Murderer von Kimiko_Grey ================================================================================ Kapitel 3: Verraten und Verkauft -------------------------------- Yuki näherte sich mir und sagte mir dass er mich sehr lieb habe. Er zog mich in seinen Arm und sagte mir, dass ich was ganz besonderes sei, er hauchte in mein Ohr, ich bekam eine Gänsehaut und mein Jugendlicher Instinkt sagte mir, dass das eine Situation war, aus der ich fliehen wollte. Ich wünschte so sehr Tohma wäre da gewesen. Yukis Atem roch sehr nach Wein und ich löste mich von ihm, wobei ich ihn leicht wegstieß. „Was machst du denn??“ Ich merkte, dass meine Stimme verzweifelt klang, ja sogar ängstlich. Unwillkürlich war ich einige Schritte zurück gegangen und stieß dabei gegen die leere Weinflasche, die hinter mir auf dem Boden lag. Yuki richtete sich leicht taumelnd auf und kam auf mich zu. Er stützte eine Hand an der Wand ab, an der ich inzwischen stand und sah mich an. Ich werde diesen Blick nie vergessen! Man sah förmlich wie er seine Macht mir gegenüber missbrauchte. Dann sah er mich plötzlich wieder freundlich an, aber der Wahnsinn in seinen jetzt so kalten Augen blieb bestehen. „Glaub mir es wird dir Spaß machen, Eiri, das ist doch genau das, was du dir immer gewünscht hast!“ Ich zitterte. „Nein, ich will nicht! Bitte nicht!“ stieß ich flehend hervor und betete zu Gott, dass er ablassen würde, doch genau in diesem Moment ging die Tür zu seinem Apartment auf und zwei kräftige Amerikaner betraten den Raum. Yuki lächelte. „Hi! It´ s your turn, Guys!“ sagte er mit kalter Stimme. Ich erschrak, denn natürlich verstand ich englisch. Die Typen kamen auf mich zu. „Be a good Boy!“ sagte der eine und gab Yuki einen Zehn Dollar Schein. „I´m paying you ten Bugs! I wanna be the first“ sagte der eine. Yuki nahm das Geld und der andere schob ihn beiseite. „Move Yuki!“ Yuki ging zur Seite und sagte mit eiskalter Stimme: “Enjoy yourself!“ Diese zwei Worte brannten sich mir ins Hirn und in diesem Moment brach meine Welt zusammen. Erst spürte ich, wie man mich brutal meiner Kleidung entledigte, dann wie man mich in die Knie zwang. Ab und zu sah ich zu Yuki rüber, der ruhig lächelnd in einer Ecke stand und sich ansah, wie einer der Männer brutal in mich eindrang. Ich riss die Augen auf und schrie vor Schmerz gellend auf. Ich hatte das Gefühl, es zerreißt mich innerlich! Es war furchtbar und Yuki stand nur da und rührte keinen Finger um seinen „Schützling“, wie er mich manchmal nannte, zu beschützen. Ihm zu helfen….. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als ich irgendwann merkte dass die Typen gingen. Ich lag halbnackt auf dem komisch gemusterten Teppich in Yukis Appartement und jeder Muskel tat mir weh ich konnte mich kaum rühren, fand aber irgendwie die Kraft mich wieder anzuziehen. Als ich auf die Uhr sah, stellte ich fest dass es fast zwei Stunden gedauert hatte. Plötzlich hörte ich Yukis Stimme: „Poor little Guy…“ Er kam auf mich zu und ich ging zurück in der Vermutung, jetzt wolle er sich seinen Anteil abholen. Und als Yuki taumelnd auf mich zukam, sah ich keine andere Wahl. Ich erblickte die Waffe, die einer der Typen vorne im Hosenbund verstaut hatte, jetzt erst war mir das bewusst geworden. Sie lag nun auf dem Boden, er muss sie als er sich auszog dorthin gelegt und vergessen haben. Ich griff danach und richtete sie auf meinen Lehrer. Ohne überhaupt zu realisieren, was ich tat, betätigte ich den Abzug, das laute Knallen, als der Schuss sich löste und die Kugel in Yukis Kopf raste, hallte im Apartment wider und ich saß zitternd mit der Waffe in der Hand auf dem Boden. Yukis Blut besudelte den Teppich und mein Sensei gab nicht einen Mucks von sich. Plötzlich ging die Tür auf. Ich bekam das gar nicht mit, so sehr sah ich geschockt auf die Leiche meines Lehrers. Als ich aber den keuchenden Atem desjenigen bemerkte, der hoch gerannt kam, sah ich in die Richtung. Ich erschrak noch mehr, denn ich erblickte zu meinem Entsetzen Tohma. Als ich realisierte dass er diese Situation sah, ließ ich die Waffe sinken. Mein erster Gedanke, der mir durch den Kopf schoss – welch Ironie in diesem Zusammenhang! - war: “Was denkt er? Zeigt er mich jetzt an?“ Doch er kam einfach nur zu mir und nahm mich in den Arm. Ich weinte bitterlich und klammerte so fest an ihm, dass meine Fingerknöchel weiß wurden. Tohma hielt mich im Arm und streichelte mir über den Kopf. „Es ist nicht deine Schuld….“ wiederholte er immer wieder, fast wie eine Beschwörungsformel. Ich erinnere mich nicht mehr, wie ich aus Yukis Wohnung gekommen bin. Tohma muss mich getragen haben. Ich kam irgendwann in einem Krankenhaus zu mir und war allein. Ich sah mich suchend nach Tohma um, doch der war nicht da. Ein Arzt betrat den Raum und sah nach mir. „Wie geht’s dir?“ „Blöde Frage!“ dachte ich. Ich musste einige Untersuchungen über mich ergehen lassen, die alles andere als angenehm waren und kurz darauf betrat Tohma mein Zimmer. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er trat an mein Bett und setzte sich. Er nahm meine Hände. Seine waren eiskalt – etwas, das ich von ihm nicht kannte – und sah mich mitleidig an. „Es tut mir so Leid, Eiri!!!“ Mein Blick wandte sich aus dem Fenster und Tohma muss das missverstanden haben. „Hasst du mich?“ Ich drehte ihm den Kopf zu, war heiser. „Wie kommst du darauf?“ „Ich hätte es verhindern müssen, ich hätte es ahnen müssen, ich hätte dich ihm nie vorstellen dürfen!“ Irgendwie tat er mir jetzt Leid. Kopfschüttelnd sah ich ihn an. „Ich bin selber schuld, es heißt doch, jeder bekommt das, was er verdient.. Aber ich hasse dich nicht Tohma…“ Tohma sah mich leicht irritiert an. „Du bist der letzte, den Schuld trifft, Eiri!“ „Wen denn dann???““ Ich schrie förmlich. Tohma blieb unverändert sitzen, zuckte nicht einmal mit der Wimper. Dann stand er auf und ging zum Fenster, er murmelte nur: „Ich hätte besser aufpassen müssen!“ Dann drehte er sich um und kam auf mich zu. „Nie wieder werde ich zulassen, dass dir etwas zustößt! Ich töte jeden, der es auch nur versucht dich zu verletzen, Eiri! Denn ich liebe dich!“ Ich war nicht reif genug um seine Worte zu verstehen, aber dass er sagte, dass er mich liebt, machte mir nachdem was passiert ist und in meiner jetzigen Situation Angst, obwohl ich genau wusste, dass er mir niemals wehtun würde. Zu dem was er sagte, schwieg ich, eine Angewohnheit, die ich heute noch manchmal pflege. Ich musste die Nacht im Krankenhaus verbringen, und ich hatte Angst vor der Nacht, denn ich wusste, ich würde nicht schlafen können. Das ist mit ein Grund, warum ich oft nachts arbeite und tagsüber schlafe. Tatsächlich schlief ich überhaupt nicht, ich hatte Angst davor einzuschlafen. Die Nachtschwester betrat das Zimmer in dem ich alleine lag und sah nach mir. „Ist alles in Ordnung?“ Ich schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht schlafen?“ Ich nickte. Sie lächelte lieb. Eine hoch gewachsene junge Frau Ende zwanzig – schätzte ich - dunkelhaarig. Sie verließ kurz den Raum und kann mit einem Glas Wasser und einer Tablette wieder. „Hier das ist ein Beruhigungs- und Schlafmittel, damit wirst du ruhig schlafen.“ „Werde ich träumen?“ Sie sah mich für einen Moment an und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich verspreche dir du wirst traumlos schlafen!“ In Hoffnung darauf, dass das was sie sagte stimmen möge, nahm ich rasch die Tablette ein und legte mich hin. Sie wünschte mir eine gute Nacht und verließ das Zimmer. Sie sollte Recht behalten. Ich schlief ruhig, traumlos und lange. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)