Im Tal der toten Seelen von Natsuki13 (Die Toten sehen mehr als du denkst... (Fortsetzung zu "Desire")) ================================================================================ Kapitel 23: ------------ So, endlich werde ich diese Storry auch abschliessen. Gott sei Dank auch. Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen. Eine wohlige Wärme umhüllte seinen Körper und drang sogar in seine Seele ein. Ein Gefühl der Geborgenheit verriet ihm, dass er sich um nichts Sorgen machen musste. Er spürte weiche, seidige Haut unter sich, roch ihren Duft, während eine zarte, feine Hand über seine Haare strich. Verschlafen und faul öffnete er leicht die Augen. °Was würde ich alles machen nur um jeden Tag so aufzuwachen…°, dachte er glücklich und seufzte wohlig. So stellte er sich das Glück persönlich vor. "Und, gut geschlafen?", ertönte eine leise, sanfte Stimme und er musste schmunzeln. Ja, so würde er liebend gerne erwachen. Selbst wenn er dann am selben Tag sterben würde, würde er sagen können, er sei glücklich gewesen. Der junge Mann zog sich etwas mühsam hoch und legte sich neben der Frau hin. Seine Hand strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, als er antwortete: "Natürlich. Es ist unmöglich schlecht zu schlafen, wenn du da bist." Die Wangen der jungen Frau zierte sofort ein roter Schimmer. "Hör auf, solche Dinge zu sagen, Miroku.", bat sie ihn verlegen. Der Genannte grinste nur leicht und meinte, während seine Lippen Schmetterlingsküsse auf ihrem Gesicht verteilten: "Wieso? Ich sage doch nur die Wahrheit." Er küsste die junge Frau nun auf den Mund, denn genau diesen hatten seine Lippen erreicht. Seine Hände strichen über den Rücken der Dämonenjägerin. Nun war sie an der Reihe, zu lächeln. Früher hatte sie sich oft bei dem Wunsch erwischt, Mirokus sanfte Seite kennen zu lernen. Der Wunsch wurde ihr erfüllt. Ihre Gedanken kehrten zu dem Moment zurück, als sie selber aufgewacht war… …Die Sonnenstrahlen blendeten die junge Frau und sie drehte ihren Kopf weg. Sie wollte sich schon ganz auf die Seite drehen, als ihr das schwere Gewicht auf ihrer Brust auffiel. Ein Blick nach unten verriet ihr, dass es bei dem Gewicht um Miroku handelte. Sango schmunzelte. Nun, da er schlief, sah der junge Mönch wie ein kleiner, unschuldiger Junge aus. Bei dem Anblick kam niemand auf die Idee, dass es bei diesem Mann um einen verfluchten Schürzenjäger handelte, der schon Unmengen an Dämonenleben und gebrochenen Frauenherzen auf dem Gewissen hatte. Beinahe hätte die Dämonenjägerin den Kopf geschüttelt. Sie sollte nicht über solche Sachen nachdenken. Schliesslich hatten sie nicht mehr viel Zeit… Die junge Frau kuschelte sich an den Mann bei ihr. Seine Haut roch so gut und sein Körper strahlte solch eine angenehme Wärme aus, dass sie am liebsten für immer so geblieben wäre. Wenn da nur das Wörtchen "wenn" nicht wäre… "Wir sollten jetzt aufstehen." Mirokus Stimme, die ungewohnt monoton klang, ertönte wie auf Kommando. "Ich verstehe.", gab seine weibliche Bettnachbarin im selben Ton von sich zu hören. Denselben Gedanken hatte sie auch gehabt. "Wir müssen uns gut stärken und für die Abreise fertig machen." "Ja." Das war alles, was sie sich noch sagen konnten. Sie hatten wirklich eine wunderbare Nacht hinter sich, beide hatten die gemeinsame Zeit in vollen Zügen genossen. Allerdings verging alles Schöne einfach viel zu schnell. So standen die jungen Leute auf und zogen sich an. Dabei wurde kein einziges Wort zwischen ihnen gewechselt. Weiche Lippen massierten die ihren, sanfte Hände fuhren über ihren Körper und schienen die Situation voll auszukosten… und auszunutzen. Die Arme drückten ihre Rundungen gegen gewölbte und durchtrainierte Muskulatur des Besitzers der Hände. Bei der Behandlung konnte sie nicht drum herum kommen und ihre eigenen Arme um den Nacken der anderen Person zu schwingen. "Was für eine stürmische Begrüssung.", sagte sie etwas atemlos, als der Kuss vorbei war. Der Angesprochene grinste. "Aber dir schien es doch zu gefallen, Kagome." Nun musste die junge Frau selber grinsen. "Es ist noch keine Frau geboren, die keinen Gefallen an den Liebkostungen des geliebten Mannes gefunden hätte." "Du benutzt Wörter, die mit "Liebe" zusammen hängen, wohl sehr gerne, was?" Kagome lachte und drückte Inu Yasha einen weiteren Kuss auf die Lippen. Sie war keinesfalls überrascht, als der Hanyou die Führung übernahm und mehr Feuer ins Spiel brachte. Diese Lippen… dieser Körper… diese Formen… und der Duft erst… Das alles erinnerte Inu Yasha so sehr an ihr Liebesspiel der vergangenen Nacht, dass er fast zu schwitzen anfing. Von einem Moment auf den anderen entfachte eine Hitze in seinem Innern, dass es ihm schon schwindelig wurde. Schnell drehte er sich und betete die junge Frau unter sich. Die Lust und das Verlangen nach mehr entfachten in ihm von einem Moment auf den anderen. Zwar wusste er, dass Kagome ihn für einen notgeilen Bock halten würde, so bald sie Wind davon bekäme, doch er konnte nichts dagegen tun. Die Frau machte ihn einfach zu sehr an. Die Schülerin hingegen hatte nach einer Weile angefangen zu spüren, wie etwas immer härter gegen ihren Oberschenkel drückte. Als sie endlich verstanden hatte, um was es sich handelte, brach sie abrupt den Kuss ab und sah den jungen Mann entrüstet an. "Inu Yasha!" Dabei drückte ihre Stimme mehr Tadel und Empörung aus, als es irgendwelche Worte geschafft hätten. "Was?", antwortete er fast im selben Ton. Der einzige Unterschied war, dass bei seiner Stimme noch ein gewisser ironischer Unterton mitmischte. "Als so wirklich. Hat dir denn gestern Nacht nicht gereicht?" Sie konnte es nicht glauben. Dass in Inu Yasha solch ein Tier steckte… "Hey, ich bin zwar ein Halbdämon, aber dennoch ich bin ein Mann." Da neigte er seinen Kopf näher zu ihrem und sagte mit tiefer, rauer Stimme. "Ein Mann, der mit seinem gesamten Körper die Gegenwart der Frau, die er begehrt, wahrnehmen kann." Dabei strich seine linke Hand voller Begierde über ihre Haut. Mit gewisser Zufriedenheit merkte er, wie sie erschauderte. "Wir sollten aufstehen…", versuchte die junge Frau sich gegen die Verlockung des Fleisches zu währen… Allerdings war der Versuch sehr schwach. Dies entging dem Hanyou nicht. So legte er freudig auch seine Lippen auf ihre Haut und fing an, den Hals seiner Geliebten zu liebkosten. Zwischen den Schmetterlingsküssen, brachte er hervor: "Ich weiss…" Seine Hand strich über ihre Seite. "Aber es hat noch Zeit…" Er fuhr mit der Zunge über ihre Ohrmuschel. "…meinst du nicht?" Im Grunde genommen war die Frage nur rein rhetorisch gewesen, denn der Atem Kagomes war schon recht schwer und auch ihr Herz schlug härter gegen ihre Rippen. Auch wenn sie wusste, dass sie eigentlich schon ihre Sachen zusammen sammeln sollten, sie konnte ihm einfach nicht widerstehen. Wie denn auch? "Sango! Miroku!", rief Shippo, während er sich dem Zimmer der jungen Taijiya näherte. Da er den Mönch in dessen Schlafraum nicht vorfinden konnte, dachte der Kitsune sich, dass der womöglich bei der Dämonenjägerin sein konnte. Seine Vermutung wurde bestätigt, als die gerufenen Personen den Raum verliessen. "Hallo, Shippo.", wurde der Kleine von Sango begrüsst. "Dich habe ich aber schon eine Weile nicht mehr gesehen. War es so lustig mit Izayoi-sama und den anderen Kindern?" "Oh ja!", meinte der Kitsune und schon konnte man den Wasserfall der Worte nicht mehr stoppen. Sango war dies nur Recht. So konnte sie sich etwas von der bestehenden Abreise und der reizenden Ansicht auf einen Gedächtnisverlust ablenken. Kirara machte es sich auf der Schulter der Dämonenjägerin bequem und wurde von ihrer Herrin gestrichen, währen Shippo all seine Erlebnisse in den schönsten Farben mitteilte. Währenddessen wurde die kleine Gruppe vom Mönch beobachtet. Je länger er der jungen Frau zusah, desto sicherer wurde er in seiner Vermutung: Sango würde mal eine wunderbare Mutter werden. °…am liebsten die Mutter meiner Kinder.°, vervollständigte er den Gedanken, während er lächelnd den dreien zusah. Allerdings erinnerte er sich an etwas weniger Angenehmes – in ein oder zwei Stunden würde er und auch die Dämonenjägerin alles Erlebte vergessen. Sein Herz wurde tonnenschwer bei der Vorstellung, ein Eisendraht schnürte seine Kehle zu. Miroku wünschte sich so sehr, dass der Gedächtnisverlust nur eine Vorstellung blieb. Nur konnte er reichlich wenig an der Tatsache ändern. Genau so wenig wie dies auch Izayoi-sama tun konnte. Er hatte keine andere Wahl, er musste sich dem Schicksal stellen und hoffen, dass er auch nach dem Verlassen des Tales der Tajiya seine Gefühle gestehen können würde. Ansonsten würde es ganz schlecht für seine Zukunftspläne mit Sango aussehen… Das Frühstück musste notdürftig verschoben werden, da zwei Mitglieder der Gruppe immer noch nicht erschienen waren. Dem frisch gebackenen Liebespaar war dies nur recht. So konnten sie ihre gemeinsame Zeit noch etwas mehr auskosten. Miroku sass auf der Terrasse und lehnte mit dem Rücken gegen einen Posten. In seinen Armen hielt er das zierlichste und doch das gefährlichste Geschöpf, welches er nur kannte – Sango. Zu seinem Glück zeigte die junge Frau nun nur ihre zärtliche und zierliche Seite. Sie kuschelte sich in seine Arme, als würde sie darum betteln, beschützt zu werden. Sowohl der Mönch als auch die Dämonenjägerin beobachteten die Kinder – darunter auch Shippo – beim Spielen. "Könntest du dir ein solches Bild auch in unserer Zukunft vorstellen?", fragte Miroku die Frau in seinen Armen, seinen Kopf auf ihrer Schulter platziert. Die Gefragte wurde rot, antwortete aber: "Ja, das wäre wunderbar. So friedlich und harmonisch. Es wäre zu schön um wahr zu sein." Doch dann wurde ihr Blick traurig, die Schamesröte verschwand von ihrem Gesicht. "Aber… werden wir überhaupt eine Gelegenheit dazu haben? Haben wir überhaupt eine Chance, glücklich leben zu können?" Der junge Mann wurde stutzig bei dem Themawechsel. "Aber meine liebe Sango, was sagst du denn da? Woher kommen die trüben Gedanken?" Sie befreite sich leicht aus seiner Umarmung und setzte sich so, dass er sie immer noch in den Armen halten konnte, sie ihm aber gleichzeitig in die Augen sehen konnte. "Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Und du weißt genau so gut wie ich, dass Naraku alles andere als ein einfacher Gegner ist." Ihre schmalen Finger berührten sachte seine Rechte. "Zumal wissen wir auch nicht, wie lange dein Schwarzes Loch aushält." Unwillkürlich musste der Mönch die besagte Hand ansehen. "Das Kazaana wird von Jahr zu Jahr grösser… bis es eines Tages mein Grab wird…", murmelte er gedankenverloren. Dann bemerkte er aber zwei zarte Hände, welche die seine nahmen. "Ich will dich nicht verlieren, Miroku.", sagte Sango ernst und traurig zugleich. "Ich konnte mir selbst endlich nach langer Zeit gestehen, welche Gefühle ich zu dir hege. Bitte sorge dafür, dass wir wenigstens bis zum letzen Kampf aushalten." Sie senkte ihren Blick. "Ich… ich könnte es nicht ertragen, dich sterben zu sehen… Daher… Bitte…" Ihr Monolog wurde unterbrochen indem eine Hand ihr Kinn etwas anhob und sanfte Lippen zart die ihren berührten. "Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber. Ich passe schon darauf auf, dass auch wir zwei Kinder haben werden." Er lächelte sie ermutigend an, worauf die junge Frau leicht auflachen musste. "Du bist unverbesserlich, Miroku." Sie versuchte streng zu klingen, wobei sie aber kläglich gescheitert war. Statt vorwurfsvolle Blicke auf den Mönch zu werfen, blickten ihre Augen ihn liebevoll und glücklich an. Der Diener des Buddhas nutzte die Gelegenheit sofort aus, indem er Sango einen dicken Kuss auf die Lippen drückte. Sobald dies erledigt wurde, sah er sich etwas um. "Apropos unverbesserlich… Wo sind denn unsere beiden Streithähne?" Auch die Taijiya erinnerte sich wieder an die fehlenden Gruppenmitglieder. "Jetzt, wo du es sagst… der Morgen ist allgemein viel zu ruhig, wenn man das Verhalten der beiden miteinbezieht. Wo sind die nur bloss…" In einem der Zimmer des Schlosses… Ein vergnügtes Kichern drang aus dem Raum. Bei einer genaueren Betrachtung kam das Geräusch eher von unterhalb einer sich bewegender Decke. Raue, gedämpfte Stimme und wieder konnte man das Kichern hören. "Lass das…" "Und was ist, wenn ich es nicht tue?" "Dann wirst du bestraft." "Ach ja?!" Schalendes Gelächter. "Wir… wir sollten lieben zu denn anderen gehen…", meinte eine atemlose Stimme. "Willst du dich schon von mir trennen?" Das hingegen klang etwas beleidigt. "Dummkopf. Ich würde am liebsten mein ganzes Leben hier verbringen. Aber du weißt es genau so gut wie ich, dass dies einfach unmöglich ist. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen." Schweren Herzens seufzte er und betete seinen Kopf auf ihrer Brust. Mit geschlossenen Augen inhalierte er den Duft ihrer Haut und genoss, wie sie mit ihren schmalen Fingern mit seinen Haaren spielte. "Ich kann es mir immer noch nicht vorstellen, dass wir das alles vergessen sollten.", meinte die Frau gedankenverloren. Widerwillig hob er seinen Kopf, um ihr in die Augen sehen zu können. "Du weißt, dass niemand etwas daran ändern kann. Weder du noch ich, noch sonst irgendjemand." "Das weiss ich doch." Sie fuhr mit den Fingerspitzen über sein Gesicht. "Aber mein Gehirn will die Information einfach nicht realisieren." Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Ich weiss. Mir geht es genau so." Der junge Mann legte sich auf die Seite und zog den begehrenswerten Körper seiner Geliebten. "Vor allem weiss ich nicht, wie wir wieder zueinander finden werden. Ich glaube nicht, dass ich den Mut dazu haben werde, dir zu sagen, dass ich dich liebe." "…und ich werde denken, dass du immer noch Kikyo liebst.", vervollständigte die Schwarzhaarige seinen Satz. Noch einmal kuschelte sie sich an ihn. "Warum kann die Zeit nicht einfach stehen bleiben?" "Weil dann auch das Leben stillstehen wird. Und das willst du doch nicht, oder, Kagome?" "Nein, nicht wirklich." Die Genannte schob die dünne Sommerdecke zur Seite. "Aber eines ist sicher: Wir müssen langsam aber sicher zusammenpacken." Kaum war der Satz ausgesprochen, schon ertönte Shippos Stimme. "Kagome!!! Beeil dich!!! Sonst werden wir noch ohne dich frühstücken!!!" "Kann das nicht noch ein wenig warten, Shippo?" "Nein. Das Schloss wird nämlich in einer halben Stunde wieder verschwinden." Sobald der Sinn dieser Worte ihren Hirn erreicht hatte, sprang sie wie von Tarantel gestochen auf und fing an, sich anzuziehen und die Sachen zusammen zu packen. "Bin in fünf Minuten da!", rief sie noch dem kleinen Dämon zu, während die Miko mit dem Reisverschluss ihres Rockes kämpfte. Auch Inu Yasha war aufgesprungen und schlüpfte eilig in seine Klamotten. Das war's wohl mit den gemütlichen Vorbereitungen. Etwa fünfundzwanzig Minuten später liefen die Freunde aus dem Schloss raus. Sie alle wären gerne noch ein Bisschen länger geblieben, aber Naraku hatte leider nicht vor, von alleine von dieser Welt zu verschwinden. Und sie waren diejenigen, die ihm liebend gerne nachhelfen würden. Ein letztes Mal drehte Inu Yasha sich seinen Eltern zu. Seinen beiden Eltern. Er verbeugte sich vor seinem Vater und sagte: "Es war mir eine Ehre dich kennen zu lernen, Herr Vater." Dann sah er Izayoi an. "Und ich bin froh, dich wieder gesehen zu haben, Mutter." Diese lächelte nur. Sie wollte sich von ihrem Sohn nie mehr trennen, doch es war ein Ding der Unmöglichkeit. Sie selbst und auch ihr Mann waren tot, Inu Yasha hingegen lebte noch. Und wenn es nach ihr ging, sollte er noch lange leben können. Am besten umgeben von seinen Freunden. Alte Erinnerungen kamen in ihr auf und sie spürte, wie Tränen ihre Augen füllten. Ihr Junge roch dies sofort und kam auf sie zu. "Ich habe dir schon oft genug gesagt, dass ich es hasse, wenn du weinst." "Ja. Entschuldige.", flüsterte die Hime und strich sich über die Augen… um diese dann überrascht aufzureisen. Von einem Moment auf den anderen wurde von starken Armen umarmt. Eine bekannte Stimme flüsterte ihr leise ins Ohr: "Danke. Ich danke dir. Für alles, was du für mich gemacht hast. Für all das, was du meinetwegen durchmachen musstest. Dafür, dass ich zu dem wurde, der ich momentan bin. Hab vielen, vielen Dank, Okaa-chan." Auch wenn sie sich vorgenommen hatte, keine Tränen in Inu Yashas Gegenwart zu vergiessen, konnte sie sich nicht zurückhalten. Immer hatte sie sich die Schuld gegeben, ihren Sohn im Stich gelassen zu haben, schlechte Mutter für ihn gewesen zu sein. Ihre schlechte Zurückhaltung und ihre unkontrollierbaren Gefühle zu einem Dämon waren der Grund dafür, dass ihr Kind, ihr eigenes Fleisch und Blut, solch ein schwieriges Leben führen musste. Sie hatte solche Angst, dass ihr Inu Yasha sie hassen würde. Dafür, dass sie sein Leben zerstört hatte (auch wenn unabsichtlich). All diese Gefühle lasteten auf ihrer Seele, seit sie in das Reich der Toten eingetreten war. Nun war es vorbei. Diese schwere Last, die ihr seit Jahrhunderten keine Ruhe mehr gegeben hatte, war weg. Die Erleichterung war so gross, dass Izayoi in Tränen ausbrechen musste. °Verzeih mir, Inu Yasha. Es tut mir so schrecklich leid.°, sagte sie immer wieder in Gedanken. Der Halbdämon hingegen drückte sie noch etwas näher zu sich und flüsterte ihr zu: "Lass das bitte. Du hast nämlich gar keinen Grund zum Weinen... Weißt du noch, wie du mir Geschichten über Freundschaft erzählt hast? Du hast damals immer wieder beteuert, dass ich eines Tages solche Freunde treffen werde. Jetzt kann ich dir sagen, dass ich diese Freunde getroffen habe. Ich bin nicht mehr allein, ich bin glücklich... Mama." Das Gefühl der Freude überschwemmte sie dermassen, dass sie schon meinte, kraftlos auf den Boden zusammenzubrechen. Derweilen wurde sie losgelassen und eine Hand strich ihr behutsam die Tränen vom Gesicht. "Ich muss gehen.", sagte Inu Yasha. "Es gibt da etwas, was ich unbedingt erledigen muss." Er ging rückwärts in die Richtung seiner Freunde, seine Eltern im Auge behaltend. Es war wie ein stummer Abschied. Dann drehte er sich um und meinte zum Rest der Gruppe: "Lasst uns gehen." Da das Tal noch recht gross war, verging fast eine Stunde, bis sie dessen Ende erreicht haben. Von den Klippen, die das Tal umgaben, blieben sie etwas unschlüssig stehen. Sango nahm sachte Mirokus Hand. Diese Geste sagte ihm viel mehr, als wenn sie sich weinend in seine Arme geworfen oder ihn stürmisch geküsst hätte. Auch bei Inu Yasha und Kagome war der stumme Abschied von ihren gemeinsamen Erinnerungen zu merken. Die Miko wusste nicht, was sie sagen oder machen sollte. Vor den anderen war es ihr irgendwie peinlich. Dass ihre Freundin Sango den Mönch an der Hand hielt, war ihr nicht wirklich aufgefallen. Dazu war sie einfach viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Inu Yasha gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf, doch dann sagte er genervt und etwas aufgebracht zugleich: "Ach, zum Teufel damit!" Die Schwarzhaarige wollte schon nachfragen, was mit ihm loss sei, wurde aber abrupt bei ihrem Vorhaben gestoppt. Die Sache war die, dass ihr schlicht und einfach der Mund verschlossen wurde... mit anderen Lippen. Sie konnte es nicht glauben, Inu Yasha tat es tatsächlich. Er küsste sie vor all ihren Freunden! Hätte man ihr vor ein paar Tagen dies vorhergesagt, hätte sie denjenigen für geisteskrank erklärt. Oder hätte zumindest gesagt, die Fantasie dieser Person wäre sehr blühend. Aber so... so konnte sie es nicht einmal sich selbst glauben. Doch sie entschied sich dazu, einfach zu geniessen und den letzten Kuss voll auszukosten. Erleichtert bemerkte der Hanyou, dass das Mädchen sein Vorhaben verstanden hatte. Den Göttern sei Dank. Er trennte seine Lippen von den ihren und meinte: "Bis zum nächsten Mal." Es dauerte einen Moment lang, bis die Angesprochenen den Sinn der Worte verstanden hatte. Lächelnd lehnte sie ihre Stirn an die seine. "Ja, bis zum nächsten Mal." Ihr Lächeln wurde liebevoll erwidert. Dann nahm der Halbdämon die junge Frau huckepack und sagte zu den restlichen Anwesenden, die ihn und Kagome angestarrt hatten, als wären die zwei das achte und das neunte Weltwunder. "Kommt schon, Leute. Es wird an der Zeit, dass wir einem gewissen Naraku heftig in den Hintern treten." Miroku hätte fast aufgelacht – das war einfach typisch Inu Yasha. Mit einem prüfenden Blick auf Sango schwang er sich auf Kiraras Rücken. Dann machten sich alle auf den Weg. Inu Yasha wusste nicht, wie ihr Abenteuer enden würde. Er wusste auch nicht, wie lange es dauern würde, bis er erneut den Mut in sich finden würde, Kagome seine Gefühle ihr gegenüber gestehen könnte. Aber eines wusste er, dieser Tag würde auf jeden Fall kommen. Dafür würde er seine beiden Hände ins Feuer legen. Owari Das war es mit "dem Tal". Vergesst nicht, dass "Music" immer noch läuft (auch wenn nur gaaaanz langsam). Momentan schreibe ich noch eine andere Geschichte, aber wenn diese fertig ist, ist eine separate Frage. LG Natsu-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)