Dämonenlied von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Damals... -------------------- Kapitel I - Damals... Als Sylvia merkte, das ihre Tochter stockte nahm sie sie sofort in den Arm. Doch Kyra nahm ihren ganzen Mut zusammen, und sagte es ihm: "Ich bin die Tochter des Teufels Vater!", woraufhin ihre Mutter anfing zu weinen. "Was?", fragte Sebastian laut, es klang ein wenig zornig. "Den Quatsch soll ich dir glauben?" Er war aufgebracht, aber Kyra hatte geahnt , dass er sich so verhalten würde. Welcher normale Mensch würde ihr diese Geschichte auch einfach so abkaufen? "Es ist wahr. Sie ist die Tochter des Teufels.", antwortete nun Sylvia, mit tränenerstickter Stimme. Böse schaute er beide Frauen an. Er kam sich ziemlich verarscht vor. "Lass mich dir die ganze Geschichte erzählen, ja? Von Anfang an." Sylvia versuchte sich zu beruhigen. Sie setzte sich an den Tisch und Kyra setzte sich sofort neben sie und nahm ihre Hand, sie fühlte wie ihre Mutter litt. "Es begann alles vor fast zwanzig Jahren, ich war noch sehr jung, Nicht mal achtzehn Jahre alt. Ich hatte keine Ausbildung und kein Geld. Ich war von zu Hause weggelaufen, weil, wie du ja weißt, meine Eltern ein starkes Problem mit Alkohol hatten und ich nicht genau wie sie enden wollte. Ich war also vollkommen mittellos und suchte jede Nach eine neue Möglichkeit wo ich schlafen konnte. Da lernte ich ihn kennen." Sylvia brach ab, und schluchzte leise. Es schien ihr nicht leicht zu fallen, über das alles zu reden. "Er nannte nicht seinen Namen. Nicht zu Anfang, er meinte, er hätte mehrere Namen. Aber er sagte mir, er könne mir helfen." Erneut schwieg sie. Ihr blick wanderste zum Fenster, blickte hinaus in die Dunkelheit. Es dauerte ein paar Minuten bis sie weitersprach. "Er könne dafür sorgen, dass alle meine Probleme der Vergangenheit angehören würden. Ich hielt ihn anfangs für einen Spinner und meinte, er solle mich in Ruhe lassen. Doch er kam fast jede Nacht zu mir, er hatte immer etwas dabei, Geld, Essen oder halt was anderes und langsam begann ich, ihm zu vertrauen. Irgendwann sagte er mir dann, er sei der Teufel. Mephisto, Satan, ich könne ihn nennen wie ich wolle, doch er ziehe seinen alten Engelsnamen Luzifer vor. Und er würde sich freuen wenn ich ihn Luzifer nennen würde." Ruhe. Keiner der Dreien sagte etwas. Sebastian schaute etwas ungläubig zu Sylvia, und Kyra blickte sie mitleidig an. Doch sie wusste nicht, wie sie ihr in diesen Moment helfen sollte. "Da dachte ich wirklich, der sei verrückt. Er meinte, er könnte mir zeigen, dass er es ernst meinte, dass er mir alles geben könnte, was ich mir wünsche. Und ich ließ es mir zeigen. Von einen Tag auf den anderen, hatte ich keine Probleme mehr. Eine Tante von mir verstarb angeblich, ich wusste nicht mal, dass ich eine Tante hatte. Und ich war ihre einzige Erbin. Ich erbte alles, ihr ganzes Vermögen. Von einen Tag auf den anderen war ich reich. Doch er kam noch am gleichen Abend zu mir und meinte, er könne mir das alles auch wieder nehmen. Ich wollte das nicht, ich wollte nicht mehr auf der Straße leben und nicht mehr wissen wie es weitergehen sollte. Du musst das verstehen, ich war einfach jung, dumm und naiv.",sprach und schaute flehend zu ihrem Mann, sie hoffe einen Funken Verständnis in dessen Augen zu finden. Doch dem war nicht so. Leise sprach sie weiter. "Er meinte, er verlange nicht viel , er wollte nur ein Kind von mir. Ich war verwirrt, fragte mich, warum ausgerechnet von mir. Seine Antwort war, dass ich rein und unbefleckt war, und dass dies eine Vorraussetzung war. Er erzählte mir, dass mein Kind das Gegenstück zu Jesus darstellen sollte, nur, dass ich im Gegensatz zu Maria die Wahl hätte. Ich konnte entscheiden und ich entschied mich dafür, das Angebot anzunehmen. Nicht nur, damit ich meine Probleme los war, nein, mir wurde neun Monate später auch eine süße und sehr gesunde Tochter geschenkt. Ich war einfach nur glücklich. Es hat alles gepasst. Ich konnte damals nicht wissen, was es für Konsequenzen haben würde. Und jetzt, wo nach all den Jahren Byleth wieder aufgetaucht ist, muss irgendwas passiert sein. Luzifer hat mir nie gesagt warum er ein Kind mit einer Menschenfrau braucht, was alles dahinter steckt, doch irgendwas muss es ja sein.", dann brach Sylvia ab und erneut begann sie zu weinen. Man hörte nur noch ein leises gemurmeltes "Es tut mir so leid". Ihr Ehemann sagte eine ganze Weile lang gar nichts, wusste nicht so richtig, ob er es glauben sollte, oder nicht. So eine Geschichte hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gehört. Er stand auf und ging aufgebracht im Zimmer hin und her. "Angenommen, die Geschichte die ihr mir erzählt ist wahr, wer ist dann dieser By...reth?", fragte er skeptisch. "Byleth ist mein älterer Halbbruder, er ist Luzifers Erbe, sein Erstgeborener.", erklärte Kyra. "Und woher kanntest du den? Ich meine, ich gehe recht in der Annahme, dass sich dein biologischer Vater nie richtig um dich gekümmert hatte?" "Ja, das stimmt, er war nie direkt für mich da, aber als ich noch klein war, stand er mal vor unserer Tür, mit Byleth, er war wohl der Meinung, es ist gut, wenn wir beide uns kennen lernen, ich weiß nicht warum er das gemacht hat.", rechtfertigte sie sich. "Vater, ich weiß auch nicht was das alles soll und warum er jetzt hier ist, was er will und überhaupt. Für mich ist das Ganze genauso verworren wie für euch. Ich ....", doch Kyra brach ab, sie wusste nicht, was sie noch sagen wollte. Sie selbst war mit der Situation genauso überfordert wie ihre Mutter. Also schwieg sie lieber. Sebastian schüttelte nur den Kopf, um das alles zu verstehen würde er Zeit brauchen, viel Zeit. "Seid mir nicht böse, aber das war alles sehr viel heute, ich brauche etwas Schlaf und ich denke, für euch beide ist es auch besser, wenn ihr jetzt ins Bett geht." Mitten in der Nacht wachte Kyra auf. Sie fühlte erneut diese Unruhe in sich. Sie stand leise auf und schlich sich leise zur kleinen Einbauküche. Mit einem Schluck Wasser würde es ihr bestimmt schnell wieder besser gehen. Mit der Flasche ging sie zum Fenster und blickte hinaus in die Nacht. Sie wusste nicht, ob ihr Vater ihr und ihrer Mutter die Geschichte glaubte, es war auch ganz schön viel für ihn gewesen. Klar hätten sie ihm alles früher erzählen sollen, doch, sowohl Kyra als auch Sylvia waren davon ausgegangen, dass es nie nötig werden würde. Sie wusste nicht, warum Byleth mit einem Mal wieder in ihr Leben getreten war und konnte sich auch nicht vorstellen was er wollen könnte. Byleth - sie verband viele Erinnerungen mit ihm, vor allem viele gute Erinnerungen. Kyra hatte ihn kennen gelernt, da war sie vier oder fünf Jahre alt gewesen. Für sie war der Umgang mit Dämonen etwas ganz normales, da sie ja selber zur Hälfte einer war. Byleth war immer der große Bruder, zu dem sie aufgesehen hatte. Und auch, wenn er damals auch noch jung war, so wusste Kyra, dass Dämonen ganz anders alterten als Menschen. Solange sie Kinder waren (obwohl sich Kyra nicht sicher war, ob es bei Dämonen überhaupt ein Stadium gab, welches man als "Kindheit" bezeichnen konnte, denn bereits kurze Zeit nach der Geburt konnten sie bereits gewissenlos töten), altern sie genau wie Menschenkinder. Die Zeitspanne war etwa genau die Selbe, nur stoppte der Alterungsprozess bei Dämonen ab einen bestimmten Alter. Danach blieben sie immer jung. Nicht wie bei Menschen, die immer weiter alterten und irgendwann starben. Byleth würde also immer dieses Aussehen haben, während sie, langsamer zwar als ein normaler Mensch, altern würde. Als beide noch klein waren, hatte sich Kyra gewünscht ein vollblütiger Dämon zu sein, so wie ihr Bruder. Er war so viel stärker gewesen als sie, und jetzt, wo sie so darüber nachdachte, war er damals auch schon stärker gewesen, als so manch ausgewachsener Dämon. Kyra vergötterte ihn dafür. Und obwohl er ein Dämon war und immer gesagt wurde, das Dämonen keinerlei Gefühle kannten, so wusste sie, dass auch er sie damals irgendwie gemocht haben musste. Er hatte immer auf sie aufgepasst, sie immer beschützt. Doch jetzt im Nachhinein fragte sie sich, ob er das überhaupt für sie getan hatte, oder nur für sich selbst? Vielleicht stand bereits damals schon mehr dahinter, als sie ahnen konnte. Aber eigentlich wollte sie das gar nicht wissen, sie wollte die Erinnerungen, die sie an ihren älteren Bruder hatte, nicht beflecken. Als sie die kleine Flasche Wasser ausgetrunken hatte, ging sie wieder zurück ins Bett. Doch schlaf konnte sie auch jetzt keinen finden. Am nächsten Tag war die Stimmung nicht wirklich besser. Sebastian war immer noch sehr unruhig, er wusste nicht, ob er ihnen nun glauben sollte, oder ob die beiden schlichtweg verrückt waren. Aber sie waren seine Familie. Er liebte sie und er würde zu ihnen stehen. Sylvia hingegen schien es ein wenig besser zu gehen. Sie benahm sich im Großen und Ganzen wieder wie immer- sie redete viel, alberte mit den Kleinen rum, welche die ganze Sache am gestrigen Abend nicht mitbekommen hatten. Und Kyra, sie war eigentlich wegen des Schlafmangels hundemüde und wollte nur noch schlafen. Dass sie sich ausgerechnet heute die Altstadt und deren historischen Bauwerke ansehen wollten, passte ihr so rein gar nicht. Es war heiß, die Wege schienen endlos und am Strand liegen, sich sonnen lassen und hin und wieder ins kühle Nass zu springen, schienen ihr jetzt die wesentlich bessere Alternative zu sein. Eric blieb die ganze Zeit bei seiner älteren Schwester, während die andern beiden abwechselnd ihrer Mutter oder Ihren Vater zur Last fielen. "So Kinder, das ist das Letzte was wir uns heute ansehen, danach geht’s zurück zum Hotel und dann, wenn ihr wollt, legen wir uns noch etwas an den Strand.", erklärte Sylvia gut gelaunt. Sebastian konnte diese Laune nicht so ganz verstehen. "Sylvia?", sprach er sie an. Fragend schaute sie zu ihm. "Die Sache, das alles was gestern war, meintest du das ernst?", fragte er leise. Sie atmete tief ein. "Ja, es war mein Ernst. So hat es sich zugetragen. Ich verstehe dich, wenn du es mir nicht glaubst aber, daran kann ich nichts ändern." "Du warst gestern so fertig, wie kommt es dann, dass du heute wieder so gute Laune hast?" "Ganz einfach, wir alle haben uns auf diesen Urlaub gefreut und ich will, dass es ein schöner Urlaub wird. Das was gestern war, wird alles ändern, das weiß ich, das fühle ich, von daher will ich das alles noch so lange genießen wie ich es kann.", erklärte sie leise. "Egal was passiert, ich werde unsere Familie beschützen.", versprach er. Sie lächelte ihn daraufhin nur lieb an. Dann drehte sie sich um. "Kyra, nur noch diese Kathedrale, dann bist du für heute entlassen, ist das okay für dich?", fragte sie ihre Tochter. Sie hatte schon vor ein paar Stunden bemerkt, dass ihre Tochter nur mürrisch hinter ihnen her trottete. "Ist okay Mum. Da drinnen ist es wenigstens etwas kühler, diese Hitze bringt mich noch um.", meinte Kyra. Sylvia lachte. "So schnell bringt dich nichts um, Kleines." "Stimmt auch wieder.", murmelte Kyra leise. Eric war immer noch an ihrer Seite und beobachtete sie eingehend. "Was ist?", wurde er gefragt, als Kyra seinen Blick spürte. "Gar nichts.", meinte er und rannte vor zu Sven und Andre. "Manchmal ist der Kleine komisch.", wunderte sie sich, während sie hinter den anderen die große Kathedrale betrat. Nach nicht ganz zehn Minuten hatte sie ihre Familie aus den Augen verloren und sie musste sich gestehen, es war sehr voll hier, so viel Andrang hatte sie nicht erwartet. Aber Kyra wusste, spätestens am Ausgang würde sie sie wiederfinden, warum also die Ruhe alleine nicht etwas genießen? Als sie sich gerade auf eine der Bänke niederlassen wollte, bemerkte sie einen Mann, der direkt vor dem Altar stand. Groß gewachsen, schwarzer Ledermantel, schwarze Haare. "Byleth!", murmelte sie leise und ging zu ihm. "Seit wann zieht es Dämonen in die Kirche?", fragte sie leise, als sie genau neben ihm stand. Sie blickte ihm nicht an, sondern richtete ihr Blick, genau wie er nach vorn, zum Altar. Ein tiefes, kaum hörbares Knurren verließ seine Kehle, eine deutliche Drohgebärde, das wusste sie. Aber sie vertraute darauf, dass er ihr nach wie vor nichts tun würde. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen.", entgegnete er knapp. "Ich bin zur Hälfte ein Mensch, vergiss das nicht. Ein Halbblut, wie du mich so gerne nennst. Und nun sag mir, warum du mich verfolgst!", wollte sie wissen, sie versuchte ihre Stimme leise zu halten, denn sie wollte die anderen Menschen, die hier her kamen um etwas Ruhe für die Andacht zu finden, nicht stören. "Ich verfolge dich nicht Mykess.", sagte er lakonisch. "Nicht? Warum sah ich dich gestern und heute, wo ich dich die ganzen letzten Jahre kein einziges Mal gesehen habe?", fragte sie leise, aber ein trauriger Unterton schwang in ihrer Stimme mit. "Ich hatte zu tun. Immerhin bin ich der Erbe unseres Vaters!", und wieder hörte man aus seiner Stimme dieses leise tiefe Knurren, wieder eine Drohgebärde. Er war gereizt, das konnte sie deutlich spüren, also schwieg sie lieber, sie wollte nicht Schuld daran sein, dass hier ein mittelschweres Unglück passierte. "Warum hast du mich gestern angelogen?", fragte Byleth sie, nach einigen Minuten des Schweigens und wieder konnte sie Zorn in seiner Stimme hören. 'Daher seine Aggressive Haltung mir gegenüber, er wusste dass ich gelogen hatte,' wurde es ihr bewusst. "Was hätte ich vor meiner Familie denn sagen sollen? Ja, ich spüre es auch?", entgegnete sie sanft. "Gehöre ich denn nicht zu deiner Familie?" Darauf wusste Kyra keine Antwort. Es gab eine Zeit, da war er alles was sie hatte, aber das hatte sich geändert. "Kennst du die Prophezeiung?", wechselte er das Thema. Er wusste, dass er auf seine andere Frage keine Antwort bekommen würde. "Welche Prophezeiung? Es gibt viele", entgegnete sie ihm gelassen. "Die von dir handelt, von deiner Ankunft und deiner Macht.", erklärte Byleth, doch wurde er langsam ungeduldig. "Von mir gibt es eine Prophezeiung? Ich habe Macht? Warum weiß ich davon nichts?" "Dann gehe ich recht in der Annahme, dass du auch von der Träne nichts weißt?" "Welche Träne?", fragte Kyra verwirrt, von den ganzen Dingen hatte sie noch nie etwas gehört. Doch Byleth sagte nichts mehr, er wandte sich zum gehen. "Byleth?", sie wollte nicht, dass er schon wieder ging. "Ich würde da auch gerne etwas wissen!" Fragend schaute er sie noch einmal an. "Warum kannst du eine Kirche betreten? Ich dachte immer einem Dämon sei es nicht gestattet ein Gotteshaus zu betreten?" Byleth grinste. "Gott ist nicht in diesem Haus. Dieses Gebäude ist von Menschenhand gebaut um Gott zu zeigen wie sehr sie ihn lieben, aber Gott ist das egal. Er kümmert sich schon lange nicht mehr um die Menschen, doch die sind zu blöd um es zu bemerken. … Bemitleidenswert.", mit diesen Worten drehte er sich um und verließ die Kathedrale. Zurück blieb ein verwirrtes Mädchen. tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)