Vergessene Erinnerungen von ManuYasha (Das finale Kapitel ist on!) ================================================================================ Kapitel 3: Erbitterte Suche --------------------------- Mehrere Dorfbewohner kamen Kagome, Miroku, Sango und Shippou auf ihrem Weg am Dorf vorbei entgegen. Doch weder die weinenden Frauen, noch die finster und verzweifelt blickenden Männer schienen sie zu beachten. Manche der vielen Kinder blickten ängstlich auf ihre Waffen, die rauen Kriegszeiten hatten sie ziemlich geprägt. In diesen Zeiten musste ein wehrloses Dorf jederzeit mit Angriffen von Diebesbanden und anderen Gesindel rechnen. Vor ihnen entdeckte Kagome eine junge Frau, welche neben einem weinenden Kind saß und dieses zu trösten schien. Immer wieder fuhr sie mit ihrer Hand über den Kopf der Jüngeren und wischte ihre Tränen ab. „Lasst mich helfen“, erklang Mirokus gefasste Stimme und wenige Augenblicke später kniete der Mönch neben dem weinenden Kind und reichte ihm eine seiner Bandagen. „Das ist die letzte die ich habe, aber sie wird die Schmerzen lindern“, erklärte er und legte die Bandage um das blutende Knie des Mädchens. Die junge Frau, wahrscheinlich die Mutter des weinenden Kindes, sah zu ihnen auf und bedankte sich mit einem Nicken. Dann fiel ihr Blick auf Sangos Katana und Kagomes Bogen. Die Dämonenjägerin konnte sehen, wie die Frau ihr Katana betrachtete, beinahe furchtvoll. „Habt ihr gegen das Monster gekämpft?“, fragte die Mutter direkt und stand auf. Irgendetwas in den Augen der Frau sagte Miroku, dass sie von Shingami, oder das Kristallwesen bereits gehört hatte. Sie schien etwas zu wissen. Deshalb überging Miroku die Frage und stellte gleich eine Gegenfrage: „Hat euch dieses Wesen schon einmal angegriffen?“ Das Kind hörte auf zu weinen und klammerte sich ängstlich an d von Schmutz befleckten Rock seiner Mutter. Beinahe ungläubig gehört zu haben, was Miroku sie gerade gefragt hatte erwiderte die Mutter langsam: „Nein…Aber habt ihr die Geschichten nicht gehört?“ Jetzt horchten auch Kagome und Sango auf. Ihre Vermutung schien berechtigt, die junge Frau wusste also mehr über Shingami. „Welche Geschichten?“, meldete sich jetzt Shippou zu Wort. „Na ja…“, begann sie. „Seid geraumer Zeit verschwinden in zahlreichen Dörfern Menschen…Meistens sollen gleich sämtliche Bewohner eines Dorfes verschwunden sein.“ Davon hatten sie wirklich noch nichts gehört, was Miroku auch ziemlich verwunderte. Sofern die „Geschichte“ der Frau auch der Wahrheit entsprach. „Und um sich diese mysteriösen Vorfälle zu erklären, hat man die verschiedensten Gerüchte und Geschichten verstreut. Die wohl zutreffendste ist…Ist das dieses Monster die Menschen entführt hat.“ Auch wenn Kagome diese Erklärung noch als möglich erachtete, konnte das nicht alles sein. Wie sollte dieser doch ziemlich auffällige Youkai, Shingami ein ganzes Dorf entführen, vor allem wenn die meisten Bewohner bei seinem Anblick panisch davon rennen würden. Miroku gab sich mit dieser Erklärung ebenfalls nicht zufrieden: „Aber hat denn niemand etwas dagegen unternommen? Ich meine, das wir davon nichts gewusst haben lässt sich ja noch erklären: immerhin waren wir länger nicht mehr in dieser südlichen Gegend…Irgendjemand muss doch-“ Plötzlich griff Sango nach Mirokus Schulter und unterbrach den Mönch: „Miroku!“ Dabei wies sie auf eine kleine Menschengruppe, welche mit schnellen Schritten auf sie zukam. Einer der Männer hielt ein Schwert, samt Schwertscheide in der Hand, welches den Freunden nur allzu bekannt vorkam: Tessaiga! Sofort eilte Kagome zu dem älteren Mann und riss ihm das Schwert aus der Hand. Noch ehe der verärgerte Mann reagieren konnte fragte Kagome ihn: „Wo habt ihr das gefunden?!“ „Es ist wichtig“, fügte Sango hinzu und eilte an Kagomes Seite, während Miroku sich mit einem strahlenden Lächeln bei der Frau bedankte. Shippou folgte dem Mönch kopfschüttelnd zu Kagome und Sango. Irgendwie vergaß der angerempelte Mann seine Wut und blickte etwas verwundert in die Runde, „Das…Das lag ganz in der Nähe…Richtung Wald.“ Als er sah, wie die Vier, von Kagome angeführt in die besagte Richtung los liefen, rief er ihnen nach: „An eurer Stelle würde ich vorsichtig sein! Das Schwert war von Blut umgeben, von noch ziemlich frischem Blut!“ Der Lärm des Dorfes war bereits verstummt, als Kagome, Miroku und Sango, sowie Shippou zusammen mit Kirara den Waldrand erreichten. Die blühenden Wiesen hatten sich hier zu kniehohem, rauem Gras verwandelt. Obwohl sie die von dem Mann beschriebene Blutlache nicht hatten finden konnte, war Kagome sichtlich beunruhigt: „Wieso kommt Inuyasha nicht zurück? Seine Verwandlung dauert doch nicht so lange…“ Keiner wusste eine Antwort darauf, denn Kagome hatte natürlich recht. Bisher hatten Inuyashas Verwandlungen in einen blutrünstigen Youkai nie besonders lange angehalten, doch dieses Mal war etwas anders gewesen. Kagome hätte Inuyashas Kampf gegen Shingami nicht einmal miterleben müssen um zu spüren, dass etwas Seltsames in Inuyasha vorgegangen war. Shippou sprang auf ihre Schulter und versuchte Kagome aufzuheitern: „Wir werden ihn finden!“ „Hoffentlich…“, seufzte Kagome leise und blickte in den düsteren Wald hinein. Sie hatte selten einen so wild und nahezu regenwaldähnlichen Wald gesehen. Hohe Bambusgruppen wuchsen hier und da und immer wieder bahnte sich ein dickes, heckenartiges Gewächs in ihren Blick. Kagome lief zuerst, zusammen mit Shippou auf ihrer Schulter, in den Wald hinein, Tessaiga hielt sie dabei weiterhin fest umklammert. Langsam verschwanden die vier Gestalten in den sanften Nebelschleiern, welche in dem dicht bewachsenen Grün schwebten. Inuyashas hielt inne und sah sich um. Durch das inzwischen lichter gewordene Blätterdach konnte er das trübe Grau der aufziehenden Wolken sehen. Eine kühle Briese fuhr durch die Blätter. Inuyasha spürte die angenehme Kälte auf seiner Wunden Haut und atmete tief ein. Wie lange war er bereits durch den nicht mehr endenden Wald gelaufen? Er wusste es selbst nicht mehr. Doch in diesem Moment der Stille war es Inuyasha egal. Für diesen kurzen Moment schien das Grauen, die schrecklichen Bilder aus seinem Gedächtnis zu verschwinden. Vorsichtig ließ sich Inuyasha in das feuchte Gras sinken und lehnte sich an einen Bambusstamm, seine Augen spähten zu den Wolken empor. Aber auch die letzten blauen Flecken des zuvor strahlenden Himmels gaben ihm keine Antwort. Keine Antwort wo er war und wie er an diesen Ort gekommen war. Wieso seine Kleider in seinem eigenen Blut getränkt waren und wieso er so schwer verletzt war. Oder wohl die wichtigste Frage: wieso er sich nicht mehr an all das erinnern konnte. Ein sanfter Schauer überkam Inuyasha als er seine tiefrote Hitoe auszog und die Blutflecken betrachtete. Angewidert warf er sie ins Gebüsch und vergrub seinen Kopf zwischen seinen Handflächen. Ein Geräusch weckte Inuyasha aus seiner Starre. Seine spitzen Hundeohren zuckten, das Geräusch wiederholte sich. Inuyasha verharrte in seiner Position, doch sein ganzer Körper spannte sich an. Und für ein weiteres Mal hörte der Hanyou das leise Knacksen von Bambusholz, als ob jemand vorsichtig darüber schreiten würde, jetzt aus nächster Nähe. Augenblicklich bäumte sich Inuyasha auf und griff nach etwas, was sich an seiner Taille befinden sollte, seine Hand griff aber ins Leere. Noch bevor sich Inuyasha über den instinktiven Reflex wundern konnte sah er den Verursacher der Geräusche vor sich. Als er in die gelb leuchtenden Augen des Wolfes blickte sanken seine Arme langsam herab und Inuyasha betrachtete das Tier verwundert. Der Wolf erwiderte Inuyashas Blick, dann einen Moment später verschwand das Tier wieder im Unterholz. Nicht das Auftauchen des Wolfes verwirrte Inuyasha, es war der Geruch, welcher den Wolf umgab. Inuyasha glaubte diesen Geruch schon einmal gerochen zu haben. Er suchte eine Verbindung in seinem Gedächtnis, doch es war als ob die Erinnerung wie Sand durch seine Finger rinnen würde. Ein Gefühl mischte sich in die Verwirrung Inuyashas, Wut und nahezu leichte Abscheu. Doch woher das Gefühl kam und ob Inuyashas Unterbewusstsein es vielleicht mit dem Geruch in Verbindung brachte vermochte der Hanyou nicht zu erraten. Inuyasha war bereits wieder im dichten Bambusgehölz verschwunden, als zwei weitere Wölfe aus dem Gebüsch auftauchten und neugierig Inuyashas liegen gelassene Hitoe beschnupperten. Mit zügigem Schritttempo eilte Kagome, gefolgt von Miroku, Shippou und Sango, welche die schwächelnde Kirara immer noch in den Armen hielt. Dabei schien sich Kagome immer wieder auf ihren Instinkt zu verlassen. Denn oft kam es zu Situationen, an denen sich der zu beiden Seiten von Bambus bewachsene Weg in mehrere Richtungen gabelte. Nach geraumer Zeit legten sie eine kurze Verschnaufpause ein, wobei Miroku ihre Umgebung aufmerksam beobachtete. „Dieses Waldgebiet muss ziemlich groß sein, ansonsten hätten wir zumindest einmal auf Inuyashas Spur treffen müssen“, meinte der Mönch. Sango sah das ganz ähnlich: „Wenn es stimmt, was uns dieser Bauer erzählt hat, so sollte Inuyasha Blutspuren hinterlassen. Bisher ist mir aber noch keine einzige aufgefallen.“ Obwohl inzwischen allen klar war, das bei dieser Verwandlung irgendetwas anderes gewesen war, hielt Kagome weiterhin an ihrer Hoffnung fest: „Früher oder später wird uns Inuyasha sicher finden…Sobald er sich beruhigt hat.“ „Dass er noch lebt ist ja sicher, oder?“, fragte Shippou mit bedrückter Stimme und starrte etwas ängstlich zum gräulichen Himmel empor. „Doch, er muss noch am Leben sein.“, antwortete Kagome mit Überzeugung. „Von alleine kann sich Tessaiga sichert nicht soweit von dem Dorf entfernen.“ „Kagome!“ Ein Wirbelwind fegte aus dem Unterholz, wirbelte Laub auf und bog die Bambushalme beiseite und stoppte vor der Gruppe. Sanft segelten die Laubblätter zu Boden, während Kouga aus dem abflauenden Wirbelwind heraustrat und Kagomes Hand ergriff. „So sehr es mich auch freut dich zu sehen Kagome…“, begann Kouga, Anführer des östlichen Wolfrudels. Treu seinem Titel folgten ihm drei Wölfe und seine beiden Gefolgsmänner: Ginta und Hakkaku. „…So ist dieser Ort doch eine ziemlich üble Gegend“, schloss Kouga und ließ von Kagome ab, als Miroku sich den Beiden näherte. Einen Moment lang musterte Kouga den Mönch, dann huschte sein Blick zu Sango, Shippou und Kirara. „Wo habt ihr denn euer Schoßhündchen gelassen?“ Miroku hatte Kouga etwas Ähnliches, nur anders formuliert fragen wollen: „Genau dass ist der Grund, weshalb wir hier sind.“ Bevor Miroku sich weiter erklären konnte, trat Kagome vor und fragte Kouga: „Inuyasha ist verschwunden! Hast du nichts von ihm gesehen…Oder gehört?“ Etwas überrascht schüttelte Kouga den Kopf, „Er ist doch nicht etwa wie die ganzen Dorfbewohner in der Nähe verschwunden?“ „Du weißt also auch davon?“, erkannte Miroku. Ginta schloss sich der Unterhaltung an: „Und das ist der Grund, weshalb wir hier sind. “ „Das bedeutet, dass auch ihr von diesen Ereignissen gehört habt?“, fraget Miroku und winkte Sango und Shippou heran. Aufmerksam hörten sich die Vier an, was Ginta berichtete: „Vor wenigen Tagen kam erreichte uns ein Bote von den hier ansässigen Stämmen. Wir wurden gerufen um sie zu unterstützen, da einer ihrer verbündeten Stämme sich vollkommen in Luft aufgelöst hat.“ Hakkaku fuhr fort: „Seltsam war aber, dass wir auch von dem Verschwinden normaler Sterblichen gehört haben, ob diese Ereignisse wohl einen Zusammenhang haben?“ „Ziemlich sicher“, vermutete Miroku und verharrte in einer nachdenklichen Haltung. Mit einem Mal war ein lautes Rascheln zu hören und Sekunden später sprang ein kleines Wolfsrudel aus dem Gebüsch. Zu Aller Erstaunen trug der eine Wolf eine Kagome nur allzu bekannte Hitoe in der Schnauze, Inuyashas Hitoe aus dem roten Fell der Feuerrate. „Die gehört Inuyasha!“, staunte Shippou und zeigte auf die zahlreichen Blutflecken, „Und wie es aussieht hat er sie auch noch nicht allzu lange ausgezogen, die Flecken sind noch frisch.“ Kouga schien von den Wölfen eine Nachricht erhalten zu haben: „Sie haben sie ganz in der Nähe gefunden. Doch einer der Wölfe hat ihn auch gesehen.“ „Vielen Dank Kouga“, sagte Kagome hörbar erleichtert und nahm Inuyashas Hitoe von dem Wolf entgegen. Kouga zeigte mit seinem Finger mitten ins Gebüsch, „In diese Richtung! Kagome…Ich würde dich ja nur zu gerne begleiten, aber wie gesagt müssen wir uns um die Sache mit dem verschwundenem Stamm kümmern.“ Und schon verschwand Kouga wieder in einem Wirbelwind, gefolgt von Ginta und Hakkaku. Kagome war sich nicht ganz sicher ob es Kouga vielleicht auch wegen Inuyasha so eilig gehabt hatte. „Schnell, sonst verlieren wir ihn wieder“, rief Shippou. Kagome blieb allerdings stehen, drehte sich um und spähte mit jähem Entsetzen in die Tiefen des Waldes. „Kagome, ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte die besorgte Sango und folgte Kagomes Blick. Kagome nickte, „Ich kann etwas fühlen, es… Ein Juwelensplitter!“ „Was!“, kam es gleichzeitig aus Mirokus, Sangos und Shippous Mund und die Drei sahen sich ebenfalls um, konnten jedoch nichts entdecken. „Ja eindeutig“, bestätigte Kagome. „Er muss ganz in der Nähe sein.“ Kaum hatte Kagome zu Ende gesprochen erklang ein lautes Summen und hoch über ihren Köpfen sauste etwas über sie hinweg. „Saimyoushou!“, rief Miroku und eilte dem Wesen nach. Saimyoushou? Hatte Kagome etwas richtig gehört und Miroku meinte wirklich Narakus fliegende Hölleninsekten? Tatsächlich, die Biene verschwand in die Richtung, in welche Kouga Kagome vorhin gewiesen hatte! „Los! Hinterher!“, rief Kagome und das brauchte sie nicht zweimal zu sagen. Sofort eilten die Vier dem Insekt hinterher. Das Buschwerk um Inuyasha herum wurde wieder spürbar dichter. Und auch die Bambusstämme rückten immer näher an ihn heran, je weiter er vordrang. Doch mit einem Mal endete der Wald abrupt und Inuyasha fand sich auf einer Wiese wieder. Erstaunt sah er sich um und entdeckte sofort das kleine Dorf vor ihm, auf welches der Hanyou auch gleich zusteuerte. Er kam dabei an einem großen Wachposten aus Holz vorbei, welcher am Dorfrand stand, doch er war unbesetzt. Inuyasha blieb stehen und betrachtete verwundert die verlassenen Straßen. Es war still, doch zugleich fühlte Inuyasha, dass dies nicht dieselbe Stille war, welche er zuvor im Wald empfunden hatte. Hier verbreitete die Stimmung eine seltsame Beklommenheit. Im ganzen Dorf konnte Inuyasha keine Menschenseele vorfinden. Alles war so als ob die hier lebenden Menschen das was sie gerade getan hatten stehen und liegen gelassen hatten und dann fortgegangen waren. Inuyasha wandte sich ab und lief ohne sich weiter umzusehen durch das kleine Dorf. Was auch hier geschehen war, im Moment hatte er bedeutend andere Sorgen. Als Inuyasha den Dorfrand erreicht hatte schweifte sein Blick über eine von hohen, nebelverhangenen Ebene. Wieder überkam in dieses seltsame Gefühl, eine tiefe Leere in ihm, Fragen über Fragen. Und noch immer wusste er keine Antworten darauf, er wusste noch nicht einmal seinen Namen. „Keine besonders schöne Aussicht, was?“ Überrascht wirbelte Inuyasha herum. Vor ihm stand ein Junge, vom Aussehen her kaum älter als Inuyasha. Doch genauso wie Inuyasha war etwas an diesem Jungen anders, die Gegenwart einer seltsamen Energie, welche ihn wie eine Aura umgab. Der Junge lächelte ihm entgegen, „Endlich habe ich dich gefunden, Auserwählter.“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. 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