Der Hohepriester Seth von abgemeldet (Seth x Teana) ================================================================================ Kapitel 5: Eine Nacht zu zweit ------------------------------ Eine Nacht zu zweit… …„Komm“, er deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung des Zimmers, aus dem er gerade gekommen war. Die Aufgeforderte hielt den Atem an. Mit ihm allein? Was hatte er nur vor? „Ich sagte du sollst kommen.“, wiederholte der Brünette energischer. Sie folgte ihm ins schwach erleuchtete Zimmer und blieb im Türspalt stehen. „Schließ die Tür“, forderte er sie auf… „Ich sagte du sollst die Tür schließen.“ Er drehte sich nicht zu ihr um, sein Blick traf nicht den ihren, doch nur der Klang seiner Stimme zeigte ihr kompromisslos, dass sie zu gehorchen hatte. So umklammerten ihre zitternden Hände den Griff der Tür und zogen an diesem, bis der Raum vollends verschlossen war. Unsicher umklammerte sie nun ihre andere Hand, ließ den Priester nicht aus den Augen, während sie unter ihrer sich schnell hebenden und senkenden Brust ihr pochendes Herz hören konnte. Das schwache Licht kam von einem Tisch, welcher über und über mit Pergamentrollen bedeckt war. Manche waren offen, andere stapelten sich, einige waren schon auf den kalten Marmorboden gefallen. Direkt rechts neben der Tür stand das Bett, dass sie schon zu einem Teil vom Gang aus erkennen konnte. Zu ihrer Verwunderung lag weder ein Kissen noch eine Decke auf dem Bett, weshalb sie zu der Schlussfolgerung kam, dass dieses Zimmer wohl nicht oft genutzt wurde. Es hatte auch keine Fenster und wirkte wenig einladend. Ein verlassener Raum, der wohl nur für private Besprechungen genutzt wurde. „Setzt dich hin.“ Seine Stimme war wie beinahe immer trocken und emotionslos, trotzdem veranlasste sie die junge Frau ihre Raumerkundung zu unterbrechen und ihre Aufmerksamkeit erneut dem Hohepriester zu widmen, welcher am anderen Ende des Raumes stand und sie auffordernd ansah. „Hörst du schlecht?“, wiederholte er seine Frage und untermalte diese, indem er seine linke Augenbraue leicht hob und den Kopf etwas nach rechts kippte. Die Priesterin biss sich auf die Unterlippe um einen unangebrachten Kommentar zu verhindern. Sie hatte gerade keine Chance gegen den älteren Mann und musste daher gehorchen. Zitternd und ohne ein weiteres Wort folgte sie nun seiner Anweisung und ließ sich auf dem verwahrlosten Bett nieder. Eine beängstigende Atmosphäre machte sich im Zimmer breit, während das Licht flackerte und der Palast des Pharaos sich in vollkommenes Schweigen hüllte. Unter ihr das harte Bett, um sie herum die kühle Nachtluft und vor ihr dieser merkwürdige Priester… Die Brünette richtete sich auf, machte so ihren Rücken gerade, denn sie wollte ihm nicht zeigen, wie viel Angst sie in Wahrheit hatte, als sie ihn dort beobachtete. Nicht nur, dass sie gelauscht hatte. Er hatte sie dort im Garten erwischt, was wenn er bemerkt hatte, wie sie heimlich zurück geschlichen waren? Besonders jetzt, wo sie über seine erschreckende Vergangenheit bescheid wusste, konnte sie sich nicht ein Spur denken, was nun kommen sollte. Warum war sie hier? Ihre Gedankenströme stoppten abrupt, als der junge Mann plötzlich seine Hände an den unteren Rand seines hellbraunen Oberteils legte und dieses langsam hochzog. Erst über seinen flachen, trainierten Bauch, zu seinen Schultern, dann über seinen Kopf. Die Priesterin beobachtete schweigend, wie er es vorsichtig und äußerst ordentlich zusammenlegte und es dann im Schrank verstaute. Wieder konnte sie ihren Blick auf das Bild dieses schrecklichen Gottes auf seinem Rücken richten. Zudem auch auf die kleine Blessur, die sie ihm zugefügt hatte. Wieder wurde ihr deutlich, dass sie sich wirklich alles andere als profiliert hatte vor ihrem Ausbilder. Ihr Atem stockte ein weiteres Mal, als der Mann vor ihr nun zu der Seite seines Rockes griff, welcher sich locker um seine Oberschenkel legte und nur ein Stück über seine Knie reichte. Die junge Frau faltete ihre Hände und drückte sie schmerzhaft zusammen. Was wurde das hier? Warum war sie immer noch hier, wenn er doch gar nichts zu ihr sagte? Ihre Augen verfolgten, wie er bedacht den kleinen Knoten an seiner Leiste öffnete, den Rock langsam abnahm, ihn ebenfalls faltete und auf sein Hemd legte. Die Wangen seiner Beobachterin färbten sich mit einem Hauch voll rot, als sie auf den attraktiven Brünetten sah, der nun nur noch einen kurzen Rock um seine Beine trug, der nicht einmal bis zur Hälfte seiner Oberschenkel reichte. Erst jetzt drehte sich der Priester zu der jungen Frau auf dem Bett. Erst jetzt, sah sie in seine leuchtenden, blauen Augen und musste zu ihrer Überraschung feststellen, dass er lachte. Er wagte es doch tatsächlich, sie anzulächeln. Seine Schritte, die nackten Füße auf dem kalten Gestein, hallten durch den kleinen Raum, als er auf sie zu kam und sich leise neben sie setzte. Die plötzliche Nähe erschreckte die Priesterin und sie wich wenige Zentimeter zurück, während sie abermals den dünnen Körper vor ihr musterte. „Gefällt’s dir?“ Die Angesprochene sah erschrocken auf. Nicht nur seine in der Stille so laute Stimme hatte sie erschreckt, viel mehr war es der Inhalt seiner Worte, der ihr Herz schneller schlagen ließ. Warum fragte er sie so etwas? Ihre Wangen wurden noch einen Hauch farbiger, während sie nicht in der Lage war seinen Blick standzuhalten und sich eingeschüchtert abwandte. Der Hohepriester konnte sehen, wie des Mädchen nervös mit ihren Fingern spielte und immer schneller ein und aus atmete. Er hatte wieder Macht über die Widerstand leistende Priesterin und genoss es in vollen Zügen. „Absichtliches Versäumen des Unterrichts, Angriff auf einen Ausbilder, unerlaubtes Betreten des Palastgartens und belauschen von Vorgesetzen…“, zählte er mit tiefer, ruhiger Stimme auf, betonte jedes Wort und beobachtete wie sie bei jedem Punkt leicht zuckte. Sanft ließ er seine Hand über ihren Arm gleiten, bis hin zu ihren halblangen, braunen Haaren. Die Priesterin hielt die Luft an, als sie seine Finger spürte. Ihr Körper versteifte sich schlagartig und sie drehte sich noch ein Stück, bis der Hohepriester ganz aus ihrem Blickfeld verschwand. „Es war Abwehr, keinesfalls ein Angriff…“ Ihre Worte waren kaum hörbar. „So, war es das?“, sie hörte nur seine freudig erregte Stimme. Es machte ihr Angst. Dieses ganze Szenario hier, dieses Zimmer, das schwache Licht, der Priester, dass alles machte ihr Angst. Immer noch wagte sie es nicht zu atmen, als er seine Hand über ihren Rücken gleiten ließ. „Warum?“, fragte ihre zitternde Stimme und sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie wollte weg von hier, Cloe hinterher. Warum war sie nur stehen geblieben, warum war sie ihr nicht gefolgt, dann wäre sie erst gar nicht in diese Lage hier gekommen… Ein gedämpfter Aufschrei erklang aus ihrem vor Schreck weit aufgerissenen Mund, als sie plötzlich mit voller Wucht von dem Brünetten auf das Bett gedrückt wurde. Entsetzt sah sie an die von der Kerze orange gefärbte Decke, während sie nach Luft schnappte und für einen kurzen Moment die Augen schloss. Laut hörte sie ihr Herz klopfen, kurz drehte sich alles um sie herum und sie hoffte geradezu darauf ohnmächtig zu werden. Doch ihr Körper schien zu stark zu sein, sie müsste es wohl weiter ertragen und so wagte sie es, ihre Augen wieder zu öffnen. Wie sie es erwartet hatte, sah sie nun nicht zu der orangefarbigen Decke, sondern in die tief blauen Augen des Priesters, der sich über sie gebeugt hatte. Die eine Hand, auf die er sich stützte, lag direkt neben ihrem Gesicht, so dass sie den Druck spüren konnte. Der junge Priester wagte es doch wirklich sie in dieser Situation anzulächeln, wobei sein Mund ein kleines Stück geöffnet war. Es war wahrscheinlich der wohl schlechteste Moment dafür, darüber war sich Teana bewusst, doch wo sie ihn so ansah, seine Augen, sein Lächeln, da war sie für wenige Augenblicke wieder im Garten und sah ihm zu. Sie hasste sich dafür, doch plötzlich spürte sie, wie sich ein leichtes Rot über ihre Wangen legte. „Zu Schade, dass du schon bald nicht mehr hier sein wirst…“, formten seine Lippen leise, während er nachdenklich zu der Priesterin unter ihm sah und ihr mit einer Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Durch die vor Schreck geweiteten Augen der jungen Frau konnte er sehen, dass seine Worte die richtige Wirkung erzielt hatten. „Warum sollte ich nicht mehr hier sein?“, fragte sie nervös, denn sie konnte nicht verstehen, was er damit meinte, schließlich war sie gerade erst hier angekommen. „Wer sich nicht an die Regeln hält, muss leider gehen…“, es machte ihm sichtlich Spaß mit ihr zu spielen. „Manchmal kann man so etwas ja auch übersehen, aber zu deinem Pech war ich immer da, wenn du….“ „Ich hab nichts Falsches getan!“ Die Priesterin richtete sich schlagartig auf, wodurch sie den überraschten Priester ein ganzes Stück zurück schubste. Sie atmete schnell ein und aus und ihr Blick verfinsterte sich. Sie wollte das hier schaffen, sie war nicht hier hingekommen, um nach zwei Tagen wieder gehen zu können, nicht wegen einer Person, die sie nicht leiden konnte. Doch wie zu erwarten sah der Priester sie nur fragend mit hochgezogener Augenbraue an, denn er wusste genau wie sie, dass ‚nichts Falsches’ nicht ganz zutraf. Doch der plötzliche Gefühlsausbruch der jungen Frau machte den Brünetten neugierig und so wartete er ab, was sie zu sagen hatten. Nur leider fiel der Priesterin nichts ein, was ihre Anwesenheit im Palast unabkömmlich machte. „Ich will nicht gehen…“, bat sie daher nur und wandte ihren Blick ab. Es war beschämend, dass sie gerade ihn bitten musste, doch er hatte Recht und sie hatte keine Andere Wahl. „Und warum sollte das für mich relevant sein?“, er sah sie interessiert lächelnd an. Es gefiel ihm die Kontrolle über sie zu haben und wollte es noch weiter auskosten, auch wenn er sich sicher war, dass sie ihn nicht überzeugen konnte. „Weil ich besser bin als die Anderen“, antwortete sie selbstsicher und sah ihm in die Augen und sogar zu ihrer Verwunderung war sie von dem was sie sagte überzeugt. Doch der Priester lachte nur abschätzig und schüttelte den Kopf. „Nein, das bist du nicht.“ Ihre Selbstsicherheit brachte hier wohl nichts, denn auch sie musste sich eingestehen, dass Cloe schon einiges mehr gezeigt hatte als sie und das konnte sie nicht wegreden. Doch genau in diesem Moment fiel ihr der eine Grund ein. Der eine Grund, warum der Priester sie hier behalten musste, dass, was sie so einzigartig und wichtig machte. Sie sah auf, lächelte und beugte sich sogar ein Stück vor, um den Priester direkt in die blauen Augen sehen zu können. „Ich warte…“, sagte dieser leise und hielt ihrem Blick neugierig stand. Teana wartete noch einen Moment und suchte die richtigen Worten, denn dem jungen Mann würde nicht gefallen was sie jetzt sagte, doch unter diesen Umständen hatte sie keine andere Wahl, denn es gab nichts anderes. „Ich habe keine Angst“, begann sie und wartete auf seine Reaktion, doch die konnte nur großes Unverständnis in seinen Augen lesen. „Ich habe keine Angst vor dir und genauso wenig werde ich dich jemals anhimmeln.“ Nun lächelte sie, als sie seinen überraschten Blick genoss. „Ich bin eine Herausforderung, doch anscheinend… kann sich der große Hohepriester des Pharaos nur Respekt von Leuten holen, die ihn fürchten.“ Es war die letzte Chance, ihre letzte Chance, etwas anderes fiel ihr nicht ein und etwas anderes würde er ihr auch nicht glauben, doch anscheinend hatte sie genau das erreicht, was sie wollte. Zumindest glaubte sie es, bis er sie erneut anlächelte und kurz die Auge schloss: „So… tust du das.“ Nervös hielt sie den Atem an. Was würde er jetzt tun? Nach einem Moment sah er wieder zu ihr, setzte sich auf und drückte sie erneut runter, wobei er den Arm auf den er sich dieses Mal stütze auf ihren Bauch legte. Die Priesterin verkrampfte sich, als sie sein Gewicht auf ihr spürte und sah ihn überrascht an. War er jetzt wütend auf sie? Hatte sie zuviel gewagt? Noch nie hatte jemand gewagt so mit ihm zu sprechen, noch nie zuvor hatte jemand die Frechheit besessen, auf diese Weise mit dem Hohepriester zu sprechen und er würde nicht zulassen, dass es jemand anfing! „Wie kannst du kleines Miststück es wagen, so mit mir zu sprechen?“ Sein Körper zitterte vor Wut als er in ihre blauen Augen sah, er war so in ihr gefangen, dass er ohne weiter drüber nachzudenken an die Seite des Unterrocks griff und einen kurzen Dolch aus diesem zog. Die glatte Klinge blitzte im Schein der Kerze auf, als er das kalte Material an ihren Hals hielt und zufrieden lächelte. Teana schluckte. Die Klinge war schneller an ihrem Hals gewesen, als dass sie etwas dagegen hätte unternehmen können. Angsterfüllt klammerte sie ihre Hand in das raue Laken unter ihr, die andere legte sie über die des Priesters. Mit unglaublicher Radikalität musste sie feststellen, dass aus ihrem Katz und Maus Spiel, ein Spiel um Leben und Tod geworden war. „Na los, wehr dich, wenn du so stark bist“, triumphierte der Brünette und drückte die Spitze des Dolches enger an ihren Hals, bis ein kleines, rotes Rinnsal aus Blut über ihre Haut lief und von ihrem Nacken auf das Laken unter ihr tropfte. „Also hab ich recht“, brachte Teana mit zwar unterdrückter Stimme durch das Gewicht auf ihr, aber trotzdem deutlich und überzeugt hervor. Mit angestrengtem Gesicht sog sie die Luft in ihre Lungen und versuchte nichts von ihrer Todesangst zu zeigen. Ihre Worte verfinsterten sein Gesicht nur noch mehr. „Du spielst mit deinem Leben, kleine Priesterin…“, zischte er und ließ die Klinge über ihren Hals wandern, ihr Schlüsselbein, bis er das Brustbein erreicht hatte, auf dem er das Messer aufrichtete und es senkrecht zu ihr hinab hielt. „Warum sollte ich dich nicht auf der Stelle töten?“ Für ihn schien das ganze wieder zu einem Spiel geworden zu sein und ihre Antwort würde den Ausgang entscheiden. „Komm kleine Priesterin, rette dein Leben“, sagte er leise und bestimmt und sah erwartungsvoll in die ihm standhaltenden Augen. Teanas ganzer Körper wollte zittern, doch sie versuchte es zu unterdrück, sie versuchte stärker zu sein, nur noch für einen kurzen Moment, gleich würde es vorbei sein. Trotz ihrer Angst versuchte sie klar zu denken, alles in ihrem Kopf zu ordnen. Ihre Hand löste sich vom Laken und plötzlich lachte sie in die tiefblauen Augen das Hohepriester. „Wer ist Evolett“, fragte sie entschlossen und unterdrückt ein ersticktes Husten. „Seth, wer ist Evolett?“, wiederholte sie ihre Frage und legte ihre noch freie Hand auf seinen Arm. Seine Haut war weich und warm, doch jetzt spürte sie deutlich wie seine Gliedmaßen zu zittern begannen. Überrascht sah sie zu ihrer Hand, sah wie sie durch ihn zu zittern begann und spürte wie der Druck der Messerspitze auf ihrer Brust nach ließ. Erwartungsvoll sah sie zu ihm auf, in seine Augen, die mit einem Mal den ganzen Zorn verloren hatten und erschreckend glücklich wirkten. Fast erlöst lies er den Dolch auf ihrer Brust liegen, legte seine Hand auf ihre Wange und sah tief in ihre Augen. Die Flamme der Kerze begann zu zittern und erzeugte ein Lichtspiel auf ihrer untypisch hellen Haut. „Evolett?“, hauchte er leise und beugte sich zu ihr hinab. Teana drückte ihren Kopf tiefer in das Bett und legte ihn in den Nacken. Was war nur geschehen? Der Priester hatte sich in solch kurzen Moment so unglaublich verändert. Evolett, was war das für ein Name, das er so etwas bewirken konnte? „Seth?“, formten ihre Lippen, wobei sie versuchte den Brünetten aus seiner Art Trance zu holen, doch vergeblich. Der junge Mann beugte sich tiefer zu ihr, bis sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte, während seine Hand gleichzeitig einen Schauer über ihren Nacken laufen ließ. Ihr Herz begann noch schneller zu klopften und ihr Körper schien sich zu verkrampfen. „Seth…“, versuchte sie es ein letztes Mal und drückte ihn mit etwas Druck von sich weg. Ihre Hände lagen auf seinen nackten Schultern und wieder wurden ihre Wangen von einem zarten Rot bedeckt, als er sich gegen ihre Arme drückte, seine Augen schloss und seine Lippen die ihren sanft berührten. Teana riss abrupt die Augen auf und hielt den Atem an. Immer noch lagen ihre Hände auf seinen Schultern, doch legte sie diese jetzt um seinen Hals. Unerwartet verbreitete sich ein Gefühl der Sicherheit in ihrem Körper und ersetzte jegliche Angst, weshalb nun auch sie entspannt ihre Augen schloss und die Berührungen genoss. Immer fordernder wurde der Kuss des Hohepriester, der eine Hand in der Nacken der Brünetten legte und sie näher an sich zog. Die junge Frau erwiderte jede seiner Berührungen, war es doch das erste Mal, dass sie einem Mann so nahe kam. Ihr Herz klopfte so schnell, dass sie ganz vergaß, wem sie diese Nähe grade erlaubte. Verträumt hob sie ihre Hand und fuhr langsam und zärtlich durch die dunkelbraunen Haare des Priesters, wodurch dieser für einen Moment die Augen öffnete. Sofort löste er den Kuss, richtete sich perplex auf und sah entsetzt in die Augen der jungen Frau. Unkontrolliert begann er zu atmen, unfähig zu sprechen. Schnell stand er auf, sagte kein Wort, hörte nicht auf in ihre Augen zu gucken. Ihre Augen. Seine Gedanken begannen sich zu drehen. Während seine Brust sich unregelmäßig hob und senkte, ging er rückwärts, bis er gegen den Tisch hinter sich stieß, was die Kerze für einen Moment zum wackeln brachte. Nun setzte sich auch Teana auf, stützte ihren Oberkörper auf ihre Arme. Ihre Haare waren durcheinander, standen an einigen Stellen ab, ihr linker Ärmel war heruntergerutscht und entblößte ihre Schulter. „Seth…“, versuchte sie die unangenehme Stille zu brechen, doch ihr fiel nichts ein, was sie hätte sagen können. Immer noch sah er sie entsetzt an. Immer noch klopfte sein Herz als wollte es aus der Brust springen, als sein Blick sich verfinsterte und er ohne ein weiteres Wort den Raum verließ. Die junge Priesterin hörte noch wie die Tür von außen zurückgeschleudert wurde, gegen den Rahmen schlug und sich durch die Wucht des Aufpralls wieder öffnete. Stille lag nun über dem Raum, als sie sich noch weiter hinsetzte und merkte, wie ein Gegenstand von ihrer Brust neben ihr auf das Laken fiel. Vorsichtig legte sie ihre Hand über den hölzernen Griff des kleinen Dolches und ließ ihre Finger über die kalte, scharfe Klinge gleiten. Vorsichtig berührte sie ihren Hals, spürte das Blut an ihrer Hand und sah nachdenklich auf ihre tief rot gefärbten Finger. Langsam stand sie vom Bett auf, ohne ihren Blick abzuwenden. War das gerade ein Traum gewesen? Konnte das wirklich passiert sein? Leise ging sie zu der Tür, pustete vorher die fast ganz runter gebrannte Kerze aus und begab sich auf den vom Mond erhellten Flur, schloss die Tür und begann den Weg zurück zu ihrem Zimmer. Es musste schon sehr spät sein und sie durfte sich kein weiteres Mal leisten zu spät zu kommen. Immer noch war ihr Blick gesenkt, gebannt von dem im Mondschein leuchtenden Messer, als ihre Füße über den kalten Steinboden schritten. Nachdenklich seufzte die Brünette als sie plötzlich eine Hand an ihrem Hinterkopf spürte. Sie war zu überrascht, als dass sie hätte reagieren können. Die Hand legte sich in weniger als einer Sekunde fest an ihren Kopf, drückte diesen an die Seite, bis er dumpf gegen die Marmorwand prallte. Teana schrie auf und der Schrei hallte durch den Flur. Alles drehte sich um sie herum. Hilflos drehte sie sich, um zu erkennen, wer der Angreifer war, doch bevor sie dies schaffte, legte sich Dunkelheit um sie, schloss sie ein, legte ihre Schlingen enger um sie, bis die junge Priesterin ohnmächtig auf dem Boden zusammensackte… --------------------------------------------------------------------------------- Nach langer Zeit das neue Kapitel! Es ist nicht so lang wie das letzte, aber für den weiteren Verlauf doch sehr entscheidend Es gibt ein paar Stellen, mit denen ich nicht ganz zufrieden bin, hoffe natürlich trotzdem, das euch das Kapitel gefällt! Ich freu mich auf eure Kommentare, eure Kritik, Vorschläge, Anregungen und was es sonst noch so gibt! glg KankuroPuppet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)