Forbidden Fruit von abgemeldet (Wie schwer kann das Gewissen wiegen?) ================================================================================ Kapitel 36: Abschied hinter leisen Kammern ------------------------------------------ Der Schatten war zu schnell. Pain konnte sich gerade noch umdrehen, als zwei eiserne Hände sich unnachgiebig um seinen Hals schlossen wie das Joch des Prangers, und die Wucht des sich auf ihn Stürzenden gleichte einem Rissschlenker eines bengalischen Königstigers, sodass er mit einiger Kraft gegen die Wand geschleudert wurde, und die letzte noch verbliebene Luft aus der abgedrückten Lunge presste. Eigentlich hätte das Adrenalin seine Adern hinaufschießen müssen, einen Impuls zum Töten gebend, doch es schien, als hätte der Rothaarige mit seinen Händen jegliche Empfindung unterdrückt, dass es nicht bis zum Hirnbereich gelangte. Sag, was ist es, wenn Engel weinen? Sag, was ist, wenn ihre Kraft nicht mehr zu fliegen auszureichen vermag? Wenn Engel weinen, siehst du es nicht, aber mich siehst du weinen. Sieh! Meine Augen fluten Und mögen doch das schwarze Witwenfeuer nicht zu ersticken. Zwei glühend heiße, rote Rubinaugen füllten das gesamte Blickfeld Pains aus. „Hab ich dich.“ -Schmerz, Schmerz- Sasoris Stimme war keinerlei Stimme mehr, es war die Stimme einer gefährlichen Bestie mit scharfen Fangzähnen, und giftgrünem Chakra, das seine dünnen, präzisen Finger umspielte. Aufgepeitscht durch Angst und Schmerz, genährt von Triumph, war die Beute zum Jäger und der Jäger zum Gejagten geworden. -Hitze, Hitze- „Weißt du, wie dein Lied weitergeht, Pain?“ Seine Daume drückten leicht, fast zärtlich den vorstehenden Adamsapfel seines Opfers herunter, und derselbe hüpfte panisch, als der Gepiercte hektisch und trocken schluckte. -Kälte, Kälte- Sasori zog seine Hände langsam zurück, das unreine Chakra spannte sich jedoch weiterhin zwischen ihnen, dazwischenliegend noch immer die Kehle des Orangehaarigen. -Angst, Angst- Leise sang Sasori Pains liebstes Lied, und begann zu ziehen. „Dies ist mein altes Cello, es hat der Saiten drei, die vierte hab ich abgespannt, doch habe ich sie auch dabei. Lass sie mich einmal nehmen, um deinen Hals legen. Will mal sehn’ wie sie dich schmückt! Was sagst du, sie drückt?“ Pain wimmerte flehend, seine Augen schrieen um Vergebung, seine Hände zuckten unter Sasoris Ellenbogen, die sie abklemmten, doch was war schon Vergebung für den Gottlosen? „Dann sieh hinauf zu den Sternen! Zier dich nicht, lass das Wimmern! Halt die Luft an, jetzt, für immer! Blute dich still leer...“ Funken standen vor Pains grauen Augen, sahen das, was sie schon bei vielen gesehen hatten, nun bei sich selbst. --Nichts, Nichts...— Der Schmerz wich wattiger Taubheit. Blut rann in einer fadendünnen Linie die kalte Steinwand hinunter. „Ahne letzte Ewigkeit, Nagato.“, murmelte der Marionettenspieler leise, dann wandte er sich ab und verließ kommentarlos den Raum. (Und ist Vergänglichkeit nicht der beste Beweis für das Leben??) - Lied: Speichel, Laub und Saitenspiel-Stillste Stund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)