Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 16: Traum ----------------- Irgendetwas ließ mich leicht zusammenschrecken und riss mich aus dem Schlaf. Wach war ich nicht, ganz sicher nicht. Wäre ich wach gewesen hätte ich meine Augen sofort aufbekommen. Ich musste also noch im Halbschlaf sein. Nicht ganz wach, aber auch nicht mehr vollkommen schlafend. Und da war es schon wieder. Ich spürte etwas kaltes an meiner Schläfe. Ich dachte natürlich ich würde Träumen, also beachtete ich es nicht weiter und konzentrierte mich darauf meine Augen zu zu lassen. Doch es hörte einfach nicht auf. Erst jetzt merkte ich das es eine Hand war. Es waren mehr die Finger der Hand, die leicht über mein Gesicht strichen und ihre Spuren hinterließen. Kalte Spuren. Das war es wahrscheinlich auch, was mich zusammenschrecken ließ. Immer wieder spürte ich diese leichten, zarten Berührungen. Als mir eine Strähne meiner Haare ins Gesicht viel hob ich meine Hand an und wischte sie nach hinten. Dann zog ich meine Hand wieder an meinen Körper, kuschelte mich wieder in das, worauf ich lag und konzentrierte mich auf die Berührungen. Die kalten Spuren bedeckten jetzt mein ganzes Gesicht. Ich hatte mich bereits daran gewöhnt als ich wieder leicht zusammenzuckte und etwas zitterte. Ich spürte wie die Finger meinen Unterkiefer hinunter zu meinem Hals glitten. Sanft wurden meine Haare nach hinten gelegt. Vorsichtig, wie ich bemerkte, glitten die Fingerspitzen meinen Hals hinunter, das Schlüsselbein entlang bis in die Mitte wo es sich mit dem zweiten Schlüsselbein verband. Genau so leicht und vorsichtig glitten sie wieder zurück und dann zu meinem Schulterblatt. Ich merkte wie mein Oberteil an dieser Seite leicht über den Arm gezogen wurde, so das meine Schulter und das Schulterblatt frei waren. Es fühlte sich alles so gut an. Ich wollte meine Augen nicht öffnen da ich fürchtete es könnte aufhören. Ich genoss es einfach. Und dann spürte ich etwas weiches auf meiner Schulter. Ganz zart und vorsichtig wurde jeder Zentimeter meiner Schulter mit Küssen bedeckt. Auch die Lippen waren kalt und hinterließen ihre Spuren auf meiner Haut. Langsam bewegten sich die Küssen zu meinem Hals. Immer zaghafter und vorsichtiger legten sich die Lippen auf meine Haut. Bis sie dann an meinem Hals angekommen waren. Ich konnte hören wie die Luft an meinem Hals eingesogen wurde. Dann spürte ich eine Nasenspitze. Sie fuhr meinen Hals entlang zu meinem Ohr und vergrub sich dort in meine Haare. Wieder wurde die Luft scharf eingesogen. Jetzt konnte ich es nicht nur hören, ich spürte auch den Atem auf meiner Haut. Wieder wurden sanft einige Küsse auf meinen Hals platziert. Langsam öffnete sich der Mund und ich spürte etwas spitzes. Waren das etwa Zähne? Doch so spitze Zähne hatte doch keiner. Leicht wurde über die Haut an meinem Hals gekratzt und wieder hörte ich das die Luft scharf eingesogen wurde. Irgendetwas in mir begann sich zu wehren. Das, was da passierte, war nicht richtig. Ich musste etwas dagegen tun. Ich kniff meine Augen zusammen und begann mich zu drehen. Es musste funktioniert haben. Dort war nichts mehr. Nichts, das meinen Hals berührte, nichts das über meine Haut strich, nichts das meinen Duft einsog. Plötzlich spürte ich wie sich der Boden unter mir verlor. Da waren nur noch 2 Arme. Einer der um meinen Oberkörper geschlungen war und mich an einen anderen Oberkörper drückte und einer der meine Beine hielt. Da war jemand. Ich wusste nur nicht wer. Doch ich wusste das die Nähe nicht beängstigend war. Ich zog meine Arme zwischen meinem und dem anderen Körper heraus und legte sie um den Hals der Person die mich trug. Dann kuschelte ich mich an die starke Brust. Meine Hände glitten über kalte Haut. Sie war genau so kalt wie die Finger und die Lippen die mich berührt und geküsst hatten. Wie es wohl wäre wenn nicht ich von etwas kaltem geküsst wurde, sondern ich diese kalte Haut küsste? Ich überlegte gar nicht lange. Wie auch. Ich schlief ja noch fast. Ich vergrub mein Gesicht zwischen Hals und Schulter dieser Person. Als ich einatmete roch ich etwas köstliches. Es roch so gut. Einen solchen Geruch hatte ich noch nie zuvor gerochen. Dann legte ich sanft meine Lippen an seinen Hals. Es fühlte sich komisch an, doch im selben Moment kribbelte alles in mir. Mir wurde auf einmal so kalt das ich mich noch mehr an ihn schmiegte. Doch von ihm bekam ich keine Wärme. Leicht benebelt von diesem Geruch fiel ich wieder etwas tiefer in den Schlaf. Erst als ich auf etwas weiches gelegt wurde bemerkte ich wieder etwas. Ich lag zwar, doch meine Arme waren immer noch um seinen Hals geschlungen. Zwei Hände glitten meine Arme entlang zu meinen Händen und lösten sie von einander. Mein Kopf wurde auf ein Kissen gelegt und meine Haare nach hinten gestrichen. Dann wurde eine Decke über mich gelegt und ich vergrub mich in ihr. Ich spürte wieder diese kalten Finger an meiner Wange und sie drückten meinen Kopf leicht nach oben. Das letzte was ich spürte waren diese zarten, weichen Lippen auf meinen. Die Müdigkeit packte mich und ich verlor jedes Gespür für irgendetwas. Gott. Was war das denn für eine Nacht? Hatte die Cola etwa solche Nachwirkungen? Nein, bestimmt lag das nicht an der Cola. Mein Nacken tat weh und ich konnte mich zu erst auch sonst kaum bewegen. Als ich langsam wieder in Bewegung kam streckte ich mich und dehnte meinen Hals etwas. Ich musste falsch gelegen haben. Ich griff mit meinen Händen an meinen Hals und tastete ihn leicht ab. Was war das? An manchen Stellen war mein Hals total kalt. Prüfend fuhr ich weiter über meine Haut. Mein Gesicht entlang und über meine Schultern. Hatte ich irgendetwas verpasst? Wieso war ich denn an manchen stellen so kalt? Komisch. Ich konnte mich an nichts erinnern. Ich musste doch aber wissen was passiert war. Ich ging den gestrigen Tag in Gedanken noch einmal durch. Schule war nicht wichtig, sicher war da nichts passiert das diese Folgen hatte. Ich kam also nach hause, erfuhr das ich das Wochenende für mich hatte, dachte etwas nach, machte mich dann fertig und ging rüber. Ich hatte mehrere Probleme mit dem Licht deswegen war ich noch 2 mal hier. Dabei fiel mir auf das ich mich in meinem Zimmer befand. Dann hatten wir Musik gehört, geredet und uns dann einen Film angesehen. Was hatten wir noch mal gesehen? Ich wusste nicht mehr welcher Film es war. Wie war er ausgegangen? Ich wusste es nicht. War ich etwa eingeschlafen? Schon möglich, die Cola hatte nachgelassen. Daher wahrscheinlich der Schmerz in meinem Nacken. Und was war dann? Wie war ich hier her gekommen? Ich versuchte mich zu konzentrieren und dachte angestrengt nach. Nein. Ich riss meine Augen auf und saß im nächsten Moment kerzengrade im Bett. Das konnte doch nicht wirklich... Das war nicht... Wie konnte das passiert sein? Hatte er etwa... Nein. Aber was wenn... es wahr war... Wenn es kein Traum gewesen war? Bestand die Möglichkeit das es passiert war? Ich konnte mich an diese kalten Hände und Lippen erinnern. Das würde erklären warum meine Haut so kalt war. Würden Berührungen und Küsse solange spürbar bleiben? Ich konnte es mir nicht wirklich vorstellen. Ich sprang aus dem Bett und rannte ins Bad. Es sah alles normal aus. Auf den ersten Eindruck zumindest. Ich betrachtete mich im Spiegel und stellte nichts besonderes oder eine Veränderung fest. Vielleicht würde diese Kälte ja verschwinden wenn ich meine Haut warm machte. Ich öffnete den Wasserhahn und wartete bis es warm wurde. Dann nahm ich einen Lappen hielt ihn unter das mittlerweile heiße Wasser, drückte ihn leicht aus und wusch mir dann das Gesicht und meinen Hals. Ich machte es mehrfach damit das Wasser auch wirken konnte. Als ich der Meinung war meine Haut wäre jetzt warm genug nahm ich mein Handtuch und trocknete mich ab. Dann wartete ich kurz und tastete dann wieder darüber. Es war immer noch alles kalt. Das konnte doch gar nicht sein. Ich sah mich im Spiegel an doch mir fiel immer noch nichts auf. Bis ich dann genau hinsah. Zwischen meinem Hals und meiner Schulter war ein roter Streifen entstanden. Was war das? Hatte ich mich irgendwie gekratzt? Und dann fiel mir auch das wieder ein. Während er mich geküsst hatte kratzten seine Zähne über meine Haut. Doch sie waren so spitz. Ein Mensch hatte nicht so spitze Zähne. Ein Mensch? Hatte ich jetzt gerade wirklich gedacht er wäre keiner? Was sollte er denn sonst sein? Er war doch ein ganz normaler Junge. Ganz normal im Sinne von normal eben. Doch je länger ich darüber nachdachte um so klarer wurde mir das das gar nicht stimmte. Doch ich konnte mir auch nicht erklären „Was“ er sonst sein sollte. Ich müsste endlich die Wahrheit erfahren. Ich würde mit ihm reden müssen. Das konnte so nicht weiter gehen. Es konnte so einfach nicht bleiben. Sofort wanderte mein Blick zum Fenster. Sogleich ging ich auch hinüber und öffnete es. Ich sah mir die Fenster des Hauses gegenüber genau an, konnte ihn aber nicht sehen. Das würde nichts bedeuten. Ich hatte ihn oft nicht gesehen. Schnell schloss ich das Fenster wieder, kämmte mir die Haare, zog mich um und nahm meine Tasche. Sie lag auf meinem Stuhl, zusammen mit der DVD. Ich suchte nach meinem Schlüssel der auch, so wie ich ihn platziert hatte, in der Außentasche meiner Tasche war. Ich zog mir Schuhe an, lief die Treppe hinunter, schloss hinter mir ab, rannte über den Hof und in das alte Haus hinein. So schnell war ich die alte, morsche Treppe noch nie hochgegangen. Wahrscheinlich lag es daran das ich nicht ging sondern rannte. Erstaunlich war das die Treppe das aushielt. Die Stufen bogen sich zwar leicht unter mir aber sie gaben nicht nach. Vor der Wand angekommen betätigte ich das Holzstück und stand ungeduldig davor bis sich die Tür öffnete. Hinter der Wand drückte ich den Knopf und ging die Treppe hoch. Die Kerzenständer standen alle noch da wo ich sie platziert hatte. Doch ansonsten war alles wie ich es beim ersten Mal gesehen hatte. Und wieder war Liam nicht da. Ich durchsuchte die ganze Etage, fand ihn aber nicht. Die Uhr sagte mir das es 9 Uhr war. Vielleicht war er wieder essen. Ich spürte ja auch das ich Hunger bekam. Doch ich ließ mich davon nicht stören. Vor dem Sofa stand noch meine Cola und auf dem Tisch stand noch die Schale mit Chips. Vorerst würde ich mich damit begnügen müssen. Ich wollte ihn nicht verpassen. Also setzte ich mich auf das Sofa, trank einen Schluck Cola und griff mir die Schale mit den Chips. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)