Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 30: Wasser ------------------ „Hey.“ Leise drang seine Stimme in meine Gedanken. Aber warum war sie so leise? „Lily, aufwachen.“ Aufwachen? Schlief ich etwa? Ich wollte meine Augen öffnen doch es ging irgendwie nicht wirklich. Ich war zu schwach. Ich lag noch auf ihm, das konnte ich spüren, er war so kalt. Warum wollte er mich wecken? Warum konnte er mich nicht einfach schlafen lassen, im Land der Träume? Ich hatte von ihm geträumt, da hätte er mich lassen können. Ich verstärkte meine Umarmung etwas und kniff meine Augen zu. Ich wollte nicht aufwachen. Warum nicht? Und warum dachte ich? Warum dachte ich so das ich alles verstand? Müsste ich nicht, wenn ich schon schlief, träumen? Aber warum hörte ich ihn dann? „Lily.“ Nein, ich wollte nicht. Las mich in Ruhe. Wer weiß was passieren würde wenn ich jetzt aufwachte. Hier konnte mir niemand etwas tun. Hier waren nur er und ich. Doch dort, in der Realität, da war auch dieser Vampir. Ich wollte nicht das er alles zerstörte. Ich würde einfach nicht aufwachen dürfen. Jetzt spürte ich wie mein Griff gelöst wurde und ich auf das Sofa gelegt wurde. Warum tat er das? Ich musste es wissen. Ich wand alle kraft auf um meine Augen zu öffnen, doch irgendwie wollte es einfach nicht funktionieren. Warum nur nicht? Noch einmal versuchte ich es. Weiße Risse taten sich vor mir auf doch es wurde sofort alles dunkel. So viel konnte ich gar nicht sehen. Alles war schwarz. Ich öffnete meine Augen ganz und ließ meinen Blick durch die Dunkelheit wandern. Wo war ich? Hier war alles so dunkel. Warum war hier kein Licht? Ich lag definitiv noch auf einem Sofa. Also musste ich ja bei Liam sein. Liam. Ja, wo war er überhaupt? Gerade hatte ich ihn doch noch gehört. Ich versuchte mich aufzurichten doch ich war noch nicht wach genug. Langsam merkte ich wie sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten und wie ich Umrisse erkennen konnte. Da war der Tisch und da waren auch die Sessel. Da weit hinten stand der Schreibtisch. Ich war also bei Liam. Doch nirgends konnte ich seine Umrisse erkennen. Wie spät war es eigentlich? Hatte ich mein Handy irgendwo hier? Es musste in meiner Tasche sein, doch wo war sie? Als ich hier her kam waren meine Sachen schon hier, doch wo genau waren sie? Hatte er sie nicht vor das Sofa gestellt. Hier, direkt an das Ende wo mein Kopf lag? Ich streckte einen Arm aus, er war ganz schön schwer und tastete hinter das Sofa. Da waren sie, meine Taschen. 2 Hatte ich ja gehabt. In welcher war mein Handy? Schwerfällig streckte ich auch noch den zweiten Arm aus und zog mich etwas weiter an die Lehne. Jetzt konnte ich auf meine Taschen sehen, doch erkennen konnte ich wieder nicht viel. Sicher war es in meiner Tasche, nicht im Rucksack. Was sollte es auch dort? Also zog ich meine Tasche hoch, legte sie auf den Rucksack und kramte darin herum. Als ich es gefunden hatte versuchte ich es anzuschalten. Warum ging es nicht? Ich wollte die Tastenspeere entsichern, doch es ging nicht. Verwundert drückte ich lange auf den roten Hörer, den ich nur ertasten konnte. Das Display leuchtete auf und meine Augen taten weh. Es war viel zu Hell als das ich gleich etwas sehen konnte. Als sich meine Augen wieder an das Licht gewöhnt hatten tippte ich den Pincode ein und wartete. Die Melodie, das das Handy an ging, ertönte und im selben Moment war alles schwarz. Das durfte doch nicht war sein! Der Akku war alle. Na super. Jetzt saß ich hier, im Dunkeln und wusste nicht wie spät es war. Erst einmal brauchte ich Licht. Wo war mein Feuerzeug? Auch in meiner Tasche. Also steckte ich das Handy zurück und kramte nach dem Feuerzeug. Als ich es gefunden hatte setzte ich mich auf und tastete auf dem Tisch nach den Kerzen. Komisch, sie waren noch nicht ganz abgebrannt. Irgendjemand musste sie aus gemacht haben. Nicht irgendjemand, Liam, wer sonst? Das Feuerzeug wollte nicht gleich funktionieren doch als es dann ging entzündete ich die Kerzen. Er war wirklich nicht da. Hm. Na ja, dafür gab es bestimmt eine Erklärung, wenn ich nur wüsste wie spät es war. Wo finde ich denn jetzt eine Uhr? Obwohl, eigentlich würde es auch ausreichen wenn ich wüsste wie hell oder dunkel es draußen war. Aber die Fenster sind alle zugenagelt. Und runter soll ich nicht. Mh. 5 Minuten saß ich rum und dachte nach. Ich fand keine andere Lösung. Also stand ich auf und ging zum Fensterbrett. Dort entzündete ich den Rest der Kerze und nahm sie in die Hand. Langsam ging ich zur Treppe. Vielleicht würde er ja gleich wiederkommen. Wer weiß wie lange er schon weg war. Vorsichtig und langsam ging ich die Treppe hinunter. Ich hatte schon etwas Angst davor. Aber was sollte ich machen. Ich musste ja wissen in welcher Zeit ich mich befand. Unten angekommen blieb ich aber stehen. Er hatte gesagt ich sollte die Tür nicht öffnen. Meinen Arm hatte ich schon ausgestreckt und den Knopf berührte ich auch schon, doch ich hatte noch nicht gedrückt. Würde er sehr wütend sein? Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen, doch da hatte ich schon gedrückt. Langsam ging die Tür auf und ich sah hinaus. Es war nicht so dunkel wie oben, doch es war auch nicht hell. Ich ging nach draußen, ließ die Tür aber auf. Jetzt wollte ich das es schnell vorüber ging. Ich wollte wieder rein. Doch wenn ich schon mal hier war musste ich auch nachsehen wie dunkel es draußen war. Schnell ging ich die jetzt rechte Seite der Treppe hoch. Die Fenster waren zwischen den Bücherregalen. Wo ich schon mal hier war könnte ich mir gleich auch noch eins mitnehmen. Ich ging durch die Reihen und sah mir wieder die Bücher an. Ach da. Ich hatte also eins gefunden und ging jetzt in Richtung Fenster. Die Kerze hielt ich nach unten, man musste das Licht ja nicht unbedingt sehen. Dann stellte ich mich neben das Fenster an die Wand und sah vorsichtig hinaus. Die Dämmerung hatte ich schon verpasst. Es musste also zirka 22 Uhr sein. Hatte ich den ganzen Tag verschlafen? Wie konnte das denn passieren? Hm. Verwundert drehte ich mich um und wollte gerade wieder gehen als ich ruckartig stehen blieb. Da war doch was da draußen gewesen? Sofort, aber wie in Zeitlupe, drehte ich mich wieder um und sah nach draußen. Scheiße. Das durfte doch nicht war sein. Er kam schon wieder. Dieser Vampir wollte es schon wieder versuchen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, ich war wie angewurzelt. Die Kerze und das Buch in der Hand stand ich vor dem Fenster und starte nach draußen. Erst als er mich ansah, es versetze mir einen Schock, konnte ich mich wieder bewegen. Hoch. Sofort hoch. Tür offen. Rennen. Ein Windstoß von draußen und die Kerze war aus. Alles war dunkel. Ich hörte nur ein Scheppern das mir sagte das das Buch und die Kerze zu Boden gefallen waren. Ich sollte jetzt wirklich rennen. Der Vampir sah mich immer noch von unten an und grinste. Ich wusste nicht was ich machen sollte, doch ich spürte wie mich meine Beine zur Treppe trugen. Immer schneller. Jetzt nur nicht in das Loch. Nur nicht in das Loch. Ich war gerade an der Treppe angekommen als das Haus leicht bebte. Im rennen drehte ich mich leicht nach hinten und konnte sehen wie dieser Vampir im Fensterrahmen hockte und grinste. Verfluchte Scheiße. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Warum konnte ich nicht warten bis Liam kam? Jetzt war es ganz sicher aus. Ich würde es nicht mehr bis zur Tür schaffen. Selbst wenn, sie würde erst noch zu gehen müssen und das ging nicht gerade schnell von sich. Ich rannte die Treppe hinunter und steuerte auf die Tür zu doch vergebens. Er sprang über mich und stand vor der Tür noch bevor ich ganz unten war. Er war genau so schnell wie Liam. Ich hatte keine Chance. Was könnte ich jetzt tun? Ich würde mich sicher nicht einfach so ergeben. Ich hatte nicht wirklich daran gedacht doch ich rannte schon bis ganz nach unten. Die letzten 3 Stufen nahm ich mit einem Satz und landete auf dem Boden. Ein Wunder das ich mich halten konnte. Grade aus würde mir nichts bringen. Nach links konnte ich nicht da ich ganz rechts war. Mir blieb also nichts anderes übrig. Während ich das alles dachte rannte ich schon rechts um die Treppe. Scheiße. Sackgasse. Was jetzt? Da war eine Tür. Noch war der Vampir oben. Ich rannte auf die Tür zu, zwang mich durch das Loch in ihr und blieb ruckartig stehen. Nein. Hier war ich schon einmal. Es war genau so eine Sackgasse. Voller Spinnen. Warum musste ich auch hier hinein rennen? Mir blieb nichts anderes übrig. Ich hörte wie über mir die Treppe knarrte. Er kam um mich zu holen. Er war schon fast da. In dem kleinen Schein, den das Loch von oben hier hinein warf sah ich etwas blinken. Was war das denn? Ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte mich nicht gleich ergeben. Eigentlich wollte ich mich gar nicht ergeben. Also blieb mir nichts anderes übrig als nachzusehen was dort war. Ich versuchte möglichst leise zu sein, doch genauso versuchte ich nicht an irgendwelche Spinnennetze zu kommen. Das war wohl unmöglich. Ich war nur wenige Schritte gegangen da hatte ich schon überall dieses klebrige Zeug. Konnte mir das jetzt nicht eigentlich egal sein? Es ging um weitaus wichtigeres als Spinnen. Sie würden mich nicht umbringen, doch etwas anderes hier würde es sicher tun. Ich war jetzt dort angekommen wo es geblinkt hatte. Meine Rettung. Es war eine Türklinke. Also gab es hier doch einen Ausgang. Wohin der führte war mir gerade total egal. Sofort drückte ich die Klinke nach unten und es erklang ein lautes Knarren. Scheiße. Ich hörte wie das Poltern und Knarren über mir lauter wurde und aufhörte. Er war jetzt also unten und es würde nur noch ein paar Sekunden dauern bis er hier war. Schnell riss ich die Tür auf, ging hindurch und schloss sie hinter mir wieder. Vielleicht würde er sie nicht sofort sehen. Ich hatte die Tür so fest zugeschlagen das es einen lauten Knall gab. Jetzt musste er gehört haben wo ich war. Ich war verloren. Doch noch nicht mal eine Sekunde später erklang ein Klirren. Die Klinke auf der anderen Seite musste abgefallen sein. Er würde also nicht hier hinein kommen. Wieso kam ich eigentlich darauf das er die Tür normal benutzen würde? Das hatte er das letzte Mal auch nicht getan. Wo war ich hier nur? Alles war dunkel. Ich konnte nichts sehen, noch nicht mal meine Hand, die ich vor meine Augen hielt. Ich war eingeschlossen. Die Luft hier drin war auch total stickig. Ich würde nicht lange hier bleiben können. Ich musste einen Ausweg finden. Es musste doch irgendwo ein Weg hier raus führen. Vorsichtig ging ich gerade aus. Meine Arme hielt ich ausgestreckt um zu ertasten wenn eine Wand kam. Eine Wand kam auch recht schnell. Ich bemerkte das ich in einem sehr kleinen Abstellraum war. Unter der Treppe? Was sollte das? Auch hier musste es einen Ausgang geben. Erst jetzt bemerkte ich das der Boden unter mir nachgab und das er knarrte. Ich hockte mich hin und tastete alles ab. Es fühlte sich an wie eine Klappe im Boden. Wenn ich jetzt Glück hatte, was ich definitiv brauchte, fand ich den dazu gehörigen Ring. Mist. Wo war nur dieser dumme Ring? Und wenn es hier gar keinen gab? Es musste einfach einen geben. Was kratzte denn da an der Wand? Oh mein Gott. Er war schon hier. Panisch tastete ich über den Boden um diesen dummen Ring zu finden, doch da war keiner. Ich saß in der Falle. Das durfte doch nicht wahr sein. Und alles nur weil ich nicht auf Liam warten konnte. Ich war so dumm. Was war das? Da war ein Loch im Boden. Ein kleines Loch, es passten 3 Finger durch. Ich drehte mich so das ich nicht auf der Klappe stand und zog sie nach oben. Super. Sie ging sogar auf. Es war zwar etwas schwer aber es ging. Jetzt hämmerte er gegen die Tür. Ich musste sofort hier verschwinden sonst würde ich nicht mehr lange leben. Ich steckte meine Beine in das Loch und spürte eine Treppe. Die Klappe immer noch in der Hand setzte ich mich ein paar Stufen nach unten und schloss die Klappe wieder. Ich musste noch ein paar Stufen nach unten rutschen damit sie zu ging. Dann streckte ich meine Arme nach rechts und links aus und bemerkte das ich nicht mehr als einen Meter Platz hatte. Es ging nur nach unten. Vorsichtig rutschte ich eine Stufe nach der anderen hinunter. Ich war zirka 5 Stufen weiter unten als ich anhielt um zu lauschen. Ich konnte nichts hören, nur das hämmern. Anscheinend wollte er die Tür nicht zerstören. Ich musste einen Ausgang finden. Doch wo wollte ich hin wenn ich einen gefunden hatte? Er war ja da oben. Ich würde nicht schnell genug sein um zum dritten Stock zu gelangen. Egal. Erst einmal musste ich hier raus. Ihhh. Was war das auf einmal? Meine Füße waren im Wasser. Stand der Keller etwa unter Wasser? Nein bitte nicht, das durfte nicht war sein. Ich würde jetzt da durch müssen. Ich zitterte am ganzen Körper als ich weitere 5 Stufen nach unten gestiegen war. Das Wasser ging mir jetzt bis zur Hüfte. Hoffentlich war dort irgendwo ein Ausgang. Meine Arme hatte ich immer noch ausgestreckt. Irgendwann musste ja die Decke des Kellers kommen. Als mir das Wasser bis zum Hals ging verlor ich den Boden unter den Füßen. Scheiße. Jetzt durfte ich auch noch hier durch schwimmen. Es stank total. Woher kam nur das ganze Wasser? Und was würde passieren wenn mir dieser Vampir folgen würde? Ich war mir fast sicher das er es tun würde. Konnten Vampire schwimmen? Warum sollten sie es nicht tun? Vor mir war plötzlich etwas kaltes und hartes. Das musste die Decke sein. Meine Arme hatte ich nach oben gerichtet. Ich tastete mich bis kurz vor die Wand und dann tastete ich wie viel Platz zwischen der Wasseroberfläche und der Decke waren. Ich war nicht gut im Schätzen, doch zirka 20 bis 30 Zentimeter, mehr waren es nicht. Und die Luft hier unten wurde auch immer schlechter. Und wer weiß was hier alles im Wasser war. Ich ließ mich soweit nach unten sinken das ich alles überblicken konnte. Ich konnte zwar nichts außer schwarz sehen, doch ich hoffte irgendwo einen Lichtstrahl zu entdecken. Mir war eiskalt, lange würde ich es nicht mehr aushalten. Wenn ich jetzt einmal los schwamm würde ich mich nirgends mehr festhalten können. Ich würde die ganze Zeit schwimmen müssen. Und wenn ich keinen Ausgang fand würde ich hier her zurück müssen. Ob ich überhaupt wieder bis hier her finden würde? Zurückgehen konnte ich nicht. Dort oben wartete der Vampir auf mich. Was wohl schmerzloser war? Ertrinken oder von ihm getötet zu werden? Nein. Ich durfte jetzt nicht daran denken. Ich würde hier raus finden. Würde ich sterben wäre das auch Liams Todesurteil. Soweit durfte ich es nicht kommen lassen. Er würde nicht wegen mir sterben. Es durfte einfach nicht passieren. Doch ich sah einfach kein Licht. Meine Hände lagen immer noch an der kalten Wand und das Wasser war auch eisig. Noch dazu zogen mich meine Sachen nach unten. Sie waren so voller Wasser, wie lange ich es wohl durchhalten würde? Denk an etwas anderes! Dort ist ein Ausgang! Ganz sicher! Ich würde jetzt einfach nur gerade aus schwimmen und mich umsehen. Dann würde ich mich nur umdrehen müssen und würde wieder hier ankommen. Ja, rede dir das nur ein. Du weißt genau das es aus ist. Du kommst hier nicht leben raus. Scheiße. Warum dachte ich nur an so etwas? Vielleicht weil es wahr war? Ich würde hier ganz sicher nicht leben rauskommen. Vorher würde ich ertrinken. Ich wollte aber nicht. Ich wollte nicht das es so endete. Ich musste es ihm doch noch sagen. Die Tränen die mir die Wangen runter liefen waren heiß im Gegensatz zu dem Wasser und der Wand. Ich würde jetzt endlich los müssen. Lange würde ich es in dieser Kälte nicht mehr aushalten. Also gut. Ich ließ die Wand los und wurde sofort unter Wasser gezogen. Nein. Hoch. Strampeln. Als ich wieder oben ankam schnappte ich nach Luft. Ich hatte auch Wasser verschluckt und hustete erst einmal. Jetzt bloß nicht aufhören zu strampeln. Ich musste hier raus. Sofort. Es ging nur nicht. Reiß dich zusammen. Also versuchte ich zu schwimmen. Ich kam auch voran, nur durch die Bewegungen schwappte mir das Wasser entgegen und ich verschluckte recht viel davon. Hustend und strampelnd versuchte ich an der Oberfläche zu bleiben. Ich durfte jetzt nicht schlapp machen. Das durfte einfach nicht passieren. Meine Sachen waren einfach zu schwer. Ich wurde schon wieder unter Wasser gezogen. Alles war schwarz, ich konnte meine Augen nicht schnell genug zu machen, das Wasser brannte mir in den Augen. Ich strampelte und versuchte wieder nach oben zu kommen, doch ich verlor die Orientierung. Wo war oben? Wo war unten? Die Seiten? Ich würde es nicht mehr schaffen. Irgendwie musste ich doch hier raus kommen. Bitte. Irgendwie. Ich wollte nur noch raus. Doch es ging nicht. Plötzlich spürte ich an meiner Hand etwas hartes. Was war das? Ich hatte nicht mehr viel Luft. Gleich würde ich ersticken. Ich spürte es. Mit letzter Kraft zog ich mich zu diesem harten Etwas hin und versuchte mich darauf zu stellen. Meine Füße rutschten ab doch ich schaffte es meine Knie darauf zu stemmen. Dann drückte ich mich einfach davon weg. Ich wusste nicht ob es oben war, aber ich versuchte es einfach. Und dann war da Luft. Ich war wirklich oben. Ich schnappte nach Luft. Alles was ich bekam. Natürlich auch Wasser. Ob ich hier wohl jemals raus kommen würde? Ich hatte mich jetzt so auf das was da war gestemmt das ich kurz verschnaufen konnte. Meine Hände drückte ich gegen die Wand um mich irgendwie festzuhalten. Ich musste es einfach schaffen. Ich wollte nicht mehr länger hier bleiben. Ich musste jetzt endlich hier raus. Also gut. Ich würde es noch einmal versuchen. „Lily?“ Was war das? Es war nicht sehr laut, doch es klang wie ein Ruf. Antworten konnte ich nicht, dazu hatte ich nicht die Kraft. Ich würde einfach der Stimme folgen müssen. Das war das einzige was ich tun konnte. Ich stieß mich von diesem Ding ab was unter mir war und das Wasser schwappte wieder über mich. Doch ich hörte wieder diese Stimme. Hier war ein Ausgang. Hier musste einfach einer sein. Ich würde es schaffen. Ich würde hier raus kommen. „Lily?!“ Ja, ich komme. Ich bin gleich da. Warte, bleib hier. Die Stimme wurde noch leiser. Bitte warte, ich komme. Ich bin hier. Hilf mir. Bitte. Warte. Ich strampelte und kämpfte gegen die Wassermassen die mich nach unten zogen. Da war Rettung. Ich würde es schaffen. „Lily? Wo bist du?“ Da war es. Ein Loch. Ein Fenster. Eine Tür. Ich wusste wo ich war. Ich war im Kartoffelkeller. Hier unten hatten sie immer die Kartoffeln aufbewahrt. Und diese kamen hier her durch ein kleines Fenster direkt über dem Boden in der Hausmauer. Dort würde ich raus kommen. Ich musste nur irgendwie dort hoch kommen. Da war sie die Wand. Ich war angekommen. Die Öffnung war nicht sehr weit oben. Durch das Wasser war ich schon fast dran. Wenn ich meine Arme nur ausstrecken könnte. Ich bräuchte mich nur hochziehen. Ich strampelte etwas fester mit den Beinen damit ich meine Arme ausstrecken konnte. Ich spürte das Grass unter meinen Fingern, die Erde. Es war trocken und fest. Fester Boden. Ich würde nur hoch kommen müssen. „Lily? Bitte. Wo bist du?“ Das war Liam. Erst jetzt erkannte ich seine Stimme. Doch ich brachte keinen Ton raus. Ich wollte rufen, doch es ging nicht. Wie könnte ich denn jetzt auf mich aufmerksam machen? Ich spürte wie meine Kraft mich verlies. Ich würde es nicht mehr lange aushalten. Gleich wäre es vorbei. Ich konnte mich auch nicht mehr festhalten. Ich versuchte irgendwo dort Halt zu finden und schlug mit der Hand gegen die kleine Tür die diese Fenster verschloss. Das war es. Ich hämmerte einfach nur noch gegen das Holz. Etwas anderes konnte ich nicht tun. Meine Kraft verließ mich und ich sank tiefer. Meine Beine wurden schwer, ich konnte nicht mehr strampeln. Mir war so kalt. Klar denken konnte ich auch nicht mehr. Nur klopfen. Das war das einzige an das ich denken konnte. Ich würde weiter klopfen müssen. Und dann packte etwas kaltes meine Hand. Ich wusste nicht was geschah. Das Wasser sank immer tiefer und meine Lunge fühlte sich mit frischer Luft. Jetzt spürte ich den Boden unter mir. Ich lag auf dem Boden. Das Grass stach mir ins Gesicht und Steine drückten. Aber ich war oben. Ich musste einfach oben sein. Doch wer hatte mich gerettet? War es Liam? Oder dieser Vampir? Erst mal musste das ganze Wasser aus mir heraus. Ich drehte mich mit dem Gesicht nach unten und begann zu husten. Ich hatte einiges verschluckt. Ich war nicht mehr stark genug das ich mich halten konnte. Ich brach zusammen. Der Boden kam mir entgegen, so weit war es ja gar nicht. Und ich bekam fast nichts mehr mit. Ich spürte nur noch wie sich wieder der Boden unter mir auflöste. Nein. Ich wollte nicht. Nicht schon wieder. Ich wollte auf meinen Boden. Warum durfte ich nicht auf meinen Boden? Kurz darauf spürte ich etwas weiches unter mir. Das Sofa? Oder was war da? Endlich. Alles um mich wurde leichter. Irgendjemand zog mir meine Sachen aus. Es ging viel zu schnell. Sofort war ich wieder in der Luft. „Lily, komm zu dir.“ Ich war doch bei mir. Ich bekam doch alles mit. Also war ich auch bei mir. Ich war nur zu schwach um etwas zu sagen. Was war das denn jetzt? Da war etwas kaltes unter mir. Richtig kalt und fest. Hart. Eisig. Ich wurde an eine Wand gelehnt. Wasser! Nein. Nicht Wasser. Bleib weg mit Wasser. Ich will nicht. Nicht schon wieder. Doch es war warm. War ich etwa im Bad? In der Dusche? Ich drehte mich weg, ich wollte nicht schon wieder Wasser ins Gesicht bekommen. „Tut mir leid aber es muss sein. Ich kann dich nicht anders wärmen.“ Das Wasser lief von meinem Kopf über mein Gesicht über meinen ganzen Körper. Doch da war noch etwas das nicht gleich warm werden wollte. Ich hatte noch etwas an. Aber auch das wurde langsam warm. Ich wusste nicht wie lange er mich mit diesem Wasser wärmte, doch irgendwann war das Wasser weg und er hob mich aus der Dusche. Auf dem Sofa wickelte er mich in einen Decke und nahm mich in die Arme. So fühlte es sich an. Ich war entkommen. Ich hatte es geschafft. Zwar nur weil er mich gerettet hatte, aber ich lebte noch. Ich musste endlich mit ihm reden. Die ganze Zeit konnte ich nichts sagen. Jetzt musste es endlich sein. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. Ja, er hielt mich in den Armen. Wie dumm ich nur gewesen war. Warum ich nicht warten konnte. Das hatte ich jetzt davon. Er war bestimmt wütend. Ob er mir verzeihen würde wenn ich ihn um Verzeihung bat? Er bemerkte das ich ihn ansah und sah mich auch an. „Es tut mir leid.“ Ich schaffte es nicht auf anhieb, doch ich brachte es heraus. Was kaltes Wasser alles anstellen konnte. „Shh. Du musst dich ausruhen. Sprich jetzt nicht.“ Doch. Ich musste sprechen. Ich musste ihm sagen das es mir leid tat. Das ich es nie wieder tun wollte. „Verzeih mir... bitte... ich wollte...“ „Shh. Lily. Beruhig dich. Es wird alles gut.“ Er drückte mich fest an sich und strich mir über die Wange. „Wir reden darüber wenn du wieder bei Kräften bist. Also ruh dich aus. Ich bleibe hier.“ „Es tut mir leid...“ „Ich bin dir nicht böse. Aber hör jetzt auf. Bitte.“ Ich war komplett in die Decke eingewickelt. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich nickte nur. Es tat mir so leid. Ich wollte es ihm sagen. Ich würde es ihm sagen wenn ich wieder Kraft dazu hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)