Was ist dein größter Traum? von Haruka-Fan (Frühlingsanfang) ================================================================================ Kapitel 1: Vielleicht sollte ich häufiger Zeitung lesen? -------------------------------------------------------- ´Mir ist erstmal ein riesen Fehler aufgefallen! Ich Perspektive schreibt man doch in der Gegenwart. Kann man auch in der Vergangenheit machen aber ich hab den 2. Teil des 2. teils XD jetzt mal im Präsens geschrieben und ich denke dann ist da auch mehr Fluss drin. Schreibt mir doch einfach ob euch das jetzt besser gefällt ^^ dann schreib ich auch schnell weiter muss das nur erstmal klären ^^ viel spaß Solange ich darf, rutschte es mir fast heraus. Ich hielt mich jedoch lieber zurück. Ich wusste nicht mit wem ich es zu tun hatte, würde es aber wohl bald erfahren. „Du bist wohl eher der wortkarge Typ, mh?“ sie schaute selbstbewusst zu mir herüber und kniete sich hin um die Violine in den Geigenkasten zu betten. „Entschuldigung…“ meinte ich vorsichtig. „Ich…hatte nicht vor vermessen zu sein. Dein Spiel…ich hörte es von drinnen und wollte einfach herausfinden woher diese wundervolle Musik kommt.“ Sie zog eine Augenbraue hoch und klappte den Geigenkasten zu. „Du…bist neu hier oder?“ brachte sie plötzlich hervor. Ich stutzte leicht. „Nun…ja bin ich, mh ist das so auffällig?“ Sie lächelte vielsagend und kam ein paar Schritte auf mich zu. „Du bist wirklich noch neu hier, aber danke für das versteckte Kompliment. Vielleicht sieht man sich ja mal.“ sagte sie leise und spazierte an mir vorbei ins Innere des Gebäudes. Und eine weitere Meeresbrise schien sie zu verabschieden. Ich weiß nicht warum ich ihr an diesem Tag nicht folgte aber irgendwie war es ein Instinkt ihr lieber nicht gleich zu nahe zu treten. Wahrscheinlich mochte sie es nicht wenn man ihrer Musik unerlaubt lauschte, dabei spielte sie so…, Gut Haruka hör auf zu träumen! Ihr Bild verfolgte mich dennoch den ganzen Nachmittag bis ich nach Hause kam und den Stapel an Chaos sah. Ich seufzte tief. „Und das muss ich heute alles noch einräumen…“ Viele Einrichtungsgegenstände hatte ich eigentlich gar nicht die sich darum drängten einen guten Platz in meiner Wohnung zu bekommen, aber leider viel kleinen Krimskrams wie Bücher und kleine Fahrzeugmodelle. Die neue Kawasaki thronte nun in dem Regal über dem Fernseher. Die Kaffemaschine war auch an ihrem Platz und mein neues tolles Sofa sah auch sehr einladend aus. Irgendwie sogar einladender als mein eigentliches Bett. Vielleicht sollte ich in Zukunft einfach auf der ausziehbaren Couch schlafen. Nachdem ich mich in den weichen Kissen niedergelassen hatte fiel mein Blick auf das neue Playstation-Rennspiel, das ich mir erst kürzlich gekauft hatte. Irgendwie war das jetzt genau das richtige um auf andere Gedanken zu kommen. Leider verlor ich die ersten zwei Rennen woran ich überhaupt nicht gewöhnt war. „ich geh wohl besser zu den normalen Arcadegames in der Spielhalle zurück.“ Grummelte ich. Und noch etwas meldete sich grummelnd zu Wort. Mein Magen. Ein schneller Blick in den Kühlschrank verriet mir, dass ich nicht sonderlich viel Essbares da hatte bis auf ein wenig O-Saft, Tomaten, Müsli und Joghurt. Das hieß wohl einkaufen. Und alle die mich kannten wussten wie sehr ich Einkaufen „liebe“. Zum Glück gab es einen recht günstig gelegenen Supermarkt mit 24-stündiger Öffnungszeit. Trotzdem dauerte es eine ganze Weile bis ich halbwegs alles zusammen hatte. Meine Lieblingsreiskuchen hatten sie nicht. Die bekam ich nur zu Hause. Also besorgte ich mir notgedrungen eine Kopie. Und so schmeckte sie auch als ich vor lauter Hunger schon mal auf dem Nachhauseweg reinbiss. Ein kalter Regentropfen erwischte fast zeitgleich meine Nase. Jetzt fing es auch noch an zu regnen und ich hatte wie immer keinen Schirm dabei. Wozu auch, man wurde mit und ohne nass. Im gutaussehenden Wetlook kam ich wieder in meiner kleinen Bude an und machte mir gar nicht die Mühe das eingekaufte einzuräumen, sondern lies mich gleich in meinem Bett nieder. Morgen war der Einführungskurs, na hoffentlich lohnte es sich dort aufzukreuzen. Ich suchte mir einen hochgelegenen Platz aus um den gesamten Saal im Überblick zu haben und da der Hörsaal Amphitheater ähnlich aufgebaut war, verstand ich auch da oben, weit weg vom Professor, alles ebenfalls vorzüglich. Tetsu kam diesmal pünktlich, er begrüßte mich kurz und ließ sich dann auf dem Platz neben mir nieder. Die Vorlesung begann und obwohl es mich brennend interessierte was für ein Niveau die Professoren hier an den Tag legten konnte ich doch nicht recht zuhören. Ich lies meinen Blick aufmerksam durch den Raum schweifen. Sicher war die Chance, dass sie denselben Kurs besuchte wie ich schwindend gering, aber ich war noch nie ein Fan von Wahrscheinlichkeitstheorien. Dennoch seufzte ich tief als ich sie unter keinen der Anwesenden erkannte. Sie war sicher in einem Künstler oder Musikzweig. „Hey Tetsu-kun!“ flüsterte ich rüber. „Was is´?“ er war wohl sauer da ich ihn bei seinem kleinen Nickerchen störte, was hatte der schon wieder letzte Nacht getrieben? „Sag mal, kennst du Leute aus der Musikfakultät, oder aus den Künstlerstudiengängen?“ Er prustete hinter vorgehaltener Hand, was dem Professor jedoch trotzdem nicht entging. Er schickte ein paar drohende Blicke nach oben. „Für wen hältst du mich? Nein mal im ernst. Ein paar schon aber die meisten sind da sehr verklemmt. Nicht so wie die Leute von unserem Studiengang.“ Er kritzelte auf seinem karierten Block herum. Wir wahren wohl grobschlächtig oder was? „Warum fragst du?“ „Weißt du es gibt da diese Frau…“ er grinste vielsagend, ich lies mich jedoch nicht von ihm hochnehmen. „Ich hab sie gestern mehr zufällig getroffen, weißt du…“ und so erzählte ich ihm von dem Treffen und versuchte sie zu beschreiben, aber er zuckte nur hilflos mit den Axeln. Dass diese Beschreibung wohl auf eine Menge Mädchen an dieser Uni hindeutete war mir durchaus bewusst. (Klar türkises Haar ist gerade die Trendfarbe in Japan XD) Von der Vorlesung bekam ich doch nicht viel mit. Ich wollte es jedoch in den nächsten Tagen besser machen. Der Motorradkurs am Wochenende fiel leider aufgrund von zu schlechtem Wetter buchstäblich ins Wasser. Was kein Wunder war, denn seit Mittwoch regnete es nahezu ununterbrochen. In den nächsten Wochen stellte ich fest, dass Tetsu zwar nicht der Geschickteste im Konstruktionszeichnen war, aber dafür war er unheimlich gut beim Praktischen. In den praktischen Semesterwochenstunden hatte er immer die Nase vorn und ich guckte mir eine Menge von ihm ab. Irgendwie war er wohl der Praktiker und ich eher die Theoretikerin. Er führte mich so langsam in seinen Freundeskreis und den Kurs ein. Er reagierte zwar etwas verwirrt als er feststellte, dass ich eine Frau war legte es aber schnell wieder ab. Nach zwei Semestern kannte er die meisten und ich stellte fest, dass die Leute in meinem Kurs eigentlich alle voll ok waren. Sicher gab es hier und da den reichen Schnösel der sich für ungemein wichtig hielt, aber wir waren eh nur 30 Leute und da konnte man das ignorieren. Yuki, die kleine Brünette mit dem Fabel für Schweine in jeder Form und Größe war mit Abstand die beste wenn es um die Mathematik ging. Deswegen setzten Tetsu und ich uns auch ganz schnell in ihre Nähe um davon zu profitieren. Sie half uns auch sehr gern und nach einer Weile entwickelte sich eine Vierer Gruppe aus uns dreien und Motoki, der uns irgendwie auffiel weil er sich über das ausgefallene Renntraining ärgerte. Ich nannte ihn einfach nur Mo weil er die schwarzen Haare wie einer dieser Emos trug. Es war ein idealer Tag fürs Motorradfahren und ich freute mich riesig auf den kommenden Nachmittag. Mein erstes Rennen stand bevor und ich war ziemlich aufgeregt. „Man jetzt mach dir doch nicht so einen Kopf, im Training machst du das mit Links, also warum nicht auch auf der richtigen Rennstrecke?“ Ryo versuchte mich schon den ganzen Morgen über zu beruhigen aber es wollte nicht so recht funktionieren. Wir saßen draußen auf einer Wiese und er klappte die Campuszeitung neben mir auf. Ich war immer zu faul sie zu lesen, geschweige denn dafür Geld auszugeben, aber er schleppte sie fast jede Woche mit sich herum. Ich wollte einen Blick in den Sportteil riskieren als sich meine Aufmerksamkeit dem Titelblatt richtete. Mir stockte der Atem als ich erkannte wer darauf abgebildet war. Sie war es. Hundertprozentig. „Verdammt das ist sie!“ schrie ich und riss ihm die Zeitung aus der Hand. „Sag mal geht’s noch? Ich wollte gerade…und überhaupt…wer ist..was ist?“ „Na hier schau doch!“ ich zeigte ein paar Mal auf das Foto. „Das ist das Mädchen, dass ich am Anfang des Semesters getroffen habe. Du weißt schon, die Violinistin…“ Ich las aufgeregt den Artikel. Prädikat: Ausgezeichnet, in der Kategorie: Violine. Michiru Kaio ein Ausnahmetalent wie wir es selten zuvor gesehen haben. Dieses Jahr gewinnt sie den Japan-Musik-Wettbewerb mit einem enormen Abstand zu ihren Kontrahenten. Ihr Mentor Futo Kagami meinte auf die Frage was uns als nächstes erwartet: „ Wir arbeiten auf den Paganini-Violin-Wettbewerb hin. In Japan hat sie schließlich keine Konkurrenz mehr.“ Die Preisträgerin selbst antwortete eher bescheiden. Es wäre wohl auch Glück dabei gewesen. Von Glück können wir wohl bei einem 7 punkteschweren Unterschied nicht mehr reden. Nun wird sie erst einmal ihren 20. Geburtstag im engsten Familienkreise feiern, so heißt es. Ich lies die Arme senken und warf mich rücklings ins Gras. „Verdammt…woher sollte ich denn wissen, dass sie so eine Persönlichkeit ist.“ „Man man und in die hast du dich verguckt, lass das lieber ganz schnell bleiben. Und ich weiß etwas, dass nicht in diesem Artikel steht.“ Ich winkte ab: „Ich will es gar nicht wissen…“ „Sie ist die Tochter vom Rektor der Uni.“ Meine rechte Hand umfasst den Lenker. Ich spiele im Stand mit dem Gas, wohl aus Nervosität. Die Anzeige der roten Ampeln geht an. Nur noch ein paar Sekunden. Mir läuft eine Schweißperle über die rechte Wange. So eine schwere Strecke war ich noch nie gefahren, nur enge Kurven und somit wenig Raum zum überholen. Platz Nummer 7 hatte ich nur durch eine günstige Losung. Ich klappe das Visier runter. Schaue auf die Anzeige. Grün. Ich drehe das rechte Handgelenk und trete von der Fußbremse. In dem Moment in dem der Reifen die Fahrbahn greift bin ich frei. Meine Nervosität ist wie weggeblasen, es gibt nur noch die Strecke und mein Motorrad. Ein guter Start, ich lasse direkt zwei Vordermänner hinter mir. Die Yamaha beschleunigt auf 120 km/h. Die erste Kurve. Ich will sie möglichst eng nehmen gehe aber nicht allzu sehr vom Gas. Mit einer tiefen Lage geht das schon. Und die nächste Kurve. Nach ein paar Runden bekomme ich ein Gefühl der Strecke und fasse mehr Mut. Mehr Gas, weniger Bremsen. Einmal wirft es mich fast aus der Kurve. Leichtsinnig, aber wirkungsvoll. Im Endeffekt komme ich als 3. durchs Ziel. Keine schlechte Platzierung fürs erste Mal. Ich schiebe das Motorrad in die Box. Meine Arme schmerzen dabei leicht, war wohl zu viel des guten. Die Maschine zu halten strengt bei dem Tempo auf der Strecke ganz schön an. Und dann noch über 40 Runden. Es kam mir trotzdem kürzer vor. Erschöpft und zufrieden lasse ich mich auf einem Stuhl nieder. Das Blut pumpt mir durch die Adern, mein Kopf ist heiß. Ich nehme den Helm ab. Mein Haar ist verschwitzt wie immer und mein Mund fühlt sich trocken an. Meine Kommilitonen klopfen mir auf die Schulter und bringen das Motorrad in die Werkstatt zum Check. Auch Ryo und Yuki sind dabei. Ich lehne mich nach vorne und fahre mir durch die Haare. Eine Flasche Wasser wäre jetzt toll. Als ob meine Gebete erhört wurden erscheint eine Wasserflasche vor meinem Gesicht. Ich will sie dankend annehmen, schaue nach oben und halte jedoch inne. Sie lächelt mir freundlich entgegen. „Das ist doch bestimmt das was du jetzt brauchst.“ Sagt sie und kämmt sich eine Strähne hinter`s Ohr. Mund und Hals erscheinen mir mit einem Schlag noch trockener und ich kann nichts erwidern. Ich ergreife lediglich die Wasserflasche und nicke dankend. „Du bist toll gefahren. Ich kenne mich sicherlich nicht so gut aus im Motorsport, aber es war trotzdem sehenswert.“ Ich nahm einen Schluck und setzte die Flasche wieder ab. „Du hast dir das Rennen angesehen?“ ich fragte wohl etwas zu überrascht denn sie verzog das Gesicht. „Ja wieso denn nicht. Du denkst wohl das passt nicht zu mir.“ Sie lächelte wieder. „Irgendwie stimmt das auch. Ich wollte nur sehen, was dir am meisten bedeutet, wovon…du träumst.“ Woher wusste sie denn bitte, dass mir der Motorsport so wichtig war? „Und du träumst davon Profigeigerin zu werden?“ sie verschränkte die Arme. „Anscheinend hast du dich etwas erkundigt?“ Ich zucke mit den Axeln. „Ne hab nur die Campuszeitung gelesen.“ Sie fängt tatsächlich an zu lachen. „Presseklatsch…da würd ich nichts drauf geben.“ „Also wirst du in Wirklichkeit auch 30 und nicht 20!“ meine ich trocken und lache selbst ein wenig. Sie streckt mir eine Art Kondolenzkarte entgegen. „Komm doch zu meiner Gartenparty und überzeug dich selbst davon. Freitag Nachmittag, nichts großes, aber mein Vater ist ein Fan der Inszenierung.“ Sie beugt sich ein wenig zu mir herunter und haucht mir einen Kuss auf die Wange. „Vielleicht vertreibst du mir ja die Langeweile…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)