Wie sollte es auch anders gewesen sein? von abgemeldet (How Thran meets Shain) ================================================================================ 1 - Der junge Mann mit den auffällig lila gefärbten Haaren stemmte entschlossen seine Hand auf die raue Oberfläche des Kneipentisches. Er würde jetzt aufstehen. Sein Blick glitt, oder viel besser irrte über die Gesichter der Personen die ebenfalls am Tisch saßen. Er kannte sie, dass wusste er, aber ihre Gesichter waren nicht zu identifizieren. Eine Hand griff nach seiner Schulter. Irritiert hob er den Kopf und sah ins das helle, verschwommene Gesicht der Person neben ihm. Der Stimme nach zu urteilen ein Mann. „Shain? Alles in Ordnung?“ Die Stimme hatte einen leicht besorgten Klang, in dem aber auch die übliche Belustige deutlich zu hören war. „Sicherlich.“, oder : „Schicherlisch.“ lautete die Antwort – er konnte nicht einschätzen wie deutlich er noch sprach. „Was hast du vor?“ fragte die Stimme des, wie er glaubte ausmachen zu können, grinsenden Gesichtes. „Isch stehh auff.“ Er rammte die zweite Hand ebenfalls auf den Tisch und stemmte seinen Oberkörper schwankend hoch. Das erwartete Lachen blieb nicht aus. Es war kein bösartiges oder gemeines Lachen, sondern ein gutmütiges. Die Männer mochten ihn, dass wusste er, aber er war heute nicht gut drauf. Der Alkohol hatte ihm wesentlich mehr zugesetzt als erwartet hatte und sein Gemüt wurde von Erinnerungen zerwühlt. Er wollte seine Ruhe haben, manchmal war das eben so. Entschlossen schob er mit dem Bein seinen Stuhl nach hinten, während er sich nach wie vor mit einer Hand auf dem Tisch abstützte. Seine Gedanken waren klar, aber seinem Körper konnte er nicht mehr trauen. „Isch geh jetsch, wir schehn unsch morschen.“ Er hob die andere Hand grüßend in Runde, stieß seinen Oberkörper ganz hoch und ging mit unsicheren Schritten an irgendeiner Person mit dunklem Haar vorbei Richtung Tür. Wieder eine Hand auf seiner Schulter. Sie packte ihn sanft und schob ihn zur Tür. Wieder das gutmütig, belustigte Lachen der anderen. Er stieß mit der linken Hand die Tür auf und stolperte ins Freie. Es regnete. Thran lehnte durchnässt an einem Baumstamm. Er hatte die Szene im Inneren des Gasthauses beobachtet. Im Gasthaus war es zwar trocken und er hätte in einem Bett schlafen können, aber im Gegenzug den Lärm und einen Haufen besoffene Menschen in Kauf nehmen müssen. Er zog die Stille und Ruhe der regnerischen Nacht vor. Der Wirt hatte den Kopf geschüttelt als der junge Waldläufer mit dem ernsten Blick sein Angebot mit einem knappen Dankeschön und einer verneinenden Kopfbewegung ablehnte und ohne zu zögern in den Regen hinaustrat. Die Warnung des Wirtes, in der Nähe des Hauses zu bleiben, wenn er nicht andauernd von aggressiven Skalen oder Lindwürmern gestört werden wolle, hatte er allerdings berücksichtigt und sich zunächst einmal an einen Baum gelehnt und das leise Rauschen der Blätter genossen. [ Waldläufer... : p ] Der Mann hinter ihm legte den Arm um seine Schulter und berührte mit den Lippen sein Ohr: „Ich bringe dich nach Hause, ich kenne den Weg.“ Shain machte einen kleinen Schritt zurück und drehte den Kopf. Er blickte in ein fein geschnittenes Gesicht, welches von schwarzen, langen, leicht gelockten Haaren umrahmt wurde. „Ahh,“ dachte er, „das is...ich hab seinen Namen vergessen.“ Shain starrte dem Kerl unverwand ins Gesicht. Das war erst gestern gewesen, der junge Reisende sah gut aus und es hatte wirklich Spaß gemacht, aber ihm war heute einfach nicht nach Gesellschaft und schon gar nicht nach Sex. „Nee, lasch ma, heut nich.“, mit einer ungeschickten Bewegung befreite er sich von dem Arm des Schwarzhaarigen. Dieser jedoch schien anderer Meinung zu sein. Shain schwankte als er sanft aber bestimmt gegen die nasse Wand des Wirtshauses gedrückt wurde. Der Schwarzhaarige berührte seinen Hals immer wieder mit den Lippen, während er mit der Hand unter sein Shirt glitt.Ein unkontrollierten Schritt nach vorne und sein Fuß blieb an einem Ast hängen. Reflexartig griff Shain nach dem Ärmel des anderen. Dieser legte ihm den Arm fest um die Schulter ohne den fordernden Körperkontakt zu unterbrechen. „Es hat dir doch gefallen gestern.“ Thran stieß sich mit einem entnervten Seufzen vom Baumstamm ab. Bevor er sich das mit ansah, stritt er lieber mit Skalen und anderen unfreundlichen Tieren um einen Schlafplatz. Shain drückte die Hand gegen den Brustkorb des Schwarzhaarigen. Langsam ging ihm das Ganze wirklich auf die Nerven, er war betrunken und wollte endlich seine Ruhe. „Lass mich, man!“, er hatte laut und deutlich gesprochen, energisch versuchte er den Schwarzhaarigen von sich zu stoßen. Die Antwort war ein leises, ironisches Lachen: „Mir gefällt das aber.“ Shain zuckte zusammen, als er die Hand in seinem Schritt spürte. Bevor er jedoch reagieren konnte, zuckte auch sein Gegenüber erschrocken zusammen. „Und mir gefällt das hier überhaupt nicht.“ Shain blickte irritiert auf. Die Stimme gehörte einem ernst dreinblickendem Mann, dessen untere Gesichtspartie von einer Maske verdeckt war. Warum er so gehandelt hatte, wusste Thran selber nicht. Aber er war nicht der Mensch der sich Gedanken über solche Fragen machte. Also hatte er schulterzuckend seinen Bogen geriffen, ein paar schnelle Schritte auf die beiden Männer an der Wand zugemacht und dem Schwarzhaarigem die Spitze seines Bogens unsanft unter den Kiefer gerammt. Der Schwarzhaarige hatte den Waldläufer nicht kommen hören. Mit einer ärgerlichen Bewegung zog er die Hand aus Shains Hose und griff nach Thran. Dieser war jedoch bereits einen Schritt zurückgetreten. „Was mischst...,“ der Schwarzhaarige krümmte sich, als ein stechender Schmerz durch seinen Unterleib fuhr. Er blickte Shain wütend an, welcher bemüht war das Gleichgewicht zu halten, griff nach ihm und zog ihn mit einem Ruck zu Boden. Keuchend richtete er seinen Blick auf den Fremden, welcher demonstrativ eine Hand an seine Pfeile gelegt hatte und ihn aus ernsten Augen fixierte. Er blickte nochmals ärgerlich auf Shain runter und verschwand in gekrümmter Haltung in die Dunkelheit. Shain stieß „Blödmann“ zwischen den Lippen hervor und hob den Kopf. „Fragt sich wer.“, in den Augen des Fremden blitze es freundlich auf, als er ihm die Hand reichte. Shain musterte die Hand. Er war genervt und ihm war schlecht. Er ergriff die Hand, er wollte nach Hause. Thran musterte den jungen Mann vor sich lächelnd. „Thran.“ „Was?“ Shain blickte mit einem verwirrten Gesichtsausdruck zu ihm. „So heiß ich.“, erwiderte er lachend. Shain nickte, „Shain. Ich wohn da.“, er wies schwankend mit dem Finger in die Dunkelheit. „Komm mit, da ist es trocken.“ Thran schüttelte den Kopf. „Dummkopf.“, er griff stützend nach dem betrunkenem jungen Mann. [ ja, ja Shain braucht halt, bis er dazu lernt ] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)