Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 40: Aufbruch -------------------- Er löste sich von mir und lächelte mich an. Dann zog er mich an sich und umarmte mich. Ich saß jetzt auf seinem Schoss. Er hatte sich gegen das Sofa gelehnt und strich mir über die Arme. „Wie ist er eigentlich hier hoch gekommen? Hast du ihn rein gelassen?“ „Nein. Ich weiß es auch nicht. Er war auf einmal da. Ich war gerade Duschen und als ich wieder kam saß er da. Ich weiß nicht wie er rein kam. Aber er hat doch vorhin auch die Tür benutzt. Vielleicht hat er es gesehen oder er hat uns beobachtet.“ „Hm, ja. Das kann sein. Und er hat dir wirklich nichts getan?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Zuerst war er etwas ernst und... ich weiß nicht es kam mir vor als ob er mich nicht leiden konnte. Aber er wurde immer freundlicher.“ „Was hat er dir denn alles erzählt?“ „Er hat mir nur das mit meiner Großmutter erzählt, ansonsten hat er mich ausgefragt und hat mit mir über mich geredet.“ Sein Blick wanderte zum Schreibtisch. „Ah ja, das sehe ich. So eine Unordnung. Das kann nur er angerichtet haben.“ „Sei ihm nicht böse, er hat mir sehr geholfen.“ Jetzt sah er verwundert zu mir runter. „Wie er hat dir geholfen?“ „Na ja, als er mit mir über alles geredet hat was passiert ist, da ist mir alles etwas verständlicher geworden. Es hat auch geholfen zu erfahren wie ein Außenstehender das sieht.“ „Und was ist dir jetzt verständlicher?“ „Warum manches so gelaufen ist und warum ich in manchen Situationen einfach nicht wusste was ich tun sollte. Und warum ich mich manchmal so verhalten hatte. Und jetzt wo du mir erzählt hast was damals passiert ist verstehe ich meine Mutter auch etwas besser. Auch wenn sie denkt es seien ihre leiblichen Eltern. Sie hatte eben doch nie so ein enges Verhältnis. Das hören wir auch immer wieder. Ich hab nur nie verstanden warum.“ „Ach so.“ Er sagte es nicht so als wäre er gelangweilt, doch wie er es sagte konnte ich auch nicht einordnen. Ich sah zu ihm auf. „Was ist los?“ „Wir können doch nicht in dieses Haus gehen.“ „Wieso nicht?“ Nicht das es mich nicht gefreut hatte. Ich fühlte mich hier wohl, ich wollte hier nicht weg. Hier war alles was ich hatte. Aber der Grund interessierte mich doch. „Es ist eingestürzt.“ Eingestürzt? „Wie?“ „Na es ist eben eingestürzt.“ „Wann?“ „Gestern.“ „Als du drin warst?“ „Ja.“ Ich sah ihn mit großen Augen an. „Und da sagst du nichts? Ist alles okay?“ Darauf hin lächelte er mich kurz an. „Ja es ist alles okay.“ „Was ist dann los?“ „Du bist hier nicht sicher. Ich hatte fest damit gerechnet dich dort hin zu bringen. Ich weiß nicht wo wir jetzt hin sollen.“ Mh~ „Wir können doch einfach hier bleiben.“ Sein Gesichtsausdruck war nicht gerade zustimmend. „Wir wissen doch jetzt das dein Freund auf unserer Seite ist, oder zumindest nicht gegen uns ist. Und mit diesem anderen Vampir werden wir schon fertig. Der ist nicht so helle das er hier rein findet.“ „Du hast gut reden.“ Ein ironisches Grinsen überzog sein Gesicht. „Als er das letzte Mal hier war stürzte der Boden ein. Ich bin sicher er findet einen Weg hier hoch.“ „Und wenn wir ihn einfach glauben machen das wir nicht mehr hier sind?“ „Er riecht dich. Er wird wissen das du doch hier bist.“ Das war nicht gut. Doch ich wollte hier nicht weg. „Wir können doch auch einfach ein paar Tage mit dem Auto umher fahren und es dann irgendwo stehen lassen. Und dann kommen wir hier her zurück.“ Diese Idee schien ihm nicht sonderlich zu gefallen, doch es war die einzige die uns jetzt etwas bringen würde. „Und wo willst du schlafen?“ Ich grinste. „Mach dir darüber mal keinen Kopf. Ein Auto hat besondere Fähigkeiten. Besonders so ein großes.“ Die Rückbank wäre bestimmt bequem und falls sie zu klein war gab es immer noch einen Kofferraum. Man musste sich doch nur zu helfen wissen. „Ich weiß nicht. Ich glaube nicht das das eine gute Idee ist.“ „Es ist die einzige die wir haben. Und wenn wir es nicht versuchen wissen wir es auch nicht.“ „Du wirst in diesem Auto aber nicht sicher sein.“ Oh man. Am liebsten hätte ich jetzt lauthals protestiert. Doch ich wusste das er recht hatte. Und wenn ich nicht sicher war war er es auch nicht. Doch wir mussten es versuchen. Es gab keinen anderen Weg. „Wir versuchen es einfach. Es sind doch nur ein paar Tage. Vielleicht 3 oder 4. Und dann muss ich sowieso bald wieder nach hause. Und wir müssen uns auch noch überlegen wie es weiter gehen soll. Aber dazu brauchen wir erst mal Zeit. Komm schon. Las es uns versuchen.“ Er überlegte einige Zeit, willigte dann aber ein. Wir würden also für ein paar Tage weg fahren. Wohin wussten wir auch noch nicht. Bestimmt einfach nur kreuz und quer durch Deutschland. Und dann wieder zurück. Wie es dann wohl weiter gehen würde? Von den 2 Wochen die wir hatten schinden können blieben uns nur noch 8 Tage. Spätestens Dienstag mussten wir wieder hier sein. Damit ich dann am Mittwoch wieder nach hause konnte. Nicht das ich es wollte, aber mir blieb nichts anderes übrig. „Und wann wollen wir los?“ „Pack nur das nötigste ein. Eine Tasche, mehr nicht. Den Rest kannst du hier lassen. Am besten wir fahren so schnell wie möglich los.“ Ich nickte und stand auf. Dann ging ich zu meinen Taschen und entleerte sie auf dem Boden. Meinen Rucksack würde ich mitnehmen, die Tasche blieb hier. Ich packte also das nötigste ein und ging dann ins Bad. Auch von dort nahm ich nur das nötigste. Wo würden wir uns waschen? Das war eine gute Frage. Auch darauf würden wir bestimmt noch eine Antwort finden. Ich war mir ziemlich sicher das er nicht begeistert war das ich im Kofferraum schlafen wollte. Bestimmt würden wir uns irgendwo ein Zimmer für eine Nacht mieten. Dort gäbe es dann auch ein Bad. Zur Not gab es ja auch noch Rastplätze. Nicht super hygienisch, aber besser als gar nichts. Darüber machte ich mir am besten jetzt keinen Kopf. Also ging ich wieder zurück zu meinen Taschen und packte den Rest in meinen Rucksack. Ich war fertig. Nein, halt. Das wichtigste fehlte noch. Ich ging hinter zum Kühlschrank und griff mir die Tüte von den Brötchen, es waren noch 3 drin. Die würden vielleicht für 3 Tage reichen wenn ich mich zusammen riss. Dann packte ich noch die paar Bananen ein die darin lagen und suchte mir noch ein paar Dinge heraus die nicht gleich schlecht werden würden. Den kleinen Beutel stellte ich dann neben meinen Rucksack und holte noch schnell das Trinken. Eine Flasche stand im Kühlschrank und 2 weitere daneben. Die würden auch für 2 oder 3 Tage reichen. Im großen und ganzen würde ich fast mit dem was wir hatten über die Runden kommen. Vorausgesetzt wir würden wirklich nur 3 oder 4 Tage wegbleiben. Wenn wir aber bis Dienstag wegbleiben würden bräuchte ich bald Nachschub. Auch darum würde ich mich später kümmern können, wenn es so weit war. Ich stand jetzt bei meinen Sachen, ich war fertig, Aufbruch bereit und sah Liam zu. Er wuselte durch den Raum und kramte überall rum. Dort ein bisschen und dort ein bisschen. Am Ende hatte auch er eine Tasche fertig. Was alles darin war hatte ich so schnell nicht gesehen. Eigentlich konnte es mir ja auch egal sein. Er schwang sich die Tasche über die Schulter und kam zu mir. Bis er direkt vor mir stand sah er mich an. Was war denn jetzt? Dann zog er etwas aus der Tasche und legte es mir in die Hand. Es war total kalt und schwer und kegelförmig. Ich hatte noch nicht nach unten gesehen. Ich sah ihn einfach nur weiter an und wartete bis er etwas sagte. „Für den Fall, das ich dich nicht beschützen kann. Stich ihm die Spitze ins Fleisch und renn weg.“ Ich sah nach unten und hob meine Hand etwas an. Er hatte mir einen Pflock gegeben. „Was ist das?“ Ich war mir nicht ganz sicher ob es wirklich das war wofür ich es hielt. „Das ist ein Holzpflock den ich mit Silber beschichtet habe. Das verstärkt die Wirkung.“ „Welche Wirkung?“ „Sobald du einem Vampir diesen Pflock ins Fleisch rammst kann er sich nicht mehr bewegen. Er ist dann wie paralysiert.“ „Aber...“ „Bitte. Wenn ich nicht da bin ist das deine einzige Chance.“ Er drückte meine Hand etwas um den Pflock. „Ich hoffe das du ihn nicht verwenden musst. Aber wenn ich nicht stark genug bin... bitte nimm ihn einfach.“ Ich nickte und steckte ihn in meinen Rucksack. Ich war jetzt also bewaffnet. Ich hatte die Möglichkeit mich gegen einen Vampir zu wehren. Doch ich hoffte, betete das ich nie davon gebrauch machen müsste. Als ich meinen Rucksack wieder zu gemacht hatte nahm er ihn mir ab und schwang auch ihn über seine Schulter. Ich nahm die Tüte mit dem Essen und den 3 Flaschen und wir gingen nach unten. Die Kerzen hatten wir alle aus gemacht und auch sonst alle nötigen Vorkehrungen getroffen. Die Tür schlossen wir wie immer hinter uns und gingen dann wieder zu dem einen Fenster durch das wir schon am Mittwoch hinein gelangt waren. Wir waren zwar ganz unten, aber trotzdem. Würde ich runterspringen würde ich mir bestimmt irgend etwas tun. Ich würde mitten im Gestrüpp landen. Ich war gerade an dem Fenster angelangt da verlor ich auch schon wieder den Boden unter den Füßen. „Halt dich fest, ich renn gleich bis zum Auto.“ Ach du scheiße. Na super. Das auch noch. Ich legte einen Arm um ihn und drehte mein Gesicht schützend gegen seine Schulter. Im nächsten Moment spürte ich wie er durch das Fenster sprang und auf dem Boden landete. Und kurz danach rannte er schon irgendwo hin. Ich wusste nicht wohin, dazu fehlte mir die Orientierung. Ich konnte mir gar nicht vorstellen wir er dabei wusste wohin er rannte. So schnell konnte doch kein Mensch gucken. Okay. Gut. Er war ein Vampir und kein Mensch. Aber wie viel sollten Vampire denn noch bekommen haben? Was sollte sich denn noch alles verändert haben? Grade als ich mir diese Fragen gestellt hatte blieb er stehen. „Wir sind da.“ Ich hörte ein Grinsen aus seiner Stimme. „Du kannst mich wieder los lassen.“ Ja, er grinste tatsächlich. Als ich ihn ansah versuchte er zwar es zu verbergen doch das gelang ihm nicht ganz. Tut mir ja leid, ich bin so was nun mal nicht gewöhnt. Also ließ ich ihn los und er setzte mich auf dem Boden ab. Wir standen wirklich direkt vor dem Auto. Es hatte zwar ein paar Blätter auf dem Dach, aber sonst sah es wie beim letzten Mal aus. Er nahm mir auch die Tüte ab und stellte alles auf den Rücksitz. Dann ging er um das Auto herum und stieg ein. So schnell konnte ich mich gar nicht in Bewegung setzen. Als ich es dann doch geschafft hatte mich neben ihn zu setzten war der Motor auch schon an. Ich schloss die Tür und schnallte mich an, da fuhr er auch schon los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)