“, fragte Miyavi und wackelte gelangweilt mit dem Kopf, nachdem Kai einige Minuten lang einfach nur auf die Schokoriegel gestarrt hatte. „Ich hab Hunger“, erklärte er und wog in Gedanken immer noch ab, ob er jetzt Schokolade essen sollte. Dabei bemerkte er gar nicht, wie Miyavi sich blitzschnell hinter ihn schlich. „Ich hab auch Hunger. Aber auf was anderes!“, raunte er plötzlich in Kais Ohr, biss ihm leicht ins Ohrläppchen und legte seine Hände auf seinen Bauch. „Lass das!“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Kai auf, schubste Miyavi von sich und brachte einige Meter Distanz zwischen sie. Wütend funkelte er ihn an und ohne nachzudenken, begann er loszuplappern: „Hör doch einfach mal auf mit diesem ganzen Scheiß. Es nervt einfach nur! Es ist ja nicht so, als wenn ich dich nicht mögen würde, aber deine blöden Sprüche machen alles kaputt und ich hab langsam echt keinen Bock mehr mir den ganzen Mist anzuhören!“ „Du magst mich?“ Miyavi sah Kai verwundert an und ging zwei Schritte auf ihn zu. Kai errötete automatisch, senkte kurz den Blick, sah Miyavi dann aber wieder an. „Ja.... Scheiße!“ Nun wusste Miyavi es eben doch. Kai war es zwar furchtbar unangenehm, dass er ihm seine Gefühle derart gestanden hatte und dass er überhaupt gesprochen hatte ohne nachzudenken – das musste Miyavis Einfluss sein!– , aber immerhin war die Wahrheit nun raus und er brauchte sich den Kopf nicht mehr mit was wäre wenn Fragen zu zerbrechen. Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und wartete auf eine Reaktion von Miyavi, der ihn lediglich stumm ansah. Dann allerdings machte er einen Satz auf Kai zu, zog ihn in eine stürmische Umarmung und drückte ihm einen ebenso stürmischen Kuss auf den Mund. Kai jedoch stemmte seine Hände gegen seine Brust und drückte ihn von sich weg. Prinzipiell hatte er ja nichts dagegen von Miyavi geküsst zu werden, allerdings gefiel ihm nicht, dass er es einfach tat, obwohl die Fronten zwischen ihnen immer noch nicht wirklich geklärt waren. „Und das nervt mich auch! Dass du immer alles einfach machst, wie es dir in den Kram passt. Ohne überhaupt mal zu fragen, ob der Andere einverstanden ist. Du nimmst dir einfach was du willst“, meckerte er los und kümmerte sich nicht darum, dass Miyavi gerade alles aus dem Gesicht fiel. Es gab ohnehin viel zu wenig Menschen, die Miyavi seine Grenzen aufzeigten. Selbst die Lehrer ließen ihm einiges durchgehen. Aber nicht mit Kai. Er wollte eine gleichberechtigte Beziehung und keinen Freund, der sich nahm, was er wollte und wann er wollte. „Aber Kai! Du hast gerade gesagt, dass du mich magst. Und ich mag dich ja auch. Wieso darf ich dich dann nicht küssen?“, fragte Miyavi verwirrt, kratzte sich am Kopf und sah sich um, als könne er die Antwort irgendwo im Korridor finden. „Weil du dir nicht nehmen kannst, was du willst. Vielleicht fragst du mich auch mal? Hab ich gesagt, dass ich dich küssen will? Du bist total rücksichtslos!“ „Ich bin gar nicht rücksichtslos. Ich bin nur impulsiv. Tut mir leid. Ich werde versuchen mich zu bessern.“, versprach Miyavi und ging wieder einen Schritt auf ihn zu. Kai ließ es gewähren. Miyavis Versprechen machte ihm Hoffnung. Zwar war ihm klar, dass er sich nicht grundlegend ändern würde, aber das wollte er auch gar nicht. Er wollte einfach nur, dass Miyavi ein bisschen mehr auf seine Gefühle und Bedürfnisse Rücksicht nahm. „Und keine dummen Sprüche mehr?“ Miyavi biss sich auf die Lippe. „Keine dummen Sprüche mehr. Ich werd' mich zusammenreißen. Aber bitte gib mir eine Chance!“ „Mmh“, griente Kai schließlich und tat so als wenn er nachdenken würde, „das muss ich mir noch überlegen. Mal schauen, wie du dich heute noch so schlägst.“ Mit diesen Worten ließ Kai einen perplexen Miyavi stehen und lief zurück in die Halle. Nur langsam folgte Miyavi ihm und beobachtete, wie Kai sich seinen Rucksack schnappte und das andere Ende der Halle ansteuerte, wo die dicke, weiche Matte für den Hochsprung an der Wand lehnte. Kai drückte sie von dieser, so dass sie mit einem dumpfen Knall auf dem Boden landete und warf sich darauf. Sie war herrlich weich und bequem. Er schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Eigentlich könnte er jetzt schlafen. Eigentlich... Wären da nicht die Millionen Ameisen, die gerade in seinem Herzen und seinem Bauch brasilianische Volkstänze aufführten. Vielleicht würde das mit ihm und Miyavi ja doch klappen. Kein heimliches Anschmachten mehr aus der Ferne, keine Träume, für die er sich schämen musste, weil sie feucht endeten (na ja die würde er wahrscheinlich trotzdem noch haben). Vielleicht würde es klappen... Er wünschte es sich so sehr. Wenn Miyavi es ernst meinte, würde er sich zusammenreißen. Wenn nicht, wusste Kai was er zu tun hatte. „Was hast du denn jetzt vor?“, fragte Miyavi, nachdem er bei Kai angekommen war und sich neben ihn setzte. Kai öffnete ein Auge und schmunzelte. Eigentlich war es ja ganz schön gemein von ihm Miyavi so in der Luft hängen zu lassen, aber irgendwie genoss er es auch. „Lass uns Hausaufgaben machen“, schlug er vor, drehte sich auf den Bauch und kramte in seinem Rucksack nach Heften und Büchern. Auch Miyavi holte seine Schulsachen hervor und legte sich neben Kai, kam nicht umhin diesem verstohlene Seitenblicke zuzuwerfen, die Kai allerdings nicht unbemerkt blieben. Als sich ihre Blicke trafen, lächelte Kai ihn kurz an, steckte die Nase dann aber wieder in sein Geschichtsbuch. Gemeinsam erledigten die beiden ihre Hausaufgaben, Kai half Miyavi in Mathe, weil er am Morgen zu sehr mit seinem Handy beschäftigt gewesen war, anstatt aufzupassen, und Miyavi half Kai im Gegenzug bei den Englisch Aufgaben. Tatsächlich schaffte Miyavi es sich normal zu verhalten. Kai merkte zwar, dass er die eine oder andere Bemerkung auf den Lippen hatte, aber im letzten Moment runterschluckte. Er gab sich wirklich Mühe und Kai war froh darüber. Es gefiel ihm, wie sie nebeneinander lagen, ihre Schultern berührten sich gelegentlich, und gemeinsam ihre Hausaufgaben erledigten. Er stellte sich vor, dass es ab sofort immer so sein könnte. Natürlich nicht in der Sporthalle, sondern bei ihm oder Miyavi zuhause. Und danach... Allein beim Gedanken daran lief ihm ein eiskalter Schauer den Rücken runter und seine Nackenhaare richteten sich auf. „Frierst du?“, fragte Miyavi, der die Reaktion mitbekommen hatte, sofort. „Naja. Irgendwie wird’s schon ein bisschen kalt oder nicht? Scheint irgendwie windig zu sein.“ Kai setzte sich auf und sah sich um. Natürlich erübrigte es sich, eine Sporthalle selbst im Winter zu beheizen, doch jetzt, wo sie einfach nur rumlagen und sich nicht bewegten, merkte Kai, wie die Kälte langsam in seine Knochen kroch. Irgendwo mussten offene Lüftungsschlitze kalte Luft in die Halle reinlassen, denn es zog ein wenig. Mittlerweile war es draußen auch stockduster. Miyavi richtete sich ebenfalls auf und griff nach Kais schwarzer, mit dem Schullogo verzierter, Sweatshirtjacke und half ihm in das Jäckchen. Er ließ es sich nicht nehmen, auch noch den Reißverschluss zu schließen und bis nach oben zu ziehen. „Darf ich dich in den Arm nehmen?“, fragte er daraufhin vorsichtig und wartete Kais Nicken ab, bevor er näher an ihn rückte und einen Arm um ihn legte. Kai kuschelte sich sofort an ihn. Wirklich kalt war ihm zwar noch nicht und er hatte auch noch seine Jacke neben sich liegen, aber von Miyavi gehalten und gewärmt zu werden, war schon nicht schlecht. Überhaupt war er froh darüber, wie sich der Abend entwickelt hatte, nachdem er Miyavi, wenn auch eher ungewollt, seine Gefühle gestanden hatte. War ihm das anfangs eher unangenehm gewesen, merkte er, dass es wirklich keinen Grund dazu gab. Miyavi riss sich für ihn zusammen, war richtig lieb und sanft. „Darf ich dich küssen?“ Nachdem sie eine Weile einfach nur so da gesessen und die Gegenwart des jeweils anderen genossen hatten, hatte Miyavi wieder zaghaft die Stimme erhoben und wartete darauf, dass Kai ihm die Erlaubnis gab, ihn küssen zu dürfen. Wieder nickte Kai nur und hatte gerade noch Zeit seine Augen zu schließen, ehe sich Miyavis Lippen sanft auf seine pressten. In Gedanken hatte er sich oft ausgemalt, wie es sein würde, ihn wieder zu küssen, doch die Realität überstieg jegliche Vorstellungen. Seine Lippen und der Kuss waren sanft und langsam, schickten eine Welle von Wärme und Geborgenheit durch Kais Körper. Er brach den Kuss kurz und wechselte seine Position, setzte sich rittlings auf Miyavis Schoß und schmiegte sich so gut es ging an ihn, während er zu einem neuen Kuss ansetzte. Eine Hand legte er an Miyavis Schulter, die andere auf seine Hüfte, doch dort ruhte sie nicht lange, denn Miyavi nahm sie und verflocht ihre Finger miteinander, während er mit seiner anderen Hand über Kais Rücken streichelte. Kai lächelte in den Kuss. Der Moment war pure Glückseligkeit und wenn es nach ihm ging, würden sie ewig so dasitzen. Zumindest für die nächsten Minuten verharrten sie in dieser Position und küssten sich stumm. Die einzigen Geräusche, die zu hören waren, waren die gelegentlichen, leisen Geräusche, als sie den Kuss langsam vertieften, und ihre immer unregelmäßiger werdende Atmung. Als Kai glaubte keine Luft mehr zu bekommen, löste er sich von Miyavi, lächelte ihn kurz an und drückte ihn dann nach unten auf die Matte. Er ließ sich neben ihn auf die Seite fallen und legte einen Arm um Miyavis Hüfte. Miyavis eigene Berührungen dagegen waren zaghaft. „Alles in Ordnung?“, wollte Kai daraufhin wissen und streichelte über Miyavis Wange, welcher seine Hand einfing und seine eigene darüber legte, sein Gesicht in die Berührung schmiegte. „Darf ich jetzt richtig mit dir zusammen sein?“ Mit geröteten Lippen und Wangen sah Miyavi Kai erwartungsvoll an, welcher über dessen Wortwahl nur schmunzeln konnte. „Ja, darfst du!“, hauchte er leise und verschloss ihre Münder zu einem weiteren Kuss, der seine Worte besiegeln sollte. Tbc. *Winke* =) Kapitel 3: ----------- Da ist es nun, das letzte Kapitel. Für eine Weile dachte ich, ich würde es nie fertig kriegen. Es ist länger als die beiden Kapitel davor, aber dafür passiert auch nicht so viel *hust* ;) Ich hätte gerne noch eine Szene eingebaut, wo sie sich wieder ein bisschen streiten, aber es hat irgendwie an keiner Stelle gepasst und dann fiel mir auch kein dummer Spruch für Miyavi ein *lol* Naja, ich hoffe, dass das Kapitel ein paar der Leser trotzdem gefallen wird. Danke an die Leute, die ein Review dagelassen haben :3 Jaaaa~ und nun viel Spaß beim Lesen. Dieses Kapitel enthält eine Lemon, falls das jemand noch nicht erahnen konnte ;) Kapitel 3 Miyavi sah ihn mit strahlenden Augen an, als er sich von Kai löste. Kais Wangen dagegen färbten sich rot und begannen zu glühen. Nun war er wirklich mit Miyavi zusammen! Worüber er sich zwei Wochen lang den Kopf zerbrochen hatte, war schließlich doch eingetreten. Er hoffte nur, dass er keinen Fehler gemacht hatte, aber so wie Miyavi ihn gerade ansah, war Kai der festen Überzeugung, dass nichts passieren konnte, das sie wieder auseinander bringen konnte. In seinem Hinterkopf schrie zwar noch jemand rum, dass er gerade seiner jugendlichen Naivität unterlag, aber diese Stimme konnte er getrost ignorieren. Er wurde sowieso gerade attackiert und auf andere Gedanken gebracht. Miyavi kroch halb auf ihn, vergrub seine Hände in Kais Haaren und sah ihn so intensiv an, dass Kai fast schon schwindelig wurde. Sie waren einander so nah, dass sich ihre Gesichter fast berührten und er schon die wässrig blau gefärbten Kontaktlinsen in Miyavis Augen erkennen konnte. „Du kannst dir gar nicht vorstellen wie glücklich mich das macht“, flüsterte Miyavi und schloss seine Augen. Kai konnte gerade noch seine schließen, ehe sich ihre Lippen wieder trafen. Langsam wagte sich Miyavis Zunge vor, stupste gegen Kais Unterlippe und strich darüber, ehe sie in seinen Mund eintauchte und dort begrüßt wurde. Kai drängte seine Zunge schnell zurück und machte sich daran, Miyavis eigene Mundhöhle zu plündern. Währenddessen hatten seine Hände das Hemd von Miyavis Schuluniform aus der Hose gezogen und waren darunter geschlüpft, um über die weiche Haut am Rücken zu streicheln. Auch Miyavi blieb nicht untätig. Langsam begann er die Knöpfe von Kais Hemd zu öffnen und den Stoff immer weiter runterzuschieben, bis er genug Platz hatte, um über Kais Brust zu streicheln, was dieser mit einem wohligen Seufzen quittierte. Kai kamen die Berührungen so bekannt, so vertraut vor. Klar, sie waren schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen, aber es fühlte sich so an, als hätten sie sich schon tausend mal berührt. Gleichzeitig war es aber trotzdem noch etwas Besonderes. Er seufzte leise auf, als Miyavi mit seiner Hand seine Brustwarze streifte und diese sich erhärtete. Dann allerdings ließ er von ihm ab und richtete auf. Kai öffnete die Augen und sah ihn an. „Was ist?“ „Naja, ich will nichts überstürzen, wie beim letzten Mal. Danach hast du ja auch nicht mit mir geredet. Wieso eigentlich?“ Kai zog die Brauen nach oben und sah Miyavi ungläubig an. „Wieso ich nicht mit dir geredet habe? Weil aus dir wieder mal nur ein dummer Spruch rauszubekommen war. Deswegen. “ „Oh!“ Miyavi errötete und guckte zur Seite, ehe er sich wieder Kai zuwandte. „Ich will aber trotzdem nichts überstürzten und irgendwas machen, was du nicht willst. Wir haben ja noch genug Zeit, um alles auszuprobieren“, sagte er und machte sich daran Kais Hemdknöpfe wieder zu verschließen. Kai jedoch packte seine Handgelenke, um ihn daran zu hindern. „Ich will aber nicht aufhören. Ich will, dass du weiter machst! Sonst mache ich weiter!“ Nun war es an Miyavi die Augenbrauen hochzuziehen. Seinen Mund umspielte jedoch wieder ein Lächeln. „Du machst weiter? So? Na, da bin ich ja mal gespannt. Bedien' dich!“ Mit diesen Worten ließ er sich neben Kai auf die Matte fallen und streckte alle Gliedmaßen von sich, um seine Unterwürfigkeit zu demonstrieren. Kai schüttelte den Kopf, lachte dann aber und kletterte auf Miyavis Beine. „Gut, dann nehm' ich das jetzt mal in die Hand!“, sagte er, brach aber mit Miyavi in Gelächter aus, als er sich der Zweideutigkeit seiner Worte bewusst wurde. „Gerne Kai-chan, nur zu gerne!“, lachte Miyavi und zwinkerte ihm zu. Kai errötete ein wenig, dabei war er sich sicher, dass es sowieso darauf hinauslaufen würde, dass sie sich wieder gegenseitig verwöhnten. Er machte sich zunächst daran Miyavis Hemd aufzuknöpfen und über die Schultern zu ziehen. Er starrte auf die helle, nackte Haut vor sich und plötzlich verließ ihn wieder der Mut. Miyavi lag zwar still unter ihm und ließ sich alles gefallen, aber irgendwie schüchterte Kai genau das ein. Es wäre ihm lieber, wenn sie sich wieder gegenseitig ausziehen würden. Beim letzten Mal war es eher Miyavi gewesen, der die Dinge zwischen ihnen ein wenig vorangetrieben hatte. Kai fühlte sich noch nicht wirklich wohl in dieser Rolle. Allerdings schien der Andere seine Gedanken zu lesen oder seine Unsicherheit zu spüren, denn er setzte sich auf, öffnete die restlichen von Kais Knöpfen und zog ihm das Hemd ganz aus. Er senkte seinen Kopf und küsste Kais Schulterblatt, sein Schlüsselbein und schließlich seinen Halsansatz. Dann sah er Kai wieder an. Ihre Gesichter waren nun auf Augenhöhe, der Größenunterschied dadurch ausgeglichen, dass Kai auf Miyavis Schoß saß. Miyavi lehnte ihre Stirnen gegeneinander und sah Kai tief in die Augen.„Ich glaube, ich hab mich total in dich verliebt, Kai-chan“, flüsterte er leise und mit roten Wangen. Kais Augen weiteten sich zunächst erstaunt, dann fiel er Miyavi regelrecht um den Hals und küsste ihn so stürmisch, dass sie nach hinten auf die Matte purzelten. Er hatte noch nie ein Liebesgeständnis bekommen und obwohl sie jetzt zusammen waren, hatte er so schnell auch mit keinem gerechnet. Die Worte dann doch zu hören, ließen sein Herz schneller schlagen. „Heißt das, dass du mich auch magst?“, fragte Miyavi, während Kai sein ganzes Gesicht und seinen Hals mit Küssen bedeckte. Kurz löste er sich von ihm, sah ihn an und grinste. „Ja! Sonst hätte ich dir ja nicht erlaubt mit mir zusammen zu sein!“, erwiderte Kai todernst, woraufhin Miyavi ihn für einen Moment verwirrt ansah, dann jedoch empört schnaufte. „Du bist so frech!“, rief er, schob Kai von sich runter und warf sich im nächsten Augenblick schon über ihn. „So frech!“, wiederholte er und begann damit, zur Strafe ein rotes Mal an Kais Hals zu hinterlassen. Kai schlang einfach die Arme um ihn und kicherte. Plötzlich war es so einfach mit Miyavi. Hatte er ihm vorher nicht so recht über den Weg getraut, konnte er sich jetzt ohne Bedenken bei ihm fallen lassen. Er genoss die Berührungen des Anderen und schloss die Augen, um sich ganz auf die Zärtlichkeiten zu konzentrieren, die Miyavi ihm zuteil werden ließ. Federleichte Küsse fanden ihren Weg an verschiedene Stellen seines Oberkörpers. Angefangen von seinem Schlüsselbein, zog sich eine unsichtbare Spur über seine Brust bis runter zu seinem Bauch, wo Miyavi spielerisch ein Stückchen Haut am Nabel zwischen seine Zähne nahm und sanft zubiss. Kai erschauderte kurz, aber es war durchaus ein angenehmes Gefühl, obgleich er eine Gänsehaut bekam. Miyavi legte eine seiner warmen Hände auf Kais Bauch und streichelte darüber, bewirkte damit allerdings nur, dass Kai wieder extrem empfindlich auf die Berührung reagierte und sich leicht schüttelte. Auch in seinem Bauch zog sich alles zusammen, während es in seinem Lendenbereich zu kribbeln begann. Wie er sich wünschte, dass Miyavi seine Hand noch ein Stückchen weiter nach unten gleiten lassen würde, um dem ein wenig Abhilfe zu schaffen! Allerdings tat Miyavi das genaue Gegenteil von dem. Er schmunzelte leise und rutschte wieder ein Stück nach oben, verwickelte Kai in einen hitzigen Kuss, während seine Finger begonnen mit seiner linken Brustwarze zu spielen. Kai seufzte und bäumte sich auf, als Miyavi sie zwischen zwei Fingern rollte und sanft hinein kniff. Er hing halb auf ihm, halb auf der Matte, hatte eins seiner Beine zwischen Kais geschoben, ein Umstand, den Kai auszunutzen wusste. Unbemerkt hob er sein Knie an und rieb es vorsichtig gegen Miyavis Schritt, wo er schon spüren konnte, wie erregt der Andere bereits war. Miyavi keuchte in den Kuss, was Kai dazu anspornte, damit weiterzumachen. Seine Hände schlängelten sich nun auch an Miyavis nacktem Oberkörper entlang, bis sie am Bund der Hose ankamen und mit dem Verschluss herumnestelten. Kai musste sich in seiner jetzigen Position allerdings etwas verkrümmen, weil er sonst mit seinen kurzen Armen nicht die Hose hätte öffnen können. Schließlich hatte er sie geöffnet, den Reißverschluss runtergezogen und seine Hand verschwand unter dem Stoff, streichelte über das Material der Shorts seine Erregung und packte schließlich fester zu. Miyavi keuchte und seufzte, ohne wirklich laut zu werden, immer wieder in den Kuss und brach ihn schließlich ab, vergrub stattdessen sein Gesicht an Kais Hals und atmete heiß gegen seine Haut. Auch seine Hände hatten Kais Körper verlassen. Mit geschlossenen Augen genoss er, wie Kai ihn immer erregter werden ließ. Dann schlüpfte Kais Hand in die Shorts. Es war zwar erst das zweite Mal, dass er so etwas mit jemanden machte, aber das Verlangen danach, Miyavi zu verwöhnen, siegte schließlich über seine anfänglichen Berührungsängste. Es dauerte nicht lange und er wurde sicherer in seinen Berührungen, umschloss Miyavis Glied mit festem Griff, bewegte es und streichelte immer wieder mit dem Daumen über die schon feuchte Spitze. Miyavi wurde jetzt lauter und auch ein wenig verzweifelter. Dann plötzlich packte er Kais Handgelenk und zog seine Hand aus seiner Hose raus. Er setzte sich auf, sah Kai mit erhitzten Wangen und glasigen Augen kurz an, machte sich dann aber daran Kais Hose zu öffnen. Er krabbelte ein Stück nach unten und zog sie von seinen Beinen, zögerte nicht lange, sondern schob auch langsam Kais Shorts von seinen Hüften. Kai errötete automatisch ein wenig, hob aber gefügsam die Hüften und biss sich unsicher auf die Unterlippe als er so nackt und ausgesetzt vor Miyavi lag. Schnell richtete er sich auf, zerrte und zog an Miyavis Hosen, bis er sie beiseite werfen konnte und all seinen Mut zusammennehmend, entledigte er ihn auch schließlich seiner regenbogenfarbenen Shorts. Schüchtern starrte Kai auf Miyavis Schritt, aber dann wurde er auch schon nach hinten gedrückt und fand sich unter seinem neuen Freund wieder. „Mmh Kai-chan“, murmelte Miyavi, ehe er wieder Kais Lippen attackierte und seinen Körper auf Kais presste. Als sich dabei ihre Erektionen berührten, stöhnten beide leise auf und Kai lief schon wieder rot an, obwohl er das Gefühl hatte, als wäre all sein Blut bereits in den tieferen Regionen seines Körpers angesammelt. Aber eigentlich war das ja genau, was er wollte. Es fühlte sich unglaublich an, so mit Miyavi hier zu liegen, wo sie nichts mehr voneinander trennte. Damals bei Ruki war alles wesentlich schneller gegangen, sie hatten sich geküsst, heiß gemacht, ausgezogen und sich gegenseitig zum Höhepunkt gebracht. Jetzt war alles viel verspielter, ausführlicher, denn Miyavi hatte sich die Zeit genommen, um Kais Körper ausgiebig zu erkundigen und auch Kai hatte sich langsam Stück für Stück weiter vorgewagt. Jetzt lagen sie hier und küssten sich, während Miyavi weiterhin ihre Erregungen gegeneinander reiben ließ, ab und zu beide mit seiner Hand umschloss und im stetigen Tempo massierte. In Kai brannte es immer mehr, eigentlich wollte er nur von dieser Spannung in seinem Körper erlöst werden, aber dann wiederum wollte er mehr. Mehr von Miyavi. Vorsichtig löste er den Kuss, legte beide Hände an Miyavis Schultern und drückte ihn etwas von sich weg, so dass sie sich problemlos in die Augen sehen konnten. In Miyavis stand gerade so etwas wie Furcht geschrieben und seine Arme, die neben Kai auf der Matte abgestützt waren, zitterten leicht. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte er sofort mit einem bestürzten Ausdruck, der Kai leise lachen ließ. „Nein, hast du nicht“, erwiderte er und zog ihn kurz zu sich heran, um ihm einen beruhigenden Kuss auf den Mund zu drücken. „Und was ist dann falsch?“ „Nichts ist falsch. Ich wollte dich nur was fragen.“ „Was fragen? Jetzt? Was denn? Mach lieber schnell, ich halt das sicher nicht mehr lange aus. Ich hoffe übrigens, du hast Taschentücher dabei. Ich hab nämlich keine.“ Kai konnte es sich nicht verkneifen kurz den Kopf zu schütteln und zu lachen, als Miyavi einfach losplapperte, als würden sie sich nicht in der Situation befinden, in der sie gerade waren. Er zog ihn wieder runter, vergrub seine Hände in seinen Haaren und flüsterte direkt an sein Ohr: „Du bist so ein niedlicher, kleiner Idiot, weißt du das?“ Miyavi brummelte irgendetwas zur Antwort, aber Kai biss ihm ins Ohrläppchen und stellte ihn so bis auf ein kurzes Aufquieken ruhig. „Ich wollte nur wissen, ob du eigentlich schon mal mit jemanden geschlafen hast.“ Kai war bei seinen Worten immer leiser geworden, weil ihm diese direkte Frage etwas unangenehm war, aber er wusste, dass Miyavi ihn ganz genau verstanden hatte, denn plötzlich bewegte er sich keinen Zentimeter mehr. „Wie meinst du das?“ Kai verdrehte die Augen und drückte Miyavi soweit von sich weg, dass sie sich wieder anschauen konnten. Scheinbar hatte er ihn ein wenig aus der Bahn geworfen, denn er schaute ihn mehr als verunsichert an. „Ich meine es genau so, wie ich es gesagt habe.“, klärte er daraufhin und Miyavis Augen wurden groß. „Oh also, naja eigentlich nicht, nein. Und du?“ Kai schüttelte den Kopf. „Willst du denn?“, fragte er nach einem Moment der Stille.„Ob ich will?“, Miyavis Augen waren noch größer geworden, außerdem blinzelte er mehrmals hintereinander. „Also prinzipiell natürlich schon. Willst...ääh... du?“ „Sonst hätte ich das doch nicht gefragt“, schmunzelte Kai. „Könnte ja sein, dass du jetzt klar stellen willst, dass ich dich nicht mehr anfassen soll“, kicherte Miyavi, klang dabei aber mehr nervös als belustigt. „Nein, das meinte ich damit nicht“, verneinte Kai und konnte dann nicht anders als breit zu grinsen, wenngleich Miyavis neue Schüchternheit irgendwie sein Herz erwärmte. „Küss mich okay? Und dann... dann machen wir es!“ Erneut riss Miyavi die Augen auf und sein Mund öffnete sich, doch bevor er etwas sagen konnte, hatte Kai ihn zu sich runter gezogen und mit seinen Lippen ruhig gestellt. Er streichelte über seinen Rücken und seine Oberarme, nahm schließlich seinen rechten Arm und führte ihn zwischen seine Beine. „Du weißt schon, wie das geht, oder?“, fragte er, nachdem Miyavi sich nicht wirklich regte und scheinbar nichts mit sich oder Kai anzufangen wusste. „J-j-ja. Aber bist du dir sicher, Kai-chan? Es tut bestimmt weh!“ „Ich weiß, aber... naja, irgendwann muss ich da so oder so durch. Wieso nicht jetzt?“ „O-o-okay.“ Kai war sich ziemlich sicher, dass Miyavi seltsamerweise sogar noch mehr Angst hatte, als er selbst, obwohl das eigentlich unnötig war. Vielleicht machte sich Miyavi aber einfach nur Sorgen um ihn, weil er ihn nicht verletzten oder doch etwas machen wollte, das Kai eigentlich nicht wollte. Dabei musste es ihm doch eigentlich ähnlich ergehen! Wenn Kai zwischen ihre Körper schaute, konnte er nicht nur seine eigene Erektion sehen, sondern auch die von Miyavi und in seinem Inneren verspürte er den unglaublichen Drang sich mit Miyavi zu vereinen und beide so zum Höhepunkt zu bringen. Endlich spürte er, wie sich Miyavis Hand vorsichtig an seinen Beinen vortastete und seine Pobacken auseinander schob. Kurz darauf drang er auch schon langsam mit einem Finger ihn in ein. Kai schloss die Augen und atmete tief ein. Es tat nicht weh, es fühlte sich nicht unangenehm an, aber eben auch nicht besonders toll. Eigentlich kribbelte es gerade einfach nur in ihm. „Ist das okay so?“, fragte Miyavi mit rotem Kopf. Kai nickte. „Ja, mach ein bisschen so weiter.“ Miyavi begann seinen Finger behutsam vor und zurück zu bewegen, so dass Kais Körper sich an den Eindringling gewöhnen konnte und nach einiger Zeit fühlte es sich wesentlich besser an, erregte ihn sogar wieder ein bisschen, wozu der Gedanke, etwas von Miyavi in sich zu haben, nicht unwesentlich beitrug. Nach einer Weile nahm Miyavi einen zweiten Finger hinzu, worauf Kai ungewollt abwehrend reagierte. Es brannte ziemlich, in ihm zog sich alles zusammen und sein Körper kämpfte gegen Miyavi, der daraufhin seine Finger sofort zurückzog. „Nein, hör nicht auf!“, keuchte Kai sofort. Sie waren schon zu weit und auch wenn es im ersten Moment weh tat, wollte er, dass er weiter machte. So schlimm war es auch nicht und ihm war klar, dass ein gewisser Schmerz nun mal dazu gehörte, wenn er mit einem Mann schlafen wollte. Miyavi nickte ergeben und drang wieder vorsichtig in ihn ein, währen Kai versuchte sich zu entspannen und auf die positiven Gefühle zu konzentrieren. Als Miyavi dann sogar begann seine Finger zu spreizen, um seinen Muskelring zu dehnen, fühlte es sich auch gar nicht mehr so schlimm an, der Schmerz verblasste allmählich, während in Kai das Verlangen wuchs, mehr von Miyavi zu spüren. „Ich glaube das reicht“, keuchte er leise und Miyavi entzog ihm vorsichtig seine Finger. Eigentlich hatte Kai damit gerechnet, dass er sich nun auf ihn legen würde und..., aber stattdessen war er ein Stück zur Seite gerutscht und kramte nun in seiner Tasche rum. Kai richtete sich auf und wollte schon fragen, was er da tat, als er eine kleine Tube mit Bodylotion hervorzog. „Damit es nicht so weh tut“, murmelte er erklärend und tat etwas auf seine Hand, bevor er begann seine Erektion damit einzureiben. „Du hast Bodylotion dabei?“ „Na, weil sonst meine Haut nach dem Duschen so spannt“, rechtfertigte sich Miyavi und tupfte noch ein wenig der Lotion an Kais Eingang, während sich dieser ein Schmunzeln nicht verkneifen sollte. „Eigentlich solltest du unten liegen, du Mädchen!“ „Still!“, sagte Miyavi streng, drückte Kai nach unten auf die Matte, kletterte über ihn und brachte sich so in Position, dass die Spitze seines Gliedes gegen seine Öffnung drückte. Er half mit der Hand ein wenig nach, als er begann seine Erektion vorsichtig in Kai reinzuschieben. Kai hatte unterdessen mit dem Schmerz zu kämpfen. Nachdem Miyavi so viel Zeit und Vorsicht aufgebracht hatte, um ihn vorzubereiten, hatte er nicht damit gerechnet, dass es noch so weh tun würde. Es brannte fürchterlich, aber viel schlimmer war das Gefühl, dass gerade etwas in ihn gezwungen wurde, dass da nicht reinpasste. Er wusste natürlich, dass Miyavi das nur tat, weil er es wollte und sofort aufhören würde, wenn Kai nur etwas sagte, aber er konnte nicht verhindern, dass sich Tränen in seinen Augen bildeten und an den Seiten seines Gesichtes runter liefen. Miyavi bemerkte es und hielt sofort in seiner Bewegung inne. Er wischte Kais Tränen weg, streichelte ihm über die Wange und sagte dann, dass er aufhören würde. Kai hielt ihn zurück, als er sich aus seinem Körper zurück ziehen wollte. „Nein, hör nicht auf. Es geht schon. Du kannst gleich weitermachen.“ Jetzt waren sie schon so weit gekommen, jetzt würde er die Sache auch durchziehen. Es war sein erstes Mal und es tat weh, aber sicher würde irgendwann der Punkt kommen, an dem sich sein Körper daran gewöhnen und es ihm auch gefallen würde. „Aber Kai“, warf Miyavi ein und deutete zwischen ihre Körper, „ich kann doch sehen, dass es dir nicht gefällt!“ Kai registrierte etwas erschrocken, dass sich seine Erektion fast verflüchtigt hatte und sein Penis nun erschlafft zwischen ihrer beider Körper hing. Er hatte gar nicht bemerkt, dass ihm das Ganze so zugesetzt hatte, dass er sogar so reagierte. „Nein, nein, das wird gleich wieder!“, versicherte er Miyavi und griff in seinen Schritt, um sich selbst ein wenig zu streicheln und so wieder in Stimmung zu bringen. Miyavi bewegte sich nicht sofort, sondern küsste Kai zunächst, tief und innig und voller Gefühl, das die Schmetterlinge in Kais Bauch wieder aufflattern ließ. Plötzlich ließen sich die Schmerzen besser ertragen und er entspannte sich ein wenig, so dass Miyavi weitermachen konnte. Als er sich ganz in Kai versenkt hatte, hielt er einen Moment inne, zog sich dann zurück und schob sie erneut in ihn. Kai seufzte bei der reibenden Bewegung unwillkürlich auf. Es brannte zwar noch, vor allem direkt an seinem Muskelring, aber jetzt war ein neues, viel besseres Gefühl hinzu gekommen. Das Gefühl, Miyavi in sich zu haben, wurde besser, intensiver und eine Welle der Erregung schoss durch seinen Körper. Er musste nun gar nicht mehr nachhelfen und entzog seine Hand, krallte sich stattdessen in Miyavis Schultern fest und keuchte jedes Mal lauter auf, wenn Miyavi erneut in ihn stieß und langsam einen schnelleren Rhythmus aufbaute. Irgendwann hatte er auch unbewusst Kais Lustpunkt gefunden und hielt den Winkel so, dass er Kai dort immer wieder traf. Kurze Zeit später waren die beiden zu einem seufzenden und keuchenden Bündel verschmolzen, das nichts mehr um sich herum wahrnahm, von der Anwesenheit des Anderen abgesehen. Kai schloss die Augen und atmete nur doch stoßweise, ihren Kuss hatten sie schon vor einiger Zeit gelöst, weil es zu schwer war beides zu koordinieren. Miyavi hatte sein Gesicht an Kais Halsbeuge vergraben, stützte sich aber neben Kai ab und begann seine Erektion zu massieren, als er spürte, dass er selbst nicht mehr lange durchhalten konnte, eigentlich schon mit sich kämpfte. Er wollte, dass Kai vor ihm kam. Ein paar wenige Stöße später war es schließlich soweit. Er spürte, wie Kai sich heftig um ihn verkrampfte und kurz darauf ergoss er sich heiß über seine Hand. Miyavi folgte ihm, versuchte sein Stöhnen mit zusammen gebissenen Zähnen zu unterdrücken, was ihm jedoch nicht ganz gelang. Heiß verströmte er sich in Kai und kam dann auf ihm zum Liegen. Kai schlang die Arme um Miyavis Rücken und drückte seinen erhitzten Körper fest an sich, wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen und für immer so hier liegen bleiben. Er hatte sich nie vorstellen können, wie unglaublich das Gefühl war, mit jemanden auf diese Art und Weise zusammen zu sein. Jetzt hatte er diese Erfahrung gemacht und war überglücklich damit. Er drehte Miyavis Gesicht zu seinem und gab ihm einen Kuss, er war sanft, aber dennoch leidenschaftlich und Kai wollte gar nicht damit aufhören, doch irgendwann löste sich Miyavi von ihm und ließ sich neben ihn auf die Matte fallen. „Guck nicht so. Das wurde langsam unangenehm. Hast du Taschentücher?“ „Ja, in meiner Tasche!“ Kai deutete auf seinen offen stehenden Rucksack, der etwa 2 Meter entfernt von ihnen lag. Wenn Miyavi Taschentücher wollte, musste er sie sich schon selbst holen. Kai würde sich keinen Zentimeter mehr bewegen. Er schloss die Augen und hörte es hinter sich rascheln. Die Packung mit den Taschentüchern wurde aufgerissen und kurz darauf bekam er schon den Bauch sauber gewischt. Es kitzelte ein wenig und Kai musste lachen. „Alles wieder sauber!“, erklärte Miyavi und drückte ein Küsschen auf Kais Bauch neben den Nabel. Dann wurde er ernst und nahm ihre Sachen. „Ich will dich ja nicht stören, aber wir sollten uns wirklich anziehen. Es ist ziemlich kalt hier drin und auch wenn dir jetzt noch heiß ist, kannst du dir ganz schnell eine Erkältung einfangen und ich will nicht, dass du krank wirst.“ Kai nickte und richtete sich auf. Er hatte wirklich keine Lust sich anzuziehen. Viel lieber wollte er noch ein bisschen Miyavis nackte Haut auf seiner spüren, aber ausnahmsweise hatte sein Freund – sein Freund klang immer noch seltsam – recht. Seine Haut war schwitzig feucht, aber leicht windig war es noch immer und wenn er nicht aufpasste, erkältete er sich.Nachdem beide wieder angezogen waren, kuschelte sich Kai in Miyavis Arme. In ihm schwebte noch immer ein gewisses Hochgefühl, auch wenn sich so langsam ein leichtes Brennen an seiner Hinterseite bemerkbar machte. Noch war es auszuhalten und er hoffte, dass es auch dabei bleiben würde.„Hat es dir denn gefallen?“, fragte Miyavi schüchtern, als Kai so angeschmiegt an ihm lag und kleine, unsichtbare Kreise mit dem Zeigefinger auf seiner Schulter malte.„Ja, es hat anfangs schon weh getan, aber dann war es doch toll“, erwiderte Kai und schloss die Augen. Plötzlich war er unglaublich müde und wollte am liebsten nur noch schlafen. Zufrieden mit sich und der Welt, versuchte er auch gar nicht mehr gegen sein Müdigkeitsgefühl anzukämpfen und irgendwann war er dann weg. Kai schreckte aus seinem leichten Schlaf hoch, als Miyavi ihn sanft wach rüttelte. „Was ist denn?“ fragte er und rief sich verschlafen die Augen, blinzelte Miyavi an und erinnerte sich an das, was zwischen ihnen geschehen war. Er lächelte und wollte sich an seinen Freund schmiegen. Allerdings packte dieser ihn an den Oberarmen und hielt ihn auf Abstand. „Da ist grad' jemand gekommen, hörst du?“ Kai lauschte angestrengt, eigentlich war er noch viel zu müde, um sich auf etwas zu konzentrieren, aber da waren tatsächlich ein paar Stimmen zu hören, wenngleich er auch nicht ausmachen konnte, was gesagt wurde. „Pack' deine Sachen. Wir können dann sicher auch gehen!“, sagte Miyavi und sammelte seine Schulsachen ein, stopfte sie gewissenlos in seinen Rucksack. Kai grummelte irgendetwas. Eigentlich hatte er mittlerweile Gefallen an ihrer Lage gefunden. Es war zwar relativ kalt, aber er hatte Miyavi bei sich und das machte alles wieder gut. Nur widerwillig packte er seine Sachen und sah Miyavi dann schmollend an. Er wollte gerade etwas sagen, als eine Frauenstimme in der Halle zu hören war, die Kai nur allzu gut kannte. „Kai? Bist du hier?“, rief seine Mutter und als er sich umdrehte, sah er sie schon auf sich zueilen. „Gottseidank! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Der Hausmeister muss euch einfach eingeschlossen haben!“ Erleichtert schloss sie ihren Sohn in die Arme, der mittlerweile von der Matte gekrabbelt war und nun neben Miyavi davor stand. „Wie haben Sie uns denn gefunden?“, fragte Miyavi neugierig und musterte Kais Mutter. Sie sah seinem Kai-chan unglaublich ähnlich, war nur um einiges älter und dazu natürlich auch eine Frau. „Als Kai einfach nicht nach Hause kam, hab ich mir Sorgen gemacht und bin ihn suchen gefahren. In der Halle brannte noch Licht, aber sie war verschlossen und da hab ich den Hausmeister verständigt.“ Besagter Hausmeister stand am anderen Ende der Halle und trippelte ungeduldig mit dem rechten Fuß auf den Boden, wollte wahrscheinlich zurück nach Hause. „Wenigstens wart ihr hier zu zweit. Ich hoffe es war nicht allzu schlimm.“ „Nein, Mama. War schon in Ordnung. War eigentlich ganz lustig hier“, versicherte Kai ihr grinsend und warf dann Miyavi einen vielsagenden Blick zu. „Naja, wenigstens etwas. Wie heißt denn dein Freund?“ „Ich bin Miyavi“, stellte sich dieser sofort vor und verbeugte sich. „Ich werde dich natürlich nach Hause fahren. Kommt, lasst uns gehen. Es ist schon spät genug.“ Sie packte Kais Schultaschen und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Kai und Miyavi folgten ihr. Als sie am Hausmeister vorbei kamen, würdigte der sie keines Blickes, aber das war Kai, wie auch Miyavi ziemlich egal. Hätte er sie nicht eingeschlossen, hätten sie vielleicht nie zueinander gefunden. Miyavi saß im Auto auf dem Beifahrersitz, während Kai direkt hinter ihm saß, sich aber vorbeugte und seine Hand zwischen Sitz und Autotür durchschob, um über Miyavis Bein zu streicheln. Der dürfte sich natürlich nichts anmerken lassen und versuchte Kais Hand zu unauffällig wie möglich abzuschütteln. Die kleine Rangellei bliebt unbemerkt von Kais Mutter, die sich die ganze Fahrt über über die Nachlässigkeit des Sportlehrers und des Hausmeisters aufregte. Kai hörte ihr gar nicht richtig zu, sondern machte weiter damit Miyavi zu necken, solange er noch konnte. Die Nacht mussten sie nun doch getrennt verbringen und er konnte nicht behaupten, dass ihm das gefiel. Nach seinem ersten Mal hätte er Miyavi gerne noch länger bei sich gehabt. Schließlich hielt das Auto vor dem Haus, in dem Miyavi mit seiner Familie wohnte. Er bedankte sich für die Fahrt und wollte schon aussteigen, als Kais Mutter ihn nochmal zurückrief. „Kai, wenn ihr euch so gut versteht, lade doch deinen Freund mal über's Wochenende ein“, sagte sie zu Kai und dann zu Miyavi: „Kais Freunde sind bei uns jederzeit herzlich willkommen.“ „Danke, ich komme gerne, wenn ich darf“, lächelte Miyavi und verbeugte sich zum Abschied nochmal. Kai verließ ebenfalls das Auto, um sich nach vorne neben seine Mutter setzen zu können, aber auch, um Miyavi noch einen heimlichen, kleinen Abschiedskuss zu geben. „Bis morgen“, sagte er und strahlte Miyavi an. Ab sofort würde so vieles zwischen ihnen anders laufen und er freute sich wirklich auf die gemeinsame Zeit mit Miyavi. „Bis morgen, Kai-chan!“ Miyavi wuschelte ihm nochmal kurz durch die Haare, zwinkerte ihm zu und ging dann rückwärts den Weg zu seinem Haus hoch. Kai winkte ihm ein letztes Mal und stieg dann wieder ins Auto. Ab sofort war der Sportunterricht nicht nur sein Lieblingsfach, er hielt auch für immer eine seiner wertvollsten Erinnerungen gefangen. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)