Schicksalhafte Begegnung von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Ein wunderschöner Tag mit Hindernissen … --------------------------------------------------- Während mein Herz immer noch raste, weil Raphael meine Hand hielt, nahm ich doch langsam wieder die wunderbare Umgebung wahr. Nach knappen fünf Minuten hatten wir ein Waldstück erreicht. Das angenehme Halblicht, das tagsüber in Wäldern vorherrschte, umgab uns mit einer angenehmen Kühle. Aber auch meine Hand, die mit Raphaels verschränkt war, fühlte sich kühl, ja fast eisig an… Halt! Ich würde diesen Tag einfach nur genießen und mir keine Gedanken über meine durchdrehende Phantasie machen! Das Prickeln, das seine Berührungen jedes Mal in mir auslösten, war einfach zu schön, um es nicht zu beachten. Innerlich schüttelte ich den Kopf und besah mir die Umgebung. Ob es ihm wohl auch so erging? Hohe Bäume, einige kleinere Büsche und viele Blumen säumten den Weg, dazu hörte man verschiedene Vögel singen und konnte den Duft der freien Natur riechen. Ich fühlte mich jetzt schon wunderbar und konnte mir nicht vorstellen, wie es noch besser kommen sollte. Eine schnelle Bewegung am Rande meines Sichtfeldes ließ mich den Kopf herum reißen. Direkt neben uns flitzten ein paar Rehe und Eichhörnchen vorbei, welche den Stamm des nächsten Baumes hinauf krabbelten und in den dichten Baumwipfeln verschwanden. Das brachte mich zum Lächeln. Als ich den Kopf wieder in die Richtung meines Begleiters wandte, lag auch auf seinem Gesicht ein Lächeln. Wortlos, nur mit einem leichten Druck seiner Hand, bewegte er mich zum weiter gehen. Ein leises Plätschern drang an mein Ohr und mit jedem Meter, den wir gingen, wurde es zu einem Rauschen. Ein Fluss? Oder Bach? Wir gingen die letzten Meter, verließen die Baumreihen und standen auf einer wunderschönen Lichtung. Das Rauschen kam weder von einem Bach, noch von einem Fluss; vor uns erstreckte sich ein Wasserfall, der sich, aus den Bergen kommend, in einen kleinen See mit kristallklarem Wasser ergoss. Das Wasser schimmerte in sämtlichen Blautönen. Auf dem uns zu gewandten Stück des Sees erstreckte sich eine kleine Grasfläche, die zum Ausruhen einlud. Mit Begeisterung wandte ich mich zu Raphael, der mich mit einem – wie ich fand – nachsichtigem Lächeln ansah. Scheinbar schmunzelte er innerlich über meine fast kindliche Freude über diesen schönen Ort. Aber mir war es egal. Ich löste meine Hand aus seiner und rannte mit einem fröhlichen Lachen auf den See zu. Kurz vor dem sanft abfallenden Ufer zog ich meine Sachen aus und lief, nur noch mit meinem Bikini bekleidet, ins Wasser. Es war einfach nur wunderbar. Für einen Moment überraschte mich die Kälte. Ich biss die Zähne zusammen und warf mich komplett in das kühle Nass. Kurz gab ich meinen Körper Zeit sich an die Temperatur zu gewöhnen, dann holte ich tief Luft, schloss die Augen und tauchte unter. Als ich wieder auftauchte, stieß ich den angehaltenen Atem aus und drehte mich auf den Rücken, um mich im Wasser treiben zu lassen. Das leise Plätschern des Wassers ließ mich aufhorchen und ich hob den Kopf an, um zu sehen, was los war. Mein Atem stockte. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von dem fantastischen Bild abwenden, dass sich vor mir bot. Raphael hatte unsere Sachen auf dem Gras abgestellt, eine Decke ausgebreitet und sich ebenfalls bis auf die Badesachen ausgezogen. Nun stand er bis zu den Knien im Wasser und hatte die Augen geschlossen. Das gab mir Gelegenheit, ihn genauer zu betrachten. Die blauen Shorts betonten seine langen, muskulösen Beine und die schmalen Hüften. Er muss sehr sportlich sein, dachte ich. Mein Blick wanderte weiter hinauf, streifte seinen harten, muskelbepackten Bauch, die breite, männliche Brust und die starken Schultern. Als ich bei seinem Gesicht ankam hatte er die Augen schon wieder geöffnet und ein belustigtes Funkeln lag in seinen Augen. „Zufrieden? Oder soll ich mich noch mal umdrehen?“ Das nannte man kalt erwischt! Waren meine Gedanken so leicht zu erfassen? Gut, ich leckte mir fast die Finger nach diesem Mann, aber wer würde das nicht? Also, keine Schwäche zeigen, ermahnte ich mich, atmete tief durch und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. „Ach nein, so toll bist du nun auch wieder nicht.“ Mit diesen Worten schloss ich meine Augen wieder und wandte mich ab. Ich konnte spüren, dass auch er mich seinerseits musterte und wollte ihm die Gelegenheit dazu geben. Im nächsten Moment wurde ich untergetaucht. Prustend kam ich hoch, wischte mir die Haare aus dem Gesicht, drehte mich wutschnaubend um und prallte – wie sollte es auch anders sein – gegen Raphael. Er besaß doch tatsächlich die Frechheit zu grinsen! Nicht mit mir mein Lieber, ha, das bekommst du doppelt zurück. Ich lächelte ihn zuckersüß an, legte meine Hände auf seine Schultern und sah, wie sich seine Augen vor Überraschung weiteten. Dann zog ich ihm die Beine weg, übte Druck auf seine Schultern aus und mit einem lauten Platsch und einer Fontäne verschwand er unter Wasser. Ha, Gleichstand! Zufrieden wandte ich mich ab und schwamm ein paar Meter weiter. Plötzlich wurde ich am Fuß gepackt und unter Wasser gezogen. Erschrocken riss ich die Augen auf und blickte direkt in das hämisch grinsende Gesicht von Raphael. Oh oh, scheinbar kam es jetzt zu einer ausgewachsenen Wasserschlacht. Ich befreite mich aus seinem nicht allzu festen Griff und tauchte auf. Auch Raphael kam wieder hoch und hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht. Ich sparte mir die Worte, die ich eigentlich hatte sagen wollen und schickte ihm mit der Hand einen Schwall Wasser entgegen, er lachte und schickte seinerseits einen größeren Schwall zurück, woraufhin auch ich lachen musste. Und schon befanden wir uns in der schönsten Wasserschlacht… Zwei Stunden später ließen wir uns auf die Decken fallen und von der warmen Luft trocknen. „Hat du durst Rachel? Ich hab kalte Getränke dabei.“ „Oh ja, das wäre jetzt genau das richtige, dieses rumtoben macht doch sehr durstig.“ „Wirklich? Dabei hast du doch soviel Wasser geschluckt.“ „Ha, das sagt grade der Richtige, du hast mindestens genauso viel geschluckt, wenn nicht sogar mehr!“ „Ach was, ich bin ein Mann, ich habe nur so getan, damit du dich groß und stark fühlst!“ „Tse, dabei weiß doch jeder, dass Frauen besser sind!“ „Auf keinen Fall!“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Ach, weißt du was Raphael? Du hast Recht und ich hab meine Ruhe.“ Damit drehte ich mich auf den Bauch und schloss zufrieden die Augen, nicht ohne noch einen kurzen Blick auf den völlig perplexen Mann neben mir zu werfen. Ich konnte manchmal eine ziemliche Zicke sein. Ich begann damit, langsam ins Traumreich abzudriften. Im Bereich zwischen Wachen und Schlafen spürte ich eine Berührung auf meinem Rücken. Nur Federleicht, aber nicht unangenehm. Ich öffnete leicht die Augen und als ich sah wer und was das war, war ich zwar erstaunt, entspannte mich jedoch und genoss das Kribbeln, das meinen Körper durchrieselte. Sanft strich Raphael meine Wirbelsäule rauf und runter, schob meine Haare beiseite, um auch meinen Nacken erreichen zu können und fuhr schließlich über meine Seiten. Dabei stellten sich die feinen Härchen in meinem Nacken auf und machten mich gleich noch empfindlicher. Er stieß mich sanft an und mit einem wohligen Seufzen drehte ich mich auf den Rücken, ein Bein leicht angewinkelt, das andere gestreckt, sowie einen Arm unter dem Kopf und den anderen locker an meiner Seite. Ich schloss wieder die Augen und verließ mich ganz auf meine anderen Sinne. Seine Hand fuhr jetzt über meine Seiten, dann über meinen Bauch und schließlich zwischen meinen Brüsten entlang zu meinem Hals und von dort zu meinen Wangen. Er zeichnete jeden Millimeter meiner Züge nach, strich über meine Augen, die Nase und verweilte dann auf meiner Unterlippe. „Du bist wunderschön“ flüsterte er. Mit einem Mal war der Finger verschwunden und durch etwas viel zarteres ersetzt. Ich konnte nicht ausmachen, was es war und öffnete die Augen. Direkt vor mir war Raphaels Gesicht und ich sah in seine Augen. Sie funkelten, aber ich konnte nicht genau ausmachen, warum. Dann schlossen sich seine Augen. Und als seine Lippen sich diesmal spürbarer und mit mehr Druck auf meine pressten, schloss ich ebenfalls die Augen und verlor mich in den berauschenden Gefühlen, die mich durchströmten. Als unsere Lippen sich trafen, war es einfach nur fantastisch. Ich entspannte mich und ging auf ihn ein, erwiderte den Kuss und fühlte mich wunderbar. Im nächsten Moment schossen Bilder durch meinen Kopf, die ich bereits längst vergessen geglaubt hatte. Eine ähnliche Szene gab es damals auch mit Sven, nur nicht in einem Wald, sondern an einem Baggersee. Ich war zwar nicht mehr absolut verliebt, aber dennoch sollte mein bisheriges Leben auf den Kopf gestellt werden… Wenige Tage später wollte ich ihn von der Arbeit abholen und ging zu seiner Firma. Dort angekommen ging ich an der lächelnden Empfangsdame vorbei, der ich ein grüßendes Nicken schenkte und bestieg den Fahrstuhl, der mich auf die Etage bringen sollte, zu der ich wollte. Ich prüfte mein Aussehen noch einmal in der Verspiegelung und strich eine lose Strähne meines Haars wieder zurück. Dann drehte ich mich zur Türe um und verließ, im richtigen Stockwerk angekommen, den Fahrstuhl. Ich ging auf dem langen Mittelgang direkt auf das Einzelbüro zu, das Sven gehörte. Es waren nur noch wenige Leute da, die bereits dabei waren, Feierabend zu machen. Sie winkten freundlich und ich tat es ihnen gleich. Dann stand ich vor der Bürotüre und strich voller Aufregung meinen Pullover glatt. Ich klopfte kurz und öffnete mit einem strahlenden Lächeln die Türe. Doch das Lächeln verblasste schlagartig, als Sven mich nicht einmal bemerkte. Das konnte er auch gar nicht, schließlich galt seine ganze Aufmerksamkeit einer gut gebauten Schwarzhaarigen, die in den armen meines Freundes lag und ihn mit der gleichen Hingabe küsste, wie ich es sonst immer tat. Ich konnte förmlich hören, wie mein Herz in Scherben zersprang, während ich fassungslos das Geschehen, das sich mir bot, betrachtete. Jetzt schien auch den Beiden aufzufallen, dass sie nicht mehr alleine waren, denn sie lösten sich von einander. Die Frau, die mit dem Gesicht zu mir stand, hatte nun einen entsetzten Gesichtsausdruck aufgelegt. Es war Melanie, Svens Exfreundin. Sven drehte sich langsam, wie in Zeitlupe, zu mir herum. Stumm, mit weitaufgerissenen Augen, sah er mich an. Er schien sich zu sammeln, strich seinen Anzug glatt, glättete mit der Hand seine Haare und machte dann einen Schritt auf mich zu, mit geöffnetem Mund, zum Reden bereit. „Rachel, es ist nicht so, wie du denkst.“ Ich hob die Hand, lächelte und sagte mit eiskalter, ruhiger Stimme: „Du brauchst nichts zu sagen. Ich bin auch nur hier, um dir mitzuteilen, dass ich auf unsere Beziehung keinen Wert mehr lege. Du bremst mich zu sehr in meiner Lebensweise aus, darauf möchte ich in Zukunft verzichten. Ich werde deine Sachen packen und sie dir per Post schicken. Du wirst verstehen, dass ich bereits die Schlösser der Wohnung ausgetauscht habe und jeglicher Versuch, mit mir zu reden, vollkommen aussichtslos ist. Einen schönen Abend euch beiden noch.“ Ich verließ das Büro und trat in den Fahrstuhl. Im Foyer angekommen, verabschiedete ich mich von der Empfangsdame, welche mich mit entschuldigen Blick ansah, ging zu meinem Auto und fuhr auf direktem Weg zu Roxy. Sie wusste sofort was los war, als sie die Türe öffnete und führte mich ins Wohnzimmer. Erst als ich bei ihr saß und sie mich in aller Freundschaft umarmte, kamen die Tränen, die ich solange unterdrückt hatte. Seit diesem Tag hatte ich Sven nie wieder gesehen, aber mein Vertrauen in Männer, in Menschen im Allgemeinen, war damit hin. Ich kehrte zurück in die Gegenwart, fühlte Raphaels Lippen immer noch auf meinen und riss entsetzt die Augen auf. Mir wurde schlagartig klar, dass ich auf dem besten Wege war, diesem mir völlig unbekannten Mann mein Herz zu schenken. Und das war etwas, was ich auf keinen Fall konnte, jedenfalls nicht, solange ich ihn nicht besser kannte. Und dann gab es da ja auch noch die Sache mit dem Vampir und dem verschwunden Mädchen. Nein, ich musste hier weg, damit ich nicht noch mehr Dummheiten machte und ich nicht als blutleere Leiche wieder auftauchte. Meine Hände drückten gegen seine Brust und ich schubste ihn von mir herunter. Völlig überrascht von dieser Aktion landete er auf dem Rücken neben mir, doch das nahm ich gar nicht wahr, denn in Windeseile warf ich mir meine Anziehsachen über und stürzte Hals über Kopf von der Lichtung, einfach in den Wald hinein. Raphaels Stimme, die mich zurück rufen wollte, hörte ich gar nicht, so aufgewühlt war ich. Ich lief und lief, als mir schließlich die Luft ausging. Schwer atmend blieb ich stehen, beugte mich vor, die Hände auf den Knien abgestützt und atmete stoßweise. Ein wenig zu Atem gekommen, besah ich mir schließlich meine Umgebung. Fantastisch, ich war irgendwo mitten in einem Wald, hatte nicht darauf geachtet, wo ich lang gelaufen war und fand dementsprechend auch nicht den Weg zurück. Erschöpft lehnte ich mich an einen Baum und ließ mich am Stamm hinab zu Boden gleiten. Ich zog die Beine an, legte meine Arme darauf und vergrub meinen Kopf in ihnen. Meine Gedankten rasten, ich dachte zum einen an Raphael, an den Kuss und meine überstürzte Flucht, an die Worte des Pfarrers sowie an meine nun doch relativ schwierige Lage, wieder zurück zur Lichtung, geschweige denn, zum Schloss zu finden. Ich seufzte schwer, dabei sank mein Kopf noch ein wenig tiefer. Einige Minuten blieb ich in dieser Haltung, bis mich ein Knacken hochfahren ließ. Mit wachsamem Blick streifte mein Blick über die Büsche, die um mich herum waren. Hatte ich mir das nur eingebildet? Nein, da war es wieder, ein Geräusch, als ob etwas Großes, Schweres auf lose Äste trat. Ich schluckte. Himmel, ich war ja eigentlich kein Feigling, aber alleine in einem völlig unbekannten Wald, da würde doch jeder ein bisschen ängstlich sein oder? Vor allem, wenn ein Vampir umherschleicht. Wieder knackte es, direkt vor mir, und jetzt konnte ich auch ein Schnaufen hören. Plötzlich bebte das Gebüsch und ich schrie unweigerlich laut auf, denn ich stand jetzt einem waschechten Bären gegenüber, der sich durch meine Stimme wohl scheinbar ziemlich gestört fühlte. Er brüllte markerschütternd und kam auf mich zu, langsam zwar, doch ich wusste, er würde mich locker einholen, sollte ich wegzulaufen versuchen. Mir fiel nichts ein, was ich tun konnte, um einem offensichtlich verärgerten Bären entwischen zu können. Schließlich war ich ein Stadtkind und in der Stadt gab es keine Bären. Meine Kehle fühlte sich unglaublich rau an und ich zitterte vor Angst. Verdammt, niemand war hier, der mir helfen könnte! Mal davon abgesehen, dass mir wahrscheinlich kaum jemand ohne Betäubungsgewehr helfen konnte. Ein Bär war ein Raubtier und ein ziemlich gefährliches noch dazu. Der Bär brüllte auf und ging auf die Hinterbeine, seine Vorderpfoten hoben sich und die Krallen schienen mir noch schärfer, als sie eh schon waren. Er holte aus und ich schrie, kniff die Augen zusammen und sank auf die Knie, die Hände über dem Kopf, auch, wenn mich dies wohl kaum schützen könnte. Ich hatte schon fast mit meinem Leben abgeschlossen, als ein Luftzug an mir vorbei zog und ein dumpfer Knall, so etwas wie ein Aufprall war zu hören. Dann ein Rascheln, das sich entfernte und dann hörte ich plötzlich nichts mehr. Als mich etwas sanft an den Armen fasste, schrie ich laut und entsetzt auf, schoss mit dem Oberkörper hoch und holte in derselben Bewegung zum Schlag aus. Doch mitten in der Bewegung wurde meine Hand abgefangen und überraschend sanft festgehalten. Verwirrt öffnete ich die Augen. Vor mir stand Raphael und hielt mich fest. Mittlerweile strich er beruhigend mit den Fingern über meine Arme. Ich schluckte, war verwirrt und hatte immer noch Angst. Nach drei Anläufen gehorchte mir meine Stimme wieder, auch wenn sie noch sehr stark zitterte. „Was … wie … ich meine … der Bär … wo …“ Er zog mich an sich, unterbrach damit meinen gestammelten Redeversuch und strich über meinen Rücken. Die Nähe beruhigte mich, hüllte mich ein und ließ mich ein wenig entspannter werden. „Es ist alles gut Kleines, ich bin hier. Niemand wird dir etwas tun. Ich passe schon auf dich auf! Ich habe mir Sorgen gemacht, als du so überstürzt weggelaufen bist, da bin ich dir gefolgt und kam grade noch rechtzeitig, um den Bären zu verscheuchen. Ich glaube, wir gehen lieber wieder zurück zum Schloss, für heute war es wahrscheinlich genug Aufregung für dich. Kannst du laufen?“ Das hörte ich bereits nicht mehr, denn um mich herum wurde schon alles schwarz. Als ich wieder zu mir kam, hielt Raphael mich fest in seinen Armen und trug mich zurück zur Lichtung. „Schön, du bist wieder wach. Keine Angst, es wird alles gut.“ Er setzte mich behutsam auf die Decke und begann unsere Sachen zusammenzupacken. Dann machten wir uns auf den Rückweg. Dabei schwiegen zumindest wir, denn eine kleine Stimme in meinem Kopf flüsterte mir zu, dass es schon seltsam war, wie ein einzelner Mann einen ausgewachsenen Bären in die Flucht schlagen konnte und ich dachte sofort wieder an einen Vampir. Aber ich lebte doch noch, oder etwa nicht? Er konnte kein Vampir sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)