Lovestory von madows ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo, liebes animexx-team ! Bitte veröffentlicht meine unten stehende fanfiction unter meinem usernamen Madows. Vielen Dank ! Lovestory 16. fanfiction written by andrea.chibimoon@addcom.de vom 10. 10. 2002 bis 26.11.2002 Ein modernes Märchen Ein klarer, vor sich hinplätschernder Bach durchzog das saftige, grüne Land bis hin zu einem romantischen See in den Bergen. Dort schlängelte sich der rauschende Wasserfall an den Bergwänden hoch und mündete auf der anderen Seite schliesslich im japanischen Meer. Weit ab von jeglicher Zivilisation vor dieser malerischen Kulisse des Bergsees, lag das ?Verlassene Tal?. Es wurde deshalb das ?Verlassene Tal? genannt, weil das hiesige Schloss mit seinen Bewohnern als einziges auf menschliches Leben hier hinwies. Zwar war es EIN Grund, dass 90 % dieses Tals zum Besitz der Herrschaften Teno gehörten. Aber das war nur die geschichtliche Fassung. Doch es ging das Gerücht um, dass seit mehr als 400 Jahren ein Fluch auf ihm läge. Es war ja nicht so, dass die Leute es nicht VERSUCHT hätten, hier zu leben. Doch diejenigen, die es wagten, sich hier niederzulassen, verschwanden auf rätselhafte Weise. Aber mal ehrlich: War das nicht nur Aberglaube ? Handelte es sich bei den verschwundenen Leuten nicht einfach nur um Zufälle ? Schlimmstenfalls um tragische Unfälle ? Wie dem auch sei: Einzig das Schloss mit seinen Bewohnern blieb von diesem angeblichen Fluch unberührt. Und nun, 444 Jahre später, schien es, als läge dieser Fluch noch immer auf diesem Tal. ** 20 Jh. - Japan. Trotz - oder soll ich sagen: Vielleicht gerade wegen ? - des technischen Fortschritts auf der ganzen Welt, des Hightechsyndroms und der ganzen Hektik, die diese Zeit mit sich brachte, existierte tief im Landesinneren, weit entfernt von allem Trubel, ein wunderschönes Schloss aus alter Zeit. Es strahlte eine selbstvergessene Ruhe aus und bestand ganz aus weissem Stein. Der Besitz und die Tradition der Familie Teno wurde von Generation zu Generation weitervererbt. So wehte auf allen 4 Türmen des Schlosses die Fahne der Tenos. Nach wie vor wurden Feste dort gefeiert, Empfänge gegeben, und es fanden Bälle ganz nach alter Tradition statt. Das war nicht immer nach dem Geschmack des jungen Haruka Teno, einziges Kind von König Ansgar Teno. Der junge Haruka Teno, ein hochgewachsener, sportlicher Jüngling mit kurzem, sandblondem Haar, vollführte gerade ein paar Schritte eines alten Tanzes, während im Hintergrund leise die Musik spielte. Zum Abschluss machte er eine elegante Verbeugung, als sich hinter ihm jemand räusperte: ?Hehm, bitte entschuldigen Sie junger Herr, aber Ihr Herr Vater schickt mich. Er lässt ausrichten, Sie mögen sich bei ihm in der Empfangshalle einfinden, da die Gäste gleich eintreffen werden.? Da breitete sich ein Grinsen auf dem schönen, markanten Gesicht des Jünglings aus. ?Musst Du eigentlich immer so geschwollen daher reden, Johann ? Wir leben mittlerweile im 20. Jahrhundert. Im übrigen heisse ich Haruka.? ?Verzeihung, junger Herr, ich meine, Haruka. Ich dachte nur wegen der Tradition........." ?Haruka machte eine abfällige und wegwerfende Bewegung. "?Die Tradition ! Die Tradition ! Wie ich das hasse. Ich komme, wenn ich Lust dazu habe,? brummte er. Der Diener machte ein erschrockenes Gesicht. Da lachte Haruka leicht verächtlich: ?Das war nur ein Scherz, aber Scherze versteht hier ja sowieso niemand. Ich komme gleich.? Erleichtert nickte Johann: ?Sehr wohl.? Dann verhallten seine Schritte auf dem blanken Boden des Festsaales. Haruka sah ihm nach. ?Ich hasse diese Empfänge. Aber ich will meinen Vater nicht noch mehr verärgern. Verpieseln kann ich mich dann immer noch.? Der blonde Jüngling schaltete die Stereoanlage aus. Dann folgte er seufzend dem Hausdiener Johann ins Foyer. Gelangweilt gesellte sich Haruka zu den anderen in die Empfangshalle. Als er dem Blick seines Vaters begegnete, nickte er ihm kurz zu, sah aber sofort, dass den zornigen Blick seines Vaters. Innerlich seufzte Haruka, denn wahrscheinlich würde es spätestens am nächsten Tag wieder Ermahnungen und Vorwürfe hageln. Ohne dass Haruka es bemerkte, war sein Vater neben ihn getreten und zischte ihm leise ins Ohr: ?Du wolltest, dass ich Dich wie einen Sohn behandle, dann verhalte Dich auch so.? Dann war er wieder ganz König und widmete sich seinen Gästen, die meist aus Adligen und sonstigen Reichen bestanden. Haruka warf ihm einen wütenden Blick zu. Doch da wurde er auch schon von zwei geschwätzigen ältlichen Gräfinnen eingenommen. Aufdringlich und neugierig waren sie ausserdem noch. Die eine meinte: ?Prinz Haruka. Endlich bekommt man Sie auch mal wieder zu Gesicht. Was für ein hübscher, junger Mann, nicht wahr, Adele ?? Die andere fiel ein: ?Sagen Sie, Prinz Haruka, wie machen Sie das eigentlich: Die Schule und nebenbei noch Ihrem Vater bei den Geschäften helfen ?? Angestrengt wrang Haruka sich ein Lächeln ab: ?Nun, ich...? ?Haaaaach, und nicht zu vergessen, die vielen jungen Mädchen. Also, die MÜSSEN Ihnen ja zu Füssen liegen.? meinte die andere wieder. ?Also, eigentlich...........? setzte Haruka an. Doch die erste fuhr fort: ?Oder gefallen Ihnen vielleicht mehr die reiferen Damen ?? Keck streckte sie ihm ihre grosse Oberweite entgegen und flirtete ihn mit einem übertriebenen Augenaufschlag an. DAS reichte. ?Bitte entschuldigen Sie mich, verehrte Gräfinnen. Ich werde dort drüben noch erwartet. Hat mich gefreut mit Ihnen zu plaudern.? Er legte seinen Arm halb über den Bauch, verneigte sich kurz und ................. hatte es plötzlich sehr eilig den Hinterausgang zu benutzen. ** Unterdessen ging es in Tokyo city ganz anders zu, als im ruhigen Tal. Unzählige Menschen schoben sich im dichten Gewühl an den überfüllten Schaufenstern aneinander vorbei. Lautes Hupen der Autos vermischte sich mit grölenden Promotern, die ihre Ware anpriesen. Doch Michiru Kaioh, ein ca. 1,65m grosses und bildhübsches, junges Mädchen mit halblangem, türkisfarbenem Haar, und ihrer Begleiterin schien das nichts auszumachen. Immer wieder blieben sie neugierig vor den Schaufenstern stehen. Die Klassenkameradin war soeben in einem der Geschäfte verschwunden, und Michiru wartete ein wenig betrübt draussen auf sie. Gerade betrachtete sie die Auslagen am Schaufenster, als sie unsanft von hinten angerempelt und fast umgestossen wurde. Erschrocken rief Michiru: ?Können Sie nicht aufpa......?? Doch sie wurde von zwei kräftigen Armen festgehalten, und als sie aufschaute, blickte sie in die schönsten grünen Augen, die sie je gesehen hatte. Augenblicklich verstummte sie, ihr Herz klopfte laut, und sie hatte urplötzlich das Gefühl nicht mehr klar denken zu können. Ihr Gegenüber, ein schlanker, junger Mann, mit sandblondem Haar, war ebenfalls erschrocken. Besorgt erkundigte er sich: ?Oh......Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich hatte nicht auf den Weg geachtet und Sie nicht gesehen. Es tut mir wirklich sehr leid.? Er legte seinen Arm halb über den Bauch und verneigte sich. Verblüfft starrte sie ihn an. Sowas hatte sie auch noch nicht erlebt. Verwirrt antwortete sie: ?Es, em, ist schon gut. Ich meine, danke, dass Du, äh, Sie mich aufgehalten haben.? Beide schauten sich lange in die Augen. Schliesslich erklärte der Blonde lächelnd: ?Ich glaube, wir können ruhig beim Du bleiben. So alt sind wir ja noch nicht. Mein Name ist Haruka Te.....Testi.? Michirus Wangen glühten: ?Sehr erfreut. Ich bin Michiru Kaioh.? Sie reichten sich die Hände und ihre Augen versanken ineinander. Da tauchte Michirus Klassenkameradin neben ihnen auf. ?Oh, Michie. Was hast Du denn da für einen hübschen Jungen aufgegabelt, hm ?? Verlegen fuhren die beiden auseinander, und Michiru dachte: ?Dieses Luder. Sonst kümmert sie sich nen Käse um mich, und jetzt tut sie vor Haruka so, als wären wir die dicksten Freundinnen und nennt mich ?Michie?. Sie überlegte schon, wie sie ihr Haruka möglichst unverfänglich vorstellen könnte. Doch da kam ihr Haruka zu Hilfe. ?Es war meine Schuld. Ich war sehr unvorsichtig und hätte Deine Freundin fast umgerannt. Deshalb möchte ich Euch beide gern auf einen Kaffee einladen. Ich heisse übrigens Haruka Testi.? Die Augen der anderen leuchteten: ?Sehr gern. Ich heisse Megumi Hitara, und ich bin sehr erfreut....? Doch da tat die liebenswerte Michiru etwas, was eigentlich nicht ihre Art war. Sie sagte: ?.......doch leider muss Megumi nun nach Hause.? Verblüfft schaute Megumi von Michiru zu Haruka, dann wieder zu Michiru. Sie warf Michiru einen drohenden Blick zu und säuselte süsslich: ?Ja, wie dumm von mir.? Dann himmelte sie Haruka an und flirtete: ?Aber vielleicht können wir das ja nachholen.....allein ?? Haruka lächelte höflich und erklärte: ?Normalerweise wäre das kein Problem. Aber.........ich bin leider schon vergeben.? Enttäuscht zog sich Megumi zurück: ?Oh ! Mpf !? Hochnäsig drehte sie sich weg und zischte kühl: ?Michiru. Wir sehen uns nächste Woche in der Schule.? Dann ging sie. Schweigend standen Haruka und Michiru voreinander. Gehetzt schaute er sich wieder nach allen Seiten um. Das entging Michiru nicht. Aber sie wollte nicht indiskret sein. Sie sah ihn nur weiterhin interessiert an. Da erklärte Haruka leise: ?Meine Einladung steht noch.? Unschlüssig sah die Türkishaarige zu ihm auf: ?Oh, ich...weiss nicht. Bist..........Du wirklich schon vergeben ?? Daraufhin hätte Michiru sich gern die Zunge abgebissen, und sie merkte, dass sie rot wurde. Haruka lächelte sie an, und Michiru merkte wie ihre Knie weich wurden und wäre vor Verlegenheit am liebsten im Boden versunken. Da grinste der Blonde bis zu den Ohren breit: ?Das habe ich nur gesagt um Megumi loszuwerden.? Mit glühenden Wangen brachte Michiru nur ein schwaches ?Oh.....? zustande. Wieder registrierte sie, dass Haruka sich nervös nach allen Seiten umschaute. Langweilte sie ihn etwa ? Doch da wand er sich ihr wieder zu und fragte: ?Wie wärs, wenn Du ein nettes Café vorschlägst ? Ich, kenn mich hier nicht so aus.? Erleichtert atmete Michiru aus. Es lag also nicht an ihr. Aber wieso hatte sie das Gefühl, dass Haruka irgend etwas vor ihr verbarg ? Michiru nickte. Gleich hier um die Ecke ist eines. Wir könnten dort hineingehen.? Er nickte. Schweigend liefen sie die wenigen Schritte nebeneinander her, und an der Tür hielt er die besagte für sie auf, lächelte und machte eine einladende Geste nach drinnen. ?Wie wohlerzogen er doch ist,? dachte Michiru und setzte sich. Haruka liess sich gegenüber von ihr nieder und machte: ?Tja......? Unsicher rutschte die Türkishaarige auf ihrem Platz hin- und her und machte ebenfalls: ?Tja....?. Haruka lächelte in sich hinein. ?Wie schüchtern sie ist......? Interessiert erkundigte er sich: ?Ist das hier Dein Lieblingscafé ?? Michiru sagte leise: ?Nicht direkt......., das heisst.........nein. Ich meine, eigentlich habe ich gar kein Lieblingscafé.? Überrascht zog er die Brauen in die Höhe: ?So ? Und was machst Du so - ausser in die Schule zu gehen ?? Nun war Michiru überrascht, und er ergänzte: ?Megumi erwähnte es zum Schluss, bevor sie ging.? ?Megumi.....? Sie seufzte. Wieder war es Haruka, der Michiru ansprach: ?Du magst sie nicht besonders, hm ?? Niedergeschlagen erklärte die Türkishaarige: ?Anfangs benied ich sie, weil sie überall beliebt ist, und ich freute mich, dass sie mich zu sich einlud. Doch sie ist furchtbar berechnend und immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Sie braucht mich nur, wenn ich ihr bei den Hausaufgaben helfen soll, oder um ihr Geld zu leihen, was ich meist sowieso nicht wiedersehe. Ich......? Da schlug Haruka mit der Faust auf den Tisch, so dass die Türkishaarige hochschreckte. ?Und das lässt Du Dir gefallen ?? ?Ich habe sonst niemanden ausser ihr. Meine Eltern starben vor vier Jahren. Alles, was sie mir hinterlassen haben, war ihr Haus, etwas Geld und meine Violine.? Mitfühlend legte Haruka ihre Hand auf ihre. ?Glaube mir. So eine wie Megumi hast Du nicht nötig.? Michirus Gedanken überschlugen sich, und Harukas Berührung lief ihr wohlig den Rücken herunter. ?Im Grunde bin ich gern allein. Nur manchmal, da wünschte ich...........? Sie sprach den Satz nicht zu Ende, aber Haruka verstand sie. ?Ich bin auch die meiste Zeit allein, obwohl ich dauernd unter Menschen bin. Da erkundigte sich Michiru: ?Was machst Du eigentlich so ? Ich meine, wo kommst Du her ? Und gehst Du noch zur Schule ?? Haruka überlegte, ob er ihr die Wahrheit sagen sollte. Er betrachtete das ruhige, hübsche Mädchen ihm gegenüber und nickte wie zu sich selbst. ?Nun. Du wirst Dich sicherlich schon gewundert haben, warum ich mich, seit ich Dich getroffen habe, dauernd umsehe. Die Wahrheit wird Dich vielleicht etwas schocken, aber ich bin ein Königssohn.? (verdammt, warum habe ich ihr nicht gesagt, dass ich ein Mädchen bin ?) Michirus Augen weiteten sich, und sie musterte ihn eingehend. ?Du verarscht mich nicht. Das sehe ich in Deinen Augen. Aber Du sagtest doch, Dein Name ist.......? ?Haruka Teno, nicht Testi. Ich wusste nicht, ob ich Dir vertrauen konnte. Ich sagte Dir, dass auch ich sehr gut weiss, was Einsamkeit bedeutet. Weißt Du, mein Tagesablauf besteht aus Verpflichtungen und Terminen - der Tradition wegen. Ich kann Dir alles über unser Königreich erzählen, über unsere - meine Aufgaben. Aber ich weiss praktisch nichts über das Leben ausserhalb des Schlosses. Ich wollte mal andere Menschen sehen, das wirkliche Leben kennenlernen, und sei es nur für einen Tag. Deshalb bin ich geflohen. Sie suchen bestimmt schon nach mir.? Ruhig hatte das türkishaarige Mädchen sich alles angehört. Nach einer Weile nickte sie. ?Ich glaube Dir. Du gibst mir das Gefühl Dich schon länger zu kennen. Deshalb vertraue ich Dir.? Dankbar lächelte Haruka das Mädchen - Michiru - an. Nun, da das Eis gebrochen war, fiel es Michiru auch nicht mehr so schwer aus sich herauszugehen. Das hiess nicht, dass sie ängstlich oder unselbständig war, oh nein. Sie war nur sehr misstrauisch Fremden gegenüber. Doch bei Haruka war dieses Gefühl nach den ersten Minuten bald verflogen. In Harukas Gesellschaft fühlte sich Michiru sehr wohl, und sie strahlte übers ganze Gesicht, als sie fragte: ?Also ? Was soll ich Dir zeigen ?? Haruka überlegte kurz. ?Hm. Im Grunde alles. Alles, was irgendwie alltäglich ist. Ich möchte die Altstadt sehen, in die Schaufenster schauen. Ich möchte wissen, was es für Läden gibt, ich möchte einen einfachen Hamburger essen, ich bin noch nie Bus gefahren, und ich war auch noch nie im Kino.? Gesagt, getan. Gut gelaunt verliessen Haruka und Michiru wenig später das Café. ?Darf ich um Deinen Arm bitten ?? erkundigte sich Haruka galant. Michiru schmunzelte. Sie hakte sich bei ihm unter, und Michiru erklärte, was sie nun machen würden: ?Also: Gleich da vorn ist die S-Bahn. Da steigen wir ein und fahren ins Centrum der Stadt. Dort zeig ich Dir alles.? Aufgeregt nickte Haruka und folgte ihr in die Bahn, nicht ohne sie vorher eingehend zu betrachten. Kichernd erklärte Michiru: ?Haruka. Du musst von der Tür weg. Sonst kann die Bahn nicht losfahren.? Interessiert verfolgte Haruka alles, was um sie herum geschah. ?Wir fahren unterirdisch, nicht ?? Amüsiert lächelte Michiru sie an: ?Ja. Gefällt es Dir ?? ?Sehr.? bestätigte der Blonde. Als die Bahn an der nächsten Station hielt, erklärte Michiru: ?Hier müssen wir aussteigen, Haruka.? Ein wenig enttäuscht meinte dieser: ?Schade. Machen wir das nochmal ?? Das türkishaarige Mädchen schmunzelte: ?Ja, auf der Rückfahrt.? Damit gab sich Haruka vorläufig zufrieden. Doch als Michiru mit ihm am Arm auf die Rolltreppe stieg, hatte er die Bahn fast wieder vergessen, denn das nächste Ereignis wartete auf ihn. ?Wow, eine fahrende Treppe.? ?Ja, deswegen nennt man sie Rolltreppe, weißt Du ?? erklärte Michiru. Oben angekommen wollte Haruka sich gleich nochmal darauf stellen. Doch Michiru hielt ihn gerade noch zurück. ?Halt. Damit fährt man nur herauf. Die da drüben fährt hinunter.? Aufgeregt bat der Blonde: ?Dann lass uns das nochmal machen, ja ?? Zusammen fuhren sie also einige Male Rolltreppe, und Michiru meinte: ?Also, wenn Dir das schon so gut gefällt, dann warte ab, was ich Dir noch alles zeige.? Harukas Augen leuchteten. So zeigte Michiru, als sie das nächste Mal oben auf der Rolltreppe ankamen, auf ein riesiges Gebäude. ?Was ist das für ein Gebäude ?? ?Das ist das Gamecenter.? Die nächsten Stunden klebte Haruka regelrecht an den Automaten, die Michiru ihm zeigte. Besonders der Rennautomat hatte es ihm angetan. Aber da spielen bekanntlich auch Hunger machte, zog es die beiden in den nächsten ?Burger King?. ?Was bei den Deutschen und Amerikanern beliebt ist, darf natürlich auch in Japan nicht fehlen.? fand Michiru. Als Antwort darauf, biss Haruka herzhaft in einen fetten Burger. ?Sowas leckeres hab ich noch nie gegessen.? meinte er anschliessend, als sie den Imbiss wieder verliessen. Neugierig äugte er bereits wieder in die umliegenden Schaufenster. Als nächstes verbrachten sie schliesslich noch viel Zeit in einer Musikhandlung und in einem Animeshop. Dann wollte Michiru wissen: ?Wie siehts aus ? Hast Du noch Lust auf Kino ?? Eifrig nickte Haruka. So sahen sich die beiden auch noch einen Film an. Von dem bekam Michiru allerdings nicht sehr viel mit, da sie damit beschäftigt war, Haruka zu betrachten. Als sie das Kino wieder verliessen, war es bereits spät. Michiru seufzte wohlig. ?War das schön.? Und mit vor Schreck geweiteten Augen erkannte Haruka in dem Moment zwei der Angestellten aus dem Schloss genau gegenüber von ihnen. Geistesgegenwärtig nahm er deshalb Michiru in die Arme und küsste sie. Das türkishaarige Mädchen war völlig hin- und weg, und als er sich wieder von ihr löste, schwankte sie leicht benommen gegen ihn. ?Haruka........? schwärmte Michiru. Doch da wurde Haruka erst bewusst, was er da getan hatte, und er fühlte sich ein wenig schuldig, da er ihr immer noch nicht die GANZE Wahrheit gesagt hatte, und er musste sich eingestehen, dass er sich in Michiru verliebt hatte. Aber das machte es umso schwieriger. Was würde dieses süsse Mädchen sagen, wenn er ihr sagte, dass er eine sie war ? Schnell schüttelte er den Gedanken wieder ab. Er wollte ihr sagen, dass es ihm leid tat sie so plötzlich geküsst zu haben - obwohl das ja eigentlich gar nicht stimmte. Oder sollte er einen auf cool machen ? Er schüttelte den Kopf. So kam er nicht weiter. Irgendwas musste er sagen. Verlegen setzte er an: ?Michiru, ich.......? Doch sie legte zärtlich einen Finger auf seine Lippen und strich sanft darüber. Dann küsste sie ihn erneut, und Haruka dachte, vielleicht war eine Erklärung auch gar nicht nötig - zuckte die Schultern und küsste Michiru zurück. Nach einer Ewigkeit lösten beide sich voneinander. Mit zittriger Stimme meinte Michiru: ?Es ist ganz schön spät geworden. Wir sollten uns vielleicht auf den Rückweg machen.? Enttäuschung machte sich in Haruka breit. Rückweg, das bedeutete für ihn Abschied nehmen von diesem Traummädchen. Doch das wollte er nicht, noch nicht. Aber da erklärte Michiru: ?Ich - also - normalerweise nehme ich keine fremden jungen Männer so schnell zu mir nach Hause, aber, ich dachte, wegen dem aussergewöhnlichen Fall.........? Sie brach ab. Es war ihr irgendwie peinlich. Erneut setzte sie an: ?Also, ich habe im Wohnzimmer eine Couch, die kann man zum Bett umfunktionieren. Wenn Du nichts dagegen hast, dann.......? Haruka kam ihr zu Hilfe: ?Du bist so ein wundervolles Mädchen. Gern nehme ich Dein Angebot an.? Glücklich schlenderten beide Arm in Arm über die fast menschenleeren Strassen Richtung U-Bahn. Die zwei Verliebten genossen die Gegenwart des anderen und schwiegen eine Weile. Dann begann Haruka: ?Du hast mich heute sehr glücklich gemacht. Wie kann ich das nur wieder gutmachen ?? Michiru dachte: ?Indem Du für immer bei mir bleibst.? Laut sagte sie: ?Ich würde gern Deine Welt einmal kennenlernen.? Daraufhin verzog sich Harukas Gesicht etwas. Er dachte an seinen Vater, und Michiru fügte kleinlaut hinzu: ?Natürlich nur, wenn das geht.? Zärtlich streichelte er über ihren Rücken. ?Ich bin der Prinz vom Schloss des ?Verlassenen Tals?, und als solcher obliegen mir gewisse Rechte - aber auch Pflichten. Hör zu, Michie: Nächstes Wochenende wird auf dem Schloss meines Vaters ein Ball zu Ehren seines 42. Geburtstages stattfinden. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du kommen wirst.? Michirus Augen leuchteten, und ihre Wangen glühten, als sie zu ihm hochschaute und hauchte: ?Hai........sehr gern.? Gemeinsam begab das junge Paar sich auf die Rückfahrt. Aneinandergekuschelt sassen sie in der Bahn und hingen ihren Gedanken nach. Während Michiru sich tiefer in Harukas Schoss schmiegte, wanderten Harukas Augen immer wieder aus dem Fenster um das Geschehen um ihn herum festzuhalten. Zu neu waren all diese Eindrücke für ihn. Doch auch wenn er mit den Augen woanders war, hingen seine Gedanken an Michiru, und er streichelte ihr zärtlich über das seidige Haar. Als er schliesslich einmal auf sie herunterblickte, merkte er, dass sie eingenickt war. Auf ihrem Gesicht lag ein verzaubertes Lächeln. Er war ganz gerührt von diesem Anblick, und als er die Station erkannte, an der sie hätten aussteigen müssen, brachte er es nicht übers Herz Michiru zu wecken. Und ausserdem fuhr er nur zu gern die ganze Strecke noch einmal. Aber als sie dann zum 2. Mal an ihrer Zielstation ankamen, küsste er Michiru wach. Sich an den Händen haltend, schlenderte das Paar in der Abenddämmerung zu Michirus Wohnung. Ab und zu blieben sie stehen, tauschten verliebte Blicke und küssten sich. Doch irgendwie kamen sie trotz aller Verzögerungen in ihrer Wohnung an. Michiru schob Haruka ins Wohnzimmer und flüsterte: ?Warte hier. Ich bin gleich wieder da.? Dann eilte sie aus dem Zimmer. Als sie wiederkam, entdeckte sie Haruka, wie er aus dem Fenster schaute. Lächelnd stellte sie die brennende Kerze auf dem Tisch ab und schmiegte sich von hinten an ihn. Lächelnd umfasste er ihre Hand und flüsterte: ?Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön sein kann, künstliches Licht zu sehen.? ?Das sind die Lichter der Grossstadt.? ?Bei mir zu Hause kannst Du Dir auch Lichter ansehen. Aber das ist dann das Leuchten der Sterne, und alles ist ganz ruhig. Du hast nur Wiesen, die Berge und den See um Dich.? Verträumt schloss Michiru die Augen: ?Hmmm, das muss wunderschön sein. Ich möchte es mit Dir zusammen erleben, Haruka.? ?Das wirst Du. Bald. Sehr bald.? ** Als Haruka am Morgen erwachte, stellte er fest, dass Michiru auf seinem Schoss lag. Sie mussten beide auf dem Sofa eingeschlafen sein. Haruka erinnerte sich nur noch, dass sie sich im Kerzenschein immer wieder geküsst hatten, und als die Müdigkeit immer stärker wurde, hatte Haruka das Licht gelöscht. Er schaute versonnen auf dieses liebenswerte Mädchen herunter. Dann erschrak er. Sein Blick fiel auf die Uhr an der Wand. Es war kurz vor Mittag. Sein Vater würde toben. Aber das war ihm im Moment egal. Er wollte noch nicht gehen, aber sein Vater erwartete von ihm, dass er dabei war, wenn die gesamte Familie sich heute Mittag zum Essen treffen würde. Neue Vorbereitungen mussten getroffen werden. Vorsichtig, um Michiru nicht zu wecken, erhob er sich vom Sofa und streckte sich. Dann nahm er seine Jacke von der Sessellehne, verschwand kurz im Bad und schlich sich zur Haustür hinaus. ** Michiru erwachte erst gegen Nachmittag. Enttäuscht stellte sie fest, dass Haruka nicht mehr da war. Dann erschrak sie: Die zärtlichen Stunden mit Haruka, diese tiefe und doch sanfte Stimme, die so nah an ihrem Ohr war, sein markanter Duft, und diese unergründlichen Augen. Hatte sie das alles etwa nur geträumt ? Noch während sie darüber nachdachte, überkam sie eine leichte Gänsehaut, als sie daran dachte welch wohliges Gefühl sie durchströmte, wenn sie an ihren Prinzen aus dem Traum dachte. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. ?Ob Träume so echt sein können ?? Seufzend stand sie auf und lief ins Bad. Dort schlug ihr Herz gleich wieder höher, und sie wusste, dass es kein Traum war. Denn dort stand es schwarz auf weiss, nein eigentlich rot auf Spiegel: ?Ich habe mich in das süsseste Mädchen des Universums verliebt. Ich warte am Freitag auf Dich. Haruka !? Überglücklich tanzte Michiru durch ihre Wohnung. Plötzlich schien es nichts, gar nichts auf dieser Welt zu geben, was ihre Laune schmälern könnte. Selbst Megumi hätte sie umarmen können und ihr zuckersüss lächelnd erklärt, dass sie die arroganteste Schnepfe des Planeten Erde wäre, und dass sie in Zukunft auf ihre - Michirus Gesellschaft verzichten könne. Megumi ! Plötzlich fielen Michiru so viele wunderschöne Beleidigungen für sie ein. Leider war sie nicht da, um die Wirkung an ihr austesten zu können. Aber sie hatte keine Lust noch weitere Gedanken an Megumi zu verschwenden. In ihrem Kopf war sowieso nur noch Platz für Haruka. Wohlig streckte Michiru sich breit auf ihrem Bett aus, summte vor sich hin und strahlte. ?Haruka............? Dann schreckte sie hoch. ?Mein Gott ! Der Ball !!!!! Oje, das ist schon nächste Woche. Was zieht man da bloss an ? Ich habe keine Ahnung wie man sich in einer Königsfamilie benimmt. Oh weh ! Ich hätte ihn fragen sollen. Ich bin schon jetzt völlig nervös. Was ist, wenn ich etwas falsch mache ? Moooooh ! Ich glaub, mir wird schlecht.? Mutlos liess Michiru sich zurück aufs Bett fallen. Dann schnellte sie wieder nach oben: ?Ich muss sofort einkaufen gehen. Oje ! Ich muss mich völlig neu einkleiden. Ich brauche Schmuck, und meine Haare müssen gemacht werden. Und ich muss unbedingt in eine Buchhandlung. Vielleicht finde ich etwas über ?Benimmregeln auf dem Ball einer Königsfamilie?. Ich werde den ganzen Tag brauchen. Was rede ich: Die ganze Woche !? ** Zerknirscht lief Haruka den langen Flur auf und ab - gefolgt von den wütenden Blicken seines Vaters. ?Dass Du mich immer so blamieren musst ! Weißt Du eigentlich, wass für Sorgen ich mir um Dich gemacht habe ? Einfach so abzuhauen, tztz.? Haruka giftete: ?Ich habe mich bereits bei Dir entschuldigt. Und im übrigen weiss ich sowieso nicht, weshalb Du Dich so aufregst. Es war kein so wichtiger Empfang. Es waren Geschäftsfreunde von DIR. Ich habe auch ein Recht auf ein eigenes Leben !? Ansgar Teno wurde rot vor Wut: ?Was bildest Du Dir ein ? Und hör gefälligst auf, so herumzurennen ! Das macht mich ganz kirre.? Traurig leise erklärte Haruka: ?Schade. Ich habe gehofft, wenigstens EINMAL vernünftig mit Dir zu sprechen. Aber Du brüllst immer gleich herum und hast nur Deine albernen Traditionen im Kopf. Vater ! Nimm bitte endlich zur Kenntnis, dass wir nicht mehr im 16. Jahrhundert leben.? Damit stampfte Haruka in den Westflügel, wo sich seine Zimmer befanden. ?Du hast doch immer nur Deine Mädchengeschichten im Kopf. Wann begreifst Du endlich, dass die nur an Dein Geld wollen ?? Das wütende Gepolter seines Vaters ignorierte er, bis es irgendwann ganz hinter ihm verhallte. Die Stunden vergingen. Irgendwann klopfte es zaghaft an Harukas Tür. Brummig rief er: ?Ja bitte !? Die Tür öffnete sich langsam, und dann sah man noch immer kein Gesicht. Dafür erklärte eine markante Stimme gespielt traurig: ?Schade, und ich dachte, Du würdest Dich freuen mich zu sehen.? Augenblicklich sprang Haruka vom Bett auf, ein strahlendes Lachen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, während die Tür nun vollends aufschwang und ihr Cousin Yoko die Arme ausbreitete. Haruka fiel Yoko um den Hals. ?Yoko ! Du ahnst gar nicht wie sehr ich mich freue Dich zu sehen. Vater hatte nicht erwähnt, dass Du kommst.? Yoko grinste. ?Ich habe ihn gebeten nichts zu verraten. Ich wollte Dich überraschen, und wie ich sehe, ist mir das auch gelungen.? Haruka liess Yoko eintreten. Interessiert sah er sich in dem riesigen Schlafgemach um: ?Wie ich sehe, hat sich seit meinem letzten Besuch nichts verändert.? Als Yoko Harukas Blick suchte, stellte er fest, dass sie sich wieder aufs Bett gesetzt hatte und den Kopf hängen liess. Er lächelte fürsorglich und setzte sich neben sie: ?Hey ! Es gab wieder Streit mit Deinem Vater, hab ich Recht ?? Haruka winkte ab: ?Ach, das nehme ich schon alles nicht mehr so ernst.? Yoko fragte: ?Was ist es dann ?? Statt einer Antwort seufzte Haruka tief. Dann erhellte sich sein Gesicht etwas: ?Wie heisst er ? Oder ist es eine sie ?? Endlich hob Haruka den Kopf. Yoko war der einzige, der um Harukas Gefühle wusste. Leise erklärte sie: ?Sie heisst Michiru, und ich glaube, es ist was ernstes.? Begeistert klatschte sich Yoko auf seinen Schenkel. ?Aber das ist doch wunderbar.? Verächtlich schnaubte Haruka. ?Pah! Vater wird toben, wenn er das erfährt. Du weißt doch. Dieser Fluch verbietet es uns Tenos jemals eine Beziehung mit jemandem einzugehen, und Du weißt wie stur Vater manchmal sein kann.? Yoko schüttelte den Kopf: ?Aber............., dieser Fluch, das ist.....mehr als 400 Jahre her.? ?444, wenn Du es genau wissen willst,? meckerte Haruka. Yoko sah Haruka ins Gesicht: ?Mal ehrlich. Glaubst Du, dass es nicht langsam gut sein sollte ? 444 Jahre sind genug Reue.? ?Ich habe schon so oft mit Vater diskutiert. Ich habe keine Lust mehr ständig mit ihm zu streiten. Er lebt sowieso noch im Mittelalter.? Sanft streichelte Yoko ihr übers Haar: ?Übertreibst Du da nicht ein bischen, hm ?? ?Für Dich ist das ja kein Problem. Du schaust alle paar Monate für ein paar Tage mal vorbei und hast wieder Deine Ruhe. Aber ich habe jeden Tag mit Vater zu tun. Sag Yoko: Warum kannst Du nicht öfter kommen ?? Wieder streichelte Yoko seiner jüngeren Cousine übers Haar. ?Du weißt, dass ich gerne öfter kommen würde. Aber ich habe auch Verpflichtungen, und Du weißt ja selbst was Du als Prinz immer zu tun hast. * Knapp eine Woche später............... Es war bereits später Nachmittag. Schloss Teno leuchtete im Licht der vielen Lampen, Laternen und Lichterketten, die überall im Park verteilt waren. Schliesslich sollten sich die Gäste auch draussen wohl fühlen. Die Party war bereits im vollen Gange, und alle schienen bester Laune - alle, bis auf einen. Haruka hatte einen edlen, barocken Anzug an. Eine Nachahmung aus dem 16. Jahrhundert in blau mit goldenen Verzierungen. Dazu lange weisse Strümpfe und schwarze, edle Schuhe, wie man es damals eben trug. Zwar hatte Haruka ein freundliches Lächeln aufgesetzt, aber das war alles geschäftlich. Wenn er sich unbeobachtet fühlte, schaute er nervös auf die Uhr, seufzte und schlich wie ein aufgescheuchter Hahn durch die Reihen der Gäste, verweilte überall kurz und schielte immer zum Haupteingang des Schlosses. Gerade wurde er von einer Schar junger, gackernder Frauen - ebenfalls alle in barocken Kleidern - in Beschlag genommen. Während dessen betrat eine junge Frau den Schlosspark der Tenos. Man sah es ihr nicht an. Aber mit jedem Schritt auf das Schloss zu klopfte ihr Herz lauter. Sie war nervös und aufgeregt, und sie fragte sich mindestens zum Tausendsten Mal, ob es richtig war zu kommen. Sass ihre Frisur auch richtig ? Und dann dieses Kleid. Sie hatte sich solche Mühe gegeben. Was, wenn man sie auslachen würde und die Gäste alles hochmoderne Kleider trugen ? Mittlerweile sah sie die ersten Gäste in der Nähe des Einganges. Zumindest eine Sorge hatte sie weniger. Sie alle trugen die Mode des 16. oder 17. Jahrhunderts oder so. Sie kannte sich da nicht so aus. Als die junge Frau an den ersten Gästen vorbeischritt, verstummten manche. Andere riefen ein anerkennendes: ?Ah,? und ?Oh,? aus. Eingeschüchtert schaute die junge Frau nach unten. Dann erklomm sie die gigantische Treppe zum Haupteingang. Sie atmete noch einmal tief durch und wollte soeben durch den Flur schreiten. Doch die beiden Männer - wahrscheinlich Bedienstete des Schlosses - liessen sie nicht passieren. ?Halt !? Rief der eine Wärter streng. ?Erst die Einladung bitte.? Verwirrt schaute die junge Frau von einem Wärter zum anderen. Doch auch der zeigte keinerlei Gefühlsregung. ?Aber......? stammelte die Frau. ?Hören Sie, Lady. Suchen Sie Ihre Einladung und kommen Sie dann wieder. Aber halten Sie nicht den Verkehr auf.? Der andere Wärter ergänzte: ?Es wollen noch andere Gäste ins Schloss.? Die Frau drehte sich um. Es war niemand sonst zu sehen. Langsam wurde sie ärgerlich. ?Hören Sie. Ich bin nicht den weiten Weg hierhergekommen, um mich von Ihnen abwimmeln zu lassen. Ich möchte auf der Stelle mit Herrn Teno sprechen.? Der erste Wächer wollte die Frau beruhigen: ?So verstehen Sie doch. Wir dürfen nicht.......? Da ertönte eine feste Stimme: ?Was ist da draussen los ?? Beim Klang dieser Stimme schlug das Herz der Frau höher. Auch Harukas Gesicht wurde ganz sanft. ?Michiru ! Endlich !? Haruka warf den Wächtern einen bösen Blick zu. ?Das ist Michiru Kaioh. Merken Sie sich diesen Namen. Sie ist mein persönlicher Gast. ICH habe sie eingeladen.? Die Wächter nickten und verneigten sich. ?Bitte entschuldigen Sie vielmals Lady. Bitte geniessen Sie den Aufenthalt hier auf dem Schloss.? Michiru lächelte: ?Vielen Dank.? Dann legte sie ihren Arm auf den Harukas, den er ihr anbot. Augenblicklich fiel alle Nervosität von Michiru ab. Stolz führte Haruka seine Angebetete über den Flur in den Ballraum, wo bereits einige Leute Walzer tanzten. Auf dem Weg dorthin wurde dem hübschen Paar anerkennende Blicke geschenkt. Erst im Ballraum liess Haruka Michirus Arm los. Beide standen voreinander und waren sprachlos. Michiru fand als Erste die Sprache wieder: ?Ich, ich wusste nicht, wie man sich auf so einem Ball verhält, was man anzieht, und........? Lächelnd legte Haruka ihr sanft einen Finger auf die Lippen: ?Du siehst bezaubernd aus, Michiru. Als ich Dich vorhin im Eingang stehen sah, wäre mir fast das Herz stehengeblieben. Und dieses Kleid steht Dir perfekt.? (es war ein goldgelbes Ballkleid) Geschmeichelt lächelte Michiru: ?Ich danke Dir. Aber Du, Du siehst so verändert aus. Ich meine, der Anzug ist fabelhaft.? Haruka schaute an sich herab. ?Gut das zu wissen. Sowas trage ich öfter, und ich hoffe, Du wirst in Zukunft auch wieder dabei sein bei solchen Anlässen.? Für einen Moment schloss Michiru die Augen und dachte: Immer. Laut sagte sie: ?Nur zu gern.? Haruka verbeugte sich nun leicht vor Michiru und fragte: ?Darf ich Dich um diesen Tanz bitten ?? Michiru knickste anmutig und erwiderte: ?Ich nehme gerne an.? Haruka nahm Michiru bei der Hand, und sie begannen zu tanzen. Schon nach den ersten Takten mit Haruka fühlte Michiru sich, als würde sie schweben. Es war so leicht und unbeschwert an Harukas Seite, und er konnte so wunderbar führen. Beide hatten nur noch Augen füreinander. Die Musik spielte nur für sie, und sie tanzten einen Walzer nach dem anderen. Doch sie merkten nicht, dass Harukas Vater sie mit zornigen Blicken beobachtete. Gerade, als ein weiterer schöner Walzer folgte, trat Ansgar Teno an das junge Paar heran. ?Vielleicht darf ich abklatschen ?? erkundigte er sich streng. Doch sein Blick schien freundlich. Haruka seufzte innerlich. Vater verstand es wirklich einem alles kaputt zu machen. Nicht gerade begeistert antwortete er: ?Oh.....Vater....... Darf ich vorstellen ? Das ist Michiru Kaioh. Ich habe sie eingeladen,? antwortete er knapp. ?Oh, ich freue mich Sie kennenzulernen, Mr........König Teno. Alles Gute zu Ihrem Geburtstag, und danke, dass ich heute Gast in Ihrem Schloss sein darf. Bitte nehmen Sie das als Geschenk von mir.? rief Michiru verlegen. Haruka sah sie erstaunt von der Seite an. Aber Michiru zog ein feines in durchsichtigem Papier gewickeltes Taschentuch aus einem Seitentäschchen. Überrascht war auch der König. Zögernd nahm er das Geschenk an. ?Oh, das ist sehr reizend von Ihnen. Vielen Dank.? Es war ein Taschentuch aus reiner Seide mit Goldstickerei. ?Darf ich mir erlauben Euch um diesen einen Tanz zu bitten, junge Dame ?? fragte er Michiru. An Haruka gewandt: ?Ich verspreche Dir, dass ich Dir Deine Begleitung gleich wiederbringe.? Argwöhnisch machte Haruka seine übliche Geste. Er legte einen Arm halb über seine Brust und verbeugte sich. Grimmig verfolgte Haruka von dem Buffet an der Seite des Ballsaals jede Bewegung seines Vaters mit Michiru. Dieser schien sich nicht darum zu kümmern. Er verfolgte seine eigenen Pläne. Er wandt sich an Michiru: ?Wissen Sie, ich kann gut verstehen, dass Haruka Ihnen gefällt.? ?Nun, ich....? begann Michiru zögernd. Doch Ansgar Teno liess sie nicht ausreden. ?Aber Sie müssen verstehen, dass ich es nicht zulassen kann, dass Sie Ihre Bekanntschaft mit Haruka vertiefen.? Michiru schreckte hoch, und Ansgar Teno fuhr fort: ?Unsere Tradition ist schon jahrhundertealt, und es ist den Tenos seit jeher verboten tiefere Beziehungen mit Aussenstehenden zu pflegen.? ?Aber.....,? wollte Michiru nachfragen, und wieder liess König Teno sie nicht zu Wort kommen. ?Sie haben sicher von dem Fluch gehört, der über unserem Tal liegt.? Misstrauisch meinte Michiru: ?Schon, nur ich geben nicht viel auf Gerüchte.....? Abermals liess der König keinerlei Argumente zu: ?Nur, dass es kein Gerücht ist. Schreckliche Dinge passieren mit den Menschen, die sich dem Fluch widersetzen.? Schockiert sah Michiru ihm ins Gesicht. Dann war der Tanz zu Ende. König Teno bot Michiru den Arm, den sie nur widerstrebend annahm. Wie versprochen übergab er Michiru wieder an Haruka, dem sofort eine Veränderung an Michiru auffiel. Mit den Worten: ?Geniessen Sie den Abend, meine Liebe. Haruka ?? verabschiedete er sich von ihnen. Michiru wagte kaum, Haruka in die Augen zu blicken. Mitfühlend legte er einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. ?Was ist los mit Dir, Michiru ?? Sie schüttelte nur den Kopf und lächelte schwach. ?Es ist nichts weiter. Ich.......vielleicht tut ein wenig frische Luft ganz gut,? überlegte sie. Behutsam geleitete Haruka Michiru in den Schlosspark. Da es bereits dunkelte, konnte man schon winzige Sterne am Himmel erkennen. Grillen zirpten, und im Hintergrund hörten sie sanfte Geigenmusik. Im Schein einer Laterne standen sich Haruka und Michiru gegenüber. Es war eigentlich ein sehr romantischer Augenblick. Doch Michiru war noch immer schweigsam und wirkte bedrückt. ?Was hat er Dir gesagt, Michiru ?? ?Er war.............sehr amüsant.........,? wich Michiru aus. Verächtlich schnaubte Haruka: ?Amüsant ?????? Mein Vater ? Hah ! Eher fällt im Sommer Schnee, als wenn mein Vater auch nur annähernd amüsant ist.? Sanft legte Michiru eine Hand auf seinen Arm. ?Bitte, reg Dich nicht auf. Es ist nichts passiert. Es ist nur.......? Sie brach ab und schaute zur Seite. Sie merkte, dass sich Tränen in ihren Augen sammelten und wollte nicht, dass Haruka sie sah. Doch Haruka drehte sie zu sich herum, wischte ihr zärtlich die Tränen von der Wange und flüsterte mit bebender Stimme: ?Er hat Dir von diesem verdammten Fluch erzählt. Ist es so ?? Keine Antwort. Stattdessen schniefte Michiru leicht. Behutsam griff Haruka nach ihrer Hand. ?Bitte antworte mir. Hat er Dir von dem Fluch erzählt ?? Michiru steckte ein Kloss im Hals. Sie konnte nur nicken. Wütend hämmerte Haruka gegen den Laternenpfahl und lehnte sich kopfschüttelnd dagegen. Im ersten Moment war Michiru über Harukas plötzlichem Wutausbruch erschrocken. Aber dann umarmte sie ihn von hinten und meinte sanft: ?Lass doch die Laterne. Sie kann ja nichts dafür. Aber vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich.............? Haruka wurde hellhörig. Was war das für ein Unterton in Michirus Stimme ? Zitternd hielt er sich an der Laterne fest und fragte heiser: ?Wenn Du was ?? Unsicher meinte Michiru: ?Ich wollte nicht glauben, was die Leute erzählten. Glaub mir, ich bin nicht so.? Dann wurde ihre Stimme fester. ?Aber vielleicht ist es wahr. So viele Menschen sind verschwunden und nie wieder aufgetaucht.? Haruka schüttelte die ganze Zeit nur traurig den Kopf und hauchte: ?Nein.........nein.........nicht Du..........? Doch es war zu leise, als dass Michiru es hören konnte. Sie sprach weiter: ?Haruka, ich liebe Dich. Aber Dein Vater hat mir Angst gemacht.? Als Haruka das hörte, wurde sie sofort wieder ganz ruhig. Atemlos flüsterte sie: ?Was hast Du da gesagt ?? ?Ich sagte, dass Dein Vater.........nun, er .......... hatte mir .........Angst eingejagt.? Heftig schüttelte Haruka den Kopf: ?Mmmm. Davor !? Michiru zog die Brauen nach oben: ?Ich, ich liebe Dich, aber........? Da legte Haruka Michiru schnell einen Finger auf den Mund: ?Kein aber. Ist das wirklich wahr ?? Haruka suchte Michirus Augen, sie versanken ineinander. Dann lächelte Haruka leicht und beantwortete sich die Frage selbst: ?Ja. Ich weiss, dass es die Wahrheit ist, und ich bin sehr, sehr glücklich darüber, denn ich liebe Dich auch. Und nun will ich Dir etwas erzählen. Komm mit.? Irritiert liess Michiru sich von Haruka führen. Sie gingen Hand in Hand, lauschten dem Wind, und waren sozusagen eins mit der Natur. Dann vernahm Michiru aus der Ferne leises Plätschern. ?Was ist da vorne ?? Haruka stellte sich hinter sie: ?Vertraust Du mir ?? Michiru lächelte: ?Wenn ich jemandem vertraue, dann Dir.? ?Gut.? Sachte legte Haruka beide Hände über Michirus Augen, und während er weiter hinter ihr lief, liess Michiru sich führen. Das Plätschern wurde immer lauter. Dann blieb das Paar stehen, und Haruka nahm seine Hände von Michirus Augen. Was sie dann zu sehen bekam, hätte sie im Traum nicht erwartet. Vor ihr befand sich eine Oase der Ruhe. Der Bergsee spiegelte das helle Schimmern des Mondlichts wider. Die kleinen Felsbrocken drum herum waren umgeben von sattem Grün. Wunderschön geschnittene Bonsaibäumchen standen in kleinen Grüppchen herum und boten bestimmt Schatten genug an so manch heissen Tagen. Aber was fast noch viel schöner war, war der Anblick des kleinen Wasserfalls, dessen klares Wasser sich in diesem Bergsee ergoss. Ergriffen tauchte Michiru eine Hand in den See. Verwundert blickte sie auf: ?Das Wasser ist........warm.? Haruka beobachtete jede Reaktion Michirus. Alles, was jetzt folgen würde, war sehr wichtig. ?Lass uns schwimmen, ja Haruka ?? Haruka setzte sich auf einen kleinen Felsen am See. ?Michiru. Da gibt es noch etwas, was ich Dir nicht gesagt habe. Ich wollte es Dir eigentlich von Anfang an sagen. Aber ich hatte irgendwie Angst - Dich zu verlieren, Dir nicht das geben zu können, was Du verdienst............ Michiru, ich..........., ich bin...........eine Frau.? Haruka war auf alles vorbereitet. Sie schloss die Augen und wartete auf Michirus Wutausbruch, vielleicht auch eine Ohrfeige oder beides. Oder...........was, wenn Michiru einfach verschwinden würde ? Doch dann legte sich eine kleine Hand sanft auf Harukas Wange und begann sie zärtlich, ungeheuer zärtlich zu streicheln. Überrascht öffnete Haruka die Augen. ?Du bist.......noch da ?? Michiru hörte nicht auf Harukas Wange zu streicheln und nickte. Richtig süss sah das aus. Heiser fragte Haruka: ?Und Du bist nicht sauer ?? Als Antwort legten sich weiche Lippen auf Harukas. Nach unendlich langer Zeit lösten sie sich wieder voneinander, und Michiru meinte: ?Das könnt ich gar nicht. Ich habe mich in Deine Art verliebt. Du hast die Stärke und den Mut eines Mannes, und die Zärtlichkeit einer Frau. Genau das, was ich immer gewollt habe.? Langsam begann Michiru Harukas Oberteil des Jackets zu öffnen. Schuhe, Hose, Strümpfe folgten, und Haruka tat es ihr gleich. Es verging nochmal eine halbe Ewigkeit, in der sie sich einfach nur nackt und eng umschlungen in den Armen hielten und einfach nur die Nähe des anderen genossen. Lächelnd zog Michiru Haruka ins Wasser. Ausgelassen schwammen und planschten sie herum, küssten sich ab und zu. Doch dann wurde Haruka ernst. ?Michi. Ich weiss, dass das jetzt der unpassendste Augenblick der Welt ist. Aber ich wollte Dir noch etwas über den Fluch erzählen, und dazu müssen wir in die Höhle hinter dem Wasserfall gehen.? Überrascht zog Michiru die Brauen hoch. ?Dahinter liegt eine Höhle ?? Haruka nickte. Michiru zuckte die Schultern. ?Gut. Warum nicht ? Ich wollte seit ich Dich kenne mal son richtiges Abenteuer erleben.? Doch Haruka fand das nicht lustig. Sie hatte einfach nur Angst. Nachdem sich das Paar also wieder vollständig angezogen hatte, liefen sie Hand in Hand um den Bergsee herum und mitten durch den Wasserfall hindurch. Schon befanden sie sich in einer urigen Höhle. ?Schau mal, Haru. Das sind ja richtige Stalagmiten und Stalagtiten.? Doch Haruka war verschwunden, und als Michiru sich umdrehte, gab es auch den Ausgang nicht mehr. Sie stellte fest, sie war allein, mutterseelenallein in dieser Höhle. Da funkelte sie etwas auf dem Boden an, und Michiru bückte sich danach. ?Aber, aber das ist ja eine uralte Silbermünze,? rief Michiru aus. Aus dem Nichts dröhnte eine Stimme: ?Wenn Du Haruka ein für allemal vergisst, werde ich Dich mit soviel Silbermünzen überschütten wie Japan Einwohner hat.? Michiru liess die Münze fallen und antwortete der Stimme: ?Was soll ich mit Silbermünzen, wenn ich sie nicht mit Haruka teilen kann ?? Die Silbermünze zerfiel zu Staub. Michiru ging weiter. Der nächste Raum war voller Edelsteine. Vorsichtig, um nichts zu beschädigen, strich Michiru darüber. Da ertönte wieder diese Stimme aus dem Nichts: ?Wenn Du Haruka vergisst, gehören all diese Edelsteine Dir.? Doch Michiru antwortete: ?Was soll ich mit all den Edelsteinen, wenn ich sie nicht mit Haruka teilen kann ?? Michiru ging weiter ohne die Steine auch nur eines Blickes zu würdigen. Mit einem Mal sah sie unweit vor sich eine Handvoll der schönsten und elegantesten Männer und Frauen, und die Stimme sprach: ?Du warst lange Zeit sehr einsam gewesen. Aber wenn Du Haruka vergisst, verspreche ich Dir, dass die schönsten und reichsten Männer und Frauen Dich lieben und verehren werden und Du niemals mehr einsam sein wirst.? Aber Michiru antwortet: ?Was soll ich damit, wenn nur Haruka es ist, die mich glücklich machen kann ?? Das Bild erlosch und stattdessen erschien der Ausgang der Höhle. Eilig lief Michiru auf den Ausgang zu. Wieder draussen entdeckte sie Haruka, die wie ein Häufchen Elend auf einem Felsen sass. Lachend stürmte sie auf die Blonde zu, fiel ihr um den Hals und küsste sie überall. Haruka konnte ihr Glück gar nicht fassen, dass alles Geld der Welt, Macht, Reichtum und auch Beliebtheit Michiru nichts bedeutete. Sie wollte SIE. Überglücklich drückte die Blonde die kleinere Frau an sich und brabbelte immer wieder: ?Dass ich Dich gefunden hab. Ich lieb Dich so.? Hand in Hand schlenderte das Paar auf das Schloss zu. Aufgeregt erzählte Michiru: ?Stell Dir vor: Da wollte mir doch tatsächlich jemand Geld bieten dafür, dass ich Dich, mein Herzblatt, aufgebe. Apropos aufgeben: Was ist denn nu mit diesem Fluch ?? Haruka hielt Michiru umschlungen und entdeckte weiter vor ihnen ihren Vater. Haruka erklärte: ?Ich schätze, der Fluch ist endgültig gebrochen, denn die wahre Liebe siegt immer.? Dann zeigte sie ihrem Vater das Siegeszeichen. Wenige Wochen später gab Ansgar Teno die Hochzeit seines ?Sohnes? Haruka Teno mit seiner Angetrauten Michiru Kaioh bekannt. ENDE Hosted by Animexx e.V. 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