Wie sollte es auch anders gewesen sein? von abgemeldet (How Thran meets Shain) ================================================================================ 1 - Der junge Mann mit den auffällig lila gefärbten Haaren stemmte entschlossen seine Hand auf die raue Oberfläche des Kneipentisches. Er würde jetzt aufstehen. Sein Blick glitt, oder viel besser irrte über die Gesichter der Personen die ebenfalls am Tisch saßen. Er kannte sie, dass wusste er, aber ihre Gesichter waren nicht zu identifizieren. Eine Hand griff nach seiner Schulter. Irritiert hob er den Kopf und sah ins das helle, verschwommene Gesicht der Person neben ihm. Der Stimme nach zu urteilen ein Mann. „Shain? Alles in Ordnung?“ Die Stimme hatte einen leicht besorgten Klang, in dem aber auch die übliche Belustige deutlich zu hören war. „Sicherlich.“, oder : „Schicherlisch.“ lautete die Antwort – er konnte nicht einschätzen wie deutlich er noch sprach. „Was hast du vor?“ fragte die Stimme des, wie er glaubte ausmachen zu können, grinsenden Gesichtes. „Isch stehh auff.“ Er rammte die zweite Hand ebenfalls auf den Tisch und stemmte seinen Oberkörper schwankend hoch. Das erwartete Lachen blieb nicht aus. Es war kein bösartiges oder gemeines Lachen, sondern ein gutmütiges. Die Männer mochten ihn, dass wusste er, aber er war heute nicht gut drauf. Der Alkohol hatte ihm wesentlich mehr zugesetzt als erwartet hatte und sein Gemüt wurde von Erinnerungen zerwühlt. Er wollte seine Ruhe haben, manchmal war das eben so. Entschlossen schob er mit dem Bein seinen Stuhl nach hinten, während er sich nach wie vor mit einer Hand auf dem Tisch abstützte. Seine Gedanken waren klar, aber seinem Körper konnte er nicht mehr trauen. „Isch geh jetsch, wir schehn unsch morschen.“ Er hob die andere Hand grüßend in Runde, stieß seinen Oberkörper ganz hoch und ging mit unsicheren Schritten an irgendeiner Person mit dunklem Haar vorbei Richtung Tür. Wieder eine Hand auf seiner Schulter. Sie packte ihn sanft und schob ihn zur Tür. Wieder das gutmütig, belustigte Lachen der anderen. Er stieß mit der linken Hand die Tür auf und stolperte ins Freie. Es regnete. Thran lehnte durchnässt an einem Baumstamm. Er hatte die Szene im Inneren des Gasthauses beobachtet. Im Gasthaus war es zwar trocken und er hätte in einem Bett schlafen können, aber im Gegenzug den Lärm und einen Haufen besoffene Menschen in Kauf nehmen müssen. Er zog die Stille und Ruhe der regnerischen Nacht vor. Der Wirt hatte den Kopf geschüttelt als der junge Waldläufer mit dem ernsten Blick sein Angebot mit einem knappen Dankeschön und einer verneinenden Kopfbewegung ablehnte und ohne zu zögern in den Regen hinaustrat. Die Warnung des Wirtes, in der Nähe des Hauses zu bleiben, wenn er nicht andauernd von aggressiven Skalen oder Lindwürmern gestört werden wolle, hatte er allerdings berücksichtigt und sich zunächst einmal an einen Baum gelehnt und das leise Rauschen der Blätter genossen. [ Waldläufer... : p ] Der Mann hinter ihm legte den Arm um seine Schulter und berührte mit den Lippen sein Ohr: „Ich bringe dich nach Hause, ich kenne den Weg.“ Shain machte einen kleinen Schritt zurück und drehte den Kopf. Er blickte in ein fein geschnittenes Gesicht, welches von schwarzen, langen, leicht gelockten Haaren umrahmt wurde. „Ahh,“ dachte er, „das is...ich hab seinen Namen vergessen.“ Shain starrte dem Kerl unverwand ins Gesicht. Das war erst gestern gewesen, der junge Reisende sah gut aus und es hatte wirklich Spaß gemacht, aber ihm war heute einfach nicht nach Gesellschaft und schon gar nicht nach Sex. „Nee, lasch ma, heut nich.“, mit einer ungeschickten Bewegung befreite er sich von dem Arm des Schwarzhaarigen. Dieser jedoch schien anderer Meinung zu sein. Shain schwankte als er sanft aber bestimmt gegen die nasse Wand des Wirtshauses gedrückt wurde. Der Schwarzhaarige berührte seinen Hals immer wieder mit den Lippen, während er mit der Hand unter sein Shirt glitt.Ein unkontrollierten Schritt nach vorne und sein Fuß blieb an einem Ast hängen. Reflexartig griff Shain nach dem Ärmel des anderen. Dieser legte ihm den Arm fest um die Schulter ohne den fordernden Körperkontakt zu unterbrechen. „Es hat dir doch gefallen gestern.“ Thran stieß sich mit einem entnervten Seufzen vom Baumstamm ab. Bevor er sich das mit ansah, stritt er lieber mit Skalen und anderen unfreundlichen Tieren um einen Schlafplatz. Shain drückte die Hand gegen den Brustkorb des Schwarzhaarigen. Langsam ging ihm das Ganze wirklich auf die Nerven, er war betrunken und wollte endlich seine Ruhe. „Lass mich, man!“, er hatte laut und deutlich gesprochen, energisch versuchte er den Schwarzhaarigen von sich zu stoßen. Die Antwort war ein leises, ironisches Lachen: „Mir gefällt das aber.“ Shain zuckte zusammen, als er die Hand in seinem Schritt spürte. Bevor er jedoch reagieren konnte, zuckte auch sein Gegenüber erschrocken zusammen. „Und mir gefällt das hier überhaupt nicht.“ Shain blickte irritiert auf. Die Stimme gehörte einem ernst dreinblickendem Mann, dessen untere Gesichtspartie von einer Maske verdeckt war. Warum er so gehandelt hatte, wusste Thran selber nicht. Aber er war nicht der Mensch der sich Gedanken über solche Fragen machte. Also hatte er schulterzuckend seinen Bogen geriffen, ein paar schnelle Schritte auf die beiden Männer an der Wand zugemacht und dem Schwarzhaarigem die Spitze seines Bogens unsanft unter den Kiefer gerammt. Der Schwarzhaarige hatte den Waldläufer nicht kommen hören. Mit einer ärgerlichen Bewegung zog er die Hand aus Shains Hose und griff nach Thran. Dieser war jedoch bereits einen Schritt zurückgetreten. „Was mischst...,“ der Schwarzhaarige krümmte sich, als ein stechender Schmerz durch seinen Unterleib fuhr. Er blickte Shain wütend an, welcher bemüht war das Gleichgewicht zu halten, griff nach ihm und zog ihn mit einem Ruck zu Boden. Keuchend richtete er seinen Blick auf den Fremden, welcher demonstrativ eine Hand an seine Pfeile gelegt hatte und ihn aus ernsten Augen fixierte. Er blickte nochmals ärgerlich auf Shain runter und verschwand in gekrümmter Haltung in die Dunkelheit. Shain stieß „Blödmann“ zwischen den Lippen hervor und hob den Kopf. „Fragt sich wer.“, in den Augen des Fremden blitze es freundlich auf, als er ihm die Hand reichte. Shain musterte die Hand. Er war genervt und ihm war schlecht. Er ergriff die Hand, er wollte nach Hause. Thran musterte den jungen Mann vor sich lächelnd. „Thran.“ „Was?“ Shain blickte mit einem verwirrten Gesichtsausdruck zu ihm. „So heiß ich.“, erwiderte er lachend. Shain nickte, „Shain. Ich wohn da.“, er wies schwankend mit dem Finger in die Dunkelheit. „Komm mit, da ist es trocken.“ Thran schüttelte den Kopf. „Dummkopf.“, er griff stützend nach dem betrunkenem jungen Mann. [ ja, ja Shain braucht halt, bis er dazu lernt ] 2 - Shain blinzelte. Die Sonne schien ihm fröhlich ins Gesicht. Er hatte Kopfschmerzen. „Dämlicher Alkohol“, er erhob sich, ließ die Decke auf den Boden fallen und öffnete die Tür zum Wohnzimmer und blieb abrupt stehn, als ihm ein Shirt ins Gesicht klatschte. „Zieh dir was an!“ [ ja – so nahm das seinen Anfang] Thran lehnte mit hochgezogener Augenbraue am Fenster. „Hey, ich erinnre mich an deinen Namen.“, Shain musterte den Waldläufer. Er hatte die Maske abgenommen und ein Grinsen umspielte seinen Mund. Er wirkte jung, obwohl die dunkelbraunen Haare bereits von Grau durchzogen waren. „Ich fühle mich geehrt. Rausch ausgeschlafen?“ „ Ja.“ Shain musterte Thran immernoch. „Ich bin nicht schwul, du kannst alleine duschen, ich mach Frühstück.“ „Äh, ja klar, sorry.“ Shain zog sich mit einer gelenkigen Bewegung das Shirt über den Kopf. „Danke. Ich wohn alleine, bedien dich.“ Shain deutete mit einem Kopfnicken Richtung Küche. Thran trat schulterzuckend vom Fenster weg. „Hab ich mir gedacht“ Er trat unbeeindruckt über das Chaos aus Klamotten, Kissen und anderen Dingen hinweg zur Küchentür. Shain sammelt zielsicher ein paar Klamotten aus dem Chaos und begab sich ins Bad. Das Hämmern in seinem Schädel hatte nicht nachgelassen. Er schlüpfte wieder aus dem Shirt, dreht den Wasserhahn auf und steckte den Kopf unter das kalte Wasser. Gestern war einiges schief gelaufen und irgendetwas sagte ihm, dass das nicht so weiter gehen konnte. Er drehte den Wasserhahn nachdenklich wieder zu und stieg über einen Stapel Handtücher hinweg in die Dusche. Thran ließ seinen Blick suchend durch die Küche schweifen. Hier sah es in der Tat noch schlimmer aus als bei ihm. Essbares war nicht aufzufinden, das Geschirr zeichnete sich durch eine erstaunlich dicke Staubschicht aus und der Kühlschrankinhalt konnte jeglich durch sein umfassendes Sortiment an Bierflaschen glänzen. [ Nein, sorry Thran- Schatz keine bunten Früchte ] Schritte an der Küchentür verleiteten ihn dazu sich umzudrehen. „Sag mal..“, „Im Wirtshaus“, Shain stand leicht verlegen lächelnd in der Küchentür. Das Wasser tropfte aus den offenen Haaren, aber immerhin war er angezogen. „Das erklärt die Situation hier.“ „Komm mit.“ Shain drehte sich ohne eine Antwort abzuwarten um und durchwühlte mit dem Fuß das Chaos auf dem Wohnzimmerboden. Sein Ziel war eine blaue Jeans, aus dessen Tasche er einige Geldscheine zog. Durch ein paar weitere wühlende Fußtritte gelangte er zu seinen Turnschuhen. Thran war bereits in seine weichen Lederstiefel geschlüpft und lehnte abwartend im Türrahmen. Die beiden gingen ohne viel zu reden neben einander her. Der Regen prasselte nach wie vor vom Himmel herab. Warme Luft schlug ihm entgegen als Thran die Tür zum Wirtshaus aufstieß. Es roch immernoch nach Alkohol, oder schon wieder, er wollte es lieber nicht so genau wissen. Einige Männer saßen bereits an den Tischen. Thran bleib einen Moment stehen und versuchte abzuschätzen ob sie tatsächlich mehr Bier frühstückten als Nahrung, denn es hatte definitiv den Anschein. [ den hat es sicherlich XD] Er begann sich unwillkürlich zu fragen, wie der junge Mann hinter ihm in seinem Alter bereits in dieser Gesellschaft gelandet war, als ihm bewusst wurde, dass er von allen Seiten belustigt gemustert wurde. Er drehte sich mit einem missmutigen Blick zu Shain um. „Das gestern Abend war wohl keine außergewöhnliche Situation,“ stellte er trocken fest. Shains Antwort wurde von einem verlegenem Grinsen begleitet. „Naja, normalerweise läuft da nichts gegen meinen Willen.“ Thran drehte sich ohne einen weiteren Kommentar um und ging auf den Tresen zu. Bevor er diesen jedoch erreichen konnte baute sich ein recht großer Junge mit einem scharfen, wütendem Blick vor ihm auf. „Ehh..?“ Thran blickte den Kerl überrascht an. Dieser jedoch fixierte Shain. „Du bist mir also schon wieder fremd gegangen.“ Seine Stimme klang ruhig, jeglich ein leichtes Zittern verriet Enttäuschung und Wut. Thran dreht sich zu Shain um. Auch dessen Gesicht trug jetzt einen wütenden Ausdruck. Dem Waldläufer wurde es hier jetzt wirklich zu bunt. Mit einem gemurmeltem „Ich bin nicht schwul!“ und zwei schnellen Schritten glitt er zur Tür des Wirtshauses und schlug diese hinter sich zu. [ Mein armer Waldi -.- ] Welcher Vollidiot bei den Sonnenspeeren war bloß der Meinung gewesen, er müsse ihn ausgerechnet in die Zhelon- Bucht schicken. Obwohl – die Frage erübrigte sich, den Thrans Meinung nach war es diesem Verein wesentlich schwerer, jemanden zu finden, auf den diese Bezeichnung nicht zutraf. Shain starrte Nika immernoch wütend an, während der Blick seines Gegenüber traurig wurde. Er hatte ihm schon an die tausendmal erklärt, dass ihre „Beziehung“, wenn man diese denn so nennen konnte nur auf seiner, Nikas Penetranz beruhte. [ höhö – noch so jung und schon ne'n halber Stalker ] Und das er selber nichts weiter an dem Jungen fand, außer das er gut im Bett war. Einer der Männer war aufgestanden und hatte Nika einen Arm um die Schulter gelegt. „Du weißt doch wie er ist. Und wie er zu dir steht, dass ganze Dorf weiß es.“ Nika wischte sich die Hand des Mannes mit einer wütenden Bewegung von der Schulter. „Ich bin es der bei dir mal aufräumt, ich kümmer mich um dich, ich sorge dafür das du nicht andauernd alleine bist.“ Aus seiner Stimme sprach eine Mischung aus Trauer, Wut und Verzweiflung. Shain klang ruhig, als er antwortete. „Mach mir hier keine Szene.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ ohne ein weiteres Wort das Wirtshaus. Es war Nika, der andauernd alleine war und damit nicht klar kam, seit seine Eltern hierher gezogen und von morgens bis Abends am Arbeiten waren, nicht er. Und allmählich ging es ihm gewaltig auf den Zeiger, dass der Jüngere diese Dinge nicht einsehen wollte. Jedesmal, wenn er mit jemand anderem schlief, oder auch nur zuviel Zeit verbrachte, hatte das dieses dämliche Theater zur Folge. Shain lenkte seine Schritte automatisch zum Wasser. Er war eigentlich alleine, das stimmte schon. Inzwischen kam er allerdings damit klar. Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte er sich eine Zeit lang nicht vorstellen können, dass das Leben weiter seinen Lauf nehmen würde, auch ohne seine Eltern und mit dem Trinken angefangen. Eine Weile lang drohte er einzugehen, aber irgendwann waren ihm einige Dinge klar geworden. Das Leben war keine Einbahnstraße und wenn man sich seine Zeit genommen hatte um sich zu orientieren stand es einem immer wieder frei, neue Wege zu wählen. Er würde niemals behaupten, dass dies immer einfach war, aber die Möglichkeit bestand. Shain ließ sich auf einen umgestürzten Baumstamm am Wasser sinken. Der Wind zupfe leicht an seinen Haaren und in der Luft lag der vertraute Geruch des Meeres. Er hatte das Wasser schon immer gemocht. Es war ruhig und gleichzeitig erfrischend. Immer fand es einen Weg, lagen ihm auch noch so viele Steine im Weg. Und manchmal plätscherte es einfach fröhlich glucksend vor sich hin. Nur an jenem Morgen, an dem er seinen Vater fand, kam ihm das Wasser grausam kalt vor. Sein Vater war am Abend zuvor wieder einmal nicht nach Hause gekommen, was zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches war. Shain erinnerte sich noch an Zeiten, wo sein Vater glücklich gewesen war. Aber irgendwann hatte sich dies schlagartig geändert, an sie Ursache dafür konnte er sich nicht mehr erinnern. Seine Mutter hatte ihm versprochen irgendwann alles zu erzählen, aber sie vorher gestorben. Er starrte auf die glatte, unbewegte Wasserfläche hinaus und versank in die Erinnerung an diesen Morgen. „Mam!“ Der kleine, dunkelblonde Junge kam aus seinem Zimmer gestürmt und umarmte seine Mutter. „Guten Morgen, Shain.“ Sie strich ihm lächelnd durchs Haar. „Hast du gut geschlafen?“, wollte er mit einem ernsten Gesichtsausdruck wissen. „Ja.“, sie lächelte immenroch, aber in ihrem Lächeln lag etwas Trauriges. Shain sah sich um. „Ist Dad schon wieder nicht da?“ Seine Mutter antwortete mit einem Kopfschütteln und strich ihm nochmals durchs Haar. „ich geh ihn holen“, stieß er wütend hervor und stürmte aus dem Haus. Er wußte genau, bei wem sein Dad die Nacht verbracht hatte. Wahrscheinlich war der danach wieder zu besoffen gewesen um nach Hause zu kommen. Shain durchquerte im Lauftempo die Gräben und hielt auf eine kleine Hütte am anderen Ende des Dorfes zu. Er klopfte an der Tür. Eine mittelalte, seiner Meinung nach nicht besonders hübsche Frau, jedenfalls bei weitem nicht so schön wie seine Mutter, öffnete mit zerzausten Haaren die Tür. „Ach du bist das.“, kam es missmutig. Shain starrte sie trotzig an.“Verschwinde wieder, Kleiner!“, sie dreht sich ab,“Er ist nicht hier.“, die Tür viel wieder ins Schloss. Er blickte verwirrt auf die geschlossene Tür an. Wo sollte sein Vater denn sonst sein, wenn er nicht zu Hause war?! Die Hände in die Hosentaschen gestopft schlenderte in Richtung Wirtshaus. Vielleicht wußte dort jemand etwas über den Verbleib seines Vaters. Das Wasser jenem Graben umspülte seine Füße genauso wie immer. Wahrscheinlich würde seine Mam ihn wieder wegen der nassen Schuhe tadeln, aber er ging nun mal lieber durch Wasser, als den Umweg über die Brücken zu nehmen. Irgendetwas stimmte nicht. Er bleib stehen und sah genauer auf das Wasser hinab. Es hatte eine ungewöhnliche Färbung. Sein Blick glitt suchend über die Wasseroberfläche. Es schien von da vorne auszugehen. Shain macht einige Schritte auf die Ursache dieser unschönen Wasserfärbung zu, verfing sich dann aber mit den Füßen und schlug der Länge nach hin. Sein Gesicht berührte etwas weiches, als er mit den Armen nach dem Grund suchte, ergriff er eine Hand. Hastig krabbelte er nach vorne, er hatte ein ungutes Gefühl und wollte aus dem Graben raus. Wieder stieß er gegen etwas, diesmal war es jedoch hart. Er öffnete die Augen und blickte direkt in das eine übriggeblibene, weit aufgerissene Auge seines Vaters. Shain stand auf und blickte nach unten. Noch immer hielt er die Hand, welche er im Wasser fand fest umklammert. Das Wasser umspülte sanft seine Füße, so wie immer.[ öh sr – ich hab keine Ahnung woher diese leicht sadistische Ader kommt *sich mal anch Heinz umguck*] Thran trat hoffnungsvoll aus einem Gebüsch hervor und sah sich um. Doch statt des Hauses das er suchte erblickte er nur Wasser. Eine Grimasse erschien auf seinen Gesichtszügen. Er hatte sich mal wieder verlaufen. „Hee, was macht du denn hier?“ Shain trat neben den aufs Wasser hinaus starrenden Waldläufer. „Ich such jemanden,“ lautete die brummelige Antwort. „Hier?“ Shain musste lachen. „ Ein Waldläufer der sich verläuft.“, stelle er amüsiert fest, wodurch er sich einen bösen Blick einfing. „Wen suchst du?“ „Joe“ „Ah“, Shain verzog das Gesicht,“Na, viel Spaß mit dem, ich bring dich hin.“ Thran musterte den jungen Mann vor ihm, während er ihm folgte. Er bewegte sich schnell und geschmeidig, dass hatte er ihm nicht zu getraut. Knappe 15 Minuten später, kam die kleine baufällige Hütte, die man Thran beschrieben hatte in Sicht. Shain blieb stehen und deutete mit dem Zeigefinger auf einen bulligen, mittelalten Mann der mit einem verhärmten Gesichtsausdruck vor der Hütte saß und Netzte flickte. Der Mann hob den Kopf und sah zu den beiden rüber. „Ey, Schwuchtel, was willst du von mir?“ Shain verzog das Gesicht, „Ja, also wie gesagt, viel Spaß“ Er wand sich ab, kam aber nicht weit. „Kleiner, dämlicher Schwanzlutscher, komm gefälligst her und sag mir was du willst!“ Joe hatte die Netze beiseite gelegt und war aufgestanden. Shain blieb stehen und drehte sich langsam wieder um. Joe kam mit hektischen Schritten auf sie zu, hielt aber inne, als Thran ihm mit ernstem Gesichtsausdruck in den Weg trat. „Ich möchte eine gewisse Karte der Insel mit nehmen.“ „Die Schwuchteln aus Kamadan haben dich geschickt.“, Joe mustert Thran mit zu zusammengezogenen Augenbrauen. Thran antwortete mit einem knappen Nicken. „Das ist meine Karte!“, schnappte der Fischer. „Sie bekommen sie selbstverständlich zurück, nachdem eine Kopie angefertigt wurde.“ „Die wird nicht kopiert!“, Joe musterte den Waldläufer wütend. „Die bekommen sie nicht, sie gehört mir.“, eine hämischer Ausdruck breitete sich auf dem Gesicht des Fischers aus. Thrans Augen wurden schmaler, „Ich weiß das sie Ihnen gehört. Dies ist keine Bitte.“ Joe grinste breit und stieß einen hohen Pfiff aus. Drei Skalen kamen hinter der Hüten hervor geschossen und nahmen Kurs auf Thran. Shain spannte seine Muskeln an. Er kannte diese Szene, es war jedes Mal dasselbe wenn jemand etwas von Joe wollte. Sie kamen von Skalen verfolgt ins Dorf gerannt, baten den Ältesten um Unterstützung, marschierten mit ein paar Soldaten zurück, töteten die Skalen, Joe trainierte neue und ein paar Wochen später sah man wieder rennende Fremde. Thran setzte sich in der Tat in Bewegung und das mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Aber er kam nicht auf Shain zu, um zurück ins Dorf zu rennen und sondern verschwand mit ein paar schnellen Sätzen im Inneren der Hütte. Die Skalen folgten sofort und wütenden quer durch die ausgelegten Netze und Gerätschaften. Auch Joe begann zu rennen. Ein lautes Poltern drang aus der Hüte, gefolgt einer Menge Klirren und Scheppern. Shain grinste und folgte Joe neugierig. Ein weiterer Pfiff ließ die Skale stoppen und auf eine Handbewegung des Fischers hin krochen sie an Shain vorbei ins Freie. Thran stand an die Rückwand der Hütte gelehnt auf dem Bett. Die Skale hatten den vorderen Teil komplett ins Chaos zerstört. Jede Menge zerbrochenes Geschirr, umgefallene Möbel und einige zerstörte, teure Holzschnitzereien zierten den Boden. Joe starrte den Waldläufer, welcher nun vom Bett sprang und sich drauf setzte wütend an. Shain konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Joes Gesicht färbte sich rot vor Wut, als Thran ihn mit überschlagenden Beinen dasitzend auffordernd anstarrte. Der grimmige Mann ging zu einer der umgestürzten Schnitzereien und entnahm einem kleinem Fach an der Rückseite eine sorgfältig in Tuch gewickelte Pergamentrolle und reichte sie dem Waldläufer. „Sie werden mir den Schaden hier ersetzten“, fauchte er. Thran blieb ihm eine Antwort schuldig, erhob sich und ging auf Shain zu. Der ernste Gesichtsausdruck machte einem triumphierendem Grinsen Platz. „Und los.“ Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt Thran ins Freie. Sogleich erscholl der bekannte Pfiff und die Skalen hetzten erneut um die Ecke. Shain rannte los. Der Waldläufer vor ihm nahm im laufen seinen Bogen vom Rücken und bremste ohne Vorwarnung abrupt ab. Fast im selben Moment konnte Shain das Geräusch von zischenden Pfeilen wahrnehmen. Völlig perplex blieb er stehen und drehte sich um. Thran hatte in Sekundenschnelle einige Pfeile abgeschossen, keiner hatte sein Ziel verfehlt. „Also das mit dem Bogen hast du drauf.“ Shain blickte erstaunt auf die drei am Boden liegenden Skale. Von der Hütte erscholl ein wütendes Brüllen. Thran grinste immernoch. [ Ja auch das Urteier war mal jung *g* ] „Na komm lassen wir dem Alten mal seinen Frieden.“, er blickte sich suchend um. “Also wo geht's lang?“ 3 - Nika fühlte sich unglaublich enttäuscht. Er liebte Shain. Alles war ihm egal, so lange er nur bei ihm sein konnte. Dennoch ließ dieser ihn Nachts immer wieder alleine und teilte sein Bett mit irgendwelchen Fremden. Nika hatte ihn eins, zwei mal beobachtet. [ ich sag Stalker o.o Und eine perverse Ader *grins und Heinz am kragen pack* ] Daher wußte er, dass einige ihm Geld gaben. Shain hatte das zunächst nicht annehmen wollen, aber sie hinterließen es dann für gewöhnlich auf dem Nachttisch. Ihm war auch bewusst, dass sein Freund Geld immer gebrauchen konnte. Das konnte er ihm zwar nicht geben, aber er war für ihn da! Das war ja wohl viel wichtiger. Und sobald er alt genug war würde er sein Elternhaus verlassen und Geld verdienen gehen. [ oh oh Kleener, wenn Shain das wußte würd er dich von der Bettkante kicken ] Nika sprang über einen großen Ast hinweg als das Haus zwischen ein paar Bäumen auftauchte. Sofort verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. Shain und der neue Fremde saßen relaxt unter einem Baum und tranken Bier. Das ging nun wirklich zu weit. Nicht nur, dass der dumme Waldläufer mit den grauen Haaren derjenige war, der gestern Nacht bei Shain gewesen war, die beiden schienen sich auch noch gut zu verstehen! Nika beschleunigte seine Schritte, stampfte auf Thran zu, riss ihm mit einem Ruck die Bierflasche aus der Hand und entleerte den Inhalt über dessen Kopf. [ Bierdusche! Party! - vllt sollte ich mal andere Musik anmachen O.o ] Triumphierend verschränkte der Junge die Arme, wurde jedoch von einem Schlag ins Gesicht aus dem Gleichgewicht gerissen. Er hob den Kopf und blickt in das wütende Gesicht seines Geliebten. Thran starrte den eifersüchtigen Jungen entgeistert an. „Männer sind ja noch schlimmer als Frauen.“ Er erhob sich und ging kopfschütteln auf das Haus zu „Keine Ahnung was einen dazu bringen könnte schwul zu sein.“ Shain musste leicht grinsen. Er zweifelte daran, dass er dem Waldläufer die Antwort auf diese Frage plausibel machen konnte. „Handtücher sind im Bad“, rief er ihm nach. „Er ist nicht schwul? Ihr habt nicht miteinander geschlafen?“, stotterte Nika erstaunt. Seine Wut verschwand sofort. „Nein.“, lautete die kalte Antwort. „Allerdings weiß ich auch nicht, was dich das angeht.“ „Ich liebe dich!“ „Den Satz kenne ich. Und du kennst meine Antwort.“ „Ich bin gut im Bett!“ „Stimmt. Aber Sex muss nicht zwangsläufig was mit dem restlichen ätzenden Kram einer Beziehung zu tun haben.“ Hierrauf zog Nika die Beine an und hüllte sich in Schweigen. Shain seufzte auf und griff nach seiner Bierflasche. Nach einer Weile begann der Junge mit den Fingern in der Erde zu malen. „Was is los?“, Shain hatte sich ein Stück zu Nika vorgebeugt. „Ich werde arbeiten gehen, dann brauchst du das Geld nicht mehr.“ Shain sprang auf die Beine. „Was für Geld?“, seine Stimme hatte einen scharfen Ton angenommen. „Na, das von den Fremden.“ Shains Blick wurde eiskalt, der Klang seiner Stimme war ruhig. „Sag mal, spinnst du?“ Der Jüngere blickte erschrocken zu ihm auf und wich unwillkürlich rückwärts. Shain amcht ein paar Schritte auf ihn zu. Er bebte vor Wut. Thran trat aus der Haustür und legte Shain eine Hand auf die Schulter, welche dieser sofort wegwischen wollte, ein Versuch der allerdings erfolglos blieb. „Du wolltest mich schlagen! Du hast mich vorhin geschlagen!“ Auch Nika sprang jetzt auf seine Füße, wurde allerdings ebenfalls davon abgehalten sich auf Shain zu stürzen. Einer der Männer aus dem Gasthaus hielt den Jungen am Arm fest. „Na, na du wirst doch wohl nicht unsere Dorfattraktion verletzen wollen.“ Thran starrte zu dem Mann rüber. Hatte der das gerade ernst gemeint? Es hatte den Anschein. Nika begann sich zu wehren. „Aber ich liebe Shain. Ohne mich geht er doch ein, dann hat er doch niemanden.“ „Er kam auch shcon klar, bevor du da warst, Kleiner.“ Der Mann klopfte dem Jungen beruhigend auf die Schulter und sah zu Thran, welcher ihn immernoch unverwand anstarrte. „Na?“, meinte er grinsend, „Haben Sie das nicht gewußt? Müssen Sie doch im Bett bemerkt haben oder sind Sie derartige Qualität gewöhnt?“ „Ich bin nicht schwul.“, lautete die gereizte Antwort. „Nicht?“, der Mann blickte verwirrt drein. „Was machen Sie denn hier?“ „Das frage ich mich allmählich auch. Wird Zeit das ich nach Hause zrückkomm.“ Thran wendete sich ab und stampfte zum Haus, drehte sich aber kurz vor der Tür noch einmal um. „Was ist?“, er sah zu Shain rüber, „Kommst du mit?“ „Wie?“, Shain blickte den Waldläufer fragend an. „Willst du unbedingt hier bleiben?“, Thran zog eine Augenbrauen hoch und ließ den Blick von Nika zu dem Mann gleiten, welcher ihn immernoch festhielt. Shain schüttelte heftig den Kopf und folgte dem Waldläufer mit schnellen Schritten ins Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)