Vergessene Erinnerungen von ManuYasha (Das finale Kapitel ist on!) ================================================================================ Kapitel 7: Im Lager der Wölfe ----------------------------- Es war ein seltsames Gefühl für Inuyasha. Viele dieser Personen hatte er erst vor wenigen Stunden kennengelernt. Hatte von der für ihn immer noch seltsam erscheinenden Prophezeiung Weiteres von Ibuki gehört, welcher sich im Innern des Versteckes ausruhte. Ibuki hatte ihm erzählt, dass Urakata ihnen eines Tages persönlich erschienen sei und ihnen von der Prophezeiung berichtet hatte. Davon wie ein Hanyou den letzten Splitter des Shikon no Tama finden und das Juwel somit vereinen würde. Urakatas Prophezeiung versprach ihnen darauf eine Welt, in welcher sie endlich akzeptiert werden würden. Nach diesem Ziel strebte die Gruppe ohnehin, wie Inuyasha bereits von Hoyoku wusste. Dieser war den ganzen Morgen über auswärts gewesen und hatte zusammen mit der Katzenhanyou, Megumi nach dem Lager der Wölfe gesucht. Erst spät nach Mittag kamen die Beiden zurück zur Zuflucht, fanden aber nur Ibuki vor, welcher sie mit einem müden Lächeln begrüßte: „Und? Hattet ihr Erfolg bei der Suche?“ „Und ob, diese stinkenden Wölfe sind ja nicht besonders schwer auszumachen. Sie haben ihr Lager in den Höhlen des Wasserfalls, tief unter uns, aufgeschlagen“, erklärte Megumi. Hoyoku interessierte derweil etwas anderes, als er Ibuki allein in der Zuflucht sah: „Wo sind denn Inuyasha und Takeru?“ Ibukis Blick trübte sich etwas, „Sie sind nach draußen um zu trainieren…“ Mit einem nicken wandte sich Hoyoku wieder um und lief nach draußen, um nach Inuyasha zu sehen. Megumi hingegen begegnete Ibukis traurigem Blick, „Du hattest auch schon Trainingsstunden bei Takeru“, stellte sie fest und erinnerte sich an die Abende, an welchen Ibuki niedergeschlagen mit Takeru aus dem Wald zurückgekehrt war, da er seine Kräfte immer noch nicht beherrschen konnte. Bis heute, gelang es Takeru nur in scheinbar zufälligen Abständen seine Kräfte einzusetzen. „Vergiss doch was geschehen ist, Takeru“, versuchte Megumi ihn aufzuheitern. Ibuki lächelte und folgte Hoyoku nach draußen, doch Megumis Versuch war wohl in keinster Weise gelungen. Ibuki fühlte sich schuldig dafür, dass Kazumi entführt wurde. Für Inuyasha war das Training eine Erfahrung der ganz besonderen Art. Auch wenn er sich überhaupt nicht erinnern konnte, jemals gekämpft zu haben, wich er Takerus Angriffen mit Leichtigkeit aus und nicht selten setzte er auch gleich, reflexartig, zum Gegenangriff an. Takeru war sichtlich erstaunt, „Eines ist jedenfalls klar: du verstehst einiges von der Kampfeskunst. Aber dank unserer Abstammung haben viele von uns zusätzliche Fähigkeiten.“ Takeru wurde etwas konkreter und wies Inuyasha an, aus dem Weg zu gehen. Selbst Inuyashas Augen hatten Mühe das Folgende genau zu erfassen, als sich Takeru zu einem Bündel aus braunem Bärenfell wickelte und mit hohem Tempo losraste. Inuyasha folgte der rasenden Kugel und beobachtete wie sie gegen einen Baumstamm donnerte und diesen kurzerhand fällte. Unversehrt entrollte sich Takeru und richtete sich zu seiner vollen Größe auf und belächelte Inuyashas Staunen. „Auch in dir müssen einige Kräfte eines…“, er beäugte Inuyashas Ohren, „…Inuyoukai vorhanden sein, außer deinen überaus geschärften Sinnen natürlich.“ Inuyashas sah etwas ungläubig an sich herab, „Und wie…?“ „Deine Klauen zum Beispiel. Versuch einmal bei meinem nächsten Angriff hauptsächlich sie einzusetzen“, erklärte Takeru, der leicht genervte Unterton war nicht zu überhören. Während die beiden Hanyou ihr Training fortsetzten betrachtete es Hoyoku aufmerksam. „Er ist ziemlich gut“, hörte er plötzlich Ibukis Stimme und wandte sich zu ihm um. „Das ist er wirklich, Urakata hatte auch darin recht.“ Ibuki betrachtete wie Inuyashas Klauen an Takerus Abwehr abprallten, während er nach Worten suchte: „Wann…Ich meine das Lager der Wölfe…Wann befreien wir Kazumi?“ Hoyoku blickte aus seinen Augenwinkeln auf Ibuki, ihn bedrückte etwas und Hoyoku konnte sich nur zu gut vorstellen, was es war. „Ibuki“, begann er. „Du brauchst nicht stark sein, um von uns zu akzeptiert werden. Glaub mir, Einige von uns währen froh, wenn gewisse Eigenschaften nicht ständig präsent wären.“ „Darum geht es auch nicht…Nicht direkt“, erwiderte Ibuki und starrte zu Boden. Vor ihnen erklang Takerus überraschter Ruf, als er von Inuyashas Angriff zu Boden geworfen wurde. Keiner sagte etwas, bis Hoyoku schließlich aufstand und sagte: „Heute Abend, beim Einbruch der Nacht.“ Auch wenn sie den besagten Wasserfall, bei welchem sich das Lager der Wölfe befand, stets sehen konnten, war der Weg dahin doch länger, als sie zuerst angenommen hatten. Der Nachmittag war bereits angebrochen, als Kagome, ihre Freunde und die drei Wolfsyoukai das von großen Steinen übersäte Flussbett erreichten, in welches der gigantische Wasserfall mündete. Staunend betrachtete Kagome die tosenden Wogen, während sie dem Lauf des Flusses zum Wasserfall hin folgten. Kagome erkannte einen von dichtem Dunst umgebenen Eingang in der hellen Felswand, vor dem zwei Wachen standen. Doch dies waren nicht die einzigen Wolfsyoukai, überall auf der steilen und teilweise von knorrigen Bäumen bewachsenen Felswand, welche wahrscheinlich nur dank ihrem dunklen Fell durch den Dunst zu sehen waren. „Kouga!“, rief einer der beiden Wachen und kam zu ihnen gerannt als er die zahlreichen Verletzungen sah. Auch die andere Wache kam mit überraschtem Gesichtsausdruck zu ihnen, „Wir dachten sie hätten dein gesamtes Rudel ausgelöscht!“ „Das hätten sie auch beinahe“, gestand Kouga. „Ich habe gehört ihr hält eine von ihnen gefangen?“ Die Wache nickte, „Hittoushi-sama ist im Moment auch bei ihr, ich führe euch hin.“ Dabei wies er sie alle an, ihm in die Höhle zu folgen, während die andere Wache draußen blieb. Ihre drei Begleiter lösten sich wortlos von ihnen und verschwanden in einen Seitengang, von welchen es in der lichtdurchfluteten Höhle einige gab. Nach einigen Schritten breitete sich der Höhlengang zu einem riesigen, steinernen Saal auf, von dessen Decke in regelmäßigen Abständen Wasser tropfte, als ob es in der Höhle regnen würde. Die Wache führte sie zwischen einigen Bettlagern vorbei in die Mitte der Höhle, wo sich eine große Anzahl Wölfe versammelt hatten. Sie bildeten einen Halbkreis um zwei Gestalten, welche sich in der Mitte der Menge befanden. Die eine Gestalt war auch ein Wolfsyoukai, mit gräulichem Fell und ernstem Gesicht. Wobei die andere Gestalt ein Mädchen war. Schwer atmend und mit zornerfülltem Gesicht lag es vor dem Wolfsyoukai auf dem steinernen Boden, ihr hellbrauner Kimono war voll von Schmutzflecken und an etlichen Stellen zeigten sich Risse im Stoff. „Ist da etwa…?“, murmelte Kagome und betrachtete das Mädchen. Es konnte kaum älter als sie selbst sein. „Die Gefangene, richtig“, bestätigte die Wache. „Geht zu Hittoushi.“ Während Kouga direkt auf die Menge zulief blieben Kagome, Miroku, Sango und Shippou erst abseits. „Es ist merkwürdig…“, begann Miroku plötzlich und setzte einen ernsten Blick auf. Shippou sprang auf Sangos Schulter um besser sehen zu können, während diese fragte: „Was meinst du?“ Mirokus Blick folgte Kouga, welcher sich durch die Menge drängte. „Dieses Mädchen ist auch ein Hanyou, genau wie der Junge, mit welchem Inuyasha verschwunden ist.“ Shippou spähte verblüfft zu Miroku rüber, „Du spürst so etwas?“ „Glaub mir, ich war genug lange in Inuyashas Gegenwart, um die Art der Aura, welche ein Hanyou verbreitet zu erkennen.“ Kouga hatte sich inzwischen zu dem Wolfsyoukai vorgedrungen, welcher vor dem Mädchen stand. Dieser begegnete Kouga mit überraschtem Blick, genauso wie einige seiner Wölfe zuvor, „Kouga. Es freut mich wirklich sehr, dass du den hinterhältigen Angriff dieser Bande“ – sein verachtender Blick schweifte kurz zu dem Mädchen – „Überlebt hast.“ „Danke. Hittoushi, ich bin mit Verbündeten meines Rudels hierher gekommen. Ich sowie sie auch wollen von eurer Gefangenen einige Antworten.“ Hittoushi verstand und blickte nochmals auf das Mädchen herab, „Sie hat sich bisher nicht groß zu Wehr gesetzt, antwortet aber nur auf ihren Namen, Kazumi. Ich schicke die anderen Wölfe wieder auf ihre Posten.“ Gesagt, getan. Sie staunten nicht schlecht, wie schnell sich die Menge auflöste und sich überall in der Höhle verteilte. Offenbar waren die Wölfe erst seit kurzem hier, da einige der Wölfe immer noch mit dem Bau ihrer Lager beschäftigt waren. Kagome und ihre Freunde näherten sich Kouga und Kazumi, welche mit gefesselten Handgelenken am Boden lag. Sie schaute die Neuankömmlinge mit verachtendem Blick an, der Rest ihres Gesichtes war von ihrem braunen Haar, nass von den zahlreichen Pfützen, verdeckt. Kouga näherte sich ihr langsam und fragte: „Gehörst du wirklich zu denen, welche mein Rudel getötet haben?“ „Sie sind nicht tot“, lautete die Antwort, worauf Kouga mit überraschender Geschwindigkeit Kazumis Kimono ergriff und sie daran emporzog. „Was ist mit ihnen geschehen?!“ Kazumis Kopf glitt zur Seite und ihr Blick wurde ausdruckslos, während sie zu Kagome blickte. Kouga schüttelte sie, „Antworte!“ „Wo ist Inuyasha!?“, rief Kagome plötzlich und trat zu Kouga und der überraschten Kazumi. Langsam lockerte sich Kougas Griff und Kazumi sank in die Hocke, ohne den Blick von Kagome zu lassen, „Tut mir leid, ich kenne niemanden mit diesem Namen.“ „Lüg nicht!“, entgegnete Kagome. „Wenn du wirklich zu der Gruppe gehörst, welche auch Kougas Rudel angegriffen haben, weißt du auch von dem Hanyou mit dem Federhaar!“ Sofort änderte sich etwas in Kazumis Blick und sie schien zu verstehen, „Dann musst du ihn kennen…Gekannt haben.“ Weder Kagome, noch Sango, Miroku, Kouga oder Shippou wussten in dem Moment was die letzten beiden Worte zu bedeuten hatten. Miroku gab sich aber nicht so schnell zufrieden: „Ja, wir kennen ihn nur allzu gut, doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Denn er scheint uns nicht wiederzuerkennen!“ Kagome glaubte im ersten Moment nicht, was sie sah: Mitleid in Kazumis Blick. „Ihr müsst ihn sehr gut gekannt haben“, stellte sie fest. „Doch egal was einmal war, der Auserwählte hat sein früheres Leben vergessen.“ „Inuyasha ist ein Auserwählter?!“, platzte es aus Shippou. Doch nicht nur er war verwirrt. „Er hat also seine Erinnerungen, alle seine Erinnerungen verloren?“, fragte Kagome nervös, auch wenn Kazumi es bereits gesagt hatte, konnte sie es noch immer nicht glauben. „Ja, die Person, die du Inuyasha nennst existiert nicht mehr…“, sagte Kazumi leise. „Und wieso nennt ihr in Auserwählter?“, fragte Kouga weiter, doch Kazumi stellte wieder auf stur und starrte zu Boden. Hittoushi, der Anführer des Rudels hatte sich wieder zu ihnen gesellt und erwiderte Kazumis hasserfüllten Blick. „Sie hat euch wohl nicht besonders viel erzählen wollen. Doch keine Sorge“, meinte er. „Wir haben ihrem Anführer ausrichten lassen, sich hier blicken zu lassen, wenn er sie jemals wieder lebendig sehen will.“ Kouga wurde stutzig: „Und du denkst, dass er wirklich darauf reinfallen wird?!“ Lächelnd schüttelte Hittoushi seinen Kopf, „Nein. Aber ich denke, dass die Bande uns angreifen werden…Früher oder später.“ Er wandte sich Kagome und ihren Freunden zu, „Verbündete von Kougas Rudel sind auch unsere Verbündete. Ihr dürft also gerne in unserem Lager rasten.“ „Ich glaube, dieses Angebot nehmen wir gerne entgegen“, meinte Miroku, denn im Gegensatz zu Kouga hatte er sich noch nicht so schnell von dem Kampf gegen Shingami erholt. Auch Kagome, Sango und Shippou stimmte dem Mönch zu. Kazumi war im Moment sowieso ihre einzige Spur. „Was wollt ihr eigentlich mit ihr tun, wenn ihr Anführer nicht aufkreuzen wird?“, fragte Kouga Hittoushi. Erneut lächelte der Anführer des Rudels, doch dieses Mal gefiel es nicht nur Kagome ganz und gar nicht. „Wir werden das tun, was wir dem Anführer mitgeteilt haben.“ Ihr Training hatten Inuyasha und Takeru abgeschlossen, ohne dass Inuyasha einer der von Takeru beschriebenen Fähigkeiten entdeckt hatte. Im Versteck unter dem massiven Baum hatten sie sich alle versammelt. Hoyoku, Megumi, Ibuki, Takeru und Inuyasha. Hoyoku verschränkte die Arme, „Ihr wisst ja schon, dass Megumi und ich heute morgen nach dem Lager der Wölfe gesucht haben. Und wir haben es gefunden, es ist sogar ganz in der Nähe.“ „In den Höhlenanlagen, unterhalb des Wasserfalls“, fuhr Megumi fort. „Es gibt drei Eingänge und alle sind von ein paar Wölfen bewacht. Doch unser Vorrat an Giftrauch reicht dafür noch aus.“ Takeru, welche neben Inuyasha stand sah seinen fragenden Blick und flüsterte ihm zu: „Ziemlich wirkungsvoll, das Zeug. Wir haben es vom Wipfel der Finsternis, wie Hoyoku ihn nennt. Seltsamer Ort, Naraku soll dort sein Unwesen treiben.“ Naraku. Diesen Namen hatte Inuyasha bereits mehrmals gehört. Er schien ein Youkai zu sein, jedenfalls verfeindet mit dieser Gruppe hier. Und von Hoyoku wusste Inuyasha, dass Naraku gleichzeitig auch hinter ihm her war. Doch aus welchem Grund wollte Naraku ihn? Versuchte er vielleicht die Prophezeiung, von welcher alle hier immer sprachen zu verhindern? Hoyoku ergriff wieder das Wort: „Das wird die Wölfe lähmen, doch wir müssen vorsichtig sein. Der Giftrauch ist für Menschen tödlich, die Stadt Nashira darf nicht aufmerksam werden…Das würde uns nur unnötige Schwierigkeiten bringen.“ „Inuyasha und Megumi“, sagte Hoyoku und sein Blick fiel auf Inuyasha. „Ihr Beide werdet mit mir ins Innere der Höhlen vordringen um Kazumi zu retten, während Ibuki den Rauch einsetzt.“ Megumi verzog ein überraschtes Gesicht, „Und was ist denn mit Takeru?“ „Ich…Ich werde nicht mit euch kommen. Heute ist der Tag.“ Die Katzenhanyou schien zu verstehen und verstummte augenblicklich. Mit diesen Worten wandte sich Takeru auch ab und verschwand hinter der Steintür. „Heute vor zwei Jahren wurde seine Schwester…Ermordet“, erklärte Megumi Inuyasha und blickte zur der steinernen Tür, welche sich in diesem Moment schloss. Auch Hoyoku sah noch einige Momente zu der Tür, bevor er fortfuhr: „Bald wird die Sonne untergehen. Sobald es soweit ist brechen wir auf, wir benötigen jeden Vorteil, den wir haben können…Deshalb fällt es mir auch schwer Takeru gehen zu lassen, aber ich bin überzeugt, dass wir es auch ohne ihn schaffen können.“ Der Wald um Takeru herum leuchtete im Licht der Abendsonne. Der Trampelpfad, welchen er folgte, wurde zunehmend fester, Nashira musste in der Nähe sein. Kurz bevor Takeru den Waldrand erreichte näherten sich eine kleine Menschengruppe, Sammler. Sie bemerkten den Hanyou nicht, währen sie sich, mit ihren Holzkörben auf ihrem Rücken, im Wald verteilten. Die Gruppe hätte Takeru auch gar nicht sehen können, denn der Hanyou hatte den Fußweg verlassen und setzte seinen Weg durch das Gebüsch fort. Lautlos lief Takeru weiter auf die weite Grasebene hinaus. In der Ferne konnte er den Wipfel der Finsternis sehen. Hoyoku hatte mit seiner Namensgebung wirklich recht, der Gipfel des Berges verschwand in einer düsteren Wolkendecke und auch sonst schien eine bedrohliche Atmosphäre von dem Berg auszugehen. Das hielt ihn aber nicht davon ab, seinen Weg genau dort hin fortzusetzen… Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)