Im Tal der toten Seelen von Natsuki13 (Die Toten sehen mehr als du denkst... (Fortsetzung zu "Desire")) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo Dies ist die Fortsetzung für "Desire". Damit die Spannung schön bleibt, werden die Kapitel etwas kürzer sein, als in meinen anderen Geschichten. Ich hoffe aber trotzdem, dass euch die Story gefählt. Hier mal das erste Kapitel. Er sass ganz lässig an einen Baum gelehnt, die Augen geschlossen. Ab und zu machte er sie für einen Spalt auf, um zu seinem Freund auf der anderen Seite des Feuers zu schielen. Nun wartete er einfach. In seinen Gedanken zählte er: °Drei… zwei… eins…° "Du, Inu Yasha, wir haben nicht mehr so viel Holz. Ich gehe schnell welches sammeln." Mirokus Stimme ertönte wie auf Kommando. Inu Yasha musste um ein Haar seufzen, konnte sich aber noch zusammenreissen. "Wir haben vorher genug Feuerholz für zwei Nächte zusammengesammelt. Daher kann es unmöglich sein, dass das Holz schon alle ist.", antwortete Inu Yasha ohne seine Augen zu öffnen. Den nächsten Kommentar seines Freundes reimte er sich schon in Gedanken zusammen… und fast genau das hörte er auch einen Moment später. "Also ich glaube nicht, dass es reicht. Ich gehe trotzdem Neues holen. Lieber zu viel Holz haben, als zu wenig." Ohne auf Inu Yashas Antwort zu warten, wandte sich der "Ehrgeizige" um… Er hätte lieber auf die Antwort des Halbdämons warten sollen. Denn dieser war blitzschnell aufgestanden und "überredete" seinen Freund mit einem Ruck doch noch nicht zu gehen. Im nächsten Moment landete dieser mit dem Rücken am Baumstamm. Eher er sich erholen konnte, baute sich Inu Yasha vor ihm auf und blickte sein Gegenüber missbilligend an: "Miroku, für wie dämlich hälst du mich?" Inu Yasha sprach ganz langsam und damit verlieh er jedem Wort einen besonderen Nachdruck. Miroku schluckte. "Was… Was redest du denn da, Inu Yasha? Ich…" Bedauerlicher weise wurde er unterbrochen: "Meinst du etwa, meine einsame Gehirnzelle da oben hat es immer noch nicht kapiert, dass du den Mädchen einfach nur nachspionieren bzw. die beiden bespannen willst?" Miroku fiel dazu nur ein Wort ein: Scheisse. Wenn Inu Yasha sich als dumm bezeichnete, dann muss er ihn richtig genervt haben. Aber wieso eigentlich? Der war doch schliesslich auch ein Mann. "Aber Inu Yasha, was soll das? Sag bloss, du willst diese beiden himmlischen Gestalten nicht anschauen? Du bist doch auch nur ein Mann. Und ein Mann hat da gewisse Bedürfnisse, oder etwa nicht?" Oops. Dieses Mal war der Hanyou an der Reihe, sich ertappt zu fühlen. Er musste sich nur kurz an den Traum erinnern, der realer war, als manche Realität. Kagomes weiche Lippen an seinen… Kagomes Haut an seiner… Kagomes benebelte Augen… Kagomes geöffneter Mund… Kagomes Stöhnen… Kagomes unterdrückte, durch ihn gedämpfte Geräusche… Kagome vor ihm… Kagome unter ihm… Kagomes Körper, der sich an den seinen schmiegte… Er erwachte aus seinen Tagträumen, als ein Ast neben ihm brach. Ein kurzer Blick zur Seite genügte, damit er sich vergewissern konnte, dass es Miroku war. Der perverse Mönch konnte es einfach nicht lassen, Kagome und Sango beim Baden zu bespannen. Eine schnelle Armbewegung und schon zierte eine Beule vom Feinsten den Kopf des Möches. Einen Faustschlag später sah Miroku Sterne aus der nächsten Nähe. Inu Yasha lagerte den träumenden Mönch bei einem Baum und setzte sich auf sein vorheriges Platz. °Ich verbringe definitiv zu viel Zeit mit diesem Perversling. Definitiv.° Als Inu Yasha schon langsam anfing, sich Sorgen um die Mädchen zu machen, kamen sie endlich zurück. Doch sie beiden stutzten, als sie den immer noch träumenden Miroku sahen. Kagomes fragender Blick genügte, damit Inu Yasha mit der Wahrheit rausrückte: "Miroku wollte unbedingt euch beim Baden helfen. Und wie ihr beide wisst, reagiert er nur auf schlagfertige Argumente. Mein letztes Argument war ihm wohl schlagfertig genug." Kagome sah den Halbdämon mit grossen Augen an, während Sango nur den Kopf schütteln konnte. Das war einfach typisch Miroku. Nach dem Abendessen blieben die Mitglieder der ungewöhnlichen Gruppe nicht lange auf. Der Tag war einfach zu anstrengend, dass sie sich noch lange hätten unterhalten können. Miroku schlief sich an einen Baum lehnend, wie immer halt. Sein Kopf zierte eine wurderschöne, grosse Beule, die vor einigen Minuten von Sango versorgt wurde. Sie erwies sich als gnädig, weswegen der Mönch nun glücklich schlummerte. Neben ihm lag die besagte Sango, eingewickelt in ihren Schlafsack. Kirara lag zusammengerollt bei Sangos Oberkörper und schlief ebenfalls wie ihre Besitzerin. Weiter lag Kagome, auch eingewickelt in ihren Schlafsack und eine Pelzkugel bei sich haltend. Nur bei ihr handelte es sich um den Kitsune Shippo. Zu guter letzt lehnte sich Inu Yasha an einen Baum wie Miroku. Man konnte meinen, er schliefe auch, doch man täuschte sich… Vorsichtig öffnete der Hanyou seine Augen für einen Spalt. Als er sich vergewissert hatte, dass alle schliefen, öffnete er die Augen ganz. Sein Blick glitt zu seiner rechten, wo das Mädchen aus der Zukunft friedlich schlummerte. Je länger er die Gestalt neben ihm betrachtete desto wärmer wurden seine Gesichtszüge. Wie durch Geisterhand geführt, hob er seine Hand hoch und streckte diese nach Kagome aus. Nur noch wenige Zentimeter fehlten, bis er ihre Haut berühren konnte, doch da drehte sich das Mädchen auf die andere Seite. Durch ihre Bewegung erwachte Inu Yasha aus seiner Trance. Er zog seine Hand ein wenig zurück und ballte diese zu einer Faust. In seinen Augen lag nun ein schmerzvoller und leidender Schimmer. Sein Herz schlug schwer, als ob es nur widerwillig seiner Arbeit nachging. °Kagome… Ich wünschte mir, mein Traum wäre kein Traum gewesen… Leider ist es unmöglich… Du wirst niemals mein sein können.° Er zog seine Hand nun vollständig zurück. "Ich wünschte mir so sehr, es wäre kein Traum gewesen.", hörte man noch Inu Yasha ganz leise flüstern. Dann schlief er auch ein, wenn auch nicht so tief, wie seine Freunde. In dieser Zeit… "Ehrlich? Wir dürfen ihn endlich sehen?", ertönte eine begeisterte Frauenstimme. "Ja, das könnt ihr. Eure Zeit ist nun gekommen…", antwortete eine andere Frauenstimme. Diese hingegen war ruhig und doch lag ein Hauch von einem Lächeln in der Stimme. Man hörte einige Schritte, dann erschien ein riesiger, runder Spiegel. Zuerst war das Bild verschwommen, wie Wasser, wenn man auf das eigene Abbild blickt und dann ein Stein ins Wasser geworfen wird. Doch nach einer Weile wurde das Bild klarer und die anwesenden Personen konnten einige Farben erkennen. Noch etwas später sahen alle drei auf… das schlafende Gesicht von Inu Yasha. Bye^^ Kapitel 2: ----------- Hallöchen Danke für die lieben Kommentare. Ausnahmsweise werde ich keine grossen Reden schwingen und komme gleich zur Sache =) ---------------------------------------------------------------------- "Ehrlich? Wir dürfen ihn endlich sehen?", ertönte eine begeisterte Frauenstimme. "Ja, das könnt ihr. Eure Zeit ist nun gekommen…", antwortete eine andere Frauenstimme. Diese hingegen war ruhig und doch lag ein Hauch von einem Lächeln in der Stimme. Man hörte einige Schritte, dann erschien ein riesiger, runder Spiegel. Zuerst war das Bild verschwommen, wie Wasser, wenn man auf das eigene Abbild blickt und dann ein Stein ins Wasser geworfen wird. Doch nach einer Weile wurde das Bild klarer und die anwesenden Personen konnten einige Farben erkennen. Noch etwas später sahen alle drei auf… das schlafende Gesicht von Inu Yasha. --------------------------------------------------------------------- Nun konnte man der Gestalten erkennen. Es waren zwei Frauen und ein Mann. Eine von denen ging zum Spiegel näher und sah in diesen gedankenverloren und etwas traurig. "Sein Gesicht. Es sieht so qualvoll aus. Ist er denn immer noch so allein wie damals?" Sie wandte sich der anderen Frau zu. "Ist denn sein Schicksal, immer zu leiden und allein zu sein?" Von der Begeisterung von vorher war jedliche Spur verschwunden. Stattdessen hörte man Schmerz und Leid aus ihrer Stimme heraus. Man könnte meinen, diese Frau leidet mindestens genau so wie Inu Yasha. "Nein, das ist es nicht." Die Stimme der zweiten Frau war immer noch ruhig, auch fehlte der Hauch eines Lächelns nicht. Sie wand sich nun dem Mann zu, als wären diese Worte nur für ihn bestimmt: "Im Moment ist er der gefürchteste und stärkste Hanyou, denn die Welt je gesehen hatte. Die meisten, die ihn unterschätzt haben, schmoren jetzt in der Hölle." Man konnte ein zufriedenes, ja, fast stolzes Lächeln bei dem Mann erkennen. Die erste Frau blickte zu den beiden anderen Anwesenden. Jetzt konnte man lange, schwarze Haare, die wie fliessendes schwarzes Wasser aussahen. Sie trug einen edlen Kimono und ihre Kleidung war aus teuren Stoffen von einer Meisterhand angefertigt. Man konnte meinen, sie sei eines höheren Ranges, vielleicht sogar eine Hime (für die, die es nicht wissen, Hime bedeutet Prinzessin). Sie blickte auf das Gesicht des Mannes, dann wiederholte sie die Worte der zweiten Frau in Gedanken noch mal. Nun umspielte auch ihr Gesicht ein leichtes Lächeln. "So, wie's aussieht, ist er ganz wie der Vater. Ich möchte nur wissen, ob er vielleicht auch was von seiner Mutter geerbt hat. Ausser ihrem menschlichen Blut meine ich." Ihre Augen bekamen wieder einen traurigen Ausdruck. Doch dieses Mal war er nur eine ganz kurze Zeit vorhanden. Denn wenige Sekunden später spürte sie zwei Arme, die sich um ihre Gestalt legten. "Keine Sorge, meine Prinzessin. Ich bin mir sicher, dass er auch was von seiner Mutter hat. Zumal wir doch nun genug Zeit haben, um ihn zu beobachten, meinst du nicht? Lass uns lieber bis zum Morgen warten, dann können wir mehr sehen und vor allem besser." Die Hime nickte nur. Was blieb ihr denn noch für eine Wahl. Doch wenn sie ehrlich zu sich war, war sie schon gespannt, was aus dem kleinen Halbdämon geworden war… Das dichte Blätterdach liess nur wenige Lichtstrahlen durch. Doch einigen gelang es trotzdem den Boden zu erreichen. Ein solcher Sonnenstrahl schaffte es doch tatsächlich Inu Yashas Gesicht zu treffen. Der Hanyou murrte. Er wollte noch nicht aufstehen. Im Hintergrund hörte er noch leise das Geschirr klappern. Kagome und Sango waren wohl schon wach und bereiteten das Frühstück. Da es kein nervendes Gerede und Geschrei gab, nahm Inu Yasha an, dass Shippo noch schlief. Gut. Eine längere Pause von dem kleinen Quälgeist würde ihm sicher gut tun. Und da er in den letzten zehn Minuten kein klatschendes Geräusch gehört hatte, war wohl Miroku auch noch nicht wach… *Klatsch* *Rums* *Bums* *Zäsch* "Perversling!!!" "Nimm gefälligst deine dreckigen Griffel von mir!!!" °OK, Miroku ist wach.°, korrigierte Inu Yasha sich in Gedanken. Er öffnete seine Augen für einen Spalt, um zu sehen, wie die Lage wohl aussah. Sango setzte ihr steinhartes, etwas arrogant wirkendes Gesicht auf und kümmerte sich um das Feuer. Das von Kagome war von Empörung und blanker Wut gekennzeichnet. Mit dieser Mischung durchforstete sie nun ihren Rucksack. Etwas weiter weg lag etwas Schwarzviolettes. Inu Yasha tippte auf Miroku. Einen schärferen Blick später erwies sich seine Beobachtung als richtig. Sein Gesicht zierte ein leuchtendroter Handabdruck, der wohl von Kagome stamm, denn den von Sango kannte Inu Yasha in- und auswendig. Schliesslich hatte er die Ehre, diesen oft genug auf dem Gesicht des Möches betrachten zu können. Dazu war auf dem Kopf des Perverslings eine riesige Beule zu sehen. Von der Grösse zu urteilen, entstand diese durch einen Schlag mit Sangos Hiraikotsu (Knochenbumerang). Versonnen machte Inu Yasha wieder die Augen ganz zu. °Miroku, du bist ein Volltrottel. Ich bin zwar kein Genie bezüglich Frauen, doch sogar ich weiss, dass du mit deiner Grabscherei bei Sango niemals landen wirst. Eher bekommt dein dicker Schädel 'nen Bruch… Obwohl… Nee, der ist so dick, dass nicht einmal Sango es schafft, dem einen Bruch zu verpassen…° "Inu Yasha.", wurde er jä aus seinen Gedanken gerissen. Faul öffnete er die Augen und erstarrte. Kagome hatte sich über ihn gebeugt, so dass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter Abstand zwischen einander hatten. "Äh… Ja?", brachte er noch halbwegs heraus und schluckte kaum merklich. Warum musste Kagome nur so verdammt schön sein…? "Das Frühstück ist bald fertig. Ich dachte mir, ich weck dich mal. Da kannst du dich schnell frisch machen, bevor das Essen fertig ist." Sie lächelte ihn sanft an. Inu Yasha hatte das Gefühl, aus Wachs zu bestehen. Aus Wachs, dass man über dem Feuer hält. Erst diese Nähe, dann dieses Lächeln… Die Frequenz seiner Herzschläge brach einen Rekord nach dem anderen, seine Gedanken fuhren Achterbahn… "K-Klar, das sollte ich wirklich machen.", presste er aus sich heraus. "Dann komm, steh schon auf und geh zum Fluss dich waschen. Sonst kommst du nicht rechtzeitig zum Frühstück. Du willst doch nicht, dass Shippo deine Portion kleiner macht." Wieder lächelte sie, doch diesmal war das ein belustigtes Lächeln. Dem Hanyou aber reichte schon die Tatsache, dass sie ihn so lieb um etwas bat. Ihr letztes Argument machte ihm entgültig Feuer unterm Hintern. °Oh nein, dem kleinen Hosenscheisser werde ich auf keinen Fall einen Teil meines Frühstücks überlassen. Da kann er noch hunderte von Jahren darauf warten.° Kaum war er aufgestanden, schon war er wieder weg, begleitet von Kagomes Lächeln. "Er scheint doch noch Freunde zu haben.", sagte die Hime, als sie den schlafenden Inu Yasha umgeben von den drei Menschen sah. Sie atmete erleichtert auf. Der Mann belustigt auf seine Begleiterin. Sie machte sich immer so viele unnötige Sorgen. Das war schon fast peinlich. Doch auf der anderen Seite verstand er sie auch, denn, wie er es sich selber zugab, hatte er auch seine Bedenken. Er hatte in seinem langen Leben oft genug beobachtet, wie Mischlinge behandelt wurden. Er sah zu der anderen Frau. Sie sah zwar jung aus, doch ihr Alter war undefinierbar. Leichte, praktisch schwerelose Seidenkleidung bedeckte ihren perfekten Körper. Sie war im wahrsten Sinne des Wortes eine Göttin. Doch egal wie schön diese aussah, er würde seine Prinzessin für niemanden aufgeben. "Es ist sehr grosszügig von Ihnen, uns solch ein Geschenk zu unterbreiten. Wir fühlen uns geehrt." Er verbeugte leicht seinen Kopf, da in seinen Armen immer noch die Hime war. Für eine tiefere Verbeugung fehlte im einfach der nötige Platz. Die Gami (Göttin) lächelte darauf. "Nun, ihr seit auch eines von den weigen Paaren, das so vielen Prüfungen des Schicksals ausgesetzt wurde und diese auch überstanden hat. So hat der Rat beschlossen, euch diese Möglichkeit zu geben. Ihr beide habt sie verdient." Ein Kichern lenkte die Aufmerksamkeit der beiden auf die Prinzessin. Diese blickte in den Spiegel und versuchte durch ihre Hand das Lachen zu unterdrücken. Verwirrt sahen die anderen Anwesenden auch in den Spiegel und wie auf Kommando fingen sie auch an zu lächeln. Das Bild vor ihnen war einfach zu köstlich. Eines der beiden Mädchen, das komische Kleider trug, beugte sich über den komplett aus dem Konzept geworfenen Inu Yasha. Bei dem Halbdämon konnte man fast bildlich sehen, wie ihm der Schweiss ausbrach. Als dann aus sich herauspresste: "K-Klar, das sollte ich wirklich machen." Konnte sich der Mann nicht mehr zusammen reissen. Er musste laut loslachen, denn die Szene war einfach zu komisch. "So, wie's aussieht, hat der Junge ein paar Schwierigkeiten, was Frauen angeht.", brachte er heraus. Die Hime kicherte: "Er sieht so süss aus. Wie ein kleiner Junge, der sich verliebt hat." "Last uns weiter schauen. Ich denke, es werden noch viele interessante Sachen passieren.", schlug die Göttin vor. Die anderen beiden bejahten den Vorschlag. °Jetzt weiss ich, wie das Paradies sich anfühlt.°, dachte Inu Yasha glücklich. An dem Tag hatte Kagome ein spezielles Puttenfleisch zubereitet. Wie nannte sie es noch mal? Ach ja, Chicken Nuggets… oder so… Auf jeden Fall war das für Inu Yasha ein Fest für seinen Magen und für seine Geschmacksnerven. Ihm fiel der undefinierbare Blick seiner Freunde. Anscheinend ass er heute mit schlimmeren Manieren als sonst. "Was ist?", fragte er mit vollem Mund und schluckte. Seine Freunde blickten sich an, dann sagte Kagome: "Sag mal, seit wann magst du denn mein Essen?" °Oops.°, dachte Inu Yasha. Er hatte völlig vergessen, dass er immer so tat, als würde er Kagomes Kochkünste, sobald diese nicht Ramen betrafen, nicht ausstehen. Jetzt aber stopfte er sich voll, als hätte er 'nen Monat lang nichts gegessen. Er blickte noch mal auf seine Schüssel und antwortete: "Falls ihr es vergessen habt, Hunde sind Fleischfresser. Und wir essen doch allgemein selten Fleisch. Also ist es jetzt für meine Hundeseite wie eine Belohnung." Er fing wieder an, den Inhalt der Schüssel in sich reinzustopfen. Was er dadurch aber nicht sah, war Kagomes wissendes Lächeln. °Soso, unser Hündchen vermisst Fleischgerichte. Dann sollte ich wohl öfters solche Gerichte kochen.° Auch sie wand sich wieder ihrem Essen zu. Die Malzeit verlief erstaunlich gut. Sogar Shippo und Inu Yasha stritten sich nicht. Sie hatte wohl den beiden genau die richtige Menge gegeben. Kagome musste schmunzeln, als sie Inu Yashas zufriedene Gesicht sah. Er hatte schon alles aufgegessen und lehnte sich nun wieder an einen Baumstamm. Seine Augen waren geschlossen, seine rechte Hand hatte er auf seinem Magen platziert und strich diesen. Kagome bemerkte einen Schatten hinter sich und drehte sich darauf um. Sangos amüsierter Blick sah dem Mädchen aus der Zukunft entgegen. Diese wiederum stand auf und nahm das dreckige Geschirr. Dann gingen die beiden zum Fluss, um die ganzen Schüsseln zu waschen. "Da scheint jemand heute besonders guter Laune zu sein.", sagte Sango immer noch amüsiert. "Du sagst es. Ich habe ihn noch nie so zufrieden gesehen. Man sagt wohl die Wahrheit: Der Weg zur Liebe eines Mannes liegt durch seinen Magen.", lachte Kagome. "Das ist nur ein Teil der Wahrheit. Aber es ist wahr, dass die Männer dann sich wohl fühlen. Jemanden zu haben, der köstliches warmes Essen für einen zubereitet, das ist schon etwas Anderes, als wenn sie selber kochen müssten." "Ja, du hast Recht. Auf jeden Fall bin ich mir fast sicher, dass heute ein guter Tag sein wird." "Was macht dich denn so sicher?", fragte Sango belustigt. "Naja, wenn Inu Yasha guter Laune ist, gibt es kein Gemeckere und wenige Streitigkeiten, meinst du nicht?" "Hm, das klingt logisch. Ich kann nur hoffen, dass diese gute Laune auch auf unseren Houshi-sama übergeht. Ich habe echt keine Lust ihm jede zehn Minuten eins über die Rübe zu ziehen." Kagome lachte: "Dann musst du es so machen, dass es einen Nachklang von länger als zehn Minuten hat." Auf dieses Kommentar musste auch Sango lachen. Während die beiden sich unterhalten hatten, wurden sie mit dem Abwasch fertig. So gingen sie immer noch kichernd zurück zu den Jungs, um zu packen und ihre Reise fortzuführen. Die Mädchen haben da wohl eine etwas andere Wellenlänge als die beiden jungen Männer... Aber das wird sich noch oft genug zeigen ^^ LG Natsu-chan Kapitel 3: ----------- Hallöle ^^ Ich habe es geschaft, hier einen PC zu ergattern. So habe ich noch die Möglichkeit bekommen, das nächste Kapitel von meinem USB-Stick aus raufzuladen =) Ich hoffe, dieses Kapitel wird euch gefallen. Da es Mitte Juni war, standen die Temperaturen extrem hoch. Es war schon in der Nacht fast unmöglich zu schlafen, ohne vorher ein paar gute Schlücke Wasser zu trinken. Und nun… nun war es um die elf Uhr und der Tag neigte sich dem Mittag zu… "Kagome, mir ist heiss." Shippo verstand es wieder mal prächtig, alle Anwesenden noch mehr zu nerven, als sie es schon selbst waren. Kagome konnte nur seufzen und weiter ihren Fahrrad zu stossen. Sie war noch nie so froh, das Teil ins Mittelalter geschleppt zu haben, wie an diesem Tag. Wenn sie bei der Hitze noch ihren überdimensionalen Rucksack hätte tragen sollen… daran wollte sie erst gar nicht denken. Sie blickte auf den kleinen Kerl im Korb ihres Fahrrads. Er trug nun ein leichtes T-Shirt, welches sie ihm gegeben hatte, da seine Kleidung einfach viel zu heiss war. Und sie war froh, die Sonnenkreme mit dem Schutzfaktor fünfzig mitgenommen zu haben. Wenigstens bekam der Kleine keinen Sonnenbrand. Und das Tuch auf seinem Kopf sollte ihn von einem Sonnenstich schützen. Gegen einen Hitzeschlag konnte sie aber leider nichts tun, ausser beten, dass Shippo keinen bekam und ihm viel Wasser zu trinken geben. Sie blickte auf ihre Arme. Gut, dass es von ihrer Schuluniform auch eine Sommervariante mit kurzen Ärmeln gab. Und der Rock war schon immer perfekt für den Sommer gewesen. Sie machte sich eher Gedanken über ihre Freunde. Sango hatte Kagome nach langen Überredungen doch noch geschafft, in eines ihrer Sommerkleider zu zwängen. So, wie es aussah, war die Dämonenjägerin über diese Tatsache mehr als glücklich. Die beiden Jungs waren da das grössere Problem. Sie wollten partout nichts Leichteres anziehen. Nun lief den beiden so viel Schweiss die Schläfen runter, dass sie es nicht mehr schafften, den wegzuwischen… und die Laune von einen der beiden hatte definitiv den Tiefstpunkt erreicht. °Und ich dachte noch, heute würde Inu Yasha ausnahmsweise nicht genervt sein…°, seufzte die Miko. Ein weiterer Blick auf die beiden Jungs vor ihr lockte ein weiteres Seufzen aus ihrer Kehle. °Hätten sie doch auf mich gehört…°, tadelte Kagome Inu Yasha und Miroku in Gedanken… "Hah, das ist ja kaum zum Aushalten!", hörte sie plötzlich einen fast wütenden Ausruf. Mit einem Blick zur Seite vergewisserte sich das Mädchen, dass es sich dabei um den Hanyou handelte. Wie sie es sich gedacht hatte, war er so richtig genervt, aber es sah auch so aus, als würde er über etwas nachdenken. Dann wandte er sein Gesicht dem von Kagome zu und fragte sie: "Hast du dort noch Platz?" Er zeigte mit dem Daumen Richtung Kagomes Rucksack. Verwirrt sah sie den Halbdämon an: "Äh… J-Ja. Willst da etwas hinlegen?" "Ja.", war seine lakonische Antwort. Kagome wollte schon nachfragen, was er denn dorthin legen wollte, doch das erledigte sich von selbst. Mit Augen so gross wie zwei Wagenräder blieb Kagome erstaunt stehen. Dies bemerkte auch Inu Yasha. Anscheinend war er zufrieden mit der Tatsache, denn er blieb ebenfalls stehen und setzte sein Handeln fort. Kagome klappte im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade hinunter. Da stand Inu Yasha vor ihr und zog sich schlicht und einfach seinen Suikan und das Unterhemd runter. Beides schmiss er einfach auf Kagomes Rucksack. Nun stand er vor dem Mädchen so richtig oben ohne! Sie konnte einzelne Schweissperlen seinen Oberkörper hinunterlaufen. Und dann fragte er noch: "Sag mal, wo ist das Zeug, das du mir heute Morgen ins Gesicht geschmiert hast?" "Äh… du… Meinst du die Sonnenkreme?", brachte sie irgendwie heraus. "Ja, genau das.", war die lässige Antwort des Hanyous. Die Miko stellte ihr Velo auf den Ständer und kramte schnell in einem der Seitentaschen. Kurze Zeit später hielt Inu Yasha das gewünschte Fläschchen. Er drückte eine gewisse Mänge auf die Handfläche und verteilte die Kreme auf seinen Armen, Schultern und dem Oberkörper. Kagome glaubte, sie müsste gleich anfangen zu sabbern. Vor ihr stand Inu Yasha oben ohne und schmierte sich mit der Sonnenkreme ein. Als er die Kreme auf den Armen verteilte, erlaubte sich das Mädchen, einen Blick auf seine Schulter. Von dort an wurden ihre Augen selbstständig und wanderten zu seinem Schlüsselbein. Die nächste Station war Inu Yashas muskulöse, mit Schweissperlen bedeckte Brust. Schliesslich landete Kagomes Blick auf seinem Six-Pack. Sie konnte einzelne Schweisstropfen runterlaufen sehen, was die Miko schlucken liess. °Und du nennst dich eine Priesterin? Schäm dich.° Doch irgendwie konnte sie sich nicht schämen. Im Gegenteil, ihr gefiel, was sie da vor sich sah. Sie wurde durch eine Stimme aus ihren Tagträumen herausgerissen: "Du, Kagome, kannst du mir auch den Rücken einschmieren? Da komm ich beim besten Willen nicht ran." Mit diesen Worten übergab Inu Yasha dem Mädchen das Fläschchen mit der Sonnenkreme und drehte sich um. Schnell sammelte er seine langen Haare zusammen und legte so seinen Rücken frei. Kagome kam sich wie in einem Traum vor. Inu Yasha, der Mann, den sie fast mehr als ihr eigenes Dasein liebte, der so unerreichbar für sie war, fragte sie, ob sie ihm den Rücken einkremt? Das war definitiv ein Traum… oder sie war, ohne dies zu wissen, in einem Märchenland gelandet. Sie drückte die nötige Menge der Kreme sich auf die Handfläche aus. Nach dem sie diese auf den beiden Handflächen verteilt hatte, fing Kagome an, sich mit Inu Yashas Rücken zu beschäftigen. Während sie die Haut des Hanyous mit Kreme einschmierte, betrachtete das Mädchen "ganz nebenbei" den Körperbau des jungen Mannes. Sein Körper bestand wahrlich nur aus Muskeln. Kein einziges Gramm Fett war vorhanden. Zumal war sein Rücken so richtig breit, wie ein idealer Rücken eines starken Mannes sein musste. Wieder mal musste Kagome sich ermahnen, nicht anfangen zu sabbern. Das wäre definitiv das Letzte, wobei sie von Inu Yasha oder von den anderen erwischt werden wollte. Doch wie alles Schöne endete auch dies viel zu schnell. "Fertig.", sagte Kagome betont fröhlich. Die Tatsache, dass es für sie noch viel länger hätte dauern können, ertränkte sie in ihrem Innern. "Na wurde aber auch Zeit.", meckerte Inu Yasha wie gewohnt… und wie gewohnt hätte er sich für diese Aussage selbst ohrfeigen können. Um nicht in Kagomes verletztes Gesicht sehen zu müssen, ging er rasch nach vorne, um den Rest der Gruppe einzuholen. Dies erwies sich als eine leichte Aufgabe, denn sowohl Miroku als auch Sango nur schlappe fünfzig Meter weiter vorne standen. Den beiden war aufgefallen, dass der Hanyou und die Miko fehlten. Und als sie nach hinten sahen, wurden sie Zeugen einer sehr pikanten Szene. Doch nie würden sie dies erwähnen… jedenfalls nicht, wenn die beiden zusammen sind. Eher wird es ein Gespräch unter Männern und ein Gespräch unter Frauen geben. Die beiden schlauen Füchse genossen schon die Vorfreude, jeden der beiden Nachlaufenden einzeln auszufragen. Was aber niemand wusste, war, dass einer diese Situation viel mehr genoss, als er es wohl je offen zugeben würde. Ja, Inu Yasha genoss sehr Kagomes Berührungen. Mehr sogar, das war sein eigentliches Ziel gewesen. Die Geschichte mit der Sonnenkreme war nur eine Ausrede. Eine ziemlich gerissene Ausrede, denn er brauchte das Zeug als Halbdämon nicht. Er wollte nur Kagome ein Bisschen nah sein. Nach dem Traum bekam der Hanyou immer öfter das Bedürfnis, die Haut des Mädchens auf seiner zu spüren. Nun war der Moment gekommen, an dem er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Und er war froh sicht nicht zurückgehalten zu haben, denn jetzt spürte er immer noch ihre sanften Hände auf seinem Rücken. Inu Yasha lächelte leicht. Doch dieses Lächeln war so leicht und verstollen, dass man es kaum sehen konnte. Er stellte sich einfach viel dümmer an, als er in Wirklichkeit war, denn er hatte mehr als deutlich die heissen Blicke des Mädchens gespürt… und das liess ihm noch heisser werden, als es schon war. Obwohl das allen vorhandenen Gesetzen der Physik, Chemie und Anatomie widersprach. Der Anblick von Sango und Miroku liess ihn aus seinen Tagträumen erwachen. "Was?", sagte er in seinem gewohnten barschen Ton. "Was war denn das eben?", erkundigte sich Miroku und konnte dabei einen gewissen Unterton nicht unterdrücken. Inu Yasha hätte um ein Haar geseufzt. Jetzt kam der schon wieder auf schmutzige Gedanken. Das Ärgerlichste an der Situation war, dass der Mönch nicht mal so Unrecht mit seinen dreckigen Vorstellungen hatte. Aber eher würde er sich die Zunge abschneiden lassen, als so etwas zuzugeben. So antwortete er genervt: "Mir ist heiss in den Klamotten und ich habe nicht die geringste Lust heute Abend auf einem verbrannten Rücken zu schlaffen." Danach lief er weiter voraus und beendete somit die Diskussion. Der Mönch und die Dämonenjägerin sahen ihm kurz hinterher, dann blickten die beiden zurück zu Kagome, die die beiden nun erreicht hatte. Anschliessend sahen sie sich gegenseitig an und seufzten synchron. Bei dem Anblick vergass Kagome ihre Enttäuschung durch Inu Yasha und lachte laut los. Sie kniff sich die Augen zu und lachte was das Zeug hielt. Dadurch bemerkte sie nicht, dass sie von allen angestarrt wurde. Selbst Inu Yasha war stehen geblieben und sah sie fragend an. Als sich das Mädchen beruhigt hatte, sagte es: "Wenn ihr nur wüsstet, wie ähnlich ihr euch seid.", brachte die Miko noch kichernd raus. Dann lief sie weiter. Irgendwo, irgendwann… Ein lautes und schalendes Gelächter erfüllte den Raum. Der Mann sass auf einem Stuhl und stutzte seinen Elenbogen auf die Armlehne. Seinen Kopf hatte er so auf seine Hand gelegt, dass die Handfläche seine Augen verdeckte. Die Adlige hielt sich die Hand vor den Mund und versuchte ihr Lachen zu unterdrücken… was ihr aber misslang. So ballte sie ihre Hand in lockere Faust (hoffentlich versteht ihr, was ich damit meine) und lachte laut los, die Augen zusammengekniffen. Die Göttin schmunzelte nur. Aber man sah auch ihr an, dass sie sich wirklich amüsierte. Die Szenen, die sie gesehen haben, waren einfach nur zu komisch. Zuerst das perplexe Gesicht des Mädchens namens Kagome, dann ihr fast sabbernder Gesichtsausdruck, gefolgt von den Synchronübungen der beiden anderen Anwesenden. Bei der Aufführung musste man nicht einmal den Hofnarren rufen! Nach dem sie sich beruhigt hatten, ging es im Spiegel weniger interessant zu. Abgesehen von den wenigen Gesprächen und den verstollenen Blicken Kagomes passierte dort nicht viel Interessantes. "Was mich interessieren würde, ob Inu Yasha nun ein Mann ist oder immer noch ein Kind.", sagte der Mann gedankenverloren, worauf er fragende Blicke der beiden Frauen erntete. "Ich meine, klar, er trägt Tessaiga bei sich. Aber kann er damit umgehen? Kann er überhaupt kämpfen? Drückt er sich vor einem Kampf mit einem stärkeren Gegner?" Die Göttin lächelte versonnen: "Nur Geduld, mein Lieber. Nur Geduld. Ihr habt genug Zeit, um die Antworten auf all Eure Fragen zu finden." Der Mann murrte ein Bisschen. Hatte er nicht schon lange genug gewartet? Diese Warterei liess seinen Fass der Geduld langsam, aber sicher zum Überlaufen. Zumal konnte er es allgemein nicht ausstehen, auf etwas zu warten. Es war weder früher der Fall und heutzutage war es genau so geblieben. Doch er wäre nicht er selbst, würde er nicht geduldig warten können. Also fügte er sich seinem Schicksal und sah wieder in den Spiegel. Was er dabei aber nicht bemerkte, waren die amüsierten Blicke der beiden Frauen… So, das war's. Und ich muss wieder den PC freigeben. Ich hoffe, bis bald =) Kapitel 4: ----------- Hallöle =) Vielen Dank für die lieben Kommis von euch. Dieses Kapitel verspricht zwar nicht viel Aktion, ist aber trotzdem es wert, den zu lesen^^ -------------------------------------------------------------------- Der Mann murrte ein Bisschen. Hatte er nicht schon lange genug gewartet? Diese Warterei liess seinen Fass der Geduld langsam, aber sicher zum Überlaufen. Zumal konnte er es allgemein nicht ausstehen, auf etwas zu warten. Es war weder früher der Fall und heutzutage war es genau so geblieben. Doch er war nicht er selbst, würde er nicht geduldig warten können. Also fügte er sich seinem Schicksal und sah wieder in den Spiegel. Was er dabei aber nicht bemerkte, waren die amüsierten Blicke der beiden Frauen… -------------------------------------------------------------------- "Hm?", machte der Mann, als er wieder einen Blick auf den Spiegel warf. Die beiden Frauen sahen ihn nicht mehr amüsiert an, sondern eher fragend. Dann folgten sie seinem Blick. Im Spiegel war Inu Yasha zu sehen. Es schien, als würde er etwas suchen. Aber, so wie es aussah, konnte er dieses Etwas nicht finden, denn er ging unbekümmert weiter. Inu Yasha lief wie immer an der Spitze der Gruppe. Der Schweiss, der ihm schon seit dem Morgen die Schläfen runterlief ignorierte er schon seit langem. Was ihn mehr störte, waren seine vor Schweiss nassen und daher klebrigen Haare. Er glaubte, dies war das erste Mal, dass er bedauerte, solche lange Haare zu haben. Die klebten nun wirklich überall: Am Rücken, Nacken, Schultern, Armen, im Gesicht… Der Halbdämon schaffte es kaum, diese zur Seite zu schieben. Und dazu kam noch das ständige "Kagome, mir ist heiss!" von einer gewissen nerventötenden und ewig nörgelnden Person namens Shippo. Da würde ja nicht mal sein ach so toller Herr Halbbruder, der ja bekanntlich der Eisprinz in Person war, aushalten. Inu Yasha fragte sich schon langsam, wie es Kagome mit der Nervensäge überhaupt aushielt. Aber dies gehörte wohl zu den Sachen, die für immer ein Geheimnis bleiben würden… "Gott, ist das heiss. Ich hoffe, ich verbrenne mich bei der Sonne nicht.", hörte der Hanyou die Dämonenjägerin seufzen. °Tja, ich dachte, ich hätte Wasser gerochen, aber dem war es nicht so, Sango. Da musst du dich noch zusammennehmen.°, dachte Inu Yasha sich. "Wenn du willst, Sango, meine Schöne, kann ich dir beim Einkremen helfen.", kam sofort von Miroku, der keine Chance verpassen wollte. °Das war definitiv die falsche Antwort, Miroku.°, schaffte Inu Yasha noch zu denken, als die erwartete Reaktion schon kam. Mit einer schnellen und geschickten Bewegung landete der Hiraikotsu der Dämonenjägerin auf dem Kopf des Perverslings. "Nein, danke, ich verzichte.", war Sangos gepresster, gezischter Kommentar dazu. Dann schwang sie den überdimensionalen Bumerang auf ihren Rücken und lief, das Gesicht demonstrativ vom Mönch abgewandt, weiter. Da aber Kagome nicht sehr weit hinter den Beiden lief, folgte sie ihrer Freundin sofort. Inu Yasha, der stehen geblieben war, schaute der Dämonenjägerin und der Miko kurz hinterher, ehe er sich wieder seinem Freund zuwandte: "Weisst du was? Wenn du so weiter machst, wirst du nicht wirklich lange leben. Und irgendwie glaube ich nicht wirklich daran, dass Narakus Fluch an deinem Tod schuldig sein wird. Eher bringt dich Sango um, als du von deinem Kazaana eingesaugt wirst." Das Letztere war eine klare Feststellung, das Miroku klar. Er seufzte: "Weisst du, Inu Yasha, wie schwer es ist, solch einer Schönheit zu widerstehen?" "Ja, weiss ich. Dennoch schaff ich es, mich zurückzuhalten.", war seine ausnahmsweise ehrliche Antwort. Keine Sekunde später kehrte er dem Mönch wieder den Rücken und ging weiter. Doch noch einen Kommentar musste er einfach loswerden: "An deiner Stelle würde ich aufstehen. Nicht dass wir nachher deine verkohlten Überreste von der Erde abkratzen müssen." Dann lief der Hanyou endgültig weiter. Der Mann sah grinsend zum jungen Mann im Spiegel: "Also, eines muss man ihm lassen: Sprüche klopfen kann er.", meinte er amüsiert. Dann aber wurde sein Gesicht ernster. "Ich hoffe für ihn, dass dies nicht das Einzige ist, was er auf Lager hat." "Geduld, mein ungezügelter Freund.", meinte die Göttin darauf. "Nur Geduld. Mit Hitzköpfigkeit wirst du nicht viel erreichen. Ich dachte, das weisst du schon.", fügte sie noch mit einem gewissen Amüsement und musste schmunzeln, als sie ein leises Grummeln von ihrem Gesprächspartner vernahm. "Hm?", machte Inu Yasha und blieb stehen. Seine Freunde, nun alle hinter ihm, folgten seinem Beispiel. "Was ist denn, Inu Yasha?", hörte er Sangos Frage. Er blickte nach hinten: "Was dagegen, wenn wir die Laufrichtung wechseln?", fragte er alle Anwesenden. Da aber niemand Einwände hatte, bog der Hanyou in einen Wald ab. Sie liefen ungefähr eine Viertelstunde, als Inu Yasha noch mal stehen blieb und witterte. °Ja, wir müssen bald dort sein.°, dachte er und setzte sich wieder in Bewegung. Die Anderen fragten sich schon, wo er sie hinführte, als sich das Ganze von sich erledigte. "Hat jemand Lust, hier zu blieben?", fragte Inu Yasha mit einem kleinen Lächeln und schob ein paar Äste zur Seite. Das, was sich hinter den Blättern und dem Holz befand, war die Verwirklichung all deren Wünsche. Die Überraschung der Freunde wurde zur Begeisterung. Shippo war der erste, der seine Sprach wieder gefunden hatte: "Ein See!!! JUHU!!!", schrie der Kleine voller Freude und hastete zum Wasser. Die Dämonenjägerin war die nächste, die loslief, gefolgt vom Mönch. Übrig blieben nur Kagome und der Halbdämon. "Wieso hast du uns hierher geführt?", fragte das Mädchen. "Naja, wir alle haben heiss. Die Hitze ist auch unausstehlich. Darum dachte ich, dass eine Abkühlung niemandem schaden würde.", meinte der Hanyou etwas verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Ihm war auch selber bewusst, dass er so etwas wirklich selten machte. Im nächsten Moment riss er erstaunt die Augen auf: Kagome hatte ihr Velo stehen gelassen und umarmte ihn. Es war ihr egal, dass er verschwitzt war. Sie legte ihm einfach die Arme um seinen Nacken und drückte sich an ihn. Und als ob dies nicht reichte, gab sie dem Hanyou noch einen Kuss auf die Wange. Dann lehnte sie ihre Backe an seine und flüsterte: "Danke." Anschliessen liess sie ihn los und ging zu den Anderen an den Ufer. Inu Yasha wagte es nicht, sich zu bewegen. Seine Augen waren immer noch aufgerissen. Das Szenario war einfach zu irreal. Zuerst wurde er von Kagome umarmt, dann küsste sie ihn, zwar auf die Backe, aber das spielte nun keine Rolle, und zum Schluss bedankte sie sich noch bei ihm. °Ich träume, ganz bestimmt.°, dachte Inu Yasha ungläubig, dann folgte er Kagomes Beispiel. Was er aber selbst nicht bemerkte, war ein kleines Lächeln, welches seine Mundwinkeln ein Bisschen nach oben wandern liess. Die Hime lächelte warm: "Er ist nicht allein…" "…und er scheint sogar eine Herzensdame gefunden zu haben.", fügte der Mann belustig hinzu. "Hast du sein Gesicht eben gesehen? Die Farbe, die er bekommen hat, hat leuchtete um die Wette mit der seiner Kleidung." Er lachte ausgiebig. "Nun, so weit ich mich erinnern kann, wusstest du auch nicht viel weiter, wenn ich dich angelächelt hatte.", meinte die Prinzessin mit geschlossenen Augen. Sie musste ihren Geliebten nicht mal ansehen, um zu wissen, dass der Satz gesessen hatte. "Hah, ich glaube, ich bin im Paradies.", seufzte Miroku glücklich, als er sich im Schatten eines Baumes niederliess. Inu Yasha sah nur wissend vor sich hin. Auch für ihn war es eine Wohltat, im Schatten zu sitzen und nicht den brennenden Sonnenstrahlen ausgesetzt zu werden. Ein Rascheln ertönte, aber der Hanyou sah nicht einmal hin. Er hatte schon vom Geruch her erkannt, dass es sich dabei um Kagome und Sango handelte… "Korrektur, jetzt bin ich im Paradies.", ertönte Mirokus verblüffte Stimme. Verwirrt sah Inu Yasha zu seinem Freund, um dann doch einen Blick auf die Mädchen zu werfen. Was er da sah, verschlug ihm buchstäblich die Sprache. Er konnte nur da sitzen und vor sich hinstarren. "Komm schon, Sango. Du musst dich nicht schämen.", meinte Kagome fröhlich und zerrte mit sich ihre verunsicherte Freundin zum See. Sie hatten sich beide umgezogen und nun war Sango in einem Badeanzug, während Kagome einen Bikini trug, der aus einem Triangeloberteil und einem verstellbarem Höschen (die mit Schnüren, die man neu zusammenbinden kann) bestand. Sangos Badeanzug war ein geflecktes Rosa (also Flecken aus verschiedenen Rosatönen. So, wie bei Sangos Rüstung). Kagomes Bikini dagegen war grün. Die Miko steuerte ihre Freundin auf das Wasser und bemerkte dabei nicht die Blicke der beiden Jungs, die sich richtig neben der Rolle fühlten. "Wow…", gab Miroku von sich. "Ich habe mir schon öfters Sangos Körper vorgestellt. Aber, dass dieser so wohlgeformt ist, habe ich mir nicht einmal in meinen kühnsten Träumen vorgestellt… Und Kagome-sama… sie ist wirklich eine Augenweide, meinst du nicht, Inu Yasha?" Er wartete auf eine Antwort, aber diese kam nicht. "Inu Yasha?", fragte der Mönch noch mal und sah den Halbdämon an. Erstaunt merkte Miroku, dass sein Freund völlig weggetreten war. Fehlte nur noch, dass ihm die Kinnlade nach unten rutschte. Der junge Mann musste schmunzeln. °Tja, Inu Yasha. So, wie es aussieht, ist dir Kagome doch nicht so egal, wie du das gerne zur Schau stellst.° Er sah wieder nach vorne, zu Sango. °Aber da bist du nicht der einzige.° Inu Yasha konnte es nicht fassen, was er da sah. Er dachte schon, sein Traum war dermassen real, dass er Kagomes Körper der Wahrheit entsprechend präsentiert hatte. Aber dem war es nicht so. Sie sah noch viel schöner aus, als er es sich erträumt hatte. Seine Augen wanderten selbständig von ihren schlanken Beinen hinauf zu ihrem knackigen Po. Nach einer kleinen Betrachtungspause gingen seine Blicke weiter nach oben zu Kagomes Taille. Und dann – oh, ihr Götter – als ob Kagome es gespürt hatte, drehte sie sich seitlich zu den Jungs am Ufer. So konnten Inu Yashas Augen die strafe, runde Brust des Mädchens erblicken, wie diese nach oben und unten wippte, den Bewegungen der Besitzerin angepasst. Sofort musste Inu Yasha an den Traum denken. Dort bewegten sich ihre Brüste auch, aber dort war er derjenige, der den Takt angab. Erst nach dem er darüber dachte, kam Inu Yasha wieder zu sich. Schnell sah er von dem Mädchen weg, seine Wangen ware glühend rot. Ein erneutes Rascheln lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Mönch. Doch dessen Anblick stutzte Inu Yasha. Der hatte sich nämlich auch umgezogen und hatte nun nichts mehr an, als eine Art Hose, die kurz über seinen Knien endete. Miroku bemerkte den Blick Hanyous und beantwortete die unausgesprochene Frage: "Ich will zu den Mädchen ins Wasser, also hat mir Kagome diese Hose gegeben. In meinem Gewand ist es nämlich sehr unbequem, wenn es nass ist." Dann ging der Mönch zum See, wo schon Sango, Kagome und Shippo herumalberten. "Was für Kindsköpfe…", murrte Inu Yasha. OK, bei Shippo konnte er es noch verstehen, da der doch nur ein Kind war. Aber die anderen? °Und ich dachte noch, die seien einigermassen vernünftig…°, dachte der Hanyou. Dennoch… in Wirklichkeit… in Wirklichkeit belog er sich selbst. Er wünschte sich, auch mit den anderen herumalbern, im Wasser platschen, Wasserschlacht spielen und einfach mal Spass haben zu können. Aber das durfte er nicht. Er war ein Halbdämon, weder Fisch noch Fleisch, weder das eine noch das andere. Ein normales Leben oder eben ein wenig Spass durfte er sich nicht gönnen. Nur zusehen durfte er. Doch mitmachen durfte er nie… "Ua!!!", kam aus ihm erschrocken heraus. Darauf folgte ein fröhliches Lachen, welches er als das von Kagome identifizieren konnte. Sie hatte es tatsächlich gewagt, ihn, Inu Yasha, mit Wasser zu bespritzen! Und dann lachte sie auch noch: "Lass die Grübeleien, Inu Yasha. Komm doch zu uns ins Wasser. Das wird dir doch auch gut tun, meinst du nicht?" Sie lächelte ihn an, sich mit den Armen auf ihren Knien abstützend. Damit drückte sie ihre Brüste etwas zusammen, so dass diese noch mehr zur Geltung kamen. Auch die Tatsache, dass das Mädchen nass vom Wasser war liess Inu Yasha schlucken. Denn da er es geschafft hatte, einen Blick auf ihre Brüste zu werfen, konnte er einzelne Wassertropfen in ihrem Décolleté verschwinden sehen. Kagome schien – den Götter sei Dank – diese "kleine" Tatsache nicht bemerkt zu haben, denn sie packte den armen Hanyou an der Hand und zerrte diesen mit sich. Immer noch perplex liess sich Inu Yasha widerstandslos mitschleifen. "K-Kagome, was… ?" Seine Frage blieb unbeendet, denn das Mädchen blieb plötzlich und nutzte den Schwung, um den Hanyou mit Wucht ins Wasser zu befördern. "WUA!!!!!!!", schaffte Inu Yasha es noch herauszubringen, als er schon mit dem Gesicht voraus im See landete. Prustend erhob er sich und rief empört: "HEY!!! Was soll der Scheiss?!!!" Kagomes lachendes Gesicht war das Letzte, was er sah… ehe er wieder tauchen musste. Während der Hanyou sich empörte, war Miroku hinter dem angekommen und drückte seinen Freund nun unters Wasser mit einem Ausruf: "Wasserschlacht!!!" Diesmal kam Inu Yasha schneller auf die Oberfläche. Nun aber musste der verehrte Mönch schleunigst Beine machen, denn ein rasender Halbdämon war hinter ihm her: "Na warte, Miroku, das bekommst du zurück!!!" Kurze Zeit später hatte er den Übeltäter gefasst bekommen und zwang ihn dazu, den Seeboden näher zu betrachten. Aber kaum hatte er Geschmack an dem Tun bekommen, schon wurde er wieder angespritzt, diesmal von einer lachenden Kagome. "Ach ja, mit dir hab' ich auch 'ne Rechnung offen.", rief Inu Yasha und liess von Miroku ab. Kagome lachte nur weiter: "Seit wann sind denn Hunde so wasserscheu?", stichelte ihn das Mädchen. Aber da sie ihre Augen vor Lachen geschlossen hatte, hatte sie nicht bemerkt, dass Inu Yasha schon gefährlich nahe bei ihr war. Als sie doch noch die Augen öffnete, stiess sie einen spitzen Schrei heraus und watete durch das Wasser, um dem Hanyou zu entkommen. Dabei konnte sie nicht aufhören zu lachen. Bei ihrem Anblick musste Inu Yasha unweigerlich selber anfangen zu lächeln. "So, jetzt bekommst auch du dein Fett ab!", verkündete er laut, als er Kagome doch noch schnappen konnte und diese nun an ihren Oberschenkeln nach oben hob. Leider verschätzte er sich mit der Gewichtverteilung und so flog er, samt Kagome, rückwärts ins Wasser. Als er wieder auftauchte, wollte er sich schon bei dem Mädchen entschuldigen, doch das erwies sich als unnötig. So, wie es aussah, musste Kagome Lachpilze gegessen haben, denn sie lachte nun wirklich unaufhörlich. Als dann noch Shippo, Sango und Miroku sich zu denen gesellten, entfachte eine Wasserschlacht vom Feinsten. Kirara, die unter einem Baum am Ufer lag, musste sich weiter weg vom Wasser begeben, denn als Katze mochte sie das Wasser nicht wirklich und dort drohte sie allmählich nass gespritzt zu werden. Inu Yasha wusste nicht, wann er zum letzten Mal so viel Spass hatte. Wahrscheinlich war das nie der Fall gewesen. Selbst, als Kagome einmal "Sitz" rief, um ihn unter die Wasseroberfläche zu befördern, war er nicht wütend. Nein, er war nicht wütend, er lachte. Er lachte, wie noch nie in seinem Leben. Er wusste gar nicht, dass man so unbekümmert und fröhlich lachen konnte. Das war etwas vollkommen Neues für ihn. Und dennoch… dennoch war er froh darüber. Sogar sehr froh. Denn er durfte frei sein. Er durfte Spass haben wie die anderen. Er wurde nicht verstossen, nein, man hatte ihn eingeladen, mitzumachen. Etwas, was bis zu dem Zeitpunkt noch nie passiert war. Und er… er war… glücklich… Ja, er war glücklich. Verdammt glücklich… Irgendwie kam es so heraus, dass Miroku Sango auf die Arme nahm und Inu Yasha sich Kagome packte. Die beiden Mädchen schrieen und lachten gleichzeitig, versuchten sich aus den eisenden Griffen der Jungs zu befreien, doch es gelang ihnen nicht. Dafür waren die zwei einfach zu stark. Doch die Mädchen gaben ihre Versuche nicht auf. "Bereit, Inu Yasha?!", fragte Miroku, bemüht Sango zu halten. "Was denkst du denn?!", erwiderte der Gefragte und grinste. "Eins…", kam darauf von Miroku. "Oh nein, das macht ihr nicht!", schrie Sango aus voller Kehle. "Zwei…!", zählte Inu Yasha für seinen Freund weiter, unbeirrt von Sangos Worten. "Wah, lass mich los!!!" Diesmal war es Kagome, die wie am Spiess schrie. "DREI!!!", riefen die Jungs und schmissen die beiden Frauen mit voller Wucht ins Wasser. "AAAAAAAA!!!!!!!!........", hörte man noch, bevor Sangos und Kagomes Stimmen vom Wasser erstickt wurden. Da aber Inu Yasha ein Halbdämon war, wurde Kagome etwas sehr weit von Sango befördert, so dass sie nun zurück schwimmen musste. "Boa, ich glaube, ich gehe wieder raus.", meinte Sango prustend. "Ich will noch trocken werden, bevor die Sonne untergeht." "Ja, da hast du Recht. Ich komme auch mit." Der Mönch wandte sich an seinen Freund: "Wie sieht's mit dir aus, Inu Yasha?" "Geht schon mal vor. Ich warte noch auf Kagome. Ich glaube, ich hab sie etwas zu weit geworfen.", antwortete der Halbdämon schuldig grinsend. Er erntete auch von seinen beiden Freunden jeweils ein Lächeln, bevor die beiden aus dem Wasser gingen. Inu Yasha sah denen noch schnell hinterher, dann wandte er seinen Blick wieder auf den See. Aus einem Lächeln wurde ein etwas besorgter Ausdruck. °Hm, Kagome kann doch gut schwimmen. Warum ist sie denn immer noch so weit weg?°, dachte er sich und entschloss sich kurzerhand, ihr entgegen zu schwimmen. Keine sieben Meter von ihr entfernt, merkte Inu Yasha, dass etwas nicht stimmte. Kagome schwamm nicht wirklich, eher versuchte sie sich aus ganzer Kraft, ihren Kopf über der Wasseroberfläche zu halten. Erschrocken überwand der Hanyou die letzten Meter und fragte besorgt: "Was ist los, Kagome? Was hast du?" "Mein Bein…", brachte die Gefragte mühsam aus sich heraus. "Ich hab' einen Krampf im Bein." Ohne weiter abzuwarten, packte der junge Mann das Mädchen an der Taille und schwamm zum Ufer. Ab und zu tastete er nach dem Boden, denn er wollte ihren Krampf so bald wie möglich lösen. Als er endlich den Boden spürte, blieb er stehen. "Halt dich an mir fest.", war seine kurze Aufforderung, bevor er ihre Beine hob. "Welches ist es?", wollte er noch wissen. "Das linke." Da Kagome ihre Arme um seinen Nacken geschwungen hatte, liess er ihr rechtes Bein los, welches näher zu seinem Körper war, und widmete sich dem anderen. Seine Finger suchten die verkrampfte Stelle. Als er diese gefunden hatte, fing er an, die Verkrampfung behutsam zu lösen. Erstaunt sah Kagome Inu Yashas Handeln zu. Dass der so etwas machen konnte… Um mehr Halt zu bekommen, schlang sie ihr rechtes Bein um seines. Es ging nicht anders, da bis zum Boden schaffte sie es beim besten Willen nicht. Und er hielt sie so, dass ihre rechte Seite dem Hanyou zugewandt war. So ging es eine Weile lang. Währenddessen sagte keiner der beiden auch nur ein Wort. Als Inu Yasha fertig wurde, liess er das Mädchen los. Er wollte nicht, dass sie Wind von seinen Gefühlen zu ihr bekommt. Doch er konnte nicht drumherum ein gewisses Bedauern zu verspüren, als er daran dachte, sie nicht mehr in seinen Armen zu halten. Zu seinem Erstaunen nahm Kagome ihre Arme nicht von seinem Nacken. Auf seinen fragenden Blick meinte sie: "Ich kann hier nicht stehen. Und ich will nicht riskieren, noch mal einen Krampf zu bekommen." Der Hanyou nickte und schlang wieder seine Arme um ihre Taille. Die kleine Tatsache, dass sich darüber freute, sie so nah bei sich zu haben, behielt er allerdings für sich. "Danke.", ertönte es und er kehrte wieder in die Wirklichkeit zurück. "Kein Problem.", meinte er lässig. Doch dann nuschelte er seitlich auf das Wasser blickend: "In Wirklichkeit… In Wirklichkeit bin ich es, der sich bedanken soll." Nun war es an Kagome, erstaunt zu schauen. Sie wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Während Inu Yasha zur Seite sah, merkte er umso genauer, wie wohlgeformt Kagomes Körper war. Ihre Taille bettelte richtig, von starken Armen umschlungen zu werden. Ihre Brust presste sich gegen die seine und dieses Gefühl rief eine Gänsehaut bei dem jungen Mann hervor. Er glaubte, verrückt zu werden, und sah wieder zu Kagome. Er hoffte, ihr Anblick würde ihn wieder in die Realität zurückholen… Falsch gedacht. Denn als er in ihre tiefen braunen Augen sah, wurde seine Kehle trocken. Nass wie ein begossener Pudel sah sie noch schöner und atemberaubender aus als sonst… Er schluckte. Warum musste sie nur die Verführung in Person sein? Kagome glaubte, ihr Herz würde gleich stehen bleiben. Sie spürte seinen durchtrainierten Körper auf ihrem, seine starken Arme um ihre Gestalt geschwungen. Und als er sie mit seinen goldenen Augen ansah, stockte ihr der Atem. Es war, als würde sie gleich in goldene Sonnenstrahlen tauchen. Ihr Atem wurde schneller. Wie oft hatte sie sich solch einen Moment vorgestellt… "KAGOME!!! INU YASHA!!! KOMMT IHR???!!! DAS ABENDESSEN IST FERTIG!!!", kam es vom Ufer. Der Stimme zufolge handelte es sich dabei um Shippo, der sich fast die Seele aus dem Leib geschrieen hatte. Die beiden im Wasser Stehenden zuckten zusammen. Dann warf Inu Yasha den Kopf in den Nacken, während Kagome schüchtern auf ihre Arme sah. °Dieser kleiner, mieser, stinkender Rotzlöffel…!°, knurrte Inu Yasha in Gedanken. Wie konnte diese Nervensäge es wagen, solch einen Moment zu zerstören? °Bereite schon mal dein Testament vor, du kleines Biest.° Inu Yasha konnte heulen vor Verzweiflung. Endlich durfte er Kagome nicht im Traum sondern in Wirklichkeit so nah sein und dann wurde er gestört!!! Oh, er könnte den gesamten Wald dem Erdboden gleich machen! Und das wegen einem kleinen, vorlauten Knirps! °Shippo, woher hast du nur solch ein bewundernswertes Talent, die schönsten Momente zu zerstören?°, fragte sich Kagome. Das war einer von den wenigen Fällen, in denen sie auf den kleinen Fuchs so richtig wütend war. °Hättest du nicht später rufen können? Wenigstens eine Viertelstunde?° Widerwillig löste sich das Mädchen von Inu Yasha. "Ich denke, wir sollten wirklich langsam zu den anderen gehen. Es wird langsam kalt.", meinte das Mädchen und schwamm schon mal voraus. Allerdings tat sie dies nur, um nicht in Inu Yashas Gesicht zu schauen. °Wenn ich in der nächsten Zeit ihn ansehe, werde ich sicher röter als eine Tomate.°, dachte die Miko peinlich berührt. Sie hatte diese Nähe wirklich sehrgenossen. Und, sie musste sich zugeben, sie hatte nichts dagegen, wenn diese Nähe… hm, inniger geworden wäre. Aber ja, nicht alles, was man sich wünscht, wir einem auch erfühlt. Inu Yasha seufzte resigniert. Aber eines schrieb er sich hinter die Ohren: der Fuchs wird noch sein blaues Wunder erleben, dafür würde er, Inu Yasha, schon sorgen. Hoppla, der Kitsune ist wohl noch taktloser, als Inu Yasha es manchmal ist. Ein Wunder, dass der Hanyou den Kleinen nicht sofort platt gemacht hatte... Im nächsten Kapitel werden einige Geheimnisse gelüftet. Welche genau, werdet ihr erst dann nachlesen, wenn das Kapitel hochgeladen sein wird ;-) Bye Natsu-chan Kapitel 5: ----------- Hallo Vielen Dank für die lieben Kommis. Hier wird viel diskutiert und Kagome wird einige neue Sachen erfahren... "Hier." Inu Yasha sah nach hinten. Kagome reichte dem Hanyou ein Badetuch, während ein anderes sie sich über die Schultern geworfen hatte. Schweigend nahm er das angebotene Tuch an und trocknete sich damit die Haare. Im Hintergrund hörte er ein leises Rascheln des Grases: Kagome hatte sich neben ihm gesetzt. Eine Weile lang herrschte Stille, bis Kagome tief Luft holte und sprach den Halbdämon an: "Du, Inu Yasha, ich hätte da eine Frage…" "Was ist denn?", fragte der darauf, während er weiterhin seine Haare trocknete. "Als wir im See standen… da… da sagtest du, du seiest derjenige, der sich bedanken muss… Warum denn?", schüchtern sah das Mädchen den Jungen von der Seite an. Dieser liess sein Tuch sich auf die Schultern fallen. Man konnte richtig sehen, dass stark überlegte. Wahrscheinlich kämpfte er mit sich. Sollte er es ihr sagen oder nicht? Kagome drängte ihn nicht. Sie wusste genau, dass sie Inu Yasha am besten in Ruhe lassen und auf keinen Fall drängen soll. Er würde schon selber entscheiden, ob er sich ihr anvertrauen möchte oder nicht… "Das war das erste Mal.", hörte sie ein leises Flüstern. Überrascht sah Kagome den Hanyou an. "Was?", fragte sie. "Das war das erste Mal, dass ich… Spass hatte." Mit grossen Augen sah die Schwarzhaarige Inu Yasha an. So hatte sie ihn so gut wie nie gesehen. Seine Augen… sie waren so voller Trauer und Leid, seine Züge so offen, als hätte er sein Herz wie eine Tür geöffnet. °Er zeigt seinen weichen Kern.°, dachte Kagome sich. Inu Yasha machte eine kleine Pause, ehe er fort fuhr: "Du weisst mittlerweile schon, wie Mischlinge behandelt werden. Zu schwach für einen Dämon… zu stark für einen Menschen… werden sie von den beiden Seiten verachtet und als Missgeburte bezeichnet. Sie haben kein Recht, zu leben… Schon gar nicht "normal" zu leben…" Wieder schwieg er. Mitleidig und etwas schmerzerfüllt sah Kagome zu dem Halbdämonen neben ihr. "Du hattest dasselbe Schicksal, nicht wahr?" Er nickte, aber das war auch schon alles. Wieder herrschte Stille. Nur der Wald hinter und der See vor ihnen machte leise Geräusche. Die Natur bereitete sich für die Nacht… "Weisst du… meine Mutter… Sie war eine Hime…" Abermals sah die Miko überrascht zum jungen Mann neben ihr. "Eine Hime?" "Ja… Mein Vater war damals der Herrscher über den Westen und machte von Zeit zur Zeit Besuche bei verschiedenen Provinzen. Mutter erzählte, dass sie den Inu no Taishou während solch eines Besuches kennen gelernt hatte. Es war Sommer, und doch fand der Empfang im Schlosses Innern statt. Eine adlige Dame muss sich immer ihrem Stand entsprechend anziehen, so zog meine Mutter für den Empfang ihren besten Kimono an. Aber im Aufenthaltsraum war es sehr warm und es waren viele Menschen und Dämonen dort drinnen. So fing meine Mutter an, sich unwohl zu fühlen. Sie entschuldigte sich und versuchte in den Garten zu gehen, doch sie schaffte es nicht. Ihre Kraft reichte nur um den Empfangsraum zu verlassen, nicht aber um den Garten zu erreichen…" Kagome sah ihren Gegenüber an, als wäre dieser vom Mars. Je länger er redete desto gehobener wurde seine Sprache. °Das ist doch Inu Yasha… oder?° Er redete so… höflich, so wohlerzogen… So kannte sie ihn doch gar nicht. Der Erzähler bekam von Kagomes Überraschung aber nichts mit und erzählte die Geschichte weiter: "…Sie drohte zu Boden zu fallen, wurde aber von einem noblen Herrn gehalten. Beim genaueren Hinsehen erkannte sie ihren Retter… das war mein Vater, der Herr des Westens. Ehe sie sich für solch eine Frechheit entschuldigen konnte, erkundigte er sich nach ihrem Wohlergehen… So fing alles an." Er sah zum Mädchen neben ihm und lächelte leicht: "Und das Ergebnis dieser Begegnung siehst du ja vor dir." Dann wandte er seinen Blick auf den See. Seine Augen wurden ganz traurig und schmerzerfüllt. Man konnte richtig sehen, dass etwas ihm unsägliche Schmerzen bereitete. "In der Nacht, als ich zur Welt kam, starb mein Vater. Er hatte mich und meine Mutter mit seinem Leben beschützt… Nach seinem Tod ging Mutter zu ihrem Vater, meinem Grossvater. Dieser aber nahm sie nur auf die Bitten seiner Ehefrau auf. Herrscher hin oder her, er war ein Dämon. Und dann hatte sie auch noch sein Kind ausgetragen. Ungeheuerlich!" Inu Yasha sprach hart, doch sein Blick war so verzehrt, als ob ihm jemand in dem Moment eine eiserne Hand auf das Herz legte und dieses zerquetschte. "Zwar wurde ich wie ein Prinz geschult, doch ich durfte bei keinen Anlässen dabei sein… Durfte bei keinen Spielen mitmachen… Niemand hielt sich freiwillig in meiner Nähe auf… Auch Mutter wurde nur ihres Vaters wegen geduldet… Ich durfte nie Spass haben. Und falls es doch der Fall war, liessen die Menschen im Schloss mich immer allein… Kaum sah man mich, schon konnte man Beschimpfungen wie "Missgeburt", "Hanyou" oder "Dämonenbrut" hören… Ich verstand diese Worte nicht und fragte daher Mutter, was das hiesse… Doch eine Antwort bekam ich nie. Stattdessen weinte Mutter dann… Jedes Mal vergoss sie Tränen, wenn ich zu ihr mit dieser Frage kam… Damals verstand ich nicht, warum sie weinte… Doch nun… nun sieht das Ganze anders aus…" Inu Yasha verstummte und legte sich ins Gras. Kagome hingegen war überwältig von all dem, was er ihr erzählt hatte. Jetzt ist auch seine gekonnt gehobene Sprache erklärbar. Doch warum erzählte er ihr das alles? Als ob er ihre Frage gehört hatte, sprach Inu Yasha genau dieses Thema an: "Heute… Heute durfte ich zum ersten Mal in meinem Leben unbekümmert Spass haben. Ich durfte rumalbern, Spass haben, lachen… vor allem lachen." Er sah direkt zum roten Himmel: Die Sonne verabschiedete den Tag. "Ich habe gar nicht gewusst, dass man so ausgelassen und leicht lachen kann. Ganz laut und von ganzem Herzen… Und dabei lachte ich nicht über jemanden sondern mit jemandem. Genauer gesagt mit euch allen." Nun blickten Inu Yashas goldene Augen direkt in die braunen des Mädchens, worauf Kagome schlucken musste. In den Augen des Hanyous sah sie den Sonnenuntergang spiegeln, was diese Augen noch schöner und geheimnisvoller machten. Und der Blick, den Inu Yasha in dem Moment hatte jagte der Miko eine Gänsehaut nach der anderen. "Darum habe ich mich vorhin bedankt." Er lächelte warm und sanft und auch in den waldhonigfarbenen Augen war diese Wärme vorhanden. "Für das schönste Erlebnis meines Lebens." Kagomes Augen waren so gross, dass man hätte meinen können, sie würden gleich aus ihren Höhlen rausfallen. Doch dann wurden ihre Züge wieder weich und sie erwiderte das sanfte Lächeln ihres Gegenübers. Anschliessend sah sie wieder zum See, in dessen Wellen sich die Abenddämmerung spiegelte… … "Kagome?" "Hm?" "Darf ich… meinen Kopf auf deinen Schoss legen?" Das Mädchen wandte ihren Kopf wieder zur Seite, doch Inu Yasha sah nur gen Himmel. Anscheinend war es ihm peinlich, so etwas gefragt zu haben und er war sich nicht sicher, ob er diese Frage stellen durfte. So stand Kagome mit einem "Natürlich." auf und ging auf den Halbdämonen zu. Neben seinem Kopf setzte sie sich wieder. Inu Yasha wartete nicht, bis sie ihm den Kopf hob. Er erhob sich selber leicht und platzierte sich auf ihrem Schoss, machte sich dort so richtig bequem. Sofort musste er an den Vorfall mit dem Spinnendämonen denken. Damals hatte er Kagome auch gefragt, ob er sich auf ihrem Schoss bequem machen durfte. Doch im Gegensatz zu damals war er nun weder vergiftet, noch in einen Menschen verwandelt. So roch er ihren Duft noch intensiver als es zu dem Zeitpunkt der Fall war. °Wie sie duftet…°, dachte er noch verträumt, ehe er sich ganz entspannte. Kagome hatte Glück, das neben Inu Yasha noch ein Baum stand. So konnte sie sich an diesen lehnen. "Und? Ist es gut so?", fragte die Schwarzhaarige noch leise. "Hm.", machte der Gefragte nur und atmete tief ein und aus. Kagome konnte dieses Bild nur belächeln und strich mit der linken Hand über seinen Kopf. Es schien ihm zu gefallen, denn er drehte sich mit dem Gesicht leicht in ihre Richtung bzw. in die Richtung ihres Bauches. Diese Geste zauberte erneut ein Lächeln auf Kagomes Lippen. Er sah so friedlich und entspannt aus. Nur ganz selten hatte sie ihn so gesehen, besser gesagt, nur ein oder zweimal. Immer wieder strich das Mädchen dem Hanyou den Kopf während sein Atem immer ruhiger und gleichmässiger wurde. °Schlaf, Inu Yasha. Wer weiss schon, wann du das nächste Mal solch eine Ruhe geniessen kannst.° Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen der Frau in Kimono: "Sie sehen so süss aus. Wer hätte jemals gedacht, dass er eine Frau findet, die sich um ihn sorgen wird…" "Sag bloss, du hast daran gezweifelt?", fragte der Mann misstrauisch und etwas überrascht zugleich. "Nein, natürlich nicht. Im Gegenteil, ich bin froh für ihn. Es ist nur… du weisst, wie schwer es für einen Halbdämonen ist, einen Platz für sich zu finden. Wo ihn doch alle verachtet und verstossen haben." "Ja, du hast Recht. Da hast du wirklich Recht…" Kagome wurde wieder mal durch die Strahlen der Sonne geweckt. Doch in dem Moment hatte sie nicht die geringste Lust aufzustehen, also drehte sie sich auf die andere Seite… °Nanu? Ich liege?° Einen Moment später sass sie kerzengerade auf ihrem Schlafsack, bedeckt mit einer dünnen Decke. Sie hätte doch schwören können, dass sie beim Baum eingeschlafen war… °Wahrscheinlich hat mich Inu Yasha hierher gebracht.°, zog Kagome ihre Schlüsse aus der Tatsache. Da sie eh schon wach war, konnte sie doch noch aufstehen, was sie dann auch machte. So wie es aussah, war sie dieses Mal diejenige, die am längsten schlief, denn Sango kochte zusammen mit Shippo schon eifrig das Frühstück und die beiden Jungs wuschen sich am See. Also beeilte sie sich auch zum See, um dann Sango zur Hand zu gehen. Einige Zeit später packte die Gruppe ihre Sachen zusammen und ihre Reise wurde fortgesetzt. Es war ein warmer Tag, aber es war nicht so heiss wie am Tag zuvor. Diese scheinbar kleine und unbedeutende Tatsache stimmte alle Gruppenmitglieder so richtig gut. Es gab so gut wie keine Streitigkeiten. Sogar Shippo nörgelte nicht und hüpfte vergnügt zusammen mit Kirara hin und her. Miroku entschied sich an diesem Tag wohl seinem Status als buddhistischer Mönch gerecht zu werden, denn er hatte an dem Morgen weder Sango noch Kagome begrabscht. Im Gegenteil, er und die Dämonenjägerin verstanden sich prächtig und führten ein unbekümmertes Gespräch miteinander. Kagome sah zur Seite, wo ein gewisser Hanyou lief. Die Miko hatte wohl ein wunderbares Zeitgefühl, denn sie sah Inu Yasha just in dem Moment an, als der sich ausgiebig streckte und gähnte. "Sag bloss, du bist müde?", fragte Kagome belustigt. "Nein, ganz und gar nicht. Ich bin mal so richtig ausgeschlafen. Ein Wunder, dass uns in dieser Nacht kein Dämon an die Gurgel gegangen ist." "Menno, Inu Yasha. Sei doch froh darüber, dass die Dämonen uns in Ruhe gelassen haben. Schliesslich treffen wir nicht gerade wenig von den Viechern auf unserem Wege." "Hm, von mir aus könnten es ruhig mehr sein.", meinte Inu Yasha gelassen und großspurig wie immer. "Hattest du etwa schon lange kein Loch im Bauch gehabt?" Kagome sah ihren Begleiter finster an. "Nö, aber die dauernde Idylle fängt langsam aber sicher an zu nerven. Wenn das so weiter geht, komme ich noch aus der Form." Auf den Kommentar konnte Kagome nur den Kopf schütteln. Inu Yasha hingegen interpretierte diese Geste anders: "Warum schüttelst du den Kopf? Hältst du mich für so schwach?" "Nein, das habe ich doch gar nicht gesagt.", kam es sofort vom dem Mädchen. "Und warum hast du den Kopf geschüttelt?", hackte der Hanyou weiter. "Weil du einfach hoffnungslos bis.", meinte die Gefragte, die langsam aber sicher genervt wurde. "Ach ja? Und warum bitteschön bin ich denn so hoffnungslos?", knurrte Inu Yasha. "Weil du dich immer wieder irgendwo einmischen musst!" Langsam aber sicher wurden die beiden laut und der Rest der Gruppe verabschiedete sich von einem streitfreien, ruhigen Tag. "Was? Du bist doch diejenige, die mir immer die Ohren vollsurrt, ich solle den Menschen helfen!" "Das ist etwas Anderes!" "Ach ja? Wo ist denn der Unterschied, wenn ich gegen Dämonen einfach so kämpfe oder um irgendein wildfremdes Dorf zu beschützen?" "Der Unterschied liegt darin, dass du die Menschen vor Dämonen beschützt! Einfach so zu kämpfen ist sinnlos!" "Ist es etwa sinnlos, mich in Form zu halten, falls wir von Naraku angegriffen werden?!" "Wenn du dich in Form halten willst, dann kannst du auch trainieren!" "Mit wem? Etwa Bäumen? Oder Steinen? Oder sollte ich vielleicht Tessaiga an Miroku oder Sango ausprobieren, mit denen neue Techniken üben? Stellst du dir das so vor?" "Nein, aber es gibt genug andere Kampfarten, die man auch so üben kann, ohne dabei etwas in die Luft zu jagen oder jemanden umzubringen!" "HAH! Du willst es einfach nicht verstehen, du dumme Kuh!!!" "Ich weiss, dass du sinnlos Leben für dein Training auslöschen willst, und das reicht mir bei Weitem. Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe!" "Das sollte ich wohl sagen, du dumme Kuh!" "Idiot!" "Doofe Nuss!" "Schnösel!" "Dämliche Ziege!" "Sturer Esel!" "Zimtzicke!" "SITZ!!!" Die Sache war geregelt und wie immer in solchen Fällen hatte Kagome Recht. Na ja, nicht ganz, aber wer das Machtwort aussprechen kann, hat auch das Recht an seiner Seite. Kaum war das verfluchte Wort ausgesprochen, erhielt Inu Yasha wieder mal die Ehre, den Boden von der nächsten Nähe betrachten zu können. Nicht nur betrachten, er durfte sogar dessen Geschmack schmecken. Wütend schnaubend ging Kagome weiter. °So ein Idiot! Und ich dachte noch, der wäre noch einigermassen erwachsen geworden. Wie der Schein doch trügen kann.° Derweilen schaffte es der Hanyou sich endlich auszugraben. Sein Rücken tat verdammt weh und wenn die Miko mit dem Hundekommando fortgesetzt hätte, hätte er bis zur Abenddämmerung auf allen vieren reisen können. Dass dieses Huhn immer so ausrasten musste!!! Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen sitzenden Miroku, doch der Hanyou schenkte diesem keine Aufmerksamkeit. "Du hättest sie in Ruhe lassen sollen…", fing der Mönch an, wurde aber unterbrochen. "Soll das etwa heissen, dass ich wieder Schuld bin?! Verdammt noch mal, warum bin ich immer der Schuldige?!" Ohne auf seinen Freund zu achten ging der Halbdämon weiter. Seine Grimasse war ein einziges Schmollen eines zu Unrecht behandelten Hundes. °Blöde Kuh! Und ich dachte, sie mag mich wenigstens ein Bisschen. Wie der Schein doch trügen kann.° So gingen sie alle eine Weile lang: Kagome schmollend an der Spitze, hinter ihr ein nicht weniger schmollender Inu Yasha und zum Schluss dann noch Sango mit Miroku und den beiden Pelzknäueln im Beipack. Da Inu Yasha immer noch beleidigt war, sah er aus Prinzip zu Boden. Er wollte partout Kagome nicht eher sehen, bis sie sich bei ihm entschuldigt hatte. Doch plötzlich roch er etwas, was ihm nicht wirklich gefiel. Der Hanyou blieb stehen und prüfte noch mal die Luft, aber mit der Luft war nichts. Der Geruch kam von der Erde. Ohne auf die fragenden Blicke der hinter ihm Reisenden kniete er sich hin und roch noch mal. Da verzerrte sich sein Gesicht. Nun wusste er, wessen Geruch es war. In panischer Angst sah er sofort auf und brüllte: "KAGOME, WEG DA!!!" "Hm?", machte diese nur überrascht und wand den Kopf nach hinten… dann erschütterte ein gewaltiger Krach die gesamte Gegend. Genau auf der Stelle, wo noch vor wenigen Momenten Kagome mit ihrem Fahrrad stand, wurde die Erde von Innen her aufgebrochen. Aus dem Loch schossen gewaltige Wurzeln gen Himmel. Von Kagome aber fehlte jede Spur… Das war es auch schon (Ich weiss, ich bin gemein) Vom 25. August bis 5. September bin ich an einem Schulausflug, daher wird es wohl über längere Zeit keine neuen Kapitel geben. Doch sobald ich wieder da bin, werde ich neue Kapitel online stellen ^^ LG Natsu-chan Kapitel 6: ----------- Hallo zusammen So, auch hier veröffentliche ich mal ein neues Kapitel ^^ ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- "KAGOME, WEG DA!!!" "Hm?", machte diese nur überrascht… dann erschütterte ein gewaltiger Krach die gesamte Gegend. Genau auf der Stelle, wo noch vor wenigen Momenten Kagome mit ihrem Fahrrad stand, wurde die Erde von Innen her aufgebrochen. Aus dem Loch schossen gewaltige Wurzeln gen Himmel. Von Kagome aber fehlte jede Spur… ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Wurzeln schossen immer weiter in die Höhe, dann hörten sie auf einmal auf. Wenig später hörte man ein Klingeln – Kagomes Fahrrad war samt dem Rucksack zu Boden gestürzt und wurde somit automatisch unbrauchbar. Doch Kagome fehlte immer noch. "Kagome!!!", rief Inu Yasha in grosser Sorge. Die anderen Anwesenden taten dem Hanyou gleich und suchten das Mädchen ebenfalls. "DA!!! DA IST SIE!!!", rief plötzlich Shippo aus voller Kehle. Alle Blicke schnellten nach oben und dort sahen sie sie. Mehrere Wurzeln haben sich um ihre Arme, Handgelenke, Beine und Taille gewickelt. Sie war so fest zusammengehalten, dass man von unten gar nicht sehen konnte, ob sie noch lebte, sie ohnmächtig oder beim vollen Bewusstsein war. Und die Distanz sorgte dafür, dass man keine Geräusche von ihr hören konnte, nicht einmal Inu Yasha mit seinem Supergehör. Der Besagte wollte sich schon nach oben begeben, als ein knackendes Geräusch die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe wieder zu dem Gewächs lenkte. Dieses fing an, zu bröckeln, zu zerfallen. Einzelne Brocken fielen zur Erde und wurden zu einer undefinierbaren Masse. Ehe jemand reagieren konnte, verformten sich die ganze Masse und die Wurzeln zu einer Gestalt. Das war mit Abstand das Ekel erregendste Wesen, das sie alle je gesehen hatten. Es sah aus wie eine Pflanze, so erdig braun, dunkel und olivengrün. Es sah aus wie ein Mischmasch aus Wurzeln verschiedener Pflanzen. Ein Kopf mit etwas, was man noch einigermassen als Gesicht bezeichnen könnte, und zwei Beine waren wohl das einzige, was menschlich aussah. Statt Armen hatte das Ekelvieh sich wie Tentakel bewegende Wurzeln. Und in seinem linken "Arm" war… "Kagome!!" Sie war nach wie vor gefesselt von dem ganzen Gewächs. Die Tentakel ähnlichen Endungen, welche aus den Rücken des Geschöpfs kamen, und der linke Arm hielten das Mädchen fest. Sogar ihr Mund war zusammengepresst, wohl eine Massnahme, damit die Miko nicht schrie. "Du Mistkerl, lass Kagome los!", war Inu Yashas erste Aussage. Doch die hätte er sich auch sparen können. Es war nur zu logisch, dass der Gegner seine Beute nie im Leben einfach so loslassen würde. Das Wesen bestätigte diesen Gedanken auch: "Sonst was?", fragte es amüsiert. "Sonst sorge ich dafür, dass du schon bald das Grass von unten betrachten kannst!", parierte Inu Yasha. "Grosse Töne für eine halbe Töle." Der Unbekannte lächelte hinterlistig. "Wenigstens stinke ich nicht so bestialisch wie du. Sag schon, du bist ein Abkömmling Narakus, nicht wahr?" "Oho." Das klang eher spöttisch als anerkennend. "Das Bisschen an Dämonenblut in dir scheint doch noch etwas in sich zu haben… Ja, ich bin sein Abkömmling. Mein Name Jiro und ich beherrsche die Erde." "Das habe ich auch so mitbekommen.", knurrte der Hanyou. "Wirklich? Seit wann hast du denn gelernt deinen Kopf zum Denken zu brauchen?" Inu Yasha war klar, dass dieses Etwas ihn provozierte, aber… das, was der sagte machte ihn rasend vor Wut. "Also… ich gebe ja zu, dass ich einen Kampf sehen wollte, aber ist es nicht ein Bisschen übertrieben, Gami-sama?" Der Mann wandte sich der Göttin zu. Sie war höher gestuft als er, so lag es an ihm, ihr den ihr gebührenden Respekt zu erweisen. "Wenn du meinst, dass dieses Geschöpf von mir gesandt wurde, dann muss ich dich leider enttäuschen. Dieser Dämon ist mir unbekannt." "Dämon?", kam es leise von der Hime. "Nicht Youkai?" "Nein. Dies ist eine Ausgeburt der Hölle, wie es bei den Menschen in den Sagen erzählt wird. Ein Youkai, primitiv oder nicht, denkt nach, was für ihn günstiger und praktischer ist. Dieser Dämon hingegen tötet nur um des Tötens Willen. Er tötet, bis er selbst irgendwann in Stücke zerrissen wird." Die Diskussion war beendet und alle drei sahen wieder in den Spiegel. Doch die dumpfe Ahnung der Gefahr liess niemanden von denen in Ruhe. In der Zwischenzeit rang Inu Yasha mit sich selbst. Er wollte um jeden Preis Kagome befreien, doch durch diese Provokation wusste er, dass der Kerl was im Schilde führte. Aber… er konnte diese Beleidigungen nicht einfach so auf sich sitzen lassen. °Ich muss schnell sein. Wenn ich schnell genug bin, werde ich Kagome garantiert retten können. Dann kann dieses Ekelpaket einpacken.° Im nächsten Moment stürmte der Hanyou los. "Nicht so hastig, Halbblut!", rief der Dämon und führte eine der Wurzel zum Hals des Mädchens. Die Spitze des Gewächses blitzte in Sonnenstrahlen bedrohlich scharf. Abrupt stoppte Inu Yasha seinen Angriff und knurrte. °Das darf es wohl nicht wahr sein…°, dachte er noch, als er einen Aufschrei hörte. Er fuhr herum… und sah noch, wie Sango mit grosser Wucht gegen einen Baumstamm geschleudert wurde. Kirara, die Sango helfen wollte, flog anschliessend ihrer Herrin hinterher und blieb verkleinert liegen. "Sango!", rief Miroku, traute sich aber nicht ganz, den Feind aus den Augen zu verlieren. Der Halbdämon konnte die Verletzungen der Jägerin riechen, doch er wusste auch, dass diese zwar schwer, dennoch nicht lebensgefährlich waren. Aber trotzdem… "Du Bastard, wie kannst du es wagen!", schrie ein noch wütender Inu Yasha. Auch bei Miroku sah man einige Adern gefährlich zucken. Mit einer schnellen Bewegung holte der Mönch einige Bahnzettel aus seinem Gewand und warf diese auf den Dämon. Zu seiner Überraschung prallten die Zettel von Jiro ab und verbrannten noch in der Luft schwebend. Einen Augenblick später wurde Miroku von einer dicken Wurzel ebenfalls gegen einen Baum geschleudert, nicht weit von Sango weg. Kurz darauf folgte auch Shippo seinen Freunden. "Vier sind schon mal aus dem Weg geräumt. Fällt nur noch einer.", sagte das Wurzelgeschöpf spöttisch und amüsiert zugleich. Seine Worte unterstrich er mit einem hämischen Grinsen. Bei Inu Yasha hingegen stauten sich die Wut und der Hass auf dieses Etwas. °Dieser Mistkerl. Wie konnte er es wagen…? Er wird dies mit seinem Leben bezahlen, das schwöre ich.° Der Hanyou fletschte die Zähne: "Du Bastard, wie konntest du es wagen, meine Freunde anzugreifen? Das wirst du noch bitter bereuen!" Und schon lief er wutentbrannt los. Doch ihm wurde der Strich durch die Rechnung gezogen. "Nicht so schnell, Hanyou.", hörte man von Jiro. Kaum einen Moment später schnitt eine spitze Wurzel an der rechten Seite Kagomes Halses. Sofort stoppte der Halbdämon, worauf dessen Widersacher wieder grinsen musste. "Gut so, wir wollen doch nicht, dass das hübsche Ding da noch Schaden nimmt." Inu Yasha knurrte, aber das beeindruckte den Dämon nicht. Im Gegenteil, dieses Geräusch lockte ein weiteres Grinsen aus dem Wurzelgemisch. °Ja, Inu Yasha, werde wütend. Hasse mich, verachte mich. Du musst mich töten wollen.° Um sein Ziel zu erreichen, leckte Jiro noch langsam über Kagomes Wunde. Diese machte vor Ekel die Augen zu. Inu Yasha hingegen spürte immer deutlicher, wie die Schale der Geduld immer voller wurde. "Nimm deine Griffel von ihr, du Missgeburt, sonst werde ich dir diese abschneiden." Jiro grinste wieder: "Bist du dir da sicher? So weit ich es beurteilen kann, habe ich im Moment das Sagen. Denn sobald du eine falsche Bewegung machst, werde ich diesem Weib eine weitere Wunde hinzufügen. Doch dieses Mal wird die Wunde deutlich tiefer sein." Immer noch grinsend betrachtete der Dämon seine Beute. Bei dem Blick wurde Kagome mulmig zu Mute. So, wie der sie ansah, hatte er definitiv nichts Gutes vor. Wenn sie nur wusste, wie richtig dieser Gedanke war… "Hm, ich muss schon sagen, das ist wirklich ein hübsches Ding. Man könnte sich sicher ganz gut mit ihr amüsieren, meinst du nicht, Inu Yasha? Oder bist du solch ein Weichei, dass du nicht einmal ein Weib flach legen kannst?" Den Blick immer noch auf den Hanyou gerichtet leckte Jiro noch mal Kagomes Hals ab, doch dieses Mal liess er sich deutlich mehr Zeit mit seinen Liebkostungen. Kagome dagegen wurde mit jeder Sekunde immer schlechter. °Ekelhaft. Ich glaube, ich muss mich bald übergeben… Inu Yasha, bitte mach so, dass dieses Ekelpaket bald damit aufhört. Bitte.° Inu Yasha glaubte, er sähe nicht mehr richtig. Dieser Bastard wagte es tatsächlich, Kagome anzufassen. Dem wird er die Arme kürzer schneiden, das hat sich der Halbdämon fest vorgenommen. "Du Arsch, jetzt bist du fällig!" Mit diesen Worten stürmte der Hanyou auf den Dämon. Doch er war so sehr mit seiner Wut beschäftigt, dass er die auf ihn zufliegenden Wurzeln nicht sah. Als er diese doch noch sah, war es schon zu spät. Die eine traf Inu Yasha hart in der Magengrube, die andere schlug ihm Tessaiga aus der Hand und liess es einige Meter zur Seite fliegen. °Nein.°, dachte der Hanyou noch, bevor weitere Wurzeln auf ihn zuschossen und ihn gegen einen Baumstamm pressten. Da Inu Yasha von vielen Wurzeln an verschienen Körperteilen gegen den Baum gepresst wurde, konnte er sich keinen Millimeter bewegen. Zufrieden grinste Jiro abermals: "So, endlich gibst du Ruhe. Nun können wir mit dem Schauspiel weiterfahren. Du hast Glück, du hast dir einen Platz in der ersten Reihe ergattert." Sein Grinsen wurde breiter, was Inu Yasha nicht so recht behagen wollte. Viele Kilometer weiter vom Kampfplatz entfernt sass in einem Schloss ein junger Mann. Vom Alter her konnte man ihn höchstens auf fünfundzwanzig schätzen. Er trug einen teueren Kimono, was hohen Stand verriet. Seine Haare waren lang und pechschwarz, die Augen blitzten in einem unheimlichen Rot. Vor ihm sass ein kleines Mädchen. Ihre Kleidung war ganz weiss. Ihre ohnehin schon bleiche Haut wurde durch die Kleider noch bleicher, so dass diese ebenfalls weiss aussah. Ihre weissen Haare waren mit zwei Spangen verschönert, die zwei weisse Blumen darstellten. Nur ihre Augen waren matt schwarz, was ihrem Erscheinen etwas Geisterhaftes beitrug. In ihren Händen hielt sie einen runden weissen Spiegel, in das der junge Mann sah. Im Glass des Spiegels konnte man Gestallten sehen. Beim zweiten Blick konnte man erkennen, dass es sich dabei um den Kampf zwischen Inu Yasha und seinen Freunden und Jiro handelte. Der junge Mann lächelte leicht, und doch hatte dieses Lächeln etwas Hinterhältiges an sich. °Ja, Jiro, gut so. Vernichte sie alle.°, dachte er und sah weiter zufrieden in den Spiegel. Zur gleichen Zeit sahen drei andere Personen ebenfalls in einen Spiegel. Nur waren diese alles andere als zufrieden mit dem, was sie dort sahen. "Das ist ja furchtbar.", sagte die Hime mit einem besorgten Gesichtsausdruck. Der Mann hingegen wirkte eher angespannt, was man allerdings nur von seiner Körperhaltung herleiten konnte. Aber auch dies nur, wenn man ihn auch gut genug kannte. "Gami-sama, könnt ihr mir bitte sagen, was sich dort drüben abspielt?", fragte er gezwungen höflich, denn am liebsten hätte er losgebrüllt, was aber eine jahrelange Ausbildung und Lebensweise verhinderten. Die Gami seufzte unmerklich. "Wie schon gesagt, dieser Dämon liebt es, seine Opfer zu quälen, sie langsam zu töten. Was solche Geschöpfe aber noch mehr lieben als die körperliche Qual, ist ihre Opfer zuerst seelisch zu zerstören." Die Hime schnappte nach Luft. Sie ahnte schon, was man Inu Yasha antun wollte… und sie hatte Angst, dass ihre Vermutung stimmen würde. Jiro sah noch mal zu Inu Yasha. Mit diesem Blick vergewisserte er sich, dass der Hanyou auch einen guten Blickwinkel auf ihn und das Mädchen in seinen Armen hatte. Dann fuhr er wieder ganz langsam mit der einer Eidechse ähnlicher Zunge über die Haut Kagomes. Diese musste erschaudern, aber nicht, weil sie Gefallen an der Situation fand, sondern weil sie sich ekelte. Der Dämon merkte dies und grinste in Gedanken. Das würde ja noch mehr Spass machen, als er es sich gedacht hatte. Ohne sich von der Miko zu trennen, warf er einen Blick auf den Halbdämon. Sofort fand er noch mehr Gefallen an der ganzen Sache, als es schon vorher der Fall war, denn Inu Yashas Gesicht war so verzerrt, wie der Dämon es noch nie gesehen hatte. "Lass sie los, du Schwein!", schrie der Gefesselte, obwohl er genau wusste, dass dies nichts bringen würde. Zu seinem Erstaunen liess Jiro tatsächlich von Kagome ab. Nun wandte er sich vollständig dem Hanyou zu: "Hm… Ja, du hast Recht, dies wird langsam aber sicher nicht mehr so interessant. Hm, was könnten wir denn noch so machen?... Ah, ich glaube, ich weiss etwas." Kaum waren die Worte ausgesprochen, schon machten sich die Wurzeln an die Arbeit. Von einem Augenblick auf den anderen zerrissen die Auswüchse Kagomes Schuluniform, dass diese nur in Lumpen an ihr hinunter hing. Das Mädchen weitete angsterfüllt die Augen. °Nein! Nein, bitte nicht!°, dachte sie panisch. "So ist es doch viel interessanter, nicht wahr, Inu Yasha?", fragte Jiro mit einem irren Grinsen und liess seine Hand in Kagomes Höschen wandern. Die andere Hand packte das Mädchen an der Brust, seine Eidechsenzunge leckte wieder ihren Hals. Die Miko schrie panisch durch den zugehaltenen Mund und versuchte sich zu befreien, was aber erfolglos blieb. Vor Verzweiflung und Angst kamen ihr die Tränen und liefen anschliessend über ihr Gesicht. °Nein! Nein!! Nein!!! NEIN!!!° Als Inu Yasha dies sah, wurde ihm schwarz vor Augen. Dieses Schwein, diese missratene Missgeburt faste Kagome an! Er roch ihre Panik, er hörte ihre unterdrückten verängstigten Schreie, er sah ihre Tränen. Ja, vor allem ihre Tränen und ihre Augen. Diese sonst so schönen Augen waren mit purer Angst, ja, Panik erfüllt. Panik und Verzweiflung… und die stumme Bitte um Hilfe. Inu Yasha senkte seinen Kopf. Das war zu viel. °Kagome!° Er durfte nicht zulassen, dass dieses Ekelpaket Kagome noch etwas antut… dass er sie misshandelt… für seine Spielchen braucht… Nein, das durfte nicht passierten. Er muss dieses Wahnsinn beenden und Kagome retten. Er musste es tun! … Er spürte förmlich, wie das Blut in seinen Adern anfing, zu kochen. Dann sah er rot… "Hm?", machte Jiro, als er eine Veränderung in der Luft spürte. °Ist es…?° Er sah zu Inu Yasha, der mit dem gesenkten Kopf an den Baum gepresst hing. °Habe ich das etwa…?°, und wieder konnte er den Gedanken nicht fertig führen, denn just in dem Moment befreite der Hanyou seinen rechten Arm. Vor Überraschung weiteten sich Jiros Augen. °Was?° Währenddessen konnte Inu Yasha auch den linken Arm befreien und packte nun mit den beiden Händen die Wurzel, die seine Brust presste. Er drückte so stark, dass sich die Knöchel weiss färbten. "AAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!" Mit einem wütenden Schrei zerfetzte er die Ausläufe in einzelne Stücke. Die Wucht war so gross, dass es auch andere mitriss und der Hanyou dann ganz befreit war. Er sackte auf den Boden und blieb eine kurze Zeit lang sitzen. Dann aber stand er doch noch auf, denn Blick immer noch gen Boden gerichtet. Jiro traute seinen Augen nicht. Vor kurzem konnte sich der Hanyou kaum bewegen. Und dann reisst er seine Wurzel in Stücke, als wären diese morsches Holz. "Was soll denn das? Warum bist du plötzlich so?", fragte er doch noch und sah den Halbdämon finster an. Dieser antwortete nicht sofort. Es dauerte eine ganze Weile, bis er doch noch ein Lebenszeichen von sich gab. Langsam aber sicheren Schrittes fing Inu Yasha an, auf seinen Widersacher zuzugehen. "Hey, bist du irregeworden? Noch ein Schritt näher und ich schlitze die Göre auf!", rief der Dämon noch. Er erwartete, dass Inu Yasha stehen bleibt, was dieser auch tat. Darauf lächelte Jiro wieder siegreich. "So ist es brav. Du willst doch nicht, dass ihr etwas passiert, habe ich Recht?" Mit diesen Worten strich der Dämon mit der Hand über Kagomes immer noch mit Tränen bedecktes Gesicht. …"Lass sie los.", erklang eine leise Stimme. Sofort wandte Jiro seine gesamte Aufmerksamkeit dem Hanyou zu. "Sonst was?", fragte der Dämon spöttisch. "Nichts.", war die ruhige Antwort darauf. Das allerdings liess Jiro stutzen, doch dies dauerte nicht lange, denn Inu Yasha fuhr fort: "Sonst wird nichts geschehen." Er hob endlich seinen Kopf und sah den Dämon vor sich an. "Denn du wirst deinen Ahnen schneller gegenüber stehen, als es dir lieb ist." Er stellte sich in eine Kampfposition. Leuchtende blutrote Augen liessen den Gegner keine Sekunde aus den Augen. Zusätzlich fletschte er noch die Zähne, um mehr Nachdruck zu verleihen. "Bestell Goshinki liebe Grüsse von mir, Jiro… Denn du bist schon ein toter Mann." So, das war es. Pfu, ich glaube, ich hab' echt 'nen Tick auf schräge Sachen... Naja, aber so ist es doch spannender, oder? Bis zum nächsten Mal *wink* Kapitel 7: ----------- Hallöchen ^^ Hm, so wie das aussieht, findet man hier meine Ideen nicht so schräg, wie ich es vermutet habe... Gut so^^ Arme Kagome, da habt ihr Recht, aber armer Inu Yasha? Ich würde da eher auf Jiro tippen ;-) Und hotep, du hattest Recht - Inu Yashas Worte waren keine Drohung, sondern eine schlichte Feststellung der Tatsache. Na ja, ihr werdet es ja selber sehen =) ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- …"Lass sie los.", erklang eine leise Stimme. Sofort wandte Jiro seine gesamte Aufmerksamkeit dem Hanyou zu. "Sonst was?", fragte der Dämon spöttisch. "Nichts.", war die ruhige Antwort darauf. Das allerdings liess Jiro stutzen, doch dies dauerte nicht lange, denn Inu Yasha fuhr fort: "Sonst wird nichts geschehen." Er hob endlich seinen Kopf und sah den Dämon vor sich an. "Denn du wirst deinen Ahnen schneller gegenüber stehen, als es dir lieb ist." Er stellte sich in eine Kampfposition. Leuchtende blutrote Augen liessen den Gegner keine Sekunde aus den Augen. Zusätzlich fletschte er noch die Zähne, um mehr Nachdruck zu verleihen. "Bestell Goshinki liebe Grüsse von mir, Jiro… Denn du bist schon ein toter Mann." ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Irgendwie wollte es Jiro nicht wirklich ganz geheuer werden beim Anblick seines Gegenübers. Irgendetwas sagte ihm, dass diese Worte nicht einfach so dahin gesprochen waren. Und dann waren da noch diese Augen, die nichts Gutes verhiessen… °Stopp!°, ermahnte der Dämon sich selber. °Das ist ja fast peinlich. Ich, Jiro, soll Angst vor einem Bastard wie dem da bekommen? Lächerlich.° Doch so lächerlich war dies auch wieder nicht, das wusste er. Aber eher würde die Welt untergehen, ehe er, Jiro, Narakus Abkömmling, sich dies eingesteht. "Bist du jetzt total wahnsinnig geworden?", fragte er dann. Seine Unsicherheit verbarg er gekonnt. "Hm." Inu Yasha grinste und präsentierte damit beachtlich lange und scharfe Eckzähne. Einen Moment darauf war er verschwunden. "Wa-?" Das war das Einzige, was Jiro noch herausbrachte. Dann wurden die Wurzeln, die Kagome fest hielten, zu Hackfleisch verarbeitet und das Mädchen selber landete weiter entfernt. Immer noch von panischer Angst gepeinigt, kroch sie so schnell wie es nur ging vom Kampfplatz weg. Überrascht und wütend blickte Jiro auf seine noch vor kurzem vorhandene Arme. "Du Bastard, du wagst es…" Was der "Bastard" wagte, blieb geheim, denn genau dieser schoss wieder vor und hackte den anderen Arm ab. Die Wurzeln, die zu Boden fielen, wurden sofort zur Erde, ein klares Zeichen davon, dass Naraku seine Finger im Spiel hatte. Inu Yasha liess seinem Gegner keinen Moment Pause, um sich vor Erstaunen zu erholen. Mit ein paar schnellen Sätzen landete der Hanyou hinter dem Dämon und schlitzte ihm den Rücken auf. Dieser versuchte voller Wut den Angreifer abzuwähren, doch er musste feststellen, dass er schlicht und einfach zu langsam für ihn war. °Dieses mickrige Halbblut.°, wütete Narakus Abkömmling in Gedanken und konnte es nicht fassen, dass er einem Mischling unterlegen war. °Warum ist die Missgeburt nur so stark geworden? Was ist mit dem nur passiert? Und was sollte der Satz wegen Goshinki?° Das waren die Fragen, die Jiro beschäftigt hatten – und für die er nie mehr eine Antwort finden würde. Denn für einen kurzen Moment vergass der Dämon seine Verteidigung – ein fataler Fehler. Inu Yasha sah die Öffnung in dessen Verteidigung und nutzte diese schamlos aus. Eine schnelle Krallenbewegung und man konnte an ein paar Stellen durch Jiro hindurchschauen. Der Dämon war geschockt. "Wa-? Nein… Das… Das ist unmöglich…", waren seine letzten Worte. Dann zerfiel er zu Staub. In der Zwischenzeit war Kagome bei Sango und Miroku gewesen. Diese waren aufgewacht, konnten sich allerdings kaum vom Platz rühren, vor Schmerzen. "Kagome-chan.", brachte Sango mühsam heraus. "Was ist passiert?", fügte sie dann noch hinzu, denn das Mädchen neben ihr sah alles andere als gut aus. Ihre Kleider hingen an ihr in Fetzen, lediglich die Unterwäsche war durch ein Wunder unversehrt. Ihr Gesicht war bleich und sie zitterte am ganzen Körper. "Dieses… Etwas… hat versucht mich zu… zu… ver-vergewaltigen…" Sie blickte schüchtern, aber auch ängstlich zu ihrer Freundin. "…vor Inu Yashas Augen." Die letzten Worte flüsterte sie lediglich. Sango sowie auch Miroku waren schockiert. Was war das für ein Wesen? "Und… was ist mit Inu Yasha?", wagte Miroku es zu fragen. "Er hat sich verwandelt.", war die ruhige Antwort darauf, allerdings kam sie nicht von Kagome sondern von Sango, die den Kampfplatz genau beobachtete. Nach ihren Worten sahen die restlichen beiden wie auf Kommando zu den Contragenten… genau in dem Moment, in dem Inu Yasha Jiro in Stücke riss! Alle mussten unwillkührlich schlucken. Es sah nicht danach aus, als würde Inu Yasha noch wissen, was er tat… Rot… alles war um ihn herum rot… Er drehte sich um. Wieder war kein Gegner für ihn mehr da. Oder doch? War es ihm nicht so, dass er Bewegung spürte, dass er Angst roch? Er schnüffelte, doch der Geruch verflog, die Bewegung war nur eingebildet. Wieder sah er sich um. Er brauchte Gegner, gegen die er kämpfen konnte. Siegen konnte. Die er in Stücke zerreissen konnte… Blut… Er wollte Blut sehen… Unmengen von Blut… Er wollte diesen süssen Geruch in der Nase haben, diesen etwas metalischen Geschmack spüren, diese leuchtende Farbe sehen… Ihm juckten förmlich die Hände. Wo? Wo war sein Gegner nur? Mehrere Kilometer weiter entfernt blieb ein junger und definitiv gut aussehender Mann stehen. Er war gross gewachsen und trug Kleider aus weisser Seide, die sehr edel waren, boten aber gleichzeittig unbeschränkte Bewegungsfreiheit. Oberhalb dieses Gewandes trug der Mann eine kustvoll angefertigte Rüsstung. Selbst mit einem unbewafneten Auge konnte man erkennen, dass diese sehr wertvoll und von Meistern ihres Faches angefertigt war. An der linken Seite baumelten zwei Schwerter, von denen vollkommen unterschiedliche Energien ausgingen. Lange silberne Haare wehten im Winde wie kostbare Schleier. Die spitzen Ohren, die Krallen, ja, das gesammte äussere Erscheinen wies darauf hin, dass der junge Mann auf keinen Fall menschlich war. Seine goldenen Augen mussterten etwas weit entfernt mit einer Kälte, die man nicht einmal in dem höchsten Gebirge finden würde. Irgendetwas war da, was ihn nicht gefiel. "Sesshomaru-sama.", hörte er von unten, doch er ignorierte gekonnt die Anrede. Er hatte im Moment nicht die geringste Lust, sich mit der Kröte, die auf den Namen Jaken hörte, zu unterhalten. Hoffentlich merkt der Blitzmerker dies schnell, sonst müsste er es ihm mit seinen Schuhen klar machen… "Lass ihn, Jaken-sama. Siehst du nicht, dass Sesshomaru-sama sich auf etwas konzentriert?" Zu seiner eigenen Verwunderung gehörten diese Worte Rin, dem kleinen Menschenmädchen. Sieh an, sieh an, da hat doch noch jemand sich mehr Hirn gewünscht als manche andere. Jaken wollte schon losmeckern, aber da wurde er von Ah-Uhn am Kragen gepackt und so zum Schweigen gebracht. Wieder mal eine neue Entdeckung. Jaken war vielleicht einer von den Älteren hier, aber er war definitiv nicht der hellste, wenn ihn schon ein Menschenkind im Denken übertraf. Er konzentrierte sich wieder auf die Energie, die ihn zum Stehen gezwungen hatte. Seine Augen wurden zu Schlitzen. "Jaken, Rin, ihr bleibt hier." Dann war er weg. Er hörte noch kurz das Maulen der nervigen Kröte und den besänftigenden Ton des Kindes, dann war er zu weit weg, um die noch zu hören. Doch das spielte keine Rolle mehr, denn er hatte ein anderes Ziel vor Augen. °Inu Yasha. Was hast du, du Unglückshund, wieder angerichtet?° Blut… Er wollte noch mehr Blut… Die wenigen halbstarken Dämonen, die wohl grössenwahnsinnig waren, waren ihm nicht genug. Sein Gesicht und seine Arme waren vollgespritzt mit Blut, doch das war ihm immer noch nicht genug. Wo? Wo war sein Gegner nur?… Eine starke Energie liess ihn zusammen zucken und von seinem Platz wegspringen. Einen Moment später konnte er ihn sehen, ihn, seinen Gegner, auf den er gewartet hatte. "Inu Yasha." Sesshomaru sprach ruhig und doch war dort eine Spur von Verachtung. "Sag bloss, du kannst Tessaiga immer noch nicht kontrollieren?" Als Antwort bekam er nur ein Knurren des Hanyous. "Du bist noch erbärmlicher, als ich es schon annahm. Schaffst es nicht einmal dein Schwert in der Hand zu halten und dann lässt du auch noch zu, dass deine Dämonenkräfte noch Oberhand über deinen Verstand gewinnen. Du bist wirklich eine Schande für die Familie." Der letzte Satz war mit solch einer Verachtung ausgesprochen, dass man meinen konnte, Sesshomaru spräche mit einer Sumpfratte. Abermals hörte man Inu Yashas Knurren. Man konnte schon deutlich sehen, dass er den Verstand völlig verloren hatte. Und nun hatte ihn jemand noch provoziert. Um genauer zu sein war das genau der Gegner, auf den er so lange gewartet hatte. Nun wird er endlich gegen seinen Gegner antretten können… und diesen zerstörren! Drei besorgten Gesichter richteten sich gen Spiegel. Nun ja, zwei von denen versuchten ihre Besorgnis zu verbergen. Die dritte Person, die Hime, war dagegen das reinste Nervenbündel. Ihre Augen waren starr gegen das Glas gerichtet, ihre Zähne kauten immer wieder auf ihren Lippen, die Finger konnten gar nicht mehr still stehen. "Mein Gott, was ist nur mit ihm passiert?", flüsterte sie voller Furcht. Der Mann zeigte so gut wie keine Emotionen, doch sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, was er gerade denkt. "Das Dämonenblut seines Vaters ist zu stark für ihn. Er kann es nur so lange unterdrücken wie er Tessaiga in seinen Händen hält. Nun hat er sein Schwert verloren. Und seine Wut hat die Kontrolle über sein Handeln übernommen. In diesem Zustand kann er Freund vom Feind nicht unterscheiden. Er wird töten bis er selbst zerstört wird." Die Hime schluckte. Erwartet den Jungen wirklich dieses schreckliche Schicksal? Wie ein wildes Tier brüllend schoss Inu Yasha auf seinen Gegner. Dieser parrierte den Angrif mit seinem Schwert. Sein Gesicht war wie immer ruhig und kalt, doch im Inneren Sesshomarus breitete sich Erstaunen aus. So hatte er Inu Yasha während seines Wahnsinns noch nie erlebt. Er war schnell, sehr schnell. Und verdammt stark. °Hm, das könnte noch ein durch aus interessanter Kampf werden… so lange es einen interessanten Kampf mit einer Killermaschine gibt.° Mit seinem Tokijin schleuderte Sesshomaru seinen Halbbruder zurück… aber Inu Yasha hatte seine eigene Pläne, die den Kampf angingen. "Was?", brachte der Dämon heraus, als der vermeindlich schwächere Hanyou knapp einen Moment später vor ihm stand und es tatsächlich geschafft hatte, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. Nun packte der wahnsinnige Halbbruder das Handgelenk und sah mit seinem irren Blick ihm direkt in die Augen: "Na, immer noch so eine grosse Klappe?" Aus seiner Kehle drang ein hysterisches Lachen heraus, das wahnsinnige Grinsen wurde noch breiter. "Bruderherz.", fügte er noch mit einer teuflischen Stimme hinzu. Sesshomaru bekam ein Gefühl, welches er noch nie in seinem Leben verspürt hatte. Noch niemand hatte es geschafft – nicht einmal sein Vater –, dass er, Sesshomaru, dieses Gefühl bekommt. Und zwar das Gefühl der Angst. Das, was er in dem Moment verspürte, war blanke Furcht, Angst vor seinem eigenen Halbbruder, den er selber des Öfteren halbtot geschlagen hatte. Nie hatte er gedacht, dass ausgerechnet er ihm dieses Gefühl bereiten würde. °Das du so was geschafft hast… Das bekommst du zurück, du Halbblut.° Mit einer schnellen Bewegung und einer netten Portion Gift befreite der Dämon seinen Arm aus der Umklammerung des Anderen. Dieser hingegen gab von sich nur ein irres Lachen, wie es noch niemand jemals gehört hatte. °Dieses Mal lass ich mich nicht beirren.°, sagte Sesshomaru zu sich. Er musste zugeben, diese Szene war äusserst peinlich. Er, der mächtige Hundeyoukai, wurde von seinem eigenen Halbbruder, der dazu auch noch ein Mischblut war, aufs Heftigste ausgespottet! °Dafür wird er seine Straffe bekommen.°, stellte der Youkai für sich fest. Er war wieder die Ruhe in Person. Mit diesen Gedanken hob er seine Hand und schnellte mit fast Lichtgeschwindigkeit auf seinen Widersacher… "Du bist zu langsam.", ertönte eine Stimme direkt neben seinem Ohr. °Was?°, dachte der neue Herr des Westens noch, ehe er aufgespiesst wurde. Zum allerersten Mal in seinem langen Leben hatte es jemand tatsächlich geschafft, ihm, Sesshomaru, so nah zu kommen und ihn auch noch dazu mit den Krallen zu durchbohren! Unwillkürlich musste er Blut spucken. °Das… Das darf doch nicht wahr sein. Seit wann ist diese Missgeburt denn so stark?° Nur seine Jahrhunderte lang antrainierte Selbstbeherrschung konnte noch verhindern, dass dieser Schock und dieses Erstaunen nach Draussen gelang. Es reichte schon, dass er seinem missratenen Halbbruder unterlegen war. Wenn er auch noch seine Emotionen nach Draussen zeigen würde, dann könnte man ihn als Sesshomaru, den, der perfekt tötet, abschreiben. Doch als er von Inu Yasha losgelassen wurde, konnte er nicht anders, als nach vorne und dann zur Seite zu taumeln. Mit einem eiskalten Blick sah er das an, was er normalerweise als seinen unerwünschten Halbbruder bezeichnete. Dieser sah im Moment alles andere als "normal". Zwar taumelte er auch, aber dieses Taumeln konnte man eher als das in Folge einer Droge oder eben eines Wahnsinns bezeichnen. Sein Kopf war gen Boden gerichtet, das Pony verdeckte sein Gesicht. Und immer wieder hörte man dieses irre Lachen. Dieses Lachen war wohl das Furcht einflössendste an seinem gesamten Erscheinen. Das war das Geräusch, welches niemand der Anwesenden noch mal in seinem Leben hören wollte. °Ich muss dieses Wahnsinn beenden.°, war Sesshomarus Entschluss, während er seinen "Bruder" betrachtete. °Wenn dies so weiter geht, wird er ganz Japan dem Erdboden gleich machen.° Dieser Gedanke war nicht gerade angenehm für den mächtigen Hundeyoukai, doch er kam nicht drum herum, diese Tatsache nicht zuzugeben. Wenn er solch eine Katastrophe verhindern wollte, musste er handeln und zwar schnell. Während der Youkai nachdachte, machte er nicht den Fehler, seinen Gegner aus den Augen zu lassen. Steinharte und ungefähr genauso kalte Augen verfolgten jede ach so kleinste Bewegung des durchgedrehten Hanyous. Er wartete. Plötzlich stolperte Inu Yasha an einer Wurzel, die noch vom vorherigen Dämon übrig geblieben war. Das war seine Chance. Binnen weniger Millisekunden war der Youkai schon vor seinem Halbbruder und packte den an dessen Handgelenk. Blitzschnell zog Sesshomaru die Hand des Jüngeren gen Boden. Im nächsten Moment rollte er sich über den Rücken seines Halbbruders und schleuderte den anschliessend gegen einen Baum. °Tessaiga.°, hallte es im Kopf des Youkai und schon war er sich zur Seite, wo das rostige Schwert lag. Den Schmerz gekonnt ignorierend warf er das Erbe seines Vaters zu seinem jetzigen Besitzer. Das war mehr als nur rechtzeitig, denn Inu Yasha war schon dabei, sich aufzurichten. Seine Augen leuchteten richtig vom Rot, die Streifen im Gesicht wurden noch breiter und verzerrter. Die Krallen bohrten sich in die Baumrinde, die Zähne waren gefletscht. Bei seinem Anblick konnte Kagome nur starr dasitzen und mit weit geöffneten Augen auf die Gestalt schauen. War das wirklich der Inu Yasha, der ihr so oft das Leben gerettet hatte? Der, der noch einen Tag vorher friedlich mit dem Kopf auf ihrem Schoss schlummerte? °Nein.°, dachte sie auf einmal fest überzeugt. °Das ist nicht der Inu Yasha, denn ich kenne… Und ich bin Schuld daran.° Tessaiga schlug quer auf Inu Yashas Rumpf auf, der Griff bei der rechten Schulter. Kaum berührte das Schwert seinen Körper, fingen sofort Blitze an zu zucken. Sein Youki war schon so hoch wie das eines ranghöheren Dämons und Tessaiga reagierte darauf entsprechend mit seinem Bahnkreis. Aber andererseits erkannte es, dass es hier um seinen Besitzer handelte, und fiel deswegen auch nicht auf den Boden. Durch diese Reaktion gab es eine heftige Explosion, die den blauen Himmel pechschwarz aussehen liess. Aus dieser Lichtkugel hörte man noch Inu Yashas Schreie. Am liebsten wäre Kagome dort hin gerannt, um Inu Yasha von seinen Quallen zu befreien, aber sie wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war, ihren Hanyou wieder normal zu machen. Wahrscheinlich dauerte das alles knappe fünf oder zehn Minuten, doch allen Anwesenden kam es wie Stunden vor. Als ob der Gott der Zeit sich dazu entschieden hatte, gerade für diese Leute die Zeit anzuhalten. Das Licht der Explosion verschwand genau so schnell wie es kam. Auch hörte niemand irgendwelche Schreie. Alles war ruhig… bis Sesshomaru mit seinem feinen Gehör ein leises, kaum vernehmbares Krächzen vernahm. Sieh an, der Bastard hatte es doch überlebt. Sein Kopf explodierte, in seinen Ohren surrte es, als wären dort mehrere Schwärme Bienen. Der Rauch tat seiner empfindlichen Nase sowohl auch seinen Lungen alles andere als gut. Auch sehen konnte er so gut wie gar nicht, denn der Rauch und der ganze Staub in den Augen brannten. Mit der Tast-Methode konnte er wenigstens sein Schwert finden, welches aber merkwürdigerweise nicht an dessen gewohntem Platz war. Einige Zeit später konnte er wahrnehmen, dass der Rauch sich verzogen und auch der Staub sich gelegt hatte. °Wenigstens kann ich jetzt die Augen aufmachen.°, dachte er noch und erblickte die Welt… und erstarrte. Und wieder ein Kapitel fertig. Dass Sesshomaru sich einmischt, hätte wohl niemand gedacht. Aber was hatte Inu Yasha da so schreckliches gesehen? Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel ^^ LG Natsu-chan Kapitel 8: ----------- Hallo Kurz zu den Kommentaren. Hotepneith: Ich glaube nicht, dass es für Inu Yasha nicht arg ist. Da er sich an nichts erinnern kann, malt er sich die schlimmsten Szenen aus, war er so alles angerichtet haben konnte. Schalmali: Die niederen Dämonen haben Inu Yashas Energie gespürt und wollten klar stellen, wer da der Stärkere ist. Nun, da haben sie sich verschätzt. Kagome0302: Klar hatte sie Angst. Und nicht zu vergessen, der Schock der Fastvergewaltigung sass immer noch tief in ihren Knochen. Lauser: Ich würde mal sagen, dieses Kapitel ist um einiges ruhiger als das vorherige ^^ ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Sein Kopf explodierte, in seinen Ohren surrte es, als wären dort mehrere Schwärme Bienen. Der Rauch tat seiner empfindlichen Nase sowohl auch seinen Lungen alles andere als gut. Auch sehen konnte er so gut wie gar nicht, denn der Rauch und der ganze Staub in den Augen brannten. Mit der Tast-Methode konnte er wenigstens sein Schwert finden, welches aber merkwürdigerweise nicht an dessen gewohntem Platz war. Einige Zeit später konnte er wahrnehmen, dass der Rauch sich verzogen und auch der Staub sich gelegt hatte. °Wenigstens kann ich jetzt die Augen aufmachen.°, dachte er noch und erblickte die Welt… und erstarrte. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Vor ihm war etwas, was man nur mit viel Fantasie als eine Wiese bezeichnen könnte. Die Bäume vom Waldrand waren nur noch in deren Überresten vorhanden – in Zahnstochergrösse. Das Gras war verbrannt, sogar die Erde selbst war nicht braun sondern pechschwarz. Im Boden waren tiefe Risse zu sehen, neben denen lagen die Überreste verschiedener Dämonen. In die schwarze Erde sickerte das Blut der toten Wesen. Er hatte Angst, dass sein Verdacht sich bestätigen würde, wenn er auf seine Hände blicken würde, dennoch musste er Gewissheit haben. Langsam wie in Zeitlupe sah er zu seinen Krallen. Sie waren bis knapp vor dem Elenbogen voller Blut. An den Krallen selber hingen noch Überreste der Dämonen in Form von Fleisch- und Hautstückchen, Haare, Schuppen... Der Hanyou schluckte, sein Gesicht zu einer geschockten Grimasse verzerrt. Plötzlich roch er zwischen den ganzen Gerüchen einen, den er am aller wenigsten erwartet hatte. Überrascht hob er den Kopf… und sah seinen Halbbruder etwas weiter entfernt stehen. In seinem Bauch war eine klaffende Wunde zu sehen, aus der immer noch Blut floss. Beim genaueren Hinsehen stellte der Halbdämon fest, dass es sich dabei nicht um eine einfache Wunde handelt, sondern es war ein richtiges Loch in dessen Magen. Die Rüstung des stolzen Hundedämonen war zerborsten, die edlen Kleider zerrissen. Seine Handfläche war verbrannt. °Er hat mir Tessaiga zugeworfen, um mich zu beruhigen.°, schoss es Inu Yasha durch den Kopf. Nach dieser Betrachtung und der Erkenntnis bekam der Hanyou ein Gefühl, das er schon kannte und wiederum doch nicht – das war das Schuldgefühl gegenüber seinem Halbbruder. Er hatte schlechtes, verdammt schlechtes Gewissen gegenüber seinem verhassten Halbbruder. Das war in der Tat etwas, was der Hanyou noch nie in seinem Leben gespürt hatte – und doch kannte er es. "Warum bist du hierher gekommen?", fragte Inu Yasha, doch diese Frage tönte eher kleinlaut. Er fühlte sich wirklich schlecht wegen der Sache. Der Youkai sah ihn nicht an, sondern liess seinen Blick irgendwo in der Ferne wandern. "Kennst du vielleicht noch jemanden, der eine dermassen tollwütige Töle beruhigen kann, ohne sein Leben wegzuwerfen?", war die Gegenfrage. Da das Halbblut nichts darauf geantwortet hatte, verschwand er wieder. "Sesshomaru!" Er stoppte wieder und wandte sich sogar etwas in die Richtung seines verhassten Halbbruders. Der Hanyou zögerte etwas, brachte dann aber doch noch etwas stotternd heraus: "Das mit der Wunde… Das… tut mir leid." Seine Stimme war wirklich kleinlaut und man konnte es förmlich sehen, wie schlecht er sich deswegen füllte. Der Youkai sagte auf diese Aussage nichts. Er drehte sich schlicht und einfach weg und setzte seinen Weg fort. Inu Yasha hörte dies und seufzte, die Augen schliessend. °Dummer Hund. Hast du etwa erwartet, dass der Herr mächtiger Youkai dir etwas zu der Entschuldigung sagt?° Insgeheim fragte er sich auch, warum zum Kuckuck er sich überhaupt entschuldigt hatte. Aber tief in Innern wusste er, dass sein Gewissen dies verlangt hatte. So blieb er einfach sitzen und dachte über das Geschehene nach. Es war still im Raum. Keiner der drei Anwesenden sagte auch nur ein Wort, machte kein einziges Geräusch. Schliesslich hörte man ein schweres Seufzen des Mannes, womit er die Aufmerksamkeit der Frauen auf sich lenkte. "Das war wirklich genau das Gegenteil von dem, was ich wirklich sehen wollte." Die Hime wurde traurig. "Warum musste dies nur passieren?", gab sie von sich, obwohl diese Frage schon bearbeitet wurde. Die Gami ersparte sich die Antwort, denn der Mann hatte die Erklärung übernommen. "Tessaiga unterdrückt seine Dämonenenergie. Doch das Schwert wurde ihm aus der Hand gerissen. Da hat seine Dämonenhälfte die Überhand gewonnen." "Das hat die verehrte Gami-sama schon erwähnt. Doch sie sagte, dies würde nur passieren, wenn er sich in Lebensgefahr befinde. Aber es war doch keine Gefahr für sein Leben da. Warum wurde er dann… so?" Sie wusste nicht, wie sie es am besten beschreiben könnte, darum verwendete sie nur die Anspielung auf Inu Yashas vorherigen Zustand. "Seine Wut hat ihn geblendet. Er muss für das Mädchen wirklich etwas empfinden.", meinte die Göttin darauf. Ihr Blick war auf den Spiegel gerichtet. "Aber ich muss zugeben, ich war überrascht, dass er sich bei Sesshomaru entschuldigt hat. Das ist wirklich etwas, was man nicht alle Tage erlebt." Der Mann sah die Gami eindringlich an, in seinem Blick war seine Frage nur zu deutlich zu sehen. "Normalerweise bekämpfen sich die Söhne des grossen Hundedämons aufs Blut. Doch nie ist es so weit gegangen, dass einer den anderen in eindeutige Lebensgefahr gebracht hat. Schwer verletzt ja, aber nicht tödlich." Sie sah eindringlich in die Augen des Mannes, dann huschte in ihrem Blick etwas, was man als Amüsement bezeichnen konnte. "Ich muss sagen, langsam habe ich die Vermutung, dass die beiden sich nur deswegen nicht die Kehlen durchschneiden, weil sie sonst keinen ebenbürtigen Gegner haben." Darauf erschien auch in den Augen des Mannes das Amüsement. "Es würde dem Gewinner langweilig werden." Doch dann wurde seine gesamte Miene wieder zu Stein. "Wer ist dieser Naraku? Und was hatte es mit diesem Goshinki auf sich?" "Naraku." Sogar bei der Gami tönte der Name wie eine Beleidigung. "Früher war er ein Mensch namens Onigumo. Dieser war zu seinen Lebzeiten ein Bandit, der durch einen Sturz aus grosser Höhe paralysiert wurde. Seine Liebe zu der Miko Kikyo und sein Hass auf die gesamte Welt führte dazu, dass er seine Seele den Dämonen zum Frass vorwarf. Die vielen Dämonen verschmolzen mit seiner dunklen Seele und so wurde Naraku geboren." Der Mann gab darauf ein angewidertes Geräusch von sich. "Also ist das einfach ein Kochtopf mit einem Haufen niedrigster Youkai, die es nur gibt.", kommentierte er die Erzählung der Göttin. Diese nickte nur. "Und wer ist dann Goshinki?", erkundigte er sich weiter. "Nicht ist, mein Neugieriger, sondern war. Da Naraku nach mehr Macht strebt, will er sich deswegen das Juwel der vier Seelen einverleiben. Nach dem ihm Kikyo einen grossen Stück des Juwels gegeben hat, hat er die Fähigkeit bekommen, Abkömmlinge von sich zu schaffen. Goshinki ist der Abkömmling gewesen, bei dem Inu Yasha sich zum ersten Mal verwandelt hat. Nun schmort dieser Dämon in den Tiefen der Hölle." Die Neugier des Mannes war nun gestillt, die der Hime hingegen nur noch angeregt. "Gami-sama, dürfte ich Euch fragen, wer die Miko Kikyo ist?" "Diese Miko… sie war Inu Yashas erste grosse Liebe. Durch Naraku wurden die beiden in eine Falle gelockt und Hass wurde in ihre Herzen gesät. Inu Yasha wurde von der tödlich verletzten Kikyo an einen Baum gebannt und so verbrachte er fünfzig Jahre, bis ihre Wiedergeburt, Kagome, ihn von diesem Bann bereite. Durch die Hexe Urasue wurde Kikyo jedoch wieder ins Leben gerufen. Nun wandelt sie durch das Land, bestehend aus Knochen und Erde, gefüllt mit den Seelen der toten Mädchen. Auch sie will Naraku ins Jenseits schicken, doch ihre Vorgehensweise ist selbst für mich nicht klar." Auf diese Erklärung konnte die Hime nicht mehr sagen als: "Habt vielen Dank." Danach verbreitete sich ein Schweigen unter den dreien, deren Blicke auf den Spiegel gerichtet. Unsicher stand Kagome auf. Zögernden Schrittes ging sie auf den Hanyou zu, bis sie kurz vor ihm stehen blieb. Er musste sie gerochen haben, denn er hob seinen Kopf und sah sie an. "Kagome. Alles in Ordnung bei dir?" Statt zu antworten brach das Mädchen auf ihre Knie, mit ihren Armen ihr Gewicht stützend. "Kagome? Was…?", fing Inu Yasha an, doch unterbrach sich selber, da er etwas witterte, was ihm alles andere als gefiel. In seine empfindliche Nase schlug der salzige Geruch der Tränen. "Es tut mir leid, Inu Yasha… Es tut mir so schrecklich leid… Hätte ich mich doch nicht so zickig und rechthaberisch verhalten, wäre es nicht so weit gekommen… Dann hätte dieser Jiro dich nicht mit mir erpressen können… Du hättest Tessaiga nicht verloren… Hättest dich nicht verwandelt…", schluchzte das Mädchen, das Gesicht gen Boden gerichtet. Verwirrt sah der Hanyou die Miko an. "Was redest du denn für einen Unsinn?" Kagome schluchzte wieder. "Hätte ich nicht den Streit angezettelt und hätte ich dich nicht auf den Boden geschickt, dann hätte Jiro uns nicht so überraschend angreifen können… Es ist alles meine Schuld…" Sie wollte noch weiter reden, wurde aber prompt unterbrochen: "Sei still! Hör auf mit dem Scheiss! Wie kommst du auf die Schnapsidee, sich selber die Schuld in die Schuhe zu schieben?! Es ist niemand schuldig, ist das klar?!" Perplex konnte Kagome nur nicken. Ihr Gesicht war immer noch mit Tränen bedeckt. Der Hanyou stand auf: "Wisch endlich die Tränen weg. Es gibt keinen Grund mehr zu heulen." Dann zog er sein rotes Oberteil ab und schob es dem Mädchen vor die Nase. "Zieh das über. Ist zwar dreckig und zerrissen, aber es ist besser als das, was du im Moment anhast." Nun hatte auch Kagome bemerkt, dass von ihrer Schuluniform nur noch Fetzen übrig geblieben waren. So nahm sie das Kleidungsstück leise dankend an. Am Ufer eines Flusses hielten sie an. Kagome zog sich im Schutz der Büsche schnell um und ging dann zu Sango und Miroku, um deren Wunden zu versorgen. Danach widmete sie sich dem Kitsune und der Katzenyoukai. Als sie damit fertig war, schaute sie sich um. "Nanu, wo ist Inu Yasha?" "Er ist den Fluss abwärts gegangen.", berichtete Miroku. Sango fügte noch eine Vermutung hinzu: "Er sah ziemlich fertig aus. Ich glaube, er braucht dich jetzt mehr, als sonst." Kagome konnte darauf nur nicken. Dann ging sie in die angegebene Richtung. °Mist… Mist!… MIST!!!° Egal wie oft er sich wusch, der Geruch des Blutes klebte an ihm wie sonst was. Genervt ging er zum Ufer und setzte sich auf einen Felsvorsprung. Etwas später liess er seinen Blick über die Wasseroberfläche wandern. °Monster.°, dachte er voller Verachtung und schmiss fast verzweifelt einen Stein ins Wasser, worauf das Spiegelbild verschwamm. "Inu Yasha?", ertönte es hinter seinem Rücken, doch er drehte sich nicht um. Er konnte der Besitzerin der Stimme einfach nicht ins Gesicht sehen. Als sie keine Antwort erhielt, ging Kagome auf den Hanyou zu und streckte ihm ein Handtuch entgegen. Dieser drehte sich um und meinte nur bissig: "Brauch ich nicht." Wortlos legte die Miko das Handtuch auf ihren Schoss. … Schweigen. … "Du musst nicht bei mir sein." Das Mädchen sah überrascht zu dem jungen Mann neben ihr. Sein Gesicht erinnerte sie an eine Wand. So emotionslos… und genauso bleich. "Ich weiss… Aber ich bin gerne bei dir.", brachte sie aus sich heraus und errötete ein Bisschen. Darauf konnte wiederum Inu Yasha nichts erwidern. So sassen die zwei neben einander und schwiegen sich an. "Er leidet." Der Mann und die Göttin sahen zu der zweiten Frau im Raum. Ihre gesamte Mimik, vor allem ihre Augen drückten solch eine unermessliche Trauer aus, dass man meinen konnte, sie wäre es, der das Herz mit einer eisernen Hand zerdrückt wurde. Die Göttin sagte nichts und auch der Mann schwieg. Aber dann sagte er doch noch etwas: "Warum soll er leiden, wenn er seine Feinde bekämpft hat?" Eigentlich erwartete er keine Antwort, doch diese kam: "Er hat seine Feinde nicht bekämpft. Er hat Unschuldige…" Die Hime wagte es nicht, das Wort auszusprechen, doch die Gami kam ihr zur Hilfe. "…massakriert.", vervollständigte sie den Satz der Prinzessin. Wieder kehrte die Stille in den Raum. Inu Yasha hielt dieses Schweigen nicht mehr aus. "Verdammt! Warum zwingst du dich in meiner Nähe zu sein?!" Er sah das Mädchen an, doch schon nach kürzester Zeit sah er wieder weg. "Wer hat dir den Unsinn erzählt? Wie kommst du auf die Idee, dass ich mich dazu zwinge, bei dir zu sein?", waren Kagomes Gegenfragen. "Red' du keinen Unsinn! Wer hält sich schon freiwillig in der nähe eines Monsters auf?", schoss es aus Inu Yashas Mund, bevor er noch darüber nachgedacht hatte. Kaum hatte er realisiert, was er gesagt hatte, presste er die Lippen so fest zusammen, dass sein Mund nur noch eine dünne Schnur darstellte. Nun ging der Miko ein Licht auf. Sie richtete sich etwas auf, doch nicht um zu gehen, sondern um den Hanyou an sich zu pressen. Dem fielen fast die Augen heraus. °Ka-Kagome?° Ihre Arme schlangen sich um seine Schulter und drückten ihn so fest zu ihrem Körper. Ihre leise Stimme war ganz nah an seinem Ohr, während eine ihrer Hände seinen Kopf gegen ihre Schulter presste. "Dummkopf. Wie kommst du denn auf die Idee, du seiest ein Monster? Das stimmt doch gar nicht. Du hattest einen Ausraster, ja, aber das macht noch lange kein Monster aus dir." Inu Yasha wollte etwas erwidern, doch sie liess ihn nicht zu Wort kommen. Sie konnte sich schon vorstellen, was er ihr sagen wollte. "Inu Yasha, du bist kein Monster. Du bist es nicht, du warst es nicht und du wirst es niemals sein. Hast du mich verstanden?" Während sie zu ihm sprach, drückte sie den jungen Mann fest zu sich, ihre Wange an seinen Kopf gelehnt. Inu Yasha hatte seinen Kopf in ihrer Schulter vergraben. °Kagome…°, dachte er nur. Dann schlang auch er seine Arme um die Gestallt des Mädchens und drückte sich noch mehr an sie. Das Gesicht platzierte er nun in ihrer Halsbeuge, die Augen hielt er geschlossen. Kagome konnte spüren, wie seine Hände auf ihrem Rücken zitterten. °Inu Yasha.°, dachte sie mitleidig und hielt den Hanyou weiterhin fest in ihren Armen. Es benötigte keine Worte, das wusste sie. So liess sie ihn einfach nur ihre Anwesenheit spüren. Denn anscheinend war dies genau das, was er so dringend gebraucht hatte. Sango sah zur Seite, als sie das Geräusch vom fallenden Holz hörte. "Houshi-sama, meinst du nicht, dass es etwas zu früh ist, Feuerholz zu sammeln?" Der Mönch klopfte etwas auf seine Kleidung, um die gröbsten Holzspuren los zu werden. "Nun ja, ich glaube nicht, dass wir noch irgendwohin gehen werden. Nicht in unserem Zustand… und nicht mit Inu Yasha in dessen Zustand." Sango sah kurz auf den Boden. "Ja, da hast du Recht." Dann hob sie ihren Kopf und blickte Fluss abwärts. "Ich kann nur hoffen, dass Kagome-chan ihm helfen kann." "Dessen bin ich mir sicher, Sango.", versicherte ihr der Mönch und verschwand wieder im Wald, um mehr Holz zu sammeln. Die Dämonenjägerin verfolgte ihn mit den Augen, bevor sie etwas seufzte. °Ich hoffe, du hast auch bezüglich dieser Sache Recht, Houshi-sama.° That's it. Ich hoffe, eucht hat das Kapitel gefallen ^^ LG Natsu-chan Kapitel 9: ----------- Hallöchen zusammen Wie immer ein weiteres Kapitel ^^ Einige Zeit später kamen Kagome und Inu Yasha zurück zum Lager. Keiner der Anwesenden fragte den Hanyou, wie es ihm ginge. Einzig und allein Miroku warf seinem Freund einen Blick, in dem man die Frage deutlich lesen konnte. Darauf hin nickte Inu Yasha nur etwas und sorgte damit für einen zufriedenen Gesichtsausdruck beim Mönch. Das Abendessen war schon parat, so assen sie zusammen und gingen bald darauf schlafen. Es war ein mehr als nur anstrengender Tag gewesen. Weit entfernt sass ein dunkelhaariger Adlige, der nicht wirklich zufrieden damit war, was er in dem Spiegel gesehen hatte. Mit einer abfälligen Handbewegung wies der das weisse Mädchen aus dem Raum zu verschwinden, was es auch sofort getan hatte. Als Naraku alleine war, stand er auf und setzte sich näher an die Terrasse. Mit einem leeren Blick sah er sein Hof an, kein Muskel zuckte auf seinem steinharten Gesicht. Sein Plan war in keine Richtung aufgegangen. Ursprünglich wollte er, dass Inu Yasha Kagomes Vergewaltigung und ihren qualvollen Tod durch die Wurzel mit ansah. Das hätte ihn am Boden zerstörrt. Dann hätte Jiro seelenruhig die Missgeburt in Stücke reissen können. Doch dieser Plan wurde durchgestrichen, als sich der nervige Hanyou verwandelt hatte. Allerdings hatte diese Tatsache Naraku nicht aus der Bahn werfen können. Er hatte schnell überlegt, wie er die Situation nutzen konnte… in dem er den durchgeknallten Feind auf seine eigene Freunde hetzen würde. Er hatte sich alles so schön zusammengereimt. Der Plan war einfach teuflisch genial und es wäre köstlich, diesem Schauspiel zuzusehen, wenn… wenn der verdammte Köter von einem Dämon sich nicht eingemischt hätte! Als Sesshomaru auf dem Kampffeld erschienen war, hätte der Halbdämon sich die Haare reissen können. Nach dessen Verletzung schöpfte Naraku noch kurz neue Hoffnung, die Brüder würden sich gegenseitig killen. Dann hätte er, Naraku, zwei Fliegen mit einer Klappe beseitigen können, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. So, wie das aussah, wollte die Glücksgöttin sich ihm von ihrer schlechten Seite präsentieren. Naraku seufzte unmerklich. An dem Tag ging wirklich alles schief, was nur schief gehen konnte. "Sesshomaru-sama!", hörte man Jakens Stimme. Diese Begrüssung ignorierte Sesshomaru einfach, wie immer halt. Spätestens jetzt sollte die Kröte merken, dass er verletzt war… "Mein Herr, Ihr seid ja verletzt! Was ist bloss passiert?", kam es wie auf Kommando von seinem Diener. °Sag mir wenigstens einmal etwas, was ich nocht nicht weiss.°, dachte Sesshomarus genervt. Die Kröte war aber wirklich nervig. Nach Aussen aber zeigte nur sein Blick, dass es für Jaken gesunder wäre, die Klappe zu halten. Der hatte den Blick richtig interpretiert und sagte kein Wort mehr. Na wenigstens so viel Hirn hatte die Kröte noch! Mit diesem Gedanken setzte sich Sesshomaru an einen Baum. Ein kurzer Blick auf das Menschenmädchen bewies, dass dieses schon lange am schlafen war. Erst dann lehnte der Dämon sich zurück und konzentrierte sich auf die Regeneration. Nebenbei liess er das Geschehene noch mal Revue passieren. Das Blut seines Herrn und Vaters war in dieser minderwertigen Lebensform stärker, als er es vermutet hatte. Das war überraschend gewesen. Nun war sein Interesse geweckt. Er sollte wohl wirklich einen Blick auf den Hanyou werfen… Einige Tage später… Schwarzer Himmel… weder Sterne, noch der Mond war zu sehen… Doch wenn der Mond nicht da war, warum war er immer noch "normal"? Nach genauerem Hinsehen erkannte er den Grund für die Schwärze des Himmels. Das waren die Rauchwolken, die die Himmelskörper verdeckten. Eine Vorahnung liess ihn in die Richtung des Schlosses blicken. Der Himmel dort war wie ein sich bewegendes Bild: die gierigen Zungen der roten Flammen leckten unersättlich die ausstehende Schwärze der Höhen. Zwischen den dunklen Schatten der Bäume sah er die rote Erde, roch das brennende Holz. °Nein!°, schrie es voller Panik in seinem Kopf, obwohl kein einziges Geräusch aus seinem Mund in die Freiheit gedrungen kam. Im nächsten Moment riss er sich los und rannte. Er rannte, wie wohl noch nie vorher in seinem gesamten kurzem Leben. Am Waldrand blieb er wie angewurzelt stehen. Vor seinen Augen brannte das gesamte Schloss. Die Menschen liefen und schrieen in Panik, die Kinder weinten, die Männer versuchten vergeblich die Flammen in den Griff zu bekommen. Aus den Gebäuden drangen hin und wieder schmerzerfüllte, ängstliche, ja, panische Schreie der dort Eingesperten… "Du Missgeburt!", schrie jemand hinter ihm. Im nächsten Moment wurde er am Kopf gepackt und mit Schwung auf den Boden geschlagen. Seine Stirn schmerzte, die Erde in den Nasenlöchern erschwerte die Atmung. "Es ist alles wegen dir, du Höllenbrut!", schrie eine andere Stimme. Dann wurde er wieder mit dem Gesicht auf den Boden geschlagen… und wieder… und wieder… Seine Nase war schon längst gebrochen, zwei ausgespuckte Zähne glänzten fast in Weiss und Rot auf der dunklen Erde. Seine Schänder hatten dies wohl bemerkt, denn sie hörten auf, sein Gesicht auf die steinige Erde zu pressen. Doch bevor er sich über diese Tatsache erfreuen konnte, wurde er an den Haaren gepackt und zur Seite geworfen. Durch die Schläge von vorher wütete in seinem Kopf immer noch der Sturm, auch die Aktion von eben trug ihren Anteil bei. Er hatte sich noch gar nicht erholen können, schon standen die Männer da. Sie waren barfuss, doch als sie anfingen, ihn zu treten, wurde ihm schwarz und rot vor Augen. "Miststück!" "Dämonenkind!" "Missgeburt!" "Satansbraten!" "Ausgeburt der Hölle!" Dies waren die einzigen Worte, die er noch verstehen konnte. Dann musste er Blut spucken. Das letzte, an was er sich noch erinnerte, war ein Stein, hoch über seinem Kopf erhoben… …………… …………… …………… Das erste, was wahrnehmen konnte, war der staubige Geruch von etwas Verbranntem. Darauf kehrte auch das Tastgefühl – unter ihm war die harte Erde, auf seiner Wange befand sich etwas, was äusserst klebrig und doch irgendwie flüssig war. Seine Zunge schmeckte etwas Salziges mit einem metalartigen Nachgeschmack – er vermutete Blut. Kurz darauf konnten auch seine Ohren ihre Wahrnehmungsfähigkeit zurückgewinnen. Es war still rund herum, als wären alle Menschen ausgestorben. Anschliessend versuchte er es mit dem Öffnen der Augen, was ihm recht gut gelungen war. Überraschenderweise fand er sich mitten im Wald liegen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich doch noch aufrichten konnte. Auf stark wackelnden Beinen bewegte er sich im Schneckentempo in die erstbeliebige Richtung. Er wusste nicht, wohin er ging. Er wollte einfach weg von dem Ort, wo er gelegen hatte. Eigentlich wusste er selber nicht, warum er diesen Drang hatte, dennoch folgte er diesem. …………… Es musste ungefähr eine Stunde verstrichen gewesen sein, als er stehen blieb. Seine Augen weiteten sich, die Kehle wurde staubtrocken. °Nein… Nein! Nein!! Das darf nicht wahr sein!!! NEIN!!!°, schrie alles in ihm, ehe er sich so schnell es nur in seinem Zustand ging in Bewegung setzte. Seine Kraft war schon fast am Ende, vor den Augen drohte es immer wieder dunkel zu werden, doch er kämpfte sich durch. Da, zwischen den Bäumen! Er lief schnell zu dem besagten Ort. Auf dem Boden befand sich eine Silhouette im völlig verdreckten Kimono. Die Person hatte lange schwarze Haare, die nun offen waren und wie eine Decke die Gestalt bedeckten. Er vergass sofort den ganzen Schnickschnack, dem man ihn gelernt hatte, und schrie trotz der strengen Erziehung und allen möglichen Sitten: "Oka-san!!!" Im nächsten Moment kniete er vor ihr, ihren Körper auf seinen Schoss so gut es ging gezogen. Voller Angst und Panik sah er in ihre Augen, die sie aus Schwäche nur leicht öffnete. Dort sah er Freude, aber auch tiefe Trauer. Sie war froh, dass er anscheinend wohlauf war. Doch gleichzeitig war sie traurig, denn ihr blieb nicht mehr viel Zeit – das wusste sie ganz genau. Schwach legte sich ihre Hand um seine Wange: "Finde Freunde, von denen ich dir erzählt habe, und werde glücklich, mein Sohn." Ihr Atem wurde immer flacher – das Leben schwand aus ihrem Körper. Ein letztes Lächeln brachte sie noch zu Stande: "Mutter wird immer bei dir sein… mein Junge…" Die letzten Worte flüsterte sie nur noch, ihren letzten Atemzug aufbrauchend. Dann sackte ihre Hand kraftlos auf ihren Körper runter. Sie war tot… Ruckartig riss Inu Yasha die Augen auf. Sein Atem ging schwer und schneller, als er es sonst tat. Aus Reflex sah sich der Hanyou schnell um, ehe er etwas bemerkte. Es war eine Träne auf seiner Wange. Etwas ungläubig und gleichzeitig wütend wischte er diese weg. Er konnte nicht riskieren, dass ihn jemand weinen sah. Das wäre ja oberpeinlich! Der Halbdämon stand auf. Diese Nacht würde er sowieso nicht mehr schlafen können. Da könnte er doch wenigstens etwas Nützliches machen. Nachtwache schieben zum Beispiel. Etwas weiter von der Gruppe weg sass Miroku. Er war der Wächter über den Schlaf der anderen für diese Nacht. Entschlossen ging Inu Yasha auf den Mönch zu. "Miroku." Der Gerufene drehte sich um. "Schlaflosigkeit?", fragte er nur. "Nun… etwas in der Art.", lautete die Antwort. "Schlecht geträumt?" Miroku grinste verschmilzt. Doch er hatte eigentlich mit keiner Antwort gerechnet. Umso überraschter war er, als diese doch noch kam. "Ja." Inu Yasha machte eine kurze Pause. "Ich dachte, ich werde diesen Alptraum nie wieder sehen… Tja, da hab ich mich getäuscht." "Hat es etwas mit Kikyo-sama zutun?", erkundigte sich ganz vorsichtig Miroku. Der Halbdämon schüttelte den Kopf. "Nein, das nicht. Es ist eher ein Alptraum aus weit entfernter Vergangenheit. Da gab es Naraku und Kikyo noch nicht einmal." Interessiert hörte der Mönch zu. Er – und auch alle anderen – vergass immer wieder, dass Inu Yasha eigentlich viel älter war, als sie alle zusammen. "Sag mal, Inu Yasha, wie alt bist du eigentlich?" Diese Frage musste Miroku einfach stellen. Seine Neugierde zerfrass ihn einfach viel zu sehr. "Öhm… Da muss ich mal nachrechnen." Und als er den verwirrten Blick seines Freundes sah: "Hey, guck mich nicht so an! Meinst du, es hat jedes Mal ein Fest gegeben, wenn ich meinen Geburtstag hatte?" So versank er in Grübeleien. "Hm… Ich würde mal sagen… wenn man die Bahnjahre mitzählt… so um die zweihundert Jahre." Wären Mirokus Augen nicht fest an seinen Körper angewachsen, wären sie herausgesprungen und hätten angefangen auf dessen Stirn herum zu springen. Seine Kinnlade fuhr nach unten. "Zweihundert Jahre?!" Inu Yasha nickte nur gelassen. Dann grinste er. "Bin ich jetzt ein uralter Opa für dich oder was?" Nun musste Miroku auch etwas lachen. "Hast dich gut gehalten. Man sieht dir deine Jahre gar nicht an." Ein schalendes Gelächter brach bei den beiden aus, welches sie aber sofort wieder einstellen mussten. Nicht dass die Mädchen noch wach werden würden. "Die Wache kannst du mir überlassen. Geh schlafen.", meinte der Halbdämon dann. Der Mönch nickte nur und ging dann zum Schlafplatz. Als Inu Yasha allein blieb, verfiel er wieder mal in Grübeleinen. Doch dieses Mal versuchte er eine Antwort auf seinen Traum zu finden. Es waren wirklich Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, her, dass er das geträumt hatte. °Was hat das nur zu bedeuten?°, fragte er sich immer wieder. Er hatte noch keine Ahnung, dass er eine Antwort schneller vorfinden würde, als er es für möglich gehalten hätte. Am nächsten Tag hatten die Freunde eine beachtliche Strecke hinter sich gebracht. Schon am frühen Nachmittag hatten sie einige Felsen erreicht. Nun versuchten sie diese hinter sich zu bringen. Während Inu Yasha und Miroku den Mädchen mit dem Aufsteigen halfen, lief Shippo voraus, um nachzusehen, was sich hinter den Felsen befand. Als er die Landschaft dort erblickte, blieb ihm der Mund offen stehen. Nachdem er sich zusammen gerafft hatte, schrie er nach unten zu den anderen. "Kommt schnell, beeilt euch! Das müsst ihr unbedingt sehen!" Nach einer Weile des Kletterns erreichten auch die anderen die Spitze der Felsen… und Kagome blieb fast der Atem stehen. Vor ihnen breitete sich das riesigste Tal, welches das Mädchen je gesehen hatte, aus… That's it ^^ Kapitel 10: ------------ Narakus Plan ist so etwas von total schief gelaufen. Wahrscheinlich denkt er, einer seiner Alpträume sei wahr geworden. Inu Yasha hat schon einige schlimme Erfahrungen machen müssen, das ist für niemanden ein Geheimnis. Doch nun kann er aufatmen, denn der Wunsch seiner Mutter ist wahr geworden. Und hier ein weiteres Kapitel =) "Wow…", war das Einzige, was das Mädchen aus der Zukunft rausbringen konnte. Ihre Freunde sahen ungefähr gleich aus. Nur Inu Yasha machte ein unbeeindrucktes Gesicht. "Wollt ihr nun weiter glotzen oder gehen wir endlich?" Die anderen entschieden sich fürs Zweite. Langsam und vorsichtig stiegen die vier die Felsen runter. Dabei drehte sich Sango um, um Inu Yasha etwas zu fragen. Unglücklicher Weise verlor sie auf den Steinen den Halt und fiel rücklinks runter. Den Mund im stummen Schrei geöffnet machte sich die Dämonenjägerin für den Fall parat… doch der kam nicht. "Alles in Ordnung, Sango-san?", hörte die junge Frau eine äusserst bekannte Stimme direkt an ihrem Ohr. Schnell sah sie nach hinten… und erblickte das lächelnde Gesicht des Mönches. Sofort wurde ihr Gesicht leuchtendrot. "J-Ja, es ist alles in Ordnung.", stammelte sie und stand schon bald auf ihren eigenen Beinen. Doch so, wie es aussah, hatte Miroku noch nicht vor, die Kämpferin bald wieder loszulassen. Diese Tatsache zwang Sangos Teint dazu, noch röter zu werden. Noch etwas und sie würde Inu Yashas Suikan gleichen. "A… Arigato, Houshi-sama…", stotterte sie und beeilte sich, so schnell wie möglich die Erde zu erreichen. Miroku konnte da nur mit den Schultern zucken und Sango einfach nur folgen. Was aber weder er noch die junge Frau gemerkt hatten, war Kagomes Schmunzeln. Zwar konnte nicht mal Inu Yasha was damit anfangen, aber er beliess dies auch so. Es war schon Abend, als die Freunde sich eine Raststelle aussuchten. Das Tal war wirklich riesig. Sie würden sicher noch ein oder gar zwei Tage benötigen, um es zu überqueren. Also brauchten sie alle Kraft, um weiter gehen zu können. Als Kagome mit dem Auspacken fertig war, kam zu ihr eine aufgeregte Sango, die die Gegend ansehen ging. "Kagome-chan! Du wirst es gar nicht glauben, was ich entdeckt habe!" Das Mädchen aus der Zukunft hatte nicht einmal Zeit, ihren Mund für eine Antwort aufzumachen, schon wurde sie hinterher geschleppt. Knapp eine Minute später standen die beiden vor einer heissen Quelle. Doch diese war etwas eigenartig, denn das heisse Wasser fiel in Form eines Wasserfalls in ein Steinbecken, um von dort dann in den nahe fliessenden Fluss zu gelangen. Kagomes Augen weiteten sich vor Freude. Sie liebte heisse Quellen. Und Inu Yasha würde in der Zwischenzeit sicher auf Miroku acht geben. Man musste ihn nur etwas bearbeiten. Voller Vorfreude wollte die junge Miko schon zurückgehen, als… "AAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Ein Schrei erfüllte den gesamten Wald, worauf einige Vögel aufgeschreckt wegflogen. Einen Augenblick später sprang Inu Yasha wie von einer Tarantel gestochen auf und lief in Richtung des Schreies. Während dem Laufen hörte er noch auf den Boden fallendes Holz und bald darauf schnelle Schritte hinter sich – Miroku eilte ebenfalls zur Hilfe. Beide Männer hatten bemerkt, dass weder die Miko noch die Dämonenjägerin ihre Waffe mitgenommen hatte. Dementsprechend waren die männlichen, erwachsenen Mitglieder der Gruppe mehr als nur besorgt wegen dem Schrei von eben. Am Ort angekommen sahen sie die Mädchen auf der einer Seite einer heissen Quelle. Auf der anderen hingegen stand ein riesiger Hund. Da sein Fehl weiss war, tippte Inu Yasha zuerst auf Sesshomaru, doch dann… °Das… Das kann nicht sein! Nein, das kann unmöglich Sesshomaru sein. Das ist ja nicht einmal sein Geruch. Aber… woher kenn ich diesen Geruch?° Er verstand es einfach nicht. Er schwor, dass er diesen Hund zum ersten Mal sah, und doch… und doch war da etwas, was eine gewisse… Bindung aufwies. Der Hanyou musste erschaudern bei dem Gedanken. Währenddessen musterte der Riesenhund jeden einzelnen Anwesenden. Seine roten Augen mit blauen Pupillen glitten von einer Person zur anderen… Moment mal! Rote Augen mit blauen Pupillen? Kagome hielt inne und starrte direkt in diese Augen. Es gab nur zwei Wesen mit solchen Augen und das waren Inu Yasha und Sesshomaru. Nur… war Inu Yasha neben der Miko und der Dämon vor ihnen konnte auch nicht der ältere der beiden Streithähne sein. Zwar hatte das Mädchen seine wahre Gestalt nur einmal gesehen, aber das hatte ihr gereicht. Sie würde sich wohl noch einige Zeit daran erinnern können. Vermutlich würde diese "einige Zeit" ihr ganzes Leben lang dauern… Derweilen stellte sich Inu Yasha vor Kagome. Er wollte sie um jeden Preis beschützen. Das hatte er gleich drei Mal geschworen und diesen Schwur würde er nicht einmal unter gröbster und demütigster Folter brechen. Misstrauisch und abschätzend musterte der Hanyou seinen Kontrahenten. Der Hund war so um die zehn Meter in die Höhe, ganze zwei Meter grösser als Sesshomaru. Und der war schon riesig und mächtig genug. Nein, es könnte auf keinen Fall Sesshomaru sein… Seine Überlegungen wurden abrupt unterbrochen, denn der Hund griff an. "Passt auf!", schaffte er noch zu rufen, packte Kagome und sprang weg. Das Mädchen klammerte sich automatisch an ihren Retter, ihren Blick immer noch auf den Dämon gerichtet. °Irgendwie… habe ich das Gefühl, den schon mal gesehen zu haben… Aber wo?° Nun, mit ihren Überlegungen konnte sich das Mädchen nun selber beschäftigen, denn es wurde abgesetzt und bald darauf allein gelassen – Inu Yasha war Hals über Kopf in die Schlacht mit dem Riesending gestürzt. Und trotzdem gab ihr der Gedanke, diesen Dämon zu kennen, keine Ruhe. Wie konnte dies nur sein? Während Kagome sich den Kopf zerbrach über die Identität des Gegners, dachte Inu Yasha nicht wirklich daran. Der Kampf war angesagt, also konnte er die Grübeleien wegschieben. Nach dem Kampf würde es sich schon noch herausstellen, wer der Typ war. Aus den Augenwinkeln bemerkte er noch Miroku und Sango, mit ihrem Bumerang bewaffnet. Anscheinend war der Mönch schlau genug, die Waffen der Mädchen mitzunehmen, denn auch Kagome hatte nun ihren Bogen in der Hand. Darum war er vorher langsamer als sonst. Eigentlich klar, denn das Hiraikotsu wiegt sicher 'ne halbe Tonne… "WOA!!!", entfuhr es dem Hanyou, der gerade noch ausweichen konnte. Einen Augenblick später wäre er zu Hackfleisch verarbeitet worden, wäre er noch an derselben Stelle gestanden. °OK…°, dachte Inu Yasha, langsam aber sicher schon genervt. °Du willst spielen? Das kannst du haben!° "KAZE NO KIZU!!!" Bäume wurden mit den Wurzeln aus der Erde herausgerissen, Staub wirbelte herum und versperrte die Sicht. Mit der Zeit wurde das Becken der heissen Quelle sichtbar. Wie es den Angriff des Hanyous überstanden hatte, blieb allen ein Rätsel. Es sollte wohl niemals gelöst werden, denn Inu Yasha wurde plötzlich aus der Staubwolke angegriffen und musste sich notdürftig verteidigen. Der Riesenhund hatte den Angriff überlebt. Mehr sogar, er hatte nicht einmal ein paar Kratzer davon getragen. Inu Yasha wurde das Ganze deutlich zu bunt. Während er einen Angriff nach dem anderen parierte, spuckten zwei Gedanken in seinem Kopf herum. Der erste war: °Ich muss Kagome beschützen.° Der zweite lautete hingegen: °Wer zum drei Teufelsnamen ist der?° Kagome sah dem Kampf gespannt zu. Das Gefühl, dass sie diesen Dämon kannte, wollte sie einfach nicht in Ruhe lassen. In diesem Moment öffnete der Gegner sein Maul und präsentierte damit zwei Reihen äusserst scharfer Zähne. Doch was war den das? Einer der Fangzähne war fast vollständig abgesagt! °Aber… das ist doch…° "Uh!!!" Dieses Geräusch liess Kagome sich wieder dem kämpfenden Hanyou zu wenden. Ihre Augen weiteten sich. °Oh mein Gott, Inu Yasha!° Inu Yasha schoss ein Kaze no Kizu nach dem anderen, doch es wollte einfach nicht funktionieren. Das war ja fast wie Katzen melken! °Wie schafft der es nur, immer unversehrt dem Angriff zu entkommen?°, fragte sich der Hanyou, der schon langsam aber sicher an den Rand der Verzweiflung gebracht wurde. Dieser Kampf würde ja ewig dauern, falls er selber so was so lange aushalten könnte… Einen Bruchteil der Sekunde war er unaufmerksam, genau einen Bruchteil einer Sekunde. Doch diese Unaufmerksamkeit wurde auf der Stelle schamlos ausgenutzt. Ehe Inu Yasha noch reagieren konnte, wurde er durch eine riesige Pranke gen Boden gedrückt. "Uh!!!", war alles, was der Halbdämon noch zur Stande bringen konnte. Schon allein das Gewicht der Pfote auf seinem Körper bereitete ihm Atemschwierigkeiten. Wenn der Dämon noch draufdrücken würde… °Oh nein, das machst du nicht!°, schoss es Kagome durch den Kopf. Ihr Bogen war gespannt, ihr Pfeil suchte das Ziel… "Lass das!", hörte sie plötzlich eine fremde Stimme hinter ihrem Rücken. Mit einem Ruck drehte sich das Mädchen um und sah einer jungen Frau ins Gesicht. Sie war vielleicht so um die zweiundzwanzig Jahre alt, etwas kleiner gewachsen als Kagome es war und hatte fast unwahrscheinlich lange, schwarze Haare. Kagome stockte gleich der Atem. °Ist das etwa...?° Wer das ist, konnte die Miko nicht fertig denken, denn die Frau ging an ihr vorbei, direkt zum Schlachtfeld. Kagome wollte sie schon ermahnen, doch dann ertönte die Stimme der Frau: "AUFHÖREN!!!" Lustigerweise wurde alles herum sofort ganz leise. Eine Stille breitete sich aus, deren Stimmung undefinierbar war. Einige Momente lang passierte gar nichts, aber dann… Vorsichtig, ja, sachte hob der riesige Hundedämon seine Pfote von Inu Yasha. Der rang sofort nach Luft. Etwas länger und der hätte sich mit dem begnügen müssen, was seine Lungen von Luft aufnahmen, wenn er den Atem anhielt. Interessanterweise hinderte das Keuchen den Hanyou in keiner Sicht sich so schnell wie es eben ging von dem Youkai zu entfernen. Als er wieder zu seinem Kontrahenten sah, dachte er, er spinne. Hatte er Halluzinationen oder sah der riesige Hund tatsächlich… schuldbewusst aus? Beim genaueren Hinsehen hatte sich seine Vermutung bestätigt: Der sah tatsächlich wie ein Welpe aus, der etwas verbrochen hatte, nur eben in Übergrösse. Verblüfft über die Szene konnte Inu Yasha nur dastehen und doof glotzen, Tessaiga seitlich von sich haltend. Doch dann fiel sein Blick auf die neu angekommene Frau… und ihm blieb der Atem im Halse stecken. °Aber… das… das ist… unmöglich!!!° Währenddessen war die Schwarzhaarige nun beim Riesenyoukai angekommen. Ihr tadelnder Blick wäre nicht einmal einem Blinden entgangen. "Nennst du dies "ein Trainingskampf"?" Der Hund sah zur Seite im Stil "Was verstehst du schon davon.". Die Frau seufzte nur und schüttelte leicht den Kopf. Dann drehte sie sich um und sah von Miroku über Sango zu Kagome. Ihr Blick landete zuletzt auf Inu Yasha… und ihr Gesicht erhellte ein sanftes, warmes Lächeln. "Wir haben uns lange nicht gesehen… Inu Yasha…" Der Angesprochene konnte nur ungläubig auf die Person vor ihm starren. Das einzige, was er noch verhindern konnte, war die Runterfahrt seiner Kinnlade. Weder Kagome noch Sango oder Miroku konnten sich einen Reim aus der Aussage von eben machen. Ohne sich auch nur anzusehen entschieden sich alle drei, einfach mal abzuwarten, was passieren würde. Die Schwarzhaarige ging langsam auf den Hanyou zu. Dabei sah sie direkt in seine Augen. Bei dem Halbdämon angekommen, legte sie ihm sanft eine Hand auf die Backe. "Du bist wirklich gross geworden…" Dann wurde ihr Blick traurig. "Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich dich so früh verlassen hatte. Es tut mir so schrecklich leid…" "Hör auf!", unterbrach sie Inu Yasha. "Hör auf damit. Dich trifft keinerlei Schuld für das, was passiert war. Zumal hättest du so oder so nichts dagegen machen können. Also hör endlich auf, dir dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben." Er machte eine kurze Pause. Als er wieder anfing zu reden, klang seine Stimme nicht mehr so hart. Sie war eher kleinlaut, als würde er sich… schämen, den folgenden Satz zu sagen. "Ausserdem… warst du doch immer bei mir… das hast du selbst gesagt…" Dabei sah er etwas beschämt zur Seite. Er wusste einfach nicht, wie er ihr dabei in die Augen blicken sollte. Ein salziger Geruch schlug in seine Nase und zwang ihn damit, zu der Frau vor ihm zu blicken. Er konnte noch ein Augenpaar voller Tränen sehen, dann wurde er von einem Moment auf den anderen umarmt. Etwas unschlüssig meinte Inu Yasha: "La-lass das… du weisst doch, dass ich deine Tränen nie mochte…" Doch dann schlang er selber seine Arme um die Frau und drückte sich fest an diese. Keiner seiner Freunde verstand nun wirklich, was los war. Nur Kagomes Blick war etwas mehr als nur missbilligend. Reine Eifersucht brodelte in ihr. °Also… das ist doch…° Das Mädchen fand einfach keine Worte, um sich richtig ausdrücken zu können. Zu Kagomes Erleichterung löste das Paar vor ihr ihre Umarmung. Die Frau fuhr noch mit der Hand über die Augen, um die restlichen Tränen wegzuwischen. Dann wand sie sich den übrigen Anwesenden: "Bitte verzeiht mir meine Ungehaltenheit. Ich konnte einfach nicht länger abwarten. Dabei habe ich mich euch gar nicht vorgestellt." Sie verbeugte sich etwas und meinte dann mit einem warmen Lächeln. "Ich bin Izayoi, Inu Yashas Mutter. Es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen." Den beiden Mädchen und dem Mönch fuhr gleich die Kinnlade nach unten. DAS war Inu Yashas Mutter??? Als dieser Gedanke in Kagomes Hirn eindrang, wurde sie sofort rot. Sie konnte es nicht fassen, sie war tatsächlich auf Inu Yashas Mutter eifersüchtig gewesen! Also, Peinlicheres konnte ihr einfach nicht passieren. War es denn schon so schlimm? So beeilte sich das Mädchen aus der Zukunft, sich ebenfalls vorzustellen: "Ich bin Kagome. Es freut mich, Euch kennen zu lernen." Dabei machte sie eine tiefere Verbeugung, als sie es normalerweise tat. Als sich auch der Mönch und die Dämonenjägerin vorgestellt hatten, fragte Inu Yasha, mit dem Daumen zur Seite zeigend: "Mutter, wer ist denn das? Dein neues Schosshündchen?" Wenn Izayoi über die Redeart ihres Sohnes überrascht war, so zeigte sie dies nicht. Sie ging nur etwas zurück und sagte: "An deiner Stelle würde ich mehr Respekt zeigen, mein Junge." Durch diesen Satz war Inu Yasha noch verwirrter, als er es schon vorher war. Er wollte schon nachfragen, als sich der riesige Hund zu einer Lichtkugel formte und dann auf der Erde landete. Ein paar Momente später wurde aus der Kugel eine Gestallt. Als das Licht verblasste, stand ein Mann mitten auf dem vorherigen Kampfplatz. Er trug eine schwere und kunstvolle Rüstung über einen wertvollen Haori. Seine silbernen Haare waren hinten mit einer Schnur zusammengebunden, die goldenen Augen sahen ernst auf den Hanyou. Izayoi blickte zu dem Mann und meinte darauf: "Dies ist Inu Taishou, Herrscher über die Westlichen Gebiete, der Herr aller Hundeyoukai." Mit grossen Augen sah der Halbdämon zu dem Herren der Hunde. Überraschung war in seinem Blick zu sehen, aber auch etwas wie Ehrfurcht. °Das ist… mein Vater?° Ui, den Vater als "Schosshündchen" zu bezeichnen ist nicht gerade toll. Wie sich das wohl entwickeln wird? Alles im nächsten Kapitel ^^ LG Natsu-chan Kapitel 11: ------------ Hallöchen Mal 'ne kurze Erklärung: Kagome hat Izayoi nicht erkannt, weil sie die Unfrau / Unmutter vor langer Zeit gesehen hat. So konnte sie sich nicht sofort daran erinnern. Dann aber kam es ihr endlich in den Sinn und so schämte sie sich. Nicht zu vergessen, dass man während einem Eifersuchtsanfall solche Kleinigkeiten übersieht ^^ "Dies ist Inu Taishou, Herrscher über die Westlichen Gebiete, der Herr aller Hundeyoukai." Mit grossen Augen sah der Halbdämon zu dem Herrn der Hunde. Überraschung war in seinem Blick zu sehen, aber auch etwas wie Ehrfurcht. °Das ist… mein Vater?° ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Goldene Augen sahen direkt in goldene. Inu Yasha wusste nicht, was er tun sollte. Alles in ihm war verkrampft, zwang somit nur starr dazustehen. Eine Gänsehaut nach der anderen lief seinen Rücken runter. Während der Hanyou dastand, steif wie eine Säule, ging der Herr der Hunde gemächlich auf ihn zu. Keine drei Meter vor dem jungen Mann blieb Inu Taishou stehen. Da konnte Inu Yasha seiner Aura nicht mehr standhalten. Voller Ehrfurcht und Demütigung brach er auf die Knie, die Augen immer noch weit aufgerissen, das Gesicht gen Boden gerichtet. Er wagte es nicht mehr, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, auch nur einen einzigen Ton von sich zu geben. Er hatte seinen Vater, den Herrn aller Hundeyoukais, ein Schosshündchen bezeichnet. Wenn er dies überlebt… "Steh auf, Inu Yasha. Keiner aus unserer Familie kniet auf dem Boden wie ein Stück Elend." Sofort gehorchte dieser dem Befehl, auch wenn er ziemlich ratlos war. Er bestrafte ihn nicht? Wahrscheinlich würde dies erst kommen, beschloss der Hanyou. "Wie ich sehe, hast du Tessaiga finden können… und es beherrschen tust du auch." "Vater…", flüsterte Inu Yasha, denn das war das einzige, was er in dem Moment zu Stande bringen konnte. Etwas wie ein Lächeln umspielte das Gesicht des grossen Hundedämons, als er seine Hand auf die Schulter seines Gegenübers legte und meinte: "Du bist ein starker Mann geworden… mein Sohn." Abermals musste Inu Yasha schlucken. So oft hatte er sich gewünscht, wenigstens ein einziges Mal seinen Vater sehen zu können. Er versuchte so gut er konnte, mehr über ihn herauszufinden. Und nun… nun hatte er mit ihm gekämpft, ihn anschliessend als Schosshündchen bezeichnet ohne eine Ahnung gehabt zu haben, wer das wirklich gewesen war. Er stand ihm, seinem Herrn und Vater, gegenüber und konnte kein einziges verdammtes Wort mehr herausbringen. Und zu seiner grössten Überraschung wurde er als ein starker Mann bezeichnet und als sein Sohn anerkannt. Das war für ihn ein Bisschen zu viel… "Uh." Unwillkürlich musste der Hanyou dieses Geräusch von sich geben. Er wurde plötzlich so fest auf den Rücken gehauen, dass es ihm glatt den Atem verschlug. "Komm schon, mein Junge, nicht so steif dastehen. Ich fresse dich schon nicht." Inu Yasha konnte nur doof blinzeln. Vater? Um ein Lagerfeuer herum sass eine mehr als nur merkwürdige Gruppe. Eine Miko, ein Hanyou, eine Dämonenjägerin mit einer Dämonenkatze auf dem Schoss und ein buddhistischer Mönch mit einem Kitsune auf der Schulter befanden sich auf der einen Seite des Lagerfeuers. Auf der anderen sassen ein vornehmer Youkai und eine Hime. Zwar wusste Kagome, dass man Leute nicht anstarren durfte, aber… sie konnte es sich nicht verkneifen. War ja auch klar, wann sah sie Inu Yashas Eltern wieder mal? Inu Yasha hatte seine Mutter wirklich gut beschrieben. Sie wirkte wie eine gütige, liebenswürdige Person. Zumal war sie eine wahre Schönheit. Kein Wunder, dass selbst ein Dämon sich in sie verliebt hatte. Beim letzten Gedanken warf das Mädchen einen etwas sehnsüchtigen Blick einer gewissen Person zu. Zwar handelte es sich dabei um einen ganz flüchtigen Blick, aber eine Person hatte ihn doch bemerkt. Izayoi lächelte verstollen. Da hatte sich jemand ganz gewaltig in ihren Sohn verguckt. "Inu Taishou-sama.", ertönte Mirokus Stimme. "Verzeiht mir bitte meine Unhöflichkeit, aber mich würde der Grund interessieren, warum Ihr und Izayoi-sama hier seid. Ihr seid doch beide schon…" Er unterbrach sich selber, nicht wissend, wie er den Satz möglichst höflich beenden sollte. Doch da wurde ihm schon geholfen. "…tot, ich weiss." Der Herr der Hunde sah den Mönch ungerührt an. "Du kannst das ruhig sagen, Mönch. Nun zu deiner Frage. Das Tal, in dem wir uns momentan aufhalten, ist kein gewöhnliches Tal." "Kein gewöhnliches?", fragte Miroku überrascht nach. Also für ihn wirkte das Tal mehr als nur normal. "Das ist das Tal der toten Seelen.", erklärte Inu Yasha das Tal runterblickend, da er es sich auf einem Stein bequem gemacht hatte. Überrascht und zugleich fragend sah Kagome den Hanyou an. "Was?" "Das Tal der toten Seelen.", wiederholte der brav. "Der einzige Ort in Diesseits, der eine indirekte Verbindung zwischen der Welt der Toten und der Welt der Lebenden darstellt. Wesen, die länger als hundert Jahre tot sind und zu ihren Lebzeiten ein vorbildliches Leben geführt haben, erhalten die Möglichkeit, in diesem Tal zu erscheinen. So weit ich weiss, kann eine Seele nur einmal im Jahr im Tal erscheinen. Na ja, als Tote haben sie damit meistens kein grosses Problem. Im Jenseits existiert der Begriff "Zeit" nur im Sinne eines Wortes." "In welchem Sinne?", fragte Shippo nach, denn er verstand den letzten Satz beim besten Willen nicht. "Wir, als Toten, haben kein Zeitgefühl. Das Wort "Zeit" hat für uns keine so grosse Bedeutung wie für Lebende.", klärte Izayoi den Kleinen auf. "Woher weisst du davon?", erkundigte sich Miroku fasziniert. Schliesslich war der Hanyou der Letzte, der gerne philosophische Reden schwang. "Hab mal davon gehört.", gab der eine undefinierte Antwort. "Dies haben die Götter möglich gemacht, um den Toten die Chance zu geben, die Welt nach ihrem Tod ansehen zu können.", übernahm Inu Taishou. "Aber, wie gesagt, dies ist nur möglich, wenn man zu Lebzeiten ein vorbildliches Leben führte. Gleichzeitig bekommt man damit zugesichert, dass man im nächsten Leben als ein höheres Wesen wiedergeboren wird." "Als Mensch?", wollte Kagome genauer wissen. "Zum Beispiel." Izayoi lächelte. "Die meisten Menschen bekommen keine Gelegenheit mehr, ihre Angehörigen zu treffen, jedenfalls nicht hier, im Tal. Kein Mensch lebt hundert Jahre… Bei dir, Inu Yasha, ist das anders. Als ein Halbdämon lebst du länger als die Menschen. So konnten wir uns wieder sehen." Der Angesprochene nickte nur, doch man merkte, dass er mit seinen Gedanken weit wo anders war. "Inu Yasha?" Kagome wollte schon vor seinen Augen mit der Hand herumfuchteln, doch sie kam nicht dazu. "Vater? Kann ich mit Euch reden?" Erwartungsvoll sah der Hanyou den Youkai an. Als Antwort erhielt er nur ein Nicken. Inu Yasha wartete noch, bis Inu Taishou aufgestanden war, ehe er sich selbst erhob. Seine Freunde konnten nur staunen – seit wann war denn Inu Yasha so fügsam und gehorsam - und vorallem so höflich? Etwas weiter weg von der Lichtung blieben die beiden stehen. Der Herr der Hunde setzte sich auf einen Stein, sah seinen Sohn an. "Nun, worüber willst du mit mir reden?" Inu Yasha, der sich sofort nach seinem Vater ebenfalls gesetzt hatte, antwortete gefügig. "Ich habe einige Fragen, deren Antwort ich gerne erfahren möchte. Und Ihr, Herr Vater, seid der einzige, der mir eine Antwort geben könntet." Der Hundeherr lächelte in sich hinein. "Dann stell mir doch deine Fragen." Der Hanyou musste durchatmen, bevor er die erste Frage stellte: "Warum habt Ihr einen Menschen als Gemahlin ausgesucht? Die meisten Youkai – wenn nicht alle – empfinden dies als eine Schande für die gesamte Rasse und ich bin mir sicher, Ihr wisst es besser als ich. Dennoch habt Ihr meine Mutter als Gemahlin ausgewählt. Weshalb?" "Wäre es dir lieber, du wärst gar nicht geboren?", kam die Gegenfrage. "Nein, das meinte ich mit meiner Frage nicht. Ich meinte damit eher Euch. Es gab sicher mehr als genug Youkai, die Eure Entscheidung missbilligten." "Das stimmt." Und nach einer kurzen Pause. "Dennoch ändern diese ganzen Geschichten nichts an der Tatsache, dass du, Inu Yasha, mein Sohn bist. Ich habe dich als diesen anerkannt und nicht einmal Sesshomaru konnte etwas gegen meinen Entscheid tun." Inu Yasha schluckte. Er war also kein unerwünschtes Kind, im Gegenteil, er war erwünscht und voller Vorfreude erwartet. In anderem Fall hätte sein Vater ihn wohl nicht anerkannt. "Ich denke, das war nicht die einzige Frage, die dich beschäftigt hat, oder, mein Sohn?" Schon wieder… schon wieder bezeichnete der Hundefürst ihn als seinen Sohn… Er konnte fast keinen Ton rausbringen. In dem Moment war er einfach nur überfordert von dem, was er gehört hatte. Die Stimme seines Vaters holte ihn wieder in die Realität zurück. "Wenn du schon nichts fragen willst, frage ich dich mal etwas: Wie stehst du zu dem Mädchen namens Kagome?" Wie auf Kommando wurde Inu Yashas Gesicht knallrot. Der Hundeyoukai betrachtete seinen Sohn mit einem amüsierten Blick. Da hatte er ja voll ins Schwarze getroffen. "Ich-ich weiss nicht, was Ihr damit meint, Herr Vater.", erwiderte dann Inu Yasha, wobei er kaum merklich stotterte. Doch sein Vater verhielt sich so, als hätte er diese peinliche Frage eifrig bejaht. "Sie ist wirklich ein liebes Mädchen. Sie hat eine reine Seele. Ich bin mir sicher, sie wird dir verhelfen, nach deinem Tod ins Paradies zu kommen… Obwohl… Ich denke, du würdest so oder so dort landen." "Was macht euch so sicher, Vater?" Der Hanyou konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum ausgerechnet er ins Paradies kommen sollte. Er selbst hatte schon eher mit einem hübschen Plätzchen in der Tiefen der Hölle gerechnet. "Kein einziges Wesen, welches durch deine Hand starb, ist aus reiner Mordlust deinerseits gestorben." Inu Yashas Blick wurde matt. "Seid Ihr Euch da wirklich sicher, Herr Vater?" Pause. "Du meinst bestimmt die Zeit, in der du dich vergisst… die Zeit, wenn mein Blut in dir die Kontrolle übernimmt… Wenn ich mich nicht täusche, bedauerst du nach jeder Verwandlung alles, was du angerichtet hast, oder?" Es genügte nur den Gesichtsausdruck des Hanyous zu betrachten, um zu wissen, dass der Hundeyoukai mit seiner Vermutung mehr als nur richtig lag. Er wollte noch etwas anderes sagen, unterbrach sich aber. Statt etwas zu sagen, schnupperte er kurz in der Luft. Automatisch tat Inu Yasha ihm gleich… "Verdammt!" Ohne auf die ganzen vornehmen Floskeln und Verhaltensregeln zu achten, sprang der Halbdämon wie von einer Tarantel gestochen auf und war einen Moment später im Gebüsch verschwunden. Sein Vater war über diese Reaktion etwas verblüfft, folgte seinem Sohn aber unverzüglich. Sie beide liefen noch, als Inu Yasha schon anfing zu schreien: "MACHT EUCH BEREIT!!! DÄMONEN SIND AUF DEM WEG!!!" Sofort packte Sango ihren Bumerang und schwang diesen kampfbereit hinter ihren Rücken. Miroku war blitzschnell auf den Beinen und sah in der Suche nach Feinden umher. Kagome machte ihren Bogen parat, wies Shippo währenddessen, sich zu verstecken. Der Kleine tat sofort wie ihm gehiessen wurde. Izayoi sah den Vorbereitungen besorgt zu. Ein Dämon, der das Tal der toten Seelen angriff? Das war absurd! Welcher Dämon war lebensmüde genug, die Bewohner und die Besucher des heiligen Tals anzugreifen? Damit würde jeder, der dies wagte, bis in alle Ewigkeiten von den Göttern verdammt werden. Irritiert bemerkte der Halbdämon, dass seine Mutter plötzlich durchsichtig wurde… so, wie sein Vater! "Was passiert mit euch? Warum…" Er konnte seine Frage nicht beenden, denn die zwei waren schon verschwunden. Inu Yasha unterdrückte einen Fluch. Kaum hatte er endlich seinen Schöpfer getroffen und die Möglichkeit bekommen, sich mit ihm auch noch unterhalten zu können, wurde ihm diese Chance sofort weggenommen. Daher war Inu Yasha entsprechend gelaunt, als er auf die Dämonenmenge zuging. "Ihr Dreckssäcke, wer hat denn euch hierher bestellt? Hat die einsame Gehirnzelle bei euch da oben immer noch nicht geschnallt, dass ihr auf dem verbotenem Revier seid?" Als Antwort erhielt er nur ein Zischen. "Ihr wollt es nicht anders…", murmelte Inu Yasha eiskalt. "KAZE NO KIZU!!!" Der grösste Teil der "Besucher" war Geschichte, die anderen waren sich nicht mehr so sicher, dass sie auch die richtigen angegriffen hatten. "Hiraikotsu!!!", ertönte Sangos Stimme und einige Dämonen mehr erhielten die Möglichkeit, ihren Ahnen gegenüber treten zu können… "Sango!!!" Der Schrei des Mönches lies die Dämonenjägerin überrasch umdrehen… um in ein riesiges, weit aufgerissenes Maul zu blicken. Einen Moment später wurde sie zur Seite gestossen. Etwas Schweres landete auf ihr und sie keuchte, da sie fast keine Luft bekam. Dennoch als Sango ein leises Stöhnen hörte, vergass sie ihre Atemnot sofort. Miroku hatte sich zur Seite gewälzt und hielt mit einem schmerzerfüllten Gesicht den rechten Arm. Da dort keine Wunde zu sehen war, vermutete die Dämonenjägerin, dass der Mönch sein Kazaana eingesetzt hatte. "Oh mein Gott, Miroku! Was hast du?" Der Houshi lächelte gequält: "Die Mistdinger sind giftig." Sein verzerrtes Gesicht verlieh seiner Aussage noch mehr Nachdruck. Ausserdem sah sein Arm doch noch recht mitgenommen aus, da die Venen viel dunkler wurden und traten mehr hervor als sonst. °Hoffentlich wird es ihm besser gehen.°, dachte Sango noch, ehe sie nach den anderen sah. Inu Yasha schleuderte ein Kaze no Kizu nach dem anderen und Kagome… °Kagome?° Sango sah sich um, doch sie entdeckte die junge Miko nicht. Das was mehr als merkwürdig. Sie hatte doch von Anfang an mit den Pfeilen um sich geschossen. Wo war sie denn bloss? Währenddessen pulverisierte Inu Yasha eine Horde Dämonen nach der anderen. °Na endlich, geht doch.°, dachte er noch, als er merkte, dass die Menge der Feinde sich deutlich verkleinerte. °Nur noch ein letzter Schlag.°, dachte er siegessicher, als er mitten in der Bewegung erstarrte. Ein Geruch schlug ihm in seine empfindliche Nase, den er während des Kampfes nicht bemerkte. Die Augen des Hanyous spiegelten pures Grauen. °Nein.°, schoss ihm durch den Kopf. Hm, wenn man sich zu sehr reinsteigert, kann man noch manches vergessen. Bis zum nächsten Mal ^^ LG Natsu-chan Kapitel 12: ------------ Dieses Mal etwas früher, als sonst. Währenddessen pulverisierte Inu Yasha eine Horde Dämonen nach der anderen. °Na endlich, geht doch.°, dachte er noch, als er merkte, dass die Menge der Feinde sich verkleinerte. °Nur noch ein letzter Schlag.°, dachte er siegessicher, als er mitten in der Bewegung erstarrte. Ein Geruch schlug ihm in seine empfindliche Nase, den er während des Kampfes nicht bemerkte. Die Augen des Hanyous spiegelten pures Grauen. °Nein.°, schoss ihm durch den Kopf. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Als hätte er sich von der Leine gerissen, rannte Inu Yasha wie besessen los. °Kagome.°, war sein einziger Gedanke in dem Moment. Einige Sekunden später erreichte er die Quelle des Geruchs… und blieb erstarrt stehen. Kagome hing an einem Baum mit spitzen Dornen genagelt. Ihr gesamter Körper war mit Wunden übersäht, man sah Blut, welches sich durch ihren Körper den Weg nach unten bannte. Ihr Kopf hing schlaff, der Mund war leicht geöffnet, die Arme hingen schlaff neben ihren Körper. Auf ihrer Schuluniform standen folgende Worte, rot auf weiss geschrieben: //Weißt du das noch, Inu Yasha?// Neben sich hörte der Hanyou einen erschreckten Laut. Sango und Miroku waren ihm gefolgt und sahen das Bild zusammen mit ihm an. Er musste trocken schlucken. "Wir müssen sie runter nehmen.", krächzte er hervor und wollte schon los gehen, als er spürte, wie sein Ärmel gepackt wurde. Beim Zurückblicken sah er direkt in Sangos verängstigte Augen. "Lebt sie noch?", hauchte sie kaum hörbar. Inu Yasha nickte zur Bestätigung. "Wir müssen sie so schnell und vorsichtig, es nur geht, runter nehmen." Ein weiteres Mal lies sich Sango nicht bitten. "Ich habe eine Hütte gefunden!", ertönte Shippos Stimme. Der Mönch, die Dämonenjägerin und der Halbdämon waren gerade damit fertig geworden, ihre Freundin vom Baum runter zu holen. "Zeig uns den Weg.", war Inu Yashas kurze Anweisung, während er die Miko auf seine Arme hoch hob. Sie musste dringend verarztet werden, sonst würde sie noch am Blutverlust sterben. Und DAS war definitiv das letzte, was der Hanyou zulassen würde. Der Kitsune schnellte in eine nur ihm bekannte Richtung, der Rest folgte ihm schweigsam. Aus den Augenwinkeln sah Inu Yasha, dass Miroku Kagomes Fahrrad fuhr, während Sango auf dem Rahmen vor dem Mönch sass. Normalerweise hätte er bei diesem Anblick geschmunzelt, aber dies war eben keine normale Situation. Er machte sich riesige Sorgen um das Mädchen. Ihm war klar, dass die Wunden von der Tiefe her für einen Menschen nicht tödlich waren. Aber er wusste nicht, wie lange sie schon dort hing, wie viel Blut sie schon verloren hatte. Ausserdem bereitete ihm die Nachricht auf ihrer Uniform zusätzliche Kopfschmerzen. °"Weißt du das noch, Inu Yasha?" Wer? Wer könnte dies nur getan haben? Und dazu noch in dem heiligen Tal? Das ist doch absurd. Jeder, der die Besucher oder gar die Seelen im Tal angreift, lenkt automatisch den Zorn der Götter auf sich. Und wenn der schlimmste Fall eingetroffen wäre, würde sich noch so starker und mächtiger Krieger wünschen, direkt in die Hölle befördert zu werden.° Die ganze Geschichte ergab keinen Sinn. Und warum musste ausgerechnet Kagome so verletzt werden? Warum nicht jemand anders? Und die Position… °NARAKU!!!° Die Erkenntnis traf den Hanyou wie ein Schlag ins Gesicht. Na klar, das konnte nur Naraku gewesen sein. Inu Yasha presste die Zähne zusammen. Nur dieser Mistkerl würde diese Tat als witzig empfinden. "Verdammt!" Er beschleunigte noch mehr, so dass auch Shippo sich auf seinen Rücken setzen musste. Für ihn war der Hanyou einfach viel zu schnell. Der kleine Fuchsdämon schaffte gerade noch, den Weg zu weisen, so schnell war Inu Yasha. °Verflucht seiest du, Naraku! Verflucht und verdammt!° Der Halbdämon sah besorgt, wie der Atem des Mädchens in seinen Armen immer schwerer wurde. Wenn sie es nicht rechtzeitig schaffen würden… "Da ist sie!", schrie Shippo plötzlich neben seinem Ohr und deutete mit der kleinen Kinderhand auf eine uralte, verlassene Hütte, die nur durch ein Wunder stand. Beim Eingang bremste Inu Yasha und sah Sango zu, wie diese vom Fahrrad runtersprang, während der Mönch eigentlich noch weiter fuhr. "Bing sie sofort in die Hütte und leg sie auf die Matte oder etwas, was sich als diese eignen könnte. Shippo, hol' du Wasser. Miroku-sama, macht ein Feuer. Macht schon, es zählt jede Sekunde." Kaum war Miroku vom Fahrrad runtergesprungen, war der schon wieder verschwunden. Shippo hatte es ebenfalls wie weggeblasen, als der zum nächst liegenden Bach lief. Kirara folgte ihm. Schliesslich mochte sie Kagome auch und wollte auch helfen. Derweilen schaffte Sango, eine Art Bett für ihre Freundin zusammen zu basteln. Ein paar Momente später lag Kagome schon dort. "Inu Yasha, könntest du Kagomes Rucksack bringen? Ich brauche Verbandszeug." Ausnahmsweise folgte der widerspenstige Halbdämon der Aufforderung ohne irgendwelchen Kommentar. Allein dies bewies schon, wie ernst die Lage war. Kaum waren die kleinsten der Gruppe wieder eingetroffen, schon waren sie wieder verschwunden. Sie wussten schon aus Erfahrung, dass es beim Versorgen der Wunden viel Wasser brauchte. Als Sango rauslugte, um die Lage zu checken, sah sie Miroku, der schon das Bachwasser wärmte. Inu Yasha war kaum drei Schritte von ihr entfernt, mit Kagomes Rucksack bepackt. Die Dämonenjägerin nahm diesen nickend an. "Es tut mir leid, Inu Yasha, aber du kannst nicht rein. Du, Houshi-sama, auch nicht. Ich muss Kagomes gesamten Körper freilegen, um diesen zu säubern und zu verbinden." Die männlichen Begleiter nickten nur. Nicht einmal Miroku kam dabei auf irgendwelche unsittlichen Gedanken. Zu sehr sorgte er sich um das Mädchen, welches ihm ermöglicht hatte, solche Freunde zu finden. Er warf einen Seitenblick auf seinen Freund. Wie der sich momentan fühlte, konnte der Mönch nur annährend vermuten. Schwerfällig lehnte sich der junge Mann an einen Baumstamm. Bei der ganzen Hetzerei hatte er glatt vergessen, dass er selbst vergiftet war. Gut, dass er noch Kagomes Medizin für alle Fälle dabei hatte… Kagome-sama… ja, sie war wahrlich ein gütiger, wunderbarer Mensch. °Sango, lass sie bitte nicht sterben. Ohne sie hätte ich dich nicht getroffen. Wir alle brauchen dieses Verbindungsglied…° Sie standen schon seit ca. fünfzehn Minuten, als sie plötzlich bekannten Stimmen hörten. "Meine Güte, wie seht ihr denn aus!" Inu Yasha konnte nur erstaunt hauchen: "Mutter…" "War der Kampf so hart?", ertönte die Stimme Inu Taishous. "Nein.", lautete die prompte Antwort. "Es waren einfach viele." Izayoi sah sich kurz um. "Sag', Inu Yasha… wo sind denn deine weiblichen Begleiterinnen?" Das Gesicht des Hanyous wurde noch härter, als es schon vorher war. Es wurde buchstäblich zu Stein. "Dieser Angriff war ein Ablenkungsmanöver. Das Hauptziel dieses Anschlages war Kagome. Sango verarztet im Moment ihre Wunden… Ich habe leider zu spät bemerkt, was hinter dieser Aktion steckte…" Es breitete sich eine bedrückte Stille aus. "Inu Taishou-sama, Izayoi-sama.", fragte schliesslich Miroku. "Warum seid Ihr vorher verschwunden? Und weshalb seid Ihr wieder da?" "Um die Seelen zu schützen, verschwinden sie, wenn das Tal angegriffen wird.", erklärte die Hime, nachdem sie mit einem Blick auf ihren Gemahl um Erlaubnis fragte und diese ihr auch gewährt wurde. "Oder besser, falls das Tal angegriffen wird, denn so etwas ist noch nie vorgefallen… Jedenfalls können die Seelen wieder ins Tal kommen, sobald die Kämpfe vorbei sind. So sind mein Gemahl und ich unverzüglich hier erschienen." Inu Yasha nickte nur, lehnte sich aber weiterhin scheinbar lässig an einen Baumstamm. Irgendetwas sagte ihm, dass es mit dieser Warterei noch was auf sich haben würde… Derweilen beschäftigte sich Sango voll mit dem Verarzten Kagomes Wunden. Sie hatte schon der Körper ihrer Freundin freigelegt und hatte alles um die Wunden herum gesäubert. Nun kam der schwierigste Teil ihrer Aufgabe: Die Dämonenjägerin musste der Miko die Dornen aus dem Leib reissen und das wortwörtlich! Die junge Frau schluckte. °Na dann…° Doch sie kam nicht zum Zug, denn… "Uh…" Kagomes leises Stöhnen liess Sango überrascht sitzen bleiben. "Kagome.", sagte sie dann heisser. "Wie fühlst du dich? Tun deine Wunden dir sehr weh?" Das Mädchen lächelte leicht. "Es geht schon… Ich überlebe dies…" Sango musste erleichtert lächeln. Wenn Kagome so redete, dann war noch nicht alles verloren. Doch dann verschwand ihr Lächeln wieder. Sie musste ja noch die Dornen rausziehen. Aber für Kagome, da sie nun wieder wach war, würde dieses Vorhaben enorm schmerzhaft sein. So gesehen, war Kagomes Erwachen doch nicht so toll, wie es am Anfang schien. "Sango… was hast du?", krächzte ihre verletzte Freundin, doch ihre Frage wurde ignoriert. Statt zu antworten sagte die Dämonenjägerin zu Shippo: "Shippo, geh bitte raus zu den anderen und sag denen, dass Kagome gesund wird. Sie dürfen aber immer noch nicht die Hütte betreten. Hast du mich verstanden?" Der Kitsune nickte eifrig. "Gut… Ah, und noch etwas: Bleib du lieber bei den anderen draussen." "Aber warum…?" "Weil ich es so gesagt habe. Und jetzt los, geh schon." Etwas geknickt verliess der Fuchs die Hütte. Fragend sah die Liegende ihre Freundin an. Was war bloss in sie gefahren? Doch dann sah Sango die Miko fest an. "Kagome, dein gesamter Körper ist mit Wunden übersäht und in deinem Oberkörper stecken spitze Dornen. Um deine Wunden versorgen zu können, muss ich diese Dornen ausziehen. Aber da du nun wach bist, wird dir dies enorme Schmerzen bereiten…" "Tu das." Sango verschluckte sich. Einfach so? "Tu das."? War ihr denn überhaupt klar, wie weh so etwas tat? "Kagome…", fing die Taijiya vorsichtig an. "Dir ist klar, dass…" Wieder wurde sie unterbrochen. "Es ist mir klar, dass es weh tut, doch wenn du dies nicht machst, wird es mit mir nur noch schlimmer. Also tu, was du tun musst." "Kagome…" Doch diese lächelte nur etwas gequält. "Zieh endlich die Mistdinger raus." Da musste die Dämonenjägerin lachen. Sie konnte es einfach nicht glauben. In solch einer Situation zitierte die Miko doch tatsächlich den sturen Hanyou, wenn er etwas ihm Magen reingebohrt bekommen hatte. Gequält schloss Sango die Augen. "Es tut mir leid, Kagome.", flüsterte sie. "Bitte hasse mich nicht dafür." "Warum sollte ich dich hassen, wenn du mich heilst?" Wieder zierte ein Lächeln das Gesicht der Dämonenjägerin, doch dieses war eher traurig und von Schuldgefühlen gezeichnet. Ihre Finger packten fest das erste Dorn. "Bereit?" "Raus mit den Mistdingern." Dann zog Sango… "Mann, die wollen das Ganze wirklich unnötig in die Länge ziehen." Nach Shippos Nachricht wirkte Inu Yasha eher genervt als besorgt. Dennoch interpretierte Miroku dessen Verhalten als Schauspiel. "Es braucht halt Zeit, bis man alle Wunden verarztet." Genervt lehnte sich der Hanyou wieder an den Baumstamm. Was er wirklich nicht ausstehen konnte, war zu warten. Einfach da sitzen und abwarten, was passiert. Dieses Gefühl, tat- und ratlos zu sein, machte ihn wahnsinnig! Miroku schüttelte nur den Kopf. Inu Yasha und sein hitziges Temperament. Andererseits… so waren er und Kagome sich gegenseitig wert. Der Mönch betrachtete noch mal seinen Freund. Der stand nah an einem Baum, die eine Hand in seiner Hosentasche. Die andere konnte Miroku nicht sehen, wahrscheinlich war sie durch den Baum bedeckt worden. Sein mürrisches Gesicht war zur Seite gewandt. Anscheinend wollte der Hanyou partout nicht zur Hütte sehen. Miroku seufzte. Der war ja launischer als ein verwöhntes Weib… "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Dieser markerschütternder Schrei liess alle Anwesenden zur Hütte blicken. "Kagome." Inu Yashas Stimme war nur ein Hauchen, dennoch verstand ihn sein Vater. Während der Wartezeit hatte ihm der Mönch die Geschehnisse geschildert, so wusste er über die Verletzungen der Miko bescheid. Kurz warf er einen Blick auf seinen Sohn. Inu Yashas Gesicht war zu Stein erstarrt, dennoch meinte der Youkai einen Funken Sorge in dessen Blick gesehen zu haben. Seinen Kommentar behielt er für sich. "KAGOME!!!" , schrie Shippo und wollte schon in die Hütte stürmen, als er am Kragen gepackt wurde. Als der Kitsune nach hinten sah, bemerkte er Miroku. "Miroku, was soll das? Lass mich los! Ich will zu Kagome!" Dennoch war der Mönch unerbittlich. Das einzige, was er tat, war seinen Kopf zu schütteln. "Wir dürfen nicht rein. Du selbst hast gehört, was Sango gesagt hat." "Aber…" Shippo wagte nicht mehr zu reden, nachdem er dem viel sagenden Blick Mirokus begegnete. So machte er das einzig gebliebene: Der Kleine warf sich in die Arme seines grossen Freundes und schluchzte leise vor sich hin. Der Mönch hingegen konnte nichts anderes machen, als den Arm auf den jungen Dämon zu legen. Ihm selbst schauderte es, sich vorzustellen, welche Qualen Kagome in dem Moment erlitt. Die nächsten Minuten waren die schlimmsten, die Inu Yasha je erlebt hatte. Immer wieder hörte er die schmerzerfüllten Schreie Kagomes, konnte aber nichts tun ausser warten. Warten, bis dieser Horror vorbei war. Seine Hand presse er gegen die Baumrinde. Bei jedem Schrei zuckte er zusammen, dennoch merkte dies niemand. Anscheinend waren alle viel zu sehr damit beschäftigt, sich Sorgen über das Mädchen in der Hütte zu machen. Und er selbst… Er musste sich fast festhalten um nicht in das Häuslein zu stürzen. Obwohl… dies war wohl nicht wirklich eine gute Idee. Was konnte er schon ausrichten? Nichts. Rein gar nichts. Und das brachte ihn zur Weissglut!!! Er roch ihr Blut und ihre Tränen und konnte nichts dagegen machen!!! °So ein verdammter Mist! Naraku, wenn ich dich finde, wirst du den qualvollsten Tod sterben, den es auf dieser Welt nur gibt, das verspreche ich dir!° Nach scheinbar unendlicher Zeit kam Sango raus. "Ich bin fertig." Kaum waren diese Worte ausgesprochen, schon raste ein roter Blitz neben ihr vorbei, direkt in die Hütte. Inu Taishou hob nur eine Augenbraue: "Huh… der hatte es aber eilig… Wie geht es der Miko?" Die Frage war an Sango gerichtet. Zu seiner Überraschung reagierte die junge Frau nicht darauf. "Sango-sama, was habt Ihr?", fragte auch Miroku, doch das einzige, was er als Antwort bekam, war eine Armbewegung ihrerseits. Die Taijiya zeigte mit dem Finger auf etwas, was er von seinem Sitzplatz nicht sehen konnte. So stand er auf und ging auf die junge Frau zu, bis er neben ihr stehen blieb. Als der Mönch in die entsprechende Richtung blickte, verschlug es ihm fast die Sprache: Die Stelle, an der Inu Yashas Hand gewesen war, war aufs Äusserste zerkratzt. An einigen Stellen war Blut zu sehen. Sango und Miroku sahen sich gegenseitig an. Um seine Steinmine beibehalten zu können, hatte Inu Yasha seine Krallen und die Hand in die Baumrinde und dann in den –stamm reingebohrt… Da macht sich jemand mächtige Sorgen um das Mädchen aus dem 20./21. Jahrhundert. Wie es sich wohl weiterentwickelt? LG Natsu-chan Kapitel 13: ------------ Inu Yashas Reaktion ist auf jeden Fall verständlich. Und da er einen grossen Wert darauf legt, auf keinen Fall seine Gefühle zu zeigen, dachte ich mir die Situation mit dem Baum aus. Ist, wie ich sehe, gut rübergekommen ^^ O.K., ich sollte lieber aufhören, mir selbst zu schmeicheln, und lieber ein neues Kapitel hochladen =) In der Hütte blieb er wie angewurzelt stehen. Erst schluckte er, dann ging der Hanoyu zum auf der Matte liegenden Mädchen. Beim zusammengebastelten Bett angelangt ging er in die Hocke und sah das Gesicht der Liegenden genau an. Sie war erschöpft und wirkte leicht gequält. Die Prozedur hatte ihr ziemliche Schmerzen zugefügt, das konnte er mehr als deutlich sehen. "Kagome." Seine Stimme war nicht mehr als ein heisseres Flüstern. "Kannst du mich hören?" Müde öffnete das Mädchen die Augen und drehte den Kopf in die Richtung des Halbdämons. Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihre Hand suchte die seine und wurde bald darauf von der groben Pranke genommen. So grob und gross seine Hand auch war, seine Berührung war mehr als sanft und vorsichtig. "Wie füllst du dich?", fragte er immer noch im Flüsterton. "Es geht.", hauchte die Gefragte zurück. Der Hanyou senkte den Kopf. "Es tut mir leid, dass ich dich nicht beschützen konnte…" "Red keinen Unsinn. Du konntest es nicht wissen.", versuchte die Miko ihn zu beruhigen. "Aber ich musste!" Seine Stimme wurde heisser. "Ich musste es wissen. Ich musste wissen, dass kein Dämon das heilige Tal angreift, ohne vollkommen lebensmüde zu sein. Ich musste wissen, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver gewesen ist. Ich..." Er brach ab. Er musste sie beschützen, egal für welchen Preis. Und genau bei dieser Aufgabe hatte er gescheitert. Er konnte ihrem Blick standhalten und sah zu Boden. Einige Zeit lang war es still in der Hütte, dann ertönte wieder das müde Flüstern Kagomes. "Inu Yasha?" "Hm?" "Ich möchte schlafen." "Oh." Er machte schon Anstallten, aufzustehen, aber das Mädchen unterbrach sein Vorhaben. "Könntest du meine Hand halten, während ich schlafe?" Zuerst blickte der Halbdämon überrasch zu der liegenden Gestallt vor ihm, doch dann nickte er. "Natürlich…" °…das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann…° Kagome schlief schon, als Inu Yasha eine Bewegung hinter sich bemerkte. Er sah nach hinten und erblickte Izayoi. "Mutter." Diese kam auf den jungen Mann zu. "Wie geht es ihr?" "So weit so gut.", lautete seine Antwort, während sein Blick wieder auf dem Mädchen ruhte. "Es wird lange dauern, bis ihre Wunden sich heilen. Die Narben wird sie wohl nie mehr loswerden können…" Den letzten Satz sprach er mit einem bedauernden Unterton in der Stimme. Dieser Unterton entging seiner Mutter nicht. "Ist es möglich, sie an einen anderen Ort zu bringen?" Seine Frage spiegelte sich auf seinem Gesicht. "Ich möchte, dass du sie in das Schloss bringst." °Hä?°, dachte Inu Yasha sich nur, sparte sich aber die Frage. Seine Mutter würde nie etwas tun, was ihm oder seinen Freunden schaden würde. Nach einer halben Stunde laufen blieb die mehr als nur etwas aussergewöhnliche Gruppe mitten im Tal stehen. "Und wo ist das Schloss?", fragte der Halbdämon in seinem typischen mürrischen Ton. Die Hime lächelte und klatsche dreimal laut in die Hände. Sofort begann die Sicht vor ihnen zu verschwimmen. Inu Yasha dachte schon, es sei eine Falle, doch da bemerkte er, dass nicht seine Sicht verschwamm, sondern das Bild vor ihm. Hinter ihm sah die Landschaft unberührt aus. Einige Momente später war von der Wiese nichts zu sehen. Vor der Gruppe stand ein prächtiges Schloss, wie aus dem Nichts gezaubert und das wortwörtlich! "Wie sagt man das so schön: Willkommen in unser bescheidenes Heim.", meinte Izayoi schmunzelnd. Die Gruppenmitglieder schluckten. DAS nannte sie "bescheiden"? Was war dann für sie "prächtig"? Inu Yashas Stimme holte seine Freunde aus dem Staunen heraus: "Wo muss ich Kagome hinbringen?" "Folg mir, mein Sohn." Im Schlossesinnern war wahrlich ein Labyrinth von Gängen, in denen man sich leichter verirren konnte, als es einem lieb war. Dennoch führte Izayoi ihre Besucher sicher durch verschiedene Korridore. Ihr Gemahl, Inu Taishou, war verschwunden, um das Abendmahl organisieren zu lassen. Schliesslich konnte deren Besuch nicht ohne Nahrung auskommen. "Hier, du kannst sie in diesem Raum lassen." Die Hime schob die Tür zur Seite, hinter der sich eine Matte befand. Inu Yasha tat, wie es ihm befohlen wurde. "Kommt ein Heiler, um nach ihren Wunden zu sehen?" Seine Mutter lächelte wissend. "Nun, so etwas in der Art." Mit dieser Antwort konnte der Hanyou wahrlich wenig anfangen, doch er beliess es dabei. Seine Mutter war nie jemand, der anderen Böses tun wollte. Izayoi gab jedem ein eigenes Zimmer. "Wie ihr sehen könnt, befindet sich in jedem Zimmer ausser der Schaffmatte zusätzlich noch eine Truhe. Dort kann jeder von euch sich frische, saubere Kleider für heutigen Abend aussuchen. Und Inu Yasha..." Sie blickte ihrem Sohn direkt ins Gesicht. "Ich möchte, dass du ebenfalls ein Kimono anziehst." Zum Protest kam er erst gar nicht, denn der strenge Blick und der Kommentar seiner Mutter brachte ihn sofort zum Schweigen. "Du bist zwar ein Krieger, aber das heisst noch lange nicht, dass du andauernd deine Rüstung tragen musst. In deinem Fall dein Gewand aus Feuerrattenhaar." Sie wand sich wieder an alle Anwesenden. "Zum Abendessen werden euch Diener abholen... Das Bad befindet sich am Ende des Flurs, ihr könnt es gar nicht verfehlen. Ich wünsche euch eine gute Erholung." Izayoi verneigte sich höflich, wie es sich einer wohlerzogener Prinzessin gehörte, und ging dann weg. Hinter sich liess sie etwas perplexe Freunde stehen. Er sass in einem leichten, dunkelblauen Kimono an der Terrasse und lauschte den Geräuschen um sich. Erst als er mitbekommen hatte, wie die Tür hinter ihm zur Seite glitt, drehte er sich leicht um, um dann nach oben zu schnellen und sich vollständig der Tür zu widmen. "Herr Vater.", meinte er und verbeugte sich – leicht, aber dennoch höflich und respektvoll. Inu Taishou nickte ihm nur zu. "So, wie es aussieht, hast du den Rat deiner Mutter zu Herzen genommen." "Ich könnte unmöglich diese Gastfreundschaft nicht in Anspruch nehmen. Zumal Mutter dies nur gut meinte." Der Herr der Hunde blieb neben seinem Sohn stehen und betrachtete die Landschaft. "Herr Vater, darf ich eine Frage stellen?" "Frag nur." "Was ist jetzt mit Kagome? Mutter hat mir diesbezüglich nichts Genaueres erwähnt." Der Youkai lächelte mild, man konnte das Lächeln fast nicht sehen. "Dies ist ein magisches Schloss. Ein Verwundeter wird allein durch seinen Aufenthalt hier wieder gesund. Aber es kann hier kein neues Leben gezeugt werden. Selbst wenn eine Frau schwanger wäre, würde das Kind erst ausserhalb des Schlosses und des Tales geboren werden." Da stutzte Inu Yasha. "Warum denn das?" Er begegnete dem Blick seines Vaters. "Weil, seit ihr dieses Tal betreten habt, die Zeit ausserhalb stehen geblieben ist." Diese Worte hatten die Wirkung eines Schlages ins Gesicht. "Die Zeit ist stehen geblieben?" "Wenn ihr das Tal verlässt, werdet ihr euch an nichts mehr erinnern. Du als Halbdämon wirst dich höchstens an Bruchstücke der Ereignisse erinnern können. Vielleicht wirst du davon träumen. Vielleicht aber auch beides. Das kann man nicht vorhersagen. Das einzige, was ich mit Sicherheit behaupten kann, ist, dass deine Freunde sich an die Geschehnisse hier nicht mehr erinnern werden, sobald sie das Tal verlassen haben." Der Hanyou schwieg. Diese Information musste er erstmal verdauen. Doch über eines war er erleichtert: Kagome würde es gut gehen. Womöglich sogar schon beim Abendmahl... Schwarze Hakama und violetter Haoiri – dies war seine Wahl für das Abendmahl. Es sah schlicht aus, aber auch festlich. Zumal er sich an diese Farben schon gewohnt hatte. Seinen Stab hatte er im Raum gelassen. Es war unnötig den mitzuschleppen, zumal zeigte diese Geste auch Misstrauen und Unhöflichkeit. Nein, so war es am besten. °Wo bleibt denn Sango? Sie wollte doch, dass wir uns hier treffen...° Resigniert schüttelte er den Kopf. °Frauen...° "Wartest du schon lange?" Ruckartig drehte er sich um... um dann mit offenem Mund zu erstarren. Es war ihm schon seit langer Zeit klar, dass Sango eine wahre Schönheit war, doch er konnte sich nicht in den kühnsten Träumen vorstellen, sie jemals dermassen... weiblich... zu sehen. Die junge Frau trug einen kunstvollen Kimono in Rot und Rosa. Ihre langen, braunen Haare hatte sie mit einer aufwendigen Frisur hochgesteckt, was ihren zarten Hals zur Geltung brachte. Ihre Lippen hatte sie mit blutroter Farbe beton, die Augenbrauen mit Kohle verdunkelt. Doch sie verzichtete auf das weisse Make-up, beliess ihren dunklen Teint. Dies war natürlich nur vom Vorteil, denn der Kimono unterstricht nur noch ihre gebräunte Haut. Ihre Augen leuchteten voller Amüsement, als sie sagte: "Ihr seht überrascht aus, verehrter Mönch." Dieser konnte sich erst bei der Aussage wieder fangen. Er lächelte der jungen Frau entgegen: "Bei solch einer Schönheit verschlägt es noch manchem Mann die Sprache." Auf solch ein Kompliment war Sango nicht vorbereitet. Sofort wurde ihr Gesicht von einem rosa Schimmer geziert. "A-Arigato...", nuschelte sie verlegen. "Erweist Ihr mir die Ehre, Euch zum Abendmahl begleiten zu dürfen, gnädige Frau?" Galant bot Miroku der Dämonenjägerin seinen Arm an. Das Mädchen musste lächeln. "Süssholzraspler." Dennoch hackte sie sich bei dem jungen Mann ein. So gingen sie in den Speiseraum, beide ein sanftes Lächeln auf den Lippen, die Gegenwart des anderen geniessend. Der Speiseraum war ein grosser Raum mit vielen Sitzplätzen. Anscheinend war hier ein richtiges Festmahl geplant worden. Miroku und Sango sahen sich gerade um, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich hörten: "Sieh an, sieh an. Dass ich solch ein Bild noch erlebe..." Gleichzeitig sah das Paar nach hinten, wobei sie dem Gold von Inu Yashas Augen begegneten. Ein prüfender Blick des Mönchs und ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Na du bist aber schick angezogen. Hab dich so noch nie gesehen." Diese Worte entsprachen allerdings der Wahrheit. Der Hanyou trug – oh, welch ein Wunder – nicht sein Gewand aus Feuerratenhaar, sondern einen schwarzen Kimono mit bordeauxroten Verzierungen. Die Haare hatte er zusammengebunden und, was noch erstaunlicher war, Inu Yasha trug Schuhe. Beim Anblick der Schuhe musste Sango sich daran erinnern, wie Kagome mal versucht hatte, den Hanyou dazu zu überreden, Schuhe anzuziehen. Das war vielleicht ein Radau gewesen. Die zwei hatten solch einen Zoff miteinander gehabt, dass Kagome für eine ganze Woche in ihrer Zeit sitzen blieb. Auch der Hanyou blieb damals verschwunden. Für die Dämonenjägerin war es immer noch ein Rätsel, wie die es geschafft hatten, sich wieder zu versöhnen. Aber das war eine andere Geschichte... "Inu Yasha, wie geht es Kagome?" "Vater als auch Mutter sagten, man werde sich um sie kümmern. Nur hatte ich noch keine Gelegenheit, zu ihr zu gehen." Während Sango nur nickte, musterte der Mönch seinen Freund nachdenklich. Es wahr mehr als nur erstaunlich, was alles in dem Halbdämon steckte. Hätte ihm früher jemand gesagt, Inu Yasha könne höflich sein, ja, sich wie ein Adliger benehmen, hätte er denjenigen für vollkommen verrückt erklärt und hätte sich am Boden gewälzt vor lachen. Doch nun... tja, nun wusste er es besser. Immer mehr füllte sich der Raum. Die Besucher waren bunt durcheinander gemischt: Menschen, Youkai... sogar ein paar Drachen waren anwesend. Doch das Erstaunlichste an dem Ganzen war die Tatsache, dass alle friedlich mit einander umgingen. Die Youkai sahen die Menschen weder verachtungsvoll noch arrogant an, sondern redeten ganz normal mit denen. Es gab auch keine Streitigkeiten zwischen den Dämonen und Drachen. Kurz, es war das Paradies. Miroku konnte nur stauen. °"Vor dem Tode sind wir alle gleich..." Oh, Buddha, wir Rech du doch hattest.° Ein Glockenschlag ertönte und alles wurde still. Ohne irgendwelche Einleitung glitt Izayoi auf einen speziell vorgesehenen Platz und blieb dort stehen. Dann ertönte die zarte Melodie einer Flöte und die Frau in der Mitte des Publikums fing an zu tanzen. Ihre sanften Bewegungen, das Spiel mit ihrem seidenen Schleier verlieh den Eindruck, es handle sich dabei um eine Göttin. Die Töne der Laute gesellten sich zu der Flöte und gaben der vorherigen Melodie einen tieferen Klang. Die letzten Töne – Izayoi schwang ihre Arme nach oben, um dort die Handgelenke zu kreuzen. Dann sank sie langsam, wie entkräftet, zu Boden und blieb dort sitzen, sich mit den Armen abstützend und mit einem verschleierten Blick in die Menge schauend. Dann verstarb die Musik endgültig. Es brauchte einen kurzen Moment, bis die Anwesenden verstanden hatten, dass das Schauspiel vorbei war. Dann ertönte der Beifall. "Izayoi-sama, Ihre Tanzkünste bezaubern einfach jeden.", meinte einer der Youkai. Die Hime lächelte nur dankbar und verbeugte sich leicht. Sie drehte ihren Kopf zur Seite. Just in diesem Moment sah auch Inu Yasha zu ihr. Sofort zierte sein Gesicht ein sanftes Lächeln, welches von seiner Mutter unverzüglich erwidert wurde. Sie wusste, dass er immer so lächelte, nach dem sie etwas vorgetanzt hatte. Dieses Lächeln sagte ihr "Du warst fantastisch, Oka-san.". So richtete sie glücklich ihre Aufmerksamkeit den anderen Gästen zu. Inu Yasha schloss die Augen. Sie hatte es richtig gedeutet. Es hatte sich praktisch gar nichts verändert, und das nach so langer Zeit... "Inu Yasha." Seine Ohren zuckten. Das war doch... Wer? Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel ^^ LG Natsu-chan Kapitel 14: ------------ Ich mache mal schnell mit der Vorrede. Eigentlich möchte ich nur sagen, dass die jungen Leute in dem Schloss noch einiges erleben werden, darauf könnt ihr Gift nehmen. Und ChizuShadow, Inu Yasha und Kagome werden nicht zusammen tanzen. Das machen sie schon in meiner anderen FF^^ Ich glaube, ich habe alles erwähn... Na ja, falls nicht, kann ich es immer noch nachholen. Viel Spass beim Lesen =) ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Inu Yasha schloss die Augen. Sie hatte es richtig gedeutet. Es hatte sich praktisch gar nichts verändert, und das nach so langer Zeit... "Inu Yasha." Seine Ohren zuckten. Das war doch... ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Augenblicklich drehte sich der Halbdämon um... und genau so augenblicklich wäre ihm fast die Kinnlade nach unten gefahren. Er blickte direkt in das schmunzelnde Gesicht Kagomes, welches mit Schminke hervorragend betont wurde. Die blutroten Lippen unterstrichen das Braun ihrer Augen und das Schwarz ihrer Haare. Auch der rote Sommerkimono liess ihre Haarpracht in der Farbe des Ebenholzes erscheinen. Die Pracht selbst wurde zu einem kunstvollem Knoten oben gehalten, ein Steckkamm in Form eines Bogens mit kleinen Anhängern, die aussahen wie winzige Bambusstäbchen, vervollständigte das Bild. Das Mädchen hielt die Hände etwas scheu zusammengefaltet, lächelte aber weiterhin. "Da wäre ich, Inu Yasha.", sagte Kagome etwas schüchtern und blickte zu Boden. Es machte sie unsicher, von ihm so angestarrt zu werden. Gefiel es ihm etwa nicht? Der junge Mann hingegen konnte nur stumm dastehen und die Schönheit vor ihm anstarren. Jedes Mal, wenn er dachte, Kagome könnte nicht schöner sein, überzeugte ihn das Mädchen vom Gegenteil. Der Kimono verhüllte alles, was man bei ihr normalerweise sah: Beine, Arme, Kurven... Und doch... und doch wirkte sie dermassen zerbrechlich, als wäre sie eine Porzellanpuppe. Er warf einen Blick auf ihren Hals, der durch die ganzen Lagen Stoff ganz schmal wirkte, und ihm brach der Schweiss aus. Wie konnte nur jemand gleichzeitig so stark und zerbrechlich sein? Das würde wohl für immer ein Rätsel für ihn bleiben. Inu Yasha riss sich zusammen: "Schade, hast du Mutters Aufführung nicht gesehen. Sie galt schon immer als eine hervorragende Tänzerin." Mildes, aber dennoch sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Keine Sorge, Inu Yasha, ich habe den Tanz nicht verpasst." Die Miko sah zu Izayoi. "Sie ist wirklich eine unglaubliche Frau. Wenn ich ehrlich bin, bewundere ich sie. Sie hat so viel erreicht, musste so viel ertragen... und trotzdem lacht sie dieses offenes Lachen." Ihre eigenen Worte erinnerten sie selbst an die Wasserschlacht von vor ein paar Tagen. Da hatte Inu Yasha auch gelacht... Ihr Blick wurde warm und sanft. Sie erinnerte sich gerne an sein Lachen, denn für sie war dies das schönste Lachen, welches es nur gab. °Lass das, Kagome, du schweifst wieder vom Thema ab.°, ermahnte sie sich. Just in dem Moment sah sie Miroku, der sich von Sango bedienen liess. Wie es sich ziemte, schenkte die junge Frau ihrem Begleiter Getränk ein. Dieser liess sich die Behandlung gefallen, unterhielt sich mit der Taijiya, schien sich prächtig zu amüsieren. Aber auch Sango wirkte alles andere als gequält oder als wäre sie zu etwas gezwungen. Im Gegenteil, sie sah ebenfalls aus, als würde sie Spass haben. Die beiden so fröhlich und entspannt zu sehen verbesserte die Laune der Miko um einiges. Solch ein Bild bekam man äusserst selten vor die Augen… "Wollen wir auch etwas trinken?", ertönte es fast bei ihrem Ohr. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie Inu Yasha näher zu ihr getreten war. Was sie ebenfalls nicht merkte, war die Nervosität des Hanyous. Der hätte sich am liebsten selbst vergraben. °Jetzt sagt sie sicher nein… oder sie schaut mich an, als wäre ich der grösste Depp auf der Welt…° So gross war dann aber seine Überraschung, als Kagome zustimmend nickte, auch wenn etwas erstaunt über die Aufforderung. Zusammen gingen sie zu einem der Tische, um sich von verschiedenen Speisen bedienen zu lassen. "Hmmmm...", machte Kagome genüsslich, nach dem sie ein Stück Kuchen probiert hatte. "Ich habe noch nie etwas in der Art gegessen." Inu Yasha zuckte nur mit den Schultern. Auf den fragenden Blick des Mädchens ergänzte er sich: "Früher wurde dies oft an Festen angeboten." Dann grinste er leicht, wobei dies eher ein freches Grinsen war. "Ich konnte jedes Mal was davon stibitzen, denn bei den Mengen merkte eh niemand, ob es nun ein Stück mehr auf dem Tablett gab oder nicht." Kagome musste kichern. Ja, das war ihr Halbdämon. Sie wollte es sich zwar nicht zugeben, doch der höfliche, ehrfürchtige Inu Yasha war ihr schon etwas unheimlich gewesen. Der Abend verlief friedlich. Inu Taishou unterhielt sich mit anderen Dämonen und Drachen, die eines höheren Ranges waren. Seine Gemahlin Izayoi ging von einem Gast zum anderen, lächelte, zwitscherte wie ein Vöglein, lächelte ununterbrochen. Etwas abseits hatten Miroku und Sango Platz genommen und hatten sich ausnahmsweise kein einziges Mal gestritten oder waren sich an die Haare gegangen. Shippo spielte mit anderen Kindern, mit Kirara im Beipack. Es kümmerte den Kleinen kein Bisschen, dass seine Spielkameraden alle schon längst tot waren. Auch die Nekoyoukai schien diese Tatsache schnell vergessen zu haben, denn auch diese tobte mit den Kindern im Garten. Auf der östlichen Seite der Terrasse sassen Inu Yasha und Kagome. Auch sie verbrachten schöne Zeit miteinander. Kagome erzählte einige Witze aus ihrer Welt, die auch jemand aus dem Mittelalter verstehen konnte. Inu Yasha revanchierte sich in dem er dem Mädchen Geschichten aus seiner Vergangenheit erzählte. Klar, seine Vergangenheit war nicht gerade die tollste, doch es gab auch hin und wieder Situationen, weswegen man nur lachen konnte. "...Und als er diesen Berg von einer Frau sah... Sagen wir mal so, ich habe vorher nie einen Menschen so schnell laufen gesehen. Und die Dorfbewohner kreisten ihn noch zusätzlich ein und bejubelten den Idioten: "Du wolltest doch eine Frau, die viel hat, da hast du sie!" Und genau in dem Moment wurde er von der in die Arme genommen." Kagome lachte. Sie stellte sich gerade die Szene bildlich vor: Ein eingebildeter Schnösel schreiend und flehend in den Armen einer Frau, die fast grösser war als mancher Sumoringer. "Ohne auf das Geschreie zu reagieren schleppte die Mammi – so nannte sie das ganze Dorf – in eine der Hütten... Ich will ehrlich nicht wissen, was die dort mit dem armen Kerl gemacht hatte... Auf jeden Fall konnte der fast kaum stehen, als er aus der Hütte hinaustorkelte. Das verstörte Gesicht war einfach goldwert!" Der Hanyou grinste. "Ich dachte, ich fliege demnächst von meinem Ast runter." Inu Yashas Schadenfreude war für Kagome mehr als nur verständlich. Schliesslich hatte der Typ vor dieser Geschichte den Halbdämonen fast ertränkt. Und das auch noch während Inu Yasha geschlafen hatte. Gut, der Hanyou konnte sich befreien, doch dies ändert nicht viel an der Tatsache des Mordversuches. Der Grund für die Tat des Dörflers war klar: Inu Yasha war ein Mischling. Sie schüttelte etwas den Kopf. Sie sollte nicht an die traurige, harte Seite seines Schicksals denken, sondern den Moment des Friedens geniessen. Es war schon relativ spät, als Kagome und Sango sich in ihre Räume begaben. Die beiden jungen Männer wollten noch etwas bleiben und über ihre Themen reden. "Ich war noch nie an solch einem Fest.", teilte Kagome ihrer Freundin begeistert mit. Sango runzelte die Stirn: "Feiert ihr keine Feste?" "Doch, aber anders als hier. Meine Zeit ist sehr westlich orientiert." "Wir sind ja hier auch im Westen." Sango verstand immer noch nicht, was ihre Freundin ihr sagen wollte. "Ja, schon, aber was ich mit Westen meinte, ist das Festland. Meine Zeit wird sehr von den Ländern vom Festland beeinflusst. Solche Feste wie dieses da sind eher eine Seltenheit. Bei uns gilt dies nicht mehr als modern." Die Miko seufzte. "Aber, wenn ich ehrlich bin, es wäre wirklich schön, wenn es mehr von der Geschichte unseres Landes zusehen wäre. Zum Beispiel Feste, wie sie hier in Sengoku Jidai gefeiert werden." Die Taijiya, die bis eben wortlos ihrer Freundin lauschte, fragte: "Wie feiert ihr denn eure Feste?" Kagome setzte gerade noch zur Antwort, doch sie kam nicht dazu. "Hey, ihr beiden. Ihr gehört doch zum Sohn des Hundedämons?" Beide Mädchen sahen zur Seite und entdeckten zwei im Schatten verborgenen Gestalten. "Äh, ja.", antwortete die Miko vorsichtig. "Wollt ihr nicht mit uns zusammen feiern? Das Fest, wie sie es dort haben, ist doch nicht wirklich spannend. Bei uns ist es viel lustiger." "Na, ich weiss nicht...", meinte Sango. "Ach kommt schon.", ertönte eine Frauenstimme. "Ihr werdet es sicher nicht bereuen. Zumal, was kann euch den schon hier, in diesem Schloss passieren?" Die beiden Mädchen sahen sich an. Eigentlich stimmte das schon. In diesem Schloss würde niemand dem anderen was zuleide tun. "Na dann.", gab Kagome schliesslich von sich. Auf den fragenden Blick Sangos ergänzte sie sich: "Falls etwas doch passiert, können wir uns immer noch wehren." Darauf gab die Braunhaarige keinen Kommentar. Inu Yasha sah zum Himmel. "Ich denke, wir sollten auch langsam gehen, Miroku. Sonst schlafen wir bis zum Mittag." Der Mönch folgte dem Blick des Hanyous. Es würde in höchstens drei Stunden hell werden. "Ja, du hast Recht." Er erhob sich. "Wir sind hier wirklich etwas sehr lange geblieben." Der Halbdämon nahm sich ein Beispiel von seinem Freund und erhob sich ebenfalls. "Wir müssen leise sein, sonst wecken wir die Mädchen noch.", fügte Miroku noch hinzu. Inu Yasha bejahte seine Aussage. Gemeinsam gingen sie den Flur runter. Nach einiger Zeit blieb der Hanyou allerdings stehen. "Was ist?", lautete die Frage des Mönches. "Entweder ich spinne oder..." "Oder?" "Die zwei sind gar nicht in ihren Räumen. Deren Geruch kommt aus dieser Richtung." Er zeigte mit dem Finger nach rechts. Dort konnte man in die Schwärze des Ganges blicken. Miroku ging zum Korridor näher. "Aber sagten sie nicht, sie würden schlafen gehen?" "Dachte ich auch.", gab Inu Yasha von sich, ehe er im Gang verschwand. Sein Freund hetzte ihm hinterher. Je weiter die jungen Männer gingen, desto stärker roch Inu Yasha Kagome und Sango. Plötzlich blieb der Hanyou stehen und das so richtig plötzlich, denn Miroku wäre ihm fast in den Rücken gerannt. "Ist was, Inu Yasha?" Als Antwort erhielt der Mönch nur eine Aufforderung zu schweigen. °Was hat er denn?° Ein riechendes Geräusch. "Sake?" °Was...?° Den Gedanken konnte Miroku jedoch nicht zu Ende führen, denn schon sah er den Grund für Inu Yashas Handeln. Vor ihnen noch in der Dunkelheit verborgen konnte man zwei Gestalten erkennen. Sie schienen nur wage auf den Beinen stehen zu können, den der Gang dieser Personen war wackelig. Bei beiden Silhouetten fuhren mit der einen Hand der Wand entlang, in der anderen hielten sie etwas, was verdächtig nach einer Flasche aussah. Hin und wieder stolperte eine der beiden Personen, worauf jedes Mal ein Kichern ertönte. °Wer sind denn die beiden?°, fragte sich Miroku in Gedanken. Nun, seine Frage wurde schnell beantwortet. "Hey, Kagome, sieh mal!" "Was?" "Da sind Inu Yasha und Miroku." "Wo?" "Na hier, du Dummkopf. Hast du keine Augen?" "Hey, das sind ja die Jungs! Hallöchen!" Einen Sekundenbruchteil später tauchten die beiden Gesuchten aus der Dunkelheit auf... doch deren Zustand liess sich wirklich zu wünschen übrig. Bei beiden waren die kostbaren Kimonos verrutscht und hielten nur durch ein Wunder an ihren Schultern. Die Haare waren offen und etwas wirr und auch die Schminke war fast vollkommen weg. Die glänzenden Augen verrieten, dass weder die eine noch die andere noch einigermassen rational denken konnte. "Inu Yasha." Schwerfällig stürzte Kagome sich in seine Arme. Hätte er sie nicht gehalten, wäre sie zu Boden gerutscht. Auf sein geschocktes Gesicht grinste sie nur, fügte dann aber noch ein Kichern hinzu. "Sag mal... *hicks* ... willst du auch was?" Der Hanyou schluckte. "Nein, ich verzichte." Das war definitiv nicht die Antwort, welche die eigentliche Miko hören wollte. Mit einem Schmollmund führte sie die Flasche an Inu Yashas Mund. "Komm schon, du musst ja nicht alles trinken. *hicks* Nur ein kleiner Schluck. Komm schon, du wirst das mögen." Und sie nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Immer noch vollkommen perplex schaute der Halbdämon zu seinem Freund. Der konnte leider nicht auf seinen Blick antworten, denn der Mönch hatte zu dem Zeitpunkt etwas Wichtigeres zu erledigen. Dieses Etwas war eine betrunkene Sango, die sich auf seinen Hals gehängt hatte: "Na, du schöner Mann?", nuschelte sie mit einer verführerischen Stimme, während ihr Finger über dessen Brust glitt. "Du hast heute Nacht doch nicht zufällig was vor, oder? *hicks* " Miroku konnte nur stottern: "Sango-sama... Ihr seid nicht bei Sinnen... Der Alkohol benebelt Ihren Kopf..." "Alkohol? *hicks* Was für Alkohol? Wir habe nur eine Kräutermischung getrunken." Sie sah noch zu ihrer Freundin. "Nicht war, Kagome-chan?" "Aber natürlich. Ich trinke doch kein Alkohol. *hicks* Das Zeug vertrag' ich gar nicht." Langsam aber sicher wurde es Inu Yasha zu bunt. Ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben, packte er das Mädchen aus der Zukunft und warf diese sich über die Schulter. "Hey!", protestierte diese sofort. "Lass mich runter!" Doch dann... "Oder kannst du es nicht mehr abwarten?", fragte sie ihn mit einer viel sagender Stimme. Augenblicklich verfärbte sich das Gesicht des Hanyous rot. Dennoch versuchte er diese Röte zu ignorieren. "Miroku, bring du Sango in ihr Gemach. Ich kümmere mich um Kagome." Die Augen des Mönches wurden gross. "Und wie soll ich dies deiner Meinung nach anstellen?" "Bring sie einfach irgendwie auf ihr Zimmer und leg' sie in ihr Bett." "Ich sag dir eines: Wenn ich diese Nacht überlebe, werde ich jeden Tag Gebete an Buddha senden." "Mach du das.", warf noch Inu Yasha ein und ging mit einer kichernder Kagome auf der Schulter von dannen. Doch das Mädchen schien es gerade sehr lustig zu haben. "Schnapp ihn dir, Sango-chan!", rief die eigentliche Miko ihrer Freundin zu. Die Taijiya grinste. "Das lass mal meine Sorge sein! Kümmere du dich lieber um unser Hündchen!", erwiderte diese. Die beiden jungen Männer kamen sich vor, als wären sie in einer anderen Welt gelandet. °Du verträgst wirklich kein Alkohol, Kagome.°, gab Inu Yasha dem Mädchen im Stillen Recht. Miroku sah in das grinsende, kichernde Gesicht mit glänzenden Augen, welches sich gerade noch zehn Zentimeter von dem seinen befand und musste seufzen. "Ich werde in die Geschichte eingehen, als der Mann, der von einer Frau vergewaltigt wurde." Dann packte auch er das betrunkene Mädchen und machte sich auf den Weg zu ihrem Schlafraum. Oje, oje, was wird wohl jetzt passieren? Der Zustand der Mädchen lässt Übles vermuten. Sie werden sich sicher nicht brav ins Bett bringen lassen (Betonung auf "brav"). Tja, darüber könnt ihr euch selber den Kopf zerbrechen. Ich sage/schreibe erstmal Tschüss ^^ Kapitel 15: ------------ "Wou. Wou. Wou. Wou.", machte Sango im selben Takt, in dem sie auf dem Rücken des Mönches hin- und herschwankte. Dann gab sie ein Kichern von sich, welches durch ein lallendes Geräsch unterbrochen wurde. "Hey, Houshi-sama, das müsst Ihr unbedingt ausprobieren.", grinste die Taijiya. "Das macht Spass." °Hoffentlich erbricht sie sich nicht auf meinem Rücken.°, dachte der Mönch, während er versuchte, Sango so wenig wie möglich schaukeln zu lassen. Im Schlafraum angekommen, legte der Mönch das betrunkene Mädchen auf den Futon. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, war die momentane Laune der Dämonenjägerin. "Wo willst du denn hin?" Schmale, zarte Hand packe ihn am Saum. Im nächsten Moment wurde er mit einer Wucht nach unten gezogen, die man den feinen Fingern und dem schmalen Handgelenk gar nicht zugetraut hätte. Der Houshi war so perplex, dass er nur beobachten, sich aber nicht wehren konnte. Der betrübte Blick der jungen Frau wurde vom Verlangen noch mehr verschleiert, die Hände schienen ein eigenes Leben entwickelt zu haben. Lange, schmale und dazu flinke Finger fuhren immer wieder über seine Brust, fummelten mit seinem Gewand, strichen über seinen Nacken. Bettelnd verlangende Augen blickten in geschockte. "Miroku.", hauchte das Mädchen kaum hörbar seinen Namen. Der Genannte entsann sich, dass dies das erste Mal war, dass Sango ihn beim Namen rief. "Ich weiss, ich bin nicht der Herr der Lage im Moment. Bitte hasse mich nicht dafür..." "Ich... ich könnte Euch gar nicht hassen, Sango-sama.", stotterte der Mönch. Das Mädchen zog eine Schnute. "Lass doch das blöde "-sama". Wir kennen uns schon lange genug, dass wir ruhig auf familiärere Anreden übergehen können." Sie lallte. Durch dieses Geräusch konnte Miroku endlich aus seiner Starre erwachen. Er schob behutsam das Mädchen nach hinten und stand auf. "Sango-sama, ich finde, Ihr solltet jetzt lieber schlafen gehen. Je länger Ihr in diesem Zustand wach bleibt, desto grösser ist die Gefahr, dass Ihr etwas anstellt, was Ihr im Nachhinein bitter bereuen werdet." "Soll das eine Drohung sein?", fragte Sango melancholisch, während sie leicht von einer Seite zur anderen Schwankte – und dies im Sitzen. "Nein, das war bloss eine Warnung eines Menschen, der dies schon durchgemacht hatte." Die Dämonenjägerin grinste verschmilzt. "Uuuuhhhh... Bist du ein böser Junge..." Mit knallrotem Gesicht drehte sich der Houshi um. °Ich habe Recht gehabt: Das wird eine sehr lange Nacht sein...° Er ging zu einer grösseren Schüssel, in der sich Trinkwasser befand. Daneben stand eine viel kleinere Schüssel, die wohl als Trinkgefäss da war. Der junge Mann nahm selber ein paar kräftige Schlücke und drehte sich mit der Schüssel voll Wasser in der Hand wieder zu dem Mädchen um. Doch schon im nächsten Moment flog das Gefäss zu Boden. Mirokus Augen weiteten sich ins Unermessliche, die Kinnlade fuhr nach unten. Seine Hände zitterten und ihm war der Schweiss ausgebrochen. Der Grund für seine Reaktion sass vor ihm auf einem Futon. Während der Mönch am Trinken gewesen war, hatte Sango ihr Kimono so weit nach unten fallen gelassen, dass dieser nur knapp oberhalb ihrer Brüste blieb. Eine falsche Bewegung und der würde weiter nach unten rutschen. Mit den Armen hatte sie sich hinter sich abgestützt. Das linke Bein lugte verführerisch unterhalb des Kimonos hervor – bis zum Oberschenkel. Die etwas wirren, langen Haare fielen achtlos über ihre Schulter und ihren Rücken, erinnerten an einen Fluss aus Kastanien. Die verdunkelten und verschleierten braunen Augen sahen eindringlich und sehnsüchtig zu dem jungen Mann. "Miroku...", hauchte Sango kaum hörbar. Doch dieser Laut liess dem Mönch eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken runter fahren. Er schluckte in der Hoffnung, damit seiner ausgedorrten Kehle helfen zu können. Allerdings brachte dies nichts. Während Miroku verzweifelt mit sich kämpfte, stand die Dämonenjägerin gemächlich auf und ging des langsamen Schrittes auf den Houshi zu. Direkt vor ihm blieb sie stehen. Zarte Hand wanderte zum violett-schwarzen Kimono, schmale Finger strichen bedacht leicht und spielerisch über die breite Brust. Ihr Blick war steht's auf ihre Hand gerichtet. "Weißt du, ich wollte schon immer dir nah sein... Deine Arme um mich spüren..." Die Hand wanderte weiter nach oben zum Hals. "Deinen männlichen Duft riechen..." Die feinen Finger strichen über die Wange in der Nähe des Ohrs. "Deine Liebkostungen kennen lernen." Federleicht berührten die Fingerspitzen die halbgeöffneten Lippen. "Deine Küsse auf meinen Lippen spüren." Dunklen, braunen Augen richteten sich nach oben und trafen auf die nachtblauen von Miroku. Da sie direkt vor ihm stand, spürte sie, wie sich seine Brust schnell und unregelmässig hob und wieder senkte. Doch dann – ohne jegliche Vorwarnung – wurde der Blick der Dämonenjägerin traurig. "Aber... ich bin eh nur eine von den vielen Mädchen, nicht wahr?" Der Satz kam so unerwartet, dass Miroku noch Mal nachdenken musste, um dessen Sinn zu verstehen. In dieser Zeit hatte sich Sango wieder von ihm entfernt und sah ihn mit ihren grossen, traurigen Augen an. "Ich bin doch sowieso nur ein Zeitvertrieb, wie der Rest der Mädchen, denen du immer schöne Augen machst." Ihre Stimme wurde lauter, ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Dabei ist es dir doch völlig egal, wie ich mich fühle! Es ist dir egal, dass jedes Mal, wenn du dich mit einem jungen und hübschen Ding vergnügst, ich am liebsten aufschreien würde! Dass ich dem kleinen Luder am liebsten alle Haare einzeln ausgerissen hätte! Dass ich DICH, du Schürzenjäger, am liebsten um deinen Stolz gebracht hätte!" Die Tränen liefen unaufhaltsam über ihre Wangen, ihre Stimme konnte man schon seit langem als schrill bezeichnen. "Aber das ist dir EGAL!!! Es ist dir egal, dass mich der Schmerz meines Herzens in Stücke zerreist!!! DU siehst in mir sowieso nur einen Krieger und keinen Menschen!!! Hast du schon jemals mich als Frau angesehen?!!! Hast du das?!!!" Miroku konnte nicht antworten. Sangos Launenwechsel verschlug ihm regelrecht die Sprache. Die Taijiya aber hatte das Schweigen auf ihre Art interpretiert. "Nein, hast du nicht!!! Für dich war ich immer nur ein Ding!!! Nur ein Mittel zum Zweck!!! Mehr nicht!!! Ich darf nicht weinen, ich darf keine Schwäche zeigen, ich darf nicht ICH sein!!! Aber ist es denn so schlimm, wenn ich mal eine einfache Frau sein will?!!! Wenn ich mich einfach geborgen fühlen will?!!!" Eigentlich erwartete sie keine Antwort, doch diese kam. "Nein.", ertönte Mirokus leise Stimme. "Nein, das ist nicht schlimm. Das ist menschlich." Sangos Augen weiteten sich vor Überraschung. Der Mönch nutzte die Pause aus, um dem Mädchen vor ihm näher zu treten. Behutsam strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Es ist nicht schlimm, mal schwach sein zu wollen. Es ist nicht schlimm, sich Geborgenheit zu ersehnen. All dies ist nur menschlich... und wir SIND Menschen." Die Dämonenjägerin sagte kein Wort, sie starrte ihr Gegenüber bloss an. Währenddessen fuhr Miroku fort: "Auch ich habe meine Ängste, meine Wünsche, die ich nicht äussern darf. Auch ich will wenigstens für einen Augenblick Schwäche zeigen können, ohne dass dies verheerende Folgen hat. Auch ich sehne mich nach einem Ort, an dem ich mich geborgen fühle." Seine warme Hand hielt sanft ihre mit Tränen überströmte Wange. "Du musst dich dafür nicht schämen, denn diese Wünsche sind menschlich." Er machte eine Pause, dann sah er dem Mädchen vor ihm fest in die Augen. "Es tut mir leid, dass du wegen mir solche Schmerzen empfunden hast... Sango." Da konnte sie es nicht mehr zurück halten. Die ganzen angestauten Gefühle in ihr, ihre inneren Schmerzen, ihre Ängste... all dies brach über sie wie eine Lawine. Sie wollte alles, was sich in ihr angestaut hatte, seit Naraku ihre Familie und ihr Freunde umgebracht hatte, loswerden. Einfach alles rauslassen. Miroku spürte einen Stich im Herzen, als er die weinende Sango vor sich sah. Er konnte nicht drum herum kommen, sie in den Arm zu nehmen. Während seine Linke den eigentlich zierlichen Körper der Dämonenjägerin an seine Brust presste, strich er mit der Rechten ihr über die Haare. Nach einer Weile ging der Mönch ein paar Schritte zurück, bis er mit dem Rücken die Wand spüren konnte. Das Mädchen immer noch in der Hand haltend rutschte er langsam zu Boden. Sango folgte ihm ohne Widerrede. So blieben die beiden sitzen, bis die Dämonenjägerin sich beruhigen konnte und in den Armen des Mönches einschlief. Was sie nicht wusste, war der leise Neid des jungen Mannes. Denn, auch wenn er dies nicht zugab, er wünschte sich ebenfalls einmal alles Drückende und Schlechte, was sich in ihm aufgestaut hatte, rauszulassen. Er schüttelte den Kopf und blickte in das schlafende Gesicht des Mädchens in seinen Armen. Bei dem Anblick musste er lächeln. Dann machte er es sich so gut es ging bequem und schlief ebenfalls ein. In der Zwischenzeit kämpfte Inu Yasha mit der betrunkenen Kagome. Das Mädchen hielt nämlich noch weniger als wenig von der Idee des Halbdämons, um diese Zeit schlafen zu gehen. "Komm schon. *hicks*", sülzte Kagome, während sie sich an Inu Yashas Hals klammerte. "Wir sind doch schon erwachsen, da können wir doch nicht um diese Kinderzeit schon ins Bett gehen..." "Kinderzeit? Es wird in ungefähr zwei Stunden wieder hell!" "Echt?", machte sie überrascht, grinste dann aber verschmilzt. "Na das wird doch prächtig für ein Spielchen reichen." Sie liess ihre Rechte seinen Nacken hinauf zu seinem Hinterkopf fahren. "Hm... Du hast so schöne Haare..." Verträumt strich das Mädchen durch die Haarpracht des jungen Mannes. "Ähm... ja, danke.", nuschelte der. Seine Wangen zierte ein breiter Strich in rosa. Kagomes Hand wanderte zu seiner Brust und dann wieder hinauf zu seinem Hals. Das Gefühl ihrer Fingernägel auf seiner Haut liess den Hanyou stark schlucken. Als das Mädchen dann noch eine Linie nach unten zum Saum seiner Kleidung zog, überkam ihn solch eine Hitze, dass selbst seine Handflächen schwitzig wurden. "Ka-Kagome...", stotterte er. Allerdings liess das Mädchen aus der Zukunft ihn nicht weiter zu Wort kommen. Mit einem Ruck zog sie sein Suikan aus den Hakama raus und strich diesen über seine Arme. Das Stück Stoff landete fast lautlos auf den Boden. Da erwachte der Hanyou endlich aus seiner Starre. Mit vor Schock weit aufgerissenen Augen stolperte er nach hinten. "Kagome! Lass den Mist! Du weißt nicht, was du tust!" Die (eigentliche) Miko hörte dem Hanyou aber nicht zu. Sie lachte vergnügt auf und setzte zur Verfolgung auf. "Du willst also spielen? Das kannst du haben!" Und sie lachte wieder. °Eigentlich müsst ich denn Satz sagen...°, schoss es Inu Yasha durch den Kopf. Schliesslich war das SEIN Satz in SEINEM Traum... Den Gedanken verwarf er sofort, denn er hatte in dem Moment Wichtigeres zu tun... Kagome hatte es doch geschafft, den wegrennenden Hanyou zu erwischen, und presste den Armen gegen eine Wand. Zwar war sie stock besoffen, doch ihre Finger waren überraschend flink für ihren Zustand. So dauerte es keine zwei Sekunden und schon stand Inu Yasha oben ohne. Heisse Finger neckten die angespannte Haut, erschwerten das Atmen des jungen Mannes. Ein leises Aufkeuchen war zu hören, als ein Nagel eine Brustwarze berührte, sie kitzelte. Die andere Hand fuhr über jede Wölbung seines Bauches, worauf Inu Yasha sich in die Lippe biss. Wenn sie so weitermachen würde... Doch da musste das Mädchen niesen und der Hanyou konnte sich zum erneuten Male von seiner Starre befreien. Rückwärts gehend versuchte er Abstand von dieser Verführerin zu gewinnen. Wenn dies weiter so gehen würde, würde er nicht mehr der Herr seiner selbst sein, das spürte er mit jeder Faser seines Körpers. Unglücklicherweise verhedderte er sich im auf dem Boden liegenden Suikan und landete so auf den Strohmatten. Dies hinderte ihn aber nicht daran, den Fluchtweg nach hinten fortzusetzen. Wild mit dem Armen bewegend und sich mit den Beinen abstossend kroch er nach hinten bis sein Rücken wieder einmal das Holz der Wand spürte. Schweissgebadet sah er zu, wie Kagome kriechend ebenfalls auf ihn zukam. Ihre geschmeidigen Bewegungen glichen denen einer Katze und liessen den jungen Mann erneut erstarren. Beim Hanyou angekommen sah das Mädchen ihm in die Augen und nuschelte vor sich hin: "Inu Yasha... Ich weiss, dass ich nicht so toll bin, wie Kikyo es war, aber... ich werde dich jetzt küssen... ist gut?" Und sie reckte sich etwas nach vorne, um ihre Lippen den seinen näher zu bringen. Auch Inu Yasha bewegte sich etwas nach vorne, auch wenn bei ihm es eher instinktiv war, als dass er noch begriff, was er da eigentlich tat. Dennoch war er noch bei Sinnen genug, um seine Augen offen zu lassen. Gut, hatte er dies getan. Plötzlich lallte Kagome, rollte mit den Augen und liess sich auf Inu Yashas Schoss nieder. Der junge Mann brauchte einige Momente des Begreifens, bis die Realität sein geschmolzenes Gehirn erreichen konnte: Das Mädchen war schlicht und einfach eingeschlafen! Nun kam sich der Hanyou so richtig verarscht vor. Doch dann schüttelte er den Kopf. °Kagome... Du verträgst wirklich kein Alkohol.° Mit diesen Gedanken hob er die Miko auf die Arme und brachte sie zu ihrem Schlafplatz. Mädels, ihr solltet lieber die Finger vom Alkohol lassen. Das tut euch alles andere als gut. Aber die Jungs haben die Probe doch recht gut überstanden =) LG Natsu-chan Kapitel 16: ------------ ... ganz ehrlich? Ich will echt nicht mit den Mädchen die Plätze tauschen... jedenfalls am Anfang nicht ;-) Das erste, was sie wahrnahm, waren die leisen Geräusche um sie herum. Das Zwitschern der Vögel, die Sprache der Bäume, das leise Hauchen des Windes… all dies hörte sie, konnte aber in dem Moment nicht wirklich realisieren, denn ihr Gehirn schlief noch mit dem Rest ihres Körpers. Als nächstes wurde die Dunkelheit vor ihren Augen heller. Die Sonne versuchte durch die offenen Fenster und die Terrassentür das Mädchen mit ihrem Schein zu blenden. Ihre Wangen spürten einen Bruchteil der Sekunde später den weichen Stoff unter und auf ihr. Ihre Nase roch den frisch gewaschenen Bettbezug. Ohne ihr Zutun fuhren ihre Finger träge über das Lacken. Und dann… dann kamen die Kopfschmerzen. Halb murrend, halb stöhnend öffnete Kagome ihre Augen für einen Spalt. °Jetzt weiss ich, was richtige Kopfschmerzen sind…°, dachte sie sich träge und erschöpft. Ihr Kopf pulsierte, sie hatte das Gefühl, als wäre in ihrem Schädel eine Schmiede, in der man aus aller Kraft mit den Hämmern auf das Stahl aufschlug… "Na, wieder wach?", ertönte neben ihr eine Stimme, die sie als die von Inu Yasha interpretierte… ihrer Meinung nach war der Satz viel zu laut ausgesprochen worden. Das Pulsieren in ihren Schläfen war im selben Takt wie ihr Herz und hatte dieselbe Stärke der Schläge. Kagome drehte langsam ihren Kopf zur Seite, um den Hanyou ansehen zu können. Für Inu Yasha war dies ein Zeichen dafür, dass er weiterreden konnte. Der Halbdämon war mit dem Rücken an der Wand gelehnt gesessen. Nun aber stand er mit einem Ruck auf und ging auf das Futon der Miko. Dabei war sein Gemüt alles andere als sonnig. "Sag mal… WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, DICH MIT WEISS NICHT WEM ZU TREIBEN???!!!", brüllte er aufgebracht aus voller Kehle. Kagome zuckte zusammen. Das war definitiv zu laut für sie gewesen. Mit einem leisen Stöhnen und zusammengekniffenen Augen vergrub sie sich unter der Decke mitsamt dem Kopf. Dennoch wurde diese Geste von dem Halbdämon komplett ignoriert. "Bist du nicht mehr ganz dicht im Kopf?!!! Du verschwindest einfach mal so, tauchst nach einigen Stunden wieder auf und ich muss dabei feststellen, dass du stockbesoffen bist und dich kaum mehr auf den Beinen halten kannst!!! Wie bist du überhaupt auf das Gesöff gekommen?!!! Wer hat dich und auch Sango so abgefüllt?!!!" Die Augen des Hanyous waren loderndes Feuer, die Zähne so zusammengepresst, dass die Kiefer sich noch mehr auszeichnete, als normal, die Lippen waren eine dünne Schnur. Erneut musste Kagome schmerzerfüllt stöhnen. Der Halbdämon war einfach zu laut für sie. Das Mädchen meinte, ihr Kopf sei eine Bombe, die jeden Moment zerspringen würde. Leicht liess sie sich unterhalb der Decke hervorkommen: "Könntest du bitte etwas leiser reden? Mein Kopf platzt gleich…" "Beantworte gefälligst meine Fragen!!!", knurrte Inu Yasha. Doch dieses Mal merkte er, wie Kagome unter seinem Geschrei erneut zusammenzuckte, als erlitte sie schlimme Qualen. "Bitte… hör auf zu schreien…", bettelte das Mädchen. Ihre Stimme war so leise und weinerlich, dass der Hanyou ihr gar nicht mehr wirklich böse sein konnte. Sie tat ihm in dem Moment einfach nur leid. Er kam der Miko noch näher und setzte sich auf ihr Futon. Seine Hand legte er behutsam auf ihre Schulter. Als der Halbdämon erneut redete, war seine Stimme um einiges ruhiger und sanfter: "Tut mir leid. Ich werde nicht mehr schreien, versprochen. Aber sag mir, wer dir und Sango Alkohol verabreicht hat… bitte.", fügte er noch leicht gequelt hinzu. Es kostete ihn enorme Mühen, so zu reden, denn er war wirklich wütend auf die Liegende wegen ihrem Leichtsinn. "Ich weiss es nicht.", nuschelte die Gefragte. "Was?" Inu Yasha musste seine gesamte Selbstbeherrschung sammeln, um diese Frage nicht aus voller Kehle zu brüllen. Auch wenn er sich von dieser Antwort total verarscht vorkam, wollte er dennoch sein Versprechen auf keinen Fall brechen. "Was soll das heissen, du weißt es nicht?", fragte er mit Zähnen knirschend nach. "Ich weiss nicht, wer es gewesen ist… Ich habe diese Leute noch nie zuvor gesehen.", nuschelte Kagome erneut. Inu Yasha meinte, er spinne. "Du gehst mit wildfremden Leuten weiss der Teufel wohin, lässt dir zweifelhafte Getränke verabreichen, trinkst das Zeug auch noch und willst mir allen ernsthaftes weiss machen, du hättest keine Ahnung, wer das gewesen ist, mit denen du dich eingelassen hast. Ist dir eigentlich klar, wie bescheuert die Geschichte tönt?" "Ich weiss, ich bin ja nicht dumm… Aber wir sind doch im Schlosses Innern gewesen. Weder ich noch Sango dachten dabei an etwas Schlimmes.", gab die Gefragte kleinlaut von sich. "Und auch diese Leute schienen vom Schloss zu sein, denn sie kannten sich hier recht gut aus…" Inu Yasha wollte gerade was erwidern, als die Schiebetür vor ihm zur Seite glitt. Bei dem Besuch handelte es sich um Inu Taishou. Sofort war der Halbdämon auf den Beinen. "Du kannst dich wieder setzen, mein Sohn.", wies der Youkai den Hanyou. Sein Sohn folgte unverzüglich der Aufforderung. Nach dem diese Angelegenheit aus der Welt geschafft wurde, wand sich der Schlossherr dem liegenden Mädchen zu: "Die Seelen, die dich und die Dämonenjägerin verführt haben, haben sich heimlich den Zutritt in das Tal und das Schloss verschafft. Ihre Aufgabe lautet, die reinen Seelen mit Sünden zu beschmutzen." Inu Yasha hätte um ein Haar gestöhnt. Von wegen nichts Schlimmes! Er warf einen flüchtigen Blick auf die Miko, welche sich die Decke bis über die Ohren gezogen hatte. Sie bereitete sich schon auf einen Wutausbruch des Hanyous vor. Na ja, eigentlich konnte sie es ihm nicht mal verübeln. Am liebsten würde sie sich selbst ohrfeigen für diese Dummheit. Inu Taishou fuhr währenddessen weiter, ohne auf das Mädchen oder seinen Sohn zu achten: "Ich habe veranlasst, diese Seelen zu fangen und sie den Shinigami auszuliefern. Sie werden diese Seelen entsprechend bestrafen." "Hab vielen Dank, Herr Vater.", meinte Inu Yasha darauf. Im Hinterkopf reimte er sich schon alles zusammen, war er diesem leichtgläubigen und naiven Mädchen sagen würde. Und das würde nicht gerade wenig sein… Er würde ihr alles sagen, was er von ihrer Idee hielt, und sie konnte schon jetzt Gift darauf nehmen, er würde, sobald sein Vater aus dem Zimmer sein würde, den Teufel tun, die ganzen Floskeln zu benutzen. Er würde bei der Ausdrucksweise garantiert nicht wählerisch sein. Sie würde was von ihm zu hören bekommen und nicht gerade ein Bisschen… "Ach, und Inu Yasha…", meinte Inu Taishou, als er schon bei der Tür stand. "Sei nicht zu hart zu ihr. Sie konnte ja nicht wissen, dass in diesem Schloss auch böse Geister ihr Unwesen treiben." Dann verliess der Youkai den Raum endgültig. Perplex sah der Hanyou seinem Vater hinterher. Er kam sich so richtig verarscht vor. Das konnte doch nicht war sein! Da hatte er sich schon auf eine Standpauke vorbereitet und dann kam DAS! "Inu Yasha?", fragte Kagome vorsichtig nach. Dieses Schweigen war ihr langsam aber sicher unheimlich. Der Hanyou interpretierte die Frage des Mädchens richtig: "Es ist nichts." Er stand auf. "Ich hole einen Heiler." Doch kaum war der junge Mann bei der Schiebetür, hörte er ein Würgegeräusch. Erschreckt drehte er sich um. Was er sah, liess seine Vermutung bestätigen: Kagome konnte er im Moment unmöglich alleine lassen. Das Mädchen hatte sich mit einem Elenbogen abgestützt etwas erhebt und hielt sich die rechte Hand vor dem Mund. "Mir ist schlecht… Ich glaube, ich muss mich übergeben…" Kaum hatte sie fertig geredet, schon musste sie ihre Hand fest gegen den Mund drücken. Inu Yasha schaffte es gerade noch, ihr einen Holzkübel zu bringen, da übergab sie sich schon. "Ich bin bald wieder da.", brachte der Halbdämon noch heraus, schon war er herausgestürmt. Das Mädchen aus der Zukunft brauchte unbedingt einen Heiler und das ein Bisschen plötzlich! Die Ruhe um sie war einfach herrlich. Nur ein paar Vögel störten mit ihrem Gezwitscher die wohltuende Stille. Zwei starke Arme hielten sie fest, aber dennoch sanft gegen einen warmen Körper gepresst. Ihre Nase konnte den frischen männlichen Geruch wahrnehmen. Sango regte sich leicht, bevor sie ihre Augen aufmachte. "Ihr seid wach, Sango-sama.", ertönte eine weiche, leise Stimme in ihrer Nähe. Als die Dämonenjägerin den Kopf hob, wurde sie von den nachtblauen Augen Mirokus begrüsst. "Habt ihr gut geschlafen?" Die Gefragte nickte: "Ja, aber… Ihr habt bestimmt nicht so bequem schlafen können, Houshi-sama.", fügte sie schuldbewusst hinzu. Doch der Mönch lächelte nur. "Keine Sorge, ich habe diese Nacht sehr gut schlafen können. Ihr müsst Euch nicht noch zusätzliche Gedanken machen." Sango senkte ihren Kopf wieder. "Wegen gestern Nacht…", fing sie an, wurde aber von einem Finger auf ihren Lippen aufgehalten. "Scht… Ihr braucht gar nichts zu sagen. Ich bin Euch weder böse noch werde ich Euch auslachen.", meinte Miroku. Seine Stimme war weiterhin ganz sanft, als wolle er auf keinen Fall ein Kind aufwecken. Doch die Dämonenjägerin schüttelte nur den Kopf. Nachdem, was sie letzte Nacht geboten hatte, konnte sie nicht nachvollziehen, warum der Houshi noch so lieb zu ihr war. "Aber… Ich habe mich unmöglich verhalten. Ich… Ich weiss gar nicht, wie ich auf den Schwachsinn gekommen bin. Ich meine…" Wieder wurde sie durch einen Finger zum Schweigen gebracht. "Das, was gestern Nacht passiert ist, dürft ihr auf keinen Fall bereuen. Ihr habt euren Gefühlen freien Lauf gegeben, habt alles raus geschrieen, was sich schon seit langer Zeit in Eurem Inneren aufgestaut hat. Fühlt Ihr euch denn gar nicht erleichtert?" Da konnte sie ihm nicht widersprechen. Der Mönch hatte Recht, sie fühlte sich wirklich erleichtert. Beruhte dies tatsächlich nur an dem, was sie dem jungen Mann an den Kopf geworfen hatte? "Sango." Sofort hob sie den Kopf. Es passierte wirklich selten, dass Miroku sie beim Namen ohne den Suffix nannte. Seine Augen, warum sahen sie sie nur so ernst an? "Sango, ich muss mich bei dir bedanken... und mich bei dir entschuldigen." °Was?°, wollte sie schon fragen, doch er gab ihr keine Gelegenheit dafür. "Ich möchte mich bei dir dafür bedanken, dass du dich mir offenbart hast. Du warst für mich schon immer ein Buch mit sieben Siegeln, doch nun weiss ich etwas mehr über dich, über deine Seele. Danke für die Offenbarung." Er neigte leicht den Kopf. Bei den Worten spürte sie, wie ihr Körper langsam starr wurde. Sie wagte es kaum, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. "Und…" Sie schluckte. "…warum möchtet Ihr Euch bei mir entschuldigen?" Erstaunt musste sie feststellen, dass die nachtblauen Augen einen leicht traurigen Schimmer annahmen. "Dafür, dass ich dir immer solche Schmerzen bereitet habe. Ich hatte keine Ahnung, dass es dich so hart trifft. Ich dachte immer, es sei dir egal, wie und mit wem ich meine Zeit verbringe. Es sei dir egal, wenn ich mit den Mädchen flirte. Doch ich hatte am wenigsten gedacht, dass dich meine Frauengänge so hart treffen würden. Ich hätte es merken sollen… doch ich habe es nicht. Darum möchte ich mich entschuldigen… dafür, dass ich so blind war." Sango konnte gar nichts sagen. Sie sass einfach nur ganz steif da. Die ganze Szene kam ihr einfach zu irreal vor. War das wirklich der Miroku, den sie kannte? Unsicher sah sie ihm direkt in die Augen und erst dann realisierte, wie nah sie sich in dem Moment eigentlich waren. Sein Gesicht war gerade mal zehn Zentimeter von ihrem entfernt, sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. °Jetzt oder nie.°, dachte der junge Mann und legte seine Hand so, dass seine Finger ihren Nacken berührten, der Zeigefinger unter ihrem Ohr lag, der Daumen ihre Wange streichen konnte. Er hatte sich fest vorgenommen, diese wenige Zentimeter zu überwinden. Wie lange er sich dies schon ersehnt hatte… Alles passierte instinktiv. Weder der Mönch noch die Dämonenjägerin hatten da gross nachgeholfen. Nur ein ganz kleines Bisschen vielleicht: Sie liessen sich von den Gefühlen leiten. Sein rechter Arm umschlang ihre schmale Taille, seine linke Hand hielt ihren Nacken fest, seine Lippen massierten gekonnt die ihren. Langjährige Erfahrung zahlte sich aus, doch dies musste das Mädchen in seinen Armen nicht wissen. Sie dachte, sie würde jeden Moment dahin schmelzen. Um mehr Halt zu bekommen, klammerte sie sich mit der linken Hand an seine Schulter, ihre rechte liess sie zu seinem Rücken wandern. Ihr erster Kuss wurde wahrlich durch eine Meisterhand… nun, durch Meisterlippen geführt… *Krach* *Wum* *Zäsch* "Verdammt noch mal, gibt es denn in diesem Schloss keinen einzigen Heiler oder was?!!!!" Sango zuckte zusammen und beendete abrupt den Kuss. So laut konnte nur Inu Yasha brüllen. Langsam spürte die junge Frau, wie ihre Schläfen anfingen zu pulsieren. °Inu Yasha, duuuu…° Miroku ballte seine Hand in eine Faust. Er wusste schon lange, dass der Hanyou über keinerlei Taktgefühl verfügte, doch dass seine Taktlosigkeit solche Ausmassen annehmen konnte, hatte der Mönch nicht einmal im Traum vermutet. °Du Unglückshund, ich würde dich am liebsten in die Hölle verfrachten, wenn ich dies könnte.° Doch so sehr der junge Mann sich über seinen halbdämonischen Freund aufregte, wurden seine Gedanken schon bald auf etwas Anderes gelenkt. Sango legte ihren Kopf auf Mirokus Schulter. Durch die Kopfschmerzen fühlte sie sich etwas erschöpft. "Also eins muss man ihm lassen: Die Stimmbänder hat er nicht von schlechten Eltern." Der Mönch machte ein mürrisches Gesicht: "Aber seine Taktlosigkeit." Die Dämonenjägerin lächelte leicht. "Du weißt ja, wie es ist, wenn es um Kagome geht." Der junge Mann seufzte: "Da muss ich dir Recht geben. Aber… eine Frage hätte ich hoch." "Die wäre?" "Seit wann duzen wir uns?" Braune Augen sahen ihn amüsiert an. "Wie wär's mit "seit gestern"? Schliesslich haben wir gestern ein ziemlich… hm… aufschlussreiches Gespräch gehabt, meinst du nicht? Zumal ich es dir auch schon angeboten habe." Miroku grinste: "Als du betrunken warst, ja." "Was aber nicht heisst, dass ich dies nicht ernst gemeint habe." "Nun, es hat auf jeden Fall seine Wirkungen, dieses Gespräch." Sango lächelte. "Können wir vielleicht noch ein Bisschen so sitzen bleiben?" Abermals musste Miroku grinsen: "Ich denke, das können wir." Sein Grinsen verblasste aber, als er wieder die braunen Augen erblickte. Das Leuchten, welches sie ausstrahlten,… es raubte ihm den Atem. "Wo waren wir eigentlich stehen geblieben?", fragte die junge Frau unschuldig nach. Sofort war Mirokus Grinsen wieder da. "Ich glaube, irgendwo hier…" Mit diesen Worten legte er seine Lippen auf die ihren, was die Dämonenjägerin freudig mitmachte. So schön, so romantisch... Wer weiss, vielleicht kommen sich demnächst auch Kagome und Inu Yasha näher? ;-) LG Natsu-chan Kapitel 17: ------------ Ein Paar ist schon zusammen, fehlt nur noch das zweite. Mal sehen, was ich mir da ausgedacht habe ^^ Inu Yasha konnte explodieren vor Wut. Seit einer geschlagenen Stunde versuchte er einen Heiler zu finden. Doch wie es der liebe Zufall wollte, gab es im Schloss keinen einzigen! Am liebsten hätte er Bäume ausgerissen und diese zu Kleinholz verarbeitet, doch er musste irgendjemanden finden, der Kagome helfen konnte… °"Ein Verwundeter wird allein durch den Aufenthalt im Schloss wieder gesund…"°, kamen ihm die Worte seines Vaters in den Sinn. °Hm. Vielleicht geht es Kagome schon etwas besser? Auch ohne einen Heiler? Vielleicht fühlt sie sich besser, da sie hier ist?° Gedankenversunken ging er deutlich leiser als vorher zurück zum Zimmer. Miroku sass immer noch in der gleichen Position, in der er schon die Nacht verbracht hatte. Sango lag in seinen Armen und schlief wieder. Nachdem sie den Kuss beendet hatten, wollte die Dämonenjägerin sich etwas ausruhen, denn langsam aber sicher kamen die Kopfschmerzen. Und im Schlaff ging der Heilungsprozess einfach schneller und deutlich schmerzloser. Die Schiebetür glitt kaum hörbar zur Seite und Izayoi lugte in das Zimmer hinein. "Störe ich?" "Nein.", lautete Mirokus leise Antwort. Als die Prinzessin im Raum war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, meinte der Mönch: "Verzeiht, dass ich sitze…" Doch er konnte den Satz nicht beenden, denn er wurde unterbrochen: "Ach was, das könnte ich dir doch nicht zumuten. Schliesslich wollen wir nicht, dass sie aufwacht." Mit "sie" meinte Izayoi die schlafende Sango. Der junge Mann lächelte dankbar. Er würde nur äusserst ungern die zarte schlafende Gestallt auf ihm wecken. Das Mädchen sah auch nur zu süss aus, wenn es schlief. Er blickte wieder von Sango zu Izayoi auf und sofort wechselte sich sein Gemüt. Denn Inu Yashas Mutter sah nicht wie jemand aus, der sich über zwei Menschen freute, die endlich zu einander gefunden hatten. Im Gegenteil, ihr Blick war traurig und bemitleidend. "Izayoi-sama, was habt Ihr?" Miroku war schlicht und weg verwirrt über die Reaktion der Hime. "Miroku war dein Name, oder?" Ein bestätigendes Nicken. "Dann hör' mich an, Miroku, der Mönch. Dieses Schloss ist verzaubert. Die Verwundeten werden allein durch ihre blosse Gegenwart hier wieder geheilt, die Kranken werden gesund. Doch es kann hier kein neues Leben gezeugt werden, denn dies ist ein Schloss des Jenseits..." Sie brach ab. Es fiel ihr schwer, dem jungen Mann die Wahrheit zu sagen, nun, da er so glücklich zu sein schien. Miroku entging das Zögern nicht: "Es gibt irgendwo einen Hacken, nicht wahr? Izayoi-sama, ich bitte Euch, sagt mir die Wahrheit." Die Hime seufzte. Sie wusste, dass sie mit einem Schlag das Leuchten seiner Augen löschen würde... "Von dem Moment an, als ihr das Tal betreten habt, fing der Zauber an zu wirken." Sie sah dem Mönch fest in die Augen. "Sobald ihr das Tal verlassen habt, werden all eure Erinnerungen an die Zeit hier gelöscht." Ein Blitz hätte vor Mirokus Füssen einschlagen können, er wäre nicht so geschockt gewesen. °Vergessen? All dies werde ich vergessen?° Unwillkürlich wanderte sein Blick nach unten zu Sango. Er würde vergessen, diese zarte Gestallt in den Armen gehalten zu haben? Den wunderbaren Geruch dieser langen, braunen Haare vor seiner Nase gerochen zu haben? Die weichen, vollen Lippen, die er so begierig küssen durfte?... "Nein. Das kann ich nicht glauben.", kam es aus seinem Mund, ohne dass er dies realisiert hatte. Wieder schaute Izayoi ihn traurig an. "Doch. Dies ist der Schutzzauber, den man auf das Tal legte, um es vor Menschen zu schützen. Die Youkai, die darüber bescheid wissen, betreten das Tal nur ganz selten. Sie respektieren die Toten und deren Ruhe." "Und Menschen?", fragte Miroku dumm nach. Die ganze Information wollte nicht wirklich in seinen Kopf vordringen. Er wollte dies einfach nicht wahrhaben. "Die Menschen sind gierig nach Macht. Sie haben weniger Respekt vor ihren Ahnen. Ihr Leben ist einfach zu kurz, um sich noch grossartig um den Frieden der Toten zu kümmern. Daher verliert jeder Mensch, der hier war, seine Erinnerungen an die Zeit, die er im Schloss und im Tal verbracht hat." "Und die Youkai?", hörte der junge Mann seine eigene Stimme. In dem Moment hatte er beachtliche Mühe sein Handeln zu kontrollieren. "Die Youkai hingegen wissen noch alles, was sie hier erleben." Endlich fing der Verstand des Mönches an, zu arbeiten. "Heisst das, dass auch Inu Yasha sich an gewisse Dinge erinnern wird?" "Darauf kann ich dir leider keine Antwort geben. Noch nie hat ein Halbdämon das Tal betreten." Es wurde still im Raum, da keiner der Gesprächspartner wusste, was man noch sagen konnte. Schliesslich stand Izayoi auf. "Ich wünschte, ich könnte etwas daran ändern, doch leider bin ich machtlos. Das einzige, was ich euch beiden sagen kann, ist, dass ihr die Zeit, die ihr habt, geniessen solltet." Mit diesen Worten verliess die Hime den Raum und überliess den durcheinander gebrachten Mönch seinen Gedanken. "Kagome?" Vorsichtig machte er die Tür auf und lugte über zum Futon. Dort lag die besagte Person und schlief wie ein Murmeltier. °Na den Göttern sei Dank.°, dachte Inu Yasha, als er sich zum Mädchen setzte. Einige Zeit lang starrte der junge Mann einfach vor sich hin, doch mit der Zeit fing er an, immer wieder flüchtige Blicke der Schlafenden zuzuwerfen. Schliesslich wurde es ihm zu blöd. °Mein Gott, du benimmst dich ja wie ein kleines Kind. Sie schläft ja und es ist sonst niemand hier. Warum hast du dann solche Scheu davor, sie anzusehen?° Dieser Gedanke tat seine Wirkung. Nun lugte Inu Yasha nicht mehr flüchtig zum Mädchen, sondern betrachtete es mit seiner vollen Aufmerksamkeit. Die schwarzen Haare umrahmten voluminös ihr feines Gesicht. Da ihre Haut von den vielen Reisen gebräunt wurde, wirkte sie selbst bei der dunklen Haarfarbe nicht blass, was Inu Yasha eigentlich gefiel. Er konnte nämlich das ganze Puderzeug nicht leiden. Und wenn die Mädchen sich noch extra von der Sonne versteckten nur um schneeweisse Haut zu bewahren, konnte der Hanyou nur den Kopf schütteln. Solche Frauen nannte er dann Mimosen. Sie zerbrachen schon, wenn man sie auch nur falsch anguckte. Kagome hingegen war alles andere als zerbrechlich. Auf sie war immer Verlass. Und sie war mutig, auch wenn sie ihres Mutes wegen oft in Schwierigkeiten steckte. °...und wer darf sie dann retten? ICH!!!°, dachte der Halbdämon mürrisch, doch eigentlich machte er sich nur etwas vor. Eine Weile lang sah er das Mädchen aus der Zukunft bloss an, während seine Gesichtszüge immer weicher wurden. Er musste endlich ehrlich werden. Wenigstens sich selbst gegenüber. Und je länger er die schlafende Gestallt ansah, desto mehr wurde ihm klar, dass das meiste, was er über sie dachte oder sagte, eigentlich nichts weiter als eine fette Lüge war. Er war sehr gerne in ihrer Gegenwart, er mochte auch ihr Essen sehr. Er mochte ihren Temperament, auch wenn er deswegen oft genug den Boden näher betrachten konnte. Er liebte einfach ihre selbstaufopfernde und hilfsbereite Art, auch wenn sie dies nicht immer ihm galt. Doch was er bei ihr bewunderte, war ihr Mut und ihre innere Stärke. Egal, wie oft sie fiel, sie stand immer wieder auf. Aus eigener Kraft. Und hatte dann noch genug Kraft, um auch ihn auf die Beine zu ziehen. °Du bist wahrlich das verrückteste Mädchen, welches ich je in meinem Leben gesehen habe.°, dachte Inu Yasha liebevoll, was sich auch in seinen Augen widerspiegelte. °Doch ich würde dich wohl nicht so mögen, wenn du anders wärst... Genau so wie du dies bei mir machst.° Er entsann sich dem Abend am See, in dem sie alle eine wilde Wasserschlacht geliefert hatten. Ihr beruhigender Duft, den er selbst im Schlaf riechen konnte, die sanften Bewegungen ihrer Hand, als sie über seinen Kopf strich. Da fühlte er sich so richtig geborgen. Er stand auf und ging auf den Futon zu. Nach den ganzen Überlegungen konnte er nicht widerstehen, ihr näher zu sein. Leise setzte er sich so, dass seine Hand nur wenige Zentimeter von ihrer entfernt war. Seinem Drang weiterhin Folge leistend, berührte er ihre schmalen Finger. Kaum spürte er ihre Haut, realisierte er, was er da eigentlich tat. Doch er schreckte nicht zurück, sondern blickte nach unten. Im nächsten Moment musste er schmunzeln. Im Vergleich zu seiner Pranke sah ihre Hand fast zerbrechlich aus. So zart und schmal, dass man aufpassen musste, keine falschen Bewegungen zu machen, sonst würde sie zu Bruch gehen. Doch die Farbe ihrer Haut unterschied sich nur wenig von einander: Sein Teint war ein Bisschen dunkler als ihrer. Ein leises Stöhnen war zu hören und Inu Yasha zuckte zusammen. °Wacht sie jetzt auf?°, fragte er sich. Er hatte schon angefangen, sich eine passende Ausrede auszudenken, als er merkte, dass dies eigentlich überflüssig war. Kagome wachte nicht auf. Sie kuschelte sich nur mehr an die Decke und schlief seelenruhig weiter. Der einzige kleine Umstand war, dass eines der breiten Ärmel seines Suikans dem Mädchen nun als Kopfkissen diente. °Schön. Und was mach ich jetzt?° Das war wirklich eine gute Frage, denn er wollte Kagome auf keinen Fall wecken, seinen Ärmel aber von ihrer Umklammerung befreien. Während seinen Grübeleien bemerkte er vorerst nicht die leichte Bewegung in der Nähe seines Armes. Erst bei sich das Mädchen stärker bewegt hatte, sah der Hanyou nach unten. Kagome atmete tief ein. Wie sie diesen Geruch liebte. Den Geruch vom Wald und Moos, vom freien Wind und dem Sommerregen. Und dieses eigene, undefinierbare Etwas, was auf keinen Fall fehlen durfte. Denn sonst würde es nicht zu dem Geruch werden, den sie so mochte. Dem Geruch Inu Yashas. Verschlafen öffnete sie ihre Augen für einen Spalt. Doch alles, was sie sah, war Rot. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie Licht und drehte sich so, dass sie schon fast auf dem Rücken lag. Von da an interessierte sie das Licht der Sonne nicht besonders. Warum auch, wenn man sich gleichzeitig zwei Sonnen ansehen konnte? Alles, was er sich zusammengereimt hatte, war auf einmal verschwunden. Es war wie weggepustet. Er konnte nur da sitzen und in ihre Augen sehen, die so offen und doch verschlossen und unergründlich waren. "Bist du schon lange da?", fragte das Mädchen nach einer Weile ganz leise, um den Zauber nicht kaputt zu machen. "Nicht wirklich.", flüsterte er zurück. Er kam sich wie gefangen vor, doch aus dieser Gefangenschaft wollte er sich nicht wirklich befreien. "Es ist bald Zeit für das Abendessen." "Ich weiss." "Willst du dich nicht umziehen gehen?" "Soll ich?" Diese Frage überrumpelte Kagome. Solch eine Wende hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Schliesslich antwortete sie wahrheitsgemäss: "Nein. Dieser Kimono passt gut zu dir." Wieder breitete sich Stille aus, doch sie war weder peinlich noch unangenehm. Es war eine Stille der Zweisamkeit. "Inu Yasha?" "Hm?" "Bleibst du noch etwas bei mir?" Ein Nicken war für sie als Antwort genug. Eine Zeit lang verharrten sie so, wie sie waren. Inu Yasha konnte sich nicht daran erinnern, wann er zum letzten Mal das Schweigen so sehr genossen hatte, wie er es nun tat. Es tat ihm einfach nur gut, das Mädchen in seiner Nähe zu haben. Sie roch seinen Geruch, so nah und so intensiv. Als würde er sie im Arm halten… "Inu Yasha?" "Was ist?" Er schaute sie fragend an. "Willst du… willst du… dich zu mir legen?" Sofort bereute sie ihre Frage. °Jetzt sagt er, ich spinne…°, dachte sie panisch. Er war überrascht. Sehr überrascht. Doch auf eine Art und Weise glücklich über diese Einladung. "Nur, wenn du für mich Platz freimachst.", meinte er schliesslich. Das liess sich die Schülerin nicht zweimal sagen. Schnell rutschte sie zur Seite und hob einladend die Decke. Einige Momente später lagen die beiden auf der Seite, ihre Gesichter einander zugewandt. Noch immer sagte keiner von den beiden auch nur ein Wort. Es war eine stille Unterhaltung, die aus Blicken bestand. Inu Yasha wusste nicht, was dieses Gefühl, welches er hatte, war. Er hatte noch nie etwas Derartiges erlebt und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Dieser stumme Austausch der Blicke hatte etwas Unheimliches, aber auch Verbindliches an sich. Der Begriff "sich nah zu sein" hatte für ihn eine neue Form angenommen. Das war nicht die körperliche Nähe, über die nun wirklich alle wussten. Das war die seelische Nähe. Eine Nähe, die nur wenige erleben durften, konnten. Ihre Finger fuhren zart über seine Wange – es fühlte sich wie ein Windhauch an. "Fühlst du die jetzt besser?", flüsterte er seine Frage an sie. "Ja.", lautete die kurze Antwort, ehe das Mädchen näher an den Hanyou rutschte. Ihre Gesichter waren nun wirklich nicht weit von einander. Schlappe zehn Zentimeter, höchstens fünfzehn. Auch der Halbdämon rutschte näher, legte noch zusätzlich einen Arm auf das Mädchen. Bei dieser Nähe konnten sie beide den warmen Atem des anderen spüren. Wäre noch jemand in dem Raum, würde derjenige förmlich sehen, wie die Luft um die beiden knisterte. Doch es war niemand da und das Paar spürte nur das leichte Kribbeln, welches sich über ihren gesamten Körper verteilt hatte. Langsam wanderte Kagomes Hand zu Inu Yashas Gesicht. Ihre Fingerspitzen berühren federleicht seine Haut. Von seinem Gesicht aus fuhr ihre Hand weiter nach unten zu seinem Hals. Dann liess sie ihre schmalen Finger zu seinem Kehlkopf wandern, um anschliessend mit dem Handrücken die Haut unterhalb seines Kinns zu streicheln. Während Kagome beschäftigt war, konnte Inu Yasha seinen Blick für keinen einzigen Moment vor ihr wenden. Von ihren braunen Augen, die es immer wieder schafften, ihn in ihren Bann zu ziehen. Er lag einfach da und spürte, wie die feinen Härchen auf seinem Nacken sich aufrichteten, wie er überall, wo das Mädchen ihn berührte, eine Gänsehaut bekam. Er genoss diese Augenblicke, er genoss sie wirklich und er versteckte diese Tatsache nicht. Wie von selbst strichen seine Finger ihren Rücken, den sanften Schwung ihrer Taille. Doch dann nahm er seine Hand weg, hörte auf sie zu umarmen. °Habe ich was Falsches gemacht?°, fragte sich Kagome, denn auch sie hatte diese Zeit genossen. Zu ihrem Glück war ihre Sorge überflüssig. Als er seine Hand von ihrer Taille nahm, strich er wie unabsichtlich ihren Arm hinauf zu ihrer Hand. Als er bei seinem Ziel angekommen war, nahm er die zarten, feinen Finger in die seinen und strich über diese, bedacht sanft und vorsichtig. Schliesslich wollte er sie nicht mit seinen Krallen verletzen. Kagome beobachtete dieses Schauspiel nur stumm. Sie wusste einfach nicht, was sie da noch gross machen konnte. Also beliess sie es dabei, einfach nur der Zuschauer zu sein. Seine Finger strichen über die ihren und auch über die gesamte Handfläche. Was er dabei nicht bemerkte, dass er sich immer mehr von seinen Gefühlen und Empfindungen leiten liess. So kam es dazu, dass er anfing, ihre Hand zu küssen. Sanft nahm er ihre Finger in seine Pranke und führte diese zu seinen Lippen. Er wusste nicht, was er machte. Das Ganze kam ihm einfach zu irreal vor. Das einzige, wessen er sich sicher war, war das, was er in dem Moment fühlte. Geborgenheit. Ruhe. Frieden. Glück. Kaum wurde es ihm bewusst, hörte Inu Yasha auf, Kagomes Finger zu liebkosten. Fragend sah das Mädchen ihn an. Was war denn nun los? Die Antwort liess nicht lange auf sich warten. Ein kurzer, erschrockener Aufschrei entwich dem Mädchen aus der Zukunft, als es plötzlich nach unten gedrück wurde. Im nächsten Moment verlor es jedoch jede Möglichkeit zu sprechen – denn ein Paar goldener Augen stellten alles in den Hintergrund. "Kagome.", flüsterte er kaum hörbar, doch die Genannte verstand ihn gut. "Kannst du mir einen Gefallen tun?" "Welchen denn?", fragte sie zurück, ebenfalls flüsternd. "Bitte schrei mich nicht an." Auf ihren fragenden Blick achtete er gar nicht mehr, denn diesen bemerkte er nicht wirklich. "Denn ich kann mich nicht mehr zurückhalten." Kaum waren diese Worte ausgesprochen, überwand er die letzen mickrigen Millimeter und presste seine Lippen auf die ihren. Gibt es einen anderen Autoren, der noch gemeiner ist als ich? Wenn ja, gibt mir bescheid, ja? ;-) LG Natsu-chan Kapitel 18: ------------ Die romantische Stimmung hört gar nicht auf. Mal sehen, wie Kagome auf Inu Yashas Aktion reagiert =) Izayoi lief durch die Korridore des Schlosses und dachte zurück an das unangenehme Gespräch, welches sie mit Inu Yashas Freund Miroku gehabt hatte. Sein Gesichtsausdruck… er tat ihr so leid. °Schade um die beiden. Sie geben solch ein schönes Paar ab.°, dachte sie traurig. °Ich wünschte, ich könnte etwas gegen diesen Zauber tun… Aber leider bin ich da machtlos…° Egal, wie sehr der Mönch und die Dämonenjägerin ihr leid taten, es war ihre Pflicht, den beiden die Wahrheit zu sagen. Wie hart und bitter diese Wahrheit auch war… Nun wollte die Hime ihren Sohn besuchen. Ihm musste sie die Wahrheit nicht sagen, denn ihr Gemahl hatte dies schon erledigt. Sie wollte Inu Yasha einfach mal besuchen, schliesslich hatten sie sich so lange nicht gesehen. Doch bei seinem Zimmer angekommen, konnte Izayoi nur einen leeren Raum vorfinden. °Nanu? Wo ist er nur?° So fing ihre Suche an. Doch weder bei ihrem Gemahl noch sonst irgendwo im Schloss konnte die Frau Inu Yasha vorfinden. Selbst im Garten war er nicht. °Wo könnte er bloss sein?°, fragte sie sich, als ihr eine Idee in den Sinn kam. Natürlich, er musste bei seiner Freundin, Kagome, sein. Er hatte sich doch solche Sorgen um sie gemacht, als sie von den bösen Seelen zum Trinken animiert worden war. Also machte sich Izayoi auf den Weg zu Kagomes Gemach. Einige Zeit später hatte die Hime ihr Ziel erreicht und war erstaunt, als sie die Schiebetür nicht ganz geschlossen vorfand. °Komisch… Kagome achtet doch immer darauf, dass die Tür zu ist. Und Inu Yasha ist in diesem Punkt nicht viel anders, wie ich es bemerkt habe.° Sie stand einige Zeit lang vor der Tür, unschlüssig, was sie tun solle. Doch dann hörte sie plötzlich einen spitzen Aufschrei und konnte nicht mehr drum herum kommen, in das Zimmer zu sehen. Doch was sie dort sah, überraschte sie aufs Äusserste. Da lag dieses Mädchen, Kagome, auf dem Futon und über ihr… über ihr hatte sich Inu Yasha gebeugt. Er sagte irgendetwas und das Mädchen antwortete ihm, doch was genau, konnte Izayoi wegen der Entfernung und deren Lautstärke nicht hören. Dann sagte Inu Yasha wieder etwas, doch dieses Mal wartete er auf keine Antwort. Er küsste Kagome einfach. Izayois Wangen färbten sich rosa. Eigentlich schickte es sich einer Prinzessin nicht, andere Leute zu beobachten, besonders nicht, wenn es um etwas dermassen Privates ging. Aber andererseits… Sie war eine Frau und jede Frau hatte eine gewaltige Schwäche: Ihre Neugier. So beobachtete sie das Paar weiter. Kagome riss überrascht die Augen auf. Das war ein Traum… oder? Sie konnte diese Frage nicht beantworten. Dieser Kuss kam ihr einfach so irreal vor, dass sie nicht sagen konnte, ob die die Realität war oder ob sie immer noch schlief. Aber dann war ihre Überraschung weg, es blieb nur das Gefühl seiner Lippen auf ihren. Das Gefühl dieser weichen und sanften Lippen, welche die ihren liebkosteten. Ohne ihr Zutun schloss Kagome die Augen. Sie wollte den schönen Moment in vollen Zügen auskosten. Etwas zögerlich erwiderte sie den Kuss. Sie war sich immer noch nicht wirklich sicher, ob Inu Yasha dies auch ernst war oder er mit ihr nur spielte... °Kagome, du bist doof. Der Mann, den du liebst, küsst dich endlich und du hast nichts besseres zu tun, als zu zweifeln.° Also liess sie sich einfach fallen und legte ihre Arme um ihn. Inu Yasha glaubte, er spinne. Er wurde weder von Kagome weggestossen, noch angeschrieen. Im Gegenteil, sie erwiderte den Kuss und legte sogar ihre Arme um ihn. °Jetzt bin ich im Paradies.°, dachte er noch, ehe er sich erlaubte, denn Kuss etwas zu vertiefen. Er wollte sich von diesen Lippen gar nicht mehr trennen. Izayoi machte nur grosse Augen. Es war schon etwas merkwürdig, ihren kleinen Inu Yasha bei solch einer Beschäftigung vorzufinden. Die Hand des Hanyous strich über das Gesicht des Mädchens, darauf bedacht, es nicht mit den Krallen zu verletzen. Das Mädchen selbst hingegen umarmte den jungen Mann und drückte ihn somit noch näher zu sich. Da bemerkte Izayoi endlich, wie das wohl von der Seite aussehen musste. Sie, eine geborene Hime, spionierte ihren eigenen Sohn aus! Das ziemte sich einfach nicht. Mit hochroten Wangen ging die Frau einen Schritt zurück, um dann schnellen Schrittes sich von dem Raum zu entfernen. Langsam aber sicher ging ihm die Luft aus. Er hatte ja nicht geahnt, dass Kagome so auf ihn reagieren würde. Mit gewissem Bedauern brach er den Kuss ab und schnappte nach rettender Luft. Er öffnete die Augen... und erst dann wurde ihm bewusst, was er eigentlich gemacht hatte. Kaum hatte die Realität ihn erreicht, schon sprang er auf die Beine. "Wir sehen uns beim Abendessen.", sagte er hastig und flüchtete förmlich aus dem Zimmer. Zurückblieb nur eine ordentlich verwirrte Kagome. °Idiot. Ich bin solch ein Vollidiot. Was hat mich bloss geritten?! Warum habe ich sie geküsst?! Jetzt denkt sie wer weiss was von mir! Ach, ich bin solch ein Trottel!° Während Inu Yasha auf sein Gemach ging, schimpfte er mit sich selbst. Besser gesagt, er verzweifelte, denn er hatte keinen Plan, wie er sich nun Kagome gegenüber verhalten sollte. Sollte er so tun, als wäre nichts geschehen? Aber falls sie seine Gefühle erwiderte, würde er sie damit tief verletzen. Zeigen, dass das, was er gemacht hatte, auch sein Ernst gewesen war? Aber Kagome könnte seine Gefühle auch nicht erwidern. Und dann wäre er derjenige, der leiden würde. °Hach, warum muss das Leben bloss so kompliziert sein?!° Um das Abendmahl geniessen zu können, hatten sich alle in der Halle versammelt. Die Geister, die anwesend waren, mussten eigentlich nichts zu sich nehmen. Doch da das Essen einfach nur köstlich war, assen sie trotzdem mit. Als Kagome die Halle betreten hatte, bemerkte sie ein neues Pärchen. Nun ja, besser gesagt, ein bekanntes Pärchen in neuer Situation. Sango sass in unmittelbarer Nähe Mirokus und beide fütterten sich gegenseitig, wobei die Dämonenjägerin immer wieder vergnügt kichern musste. Die Miko musste lächeln. Endlich hatten die zwei sich gefunden. Doch dann änderte sich ihre Miene schlagartig. Sie musste wieder an den Kuss denken. Den Kuss, nach dem Inu Yasha weggegangen war, sie alleine zurück gelassen hatte. Ob es ihm etwas bedeutet hatte? Oder war das bloss eine Laune? Hatte er in dem Moment Kikyo in ihr gesehen, wie es schon einmal der Fall war? Vielleicht war es die Atmosphäre zwischen ihnen gewesen, die ihn dazu animiert hatte, sie, Kagome, zu küssen? Es brachte nichts. Egal, wie sie es drehte und wendete, sie konnte sich keinen Reim aus seinem Verhalten machen. Auch als der besagte Hanyou ebenfalls zum Abendessen erschienen war, verlor er kein Wort darüber. Um ein Haar hätte das Mädchen gedacht, er habe nur gespielt. Aber dann fiel Kagome sein verschlossener Gesichtsausdruck auf. Wenn es ihm egal gewesen wäre, würde er anders vor sich hin starren, das wusste sie ganz genau. °Ich glaube, ich sollte einfach mal mit ihm darüber reden. Dann haben wenigstens wir beide Gewissheit.° Nach dieser Schlussfolgerung konnte die Miko sich endlich dem Essen widmen. °Ich muss es ihr sagen... aber wie?° Schon seit mehreren Stunden grübelte Miroku, wie er Sango die bittere Wahrheit möglichst schonend beibringen könnte. Doch bis jetzt war er nicht weiter gekommen, als es ihr einfach direkt zu sagen. Das Leben konnte manchmal einfach ungerecht sein... "Miroku?" Er schreckte aus seinen Gedanken auf und sah zu Sango, welche ihn besorgt musterte. "Was hast du, Miroku? Du bist schon den ganzen Abend so komisch." Sie sassen nun eng aneinander gekuschelt auf der Terrasse und beobachteten den Sternenhimmel. Doch durch Mirokus angespannte Miene konnte das Mädchen die Romantik nicht wirklich geniessen. "Es... es ist nichts, Sango.", versuchte er sich zu drücken. Einen Moment später erfuhr er, dass er durch aus ein schlechter Lügner sein konnte. Die Taijiya konnte er einfach nicht anlügen. Ihre Augen hatten es ihm klar gemacht. "Miroku, ich kenne dich schon lange und gut genug, um genau sagen zu können, dass du lügst. Und dieses Mal hast du dir nicht mal grossartig Mühe gegeben. Also, raus mit der Sprache, was beschäftigt dich." Der Mönch konnte nur noch schwer seufzen. Die Wahrheit musste einfach raus, ob er es wollte oder nicht. "Als du geschlafen hast, ist Izayoi-sama ins Zimmer gekommen. Sie hat mir einiges erzählt, was mir Kopfschmerzen bereitet." °...und nicht nur diese.°, ergänzte er in Gedanken, denn am meisten schmerzte sein Herz. "Was genau hat sie dir gesagt?" Nun war Sango ernst und kuschelte sich nicht mehr an den Mann, den sie liebte. Sie sass einfach neben ihm und sah ihm fest in die Augen. "Als wir das Tal betreten haben, wurde ein Zauber ausgelöst, welcher dafür sorgen sollte, dass wir alles hier Erlebende vergessen." Er drehte sich etwas, damit er dem Mädchen direkt ins Gesicht schauen konnte. "Wir werden vergessen, wie wir zusammen gekommen sind, und werden weiterhin unsere Gefühle zueinander vertuschen und unterdrücken." Als er Sangos Reaktion sah, wollte er sich am besten selbst ohrfeigen. Der schiere Schock und das Entsetzen über das Gehörte standen der jungen Frau förmlich ins Gesicht geschrieben. "Das... das kann nicht sein...", jammerte sie. Miroku hatte das Gefühl, dass eine eiserne Hand sein Herz zerquetschfen würde. Es tat ihm einfach höllisch weh, Sango so zu sehen. Um sich den Anblick zu ersparen, zog er sie zu sich, um wenigstens ihr verletztes Gesicht nicht sehen zu müssen. "Das ist nicht fair.", murmelte sie. "Ich weiss. Ich finde es auch unfair. Aber leider können wir nichts dagegen machen." Seine Stimme zeigte seinen Schmerz, ohne dass er dies zu vertuschen versuchte. "Das einzige, was uns noch übrig bleibt, die Zeit, die wir noch haben, zu geniessen." "Aber... wir werden schon morgen aufbrechen!" Sango war am verzweifeln. Endlich wurden ihre Gefühle, ihre Liebe erwidert, und dann das! Anscheinend wurde sie wirklich unter einem unglücklichem Stern geboren. °Warum muss es ausgerechnet uns treffen, Miroku?°, dache sie voller Schmerz. Um wenigstens einen Teil der aufgestauten Gefühle in ihr loszuwerden, hob sie den Kopf und presste ihre Lippen gegen die von Miroku, während eine vereinzelte Träne ihre Wange runterlief. Wenn sie schon so wenig Zeit hatten, so mussten sie diese Zeit so gut wie es nur ging nutzen... "Inu Yasha? Darf ich rein?" "Klar." Etwas schüchtern öffnete das Mädchen die Schiebetür und schloss es dann hinter sich. Ihr Blick wanderte zum Hanyou, der bei der offenen Terrassetür sass, sich lässig an den Türrahmen lehnte. "Inu Yasha, ich möchte dir eine Frage stellen. Aber ich erwarte eine ehrliche Antwort von dir. Bist du damit einverstanden?" Er zuckte mit den Schultern. "Hast du etwas bei dem Kuss empfunden?" Von einem Moment auf den anderen wurde seine Kehle trocken. Was sollte er bloss sagen? Würde er die Wahrheit sagen, würde sie ihn garantiert für bekloppt halten. Andererseits kann er sie auch nicht anlügen, denn er hatte es ihr auf gewisse Art versprochen, dass er ehrlich antworten würde. So herrschte die Stille über einige Zeit lang im Raum. In dieser Zeit dachte Inu Yasha nach, was die beste Antwort auf Kagomes Frage sein könnte, und das Mädchen stand einfach da und wartete geduldig. Schliesslich antwortete er leise: "Ja." "Ja?", fragte Kagome nach, da es schon eine Weile her war, dass sie die Frage gestellt hatte. "Ja, ich habe etwas gespürt.", wiederholte er mit Ergänzung. Doch dann fragte er selbst nach, obwohl dies eher automatisch ging, als dass er wirklich die Antwort auf diese Frage wissen wollte: "Und du?" Nicht, dass es ihn nicht interessierte, im Gegenteil, aber die Frage rutschte über seine Lippen, ehe er dies realisierte. "Ich auch." Mit diesen Worden ging das Mädchen auf den Hanyou zu, um sich anschliessend neben ihm nieder zu lassen. Ihr Blick war auf ihre zusammen gefalteten Hände gerichtet. Er sah die Miko von der Seite an. "Und... was hast du empfunden?" "...Wärme." Sie hob ihren Kopf und sah ihn aus sanften, warmen Augen an. "Mir wurde warm ums Herz... und ich fühlte mich geborgen... Und du? Was hast du dabei gespürt?" Er sah sie nicht an, als er endlich antwortete: "Dasselbe." Aber gerade weil er so stur versuchte, das Mädchen nicht anzusehen, bemerkte er nicht das sanfte Lächeln, welches ihm galt. "Inu Yasha?" "Was?", fragte er barsch nach, doch Kagome liess sich nicht beirren. Dieses Mal wusste sie, dass er mit dem Ton seine Unsicherheit überspielen wollte. Daher fuhr sie einfach fort: "Küss mich." Augenblicklich drehte er seinen Kopf zur Seite, die Augen vor Erstaunen aufgerissen. "W-Was?" Das hingegen tönte eher kleinlaut. "Ich möchte, dass du mich noch mal küsst. Ich möchte wieder diese Wärme und die Geborgenheit spüren… Darf ich?" Ihre letzte Frage war eher schüchternd und voller Scheu. War sie doch zu weit gegangen? Aber dann fühlte sie eine warme Hand auf ihrem Gesicht. "Du darfst.", flüsterte er kaum hörbar und legte sanft seine Lippen auf die ihren. Wohlig schloss sie ihre Augen. Es fühlte sich einfach zu gut an, um es mit offenen Augen zu geniessen. Um mehr von ihm zu spüren, legte sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich somit noch näher an Inu Yasha. Der Hanyou seinerseits hielt sie mit dem rechten Arm an der Taille, während seine linke über die Haut ihres Gesichtes und ihres Halses strich. Irgendwann lösten sie sich kurz und Inu Yasha wusste, dass es nun kein Zurück mehr gab. "Ich liebe dich." Und ehe das Mädchen etwas zur Antwort sagen konnte, küsste er es wieder hingebungsvoll. Die Miko hatte es nicht einmal geschafft, den Sinn seiner Worte zu realisieren, als sie wieder geküsst worden war. Dieser Kuss war heisser und hingebungsvoller als der vorherige. Selbst wenn sie es nicht gewollt hätte, hätte der Kuss sie mitgerissen. Aber so genoss sie in vollen Zügen die sanfte und doch leidenschaftliche Massage seiner Lippen. Auch als sie seine Zunge auf ihren Lippen spürte, schreckte sie nicht zurück. Im Gegenteil, sie verstand seine Bitte und konnte diese gut nachvollziehen. Denn es hatte nicht mehr viel gefehlt, dann hätte sie die Sache selbst in die Hand genommen. Aber so… so konnte sie ihm einfach folgen, sich von ihren Gefühlen mitreissen lassen. Hätte ihm jemand vor ein paar Tagen gesagt, er würde an diesem Abend mit Kagome unter dem Sternenhimmel sitzen und sie küssen, hätte er die Person für völlig übergeschnappt erklärt. Aber "vor ein paar Tagen" war nun mal ein paar Tage her. Und er war froh darüber. °"…deine Freunde werden alles vergessen, was sie hier erlebt haben, sobald sie das Tal verlassen haben…° Abrupt beendete er den Kuss, denn er noch vertiefen wollte. Kagome sah ihn verwirrt an. "Was ist los? Was hast du?" "Ich muss dir dringend etwas sagen.", meinte er mit einem steinharten Gesichtsausdruck. Und so erzählte er ihr alles, was er von seinem Vater gehört hatte. Dass sie, die Menschen, all ihre Erlebnisse im Tales Innern vergessen werden, als hätten diese gar nicht existiert, als hätten diese gar nicht erst mal stattgefunden… Das Mädchen sass bewegungslos, wie es schon vorher gesessen hatte. Inu Yasha hatte schon vor einiger Zeit seine Erzählung beendet, und trotzdem sass die Miko, als wäre sie vom Donner berührt worden. "Bist du… bist du dir da sicher?", fragte sie mit kaum vorhandener Stimme. "Das hat mir Vater selbst gesagt. Ich sehe keinen Anlass, ihm keinen Glauben zu schenken." Seine Stimme war ernst und hart, doch der traurige Unterton war trotzdem zu hören. "Aber… aber ich liebe dich doch." Kagome konnte es nicht glauben. Sie beide, Kagome und Inu Yasha, hatten es endlich geschafft über ihren Schatten zu springen und dann dürften sie diese schönen Momente einfach so vergessen! Sie dachte noch an Miroku und Sango, die wohl dasselbe Schicksal erwarten würde. Verdammt noch mal, warum hatten sie sich nicht eher ihre Gefühle zugestanden? Warum mussten sie so lange warten, die Angelegenheit dermassen hinauszögern, dass sie mit dem Gedächtnisverlust belohnt wurden? Der Hanyou presste die Miko fest an sich. Es tat ihm weh. Es tat ihm weh, dass er sich nicht wirklich an alles erinnern würde. Aber noch mehr tat es ihm weh, dass Kagome sich an die schönen Zeiten mit ihm zusammen nicht erinnern würde. Doch da kam ihm etwas in den Sinn. Es würde die Situation nicht wirklich mildern, aber dennoch würden diese Worte für neue Hoffnung sorgen… vielleicht. "Weißt du, Kagome, eigentlich ist es gar nicht so schlimm." Ungläubig sah das Mädchen den Hanyou an. "Ich meine, unsere Gefühle, sie haben existiert, bevor wir das Tal betreten haben. Und sie werden auch wieder ausserhalb des Tales vorhanden sein. Und wenn wir schon einmal es geschafft haben, über unseren Schatten zu springen, wer sagt, dass wir es nicht noch mal schaffen würden?" Er strich liebevoll über ihr Gesicht. "Ich bin mir sicher, tief in unserem Innern werden wir uns an die Zeit hier erinnern." Er drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Auf Kagome hatten seine Worte nur teilweise gewirkt. Zwar verzweifelte sie nicht mehr, aber ganz ruhig war sich auch nicht. Sie drückte sich so fest sie konnte an den Hanyou. "Inu Yasha?" Ihre Stimme war nicht mehr als ein blosses Hauchen. "Was ist?" Sie drückte sich ganz fest an ihn: "Bitte, halte mich ganz fest in deinen Armen. Ich will dir so nah wie es nur geht sein." Sie musste ihre Bitte nicht zweimal sagen. Sofort drücken seine Arme die weibliche Gestalt näher an sich. So sassen sie eine Weile lang. Der Hanyou lehnte sich gegen die Wand und drückte das Mädchen fest an seine Brust, wobei er von Zeit zu Zeit über die Haare des Geschöpfs strich. Kagome hingegen sass mit angezogenen Knien zwischen seinen Beinen und klammerte sich an sein dunkelblaues Kimono, als wäre sie am Ertrinken. Nach einiger Zeit hob das Mädchen seinen Kopf und schaute Inu Yasha flehend in die Augen: "Küss mich…", sagte es kaum hörbar. "Bitte." Und ohne abzuwarten stand Kagome auf ihre Knie auf und legte ihre Lippen begierig auf die seinen. Sie wollte ihm nah sein, so nah, wie es nur ging… So, wie immer an der interessantesten Stelle aufhören. ...irgendwie komme ich mir wie ein Sadist vor O_o An all diejenigen, die unter 18 Jahre sind: Die nächsten drei Kapitel sind mit Adultinhalt und für euch daher verboten! LG Natsu-chan Kapitel 19: ------------ Hallo Ich habe mir gedacht, ich spallte das Kapitel und mache 2 daraus. Dies ist eine (mehr oder weniger) jugendfreie Version. Schon seit einer Weile sassen Miroku und Sango da und küssten sich hingebungsvoll. Anfangs war der Mönch überrascht gewesen, als die Dämonenjägerin ihn so stürmisch küsste, doch dann bemerkte er die einzelne Träne und verstand ihre Absicht. Unwillkürlich kamen ihm die Worte der Izayoi-sama in den Sinn. °"...ihr solltet die Zeit, die ihr noch habt, geniessen."° Das hatte sie gesagt. Nun, er sollte wirklich dem Ratschlag folgen, denn etwas Anderes blieb ihm nicht wirklich übrig. So schlag er seine Arme um die zierliche Gestalt und drückte diese näher an sich. Er wusste nicht, wie lange sie schon so sassen, und er wollte dies auch nicht wirklich wissen. Die Leidenschaft und das Feuer des Kusses bezweckten, dass er spürte, wie sich zwischen seinen Beinen etwas regte. Sachte beendete er den Kuss und sah Sango fragend an. Diese verstand, was er meinte, und wurde rot. Dennoch nickte sie als Bestätigung. Nun, da die Frage geklärt war, stand Miroku nichts mehr im Wege. Er erhob sich und nahm das Mädchen bei der Hand, um es ihm folgen zu lassen. Die Taijiya gehorchte. Schweigend gingen sie durch die Gänge, bis es zu Sangos Zimmer knapp fünf Meter waren. Dort blieb Miroku stehen und, bevor die junge Frau ihm eine Frage stellen konnte, küsste er sie. Auch wenn Sango ihn etwas fragen wollte, verdrängte sie ihre Frage sofort in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins. Ihr gesamtes Wesen konzentrierte sich darauf, möglichst viel von den Küssen des Mönches zu bekommen. Sie standen dort vielleicht fünf Minuten, vielleicht aber auch zehn. Das konnte niemand genau sagen. Was man aber mit Sicherheit sagen konnte, war, dass der junge Mann das Mädchen auf die Arme hob und, es weiter küssend, im nächsten Zimmer verschwand. Kagomes Lippen waren so gierig, dass Inu Yasha glatt die Luft wegblieb. Klar, sie war schon immer temperamentvoll gewesen, aber so… Sie war Feuer und Flamme und das beschloss er nicht nur aus ihren Küssen. Ihre Hände, die anfangs seinen Hals streichelten, glitten weiter nach unten bis zu seiner Brust. Frech und ungehalten schoben sie den Kimono zur Seite und widmeten sich Inu Yashas Haut, die bei jeder Berührung der sanften, aber fordernden Finger zu verbrennen schien. Da sein Kopf tiefer war als Kagomes, musste er nach oben schauen, was ein weiteres Problem mit sich brachte: Er verschluckte sich regelrecht wegen den Küssen. Doch diesen Umstand ignorierte er einfach… obwohl, nein, doch nicht ganz. Dieser Umstand machte dieses Spiel für ihn noch heisser. Seine Hände, die anfangs sich mit Kagomes Rücken beschäftigt hatten, fuhren nach unten zu den knackigen Rundungen. Fest und ohne jeglichen Scham packte er zu und drückte die beiden Pobacken in seinen Händen. Er konnte nicht sagen, warum, aber es bereitete ihm grosses Vergnügen, diese zwei weichen und doch strafen Halbkreise zu kneten. Mit seinen Lippen liebkostete er ihre Unterlippe, knabberte an dieser, saugte leicht an dieser. Er musste nicht erraten, dass Kagome Gefallen an dieser Behandlung fand – ihre Finger bohrten sich ab und zu in seine Haut, ihren Körper presste sie so gut es ging an den seinen. Die kleinen, kaum vernehmbaren Geräusche, die sie von sich gab, animierten den Hanyou dazu, weiter nach Süden zu gehen. Seine Lippen fuhren über ihren Kinn zu ihrem Hals und fingen an, diesen zu liebkosten. Sanft massierte er die zarte Haut mit seinen Lippen, neckte diese mit den Eckzähnen, leckte über empfindliche Stellen, um ihr schöne Gefühle zu bescheren und selber Geschmack ihrer Haut auf der Zunge zu haben. Währenddessen war Kagome nicht mehr von seinem Oberkörper wegzubringen. Immer wieder fuhren ihre Hände über seine Brust, Schultern, Schlüsselbein, Hals... Sie konnte nichts dagegen machen, sie liebte einfach starke Männer. Diese mussten breite Schultern und ausgeprägte Brustmuskeln haben. Dann schmolz das Mädchen aus der Zukunft wie Eis bei dreissig Grad Celsius. Und der Mann musste unbedingt starke, kraftvolle Arme und Hände haben. Nun, bei Inu Yasha waren alle Punkte beisammen und wenn man noch die Behandlung, der Kagome unterzogen wurde, mit einberechnete, so konnte man zu Recht behaupten, dass das Mädchen sich wie Wackelpudding vorkam. Die Küsse des Hanyous prickelten auf ihrer Haut, liessen sie geniesserisch die Augen schliessen und wohlig seufzen. Hin und wieder musste sie sich an seinen Schultern festhalten, sonst würde sie umkippen. Es fiel ihr schon schwer, vor ihm zu knien. Was wäre denn mit ihr gewesen, wenn sie beide gestanden wären? Klare Antwort: Kagome wäre zusammengesackt. Bei solch einer Behandlung wären ihre Beine einfach umgeknickt unter dem Gewicht ihres Körpers. Währenddessen waren in anderem Zimmer zwei Körper wortwörtlich auf einen Futon zusammengebrochen. Den Aufprall hatte Miroku gar nicht realisiert, denn er war zu dem Zeitpunkt mit etwas Anderem beschäftigt. Genauer gesagt, seine Aufmerksamkeit galt der Frau über ihm, welche er innig küsste. Seine Lunge hatte schon angefangen, um Sauerstoff zu betteln, doch diese Bitte wurde abgewiesen. Wie konnte er nur aufhören, nun, da er die Frau, in die er schon über längere Zeit hoffnungslos verliebt war, in den Armen hielt? Jetzt aufzuhören wäre ein unverzeihliches Verbrechen. Sango hörte nicht auf, über sich selber zu staunen. Zuerst hatte sie den Mönch in das Spiel eingewickelt, dann hatte sie ihn auf ihr Gemach verschleppt und nun, nun lagen sie auf ihrem Futon, die Körper eng aneinander gepresst, und schafften es nicht einmal für einen kurzen Moment mit dem Küssen aufzuhören. Nicht einmal dafür, um schnell etwas Luft zu hören. Aber das allerüberraschendste war, dass es Sango keinen Deut störte, dass Mirokus Hände sich wieder mal selbstständig gemacht hatten. Im Gegenteil, sie genoss es sogar. °Bin ich so tief gesunken?°, schoss die Frage schnell durch den Kopf der Dämonenjägerin. Dann vergass sie diese und erinnerte sich nicht mehr daran. Viel wichtiger war doch das Jetzt, denn es dauerte nicht wirklich lange, dann würde es vorbei sein. Mirokus Zunge fuhr über ihre Lippen, erkundigte ihre Mundhöhle, streichelte die ihre und lud sie auf ein feuriges Spiel ein. Seine Hände fuhren ihren Rücken und ihre Seiten immer wieder auf und runter, um sich dann bei ihrem Hintern zu treffen und wieder zu trennen. Manchmal vergrub er eine seiner Hände in ihren langen, weichen Haaren, womit er ihren Kopf automatisch näher zu seinem presste. Sangos Hände hatten seine eigenen Haare schon vollkommen durcheinander gebracht, aber das störte ihn nicht. Es machte ihn sogar auf eine gewisse Weise noch mehr an. Plötzlich musste er in den Kuss hinein keuchen: Sangos Oberschenkel hatte es sich äusserst bequem zwischen seinen Beinen gemacht. Und nun, ob absichtlich oder nicht, rieb ihr durchtrainiertes Bein gegen seinen Schritt, was dem Mönch alles andere als unangenehm war. Mit einem Ruck liess er sie beide umdrehen. Klar, er hatte nichts dagegen gehabt, dass Sango über ihn dominierte, aber man musste endlich mal klarstellen, wer da der Mann war. Zum ersten Mal seit längerer Zeit liess er von ihren Lippen ab und widmete sich ihren Ohren. Zärtlich, aber dennoch neckend leckte er ihre Ohrmuschel, strich darüber mit den Lippen, knabberte sanft an dem Ohrläppchen. Unkontrolliert vergruben sich die Hände des Mädchens in seinem schwarzen Kimono. Es kribbelte in ihrem gesamten Körper und mit einem gewissen Schamgefühl spürte Sango, wie ihre Brustwarzen sich aufrichteten, hart wurden. °Was mach ich hier eigentlich?°, fragte sie sich. War sie denn wirklich bereit für DAS? Würde sie es bereuen, wenn sie es hinter sich hatte? Würde Miroku es bereuen? Fragen über Fragen schwirrten in ihrem Kopf. Sie war einfach zu unsicher, ob sie das Richtige machten. Andererseits… war sie nicht diejenige, die damit angefangen hatte? Ihre Unsicherheit war Miroku nicht entgangen. Daher hörte er auf mit seinen Liebkostungen auf und sah die Dämonenjägerin prüfend an. "Was ist los? Gefällt es dir nicht?" "Do-doch…", war die etwas zögernde, hingestotterte Antwort. "Aber?" Der Mönch kannte seine Begleiterin einfach zu gut, um nicht zu wissen, dass sie etwas beschäftigte. "Ich… ich bin mir nicht sicher, ob wir auch das Richtige tun…", war kleinlaut von der sonst so selbstbewussten Taijiya zu vernehmen. "Ich meine… ich habe so etwas noch nie zuvor gemacht… und… und ich weiss auch nicht, wie das geht… Ich will doch nicht, dass du enttäuscht bist…" Mirokus Augen wurden während der Rede immer grösser. Doch dann wurde sein Blick wieder weich und warm. Seine Hand stich sanft über ihre Wange. "Sango, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde garantiert nicht enttäuscht sein." Er drehte sich leicht, so dass sie beide auf der Seite lagen und ihre Gesichter sich gegenüber dem anderen befanden. "Sag mir einfach, wenn dich etwas stört, dir nicht gefällt. Ich verspreche dir, ich werde nur soweit gehen, wie du es möchtest. Ich will dich zu nichts zwingen und ich möchte auch nicht, dass du dich zu etwas zwingst. Ist es gut so?" Leicht zögernd nickte das Mädchen. Etwas unsicher war es schon, aber den grössten Teil hatte der Mönch vertreiben können. So rutschte Sango näher zu ihrem Miroku und küsste ihn, dankbar für seine Worte. Nun wusste sie, warum sie den perversen Mönch so liebte. Für seine versteckte weiche Seite. Mehr kann ich euch leider nicht anbieten. Tut mir leid. LG Natsu-chan Kapitel 20: ------------ So, und das ist die Originalversion meines Kapitels. Viel Spass Schon seit einer Weile sassen Miroku und Sango da und küssten sich hingebungsvoll. Anfangs war der Mönch überrascht gewesen, als die Dämonenjägerin ihn so stürmisch küsste, doch dann bemerkte er die einzelne Träne und verstand ihre Absicht. Unwillkürlich kamen ihm die Worte der Izayoi-sama in den Sinn. °"...ihr solltet die Zeit, die ihr noch habt, geniessen."° Das hatte sie gesagt. Nun, er sollte wirklich dem Ratschlag folgen, denn etwas Anderes blieb ihm nicht wirklich übrig. So schlag er seine Arme um die zierliche Gestalt und drückte diese näher an sich. Er wusste nicht, wie lange sie schon so sassen, und er wollte dies auch nicht wirklich wissen. Die Leidenschaft und das Feuer des Kusses bezweckten, dass er spürte, wie sich zwischen seinen Beinen etwas regte. Sachte beendete er den Kuss und sah Sango fragend an. Diese verstand, was er meinte, und wurde rot. Dennoch nickte sie als Bestätigung. Nun, da die Frage geklärt war, stand Miroku nichts mehr im Wege. Er erhob sich und nahm das Mädchen bei der Hand, um es ihm folgen zu lassen. Die Taijiya gehorchte. Schweigend gingen sie durch die Gänge, bis es zu Sangos Zimmer knapp fünf Meter waren. Dort blieb Miroku stehen und, bevor die junge Frau ihm eine Frage stellen konnte, küsste er sie. Auch wenn Sango ihn etwas fragen wollte, verdrängte sie ihre Frage sofort in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins. Ihr gesamtes Wesen konzentrierte sich darauf, möglichst viel von den Küssen des Mönches zu bekommen. Sie standen dort vielleicht fünf Minuten, vielleicht aber auch zehn. Das konnte niemand genau sagen. Was man aber mit Sicherheit sagen konnte, war, dass der junge Mann das Mädchen auf die Arme hob und, es weiter küssend, im nächsten Zimmer verschwand. Kagomes Lippen waren so gierig, dass Inu Yasha glatt die Luft wegblieb. Klar, sie war schon immer temperamentvoll gewesen, aber so… Sie war Feuer und Flamme und das beschloss er nicht nur aus ihren Küssen. Ihre Hände, die anfangs seinen Hals streichelten, glitten weiter nach unten bis zu seiner Brust. Frech und ungehalten schoben sie den Kimono zur Seite und widmeten sich Inu Yashas Haut, die bei jeder Berührung der sanften, aber fordernden Finger zu verbrennen schien. Da sein Kopf tiefer war als Kagomes, musste er nach oben schauen, was ein weiteres Problem mit sich brachte: Er verschluckte sich regelrecht wegen den Küssen. Doch diesen Umstand ignorierte er einfach… obwohl, nein, doch nicht ganz. Dieser Umstand machte dieses Spiel für ihn noch heisser. Seine Hände, die anfangs sich mit Kagomes Rücken beschäftigt hatten, fuhren nach unten zu den knackigen Rundungen. Fest und ohne jeglichen Scham packte er zu und drückte die beiden Pobacken in seinen Händen. Er konnte nicht sagen, warum, aber es bereitete ihm grosses Vergnügen, diese zwei weichen und doch strafen Halbkreise zu kneten. Mit seinen Lippen liebkostete er ihre Unterlippe, knabberte an dieser, saugte leicht an dieser. Er musste nicht erraten, dass Kagome Gefallen an dieser Behandlung fand – ihre Finger bohrten sich ab und zu in seine Haut, ihren Körper presste sie so gut es ging an den seinen. Die kleinen, kaum vernehmbaren Geräusche, die sie von sich gab, animierten den Hanyou dazu, weiter nach Süden zu gehen. Seine Lippen fuhren über ihren Kinn zu ihrem Hals und fingen an, diesen zu liebkosten. Sanft massierte er die zarte Haut mit seinen Lippen, neckte diese mit den Eckzähnen, leckte über empfindliche Stellen, um ihr schöne Gefühle zu bescheren und selber Geschmack ihrer Haut auf der Zunge zu haben. Währenddessen war Kagome nicht mehr von seinem Oberkörper wegzubringen. Immer wieder fuhren ihre Hände über seine Brust, Schultern, Schlüsselbein, Hals... Sie konnte nichts dagegen machen, sie liebte einfach starke Männer. Diese mussten breite Schultern und ausgeprägte Brustmuskeln haben. Dann schmolz das Mädchen aus der Zukunft wie Eis bei dreissig Grad Celsius. Und der Mann musste unbedingt starke, kraftvolle Arme und Hände haben. Nun, bei Inu Yasha waren alle Punkte beisammen und wenn man noch die Behandlung, der Kagome unterzogen wurde, mit einberechnete, so konnte man zu Recht behaupten, dass das Mädchen sich wie Wackelpudding vorkam. Die Küsse des Hanyous prickelten auf ihrer Haut, liessen sie geniesserisch die Augen schliessen und wohlig seufzen. Hin und wieder musste sie sich an seinen Schultern festhalten, sonst würde sie umkippen. Es fiel ihr schon schwer, vor ihm zu knien. Was wäre denn mit ihr gewesen, wenn sie beide gestanden wären? Klare Antwort: Kagome wäre zusammengesackt. Bei solch einer Behandlung wären ihre Beine einfach umgeknickt unter dem Gewicht ihres Körpers. Währenddessen waren in anderem Zimmer zwei Körper wortwörtlich auf einen Futon zusammengebrochen. Den Aufprall hatte Miroku gar nicht realisiert, denn er war zu dem Zeitpunkt mit etwas Anderem beschäftigt. Genauer gesagt, seine Aufmerksamkeit galt der Frau über ihm, welche er innig küsste. Seine Lunge hatte schon angefangen, um Sauerstoff zu betteln, doch diese Bitte wurde abgewiesen. Wie konnte er nur aufhören, nun, da er die Frau, in die er schon über längere Zeit hoffnungslos verliebt war, in den Armen hielt? Jetzt aufzuhören wäre ein unverzeihliches Verbrechen. Sango hörte nicht auf, über sich selber zu staunen. Zuerst hatte sie den Mönch in das Spiel eingewickelt, dann hatte sie ihn auf ihr Gemach verschleppt und nun, nun lagen sie auf ihrem Futon, die Körper eng aneinander gepresst, und schafften es nicht einmal für einen kurzen Moment mit dem Küssen aufzuhören. Nicht einmal dafür, um schnell etwas Luft zu hören. Aber das allerüberraschendste war, dass es Sango keinen Deut störte, dass Mirokus Hände sich wieder mal selbstständig gemacht hatten. Im Gegenteil, sie genoss es sogar. °Bin ich so tief gesunken?°, schoss die Frage schnell durch den Kopf der Dämonenjägerin. Dann vergass sie diese und erinnerte sich nicht mehr daran. Viel wichtiger war doch das Jetzt, denn es dauerte nicht wirklich lange, dann würde es vorbei sein. Mirokus Zunge fuhr über ihre Lippen, erkundigte ihre Mundhöhle, streichelte die ihre und lud sie auf ein feuriges Spiel ein. Seine Hände fuhren ihren Rücken und ihre Seiten immer wieder auf und runter, um sich dann bei ihrem Hintern zu treffen und wieder zu trennen. Manchmal vergrub er eine seiner Hände in ihren langen, weichen Haaren, womit er ihren Kopf automatisch näher zu seinem presste. Sangos Hände hatten seine eigenen Haare schon vollkommen durcheinander gebracht, aber das störte ihn nicht. Es machte ihn sogar auf eine gewisse Weise noch mehr an. Plötzlich musste er in den Kuss hinein keuchen: Sangos Oberschenkel hatte es sich äusserst bequem zwischen seinen Beinen gemacht. Und nun, ob absichtlich oder nicht, rieb ihr durchtrainiertes Bein gegen seinen Schritt, was dem Mönch alles andere als unangenehm war. Mit einem Ruck liess er sie beide umdrehen. Klar, er hatte nichts dagegen gehabt, dass Sango über ihn dominierte, aber man musste endlich mal klarstellen, wer da der Mann war. Zum ersten Mal seit längerer Zeit liess er von ihren Lippen ab und widmete sich ihren Ohren. Zärtlich, aber dennoch neckend leckte er ihre Ohrmuschel, strich darüber mit den Lippen, knabberte sanft an dem Ohrläppchen. Unkontrolliert vergruben sich die Hände des Mädchens in seinem schwarzen Kimono. Es kribbelte in ihrem gesamten Körper und mit einem gewissen Schamgefühl spürte Sango, wie ihre Brustwarzen sich aufrichteten, hart wurden. °Was mach ich hier eigentlich?°, fragte sie sich. War sie denn wirklich bereit für DAS? Würde sie es bereuen, wenn sie es hinter sich hatte? Würde Miroku es bereuen? Fragen über Fragen schwirrten in ihrem Kopf. Sie war einfach zu unsicher, ob sie das Richtige machten. Andererseits… war sie nicht diejenige, die damit angefangen hatte? Ihre Unsicherheit war Miroku nicht entgangen. Daher hörte er auf mit seinen Liebkostungen auf und sah die Dämonenjägerin prüfend an. "Was ist los? Gefällt es dir nicht?" "Do-doch…", war die etwas zögernde, hingestotterte Antwort. "Aber?" Der Mönch kannte seine Begleiterin einfach zu gut, um nicht zu wissen, dass sie etwas beschäftigte. "Ich… ich bin mir nicht sicher, ob wir auch das Richtige tun…", war kleinlaut von der sonst so selbstbewussten Taijiya zu vernehmen. "Ich meine… ich habe so etwas noch nie zuvor gemacht… und… und ich weiss auch nicht, wie das geht… Ich will doch nicht, dass du enttäuscht bist…" Mirokus Augen wurden während der Rede immer grösser. Doch dann wurde sein Blick wieder weich und warm. Seine Hand stich sanft über ihre Wange. "Sango, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde garantiert nicht enttäuscht sein." Er drehte sich leicht, so dass sie beide auf der Seite lagen und ihre Gesichter sich gegenüber dem anderen befanden. "Sag mir einfach, wenn dich etwas stört, dir nicht gefällt. Ich verspreche dir, ich werde nur soweit gehen, wie du es möchtest. Ich will dich zu nichts zwingen und ich möchte auch nicht, dass du dich zu etwas zwingst. Ist es gut so?" Leicht zögernd nickte das Mädchen. Etwas unsicher war es schon, aber den grössten Teil hatte der Mönch vertreiben können. So rutschte Sango näher zu ihrem Miroku und küsste ihn, dankbar für seine Worte. Nun wusste sie, warum sie den perversen Mönch so liebte. Für seine versteckte weiche Seite. Kagome wusste nicht mehr, wie es ihr geschah. In der Zwischenzeit hatten Inu Yashas Hände von ihrem Hintern abgelassen und hatten sich ihrem Oberkörper gewidmet. Seine Lippen, die immer noch ihre Haut liebkosteten, wurden fordernder. Fast ungeduldig riss der Hanyou den Kimono von Kagomes Schultern runter, um sich dann genauso fordernd den neu geöffneten Bereichen ihrer Haut zu widmen. Er wollte jeden Zentimeter ihres Körpers liebkosten können, wollte mehr von ihrer weichen und so wohlduftender Haut sehen, fühlen. Er spürte, wie unterhalb der Gürtellinie sich bei ihm etwas regte, und meinte, einfach nicht mehr abwarten zu können. Doch dann spürte er, wie sein Kimono von seinem Oberkörper gezogen worden war. So beugte er sich etwas vor, so dass der weiche Stoff ohne Hindernisse von seinem Oberkörper gleiten konnte. Der Hanyou musste erschaudern, als er Kagome ansah. Ihre Augen... in diesen Augen loderte ein Feuer, welches er noch nie erlebt hatte. Die kleinen Härchen auf seinem Körper richteten sich auf, er bekam Gänsehaut. Sein Kehlkopf machte einen Satz, als er schlucke. Warum musste die Frau nur so verführerisch sein? Kaum war der Oberkörper des Hanyous freigelegt, machte die Miko sich sofort an die Arbeit. Quälend langsam fuhr sie mit der Zunge über seinen Hals bis zum Schlüsselbein, dann biss sie leicht in seine Halsbeuge, was Inu Yasha dazu brachte, seine Hände in Fäuste zu ballen. Sie dachte gar nicht nach, was sie da gerade tat. Sie handelte einfach instinktiv, machte das, zu was sie in dem Moment Lust hatte. Zufrieden und mit gewissem Vergnügen merkte sie, welchen Gefallen der Mann an ihren Liebkostungen fand. Seine Brust hob und senkte sich schwer, seine Augen waren voller Genuss geschlossen. Kagomes Lippen zierte ein freches, aber dennoch leichtes Lächeln. °Und wie gefällt dir denn das?° Überrascht riss der Halbdämon seine Augen auf, seiner Kehle entfuhr ein heisses Keuchen. Diese Frau... sie hatte es tatsächlich gewagt, DAS zu machen. Sein Atem wurde um einiges heisser, denn nun spürte er eine Hand auf seiner Männlichkeit, welche diese wie nebenbei massierte. Kagome, die bis dahin mit einer seiner Brustwarzen beschäftigt war, schaute zum Hanyou nach oben. Ihr Blick verriet ihm, dass sie ihrer mehr als nur bewusst war. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, schob sie den störenden Stoff des Kimono zur Seite und entblösste somit seinen männlichen Stolz. Dann fuhr ihre Hand weiter mit der Massage, was Inu Yasha alles andere als unangenehm war. Seine Augen waren immer noch auf die ihren gerichtet. Er wollte sehen, was sie vorhatte, was sie als nächstes machen würde. Dass er dabei seine eigenen Empfindungen preisgab, machte ihm nicht viel aus. Schliesslich war das Kagome und sie liebte ihn genau so wie er sie. Er bemerkte noch ein freches Aufblitzen ihrer Augen, da wurde der Blickkontakt schon abgebrochen. Im nächsten Moment musste er zischend die Luft holen. Ein Blick nach unten hatte seine Vermutungen bestätigt: Kagomes Mund umhüllte sein steifes Glied und ihr Kopf bewegte sich rhythmisch auf und ab. Seine Augen vor Verlangen und Lust halb geschlossen beobachtete er jede ihrer Bewegungen. Zusammen mit den Empfindungen, die ihm das Mädchen bescherte, wurde dies fast unerträglich. Eine ihrer Hände massierte seine Hoden, ihr Mund umhüllte heiss seinen Schaft. Allein dieser Anblick liess ihn von Innen aus verbrennen. Er dachte schon, es hätte keine Steigerung mehr, doch die Miko bewies ihm das Gegenteil. Bewusst nahm Kagome das heisse, harte Glied aus ihrem Mund. Während sie es mit einer Hand hielt, fuhr sie ganz langsam mit der Zunge über seine gesamte Länge. Ihre Augen waren dabei auf die von Inu Yasha gerichtet. Bei der Eichel angekommen, neckte sie diese mit der Zunge, knabberte vorsichtig daran mit den Zähnen. Nun konnte er den Anblick nicht mehr ertragen. Es machte ihn an, sie so zu sehen, es machte ihn verdammt an. Ganz zu schweigen von dem, was er fühlte. Diese Frau bescherte ihm Gefühle und Empfindungen, von denen er nicht einmal geträumt hatte. Und sein letzter Traum war sehr erotisch. Erregt kniff er die Augen zusammen und schlug leicht den Kopf an dem Holzbalken hinter ihm an. Dabei entfuhr ihm etwas wie ein leichtes Stöhnen. Es war zu viel. Es war einfach zu viel für ihn. Seine Erregung drohte ihn mal zu erdrücken, mal in die Luft zu sprengen. Bestimmt wies er das Mädchen darauf, mit der Beschäftigung aufzuhören, in dem er es sachte von sich schob. Kaum hatte die Schülerin sein bestes Stück nicht mehr im Mund, zog er sie wieder zu sich, diesmal zu seinem Mund. Verlangend, wild und ungehalten eroberten seine Lippen die ihren. Bei solch einem stürmischen Verhalten konnte das Mädchen nichts weiter machen, als seinen Kuss zu erwidern, allerdings ohne jegliche Möglichkeit, sich zu bewegen. Inu Yasha hingegen hatte schon seine eigene Vorstellungen, wie er das Spiel der Leidenschaft fortsetzen konnte. Mit seinem Rücken presste er sich gegen die Wand und stoss sich dann mit den Beinen vom Boden ab. Gleichzeitig zog er Kagome mit sich nach oben. Sobald sie beide standen, lief Inu Yasha in Richtung des Futons, wobei die junge Frau rückwärts laufen musste. Bemerkenswert war, dass er bei dieser Aktion für keinen einzigen Moment den Kuss unterbrochen hatte. Sachte liess der junge Mann sich nieder, die Schülerin immer noch in seinen Armen haltend. Erst als sie auf dem Futon lagen, Kagome auf der Matratze, Inu Yasha über sie gebeugt, brachen sie den Kuss ab. Die Wangen der jungen Miko waren gerötet, die Lippen wegen den Küssen angeschwollen und daher noch voller, als sie es sonst waren. Und genau diese Lippen hatten ihn immer so fest angezogen. Als wäre da Magie im Spiel. Schon lange hatte er das Verlangen, diese Lippen zu küssen, hielt sich aber immer wieder selbst davon ab. Endlich wurde ihm dieser Wunsch gewährt. Nun konnte er diese Lippen so viel küssen, wie er nur wollte. Bis ihm die Luft ausging. Bis er wegen der Atemlosigkeit fast blau anlief… Alles egal, solange er diese Lippen liebkosten konnte, er diese Gestallt in seinen Armen halten konnte, er diese Frau glücklich machen konnte. Bernsteinorange traf auf Dunkelbraun und konnte sich nicht mehr davon lösen. Es war, als hätte man die Zeit um sie herum angehalten. Es war ihnen egal, dass man sie im ganzen Schloss hören könnte. Dass die Wände dort so dünn waren, dass man zwanzig Zimmer weiter jemanden niesen hören konnte. Dass die Terrassetür nicht ganz geschlossen war. Es war ihnen so was von egal. Noch mehr, sie wollten gar nicht darüber nachdenken. Das Nachdenken war einfach überflüssig. Das einzige, was wichtig war, war deren gemeinsamer Wunsch: °Ich will dich.° ...ich kann mein Wesen als Sadist einfach nicht überspielen. Es macht einfach zu viel Spass, die Leute auf die Folter zu spannen ^^ LG Natsu-chan Kapitel 21: ------------ SanXMir Ich glaube, mehr muss ich da nicht hinzufügen ^^ Ihr Kimono hielt sich nur noch durch ein Wunder über ihren Brüsten, was sie mit gewissem Schamgefühl merkte. Doch sie konnte den Stoff unmöglich wieder in die Normalposition bringen, denn ein anderer Körper über dem ihren lag. Dies erschwerte ihr Vorhaben um einiges, also beliess sie es dabei, auch wenn es ihr peinlich war, so zu liegen. Mit wohligem Seufzen genoss sie die Liebkostungen des Mannes über ihr. Egal, wie peinlich ihr die ganze Situation war, es fühlte sich einfach zu gut an, was er alles mit ihr machte. Gierige Lippen, die bis eben noch ihr Ohr liebkosteten, fuhren weiter nach unten, um sich ihrem Hals zu widmen. Sango erschauderte. Seine Zunge traf genau die Punkte, deren "Bearbeitung" bei ihr eine Gänsehaut hervorrief. Zusätzlich rieb der Stoff des Kimonos an ihren Nippeln, die ohnehin schon hart und äusserst empfindlich waren, und das liess es ihr noch heisser werden, als es ihr schon durch Mirokus Behandlung war. Immer wieder tupfte seine Zunge ihre wohlig riechende Haut, saugte leicht daran, kostete ihren Geschmack. Wenn jemand vor einer Woche Miroku gesagt hätte, er würde jetzt seine Angebetete liebkosten, hätte er die Person für geisteskrank und auf den Kopf behindert erklärt. Aber so war er einfach nur glücklich… auch wenn stark durch seine Gefühle benebelt. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Brust, wobei er immer auf ihren Gesichtsausdruck achtete. Er wollte auf keinen Fall etwas tun, was Sango missfiel. Der Mönch zuckte leicht zusammen, als die junge Frau ihre Hand auf die seine legte. °Bin ich zu früh?°, schoss es ihm durch den Kopf. Nun, die Antwort darauf liess nicht lange auf sich warten, denn Sangos Hand drückte die seine näher an ihre Brust, statt diese abzuweisen. Erleichtert atmete der junge Mann kaum hörbar durch. Also machte er doch alles richtig. So begann er leicht die feine Rundung zu massieren. Zwar waren Sangos Brüste nicht so gross, wie er sie schon des Öfteren erlebt hatte, doch sie waren sehr handlich und passten perfekt in seine Hand. Sein Gesicht rutschte noch mal weiter in die südliche Richtung und widmete sich dem Brustkorb der jungen Frau. Während er die Linie ihres Schlüsselbeins mit den Lippen und der Zunge verfolgte, schob er langsam ihren Kimono zur Seite… bis er ihre Brust ganz frei gelegt hatte. Sofort spürte er zwei Arme, die sich vor dieser schlossen. "Bin ich zu schnell für dich?", fragte Miroku nach, nachdem er sich etwas erhoben hatte. Sie wand ihren Blick zur Seite, die Wangen ganz rot. Sie konnte ihm einfach nicht ins Gesicht sehen. "Ich… Ich habe das noch keinem Mann gezeigt. Ich… ich muss mich noch daran gewöhnen.", murmelte sie ganz verlegen. Es war die reine Wahrheit. Noch nie war sie mit einem Mann so nah gewesen wie mit Miroku. Sie hatte keinerlei Ahnung, wie das alles ablaufen sollte, geschweige denn, wie sie sich verhalten sollte, damit der Mann, den sie liebte, nicht enttäuscht blieb. Man musste schon blind sein, um nicht zu merken, wie peinlich es Sango war. Der Mönch wusste nicht mehr, wie er ihr diese Unsicherheit nehmen konnte, daher fragte er sie einfach: "Soll ich aufhören?" Statt einer Antwort schüttelte sie den Kopf, worauf man seinerseits ein Seufzen vernehmen konnte. "Sango, ich habe dir schon gesagt, dass ich dich zu nichts zwinge. Und auch du sollst dich zu nichts zwingen, das ist gar nicht meine Absicht." Doch dann klingelte es bei ihm. "Du hast Angst, dass ich enttäuscht werde, habe ich Recht?" Sie zögerte etwas, nickte aber, da sie ehrlich zu ihm sein wollte. "Dummkopf.", war alles, was er dazu sagte, ehe er jegliche weitere Kommentare mit seinen Lippen erstickte. Ehe sich die junge Frau erholen konnte, schon spürte sie eine warme Hand auf ihrer rechten Brust, welche diese sanft drückte und massierte. Als sie schon dachte, sie würde ersticken, gab er ihre Lippen frei. Zittrig zog sie den rettenden Sauerstoff ein. Ihre Wangen glühten, ihre Brust hob und senkte sich unregelmässig, während eine Zunge ihren Hals und ihre Brust bearbeitete. Genüsslich leckte Miroku über die Rundung ihrer Brust, wobei er sich immer näher dem etwas dunkleren Teil ihrer Haut bewegte. Sachte leckte er über ihren aufgerichteten Nippel. Ein kurzer Blick nach oben bestätigte ihm, dass die junge Frau Gefallen an seiner Behandlung fand. So machte er freudig weiter. Immer wieder saugte er an ihrer Brustwarze, umkreiste diese mit der Zunge, neckte sie leicht mit seinen Zähnen, wohl bedacht, nicht zu stark zuzubeissen. Seine andere Hand liess währenddessen ihre andere Rundung nicht los, massierte diese weiter. Sangos schwerer Atem entging ihm keines Falls und das machte ihn auf gewisse Weise glücklich. Klar, er wusste, was er machen musste, um der Frau schöne Gefühle zu bescheren, aber es war schon etwas anders, eine Geisha zu verwöhnen oder eine geliebte Frau zu liebkosten. Nach einiger Zeit liess er endlich von ihrer Brust ab. Sango wollte schon nachfragen, was denn los sei, doch schon wie etliche Male zuvor wurde sie schlicht und einfach durch einen Kuss zum Schweigen gebracht. Nebenbei fühlte sie, wie ihr Kimonogürtel aufgemacht und das Kleidungsstück selbst aufgeschlagen wurde. Aber im Gegenteil zu vorher sagte sie nichts dazu. Sie hatte sich dazu entschieden, ihm einfach zu vertrauen. Miroku war überrascht. Er hatte damit gerechnet, dass die junge Frau unter ihm sich wehren oder protestieren oder sonst noch was machen würde. Allerdings kam da nichts dergleichen. Plötzlich fühlte er zwei zarte Hände, welche ihn mit sanfter Gewalt nach hinten drängten. °Zu früh gefreut.°, dachte er mit gewissem Bedauern, als er den Kuss unterbrach. Doch zu seiner Überraschung wurde er weder getadelt noch sah er eine unsichere Sango. Stattdessen lächelte die Dämonenjägerin sanft. "Willst du mich hier als einzige nackt haben?", fragte sie, während ihre Hände sich an seinem Kimono zu schaffen machten. Ihre flinken Finger waren schnell fertig und schon bald konnte der junge Mann sich nur in seiner Hüftenbinde vorfinden. Kaum war seine Bekleidung weg, küsste er die Taijiya wieder gierig. Sie konnte gar nicht so schnell schauen, schon waren ihre Lippen mit seinen versiegelt. Seine Zunge strich verlangend über ihre Lippen, erforderte den Einlass, welcher dieser zustand. Sango hatte es gerade noch geschafft, ihren Mund aufzumachen, schon fing ein heisses Spiel an. Seine Zunge stupste die ihre, strich über diese, umkreiste sie. Die junge Frau musste in den Kuss hinein keuchen. So heiss… alles war so unendlich heiss… Sie hatte niemals gedacht, dass sie Miroku jemals so nah sein würde… und dass sich das so gut anfühlen würde. Wie seine auffordernde Art über sie bestimmte, sein starker Körper den ihren bedeckte, sie sich ganz schwach fühlen liess. Seine Lippen trennten sich von den ihren und schon bald darauf fühlte sie diese weiter unten auf ihrem Körper. Wie Miroku eine heisse, feuchte Spur auf ihrer Haut hinterliess, zwang sie dazu, genussvoll die Augen zu schliessen und wohlig seufzen. Ihre Hände hatten sich an die Kopfstütze geklammert. Währenddessen ging der junge Mann noch weiter nach unten. Genüsslich strichen seine Hände über ihre Schenkeln, seine Lippen und seine Zunge liebkosteten die wohlige, weiche und warme Haut. Er musste nicht einmal über ein übermenschliches Geruchssinn verfügen, um riechen zu können, dass Sango eigentlich so weit wäre. Zwar konnte er ihr heisses Zentrum nicht sehen, da dieses durch die Damenunterwäsche bedeckt wurde, aber das würde nicht mehr lange dauern. Er liess von ihren Schenkeln ab und zog das überflüssige Stück Stoff von dem begehrenswerten Körper runter. Sofort bedeckten zarte Hände schamvoll die empfindlichste Stelle der Frau. "Nein.", hauchte sie ausser Atem. Ihre Stimme wollte einfach nicht so fest sein, wie sie es eigentlich vorhatte. Stattdessen klangen die Worte heisser und verlangend vor Erregung. "Nicht dorthin." Miroku musste etwas lächeln. "Dein Verstand schämt sich, doch dein Körper sagt mir etwas Anderes." Sangos Gesicht wurde noch röter, als es schon war. "Ich bin dreckig und… und es gibt dort nichts zu sehen." "Kein einziges Fleckchen deines Körpers ist dreckig.", meinte der junge Mann und nahm sanft die Hände der Frau weg. Dann fuhr er sachte mit dem Finger über ihren feuchten Schlitz, was die Dämonenjägerin dazu brachte, leicht aufzukeuchen. Obwohl er sich fest vorgenommen hatte, langsam vorzugehen, war er auch nur ein Mann. Und dieser Mann sah gerade die intimste Stelle der Frau, welche sein Herz höher schlagen liess. Seine Finger schoben ihre Schamlippen etwas zur Seite und ihr Geruch schlug regelrecht in seine Nase. Ungehalten leckte er über ihren Eingang. Ihr Saft… er schmeckte etwas bitter, aber dennoch unvergleichbar toll. Er schluckte und musste danach sofort keuchen. Wenn er während dieser Nacht noch seinen Verstand beibehalten können sollte, würde er dies glatt als ein Wunder abstempeln. Bei ihrem feuchten Schlitz schmeckte er immer wieder ihren Saft, bei ihrer Perle lockte er ihr immer wieder heissere Geräusche hervor. Dieser Geruch, dieser Geschmack vereint mit dem Anblick ihres durchgebogenen Rückens und den geröteten Wangen… nicht zu vergessen die Laute, welche sie von sich gab… das alles kam ihm so wunderbar vor, dass es schon fast irreal wirkte. Einige Zeit später merkte er, dass es schon so weit war. Würde er noch weiter machen, würde es ihr nicht viel fehlen und sie würde kommen. Dabei wünschte er sich so sehr, mit ihr vereint zu sein… "Darf ich…?", fragte er Sango, als er sich mit seinen Armen oberhalb ihr abgestützt hatte. Seiner Hüftenbinde hatte er sich selbst entledigt. Überrascht sah sie ihn an. °Jetzt schon?°, schoss es ihr durch den Kopf. Dennoch nickte, auch wenn etwas zögernd. Er brachte seinen Schaft in Position. °Ich muss es schnell hinter uns bringen.°, dachte er noch. Schliesslich war Sango noch unberührt. Und je schneller er handelte desto schneller hatte sie es hinter sich. Vielleicht auch weniger schmerzerfüllt. So stoss er schnell und hart in sie ein, auf die volle Länge seiner Männlichkeit. Schmerzerfüllt kniff sie die Augen zusammen, in den Tiefen ihrer Kehle war ein unterdrückter Aufschrei zu hören. Er fing sofort an, sie zu küssen – ihre Lippen, ihre Ohren, ihren Hals. Dabei versuchte er möglichst wenig sein Unterleib zu bewegen. Er wollte auf keinen Fall ihr mehr Schmerzen zubereiten, als es nötig war. Wenn es nach ihm ginge, würde er die Prozedur gänzlich schmerzlos gestallten, nur leider hatte die Mutter-Natur ihn nicht gefragt, als sie die Frauen erschuff. "Tut es sehr weh?", fragte er nach einiger Zeit nach. Auch wenn er nichts dafür konnte, fühlte er sich für ihre Schmerzen verantwortlich. Sango schüttelte leicht den Kopf. "Nein, es geht schon." Sie lächelte ihn aufmunternd an. °Sango.°, ging es ihm durch den Kopf. So lieblich, so sanft, so voller Güte… Womit hatte er diesen Schatz bloss verdient? Durch Narakus Fluch war er bis an sein Lebensende verdammt worden, durch seine Herkunft konnte er seine Triebe nicht im Zaum halten, was ihn des Öfteren in Schwierigkeiten gebracht hatte. Und dann traf er diesen Engel… Miroku machte ihre Beine noch breiter, als sie es schon waren, und kniete breitbeinig auf dem Futon. Dann fing er an, sich zu bewegen. Kurz nach dem Schmerz spürte Sango die unglaublichen Gefühle, von denen sie höchstens in den Erzählungen gehört hatte. Er war so vorsichtig, so sanft mit ihr, dass es schon fast irreal wirkte. °"Eine Frau darf auf keinen Fall ihre wahren Gefühle zeigen…"°, kamen ihr plötzlich die Worte einer ihrer alten Bekannten. Nun, den Anfang hatte sie versäumt, aber den Rest sollte sie noch hinkriegen können. Die Dämonenjägerin drehte ihr Gesicht, welches einen undefinierbaren Ausdruck hatte, zur Seite und presste ihre Lippen und Zähne zusammen. Sie durfte auf keinen Fall auch nur einen Laut rausgeben, nicht ein Muskel auf ihrem Gesicht durfte sich bewegen. Nur so würde sie beweisen können, dass sie korrekt erzogen worden war... "Sango, was hast du?" Diese Frage kam total unerwartet. Mit einem Ruck drehte sie ihr Gesicht dem Mann über ihr zu und sah diesen aus grossen Augen fragend an. Doch im Vergleich zu ihrem war sein Blick eher traurig. "Warum sagst du nichts? Gefällt es dir nicht?" Sofort schoss ihr die Schamesröte ins Gesicht. "Doch, natürlich.", meinte sie mit verlegender Stimme. "Dann warum machst du solch ein gequältes Gesicht?" "Na ja… eine Frau… eine Frau darf doch auf keinen Fall ihre wahren Empfindungen dem Mann gegenüber zeigen. Schliesslich sind sie unwichtig." Da hatte es bei Miroku geklingelt. Na klar, Sango war die Tochter des Dorfoberhaupts und wurde also dementsprechend erzogen. Irgendwann hätte sie durch eine arrangierte Heirat einen Gemahl bekommen sollen. Und da war es klar, dass die Frau eher unwichtig war. Sie durfte nicht mal sprechen ohne der Erlaubnis ihres Gemahls. Von den schönen Empfindungen während der Vereinigung ganz zu schweigen. Unwillkürlich atmete er erleichtert auf. Also lag es nicht an ihm. Er machte alles richtig. "Dummkopf.", sagte er daher liebevoll. "Ich bin kein Fremder, der dir aufgezwungen worden war." Er küsste sanft ihre Stirn. "Ich möchte sehen, was dir gefällt und was nicht. Ich möchte alles so machen, wie es dir gefällt. Doch wie kann ich es machen, wenn du mir nicht zeigst, was du magst?" "Miroku.", hauchte sie. Es war viel schwerer, sich zurück zu halten, als sie es sich vorgestellt hatte. Doch nun, nun konnte sie sich fallen lassen und alles preisgeben, was sie diesem Mann gegenüber empfand. Als Dank zog sie ihn zu sich runter und küsste ihn voller Zuneigung und Liebe. Allerdings wurde der Kuss schon bald zu einem äusserst leidenschaftlichen und Miroku konnte seine Arbeit fortfahren. Er küsste die junge Frau immer noch, als er wieder anfing, sich in ihr zu bewegen. Er spürte ihre Wärme um sein Glied herum und ihre Arme um seinen Körper, als sie sich wie eine Ertrinkende an ihn klammerte. Sie konnte den Kuss nicht mehr aufrechterhalten und brach diesen ab. Die ganzen Gefühle, die Empfindungen, die ihren Körper erfüllten, waren unbeschreiblich und liessen sie alles herum vergessen. Sie hatte es sich nicht einmal erträumt, wie wunderbar sich die Nähe zwischen einem Mann und einer Frau anfühlen würde. Die Wirklichkeit überstieg all ihre Vorstellungen. "Sango.", keuchte Miroku bei einem der Stösse. Diese Frau… sie war einfach unglaublich. Es war nicht das erste Mal für ihn, doch es fühlte sich zum ersten Mal dermassen grossartig an. Er konnte seine Finger, seine Lippen einfach nicht von ihr ablassen. Sobald sein Glied ihre warme, feuchte und enge Höhle verliess, schrie schon alles in ihm, wieder zurück zu kehren. Sein Herz schlug irgendwo in seiner Kehle, seine Lungen bekamen nicht genügend Sauerstoff, um weiter ihrer Aufgabe nachgehen zu können. Doch er pfiff auf das alles. Es wäre ein unverzeihliches Verbrechen sich von so etwas ablenken zu lassen, während man solch eine Schönheit vor sich hatte und sie auch spürte. Ihre Augen waren geschlossen, um seine Nähe noch besser spüren zu können. Ihr Mund war offen und immer wieder waren mit Lust erfüllte Geräusche zu hören. Ihre Hände vergruben sich krampfhaft im Lacken, nur um wenige Augenblicke später zittrig über dem Stoff zu fahren und diesen wieder zu packen. Ihr Körper glühte wie brennende Kohle, wobei auch Mirokus Körper sich nicht viel kühler anfüllte. Sango machte für einen Spalt ihre Augen auf, suchte mit einer Hand sein Gesicht und zog es anschliessend zu sich. Sie wollte um jeden Preis seine Lippen schmecken, seine Zunge in ihrem Mund spüren. Der Kuss hatte ihn gefangen genommen, er konnte sich auf andere Bewegungen gar nicht mehr so richtig konzentrieren. Um die Pause irgendwie glaubhaft zu machen, umarmte er die junge Frau und setzte sich, die zarte Gestallt immer noch in den Armen haltend. Dann konnte Miroku sich erlauben, seine Sango richtig hingebungsvoll zu küssen. Sie stöhnte gedämpft auf, als sie die Position gewechselt hatten. Sie füllte die gesamte Länge seines männlichen Stolzes in sich. So tief, dass sie fast die Augen aufgerissen hätte. Doch dann kam einer von Mirokus berühmten Küsse und vorübergehend konzentrierte sie sich auf die Lippen des Mannes, den sie liebte. Starke Hände umklammerten ihre Hüften und bewegten ihr Becken leicht rauf und runter. Überwältig brach Sango den Kuss ab und stöhnte ihm direkt ins Gesicht. Es füllte sich grossartig an. Am liebsten wollte er dies noch eine Zeit lang so weiter machen, aber er spürte, dass er nicht mehr lange brauchte, um zu kommen. Diese Frau machte ihn so an, dass er sich nicht einmal zurückhalten konnte, nicht abwarten konnte, dass sie auch kam. Ein paar Stösse später brachte er sich und seine Geliebte wieder in die liegende Position und fing unverzüglich an, sich wieder in ihr zu bewegen. Wie hatte er sich nur für andere Frauen interessieren können, wenn er solch einen Schatz gerade vor der Nase gehabt hatte? Das war einfach unmenschlich, ja, barbarisch. "Ich… ich komme gleich.", keuchte er, während ihm Schweissperlen die Schläfen runter fuhren. Angespannt kniff Miroku seine Augen zu. Er wollte um alles Mögliche seinen Höhepunkt hinauszögern. Er sollte nicht der einzige sein, der den Gipfel der Lust erreichen konnte. "Ah!!!", ertönte es ganz laut und nah an seinem Ohr und da wusste er, dass er sich von seiner Selbstbeherrschung verabschieden konnte. Er hörte ihre immer höher werdende Stimme, dann konnte er es nicht mehr aufhalten. "Gnn…", gab er gepresst von sich, als er sich in ihr ergoss. Im nächsten Moment füllte er, wie Sangos Körper unkontrolliert zusammenzuckte und auch ihre Muskeln um sein Glied ihn immer wieder zusammenpressten und dann losliessen. Immer noch zum Zerreissen angespannt legte er seinen Kopf in ihre Halsbeuge und zog ihren Duft in sich hinein. Das war mit Abstand das schönste Erlebnis, welches er je in seinem Leben hatte. Sangos Körper bebte, vor ihren geschlossenen Liedern sah sie immer noch die Überreste des Feuerwerks, welcher in ihr stattgefunden hatte. Mit siebten oder achten Sinn nahm sie wahr, wie Miroku ihren Körper verliess und sich erschöpft auf sie niederliess. Wie ein kleines Kind betete er seinen Kopf auf ihre Brust. Immer wieder murmelte er ihren Namen, was ihr ein sanftes Lächeln entlockte. Mit einer Hand strich sie ihm über seinen Kopf, mit der anderen suchte sie die Decke, die ihrer Meinung nach, irgendwo in der Nähe sein sollte. Sie hatte Recht mit ihrer Vermutung und schon bald lagen sie beide bedeckt. Dies war auch das einzige, was sich verändert hatte, denn Miroku hatte nicht vor, den neu gewonnenen Platz wieder frei zu geben. Auch Sango beliess es dabei. Und so schliefen die beiden ein, jeweils den geliebten Menschen im Arm haltend. So, that's it. Inu/Kago-Part kommt erst noch. Bye Natsu-chan Kapitel 22: ------------ Ich weiss, ich habe euch alle sehr lange warten lassen. Aber das letzte Lehrjahr ist wirklich heftig. Trotzdem versuche ich irgendwie zu schreiben ^^ REINER LEMON (wissen doch eh schon alle) Aber ja, gewarnt ist gewarnt. Er bekam langsam keine Luft mehr, so versuchte er mit seltenem Aufkeuchen die Schmerzen seiner Lungen zu lindern. Doch sobald er sich von den verführerischen Lippen löste, spürte er, wie eine freche Zunge über seinen Mund fuhr, ihn dazu zwang, wieder in das heisse Spiel einzusteigen. Nie hatte er gedacht, dass Kagome so gierig nach ihm sein würde. Genauso wenig, wie er gedacht hatte, dass dieses wunderbare Geschöpf sich in einen Mischling wie ihn verlieben würde. Es wirkte irreal, unnatürlich, doch er beschwerte sich auf keinen Fall. Solch eine Frau in seinen Armen halten zu dürfen überstieg schon alle Erwartungen seines elenden Lebens. Mit viel Mühe konnte er sich nun doch von diesen vollen Lippen lösen und widmete sich der zarten und wohlriechenden Haut ihres Halses. Schon nach dem ersten Kuss dieser empfindlichen Stelle merkte er, wie die Frau unter ihm erzitterte vor Erregung. Zwar roch er schon seit einiger Zeit, dass sie willig war, dass sie bereit war, sich mit ihm zu vereinen. Und doch hielt er sich zurück. Er hielt sich extra für sie zurück, denn er wollte nicht wie ein Notgeiler über sie herfallen. Er wollte dieses Erlebnis einzigartig machen. Eigentlich hatte sie damit angefangen, um sich von dem Gedanken an den baldigen Gedächtnisverlust abzulenken. Nun, dies war ihr gelungen, denn sie konnte sich auf nichts anderes konzentrieren als auf den Mann, der ihr solch wunderbare Empfindungen bescherte. Ehrlich gesagt, wollte sie dies auch nicht. Ihr kam es so vor, als wären Inu Yashas Küsse überall. Ihr gesamter Körper reagierte stark auf diesen Mann, so dass Kagome selbst nur staunen konnte. Obwohl… war dies nicht genau das, was sie wollte? Erlebte sie nicht gerade das, was sie sich schon seit längerem heimlich vorstellte, wonach sie sich im Stillen gesehnt hatte? Fast ohne ihr Zutun vergrub sich ihre Hand in seiner Haarpracht, während er sich voller Hingabe mit ihrem Schlüsselbein beschäftigte. Eine seiner Hände massierte ihre Brust, die andere fuhr verlangend über ihren Oberschenkel. Es fühlte sie so toll an, so unbeschreiblich toll. Die junge Frau lag da mit geschlossenen Liedern, den Mund leicht geöffnet, aus dem immer wieder heisses Keuchen zu hören war, ihre Hände fuhren über seinen Rücken, vergruben sich in seinem Haar, kraulten ihn in der Nähe seiner überempfindlichen Ohren. Kagome hatte sich schon oft vorgestellt, wie es wohl sein würde, mit einem Mann zu schlafen. Genauer gesagt, mit diesem Mann zu schlafen. Würde sie sich vollkommen fallen lassen können? Würde er einfühlsam, zärtlich zu ihr sein? Oder würde er sich ungeschickt und egoistisch anstellen? Würde er über sie herfallen oder würde er darauf warten, bis sie so weit war? Fragen über Fragen schwirrten in ihrem Kopf, doch nun waren sie endlich weg, denn die junge Frau hatte die Antworten beisammen. Derweilen gelangte Inu Yasha bei der empfindlichsten Stelle der Frau unter ihm. Fast hätte er seine Krallen sich in die Handflächen gebohrt, so sehr musste er sich zurück halten, sie nicht sofort schnell und hart zu nehmen. Der Anblick ihrer Intimstelle liess seine eigene noch mehr anschwellen, obwohl er dachte, dass dies nicht mehr möglich sei. Der betörende Geruch ihres Saftes liess ihn zittrig schlucken. Jetzt würde er sie schmecken können, wie er dies noch nie gemacht hatte… Seine Vorfreude war dermassen gross, dass er sich nicht einmal erkundigte, ob die junge Frau schon so weit war. Ohne länger abzuwarten, senkte er seinen Kopf zwischen ihren Schenkeln und leckte über die Quelle des Geruchs, der seinen Verstand beinahe zum Mond katapultiert hatte. Ein leichtes Aufstöhnen war ihm Zeichen genug, dass er ungehindert weiter machen konnte. Der schnelle, heisse Atem, die zitternden Hände, welche sich in seine Haare vergruben, seinen Kopf näher an die heisse Stelle drückten und ihn dann wieder frei liessen, das Becken, welches sich immer wieder hob und senkte, unfähig, ruhig dazuliegen. Das alles machte Inu Yasha klar, dass er alles richtig machte, dass er Kagome wirklich schöne Gefühle bescherte. Um die Empfindungen noch mal zu steigern, packte er ihre Beine unterhalb der Kniekehlen und bestimmte so, wie breit ihre Schenkeln von einander sein durften. Er leckte noch mal ganz langsam über den Eingang ihrer Scheide und drang anschliessend mit der Zunge in sie ein, was mit dem ersten richtigen stöhnen begrüsst wurde. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sich ihre Hände krampfhaft in das Bettlacken vergruben, und konzentrierte sich dann nur noch auf seine "Arbeit". Oben und Unten hatten sich vermischt und waren total durcheinander gebracht worden. Ihr Körper machte nur das, was er wollte, achtete nicht mehr darauf, was seine Besitzerin für Wünsche hatte. Aber dennoch fand sie die Kraft, den jungen Mann von sich runter zu bringen. Fragend sah er sie an. Hatte er doch etwas falsch gemacht? Wartend sah er auf die sich verschnaufende Gestallt und konnte sich schlicht und einfach keinen Reim aus deren Handlungsweise machen. Allerdings wurde seine Frage schneller beantwortet, als er es erahnt hatte. Mit einem Ruck zog Kagome den Hanyou zu sich und küsste ihn. Sie war Feuer und Flamme und Inu Yasha kam einfach nicht drum herum, sich von ihrer Leidenschaft nicht anzustecken. Dieses Spiel war heisser, als alles andere, was er bisher erlebt hatte. Sein Verlangen nach der körperlichen Nähe wurde so gross, dass es in seiner Lendengegend anfing zu schmerzen. Und doch erlaubte er es sich nicht, weiter zu gehen. Er hatte sich fest vorgenommen, dass er sich nicht eher mit ihr vereinen würde, ehe sie ihn nicht förmlich darum gefleht hatte. Seine Gedanken wurde jäh unterbrochen, ein überraschter Laut seinerseits wurde von Kagomes Lippen gedämpft. Ohne ihn auch nur irgendwie vorzuwarnen hatte sie es tatsächlich geschafft, sie beide so zu drehen, dass sie sich nun auf ihm befand. Zu seinem Leidewesen und Glück, löste sie anschliessend den Kuss. Zum Leidewesen, da er ihre verführerischen Lippen nicht mehr kosten konnte, zum Glück, da ihm schon die Luft wegblieb. Der Halbdämon warf einen Blick auf ihre Augen und musste stutzen – in diesem Meer aus Lust und Verlangen war da auch noch Tadel zu sehen gewesen. "Du willst doch nicht den ganzen Spass für dich alleine haben, oder?", meinte sie leise mit einem vorwurfsvollen Unterton. Eine Antwort erwartete sie nicht und selbst wenn, hätte er ihr nicht antworten können. Zu sehr war er baff von diesen Worten. Derweilen nahm die junge Frau seine beiden vorderen Strähnen in jeweils eine Hand und zog ihn so zu sich, dass er nun wie auch sie selbst sass. Einen Augenblick später spürte süsse Küsse, wie sie sein Gesicht liebkostete. Diese Umstellung von wild und verlangend auf sanft und zärtlich zeigte ihre Wirkung. Während ihre Hände liebevoll über seinen Körper strichen und sein Gesicht von ihren Lippen getupft wurde, konnte er nichts weiter machen, als sich mit den Armen hinter sich abzustützen und geniesserisch die Augen zu schliessen. Er hatte solche Empfindungen niemals für möglich gehalten, doch nun sehnte er sich danach, sie mit jeder noch so kleinsten Faser seines Körpers spüren zu können. Während sie mit ihren Schmetterlingsküssen den Pfad in Richtung Süden aufnahm, versuchte er vergebens seine Gedanken zu ordnen. °Kagome, was machst du nur mit mir? Warum machst du das? Wie hast du es geschafft, solche Gefühle für dich in mir auszulösen? Du bist doch eine Frau wie alle anderen… Nein, das bist du nicht. Du bist Kagome und schon allein das unterscheidet dich vom Rest der Frauen. Noch nie hatte es eine Frau gegeben, die mich so hingebungsvoll geliebt hat, der ich mich dermassen unterwarf. Noch nie…° Ein wohliges Seufzen verliess seine Kehle, als die junge Frau eine seiner Brustwarzen mit ihrer Zunge umspielte. Eine angenehme Gänsehaut verbreitete sich über seinen gesamten Körper, von der er wünschte, sie würde für immer bestehen bleiben. Ihre weiche Brust drückte sich gen seinen Bauch, ihre Zunge spielte verheissungsvoll mit seinem Nippel, ihre rechte Hand hatte nun wieder seinen Schoss erreicht und strich sanft über die empfindliche Eichel seiner Männlichkeit. Er dachte wirklich, er hätte schon alles gesehen, doch Kagome hatte zu dem Punkt ihre eigene Meinung. Sie liess von seiner Brust ab und sah ihm direkt in die Augen, fing mit ihrem Blick den seinen. Dann nahm sie auch ihre Rechte von seinem Glied weg und führte diese zu ihrem Gesicht. Dieser Blick verhiess nichts Gutes, dass wusste Inu Yasha, und doch konnte er sich davon nicht befreien. Das einzige, was er noch machen konnte, war gespannt abzuwarten, was sich daraus ergeben würde. Doch als es endlich so weit war, wusste er nicht wirklich, was er damit anfangen sollte. Noch nie hatte eine Frau etwas Derartiges vor ihm gemacht und diese Tatsache bereitete ihm einige Schwierigkeiten mit der Reaktion. Zwar war dies nicht gerade sehr schlau, aber dennoch starrte er Kagome einfach nur an. Sie hatte nämlich ihre Finger zu ihrem Mund geführt und hatte angefangen, diese langsam abzulecken, den Blickkontakt immer aufrecht erhaltend. Sie fuhr mit der Zunge über die Länge ihres Mittelfingers, nahm diesen in den Mund, lutschte an ihm, fuhr mit ihm über ihre vollen, vom Küssen leicht geschwollenen Lippen. Er schluckte. Nebenbei fühlte er noch, wie er zu schwitzen begann, wie seine Handflächen nass wurden. Doch am deutlichsten spürte er, wie seine Lenden nach Erlösung zu schreien begonnen hatten. Sie hatte ihn so weit, das wusste er. Er fühlte ganz genau, wie das Tier in ihm immer schwerer zu unterdrücken wurde. Wie es ihm immer schwerer fiel, sich zurück zu halten, sie nicht sofort zu nehmen. Und als ihr Gesicht sich wieder nur wenige Zentimeter von seinem befand, verabschiedete er sich von jeglicher Vernunft. "Hm?", war alles, zu was Kagome noch fähig war, bevor er sie zu sich zog, ihren Mund mit dem seinen versperrte und sie selbst auf den Rücken warf. Er konnte den Dämon in ihm nicht mehr aufhalten, konnte dem Verlangen und der Lust nicht mehr widerstehen. Von einem Moment auf den anderen war ihr Kopf wie leergefegt. Dieser Kuss hatte ihr nicht nur den Atem sondern auch den Verstand geraubt. Fast automatisch schlang sie ihre Arme um ihn und fuhr mit den Nägeln über seinen Rücken, ohne dies richtig realisiert zu haben. Inu Yasha hingegen hatte diese kleine Tatsache mehr als nur deutlich mitbekommen. Leicht und gepresst aufstöhnend drückte er sein Knie zwischen ihren Beinen und machte es dich dazwischen bequem. Sein Penis war harter Stahl und würde dies für die nächste Zeit auch bleiben. Der Hanyou hatte keine Kraft mehr, seinem eigenen Wunsch zu widerstehen. Schnell fand er ihren feuchten, ja, nassen Schlitz und stiess hart in sie ein. Sofort unterbrach die junge Frau den Kuss und stöhnte laut auf. Gänsehaut bedeckte ihren gesamten Körper, ihre Brustwarzen wurden auf einmal steif und hart wie zwei kleine Berge. Sie spürte die Wellen der Erregung, welche ihren Körper durchfluteten. Später würde sie sich fragen, warum sie keine Schmerzen empfunden hatte, doch in dem Moment interessierte sie dies gar nicht. Viel wichtiger war das Hier und Jetzt. Er hatte sich gezwungen, etwas abzuwarten, damit Kagome sich daran gewöhnen konnte. Schliesslich war es nicht so, dass sie jeden Tag miteinander schliefen. Zum wiederholten Male fing er ihre Lippen in einem Kuss ein, um ihr noch mehr Verlangen anzukurbeln und ihr gleichzeitig Zeit zu lassen. Inu Yasha musste zugeben, dass er sich regelrecht dazu zwang, den Kuss aufrecht zu erhalten. Sie war einfach so eng… so feucht… und so warm… dass es das letzte Bisschen seines Verstandes fast ins Weltall katapultierte. Seine Hand, welche über den einen Schenkel der Frau glitt, wollte diese weiche, samtige Haut nicht mehr so schnell verlassen. Konnte es nicht für immer so bleiben? Kagome fühlte ihn mit jeder Faser ihres Körpers. In ihrem Inneren loderte ein Feuer von unbekannten Stärke und Hitze, welches sie ganz zu verschlingen schien. Seine Männlichkeit in ihr liess sie überall eine Gänsehaut bekommen und dies nicht nur von Aussen. Sie hatte das Gefühl, dass dies selbst unter ihre Haut ging, direkt zum Knochenmark. Sie hatte nicht einmal geträumt, dass die Nähe eines Mannes, dieses Mannes, sich so unbeschreiblich schön anfühlen würde. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Diese Empfindungen waren einfach nur unglaublich. Wenn er weiter hin tatenlos auf ihr liegen würde, würde er noch demnächst explodieren. Das einzige, was er noch tun konnte, war das langsame Tempo, welches er einschlug. Langsam, fast vorsichtig zog er sein Glied ein Bisschen aus ihrer warmen Höhle heraus um dann mit der gleichen Geschwindigkeit wieder in sie hineinzugleiten. Der Hanyou schaffte nur einige wenige Male dies zu tun, denn nach kurzer Zeit spürte er – zu seiner eigenen Verwunderung – wie die Schenkel der jungen Frau ihn zur schnelleren Frequenz zwangen. Schon bald wurde der Raum mit wohllustigem Stöhnen Kagomes und dem Keuchen Inu Yashas erfüllt. Die Tatsache, dass man sie hören konnte, hatten sie irgendwie in den entferntesten Winkel ihrer Bewusstseins verbahnt. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätten sie einen unerwünschten Besuch mitbekommen… Er hatte schon Manches im Leben gesehen, aber DAS hatte er nun wirklich nicht erwartet. Inu Taishou hätte niemals gedacht, dass sein kleiner Spaziergang durch den Garten hierhin führen würde… Er lief wie immer um diese Zeit durch die Alleen der Bäume und genoss die Ruhe und die frische Luft der Nacht. Beim Bach angekommen, blieb er auf der kleinen Holzbrücke stehen, um den Geräuschen des Wassers lauschen zu können… "Inu Yasha!" Mit dem Reflex eines Kriegers sah er sich sofort um. Also das war definitiv kein Geräusch des Wassers. Eine Sekunde später hatte er die Quelle des Rufes gefunden… und konnte nun sich keinen Millimeter fort bewegen. Wer war denn schon darauf jemals vorbereitet worden, seinen eigenen Sohn – den er eigentlich nur bei der Geburt gesehen hatte – bei einer Beschäftigung solcher Art zu erwischen. Das Paar hingegen schien ihn nicht bemerkt zu haben, denn sie machten einfach nur weiter. Selbst Inu Yasha hatte seinen Geruch nicht gemerkt. Langsam wurde es ihn nicht mehr so spassig und er entschied sich dazu, diese Tatsache zu ändern. Er erhob sich auf seinen Armen, ohne Kagomes Körper zu verlassen, und setzte sich auf die Knie. Dabei schob er ihr rechtes Bein zwischen die seine und das linke hielt er mit der Hand fest. Ihr Blick war ganz verschleiert, sie bekam das Gefühl, dass alles bald schwarz würde vor ihren Augen werden. Sie hatte gar keine Kraft mehr, ihm in die Augen zu sehen, und so lag ihr Kopf einfach auf dem Futon. Aus ihrem Mund kamen unweigerlich lusterfülltes Stöhnen, ihr Atem war schwer, schnell und äusserst unregelmässig. Doch irgendwie fand sie doch noch die Kraft, ihre Arme zu ihm nach oben zu strecken. Sie wollte seinen Körper mit jeder Faser des ihren spüren, was bei dieser Position nicht wirklich möglich war. Er bemerkte ihre Aufforderung und hörte mit seinen Stössen auf. Seinen Kopf beugte er etwas weiter nach vorne, damit ihre Hand seine Haut berühren konnte. Doch als ihre Finger versuchten, seinen Kopf noch näher an sich zu ziehen, wusste er, was sie wirklich wollte. So stützte er sich mit den beiden Armen ab und beugte sich, so weit es ihm nur möglich war, zu ihr. Sofort fingen die vollen, etwas geschwollenen, roten Lippen die seinen und liessen ihn in ein Flammenmeer der Leidenschaft tauchen. Sie küssten sich auf diese Art so lange, bis ihre Lungen anfingen sich wegen des Sauerstoffmangels zu beklagen und Inu Yashas unbefriedigtes Verlangen ihn an sich erinnerte. Mit einem leisen Stöhnen löste sich der Hanyou von der Schönheit unter ihr und drehte sie noch mal, so dass diese nun auf allen Vieren vor ihm stand. Der Dämon in ihm, oder besser gesagt, das Tier, der Hund in seinem Inneren erhob Anspruch auf das Weibchen vor ihm und wollte diese auf seine Art nehmen. Kagome wusste nicht ganz, wie es ihr geschah, denn plötzlich stand sie auf allen Vieren vor Inu Yasha. Kaum hatte sie sich etwas gefasst, schon wurde in sie mit solch einer Wucht gestossen, dass sie sich am Lacken festhalten musste, um nicht umzukippen. Dabei verliess ein lauter Aufschrei ihre Kehle. Inu Yashas Ohren zuckten. Ja, das war es, auf was er hinaus war. Dass sie ihre Lust so laut ausschrie, wie sie es eben gemacht hatte. Er packte ihre Hüften fester. Er würde sie auf den siebten Himmel befördern, das stand nun fest. So stiess er noch mal mit der gleichen Stärke in sie, wobei sie wieder Probleme mit dem Gleichgewicht bekam. Danach dachte er an gar nichts mehr. Er tat nur. Ihr Kopf war leergefegt, ihr gesamter Körper mit Schweiss bedeckt, ihr Saft lief ihr die Schenkeln runter – so erregt war sie. Er nahm sie hart und fest, doch zu ihrer eigenen Überraschung hielten seine Hände sie zwar fest, aber dennoch sanft, bedacht, ihr keine Schmerzen zuzufügen. Mit einem Ruck lösten sich ihre Hände vom Futon und sie stand auf ihre Knie auf. Ihren Hintern presste Kagome gegen Inu Yashas Schritt und rieb ihre Rundungen gegen seine Lenden. Sie wand ihren Kopf nach hinten und schon wurden ihre Lippen in Gefangenschaft genommen. Nebenbei spürte sie seine Hand ihre Taille entlang fahren, sie fest halten. Die andere Hand hielt ihr Gesicht fest. Schlussendlich konnte er sich von diesen verführerischen Lippen lösen und kniete sich hin, Kagome immer noch auf seinem Schoss. Sobald sie beide bequem genug sassen, fing die junge Frau mit auf und ab Bewegungen an. Der Halbdämon half ihr dabei, in dem er seine Hände auf ihre Hüften legte und diese mit zusätzlicher Kraft nach unten zog. Ihre Haare hingen ihm im Gesicht, ihr Rücken durchbog sich aufs Äusserste. Ihre Hände suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit, sich irgendwo festhalten zu können, blieben aber erfolglos. Er spürte, dass es nicht mehr sonderlich lange dauern würde, bis er kommen würde, also hörte er mit dem Helfen auf. Stattdessen liess der Hanyou seine Hand zu ihrem Klitoris fahren und fing an, die junge Frau zusätzlich dort zu stimulieren, während ihre Hüften sich immer noch an seine Lenden rieben. Er roch ihre steigende Erregung, spürte ihre heisse Haut, hörte ihre hohe Stimme und er wusste ganz genau – sie würde bald kommen. Da er aber selber nicht sonderlich lang hatte, musste er es irgendwie schaffen, dass die Miko kommt, ehe er an der Reihe war. Das musste er einfach, sonst war er kein Mann mehr. Also liess er seine andere Hand zu ihrer Brust fahren und fing mit einer Massage an. Was machte er bloss mit ihr? Warum reagierte sie so auf seine Liebkostungen? Dies wären die Fragen gewesen, welche durch ihren Kopf gegangen wären… Wären, waren aber nicht, denn ihren Verstand hatte sie schon vor langer Zeit ausgeschaltet. Sie fühlte nur und das, was sie fühlte, war jenseits dieser Welt. Ihre Stimme wurde immer höher, die Welle wuchs immer mehr mit jedem vergangenen Moment… bis der Damm brach. Kagome presste die Augen und die Zähne zusammen. Die Augen, weil in ihr solch ein Feuerwerk stattfand, dass sie sich nicht sicher war, ob ihre Augäpfel danach noch auf ihrem Platz wären. Die Zähne, um den erlösenden Schrei wenigstens etwas zu ersticken. Ihr gesamter Körper verkrampfte, ihre Beine zog sie zittrig zusammen. Inu Yasha spürte ganz genau, wie sich alles in ihr zusammenzog, verkrampfte, erbebte… Und vor allem spürte er, wie ihre Muskeln sich um sein Glied stark pulsierten. Ihr Kern in der Nähe seiner Eichel zitterte so heftig, dass dies sogar seine empfindlichste Stelle stimulierte. "Gn…", gab er unterdrückt von sich, presste stark ihren Körper an den seinen und gab sich der lang ersehnten Erlösung hin. Entkräftet liessen sich die beiden seitwärts auf den Futon fallen. Kagome war so müde, dass sie am liebsten sofort eingeschlafen wäre. Dennoch zwang sie sich dazu, den Lacken zu sich und Inu Yasha zu ziehen. Egal, wie warm es draussen war, sie hatte keine Lust unbedeckt zu schlafen, zumal war sie ja vollkommen nackt. Danach liess sie sich nicht mehr stören und begab sich zufrieden in das Reich des Morpheus. Der Hanyou liess sich widerstandslos zudecken und legte leicht seufzend seine Arme um die junge Frau. Sanft sah er in ihr wunderschönes Gesicht. Sie sah immer so friedlich aus, wenn sie schlief. Kaum zu glauben, dass dieses Gesicht auch andere Ausdrücke hatte wie Ärger, Empörung, Wut oder aber auch Erregung und Verlangen. Zufrieden und erschöpft lehnte er seinen Kopf an den ihren. In dieser Nacht hatte er erfahren, wie Recht derjenige hatte, der sagte: "Träume nicht dein Leben – lebe deine Träume." Wild und heiss, die Nacht... was wohl der Taishou dazu sagt???? O_o Na mal sehen ^^ Es fählt nur noch ein einziges Kapitel, dann ist die Geschichte auch abgeschlossen. Dann werde ich mich einige Zeit lang ausschliesslich nur mit "Music is our life" beschäftigen... nun ja, bis ich wieder genügend Zeit habe und bis eine weitere Idee mein krankes Hirn besucht =) LG Natsu-chan Kapitel 23: ------------ So, endlich werde ich diese Storry auch abschliessen. Gott sei Dank auch. Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen. Eine wohlige Wärme umhüllte seinen Körper und drang sogar in seine Seele ein. Ein Gefühl der Geborgenheit verriet ihm, dass er sich um nichts Sorgen machen musste. Er spürte weiche, seidige Haut unter sich, roch ihren Duft, während eine zarte, feine Hand über seine Haare strich. Verschlafen und faul öffnete er leicht die Augen. °Was würde ich alles machen nur um jeden Tag so aufzuwachen…°, dachte er glücklich und seufzte wohlig. So stellte er sich das Glück persönlich vor. "Und, gut geschlafen?", ertönte eine leise, sanfte Stimme und er musste schmunzeln. Ja, so würde er liebend gerne erwachen. Selbst wenn er dann am selben Tag sterben würde, würde er sagen können, er sei glücklich gewesen. Der junge Mann zog sich etwas mühsam hoch und legte sich neben der Frau hin. Seine Hand strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, als er antwortete: "Natürlich. Es ist unmöglich schlecht zu schlafen, wenn du da bist." Die Wangen der jungen Frau zierte sofort ein roter Schimmer. "Hör auf, solche Dinge zu sagen, Miroku.", bat sie ihn verlegen. Der Genannte grinste nur leicht und meinte, während seine Lippen Schmetterlingsküsse auf ihrem Gesicht verteilten: "Wieso? Ich sage doch nur die Wahrheit." Er küsste die junge Frau nun auf den Mund, denn genau diesen hatten seine Lippen erreicht. Seine Hände strichen über den Rücken der Dämonenjägerin. Nun war sie an der Reihe, zu lächeln. Früher hatte sie sich oft bei dem Wunsch erwischt, Mirokus sanfte Seite kennen zu lernen. Der Wunsch wurde ihr erfüllt. Ihre Gedanken kehrten zu dem Moment zurück, als sie selber aufgewacht war… …Die Sonnenstrahlen blendeten die junge Frau und sie drehte ihren Kopf weg. Sie wollte sich schon ganz auf die Seite drehen, als ihr das schwere Gewicht auf ihrer Brust auffiel. Ein Blick nach unten verriet ihr, dass es bei dem Gewicht um Miroku handelte. Sango schmunzelte. Nun, da er schlief, sah der junge Mönch wie ein kleiner, unschuldiger Junge aus. Bei dem Anblick kam niemand auf die Idee, dass es bei diesem Mann um einen verfluchten Schürzenjäger handelte, der schon Unmengen an Dämonenleben und gebrochenen Frauenherzen auf dem Gewissen hatte. Beinahe hätte die Dämonenjägerin den Kopf geschüttelt. Sie sollte nicht über solche Sachen nachdenken. Schliesslich hatten sie nicht mehr viel Zeit… Die junge Frau kuschelte sich an den Mann bei ihr. Seine Haut roch so gut und sein Körper strahlte solch eine angenehme Wärme aus, dass sie am liebsten für immer so geblieben wäre. Wenn da nur das Wörtchen "wenn" nicht wäre… "Wir sollten jetzt aufstehen." Mirokus Stimme, die ungewohnt monoton klang, ertönte wie auf Kommando. "Ich verstehe.", gab seine weibliche Bettnachbarin im selben Ton von sich zu hören. Denselben Gedanken hatte sie auch gehabt. "Wir müssen uns gut stärken und für die Abreise fertig machen." "Ja." Das war alles, was sie sich noch sagen konnten. Sie hatten wirklich eine wunderbare Nacht hinter sich, beide hatten die gemeinsame Zeit in vollen Zügen genossen. Allerdings verging alles Schöne einfach viel zu schnell. So standen die jungen Leute auf und zogen sich an. Dabei wurde kein einziges Wort zwischen ihnen gewechselt. Weiche Lippen massierten die ihren, sanfte Hände fuhren über ihren Körper und schienen die Situation voll auszukosten… und auszunutzen. Die Arme drückten ihre Rundungen gegen gewölbte und durchtrainierte Muskulatur des Besitzers der Hände. Bei der Behandlung konnte sie nicht drum herum kommen und ihre eigenen Arme um den Nacken der anderen Person zu schwingen. "Was für eine stürmische Begrüssung.", sagte sie etwas atemlos, als der Kuss vorbei war. Der Angesprochene grinste. "Aber dir schien es doch zu gefallen, Kagome." Nun musste die junge Frau selber grinsen. "Es ist noch keine Frau geboren, die keinen Gefallen an den Liebkostungen des geliebten Mannes gefunden hätte." "Du benutzt Wörter, die mit "Liebe" zusammen hängen, wohl sehr gerne, was?" Kagome lachte und drückte Inu Yasha einen weiteren Kuss auf die Lippen. Sie war keinesfalls überrascht, als der Hanyou die Führung übernahm und mehr Feuer ins Spiel brachte. Diese Lippen… dieser Körper… diese Formen… und der Duft erst… Das alles erinnerte Inu Yasha so sehr an ihr Liebesspiel der vergangenen Nacht, dass er fast zu schwitzen anfing. Von einem Moment auf den anderen entfachte eine Hitze in seinem Innern, dass es ihm schon schwindelig wurde. Schnell drehte er sich und betete die junge Frau unter sich. Die Lust und das Verlangen nach mehr entfachten in ihm von einem Moment auf den anderen. Zwar wusste er, dass Kagome ihn für einen notgeilen Bock halten würde, so bald sie Wind davon bekäme, doch er konnte nichts dagegen tun. Die Frau machte ihn einfach zu sehr an. Die Schülerin hingegen hatte nach einer Weile angefangen zu spüren, wie etwas immer härter gegen ihren Oberschenkel drückte. Als sie endlich verstanden hatte, um was es sich handelte, brach sie abrupt den Kuss ab und sah den jungen Mann entrüstet an. "Inu Yasha!" Dabei drückte ihre Stimme mehr Tadel und Empörung aus, als es irgendwelche Worte geschafft hätten. "Was?", antwortete er fast im selben Ton. Der einzige Unterschied war, dass bei seiner Stimme noch ein gewisser ironischer Unterton mitmischte. "Als so wirklich. Hat dir denn gestern Nacht nicht gereicht?" Sie konnte es nicht glauben. Dass in Inu Yasha solch ein Tier steckte… "Hey, ich bin zwar ein Halbdämon, aber dennoch ich bin ein Mann." Da neigte er seinen Kopf näher zu ihrem und sagte mit tiefer, rauer Stimme. "Ein Mann, der mit seinem gesamten Körper die Gegenwart der Frau, die er begehrt, wahrnehmen kann." Dabei strich seine linke Hand voller Begierde über ihre Haut. Mit gewisser Zufriedenheit merkte er, wie sie erschauderte. "Wir sollten aufstehen…", versuchte die junge Frau sich gegen die Verlockung des Fleisches zu währen… Allerdings war der Versuch sehr schwach. Dies entging dem Hanyou nicht. So legte er freudig auch seine Lippen auf ihre Haut und fing an, den Hals seiner Geliebten zu liebkosten. Zwischen den Schmetterlingsküssen, brachte er hervor: "Ich weiss…" Seine Hand strich über ihre Seite. "Aber es hat noch Zeit…" Er fuhr mit der Zunge über ihre Ohrmuschel. "…meinst du nicht?" Im Grunde genommen war die Frage nur rein rhetorisch gewesen, denn der Atem Kagomes war schon recht schwer und auch ihr Herz schlug härter gegen ihre Rippen. Auch wenn sie wusste, dass sie eigentlich schon ihre Sachen zusammen sammeln sollten, sie konnte ihm einfach nicht widerstehen. Wie denn auch? "Sango! Miroku!", rief Shippo, während er sich dem Zimmer der jungen Taijiya näherte. Da er den Mönch in dessen Schlafraum nicht vorfinden konnte, dachte der Kitsune sich, dass der womöglich bei der Dämonenjägerin sein konnte. Seine Vermutung wurde bestätigt, als die gerufenen Personen den Raum verliessen. "Hallo, Shippo.", wurde der Kleine von Sango begrüsst. "Dich habe ich aber schon eine Weile nicht mehr gesehen. War es so lustig mit Izayoi-sama und den anderen Kindern?" "Oh ja!", meinte der Kitsune und schon konnte man den Wasserfall der Worte nicht mehr stoppen. Sango war dies nur Recht. So konnte sie sich etwas von der bestehenden Abreise und der reizenden Ansicht auf einen Gedächtnisverlust ablenken. Kirara machte es sich auf der Schulter der Dämonenjägerin bequem und wurde von ihrer Herrin gestrichen, währen Shippo all seine Erlebnisse in den schönsten Farben mitteilte. Währenddessen wurde die kleine Gruppe vom Mönch beobachtet. Je länger er der jungen Frau zusah, desto sicherer wurde er in seiner Vermutung: Sango würde mal eine wunderbare Mutter werden. °…am liebsten die Mutter meiner Kinder.°, vervollständigte er den Gedanken, während er lächelnd den dreien zusah. Allerdings erinnerte er sich an etwas weniger Angenehmes – in ein oder zwei Stunden würde er und auch die Dämonenjägerin alles Erlebte vergessen. Sein Herz wurde tonnenschwer bei der Vorstellung, ein Eisendraht schnürte seine Kehle zu. Miroku wünschte sich so sehr, dass der Gedächtnisverlust nur eine Vorstellung blieb. Nur konnte er reichlich wenig an der Tatsache ändern. Genau so wenig wie dies auch Izayoi-sama tun konnte. Er hatte keine andere Wahl, er musste sich dem Schicksal stellen und hoffen, dass er auch nach dem Verlassen des Tales der Tajiya seine Gefühle gestehen können würde. Ansonsten würde es ganz schlecht für seine Zukunftspläne mit Sango aussehen… Das Frühstück musste notdürftig verschoben werden, da zwei Mitglieder der Gruppe immer noch nicht erschienen waren. Dem frisch gebackenen Liebespaar war dies nur recht. So konnten sie ihre gemeinsame Zeit noch etwas mehr auskosten. Miroku sass auf der Terrasse und lehnte mit dem Rücken gegen einen Posten. In seinen Armen hielt er das zierlichste und doch das gefährlichste Geschöpf, welches er nur kannte – Sango. Zu seinem Glück zeigte die junge Frau nun nur ihre zärtliche und zierliche Seite. Sie kuschelte sich in seine Arme, als würde sie darum betteln, beschützt zu werden. Sowohl der Mönch als auch die Dämonenjägerin beobachteten die Kinder – darunter auch Shippo – beim Spielen. "Könntest du dir ein solches Bild auch in unserer Zukunft vorstellen?", fragte Miroku die Frau in seinen Armen, seinen Kopf auf ihrer Schulter platziert. Die Gefragte wurde rot, antwortete aber: "Ja, das wäre wunderbar. So friedlich und harmonisch. Es wäre zu schön um wahr zu sein." Doch dann wurde ihr Blick traurig, die Schamesröte verschwand von ihrem Gesicht. "Aber… werden wir überhaupt eine Gelegenheit dazu haben? Haben wir überhaupt eine Chance, glücklich leben zu können?" Der junge Mann wurde stutzig bei dem Themawechsel. "Aber meine liebe Sango, was sagst du denn da? Woher kommen die trüben Gedanken?" Sie befreite sich leicht aus seiner Umarmung und setzte sich so, dass er sie immer noch in den Armen halten konnte, sie ihm aber gleichzeitig in die Augen sehen konnte. "Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Und du weißt genau so gut wie ich, dass Naraku alles andere als ein einfacher Gegner ist." Ihre schmalen Finger berührten sachte seine Rechte. "Zumal wissen wir auch nicht, wie lange dein Schwarzes Loch aushält." Unwillkürlich musste der Mönch die besagte Hand ansehen. "Das Kazaana wird von Jahr zu Jahr grösser… bis es eines Tages mein Grab wird…", murmelte er gedankenverloren. Dann bemerkte er aber zwei zarte Hände, welche die seine nahmen. "Ich will dich nicht verlieren, Miroku.", sagte Sango ernst und traurig zugleich. "Ich konnte mir selbst endlich nach langer Zeit gestehen, welche Gefühle ich zu dir hege. Bitte sorge dafür, dass wir wenigstens bis zum letzen Kampf aushalten." Sie senkte ihren Blick. "Ich… ich könnte es nicht ertragen, dich sterben zu sehen… Daher… Bitte…" Ihr Monolog wurde unterbrochen indem eine Hand ihr Kinn etwas anhob und sanfte Lippen zart die ihren berührten. "Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber. Ich passe schon darauf auf, dass auch wir zwei Kinder haben werden." Er lächelte sie ermutigend an, worauf die junge Frau leicht auflachen musste. "Du bist unverbesserlich, Miroku." Sie versuchte streng zu klingen, wobei sie aber kläglich gescheitert war. Statt vorwurfsvolle Blicke auf den Mönch zu werfen, blickten ihre Augen ihn liebevoll und glücklich an. Der Diener des Buddhas nutzte die Gelegenheit sofort aus, indem er Sango einen dicken Kuss auf die Lippen drückte. Sobald dies erledigt wurde, sah er sich etwas um. "Apropos unverbesserlich… Wo sind denn unsere beiden Streithähne?" Auch die Taijiya erinnerte sich wieder an die fehlenden Gruppenmitglieder. "Jetzt, wo du es sagst… der Morgen ist allgemein viel zu ruhig, wenn man das Verhalten der beiden miteinbezieht. Wo sind die nur bloss…" In einem der Zimmer des Schlosses… Ein vergnügtes Kichern drang aus dem Raum. Bei einer genaueren Betrachtung kam das Geräusch eher von unterhalb einer sich bewegender Decke. Raue, gedämpfte Stimme und wieder konnte man das Kichern hören. "Lass das…" "Und was ist, wenn ich es nicht tue?" "Dann wirst du bestraft." "Ach ja?!" Schalendes Gelächter. "Wir… wir sollten lieben zu denn anderen gehen…", meinte eine atemlose Stimme. "Willst du dich schon von mir trennen?" Das hingegen klang etwas beleidigt. "Dummkopf. Ich würde am liebsten mein ganzes Leben hier verbringen. Aber du weißt es genau so gut wie ich, dass dies einfach unmöglich ist. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen." Schweren Herzens seufzte er und betete seinen Kopf auf ihrer Brust. Mit geschlossenen Augen inhalierte er den Duft ihrer Haut und genoss, wie sie mit ihren schmalen Fingern mit seinen Haaren spielte. "Ich kann es mir immer noch nicht vorstellen, dass wir das alles vergessen sollten.", meinte die Frau gedankenverloren. Widerwillig hob er seinen Kopf, um ihr in die Augen sehen zu können. "Du weißt, dass niemand etwas daran ändern kann. Weder du noch ich, noch sonst irgendjemand." "Das weiss ich doch." Sie fuhr mit den Fingerspitzen über sein Gesicht. "Aber mein Gehirn will die Information einfach nicht realisieren." Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Ich weiss. Mir geht es genau so." Der junge Mann legte sich auf die Seite und zog den begehrenswerten Körper seiner Geliebten. "Vor allem weiss ich nicht, wie wir wieder zueinander finden werden. Ich glaube nicht, dass ich den Mut dazu haben werde, dir zu sagen, dass ich dich liebe." "…und ich werde denken, dass du immer noch Kikyo liebst.", vervollständigte die Schwarzhaarige seinen Satz. Noch einmal kuschelte sie sich an ihn. "Warum kann die Zeit nicht einfach stehen bleiben?" "Weil dann auch das Leben stillstehen wird. Und das willst du doch nicht, oder, Kagome?" "Nein, nicht wirklich." Die Genannte schob die dünne Sommerdecke zur Seite. "Aber eines ist sicher: Wir müssen langsam aber sicher zusammenpacken." Kaum war der Satz ausgesprochen, schon ertönte Shippos Stimme. "Kagome!!! Beeil dich!!! Sonst werden wir noch ohne dich frühstücken!!!" "Kann das nicht noch ein wenig warten, Shippo?" "Nein. Das Schloss wird nämlich in einer halben Stunde wieder verschwinden." Sobald der Sinn dieser Worte ihren Hirn erreicht hatte, sprang sie wie von Tarantel gestochen auf und fing an, sich anzuziehen und die Sachen zusammen zu packen. "Bin in fünf Minuten da!", rief sie noch dem kleinen Dämon zu, während die Miko mit dem Reisverschluss ihres Rockes kämpfte. Auch Inu Yasha war aufgesprungen und schlüpfte eilig in seine Klamotten. Das war's wohl mit den gemütlichen Vorbereitungen. Etwa fünfundzwanzig Minuten später liefen die Freunde aus dem Schloss raus. Sie alle wären gerne noch ein Bisschen länger geblieben, aber Naraku hatte leider nicht vor, von alleine von dieser Welt zu verschwinden. Und sie waren diejenigen, die ihm liebend gerne nachhelfen würden. Ein letztes Mal drehte Inu Yasha sich seinen Eltern zu. Seinen beiden Eltern. Er verbeugte sich vor seinem Vater und sagte: "Es war mir eine Ehre dich kennen zu lernen, Herr Vater." Dann sah er Izayoi an. "Und ich bin froh, dich wieder gesehen zu haben, Mutter." Diese lächelte nur. Sie wollte sich von ihrem Sohn nie mehr trennen, doch es war ein Ding der Unmöglichkeit. Sie selbst und auch ihr Mann waren tot, Inu Yasha hingegen lebte noch. Und wenn es nach ihr ging, sollte er noch lange leben können. Am besten umgeben von seinen Freunden. Alte Erinnerungen kamen in ihr auf und sie spürte, wie Tränen ihre Augen füllten. Ihr Junge roch dies sofort und kam auf sie zu. "Ich habe dir schon oft genug gesagt, dass ich es hasse, wenn du weinst." "Ja. Entschuldige.", flüsterte die Hime und strich sich über die Augen… um diese dann überrascht aufzureisen. Von einem Moment auf den anderen wurde von starken Armen umarmt. Eine bekannte Stimme flüsterte ihr leise ins Ohr: "Danke. Ich danke dir. Für alles, was du für mich gemacht hast. Für all das, was du meinetwegen durchmachen musstest. Dafür, dass ich zu dem wurde, der ich momentan bin. Hab vielen, vielen Dank, Okaa-chan." Auch wenn sie sich vorgenommen hatte, keine Tränen in Inu Yashas Gegenwart zu vergiessen, konnte sie sich nicht zurückhalten. Immer hatte sie sich die Schuld gegeben, ihren Sohn im Stich gelassen zu haben, schlechte Mutter für ihn gewesen zu sein. Ihre schlechte Zurückhaltung und ihre unkontrollierbaren Gefühle zu einem Dämon waren der Grund dafür, dass ihr Kind, ihr eigenes Fleisch und Blut, solch ein schwieriges Leben führen musste. Sie hatte solche Angst, dass ihr Inu Yasha sie hassen würde. Dafür, dass sie sein Leben zerstört hatte (auch wenn unabsichtlich). All diese Gefühle lasteten auf ihrer Seele, seit sie in das Reich der Toten eingetreten war. Nun war es vorbei. Diese schwere Last, die ihr seit Jahrhunderten keine Ruhe mehr gegeben hatte, war weg. Die Erleichterung war so gross, dass Izayoi in Tränen ausbrechen musste. °Verzeih mir, Inu Yasha. Es tut mir so schrecklich leid.°, sagte sie immer wieder in Gedanken. Der Halbdämon hingegen drückte sie noch etwas näher zu sich und flüsterte ihr zu: "Lass das bitte. Du hast nämlich gar keinen Grund zum Weinen... Weißt du noch, wie du mir Geschichten über Freundschaft erzählt hast? Du hast damals immer wieder beteuert, dass ich eines Tages solche Freunde treffen werde. Jetzt kann ich dir sagen, dass ich diese Freunde getroffen habe. Ich bin nicht mehr allein, ich bin glücklich... Mama." Das Gefühl der Freude überschwemmte sie dermassen, dass sie schon meinte, kraftlos auf den Boden zusammenzubrechen. Derweilen wurde sie losgelassen und eine Hand strich ihr behutsam die Tränen vom Gesicht. "Ich muss gehen.", sagte Inu Yasha. "Es gibt da etwas, was ich unbedingt erledigen muss." Er ging rückwärts in die Richtung seiner Freunde, seine Eltern im Auge behaltend. Es war wie ein stummer Abschied. Dann drehte er sich um und meinte zum Rest der Gruppe: "Lasst uns gehen." Da das Tal noch recht gross war, verging fast eine Stunde, bis sie dessen Ende erreicht haben. Von den Klippen, die das Tal umgaben, blieben sie etwas unschlüssig stehen. Sango nahm sachte Mirokus Hand. Diese Geste sagte ihm viel mehr, als wenn sie sich weinend in seine Arme geworfen oder ihn stürmisch geküsst hätte. Auch bei Inu Yasha und Kagome war der stumme Abschied von ihren gemeinsamen Erinnerungen zu merken. Die Miko wusste nicht, was sie sagen oder machen sollte. Vor den anderen war es ihr irgendwie peinlich. Dass ihre Freundin Sango den Mönch an der Hand hielt, war ihr nicht wirklich aufgefallen. Dazu war sie einfach viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Inu Yasha gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf, doch dann sagte er genervt und etwas aufgebracht zugleich: "Ach, zum Teufel damit!" Die Schwarzhaarige wollte schon nachfragen, was mit ihm loss sei, wurde aber abrupt bei ihrem Vorhaben gestoppt. Die Sache war die, dass ihr schlicht und einfach der Mund verschlossen wurde... mit anderen Lippen. Sie konnte es nicht glauben, Inu Yasha tat es tatsächlich. Er küsste sie vor all ihren Freunden! Hätte man ihr vor ein paar Tagen dies vorhergesagt, hätte sie denjenigen für geisteskrank erklärt. Oder hätte zumindest gesagt, die Fantasie dieser Person wäre sehr blühend. Aber so... so konnte sie es nicht einmal sich selbst glauben. Doch sie entschied sich dazu, einfach zu geniessen und den letzten Kuss voll auszukosten. Erleichtert bemerkte der Hanyou, dass das Mädchen sein Vorhaben verstanden hatte. Den Göttern sei Dank. Er trennte seine Lippen von den ihren und meinte: "Bis zum nächsten Mal." Es dauerte einen Moment lang, bis die Angesprochenen den Sinn der Worte verstanden hatte. Lächelnd lehnte sie ihre Stirn an die seine. "Ja, bis zum nächsten Mal." Ihr Lächeln wurde liebevoll erwidert. Dann nahm der Halbdämon die junge Frau huckepack und sagte zu den restlichen Anwesenden, die ihn und Kagome angestarrt hatten, als wären die zwei das achte und das neunte Weltwunder. "Kommt schon, Leute. Es wird an der Zeit, dass wir einem gewissen Naraku heftig in den Hintern treten." Miroku hätte fast aufgelacht – das war einfach typisch Inu Yasha. Mit einem prüfenden Blick auf Sango schwang er sich auf Kiraras Rücken. Dann machten sich alle auf den Weg. Inu Yasha wusste nicht, wie ihr Abenteuer enden würde. Er wusste auch nicht, wie lange es dauern würde, bis er erneut den Mut in sich finden würde, Kagome seine Gefühle ihr gegenüber gestehen könnte. Aber eines wusste er, dieser Tag würde auf jeden Fall kommen. Dafür würde er seine beiden Hände ins Feuer legen. Owari Das war es mit "dem Tal". Vergesst nicht, dass "Music" immer noch läuft (auch wenn nur gaaaanz langsam). Momentan schreibe ich noch eine andere Geschichte, aber wenn diese fertig ist, ist eine separate Frage. LG Natsu-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)