Traum von Varlet ================================================================================ Kapitel 1: (Alb)Traum --------------------- „Oh mein Gott“, stieß sie atemlos hervor. „Sie kommen zu Hunderten.“ Das Mädchen, lange braune Haare, stand auf den Treppen eines Saales, einer Aula und blickte in die Menschenmassen, die gerade hinein strömen wollten. Es waren so viele gewesen, dass man sie kaum zählen konnte. Langsam senkte sich ihr Kopf dem Boden entgegen. Alle waren da gewesen, Verwandte, Bekannte und Freunde, aber keiner von diesen zahlreichen Menschen, war wegen ihr gekommen. Sie hatte keinen, war allein gewesen und lebte so jeden Tag erneut ihr Leben, einsam und alleine. Keiner kam auf ihre Abschlussfeier. Alleine würde sie nachher oben auf der Bühne stehen und nach unten in die Menschenmassen blicken, mit den Gedanken, dass das alles Menschen waren, die ihren Mitschülern gratulieren würden. Aber wer würde ihr gratulieren? Die Antwort war für sie klar gewesen, Niemand. Warum sollte man auch ihr gratulieren? „Herzlichen Glückwunsch“, sagte eine Frau und ging auf das Mädchen zu. Sie nahm diese in die Arme und drückte sie, zum bestehenden Abitur, fest an sich. „Du hast wirklich viel dafür getan und nun endlich hast du es in der Tasche“, fügte sie hinzu. Direkt nachdem sie es gesagt hatte, kamen auch die anderen Menschen und gratulierten dem Mädchen. Sie konnte ihren Augen nicht trauen. Diese ganzen Menschen wussten wer sie war, wussten was sie alles getan hatte, mochte sie und gratulierten ihr. Sie war nicht mehr allein gewesen, sie hatte so viele um sich gehabt und ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Und was war dann? Alles begann damit zu verschwimmen, die Menschen, man konnte ihre Gesichter nicht mehr erkennen, ihr Kopf füllte sich mit einer Leere aus, sie wusste nichts mehr und sank am Boden zusammen. Nun waren alle wieder weg gewesen, aber warum? Aufgeschreckt dadurch setzte sie sich auf. Sie schwitzte und starrte auf ihre Bettdecke. Nur ein Albtraum, sagte sie sich immer wieder. Warum musste sie ausgerechnet das Träumen...warum nur heute? Langsam setzte sie sich auf und blickte in den Spiegel, der gegenüber von ihrem Bett, an der Wand, hing. „Keiner wird heute Abend wegen mir kommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)