Thin von Dragon1 (Wie weit willst du gehen?) ================================================================================ Kapitel 1: Thin - Wie weit willst du gehen? ------------------------------------------- Paring: Joey x Seto Declaimer: Die Story ist mir. Die Charas sind nur ausgeliehen. Ich verdiene kein Geld mit der Story. Ähnlichkeiten mit anderen Fanficts sind zufällig und nicht beabsichtigt. Ok… und nun los... Die Story ist aus Joeys Sicht geschrieben. Über Kommis freue ich mich immer!^__^ -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Tagtäglich sehe ich dich an. Beobachte dich. Du sitzt gerade auf deinem Platz und schaust zur Tafel. Jeden Tag beobachte ich dich von meinem Platz aus. Der Platz hinter dir. Ich sehe dich nur noch in der Schule. Und sonst, wenn du im Fernsehen oder auf Duell-Monsters Messen zu sehen bist. Unsere Duelle haben aufgehört. Auch Yugi forderst du nicht mehr heraus. Du bist im Stress… ich weiß. Aber manchmal wünschte ich mir die alten Zeiten zurück. Damals, wo wir noch Spaß an unseren Duellen hatten. Nun….. zumindest Du hattest Ihn. Ich hab ja nur verloren. Doch hat mich das gestört? Nein. Nicht wirklich. Ich konnte dich auftauen, wenn ich dich bekämpft habe. Ich streite liebend gerne mit dir. Verstehen würdest du das sicher nie, aber ich liebe es, wenn ich sehe, dass in deinen sonst so kalten leeren Augen ein Funken entfacht, der lodert, solange wir mitten in unseren Gefechten sind. Ob nun mündlich oder mit unseren Karten. Es tut gut zu wissen, dass du noch lebst. Das du keine Maschine bist. Maschine… ein wohl seltsamer Vergleich, doch trifft er immer mehr auf dich zu. Du arbeitest und arbeitest. Bist nur noch in der Firma. Woher ich das weiß? Ich kann es mir denken…. Und ich weiß es von deinem Bruder. Mokuba ist nun auch älter. Er hat seinen Freundeskreis und ist oft unterwegs. Ich sehe Ihn manchmal und ich glaube sogar, dass er eine Freundin hat. Seine Haare sind jetzt etwas kürzer und manchmal bindet er sie zu einem Pferdeschwanz zusammen. Er lacht immer und erzählt viel. Weißt du das alles eigentlich? Kannst du beobachten, wie dein Bruder wächst und gedeiht? Ich meine… du hast Ihn doch erzogen. Denkst du, seine Erziehung ist abgeschlossen? Er meinte einmal, dass er sich Sorgen um dich macht. Du bist selten daheim und wenn….. dann abgekämpft. Kaputt. Müde. Erschöpft. Warum quälst du dich so ab? Du hast doch alles, was man sich wünschen kann. Warum nimmst du dir die Zeit nicht. Für deinen Bruder, und auch für Dich. Ich habe mit deinem Bruder öfters geredet, wenn wir uns zufällig begegnet waren. Und als wir uns immer öfter mal gesehen hatten fingen wir auch an über dich zu reden. Viele Dinge. Verschiedenes. Von früher… und auch vom Jetzt. Und an einem Tag, als wir beide uns wiedereinmal über den Weg gelaufen waren, redeten wir wieder. Über Dich. Mokuba hat etwas zu mir gesagt. Und es hat mir Angst gemacht. Ist es der Stress, den du hast? Tagtäglich? Richtest du dich so sehr zugrunde, dass selbst DAS bei dir auf der Strecke bleibt? Auch heute, wo ich dich wieder betrachte fällt es mir auf. Unter der blauen Schuluniform, die fast ein wenig zu locker über deine Schultern hängt, zeichnen sich die Blätter ab. Deine Schulterblätter, um genau zu sein. Tust du wirklich das, was Mokuba denkt? Je mehr ich dich betrachte, desto offensichtlicher wird es mir. Warum habe ich das vorher nie gesehen, bevor dein Bruder mir das erzählt hat? Bevor er mich auf etwas aufmerksam gemacht hat, dass doch so offensichtlich war. Warum sieht es kein Anderer? Keine Medien, keine Fans, keine Klassenkameraden, keine Lehrer? Warum sieht es niemand? Warum sieht niemand, wie dünn du bist….. Du versteckst es schon so lange vor mir Du tust mir so leid Was machst du nur mit Dir? Du denkst, ich seh´s nicht, doch du bist krank Du machst nicht nur Diät Nein, du kotzt dich schlank! Mokuba meinte, dass du nichts mehr isst. Das du dich nur noch von Kaffee ernährst. Denn dieser hält dich wach. Du bist 187cm, wie viel wiegst du jetzt noch? 60 Kilo? 50? Du machst keinen Sportunterricht mehr mit und verschwindest nach der Schule schnellstens in deine Limousine. Keiner soll sehen, wie du aussiehst. Siehst du dich eigentlich selber im Spiegel? Du musst doch sehen, dass du völlig ausgemergelt bist. Ich habe einmal versucht mit dir darüber zu sprechen, doch hast du nur abgewunken und hast höhnisch gelacht. Hast mich beleidigt. Doch habe ich dabei eine gewisse Trauer in deinem Blick gesehen. Für wem tust du das? Das habe ich auch Mokuba gefragt. Er wusste keine Antwort. Ich kann es mir aber selber denken. Der Mediendruck macht dich kaputt. Du kannst dich vor Arbeit kaum retten. Andere Stars nehmen Drogen. Trinken oder feiern bis sie von der Polizei abgeholt werden müssen. Ich wollte zwar gerne berühmt sein, doch überlege ich immer weiter, ob dieser Preis es wert ist. Du musst für alle ein Beispiel abgeben. Musst aussehen wie ein Star! Du musst schön sein, für die Menschen. Doch findest du dich schön? Ich fand dich einmal schön, doch jetzt bist du nur noch ein Abklatsch deiner Selbst. Ich habe irgendwie das Gefühl dir beim sterben zuzusehen. Wie kann ich dir nur helfen? Ich weiß, dass klingt seltsam, wenn man unsere Vergangenheit berücksichtigt, aber ich will es… ich will dir helfen. Immer mehr und mehr habe ich mich nach dir gesehnt. Am Anfang nur ein geringer Funke wenn unsere täglichen Streitereien ausblieben. Und nun ist es so, dass ich es mir eingestehen muss. Ich liebe dich. Du bis faszinierend und wunderschön. Ich liebe dich und ich muss und will dir helfen. Nur weiß ich nicht wie. Wie kann ich dir nur weiß machen, dass du wunderschön bist und den Druck nicht darauf aussetzen musst. Du willst medienpräsent sein. Du willst die Kaiba Cooperation in dem Licht wiedergeben, dass Ihr gebührt. Doch merkst du nicht, dass du das schon tatest, seid du zwölf Jahre alt warst? Merkst du denn nicht, dass du wunderschön bist? Wunderschöne Augen glänzen nun nicht mehr.. Wunderschöne Augen sind traurig und leer.. Du bist schön, musst schöner sein Du bist dünn, musst dünner sein Du lügst dir mitten ins Gesicht Du bist so schön und hasst dich Du bist schön, musst schöner sein Hungerst dich noch kurz und klein Immer wieder mit Gewalt Steckst du dir deinen Finger in den Hals Ich habe mich entschlossen einen Weg zu gehen, der wahrscheinlich der einzig mögliche ist. Mit Mokuba habe ich mich getroffen und habe Ihm gebeichtet, dass ich dich liebe. Er hat gelächelt. Traurig gelächelt. Er meinte, dass vielleicht nur Ich dich aus diesem Sumpf herausholen kann. Wir werden dir zusammen helfen den Weg, den du eingeschlagen hast, nicht mehr weiter zu gehen. Wie lange willst du das noch mit dir machen? Willst du so lange hungern, bis du dem Tod die knochige Hand reichen kannst? Du brichst zusammen, wenn dir keiner hilft. Aber ich werde diese Hilfe sein! Der Weg, den du gehst führt nirgendwo hin. Ich sehe Haut und Knochen ich bin doch nicht blind Du stehst am Abgrund Du merkst es nicht Du bist nicht mehr schön, wenn du zusammen brichst Mokuba konnte dich überreden einen Abend früher nach Hause zu kommen. Und als du in die Küche tratest, saß ich mit am gedeckten Tisch. Der Koch hatte ganze Arbeit geleistet. Und deinem Blick zu schließen, wusstest du nicht, was ich hier sollte. Als du deinen Bruder danach fragtest. Ich möchte betonen: Ihn eher angeschnauzt hast, meinte er, dass ich mit Ihm eine Runde Spiele gezockt habe und er mich nun zum Abendbrot eingeladen hatte. Du meintest, du hättest keinen Hunger und wolltest gehen. Doch das war nicht unser Plan, mein Lieber. Ich habe dich mit einem meiner üblichen Sprüche provoziert und du bist auf diese Provokation eingegangen. Und Ich hatte Erfolg. Du hast mit uns gegessen. Aber wenig… äußerst wenig hattest du auf deinen Teller geladen. Und was tat ich? Hab ihn dir einfach weggeschnappt und ihn dir voll wieder zurück gegeben. Mein Grinsen schien dich sauer zu machen, doch es war mir egal. Wir konnten beide, weder Mokuba noch Ich, nichts tun, wenn wir nicht GENAU wussten, was mit dir los war. Natürlich hatten wir Vermutungen, doch keine Beweise. Wir haben gegessen und gelacht. Gelacht hast du zwar nicht, aber immerhin hast du gegessen. Nach dem Essen hast du dich entschuldigt und bist aus der Küche verschwunden. Ich tauschte nur einen raschen Blick mit Mokuba, ehe ich dir schnell folgte. Der Kleine hatte vorweißlich alle Türschlüssel entfernt. Den deines Bades inbegriffen. Bevor du kamst, hat mir Mokuba alle Räume gezeigt und besonders deinen. Mein Herz raste. Ich war zwiegespalten. Einerseits wollte ich dich sehen. Dich dort sehen, wie du über dem hellen Porzellan hängst, damit ich endlich Gewissheit hatte. Doch was würde ich tun, wenn es stimmte? Wenn du dir wirklich den Finger in den Hals steckst? Ich konnte mir dieses Bild nicht vorstellen. Ich trat vorsichtig in dein Zimmer, welches man erst durchqueren musste, ehe man zu deinem Bad kam. Auf einem Stuhl lag dein weißes Hemd. Warum hattest du es ausgezogen? Willst du es nicht unbeabsichtigt beschmutzen? Meine Schritte führten mich zu der Tür, hinter welcher ich das sehen würde, was unser beider weiteres Leben entscheidet. Ich drückte die Klinke und reiße die Tür mit einem Ruck auf. Ich war so froh gewesen, dass ich Mokuba gesagt hatte, er soll nicht mit nach oben kommen. Was hätte dein Bruder gesagt, wenn er dich so gesehen hätte? Ich habe noch nie einen Körper gesehen, wie deinen. Jede Rippe. Jeder Knochen, jede Sehne. Alles sehe ich unter deiner blassen Haut. Dein Körper, der sich mit Jedem Schwall, den du in die weiße Porzellanschüssel gibst, mehr und mehr zusammen krümmt. Deine Augen, wie sie schmerzhaft geschlossen sind und deine zitternden Hände, die sich in den Rand der Schüssel krallen. Wunderschöne Augen glänzen nun nicht mehr.. Wunderschöne Augen sind traurig und leer.. Du bist schön, musst schöner sein Du bist dünn, musst dünner sein Du lügst dir mitten ins Gesicht Du bist so schön und hasst dich Du bist schön, musst schöner sein Hungerst dich noch kurz und klein Immer wieder mit Gewalt Steckst du dir deinen Finger in den Hals Ich werde niemals deinen Blick vergessen. Als du nichts mehr geben konntest, außer einem trockenen Würgen, hast du die Spülung betätigst und hast dich an die Wand gelehnt. Geschafft und erledigt. Dann hast du deine blauen Augen geöffnet und bist, wie unter einem kräftigen Schlag, zusammen gezuckt, als du mich gesehen hast. Ich weiß bis heute nicht, was du in diesem Moment gedacht hast. Langsam habe ich die Tür hinter mir geschlossen und bin auf dich zugegangen. In deinen Augen war nichts zu erkennen. Und doch war so viel in Ihnen zu lesen. Was war es? Eine Mischung aus Angst und Drohung? Aus Scham und Tränen? Es war wahrscheinlich alles zusammen. Ich habe mir ein Handtuch vom Ständer gegriffen und mich neben dich gesetzt. Du hattest die Arme um deinen nackten Oberkörper geschlungen. Wolltest du dich so vor mir schützen? Es war ein Anblick, den ich nicht vergessen werde und ich werde ihn nicht verdrängen, denn was man sonst immer nur vom Fernsehen oder von Teeny-Zeitschriften kennt, sitzt nun vor mir. Ein Abbild des menschlichen Skeletts. Ich reiche dir das Handtuch, doch du siehst mich nur an. Ich lächle. Warum, das weiß ich selber nicht genau. Wahrscheinlich, weil es jetzt kein Versteckspiel mehr gibt. Du weißt, das ich weiß, das du krank bist. Und ich lächle um dir Mut und Hoffnung zu geben. Wir beide schaffen das. Ich versprech es dir. Wortlos stehe ich wieder auf und reiche dir die Hand, damit auch du aufstehen kannst. Du schaust mich immer noch verwirrt an. Wahrscheinlich verstehst du nicht, warum ich nicht lache. Mich nicht über dich lustig mache, oder ein Foto schieße und dieses an die Presse verkaufe. Ich werde dir sagen, dass ich dich liebe. Aber das ist nicht der Moment. Als du dann deine Hand in meine legst, habe ich Angst. Ich habe Angst, dass ich sie zerbreche, wenn ich meine Finger um deine schließe. Du bist so dünn. Ich ziehe dich hinauf und ziehe dich liebevoll vor einen Spiegel. Warum? Es ist dein Spiegelbild, das lügt. Es schreit dich an, damit du dich selbst betrügst. Du bist krank. Ja, du bringst dich langsam um Du hasst dich immer mehr Warum?! Hast du dein Spiegelbild schon einmal gesehen. Ich meine wirklich gesehen? Hast du in deinem Kopf realisieren können, wie du aussiehst? Ruhig stelle ich dich vor die Scheibe und sehe dir in die Augen. Du schaust kurz zum Spiegel und dann wieder zu mir. Ich lächle und drehe dann meinen Kopf zum Spiegel. Du tust es mir gleich. Lange Zeit stehen wir so da. Wortlos und still. Du schaust zu der Gestalt im Spiegel. Zu diesem Körper, der einst so makellos war. Du siehst dich und das erste Mal habe ich das Gefühl, dass du dich WIRKLICH siehst. Denn du beginnst zu weinen. Still rinnen dir die klaren Tropfen über die blasse Wange. Du siehst dich… Ein Schluchzen folgt ich drehe mich zu dir. Du schlägst die Hände vor dein Gesicht und weinst. Du weinst und ich weiß, dass es ein gutes Zeichen ist. Denn du hast gesehen, was ich sehe. Was Mokuba gesehen hat. Was kein anderer sehen wollte. Du siehst den Tod vor deinen Augen. Die Fehler die du gemacht hast. Das Ergebnis, was herausgekommen ist bei deiner Arbeit. Die Zuflucht, die du dir vor dem Stress gesucht hast. Du siehst, wie sehr du dich zugrunde gerichtet hast. Du siehst das alles. Und weinst. Du bist schön, musst schöner sein Du bist dünn, musst dünner sein Du lügst dir mitten ins Gesicht Du bist so schön und hasst dich Du bist schön, musst schöner sein Hungerst dich noch kurz und klein Immer wieder mit Gewalt Steckst du dir deinen Finger in den Hals Ich nehme dich in den Arm und drücke deinen dünnen Leib an mich. Ich werde dir helfen. Ich verspreche es dir. Und wenn alles vorbei ist, dann werde ich dir sagen, dass ich dich liebe. Von ganzen Herzen. Das ich von da an alles für dich sein werde. Deine Liebe, deine Erkenntnis, dein Ergebnis und deine Zuflucht. Du krallst dich in mein Shirt und drückst dich an mich. Ich weiß, dass es schwer wird. Doch weiß ich, dass wir es schaffen können. Ich weiß es hundertprozentig. Ich neige meinen Kopf ein wenig. Und lege ihn auf deinen ab. Dein Weinen wird nicht weniger. Aber das macht nichts. Weine….wer weiß, wie lange du das schon nicht mehr getan hast. Weine ruhig… wenn unsere Zeit gekommen ist, werde ich nicht mehr zulassen, dass du auch nur eine einzige Träne weinen musst. -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Ende -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)