Winterseele von IceFlower (Fesseln des Schicksals (Naruto x Itachi)) ================================================================================ Streit und Einsicht ------------------- Kapitel 3: Streit und Einsicht Ein leises Wimmern drang aus der Dunkelheit, gefolgt von einem Schluchzen. Tobi hatte eindeutig Angst so allein hier. Die Küche und der sogenannte Wohnbereich war ja schön und bequem hergerichtet worden, aber so wie es hier aussah, schien er sich in der Nähe der unterirdischen Kerker zu befinden. Mittlerweile stand er an einer Abzweigung und wusste nicht genau, in welche Richtung er nun gehen sollte. „Was machst du denn hier Tobi?“ „AHHHH!“ Der Schrei halte ohrenbetäubend durch die schmalen Gänge und hätte, bei der Lautstärke, wahrscheinlich Tote wiedererwecken können. Nachdem er sich von dem ersten Schreck erholt hatte, drehte er sich schnell um und als er dann sah, wer ihn so erschrocken hatte, beruhigte er sich wieder komplett. „Oh man, du hast Tobi ganz schön erschreckt.“ „War nicht zu überhören.“ Kam es trocken zurück. Die Person schritt nun an dem immer noch leicht verwunderten Tobi vorbei und wandte sich nach links. „Na komm schon Tobi. Die Anderen müssten eigentlich bald zurück sein, wir sollten sie im Versammlungsraum begrüßen.“ „Oh natürlich. Tobi freut sich schon sehr alle wiederzusehen.“ „Ja Tobi, ich freue mich auch. Komm, gehen wir.“ Tobi folgte nun seiner Rettung in der Not, denn diese schien den richtigen Weg zu kennen. Deidara und Sasori saßen still in der geräumigen Küche des Hauptquartiers beieinander. Der Blonde aß gerade genüsslich ein paar Reisbällchen oder stopfte diese besser gesagt in sich rein, während der Puppenspieler einige Konstruktionspläne für neue Marionetten bearbeitete. Plötzlich wurde die Tür so stark aufgerissen, dass sie beinah aus den Angeln geflogen wäre, donnerte scheppernd gegen die Wand und bekam so leichte Risse. „Na ihr Spastis, alles fit?“ Diese nervige Stimme konnte nur einer Person auf dieser Welt gehören: Hidan. Eben jener machte nun Bekanntschaft mit dem Fußboden, da sein Partner, der hinter ihm stand, ihm einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf verpasst hatte. Dies konnte der Gläubige natürlich nicht auf sich sitzen lassen, also tat er das, was er am besten konnte, fluchen. „Du blöder Bastard, was sollte das denn, hä? Fuck ey! Hast du jetzt etwa schon dein beschissenes Hirn verkauft um an noch mehr Kohle zu kommen oder was?“ „Die Tür und die Wand waren teuer Hidan. Übertreib es ja nicht, sonst verbringst du die nächsten 24 Stunden kopflos.“ Die offenkundige Drohung lies den Unsterblichen kalt, stattdessen sprang er nun auf. Böse und auch herausfordernd wurde Kakuzu nun von dem Jashinisten gemustert. „Du Missgeburt willst mir drohen? Jashin wird dich verfluchen und dir ewige Höllenqualen bringen du alter Saftsack.“ Deidara schaute den ´Zombiebrüdern`, wie sie die beiden liebevoll nannten, interessiert zu, während er weiter Reisbällchen in sich hineinstopfte. Sasori wunderte sich indes innerlich darüber, wie viele Schimpfwörter und Verwünschungen eine Person in einen Satz quetschen konnte. „Was ist denn nun wieder los?“ Zetsu betrat, von dem Krach angeloggt, die Küche, doch als er die beiden Streithähne sah, hatte sich seine Frage erübrigt. Er setzte sich links neben Sasori und betrachtete nun ebenfalls, wenn auch eher gelangweilt, den Streit. Plötzlich fiel ihm eine Kleinigkeit auf. „Wo ist denn das nervige kleine Balg?“ „Tobi un? Den hab ich schon länger nicht gesehen und auch nicht gehört hm. Obwohl ich eben dachte, jemand hätte geschrieen yeah. Hm, muss wohl Einbildung gewesen sein.“ „Das war wahrscheinlich die Nachwirkung deiner blöden Explosion.“ Kam es daraufhin kalt von Sasori. „Bitte, un!? Wenn ich diese Giftspinne nicht in die Luft gejagt hätte, wären sie von der gebissen worden! Ich hab sie gerettet, hm!“ Fauchte der Blonde aufgebracht zurück. „Ich kann nicht durch Gift sterben du Hohlbirne. Das einzige was du mit deiner bescheuerten Sprengung erreicht hast ist, dass mir das Gift dieser extrem seltenen Spinne durch die Lappen gegangen ist“, knurrte der nicht minder wütende Puppenspieler zurück. „Nichts als Stress und Ärger wenn sie nicht da ist! Hey ihr Trottel, könnt ihr mal mit dem Rumgekeife aufhören?“ Die Streitenden wurden unterbrochen, als jemand Kakuzu von hinten antippte. „Kakuzu-san, Sasori no Danna, Deidara-sempai, Hidan-san! Man hört sie schon von weitem. Bitte beenden sie ihren Streit doch, wenn Naruto sie so trifft, wird sein erster Eindruck ziemlich schlecht sein und das ist doch bestimmt nicht ihre Absicht, oder?“ Kakuzu und Hidan knurrten sich daraufhin zwar noch einmal an, doch dann setzten auch sie sich an den Tisch. Daraufhin betrat eine Blauhaarige Frau die Küche, gefolgt von einem erstaunten Tobi. „Wie weit ist es denn noch?“ „Wir sind in zwei Minuten da. Sammle dein Chakra an den Füßen, wir müssen jetzt übers Wasser gehen.“ „In Ordnung.“ „Sag mal, bist du eigentlich froh das Dorf verlassen zu haben? Du scheinst mir immer noch etwas unsicher.“ Einen Moment erwiderte Naruto nichts, doch dann nickte er entschlossen. „Ich denke, ich habe das Richtige getan. Eigentlich habe ich es die ganze Zeit tief in meinem Innern schon gewusst. Ohne Sasuke und meine Ne-chan hält mich einfach nichts mehr in dem Dorf. Ich dachte zwar, meine Freunde würden mir über den Schmerz des Verlustes hinweghelfen, aber dem war nicht so. Sakura hat mich dafür verantwortlich gemacht, dass Sasuke überhaupt weggegangen ist. Sie hat mir erst gestern morgen noch gesagt, es wäre wahrscheinlich besser, wenn ich nicht existieren würde.“ „Kein Mensch dieser Welt hat das Recht so etwas zu sagen! Und für die Komplexe meines dummen, kleinen Bruders kannst du doch auch nichts.“ „Danke, aber seit du mich gestern gerettet hast, ist mir so einiges klar geworden. Die anderen Gruppen sind momentan alle unterwegs auf wichtigen Missionen. Ich habe Shikamaru, Shino, Kiba, Neji und Lee, ja sogar Tsunade selbst regelrecht angebettelt, mich in ein anderes Team aufzunehmen, damit ich für das Dorf Aufträge erfüllen kann. Doch sie alle haben mich einfach abgewimmelt und dann stand ich plötzlich allein da. Die einzige Person, die sich in den letzten Jahren um mich gesorgt hat und mir auch regelmäßig Briefe geschrieben hat, war mein Freund Gaara, der Kazekage. Er wollte mich besuchen kommen, aber leider muss er viele Pflichten erledigen.“ Itachi hatte ihm ruhig zugehört und wunderte sich insgeheim immer mehr über das vermaledeite Dorf, das er einst seine Heimat genannt hatte. Diese verängstigten Bewohner waren so dumm. Ein Kind im Stich und dafür büßen zu lassen, was vor 15 Jahren ein Fuchsdämon angerichtet hatte, war wirklich jenseits von Gut und Böse. Plötzlich bemerkte der Schwarzhaarige, wie sich Narutos Körper leicht anspannte. „Itachi-kun, darf ich dir eine private Frage stellen?“ „Frag.“ „Warum hast du Sasu-?“ Das Schicksal bestimmte scheinbar, dass es noch nicht an der Zeit für Naruto war, mit Itachi über Sasuke zu reden, denn bevor er seinen Satz beenden konnte, wurden beide durch ein Beben durchgeschüttelt. „Was war denn das? Dieser Knall eben, war das etwa eine Explosion?“ „Hm, man merkt, dass wir ganz nah am Hauptquartier sind. Diese Explosion, wie du richtig bemerkt hast, geht höchstwahrscheinlich auf Deidaras Konto. //Ich hätte mir eigentlich schon vorher denken können, dass die Mitglieder von Akatsuki ziemlich eigen und wahrscheinlich alle irre stark sind.// „Wir sind da. Warte einen Moment.“ Itachi ließ Narutos Hand kurz los, um durch eine spezielle Reihenfolge von Fingerzeichen den Eingang öffnen zu können. Er zog den Blonden daraufhin in den Eingangsbereich, verschloss das Tor wieder sorgfältig und nahm ihm dann die Augenbinde ab. Dieser öffnete erwartungsvoll die, bis dahin geschlossenen, Augen, doch das Einzige was er sah war: Schwärze. „Itachi-kun? Wo bist du?“ „Direkt neben dir.“ Naruto zuckte zusammen und spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Der Uchiha war ihm so nah, dass er dessen heißen Atem an seinem Ohr und seiner Wange spüren konnte. Der Ältere umschlang den Kleineren plötzlich und drückte ihn an sich. Ihre Wangen schmiegten sich nun aneinander und Naruto wurde von einer angenehm warmen Welle an Gefühlen erfasst. „Naruto, wenn du nachher vor dem Leader und den anderen Mitgliedern stehst, dann sei bitte vorsichtig. Diese Menschen werden dich sicher akzeptieren, aber sie sind auch äußerst misstrauisch. Ich werde dir nicht helfen können, im Moment bist du hier erst mal auf dich allein gestellt.“ „O-okay.“ Der Uchiha löste sich nun von dem Jungen, doch ohne das er es hätte verhindert können, nahm er dessen Gesicht in beide Hände und gab erneut einer Schwäche nach. Naruto spürte nur etwas warmes und weiches auf seinen Lippen und er konnte nicht leugnen, dass es ihm unheimlich gefiel. Er entspannte sich für diese paar Sekunden so sehr, dass ihm die Augen zufielen und er unbewusst ein ganz leises Schnurren von sich gab. Leider dauerte der unschuldige und doch so sündhaft süße Kuss nicht lange. Der Uchiha löste sich langsam von dm Kleinen und zog diesen dann leicht hinter sich her. Naruto selbst bekam von seiner Umwelt einen Moment lang nichts mit, so benebelt war er von dieser einen, sanften Berührung, die sein gefrorenes Herz, die seinen gebrochenen Geist und die seine zersplitterte Seele berührt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)