Die Clownarmee von Blue_XD (Fortsetzung zu 'Wie wird man einen Arzt los, wenn man krank ist?! - Gar nicht?') ================================================================================ Prolog: Eine einfache Bitte --------------------------- Endlich ist es soweit. Das 1. Sequel fängt an und wird euch hoffentlich wieder schön zum Lachen bringen ;D Ich werde mich darum bemühen. Kommis sind wie immer gern gesehen und eine Benachrichtigungs-ENS bekommen alle diejenigen, die mir wenigstens eines geschrieben haben. Wundert euch nicht, das ich mit dem Epilog der Vorgeschichte beginne, aber er war von Anfang an der Anfang *g* (wie es auch in der Überschrift gelautet hatte 'Ein Ende und ein Anfang') und wird hier nun fortgesetzt. Also nicht einfach ignorieren, wenn ihr ihn schon kennt, sondern weiterlesen x3 So ich höre jetzt auf mit dem Geschwafel. Viel Spaß ;D ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Eine einfache Bitte "Morgen Aoi-kun.", erklang es aus dem Telefon, nachdem der Schwarzhaarige verschlafen dran gegangen war, sich geistesabwesend den schmerzenden Hintern rieb und eine Begrüßung genuschelt hatte. „Ja... Morgen...“, gähnte er zur Antwort und ließ sich auf der Couch neben dem Telefontisch plumsen, was ihn schmerzhaft aufstöhnen ließ. //Verdammter Uruha//, fluchte er innerlich und legte sich auf den Bauch. "Alles okay bei dir?" //Seh ich so aus?!// „Hm... geht schon. Wer ist eigentlich dran?“, nuschelte er mehr in den Hörer und schloss die Augen. Er war so müde und seine Energie befand sich momentan noch im Keller. Uruha meinte, er würde Frühstück machen wollen, doch nach einem Fluchen war es lange Zeit still in der Küche gewesen und so hatte Aoi stumm seinem Frühstück nachgeheult, das bestimmt gerade im Eimer gelandet war und die Tüte darin in sich zusammenschnorkeln ließ. //Er kann immer noch keine Eier braten... Versucht es aber immer wieder. Tja... Gibt es wohl doch etwas, was du nicht kannst Schatz.// Er gluckste vergnügt auf, wurde sich jedoch seines knurrenden Magens bewusst. „Ohhh... Uru...“, murrte er und ließ den freien Arm kraftlos zu Boden sinken. „Ja, ich mach ja schon!““, kam es etwas hilflos aus der Küche. "Störe ich euch gerade bei etwas?" Aoi erschrak. Stimmt ja... Da war ja wer am Telefon gewesen. „Ano... nein, aber jetzt sag doch mal, wer du bist.“, bat er und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. "Mein Name ist Yuji. Weißt du noch? Ich hab dir mal die Haare gemacht." „Was...? Haare...?“ An dieser Stelle muss erwähnt werden, das es früh am Morgen war und da war, wie ihr sicherlich wisst, ein gewisser schwarzhaariger Gitarrist, nicht gerade der Schlaueste und in allzu guter Verfassung, was hier allerdings auch an einer gewissen Person namens Sexgott... ähm Uruha lag. Ihr Umzug war nun vollends vollzogen und Uruhas Wohnung verkauft. Die beiden hatten sich einen Zweitschlüssel anfertigen lassen und zusammen mit seinem Freund hatte Aoi für sie 2 gleiche Ringe anfertigen lassen, mit je einer Inschrift darauf und einem Herz. Zur Feier dieses Anlasses, hatte es sich der Blondbraune nicht nehmen lassen, glücklich, wie er eben war, dieses Ereignis gebührend im Bett zu feiern, wobei der Schwarzhaarige bei ihrer ersten Vereinigung ihrer Herzen und ihrer Körper noch dafür gewesen war. Uruha mochte anscheinend keine Zärtlichkeiten nach Sex, wie Aoi enttäuscht hatte feststellen müssen. Ja... und nun lag er hier. Geschafft und Nachdenklich zugleich, denn der morgige Tag, würde für sie recht wichtig werden. Er entschied, ob sie das Zeug dazu hätten, richtige Musiker zu werden. Ihr erster Tag auf einer Art Bühne rückte näher und die Jury bestand aus einigen Mitgliedern einer berühmten Plattenfirma. "Ähm... Aoi?!", wurde schon fast in den Hörer gebrüllt und der Ältere hätte beinahe den Hörer verloren vor Überraschung. „Schrei doch nicht so.“, meinte er gequält und strengte sein Hirn an, suchte in seinem Gedächtnis nach einer Person namens Yuji, der seine Haare gemacht haben soll. „Haare... Haare...“, murmelte er immer wieder vor sich hin. „T-tut mir Leid, aber ich... ich bin noch nicht ganz wach.“ Ein Seufzen war am Ende der Leitung zu vernehmen. "Ich war der Friseur Yuji, der deine Haare gemacht hat." „Friseur? Ah... jetzt weiß ich, wer du bist.“, meinte er stolz und lächelte leicht, machte dann aber Verwirrung platz. „Woher hast du denn meine Nummer?“ "Von einem gewissen Kai." //Kai also... // „Aha... und warum rufst du mich an? Ich bin momentan ganz glücklich mit meiner Frisur.“ >Nein, nein! Deswegen rufe ich doch nicht an. Ich brauche deine Hilfe.< „Warum brauchst du denn meine Hilfe?“, plapperte er ihm nach und setzte sich murrend auf. "Ist wirklich alles okay bei dir?" „Ja, ja! Mein Hintern tut nur eben weh...“ Yuji kicherte vergnügt auf, da er wusste, woran das wohl liegen könnte. „Lach nicht! Oder willst du mit mir tauschen?“ "Nein, danke. Ich liebe deinen Uruha nicht." „Ich meinte die Schmerzen...“ "Aso... " „Also... was ist los?“ "Können wir uns treffen?" „Jetzt??! Ich habe noch nicht einmal gefrühstückt.“, jammerte Aoi und rieb sich den Bauch. "Gut, dann iss erstmal. Können wir uns dann treffen?" „Uhm... ja.“, sagte der Schwarzhaarige und blickte zur Küche, in der schon wieder sein Koi fluchte. "Wie wäre es... vor dem Café I.S.P.?" „...“ „Yuji?“ „... Okay. Wann...?“ "Wenn du fertig mit frühstücken bist und dich angezogen hast." „Hey ~ Ich habe was an!“ Aoi zog einen Schmollmund. "Wer weiß, wie lange. Kai hat mir da so einiges erzählt~" Der Schwarzhaarige schluckte trocken. //Kai ich kill dich!// „Ich bin bald da!“, antwortete er noch und legte auf. Sein Gesicht war leicht rot angehaucht. //Frechheit... Seit diese Grinsebacke seinen Miyabi.. ach nee... der hat sich ja jetzt umbenannt. Wie war das gleich noch? Miyavi ne? Ja... Na jedenfalls ist der ganz schön frech geworden.// Seufzend erhob er sich und ging in die Küche. „Hey~ Wann gibt’s denn Futter?“ Mit seinem schönsten Hundeblick eroberte er Uruha im Sturm, der die Schultern hingen ließ und ihn Schuldbewusst anschaute. „Ich bestelle uns jetzt ne Pizza...“ murmelte der Blondbraune verlegen. „Ich kriege diese verdammten Dinger einfach nicht hin!“ „Hey Koi, dafür hast du ganz andere Qualitäten, aber lass mal gut sein... Ich geh in der Stadt was Essen. Auf Pizza habe ich im Moment keine Lust drauf.“ Er umarmte ihn und strich ihm durch die Haare, spielte mit einigen Haarsträhnen seines Haares und hauchte ihm ins Ohr: „Ich zeig dir später mal, wie man Eier brät~“ Uruha grinste breit und antwortete mit verruchter Stimme: „Ich kann dir ganz andere Dinge zeigen, die man mit Eiern so machen kann...“ Genervt seufzte Aoi auf. „Du denkst doch echt nur an das eine!“ Doch bevor Uruha seine perversen Phantasien, die sich gerade in seinem Kopf ergaben, durchsetzen konnte, floh Aoi auf ihr Zimmer und zog sich an. //Schnell weg hier!// „Aoi Schatziechen?“ //Mist! Er kommt gleich zur Tür rein... Fenster!// Der Schwarzhaarige eilte zum Fenster, öffnete es und kletterte über einen Ast zu dem Baum, der seine Zweige weit verteilte und glücklicherweise vor ihrem Fenster stand, um zu Boden zu klettern und dem verdutzten Uruha zu zuwinken. „Päuschen Koi! Ich bin nicht lange weg.“ //Zum Glück ist es warm, denn sonst würde ich ohne Jacke sicherlich erfrieren.// Der Jüngere zog einen Schmollmund und verfluchte im Stillen den Baum. Danach lief er hinunter zum Telefon und bestellte für sich eine Pizza. //Frustessen...// ~+~ „Oh mein Gott, Yuji! Wie siehst du denn aus?!“, lachte Aoi schallend, als er an dem Café ankam. „Lach nicht... das ist nicht witzig.“, meinte Yuji schmollend und versuchte böse zu gucken, was Aoi noch mehr lachen ließ. „Es ist dein Job, witzig zu sein. Du bist echt gut!“, lobte der Schwarzhaarige ihn und stützte sich auf seinen Knien ab. „Ja... der Job ist schon irgendwie doof, aber die Kinder freuen sich. Kannst du mir jetzt helfen?“ „Soll ich dich aus deinem Clownskostüm holen??“, lachte Aoi und stellte sich wieder aufrecht hin. Yuji stand wirklich in einem Clownskostüm und einer roten Nase vor dem Café und sah etwas betreten drein. „Ja... ähm nein! Ich... wollte es ganz anderes von dir...“, stammelte Yuji plötzlich verlegen und wandte dem Café den Rücken zu. „Hai...? Ich höre...“ Der Clown Yuji atmete tief ein. „Du hast ja Erfahrungen mit... der Liebe zwischen Männern, oder?“ ~*~ Verwirrt legte der Schwarzhaarige den Kopf schief und sah ihn aus großen Augen verwirrt an. „Ja, Erfahrungen habe ich schon, aber das hat dir sicher Kai auch erzählt.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. „Schön, das man so hinter meinem Rücken über mich redet.“, sagte er und ließ die Zicke raus. Yujis Augen weiteten sich und er begann wild mit den Händen in der Luft herum zu rudern. „A-aber doch nur Gutes!! Wirklich. Er sagte auch, das du gerne hilfst und man sich auf dich verlassen kann. Deine Ratschläge helfen immer!“ Aois rechte Augenbraue wanderte nach oben. „So ein Schleimer!“, rief er aus, fing aber an zu grinsen. „Hm... er kann das gut.“ Um dem Ganzen noch die richtige Note aufzusetzen, nickte er mit einem ernsten Gesicht. Dann musterte er Yuji abschätzend, wobei er sich erneut eine Lachsalve zurückhalten musste. Das war auch einfach zu niedlich! „Mir war gar nicht aufgefallen, dass du schwul bist. Als ich mit meinen Freunden bei dir war, da warst du zwar anders als alle anderen Friseure, die ich jemals kennenlernen durfte, aber ansonsten wirktest du gar nicht so. Wie hast du das gemacht?“, fragte er interessiert und zupfte an dem Clownshut herum, sodass es bimmelte, da an diesem drei Glöckchen angebracht waren. Verzückt kicherte er, was Yuji murrend zurücktreten ließ. Dann zuckte er mit den Schultern und ließ den Kopf hängen. „Ich wusste es ja selbst auch nicht. Vielleicht hast du es dadurch nicht gemerkt.“ Aoi legte den Kopf schief. „Hm... Aber wenn man schwul ist, selbst wenn man es nicht weiß, dann benimmt man sich doch trotzdem anders als die heterosexuellen Männer, oder nicht?“ //Hab ich mich jemals schon anders benommen?// Nun war es an Yuji, eine nachdenkliche Miene zu ziehen. „Vielleicht warst du einfach zu abgelenkt. Dein Freund hatte ja gleich mit dir reden wollen, nachdem du zu mir gekommen warst.“ „Da hast du Recht.“, stimmte der Schwarzhaarige zu und überlegte, ob er auf nüchternen Magen eine rauchen sollte, entschied sich aber dagegen. Er hatte keine Lust darauf, Magenbeschwerden zu bekommen. Schon gar nicht wegen Morgen! Dem Auftritt, den ihr aller Leben verändern würde! Ein glückliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen und seelig blickte er in den Himmel. //Hoffentlich regnet es Morgen nicht. Die Kostüme waren teuer und das Styling wird eh schon lange dauern, da muss der Regen uns nicht alles zerstören. Es wäre fatal.// „...oi? Aoi?!“ Der Angesprochene schreckte auf. War da gerade was? „Aoi? Hallo?!“ „W-was...? W-wie...?“, stammelte er verwirrt und erblickte Yuji, der in seinem Kostüm vor ihm stand und ihn nun aus seinem geschminkten Gesicht hilflos ansah. Erst wich der Ältere erschrocken zurück, bevor er in lautes Gelächter ausbrach. „Wahahahaha!“ Er schlug sich die Hand vor den Mund und versuchte es zu unterdrücken. „T-tut mir Leid!“ Der schmollende Yuji war gar nicht glücklich darüber. Beschämt senkte er den Blick und blickte auf seine Schuhspitzen, die plötzlich sehr Interessant zu sein schienen. Er kannte ja die Auswirkung schon zu genüge, wie es ist, von den Menschen belacht zu werden bzw. sie mit seinem Auftreten zum lachen zu bringen. Es war sein Job, sie dazu zu bringen. Vor allem aber den Kindern, die den Rummel besuchten, denn dort war er hauptsächlich tätig. Das Gute daran an der Arbeit im Rummel war, das er sich kostenlos Süßigkeiten nehmen konnte, aber soll das mal einer schaffen, der strengstens darauf achten muss, dass seine Schminke nicht verwischt. Er kam sich schon beinahe vor, wie eine Frau. Die trugen ja manchmal auch ganz schöne Kostüme (1) und Probleme mit dem Make-up gibt's doch immer. Die dämliche rote Nase durfte er beim Essen auch nicht abnehmen. Nur während seiner Pausen, die er ausschließlich in einem geschlossenen Raum verbringen musste. Also Fazit: Ein Clown hat es gar nicht so leicht, wie ihr alle glaubt! Aber damit würden wir jetzt zu weit ausschweifen, also kommen wir zurück zu Aoi, der sich inzwischen wieder gefangen hatte und zu Yuji, der wieder lächeln konnte, als der Schwarzhaarige sich mehrere Male bei ihm entschuldigte und dabei seinen schönsten Dackelblick aufsetzte. „Schon gut, schon gut. Ich vergebe dir doch Aoi.“ Dem Älteren fiel eine Last von den Schultern. Er hatte sich doch eigentlich vorgenommen, nicht mehr über ihn zu lachen und dann hatte er es wieder getan. Natürlich bekam er dann auch ein schlechtes Gewissen. Er war ja kein Unmensch. Brav entschuldigte er sich und drückte die rote Nase, die daraufhin zu quietschen begann. „Also ich finde, dass es ein schöner Job ist. Wer würde denn nicht gerne lächelnde Kinder sehen wollen, die mit funkelnden Augen um einen herumstehen. Das ist bestimmt schön, oder?“ Der Brünette nickte lächelnd und entzog Aoi seine Nase, da dieser sie erneut zum Quietschen bringen wollte. //Das beweist mal wieder, das wir Erwachsene immer Kinder bleiben werden.//, dachte Yuji und lachte, da zu Größere zu schmollen begann. „Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt. Das ist meine Nase.“, meinte Yuji und streckte ihm frech die Zunge raus. „Vorsicht, sonst fällt sie dir noch ab.“, drohte Aoi und machte eine Scherenbewegung mit den Fingern. Dann grinsten sich beide an und verfielen in ein angenehmes Lachen. „Okay, ich werde dir helfen.“, sagte Aoi schließlich und blickte den ehemaligen Friseur im Clownskostüm freundlich an. Yuji sah zu ihm auf und erwiderte das Lächeln glücklich. „Danke Aoi.“, murmelte er überschwänglich und umarmte den Schwarzhaarigen, der erst etwas vor Überraschung erstarrt war, bevor er auch einen Arm um ihn legte. „Kein Problem. Ich helfe gerne. Das ist anscheinend mein Hobby. Deines ist nun, Lacher unter die Menschen zu bringen. Wir nehmen unsere Arbeit sehr Ernst, ne?“ Er klopfte ihm zwinkernd auf die rechte Schulter, ehe er sich aus seiner Umarmung löste und sich nach etwas umsah. Yuji beobachtete ihn fragend dabei. „Was suchst du denn jetzt?“ „Den Prinzen deines Herzen.“, gluckste dieser und grinste. Der Brünette wurde, trotz reichlich Schminke, rot im Gesicht, was durch seine knallrote Nase noch mehr zur Geltung gebracht wurde. Um Aois Aufmerksamkeit zu bekommen, räusperte er sich. Der Schwarzhaarige drehte sich zu ihm um. „Warum bist du denn jetzt rot geworden Yuji? Hat es irgendwas... mit mir zu tun?“, fragte er unsicher. „Hab ich was Falsches gesagt?“ Der Angesprochene schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, nein! ER... ist dort drin...“, murmelte er, senkte verlegen den Blick und zeigte nach hinten. Überrascht sah Aoi an ihm vorbei und folgte dem Wink. „Er arbeitet im Café I.S.P.? Was für'n Zufall.“, sagte er und grinste. „Ja, er... ist Kellner.“ Nun schaute der Schwarzhaarige genauer hin. Er klebte jetzt fast schon am Schaufenster und drückte seine Nase dagegen. Im dem Café wuselten 5 junge Männer herum. Einer bunter als der andere. Wie das Café selbst natürlich, das ja nun nichts übertreffen konnte. //Kellner... Kellner...// Dann sah einen Blondschopf, der eine Schürze unhatte und ein Tablett durch die Reihen, an zahlreichen bunten Tischen hindurch, balancierte. Aoi runzelte die Stirn. Ihm kam der Mann seltsam bekannt vor. „Ich glaube... Ich glaube, er heißt... Verdammt, ich komm nicht drauf!“, ärgerte sich der Ältere und wich vom Schaufenster weg, als der blonde Kellner ihn gesehen und ihm lächelnd zugewunken hat. „Er heißt Takeru.“, half ihn Yuji auf die Sprünge. Aois Grinsen wurde immer breiter und belustigt fixierte er den anderen. „Wow, du kleiner Stalker.“ Dann musste er lachen und klopfte ihm Stolz auf die Schultern. „Guter Anfang.“ Yuji gluckste auf und senkte beschämt den Blick. „Aber ein Stalker bin ich nicht.“, meinte er dennoch kleinlaut und zeichnete Kreise mit der Schuhspitze auf dem Boden. Aoi sah ihn vielsagend an. „Aber du bist anscheinend richtig verliebt. Hast du es ihm schon gesagt?“ Yuji schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe mich nicht getraut. Außerdem muss sich doch erstmal näherkommen, um einen das dann sagen zu können, oder nicht?“ „Theoretisch kann man das immer sagen, aber es wäre wirklich so das Beste.“ Er sah ihn überlegend an, als plötzlich sein Magen knurrte. „Mein Magen entscheidet den nächsten Schritt. Wir gehen da jetzt rein und essen was. Ich hab noch nicht gefrühstückt und das Essen dort ist lecker.“ „W-Was?! Aber doch nicht in diesem Kostüm! So kann ich da nicht reingehen...“, meinte Yuji entsetzt und schüttelte den Kopf. „Okay, okay. Wir holen deine Sachen. Wo hast du sie denn?“, fragte Aoi und rieb sich den Bauch. „Auf dem Rummel. Ich hab mich vom Grundstück geschlichen.“, gestand der Kleinere. „Oh... an deinem ersten Arbeitstag?“ „Nein, ich arbeite da jetzt schon seit etwa einer Woche.“ „Ich hoffe, es ist niemanden aufgefallen, dass du weggegangen bist.“ „Nein, das wird schon nicht der Fall sein. Ich bin ja nicht der einzige, der dort als Clown arbeitet. Wenn einer von ihnen verschwindet, fällt es nur auf, wenn dieser nicht zu seiner Pause erscheint.“, erklärte der Jüngere und lief trottete los. Aoi ihm hinterher. „Und wann hast du deine Pause?“ „Erst in etwa 4 Stunden...“ „Oh man. Die Pausen sind ja doof gelegt. Dann isst du ja erst um 14 Uhr dein Mittag?“ „Ja, so ist es.“ „Wäre für mich eine total Umstellung.“, meinte Aoi und rieb sich den knurrenden Magen. Yuji lachte. „Ja, das kann ich mir vorstellen.“ Der Schwarzhaarige zog eine beleidigte Schnute und knuffte den Clown in die Seite, woraufhin dieser vor Überraschung in die Luft sprang und vor einer weiteren Knuffattacke auswich. Die Glöcklichen an seinem Hut schellten. Nun war es an Aoi zu lachen. „Hör mal Yuji? Warum bist du jetzt eigentlich kein Friseur mehr? Das ist doch ein viel besser bezahlter Job, oder irre ich mich da?“ Der Angesprochene seufzte niedergeschlagen und versuchte seine behandschuhten Hände in die Hosentaschen zu stecken, was ihm kläglich misslang, da die Handschuhe einfach groß dafür waren. „Nein, du hast schon Recht. Ich erkläre es dir. Es war an einem Montag...“ ~Rückblick~ „Yuji-san, könnten Sie bitte einmal zu mir kommen?““, frage die Chefin des Friseursalons und hatte die Augenbrauen sorgenvoll verzogen. Der Angesprochene sah von seiner Arbeit auf und schmunzelte. Normalerweise wurde er von niemanden gerufen, wenn er gerade einen Kunden hatte, aber das es dann auch noch die Chefin war, überraschte ihn und er fragte sich, was er denn ausgebrochen haben könnte. Er entschuldigte sich bei der Frau, die ihm enttäuscht nachsah und lief eilig zur Chefin. Diese sah sehr traurig aus, was Yuji nun noch mehr verwirrte, denn so hatte er seine Chefin noch nie gesehen. Er biss sich auf die Unterlippe und erreichte ihr kleingehaltenes Büro. Sie stand an ihrem Tisch gelehnt da und hatte die Hände in ihrem Schoß gefalten. Als er zögernd näher trat, sah sie auf. „Yuji-san... ich habe schlechte Nachrichten. Wir bekommen immer weniger Kunden und der Gewinn hält sich in Grenzen. Ich kann mir nicht mehr so viele Arbeiter leisten. Es tut mir Leid Yuji-san, sie haben wirklich gute Arbeit geleistet und sie waren immer nett und haben mir oft geholfen, aber leider bin ich nicht mehr in der Lage, sie ausreichend für ihre Arbeit hier auszuzahlen. Ich muss sie leider entlassen... es tut mir Leid. Beenden sie ihre Arbeit und geben sie dann ihre Schürze und ihre Schere bei mir ab. Danke sehr.“, beendete sie förmlich das Gespräch und drehte sich von ihm weg. Ihr Körper zitterte. Sie war es nicht gewohnt, so mit Menschen umzuspringen. War es doch ihr großer Traum gewesen, einen Friseursalon zu eröffnen, in denen wunderbare Friseure für sie arbeiteten. Yuji gehörte zu ihnen und es fiel ihr sehr schwer, die Haltung zu bewahren. Geschockt sah Yuji zu Boden, der ihm mit einem Mal genommen wurde. Wie sollte er jetzt die Miete seiner kleinen Wohnung bezahlen?! Arbeitslos war er nun! „A-aber... ich brauche doch den Job...“, murmelte er und sah flehend auf. Doch dieser wurde durch den Rücken seiner Chefin abgeblockt. „Yuji-san, bitte gehen sie aus meinem Büro. Geben sie die Sachen ab und gehen sie...“ „Aber meine Kundin!“ „Die wird jemand anders übernehmen.“ „...“ „Yuji-san?“ Der ehemalige Friseur, der gerade dabei war, seine geliebte Schürze zusammengelegt auf den Tisch zu legen, sah hoffnungsvoll auf. „Ja...??“ „Es tut mir Leid. Sie werden hier immer herzlich willkommen sein.“ Yuji ließ den Kopf hängen und legte seine Friseurschere ab. „Dankeschön. Danke für die tolle Zeit.“, murmelte er und verließ mit traurigem Gesichtsausdrucck den Laden. Als er aus dem Salon trat trat, wurde er angehalten. „Yuji-san?“ Er sah auf und erblickte seine ehemalige Arbeitskollegin, die Tränen in den Augen hatte. „Wurdest du auch gefeuert?“ Er nickte ihr zu und nahm sie aufmunternd in den Arm. „Wir packen das schon.“, antwortete sie und lächelte schwach. Yuji sah auf. „Wir?“ „Wir sind ein Team. Wir müssen doch trotzdem zusammenhalten. Suchen wir uns einen neuen Job.“ Nun lächelte der größere der beiden -Yuji- und nickte einverstanden. „Ja, suchen wir uns was neues.“ Nebeneinander liefen sie schweigend den Bürgersteig entlang und hielten Ausschau nach Plakaten, auf denen nach Arbeitern gesucht wurde. ~Rückblick Ende~ „Ja, so war das...“, beendete Yuji seine Ausführung und sie erreichten den Rummelplatz. „Und hat sie auch einen Job gefunden?“, fragte Aoi, der angestrengt versuchte, seinen knurrenden Magen zu ignorieren. „Ja, sie arbeitet jetzt bei ihrer Mutter in einem Blumenladen, aber sie sucht immer noch weiter.“ Der Schwarzhaarige nickte. „Ziemlich Schade um den Salon und deinen schönen Beruf. Jetzt ein Clown zu sein, entspricht bestimmt nicht deinen Träumen.“ „Nein, das tut es ganz und gar nicht. Allerdings macht es mir bis zu einem gewissen Grad auch Spaß.“, gestand Yuji und man hörte von fern das Geschrei kleiner Kinder, die auf ihn zurannten. Sofort legte sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht und er hob einladend die Arme. „Hallo, liebe Kinder~“, flötete er und hockte sich hin, als sie ihn umringten. Der Schwarzhaarige stand außerhalb und betrachtete kichernd das Geschehen, während der Clown gerade dabei war, die Kleinen zu knuddeln. //Das ist so süß.//, dachte Aoi und sah auf, als er den Ruf eines Zuckerwatteverkäufers hörte. Wieder meldete sich sein Magen und er folgte dem Ruf dieses Mannes. Als er den Stand schließlich gefunden hatte, ließ er begeistert einen Blick über die große Auswahl an Karies verursachendem Essen schweifen. „Möchten Sie ein Stück Zuckerwatte kaufen, mein Herr?“, wurde er höflich von dem Verkäufer gefragt und Aoi nickte eilig. „Ja, ich hab noch nicht gefrühstückt und einen Bärenhunger.“, erklärte er und rieb sich den Bauch. Der Verkäufer betrachtete dies schmunzelnd und kratzte sich an der Stirn. „Ähm... wäre dann nicht ein richtiges Essen besser für sie, als etwa Süßes?“ Aoi sah verwundert auf. „Sind sie als Verkäufer nicht dafür zuständig, die Leute glücklich zu machen und dieses Zeug zu verkaufen?“, konterte Aoi und biss sich im nächsten Moment auf die Unterlippe, ließ beschämt den Blick senken. //Sei nicht so frech Aoi! Er meint es doch nur gut mit dir.// „T'schuldigung. Sie haben ja Recht.“, murmelte er. „Geben Sie mir bitte trotzdem etwas? Nur ein wenig? Ich hab wirklich Hunger.“ Der Verkäufer lachte auf und hielt den Holzstab in die Zuckerwatte, um ihn nach wenigen Sekunden, in denen er den Stab in dieser rosa klebrigen Masse gedreht hatte, wieder herauszunehmen. „Das geht auf mich.“, meinte der junge Mann zwinkernd und reichte Aoi den Stab. Dieser sah ihn überrascht an. „Äh... d-dankeschön. Meinen Sie wirklich, das ist okay? Ich kann auch bezahlen!“ „Nein, nein. Schon okay. Ich sagte doch, das geht auf mich. Nun nehmen Sie schon, sonst verhungern Sie noch.“, meinte der andere grinsend und der Schwarzhaarige nahm etwas unsicher die Zuckerwatte entgegen. „Nochmals danke.“ „Kein Problem. Für solche Schönheiten mache ich das doch gerne.“ Ein verschmitzes Lächeln mehr und in Aoi läuteten die Alarmglocken. „Einen schönen Tag noch...“, würgte er ihn ab und verschwand eilig in der Menge. Wenn Uruha das wüsste, wäre der Mann sicherlich schon Tod... „Hey Aoi!“, rief jemand und der Angesprochene wirbelte quietschend herum. Etwas ängstlich sah er sich um. Es war nur Yuji, der ihn gerufen hatte und nun versuchte, zu ihm zu gelangen. „Was war denn los? Warum bist du einfach weg? Ich hab schon gedacht, ich hätte dich verloren und wollte eine Vermisstenanzeige aufgeben.“, scherzte er und stemmte seine riesig wirkende Hände in die Seiten. Doch Aoi war nur zu einem schwachen Lächeln aufgelegt. „Tut mir Leid Yuji. Ich habe mir etwas Zuckerwatte geholt.“ „Oh... und lass mich raten. Der Verkäufer hat dich angemacht?“, fragte er und zog die Stirn kraus. Verdutzt blickte Aoi ihn an und legte den Kopf schief. „Woher weißt du das?“ Yuji klopfte ihm auf die Schulter. „Er hat es bei mir auch versucht, als ich hier angefangen habe. Der Kerl ist sowas von Notgeil. Halt dich am besten von ihm fern.“ „Oh... Okay. Du bist der Clown... äh... der Chef.“, verbesserte sich der Ältere grinsend und nahm etwas von seiner Zuckerwatte. „Möchtest du auch was?“ „Nee, wir wollen doch gleich im Café essen gehen. Ich warte lieber noch.“ „Okay. Wer nicht will, der hat schon.“ Er zuckte mit den Schultern und folgte dem Brünetten zu den Campingwagen für die Angestellten. Dort musste Aoi draußen warten, während sich Yuji in einen dieser Wagen zwängte, um sich umzuziehen und abzuschminken. Während also Aoi den Himmel betrachtete und die Zuckerwatte auffutterte, hörte man von innen Fluchlaute und manchmal auch das dumpfe Poltern, wenn etwas auf den Boden gefallen war. ~+~+~+~+~+~+~+~ Anm.: - schlechter Kleidungsstil, falsche Farbkomponenten Falls jemand nicht weiß, was ich meine xD Kapitel 1: Das Treffen und einige andere... ------------------------------------------- „Wie seh ich aus Aoi?? Wie sie ich aus???“, fragte Yuji und fummelte nervös an seinen Haaren herum, als plötzlich eine Frau mit einem kleinen Dackel um die Ecke kam. Der Brünette quiekte vor Schreck auf und flüchtete. Verwirrt sahen ihn Hund und Besitzerin hinterher. „Was hat er denn?“, fragte sie Aoi, der dem anderen ebenfalls ratlos nachsah und nun blinzelnd zu ihr hinunterblickte. „Eh?“ „Was er hat?“, fragte sie noch einmal und musterte den Schwarzhaarigen. „Seh ich so schrecklich aus?!“, setzte sie plötzlich noch hinzu und Aoi fiel die Kinnlade herunter. //Wie kommt die denn jetzt darauf?! Woher soll ich wissen, was Yuji hat?// Aufgrund seiner Reaktion, verengten sich die Augen der Frau zu Schlitzen und sie holte mit ihrer Handtasche nach ihm aus. „So eine Frechheit! Diese Jugend heutzutage!“, keifte sie und schon hatte sie das Gesicht des Jüngeren erwischt, der überrascht zur Seite stolperte und sich die Wange hielt. Die Frau reckte die Nase in die Höhe und stolzierte davon. Noch immer nicht wissend, was er überhaupt getan haben sollte, sah Aoi ihr nach rieb sich die zwirbelnde Wange. //Meine Fresse... Was hatte die da drin?! Steine?// Ein fieses Stechen machte sich bemerkbar und Aoi kniff seine Augen vor Schmerz zusammen. //Super, wenn Uruha das sieht, hat er bereits zwei Menschen auf dem Gewissen...// Seufzend öffnete er die Augen und sah sich nach Yuji um. „Yuji?!“, rief er und ging in die Richtung, in die der Jüngere gelaufen war. Nicht weit musste er gehen, als er ein Rascheln neben sich vernahm. Der Schwarzhaarige stockte und plötzlich setzte etwas in seinem Kopf aus... Zeitlupenartig sah er sich nach dem Rascheln um und erblickte eine Hecke, in der sich etwas regte. „Sag mal.. Yuji...~ Bist du da drin? Was machst du denn in der Hecke? Komm gefälligst wieder da raus!“ Das Rascheln hörte abrupt auf und eine Katze sprang hinter den vielen Zweigen hervor. „Mau?!“ Auge um Auge, Zahn um Zahn, standen sich die Katze und Aoi gegenüber und beäugten sich misstrauisch. Der Schwarzhaarige beugte sich etwas vor, schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder. Dann blinzelte er verwirrt und schmunzelte. „Du... bist nicht Yuji.“, stellte er schließlich fest und grinste siegessicher. Wenn die Katze ihn verstanden hätte, wäre sie sicherlich vom Drop erschlagen worden, doch sie sah ihn nur weiterhin abschätzend an, bevor sie auf ihn zulief und sein Bein umgarnte. „Ha! Der Beweis! Er würde so etwas ganz sicher nicht tun!“, rief Aoi und die Katze wich erschrocken von ihm weg. Sie fauchte ihn an. Hatte Angst(, ziemlich verständlich, bei dem Müll, den dieser von sich gab). „Ach jetzt auch noch frech werden kleine Betrügerin, hä?“, machte Aoi sie an und schlich auf sie zu. Da ihre Pfoten nicht dazu da waren, ihm einen Vogel zu zeigen, fauchte sie nur erneut und lief dann davon. „Ja, lauf nur Kleines! Ich bin eh schon vergeben!“ Neben ihm fiel plötzlich jemand zu Boden. Es war Yuji, der sich in einem Baum gleich neben der Hecke, versteckt hatte. Ein schmerzerfülltes „Aua!“ ließ sich vom Boden her vernehmen. Der Brünette richtete sich langsam auf und rieb sich den schmerzenden Kopf, den bestimmt bald eine Beule zieren würde. Aoi drehte sich langsam zu ihm um, blinzelte mehrmals und schüttelte den Kopf, bevor er sich verwirrt umsah. Stand er nicht gerade noch vorne an der Ecke, an der Yuji und er der Frau begegnet waren? Und jetzt stand er hier, seine Wange war leicht angeschwollen und Yuji sah ziemlich zerzaust aus. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er ahnungslos und sah sich weiterhin um. Der Angesprochene öffnete die Augen, legte den Kopf schief und musterte Aoi. „Weißt du eigentlich, das du manchmal ziemlichen Müll von dir gibst?“, fragte er den anderen plötzlich, der nun noch verwirrter schien. „Warum sagst du sowas?“, fragte er traurig klingend und legte den Kopf schief. „Was hab ich denn gemacht?“ „Hä?“, war Yujis geistreiches Kommentar, trat näher zu dem Schwarzhaarigen und legte seine Hand auf dessen Stirn. Nichts. „Du weißt es nicht?“ „Nein, was denn?“ „Du hättest mich beinahe mit einer Katze verwechselt und dann hast du dich mit ihr... gestritten, kann man sagen.“ „Gestritten? Mit einer Katze? Und du bist sicher, das ICH Müll rede?“ „Was soll das denn jetzt heißen?! Ich rede keinen Müll! Ich hab es doch mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört!“ „Aber du musst doch zugeben, das es unglaubwürdig klingt, oder nicht?“ „Ja, aber es ist wirklich passiert!“ Langsam fühlte sich der Brünette total verarscht. Von so etwas hatte ihm Kai nichts erzählt. Was war nur mit Aoi? Vielleicht sollte er das mal seinen sexsüchtigen Freund fragen? Ja, das müsste er wohl tun. Das war ja nicht mehr normal! Aoi sah ihn schmunzelnd an und zuckte anschließend mit den Schultern. „Vergessen wir das... Sag mir lieber, warum du vor dem kleinen Hund geflüchtet bist?“ Yuji senkte beschämt den Blick. „I-ich... hab Angst vor H-Hunden...!“ Aoi wirkte erstaunt. „Selbst bei den Kleinsten?!“ Der Brünette nickte verlegen und sah mit roten Wangen zu dem anderen auf. „Ja, selbst bei den Kleinsten. Als ich noch ganz klein war, wurde ein Freund von mir mal von einem Hund gebissen und seitdem lebe ich andauernd mit dieser Angst, auch, wenn der Hund mich damals nicht angegriffen hat...“ Der Schwarzhaarige nickte verständlich und legte seine Hände auf dessen Schultern. „Hast du schon mal darüber nachgedacht, deine Angst zu bekämpfen?“ Yujis Augen weiteten sich entsetzt und er schüttelte hastig den Kopf. „Nein, nein! Wie sollte ich auch?!“ „Wenn du einen Tag mit einer Gruppe von Hunden zusammen verbringen würdest, wärst du ganz sicher wieder geheilt.“, schlug er lächelnd vor, aber der andere wich ängstlich zurück. „Spinnst du?! D-das kann ich nicht!“ „Natürlich kannst du das Yuji. Du musst es nur wollen.“ „Gut... aber ich will nicht!“ Der Brünette fuchtelte ausladend in der Luft herum, ehe er eine Hand in den Stoff über seinem Herzen krallte und hastig ein und ausatmete. Überfordert besah ihn Aoi, bevor er erneut einen Schritt auf ihn zutrat. Einladend hob er die Hände und er lächelte ihm freundlich zu. „Yuji, beruhige dich bitte. Vergiss das einfach mit den Hunden. War wohl ne blöde Idee gewesen...“, murmelte er schließlich, nahm den zitternden Man in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Shhht... Tut mir Leid Yuji. Ich wollte dir doch nur helfen...“ Der Jüngere beruhigte fasste sich sehr schnell wieder und drückte Aoi leicht von sich. „Ich weiß, aber ich bin noch nicht soweit...“ „Hm... ist schon gut. Du bist noch jung. Du hast alle Zeit der Welt, dies noch zu ändern.“, redete Aoi auf ihn ein und lächelte ihm freundlich entgegen. „Ja, da hast du Recht... Wollen wir nun zum Café? Ich... muss da auch etwas... ändern.“ Der Schwarzhaarige grinste zufrieden und nickte, um zu zeigen, das er einverstanden war. Doch plötzlich machte sich sein Magen wieder bemerkbar mit einem lauten Grummeln. „Und Hunger hab ich auch!“, lachte er und schritt zielstrebig voran. Yuji eilte ihm rasch hinterher. Auch er grinste vergnügt, sah Aoi von der Seite an und schmunzelte. „Aoi?“ „Mhm...?“ „Ist deine Wange geschwollen? Der Schwarzhaarige fuhr nachdenklich über seine schmerzende Wange und zuckte zusammen, als ein Schmerz sie durchfuhr. „Ja, habe ich wohl.“, sagte er und seufzte. „Und woher?“, fragte Yuji, da er von der Auseinandersetzung zwischen Aoi und der Frau nichts mitbekommen hatte. "Als du vorhin vor der Dame und ihrem Hund davongerannt bist, dachte sie, du hast das gemacht, weil sie hässlich ist und da ich zu spät reagiert habe, als sie mich das gefragt hat, hat sie wohl gedacht, das ich genauso denke und hat mir mit ihrer Handtasche eins übergezogen. Mögen diese Täschchen auch noch so unschuldig wirken, sind sie dennoch überzeugende Waffen im Nahkampf.“, beendete er seine Erklärung und verkniff sich ein Lachen. Yuji allerdings, konnte nicht an sich halten und feierte drauf los. „Warum müssen Frauen immer gleich denken, das sich alles um sie dreht? Ich fand eben den Hund sehr beeindruckend.“, meinte er und fuhr fort: „Was hatte sie denn da drin in ihrer Tasche, das deine Gesichtshälfte jetzt so aufgeblasen wirkt?“ „Danke Yuji, du bist echt einfühlsam. Du musst ja damit nicht rumlaufen. Was weiß ich! Steine vielleicht! Frag sie doch, da vorne ist sie!“ „Hum?!“, machte Yuji, sah sich panisch um und versteckte sich hinter Aois breiten Schultern. Nun war es an Aoi, laut loszulachen. „Das war ein Wi~itz...~“ „Was a-aber...? Ohh! Aoi du Schurke!“ Jetzt musste der Schurke noch mehr lachen und hielt sich den Bauch. Als sich der Brünette dann auch noch auf ihn stürzte, um ihn auszukitzeln, verlor der Schwarzhaarige jegliche Fassung, fiel auf die Knie und rollte sich wenig später vor Lachen auf dem Boden. „Aufhööööreeeeen~! Biiittteeee~!!“, lachte er und Lachtränen benässten seine Wangen. Auch Yuji stimmte in das Lachen mit ein und befolgte seinen Wunsch. Nachdem sich der Schwarzhaarige aber immer noch vor Lachen auf dem Boden kullerte, räusperte er sich lautstark und hob die Brauen. „Ich kitzel dich doch gar nicht mehr. Jetzt hör schon auf, dich schmutzig zu machen und steh auf!“ Aoi öffnete die Augen, blieb an einer Stelle liegen und sah blinzelnd zu Yuji auf. „Oh... ! Das eh... wusste ich natürlich!“, redete er sich heraus und ließ sich aufhelfen. „Na klar!“, feixte der Brünette und klaubte Aoi Blätter aus den Haaren. „Also jetzt, sehen wir bestimmt beide scheiße aus, oder?“, fragte der Schwarzhaarige und klopfte sich den Dreck von den Sachen. Yuji seufzte niedergeschlagen. „Aber ich wollt' doch noch zu Takeru...“, murmelte er sehnsüchtig und seine Wangen färbten sich rot, was Aoi grinsen ließ. „Jetzt mal doch nicht den Teufel an die Wand Yuji. Wir gehen doch noch zu deinem Takeru.“ Der Brünette zeigte ihm den Vogel. „Also so geh ich bestimmt nicht mit dir da rein!“ „Hä? Warum nicht? Seh ich so hässlich aus?“, fragte Aoi und wischte sich eine falsche Träne aus den Augenwinkeln. Yuji ließ kopfschüttelnd den Kopf sinken, legte eine Hand an seine Stirn und zog sein Gesicht lang. „Jetzt wird mir so einiges klar...“, murmelte er und musste grinsen. „Was denn?“, fragte Aoi verwirrt und zupfte seine Haare zurecht. „Warum du Uke in eurer Beziehung bist?“ „Hääää???“, machte Aoi klug, bekam dennoch rote Wangen. „Na weil du ne Frau bist!“ Stille. „Was tust du denn jetzt?!“, fragte Yuji entsetzt und wich zurück. Aoi ignorierte Yuji und knöpfte sein Hemd weiter auf. „Du denkst also, ich bin eine Frau, ja? Und was ist das dann?!“ Er legte seine Brust frei und sah ihn eindringlich an. „Jetzt sag noch mal das, was du gerade gesagt hast Yuji... !“ Der Angesprochene musterte Aois Brust kurzzeitig, drehte sich dann verlegen weg und hielt die Hand mit gespreizten Finger hoch. „Zieh dich wieder an Aoi. So meinte ich das doch nicht! Natürlich bist du ein Mann, aber die Frau in eurer Beziehung!“, erklärte er. Der Schwarzhaarige schnaubte verärgert und knöpfte sich sein Hemd wieder zu. „Siehst du... das klingt doch ganz anders. Ich bin nicht die Frau in unserer Beziehung... Irgendwie sind wir das beide... glaub ich...“ „Glaubst du?“ „Ja! Beim Shoppen ist er unübertreffbar und... dann... eh...“ Aoi fasste sich an den Kopf und dachte angestrengt nach. Irgendwas musste doch noch beweisen können, das er nicht die Frau in der Beziehung war! Das wollte er nicht sein...! „Hm...“ „Dir fällt nichts mehr ein, nicht wahr...?“, stoppte Yuji seinen Gedankengang. Der Schwarzhaarige senkte den Blick. „Da gibt’s ganz sicherlich noch was...! Es wird mir bestimmt noch einfallen!“, meinte Aoi fest von seinen Worten überzeugt und biss sich auf die Unterlippe. //Bin ich wirklich... so... weiblich??//, fragte er sich und driftete ab. „Dann sag's mir einfach, wenn es dir einfällt.“ Yuji legte mitfühlend eine Hand auf seine Schulter und dirigierte ihn vorwärts. Er wollte schließlich noch heute zu Takeru und bald musste er auch wieder zur Arbeit. Der Gedanke daran, ließ ihn schwer aufseufzen. ~+~ „Wir sehen ja echt wie Chaoten aus!“, rief Aoi entsetzt, als sie in ein Schaufenster blickten. Yuji stimmt brummend zu. „So kann ich doch nicht zu ihm gehen...! Was soll er denn von mir halten?“ Aoi grinste ihn von der Seite an. „Ach komm schon Yuji, mit etwas Spucke geht das doch, ne?“ „Was?!“, fragte Yuji entsetzt und wich zurück. „Das war ein Sche~erz...~“ Der Brünette atmete hörbar aus. „Du mit deinen Witzen und Scherzen. Wer von uns ist der Clown?“ „Öh... du...?“ „Da hast du aber lange für gebraucht.“, sagte Yuji grinsend und stubste seine Nase an. „Dir würde so'ne Clownsnase bestimmt gut stehen.“ Der Schwarzhaarige machte eine wegwerfende Handbewegung und blies die Wangen auf, was er vielleicht nicht hätte tun sollen, da seine angeschwollene Wange heftig gegen diesen Umgang protestierte. „Autsch...!“ Dann sah er genervt zu dem anderen auf. „Scherz nicht!“ „Tu ich nicht. Das war ernst gemeint. Außerdem... wie du mir, so ich dir~“ Er streckte Aoi die Zunge raus und wich vor seiner Faust zurück, die nach ihm ausschlug. „Du bist unfair. Ich bin verletzt.“, jammerte Aoi und zog einen Schmollmund. „Oh~ werden wir wehleidig?“ Aois Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ganz schön frech bist du. Ich werde nicht wehleidig, aber es... tut eben ein BISSCHEN weh.“ Yuji grinste bis über beide Ohren, legte den Kopf schief und zuckte schließlich Augenverdrehend mit den Schultern. „Na gut. Ich lass dich ja schon in Ruhe.“ „Zu gütig...“, murmelte der Schwarzhaarige sarkastisch klingend und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Also... willst du nun noch zu ihm, oder lassen wir es für heute bleiben?“ Der Brünette verlor sein übertriebenes Lächeln und augenblicklich machte sich wieder Unsicherheit in ihm breit. „A-also i-ich würde gerne zu ihm... aber... was soll ich denn überhaupt zu ihm sagen?!“, fragte er panisch und faltete die Hände über seinem Kopf zusammen. „Erzähl ihm, wie sehr dir das Café gefällt und die Innenausstattung. Das wird ihm bestimmt gefallen. Fange ein Gespräch an und der Rest kommt ganz von alleine.“ „Okay! Und was machst du?!“ „Was soll ich denn schon machen? Ich pass auf, das euer Gespräch nicht zur Katastrophe wird und genehmige mir ein Frühstück.“ „Wie kannst du jetzt an Essen denken?!“, fuhr Yuji ihn an, dessen Herz aufgeregt in seine Brust schlug. „Wie kann ich nicht? Bis auf die Zuckerwatte hatte ich heute noch nichts gehabt. Ich hab Hunger, oder ist das etwa verboten? Und jetzt beruhige dich wieder Yuji. Es ist doch alles okay... hm?“, versuchte Aoi beruhigend auf ihn einzureden, aber der ehemalige Friseur ignorierte seine Versuche und lief auf und ab. „Was ist, wenn ich vor Aufregung nicht weiß, was ich sagen soll?“ „Dann erfinde ich schnell eine Ausrede, falls er nachfragen sollte. Wenn wirklich nichts geht, dann lassen wir das für heute. Übermorgen ist auch noch ein Tag.“ Yuji blinzelte ihn fragend an. „Und was ist mit Morgen?“ Aoi lächelte. „Morgen hat unsere Band ihren großen Auftritt. Wir bekommen Morgen die Chance, Musiker mit Vertrag zu werden.“ Dem anderen fiel die Kinnlade herunter. „Echt wahr?!“ Aoi nickte. „Wow, das ist... das ist so cool! Ich möchte auch in einer Band spielen...“, murmelte er und zog einen Schmollmund. „Ist in eurer Band echt nichts mehr frei?“ Der Schwarzhaarige seufzte traurig und legte eine Hand auf Yuji's Schulter. „Tut mir Leid. Das haben wir nicht, aber du wirst bestimmt noch eine Band finden, die auch gut zu dir passt. Ganz sicher. Gehen wir nun? Du wolltest doch da noch etwas ändern, ne?“ Aufmunternd grinste Aoi den Brünetten an und bugsierte ihn vorwärts in Richtung des Cafés I.S.P. ~+~ „Ich glaub, ich kann das nicht Aoi!“ „Was kannst du nicht?“ „Da rein gehen!“ „Ach hab dich nicht so Yuji! Mein Magen knurrt, dein Herz schreit nach Takeru, also gehen wir da jetzt rein.“ „A-aber...!“ „Nix aber!“ Nach einem kleinen Handgemenge, in dem Aoi die Oberhand gewann, wurde Yuji in das Café hinein geschubst. Ein kleines Glöckchen, das über der Tür des Ladens angebracht wurden war, läutete und sofort wuselte ein blonder Kellner aus der Küche, um die neuen Kunden willkommen zu heißen. Yuji allerdings, tollpatschig wie er war, rutschte auf dem frisch gebonerten Boden aus und fiel direkt vor Takerus Füßen auf die Nase. Der Kellner sprang erschrocken zurück, fing dann aber an zu kichern. „Der Boden ist doch schon geputzt.“, meinte er glucksend und hielt Yuji eine helfende Hand hin. Aoi, der sich gerade bemühen wollte, seinen Kumpel vom Boden aufzuheben, unterließ sofort sein Vorhaben, als er die Geste Takerus sah, grinste stattdessen in sich hinein und beobachtete stumm das Geschehen. Der arme Yuji sah mit knallrotem Gesicht zu seinem Schwarm auf und war überrascht, als er dessen Hand sah, die ihm aufhelfen wollte. Sein Herz schlug Marathon, so fühlte er sich, als er die Hand schließlich ergriff und sich an ihr hoch zog. „Danke...“, nuschelte er und sah beschämt zu Boden. „Das war nicht mit Absicht gewesen. Der Boden ist wirklich rutschig.“, merkte er bewundernd an und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Das tut mir Leid. Shouta übertreibt es manchmal ein wenig mit der Reinlichkeit.“, kicherte er und hielt einen Finger an Yujis Wange. Als er ihn wieder wegnahm, hatte sich eine weiße Fläche in der dunklen Hintergrundfarbe gebildet, was Takeru kichern ließ. „Wie süß~!“ Yujis Augen weiteten sich ungläubig und er legte selber beide Hände an seine Wangen. „Und jetzt wieder wegnehmen.“, bat ihn der Blonde und lächelte wie ein kleines, verspieltes Kind. Dem Brünetten gefiel diese Art an Takeru sofort und als er grinsend die Hände aus seinem Gesicht nahm, quietschte Takeru hell auf. „Jetzt siehst du aus, als hätte dir jemand einmal links und einmal rechts eine gescheuert.“, gluckste er und legte den Kopf schief. „Pass auf.... wegen dem rutschigen Boden, bekommst du einen kleinen Kuchen umsonst, okay?“, machte er ihm zum Angebot und sah ihn aus großen Augen bittend an. „Okay, ich hätte schon Hunger auf einen leckeren Kuchen von dir.“, gestand er und wurde mit einem Lächeln belohnt, worauf sein Herz gleich noch ein wenig schneller schlug. Mit panischen Gesichtsausdruck sah er zu Takeru und hoffte, das er sein Herz nicht schlagen hörte, so laut schien es ihm. Der Kellner allerdings sah ihn fragend an und beugte sich etwas zu ihm vor. „Was hast du denn?“ Yuji wich einen Schritt zurück, da ihm Takeru doch ein wenig zu nahe gekommen war und schüttelte den Kopf. „Nichts! Wirklich! Mir geht’s gut!“, brachte er mit leicht erhöhter Stimme hervor und spürte eine warme Hand auf seiner Schulter. „Ich hätte gerne einen Kaffee und den Frühstücksteller. Ist der noch zu haben?“, fragte nun Aoi an Takeru gewandt und bugsierte Yuji zu einem Tisch. „Ja, natürlich! Ich bin sofort wieder für sie da.“, versprach Takeru breit grinsend und wuselte nach hinten in die Küche, um die Bestellung aufzugeben. Kaum war Takeru weg, wandte sich Aoi an Yuji, der inzwischen an einem blauen Tisch auf einer roten-blau gepunkteten Bank saß und eine Hand in sein Shirt über dem Herzen gekrallt hatte. „Ganz ruhig Yuji! Atme tief ein und aus und komm wieder runter!“ Der Jüngere kam er Bitte nach und atmete tief ein und wieder aus. Immer wieder wiederholte er diese Maßnahme, bis er sich langsam beruhigte. Sein Gesicht hatte inzwischen wieder einen normalen Hautton und sein Herz schlug weniger schnell. „Danke.“, brachte er keuchend hervor und ließ den Kopf auf dem Tisch sinken. „Ich hab mich total daneben benommen...“ „Ach Quatsch! Das hast du toll gemacht! Kopf hoch Yuji! Du packst das schon. Zur Not bin ich bei dir. Sag ihm einfach das, was ich dir geraten habe. Dann entwickelt sich schon von ganz alleine ein Gespräch.“ „A-aber...“ „So, da bin ich wieder!“, kam es von Takeru, der mit einem beladenen Tablett an ihren Tisch gewuselt kam. Yuji stellte seinen Protest ein und starrte auf die Tischplatte. Innerlich verfluchte er sich. Warum konnte er sich in Takerus Nähe nicht ganz normal verhalten?! „Ist alles okay mit ihm?“, fragte der Blonde an Aoi gewandt, der Yuji einen kleinen tritt unter dem Tisch verpasste und dabei unschuldig zum Kellner aufsah. „Natürlich ist alles okay bei ihm. Er bewundert nur den Tisch und die ungewöhnlich helle, leuchtende Farbe!“, erklärte der Schwarzhaarige und nickte überzeugt. „Wissen sie... er ist sehr angetan von ihrer Innenausstattung.“ Breit lächelnd stellte Takeru die bestellten Dinge für Aoi auf den Tisch und den versprochenen Kuchen für Yuji, bevor er sich an diesen selbst wandte. „Ist das wahr?“ Der Brünette traute sich, nach einem weiteren Tritt von seinem Gegenüber, endlich aufzusehen. „Natürlich...! Eh... er hat vollkommen Recht! Einfach wunderschön hier.“, meinte er überschwänglich, holte dabei mit den Armen aus und bemerkte nicht einmal, wie seine Wangen abermals rot anliefen. Verzückt sah ihn der Blonde an und klatschte in die Hände. „Dankeschön. Es freut mich sehr, wenn es ihnen gefällt. Ich hatte immer das Gefühl, das es zu bunt ist, aber ist es nicht schön so, wie es ist?“ „Au ja! Ist es! Und ihr Essen schmeckt wirklich wunderbar!“ Takeru kicherte und setzte sich augenblicklich neben den Brünetten. „Das ist süß. Danke.“ Sprachlos beobachtete Aoi die beiden und machte sich daran, seinen Frühstücksteller schnell aufzuessen, um die beiden alleine lassen zu können. Es entwickelte sich schneller, als er gedacht hatte! Und Yuji machte seine Sache wirklich gut. „Ich darf doch, oder?“, fragte der Blonde und lächelte freundlich. „H-hai!“, antworte Yuji erstaunt und sah zu Aoi, der auf sein Essen fixiert war. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, welches er sofort an Takeru weitergab, der ihn grinsend beobachtete. „Du bist schon wieder rot.“, stellte er fest und machte den Brünetten noch verlegender, als er schon war. „D-das passiert mir immer wieder...“, murmelte er, senkte den Blick und zog einen Flunsch. „Ist doch süß.“, meinte der Kellner mit Unschuldsmiene und sah schmunzelnd zu dem Kuchen, den er Yuji zur Wiedergutmachung angeboten hatte. „Magst du einen anderen Kuchen haben?“, fragte er deshalb. „Hä? Eh... nein, nein! Den esse ich noch.“, versicherte Yuji, der aufgrund Takerus Worte zuvor noch roter geworden war. //Er findet es süß, wenn ich rot werde... // „Ach so...~“, hauchte der Blonde, setzte sich weiter zurück und ließ die Füße baumeln, während er plötzlich traurig wirkend durch den Laden sah. Der Brünette blinzelte verwirrt und musterte den anderen. „T-“, wollte er ihn ansprechen, als er einen leichten Tritt von Aoi bekam. „Au~“, zischte er leise und stierte den Schwarzhaarigen verständnislos an. //Warum hat er mich denn jetzt getreten?// Immer noch etwas verwirrt, wandte er sich wieder an den Kellner. „Was hast du denn?“ Takeru blinzelte erschrocken und sah ihn fragend an. „Ähm... entschuldigung. Was hast du gesagt?“ Am liebsten würde Yuji ihn augenblicklich knuddeln, so süß wie er war, aber stattdessen wiederholte er lächelnd seine Frage. Nun ließ Takeru den Blick sinken und sah auf seine Hände, die auf seinem Schoß lagen. „Na ja..., wir bekommen so wenige Kunden. Das macht mir etwas sorgen, weißt du...?“ Yuji verstand sofort. „Ja, das kann ich verstehen. Ich habe meinen letzten Job auch verloren, weil der Laden kaum noch Kunden hatte. Wirst du dann auch gefeuert?“ Der Blonde schüttelte den Kopf. „Nein, ich verliere mein Geschäft...“ Der Größere -Yuji- sah ihn verwirrt an und legte den Kopf schief. „Also bist du nicht nur Kellner, sondern auch der Ladeninhaber?“ Takeru nickte. „Ja, das bin ich. Meine Freunde helfen mir hier nur manchmal aus, weil ich sonst alleine und aufgeschmissen wäre, wie sie meinen.“, gestand er und zog einen Schmollmund. Yuji musste kichern, als er das sah, hielt sich aber sogleich die Hand vor den Mund, als Takeru ihn geknickt ansah. „Findest du das witzig?“ „Nein! Du äh... sahst nur gerade.. so... äh... du weißt schon...“, nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und senkte den Blick. „Nein, ich versteh nicht...“, gestand Takeru und schmunzelte. Um nicht sagen zu müssen, warum er gekichert hatte, versuchte Yuji ihn vom Thema abzulenken. „Also ich finde, das du Glück haben kannst, solche Freunde zu haben. Alleine könntest du doch den Laden nicht verwalten. Einer muss auf die Kasse aufpassen, einer kellnert und einer oder mehrere stehen in der Küche. Also... hast du keine Angestellten?“ Die Ablenkung war geglückt, denn Takeru fragte nicht weiter nach. „Nein, ich habe keine Angestellten. Meine Freunde wollen kein Geld von mir haben, also sind sie freiwillige Arbeiter.“ „Deine Freunde sind wirklich nett.“ „Danke sehr.“, ertönte es plötzlich und die drei am Tisch sahen sich nach der Person um, die gerade aus der Küche getreten war und ein Glas mit einem Tuch polierte. „Shouta! Bist du schon fertig?“, fragte Takeru und lächelte. „Ja, ich bin fertig. Dies ist das letzte Glas. Da heute sowieso keine Kunden mehr kommen werden, kannst du doch für heute schluss machen.“ Der blonde Kellner stand auf. „Aber vielleicht werden ja noch welche kommen. Denk nicht immer so pessimistisch.“, mahnte er und nahm ihm das Glas und das Tuch aus der Hand. „Wenn du möchtest, kannst du gehen. Ich werde noch etwas hier bleiben. Außerdem haben wir ja noch Kundschaft.“ Shouta sah über Takeru hinweg zu Aoi und Yuji, der ihn leicht angesäuert musterte. Shouta hob die Brauen. „Das sehe ich. Er hat deinen Kuchen noch nicht einmal angerührt. Wie oft muss ich dir noch sagen, das du deine wenigen Kunden nicht vom Essen abhalten sollst?“, fragte er streng und sah Takeru hinterher, der das Glas zu den anderen Gläsern ins Regal stellten wollte, aber nicht heran kam. Mit einem überheblichen Grinsen auf den Lippen ging er zu seinem Kumpel, stellte sich dicht hinter ihn und nahm ihm das Glas ab, um es in den Schrank zu stellen. Dabei berührte er ihn mehr als nötig, wodurch Takeru gegen den Schrank gedrückt wurde und aufkeuchte. „Shouta lass das! Wir h-haben Kunden...!“, versuchte der Blonde die Annährungsversuche abzublocken. Schon seit mehreren Wochen benahm sich der andere so seltsam und deshalb freute er sich umso mehr, wenn Kundschaft da war, um sich vor ihm flüchten zu können. Yuji knurrte leise und verstummte jäh, als Aoi ihn trat. „Was ist?“, zischte er und verstummte abermals, als er Aoi ernsten Gesichtsausdruck sah. „Anscheinend steht dieser Shouta auf Takeru. Du...“ „Ja, das sehe ich.“, brummte der Brünette und stocherte lustlos in Takerus Kuchen herum. „Jetzt lass mich doch mal ausreden!“ Der Schwarzhaarige schob seinen leeren Teller und die leere Kaffeetasse von sich und beugte sich weiter zu Yuji vor. „Und anscheinend, findet das dein Takeru nicht so toll. Spiel den Held und helf ihm.“, forderte er ihn auf und sah ihn aufmunternd an. „Ich soll was?“ „Ihm helfen. Na los doch! Dein Schwarm wird gerade bedrängt.“ „A-aber...!“ Aoi seufzte. „Wie oft willst du das heute eigentlich noch sagen? Du wolltest meine Hilfe haben, also nimm sie auch an!“ „A-“ „Nix aber! Los jetzt!“, forderte der Schwarzhaarige ihn auf und gab einen überraschten Laut von sich, als etwas in seiner Hose anfing zu vibrieren. Nein, kein Dildo. Sein Handy natürlich! So pervers war selbst Uruha nicht, als das er seinem Freund einen Dildo in die Hose stecken würde, also jedenfalls nicht... wenn dieser nicht bei ihm war! Hastig stand er auf, um aus seiner engen Hose sein Handy zu fischen, während er mit der anderen Hand Yuji am Kragen packte und zum Aufstehen zwang. Ha! Welch ein Zufall! Uruha. Der Schwarzhaarige klappte sein Handy auf und ging ran. „Hai?“ „WO BIST DU???!!! ICH WARTE NUN SCHON SEIT 3 STUNDEN AUF DICH UND MACH MIR SORGEN!!!“, schrie Uruha aufgebracht in den Hörer und Aoi konnte sich sehr deutlich vorstellen, das der Blonde gerade im Wohnzimmer auf und abtigerte mit einer gewaltigen Stressader auf der Stirn. „Uruha, jetzt reg dich bitte nicht so auf. Ich hab dir doch erklärt, das ich mich mit jemanden treffe und...“ „Und??!! WER IST DIESER JEMAND?! ICH WERDE IHN EIGENHÄNDIG ZWISCHEN MEINEN FINGERN ERWÜ-“ „Uruha!!“ Aus Ärger über seinen Freund, schubste er Yuji etwas grob zu Shouta und Takeru. Der Letztere zitterte ängstlich und versuchte sich zu befreien, aber Shouta war sehr viel stärker als er und so musste er hilflos miterleben, wie sich der Größere an ihn schmiegte und versuchte unter seine Schürze zu fassen. Natürlich hatte er was drunter! Aber die Schürze empfand er als äußerst nervig und gerissen. //Scheiß Knoten!!// Beinahe wäre Yuji wieder gefallen, aber im allerletzten Moment hielt er sich an dem rothaarigen Shouta fest und riss ihn von Takeru weg, der überrascht aufquiekte und sich schnell in Sicherheit brachte. „Was zum-“, brachte der Rothaarige nur hervor, verlor den Halt und fiel zu Boden, wobei er Yuji noch mitriss. Shouta keuchte schwer und beäugte Yuji mit einem Wenn-Blick-Töten-Könnte-Blick und schubste ihn von sich. „Was fällt dir ein, hä??!“ Der Brünette rappelte sich schnell auf und sah hilfesuchend zu Aoi, der heftig gestikulierend durch das Café lief und mit Uruha zu diskutieren schien. „Nein, ich bin dir nicht fremd gegangen!“, hörte er ihn sagen, blinzelte verwirrt und wandte sich wieder an Shouta, der nach ihm schlug und... traf! Yuji stolperte aufkeuchend nach hinten und stieß gegen die Kasse, die ein Klingen von sich gab und soweit aufging, wie Yuji es zuließ. „Itai~!!“ „Shouta, lass ihn in Ruhe!!“, schrie Takeru und sprang den Rothaarigen von hinten an. Dieser taumelte nach vorne, war blind, da Takeru seine Hände über seine Augen gelegt hatte. „Ach scheiße! Takeru, lass das!“ „Aoi!“, rief Yuji hilflos und eilte dem wankenden Shouta hinterher, um Notfalls Takeru auffangen zu können. Der Schwarzhaarige sah verwirrt auf und schlug sich überrascht die Hand vor den Mund. „Ach du heilige...!“ „WAS DENN?!“ „URUHA, HÖR AUF ZU SCHREIEN!!“, schrie Aoi aufgebracht und hörte ein genuscheltes „T'schuldigung...~“, woraufhin Aoi ihm schnell erklärte, was überhaupt los ist und das er auflegen müsse, um Yuji zur Hilfe zu eilen. „Warte mal, Aoi!“ „Was denn noch? Ich muss jetzt wirklich. Sieht nicht gut aus...“ „Gib mir mal diesen Shouta.“ „Nani? Warum?“ „Frag nicht! Gib ihn mir mal und ich erklär's dir später, wenn wir zwei Hübschen alleine sind~“ „Sexsuchti...“, nuschelte Aoi, verdrehte die Augen und eilte zu den drei Kampfhähnen. „Was hast du gesagt?“ „Ich lieb dich Schatz!“, sagte Aoi schnell und stellte sich vor Shouta. „Das hat sich aber ganz anders angehört.“, grummelte Uruha. „Shouta, hier ist jemand für dich am Telefon!“ wies ihn der Schwarzhaarige freundlich drauf hin und hielt ihm seine Handy entgegen. „Takeru, lass ihn bitte los!“ Verwirrt ließ Takeru von dem Rothaarigen ab und ließ sich zurückfallen, stieß dabei gegen Yuji, der ihn auffangen wollte und beide fielen zu Boden. Der Brünette lag auf dem Bauch und Takeru saß ein wenig überfordert auf seinen Rücken. „Alles okay?“, fragte er besorgt. „Jaa~“, hauchte Yuji und lächelte glücklich vor sich hin, was der Blonde unmöglich sehen konnte, aber auch nicht für ihn bestimmt war. Shouta starrte währenddessen das Handy verwirrt an. „Ich hab jetzt keine Zeit für sowas!“ Dann wollte er das Handy aus Aois Hand schlagen, erstarrte aber mitten in der Bewegung, als Aoi sagte: „Es ist deine Mutter.“ Ein ungläubiger Blick antwortete ihn. „Meine Mutter redet schon seit einem Jahr nicht mehr mit mir! Außerdem, woher sollte sie deine Nummer kennen?! Nicht mal ich kenne dich!“ „Oh Shouta-Hasi-Pupsi-Bärchen! Ich bin es, deine Mutter!“, flötete Uruha in sein Handy und hatte ein fieses Grinsen auf dem Gesicht. Dem Rothaarigen fiel die Kinnlade herunter, als er den Kosenamen hörte. „A-aber... so nennt mich nur meine Mutter...!“ Stille. Selbst die Uhr, die in dem Laden angebracht worden war, schien aufgehört haben zu ticken. Kein Windchen wehte durch das offene Fenster hinein. Alle hielten den Atem an. „Nun gib mir schon das Handy!“, rief Shouta verärgert und hatte ganz rote Wangen. Takeru war der Erste, der zu kichern anfing. Er saß noch immer auf Yuji und es schien, als wolle er sich gar nicht mehr von ihm herunterbewegen. Aoi zuckte grinsend mit den Schultern und übergab ihm sein geliebtes Handy. „M-Mutter...?“ „Shouta, was muss ich da hören? Du bedrängst deinen Freund?!“ „Ähm... nein!! Ich bin nicht schwul! Wirklich Mutter!“ „Na das will ich auch für dich hoffen, mein Lieber. Enterbt hat dich dein Vater ja bereits, weil du den Weg des Musikers gegangen bist.“, sagte Uruha und tat bedrückt. Er improvisierte und hoffte auf gut Glück, das sich seine Aussagen bewahrheiteten. Shouta klammerte sich noch mehr an das Handy und biss sich auf die Unterlippe. Er vergaß vollkommen seine Umgebung, auch das Gelächter der anderen drei entging ihm. „J-ja Mutter!“ Uruha atmete erleichtert auf. „Sohn, ich muss dir etwas sagen...“ „Was??! Was denn Mutter??!“ „Ich bin nicht mehr deine Mutter! Muharhar!! Ich hab mich umoperieren lassen! HAHAHAH!! Ich bin der Freund von Aoi, der dir sein Handy gegeben hat und jetzt hör mir mal zu, du kleiner Wicht! ... WENN DU MEINEM AOI AUCH NUR EIN HAAR KRÜMMST ODER AUCH NUR 1 CM ZU NAH KOMMST, SEINE FREUNDE BELÄSTIGST UND DEREN FREUNDE, ODER MICH NOCHMAL MUTTER NENNST, DANN WIRST DU DIE ERDE VON UNTEN SEHEN, HABEN WIR UNS VERSTANDEN????!!!!!!“, schrie Uruha, der sich somit geoutet hatte. Shouta schrie entsetzt auf und sah Aoi angewidert an, der von Uruha Worten wenig mitbekommen hatte. „Du vögelst meine Mutter... !! “ „WAS?!“ Aoi verschluckte sich an seinem eigenen Lachen und wich zurück. //Uruha, ich bring dich um!// „SHOUTA!!! HAST DU GERADE MUTTER GESAGT???!!!!“, kam es aus dem Handy und der Rothaarige ließ es vor Schreck fallen, rannte mit den Armen wild in der Luft herumrudernd aus dem Laden. „Hey! Hebt mich gefälligst wieder vom Boden auf! Das war nicht nett!“, zeterte Uruha und Aoi hob sogleich sein Handy auf. Er hatte schon Angst gehabt, es wäre kaputt gegangen. „Aoi?“ „Ja??!“, fragte dieser etwas gereizt. „Hab ich das nicht gut gemacht? Ist er weg?“ „Ja, er ist weg und du hast es gut gemacht, aber beantworte mir mal eine Frage....!“ „Hm? Was denn für eine?!“ „Woher weiß Shouta, das ich mit seiner Mutter schlafe?!“ „WAAAAAAS?! TUST DU DAS ETWA??!!!!“, fragte der andere aufgebracht und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Der Schwarzhaarige atmete laut aus und schüttelte traurig den Kopf. „Natürlich nicht! Aber was hast du ihm da erzählt...?“, fragte Aoi etwas ruhiger klingend. „...“ „Uruha?!“ „Na ja... weißt du... ich...“ „Ich versteh nicht...?“ „Boah jetzt zick nicht! Hast du deine Tage?“ „Uruha, komm auf den Punkt!“ „... Ich hab doch seine Mutter gespielt... hab dann gesagt, das ich mich hab umoperieren lassen... natürlich war das ein Scherz gewesen.. und hab dann gesagt, das ich der Freund von dir bin... Das war's schon.“, erklärte der Blonde kleinlaut und zog einen Schmollmund, den Aoi weich werden lassen würde, wenn er ihn sehen würde. Innerlich verfluchte er sich dafür, das er nicht bei ihm war. Der Schwarzhaarige fasst sich an den Kopf. „Au man... und das hat er natürlich sofort in den falschen Hals bekommen. War ja klar. Das du aber auch immer sowas von dir geben musst.“, sagte er ein wenig vorwurfsvoll. „Bestimmt heult er sich jetzt die Augen aus...“ „Hast du etwa Mitleid?“ „Na hör mal! Wenn meine Mutter mir das sagen würde, würde für mich eine Welt zusammenbrechen! Da ist doch schrecklich...“ „Ach Aoi, du bist süß. Wann kommst du denn nach Hause?“ Der Süße sah auf die Uhr und blickte dann zu Yuji und Takeru, die sich noch immer nicht gerührt haben. „In etwa einer halben Stunde.“, lachte er und hielt sich die Hand vor den Mund. „Wollt ihr nicht mal aufstehen?“, fragte er lächelnd an die beiden anderen gewandt und hörte Uruha aufjaulen, da dieser nichts von dem mitbekam, was in dem Café vor sich ging. „Ich erzähls dir später Uruha, okay?“ „Versprochen?“ „Ja. Ich muss jetzt auflegen. Ich glaube, die beiden haben einen Schock oder so...“ „Hä? Ach verflucht... beim nächsten Mal nimmst du mich mit auf deine Abenteuer. Ich will nicht dumm sterben. Hör mal... ich versuch mich jetzt nochmal ans Kochen, hai? Dann essen wir zusammen, okay?“ „Ja, ich freu mich.“, gluckste der Schwarzhaarige, küsste den Hörer und legte auf. „Ach je... Takeru?“ Der Blonde sah erschrocken auf, als er von Aoi angesprochen wurde. „H-hai?“, fragte er mit leicht erhöhter Stimme. „Alles okay?“ „Na klar.“ Ein überdemensionales Grinsen huschte über sein Gesicht, was Aoi sehr an Kai erinnerte. Schmunzelnd reichte ihm der Ältere die Hand. „Dann steh bitte auf. Du sitzt auf Yuji.“ „Wer?! Oh! Tut mir Leid!“, jammerte der Blonde, ergriff Aois Hand und ließ sich aufhelfen. „Das habe ich total vergessen!“ Dann hockte sich der Kellner zu Yuji hinunter und lächelte ihn süß an. „Danke, mein Held. Wenn du nicht gewesen wärst... und dein Freund... dann hätte Shouta es bestimmt geschafft...“, murmelte Takeru traurig, beugte sich zu dem Brünetten hinunter, der wie in Trance schien und vor sich hinträumte, und gab ihm einen Kuss auf die Wange, woraufhin Yuji verwirrt die Augen aufschlug, den Kopf zu Takeru drehte und ihn aus großen Augen verträumt ansah. Aoi trat zurück und lächelte. „Ich bin dann wohl überflüssig. Bis bald Yuji. Takeru, war nett dich zu sehen.“ „Warte!“, rief der Blonde und stand auf. Dann lief er zu dem Größeren und bat ihn, sich etwas vorzubeugen. Schmunzelnd tat Aoi das, nach was der Blonde ihn bat. Auch er bekam einen Kuss auf die Wange. Überrascht richtete sich der Schwarzhaarige auf und lächelte unsicher. „Danke.“, sagte Takeru und machte plötzlich ganz große Augen. „Hat Shouta dich geschlagen?“ „Was? Äh... nein, hat er nicht.“ „Aber du hast eine ganz geschwollene Wange. Warte, ich gebe dir einen Eisbeutel mit.“ Und noch ehe Aoi etwas hätte erwidern können, war der Blonde auch schon in die Küche entschwunden. Der Schwarzhaarige seufzte und sah zu Yuji, der noch immer den Boden dekorierte. „Yuji, jetzt steh schon auf. Du machst dich noch lächerlich.“, meinte er, griff dem Brünetten Träumer unter die Achseln und hob ihn hoch. Als er sicher war das der andere stehen konnte, ließ Aoi ihn los und wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum. „Erde an Yuji...~“ Nichts. „Hallo~ho!“ Wieder nichts. Batsch. Aoi hatte ihm eine Backpfeife gegeben und stand er mit verschränkten Armen genervt vor ihm. „Machst du das mit Absicht?“ „W-was...?“ „Wow, es spricht mit mir!“, meinte Aoi übertrieben und sah ihn abwartend an. „Es...?“ „Sag mal, hast du was genommen?“ „Takeru...“, hauchte Yuji und lächelte verliebt. Der Schwarzhaarige lachte auf. „Wach auf, kleiner Träumer. Wie willst du in diesem Zustand mit ihm reden, hm? Ich lass euch jetzt alleine und wehe ich höre Beschwerden oder Klagen von dir. Werd glücklich, okay?“ Yuji nickte und lächelte überglücklich. Er war wieder Herr seiner Sinne. „Danke Aoi. Sag Uruha bitte, das ich ihm auch danke. Ich würde ihn gerne mal kennenlernen.“ „Oh... eh... das willst du nicht...“, murmelte Aoi und lief zum Ausgang. „Was hast du gesagt?“, fragte der Brünette nach, der wirklich nur Gemurmel verstanden hatte. Der andere drehte sich noch einmal zu ihm um. Mit einer Unschuldsmiene auf dem Gesicht, sah er ihn an und hob den Daumen. „Kein Problem Yuji. Irgendwann... stell ich dir ihn ganz sicher mal vor. Viel Spaß noch.“ Aoi zwinkerte ihm zu und verließ schließlich den Laden. Er wollte schließlich seinen Uruha nicht warten lassen und außerdem war er schon sehr gespannt auf das Essen, welches ihm versprochen wurde. Yuji sah ihm dankbar hinterher und erschrak, als er Takerus liebliche Stimme hörte. „Wo ist er denn hin? Er sollte doch noch einen Eisbeutel bekommen...“ Sein Gegenüber drehte sich zu ihm um. „Aoi hatte es plötzlich sehr eilig gehabt.“, erklärte er und der Blonde nickte verstehend, seufzte traurig. „Was hast du denn? Möchtest du darüber reden?“ „Ich kenne dich doch gar nicht...!“ Yuji trat lächelnd auf den Blonden zu und verneigte sich höflich. „Mein Name ist Yuji.“ Takeru hielt die Hand vor seinen Mund und unterdrückte ein Kichern. Auch er verneigte sich und sah lächelnd zu dem Größeren auf. „Mein Name ist Takeru.“ „Schön, dich kennen zu lernen Takeru. Möchtest du reden?“ „Hm... vielleicht?“ „Gehen wir ein wenig spazieren? Vielleicht kommst du zu einem Entschluss...?“ „Das ich mit dir rede?“ „Vielleicht...?“ Beide grinsten einander an. Das blonde Energiebündel nickte und drehte sich um. „Kannst du mir vielleicht den Knoten meiner Schürze öffnen...? Dann... können wir sofort los.“ Yuji wurde leicht rot um die Nasenspitze, senkte den Blick aber auf den Knoten und versuchte ihn zu öffnen. Geschickt wie er war, hatte er auch gleich geöffnet und trat stolz zurück. „Schon offen?“, fragte Takeru überrascht und versuchte sie sich probeweise abzustreifen, was ihm auch gelang. „Das hat noch nie jemand geschafft. Also... beim ersten Mal...“ „Ich bin eben geschickt.“, lachte Yuji und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Auch der Blonde lachte und legte die Schürze zusammengefaltet neben die Kasse. „Ich muss nur kurz noch etwas erledigen. Du kannst draußen warten, wenn du möchtest.“ „Ich hab deinen Kuchen noch nicht gegessen.“, sagte der Brünette plötzlich, als es ihm wieder einfiel und ging zum Tisch, um ihn zu holen. „Möchtest du ihn denn noch essen oder soll ich ihn dir für Morgen zurückstellen?“ Yuji sah auf. In seiner Hand hielt er den Kuchen. „Mhm... ich werde Morgen wieder kommen... Irgendjemand muss dich doch beschützen.“ Verlegen sah ihn Takeru ihn an, trat näher und nahm ihm den Kuchen ab. „Das ist lieb von dir. Danke, Yuji...~“ Bei der Erwähnung seines Namens, lief dem Größeren ein wohliger Schauer über den Rücken und Gänsehaut bemächtigte sich seiner. Takeru allerdings, schon längst auf den Weg in die Küche, um den Kuchen in den Kühlschrank zu stellen, bekam davon nichts mit. Als er wieder in den Laden kam, lief er noch schnell zur Kasse, die überraschenderweise noch offen stand und brachte den Inhalt noch schnell in den Tresor, ehe er schließlich mit seiner Jacke und seiner Tasche wieder zu Yuji trat. „Wir können.“ Yuji musste lachen, als er den Kleineren mit seiner bunten Jacke sah. „Was ist?“, fragte Takeru und zog einen Schmollmund. „Du siehst genauso bunt aus, wie dein Laden.“, gluckste Yuji und wuschelte dem Blonden durch die Haare, welcher ihn quietschend von sich drückte und versuchte seine strubbeligen Haare wieder zu ordnen. „Du bist gemein...“, nuschelte der Ladeninhaber des Café, der sich sogleich seinem Laden zuwandte, um ihn abzuschließen, bevor er sich wieder zu Yuji umdrehte und ihm nachlief, da dieser ein paar Schritt vorgegangen war. Als er ihn erreicht hatte, stürzte er sich auf den Brünetten und kitzelte ihn, was den anderen vor Schreck so hell aufquietschen ließ, das die herumstehenden Mütterchen entsetzt zur Seite wegsprangen und sie mit einem bösen Blick taktierten. „Takeru, hör auf!“, lachte Yuji und drehte sich um, um die Hände des Blonden abzuwehren. Da er dabei stehen geblieben war, fiel der andere dem Größeren direkt in die Arme und da Yuji das Gefühl hatte zu fallen, legte er reflexartig seine Hände um den Kleinen und stolperte zurück. „Passt doch auf!“, beschwerte sich ein gutaussender Mann bei ihnen, als sie ihn anrempelten. Zum Glück hatte jener sie auffangen können, aber kaum standen sie wieder sicher, rauschte der Blonde mit seiner Aktentasche an ihnen vorbei und um die nächste Ecke. So schnell wie er gekommen war, war er nun auch wieder verschwunden. Vollkommen überfordert mit dieser viel zu schnellen Begegnung, sahen Yuji und Takeru dem gestresst wirkenden Mann hinterher. Noch immer hatten sie die Arme um einander geschlungen. „Was war das?!“, fragte der Blonde und rieb sich über die Augen, um nochmal zu der Ecke zu sehen, hinter der der andere verschwunden war. „Ein Wirbelwind?“ „Ach Quatsch! Das war doch ein Mann gewesen, oder?“ „Bist du sicher?“, fragte Yuji und sah zu Takeru, der ungewöhnlich nah bei ihm stand. Erschrocken wich er zurück und hielt sich die Hand auf's Herz. „Wow... s-sorry...!“ Takeru kicherte und sah verlegen zu Boden, wo ihm auch sofort eine kleine Karte ins Auge fiel. „Oh guck mal Yuji. Dieser Typ hat seine Karte verloren!“ Der Blonde, inzwischen wieder rot wie eine Tomate angelaufen, trat unsicher näher und besah sich die kleine Karte in Takeru's Händen. „Gackt-san... ist sein Name. Hab noch nie von ihm gehört. Du?“ Takeru schüttelte unwissend den Kopf und steckte sich die Karte in seine Tasche. „Jedenfalls können wir froh sein, das er da war, um uns aufzufangen.“ „Ja, da hast du Recht. Wir konnten uns nicht einmal bei ihm bedanken.“, murmelte Yuji und fuhr sich durch die Haare. „Vielleicht läuft man sich noch einmal über den Weg.“, meinte Takeru grinsend und lief weiter. Der andere ihm nach. „Meinst du wir laufen ihm mal über den Weg? Um den zu einzuholen, müssen wir schon mit einem Fahrrad oder ähnliches fahren. Zu Fuß sind wir ne Niete gegen den.“ „Ein Jet?“ Yuji lachte auf. „Ein Jet? Das ist ein bisschen zu schnell. Ne... kleiner.“ „Ein... äh... Rennwagen?“ „Takeru! Wo willst du denn sowas herkriegen?“ „Ich weiß nicht... Aber raten macht Spaß.“, gestand der Blonde und nun stimmte auch er in Yuji's Lachen ein. „Takeru?“ „Ja?“, antworte der Angesprochene und unterdrückte weitere Lacher. „Möchtest du mir jetzt erzählen, warum du vorhin so traurig gewirkt hast?“, fragte der Brünette vorsichtig nach und ging ein wenig langsamer. „Oh... Du möchtest es wirklich wissen?“ „Ja.“ „Macht es dir auch nicht aus, wenn ich dich mit meinen Problemen belästige?“ „Nein, nun sag schon.“, forderte Yuji ihn auf und lächelte. Takeru seufzte und überlegte kurz, wo er anfangen sollte. „Hm... Also es... geht um Shouta...“ „Shouta?“, fragte Yuji und klang leicht verärgert, denn er würde bestimmt nie vergessen, wie der Rothaarige sich an SEINEN Takeru rangemacht hatte! „Hai, Shouta. Ich kenne ihn seit etwa... hm... lass mich kurz überlegen... seit etwas 4 Jahre. Ja, es müssten vier gewesen sein. Er war immer ein netter und lustiger Kerl gewesen, aber als sich vor etwa einem Monat seine jahrelange Freundin von ihm getrennt hat, hat Shouta sich verändert. Erst distanzierte er sich von uns und dann suchte er plötzlich meine Nähe. Bedrängte mich auch... Ich habe es niemanden erzählt, denn ich glaubte fest daran, das es nur eine Phase wäre, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Auch in unserer gegründeten Band verließ nicht mehr alles so reibungslos, wie es am Anfang war. Ich bekam Angst vor ihm... ganz besonders, wenn wir alleine waren. Deshalb habe ich mich immer über Kundschaft gefreut. So konnte ich weg von ihm. Jetzt... glaube ich allerdings nicht mehr, das ich noch mit ihm zusammenarbeiten könnte. Bandaktivitäten sind dann wohl für die nächste Zeit auf Eis gelegt und eine tolle Freundschaft ist dank ihm... kaputt gegangen. Ich fühl mich einfach nicht mehr wohl mit ihm...“ Yuji nickte verständlich und legte einen Arm um seine Schulter, drückte den Kleineren leicht an sich. „Ich verstehe, was du meinst... Aber gib dir nie die Schuld, hai? Er hat alles verbockt.“ Der Blonde ließ Yuji gewähren und schmiegte sich noch ein kleine wenig mehr an den Größeren. „Das werde ich schon nicht. Danke, das du mir zugehört hast.“ „Kein Problem... Oh sieh mal!“, rief Yuji plötzlich und zeigte auf den Eingang des Rummelplatzes, den sie sich unbemerkt genähert hatten. „Was denn? Wo? Ahh! Wie cool!!“, rief Takeru, löste sich von dem Größeren und rannte vor. „Ich wusste ja gar nicht, das er wieder in der Stadt ist! Ich liebe den Rummel!“, rief er vergnügt, drehte sich um und winkte Yuji strahlend heran. „Lass uns da bitte reingehen! Ich möchte meinen Freunden Hallo sagen!“ Verwirrt über dessen Worte, aber angetan von Takerus Gestik, lief der Brünette den Energiebündel hinterher. „Kennst du denn welche vom Rummel?“ „Ja, ich habe noch vor meiner Zeit als Ladenbesitzers hier gearbeitet.“, erklärte Takeru und stellte sich an die Schlange an, die zur Kasse führte. „Wirklich?!“, fragte Yuji überrascht und hatte Mühe Schritt zu halten. „Ja, wirklich!“, lachte Takeru und trat aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. „Als was hast du denn gearbeitet?“ „Als Clown! Und wehe du lachst! Es hat Spaß gemacht und ich hab die Kinder gerne zum lachen gebracht.“ Yuji fiel die Kinnlade herunter und er starte den Blonde überrascht an. „Hey~ guck nicht so. Ich hab das wirklich gemacht, glaub mir.“ „I-ist nicht wahr... ehrlich?“ „Hai. Findest du das seltsam?“ „Nein, aber... aber.. ich arbeite hier zur Zeit auch als Clown!“, gestand der Brünette und wurde daraufhin erstaunt angesehen. „Ist nicht wahr...“ „Doch!“, lachte Yuji und grinste bis über beide Ohren. Auch Takeru grinste. „Find ich ja cool.“ „DER NÄCHSTE BITTE!“, rief der Kassierer des Rummels, beugte sich schmunzelnd etwas vor, da er nur einen blonde Haarpracht sehen konnte und tippte Takeru auf die Schulter. „Hey~ junger Mann. Möchten sie nicht rein? Sie halten den ganzen Verkehr auf.“, wie er ihn freundlich daraufhin und gab einen überraschten Laut von sich, als die blonde Haarpracht ihm sein Gesicht zuwandte und er Takeru erkannte. „Oh! Hey!! Ist das nicht der gute alte Takeru??“ „NAO??!!!“, stieß Takeru überrascht aus und sprang dem Kassierer um den Hals, welcher zurückstolperte und den Blonden kräftig knuddelte. „Mensch Schönheit, wo warst du denn nur?“ „Ich hab ein Café eröffnet, so wie ich es euch immer gesagt habe und hör auf mich Schönheit zu nennen!“, erwiderte Takeru verlegen und gab Nao eine Kopfnuss. „Autsch! Wie in alten Zeiten... Wen hast du denn da mitgebracht Takeru? Wenn das dein Freund ist, könnt ihr natürlich beide umsonst rein, aber Moment mal... der kommt mir irgendwie bekannt vor.“, meinte Nao schmunzelnd, setzte den Blonden ab und musterte Yuji, der die ganze Szene überrascht und in wenig eifersüchtig beobachtet hatte. „Wie wär's denn, wenn du mal deine Brille aufsetzen würdest Kompagnon?!“, erklang es plötzlich hinter ihn und als die drei sich umdrehten, quiekte Takeru plötzlich jäh auf, als etwas kleines ihn zu Boden riss. „Maya! Musste das sein?“, fragte Nao und rollte genervt mit den Augen. „Und zu deiner Information... Ich trage keine Brille und brauche auch keine. “ „Maya?“, sprach Takeru ungläubig, blinzelte und juchzte plötzlich jäh auf. „Ich freu mich so, dich zu sehen!“ „Und ich erst!“, grinste der Blond-Schwarzhaarige und wuschelte den unter ihm Liegenden durch die Haare. „Nao, hilf mir!“, jammerte Takeru und versuchte Maya von sich runter zu schubsen. „Schon dabei.“ Und damit griff der Kassierer nach den Schultern des Kleinen und zerrte ihn von Takeru weg, der sich dank Yuji's Hilfe, wieder aufrappeln konnte. „Es ist so schön euch zu sehen, Jungs! Das hier ist Yuji und das Yuji, sind, wie du vielleicht schon mitbekommen hast, Nao und Maya. Zwei meiner Freunde vom Zirkus.“ Der Brünette verbeugte sich sogleich höflich. „Freut mich euch kennenzulernen. Takerus Freunde, sind auch meine Freunde.“ Auch Nao und Maya verbeugten sich. Dann zwinkerte Nao Takeru zu und grinste ihn breit lächelnd an. „Da hast du dir aber einen netten Burschen geangelt.“ „Ja, er sieht noch so jungfräulich aus.“ „Maya!“ „Was denn? Darf man hier nicht mal seien eigene Meinung vertreten? Gemeines Pack...“, murmelte der Blond-Schwarzhaarige und verschränkte schmollend seine Arme vor der Brust. Yuji wich erschüttert zurück. „W-wie?“ „Nun überforder ihn doch nicht Maya.“, ermahnte ihn Nao und wurde von einer Besucherin angesprochen. „Oh entschuldige bitte Takeru. Ich muss zurück an meine Arbeit. Sag den anderen Hallo. Wir sehen uns später, okay?“ „Ja, bis nachher. Ich führe Yuji noch rum. Maya, willst du mit?“ „Nee, ich würde euch zwar noch gern weiter auf die Nerven gehen, aber mein Job ruft.“ „Was arbeitest du denn Maya?“, richtete Yuji sein Wort zum ersten Mal an Maya, der überrascht zurücktrat und die Arme durch die Luft wirbeln ließ. „Boah der Kleine redet mit mir~!“ „Wer ist klein?“, fragte Yuji ein wenig überfordert und als Maya auch noch wie ein verrücktes Wiesel um ihn herum lief, wurde ihm auch noch schwindelig zumute. „Maya! Lass Yuji in Ruhe!“ Grummelnd stoppte der Angesprochene in seiner Bewegung. „Kaum bist du wieder da, verdirbst du mir den Spaß. So hab ich mir das nicht vorgestellt.“ „So ist das Leben Maya. Mit Spielverderbern muss man rechnen.“ „Igitt. Ich hasse Mathe...“ Takeru ließ seufzend den Kopf hängen und schnappte sich Yuji's Arm, um ihn weiterzuziehen. Nur zu gern folgte ihm der Brünette, denn Maya war ihm ein BISSCHEN zu schwierig... Aber nur ein bisschen...! „Yujilein~!“, trällerte Maya und der Gerufene zuckte ängstlich zusammen. Sagte ich ein bisschen...? „H-hai?“ „Ich bin Gaukler. Werfe mit Messern nach meinen Feinden...~“, erklärte der Schwarz-Blondhaarige mit schauriger Stimme und zwinkerte ihm grinsend zu. Yuji's Augen weiteten sich vor Schreck noch ein wenig mehr, bevor er sich hastig umdrehte, Takeru ebenfalls am Arm packte und hastig weiter lief. „Du hast ja... nette... Freunde.“, murmelte er und wich den anderen Besuchern aus. „Yuji? Alles okay? Warte, ich komm nicht hinterher!“, rief Takeru, wich einer Frau aus und rempelte einem gepiercten Mann mit Zylinder an. Yuji, welcher den Blonden am Arm gehalten hatte, wurde ebenfalls zurückgerissen, als der Blonde fiel, gab ein überraschtes Keuchen von sich und stolperte zurück, direkt in die Arme des Gepiercten. „Hey, hey~ Girls. In der Ruhe liegt die Kraft, vergesst das nie. Warum rennt ihr denn so? Und... ah...! Wenn das nicht Takeru-kun ist! Schön, das du uns auch mal wieder beehrst. Wo bleibt denn deine rote Nase Junge, hm?“, fragte der Mann, richtete Yuji wieder auf die Beine und half Takeru auf. „Hitsugi-kun! Schön, dich zu sehen.“, sagte Takeru lächelnd und verbeugte sich. Schnell tat es ihm Yuji gleich. „Danke, das sie mich aufgefangen haben.“ //Seltsame Gestalten hier... und alle kennt sie Takeru...!//, dachte er stattdessen und bestaunte die vielen Piercings in Hitsugis Gesicht. //Dann lerne ich gleich mal meine neue Arbeitskollegen kennen. Etwas Gutes hat es ja.// „Oh kein Problem Junge. Sowas passiert immer wieder und wenn ich helfen kann, freut mich das. Mein Name ist Hitsugi. Wie ist dein Name?“ „Ich bin Yuji. Sehr erfreut. Ich habe vor einer Woche hier als Clown angefangen.“ „Na dann werden wir uns sicherlich mehrmals über den Weg laufen. Hast du nicht deine Schicht...?“ Ertappt öffnete Yuji den Mund, schließ ihn aber rasch wieder und fuhr sich verlegen durch die Haare. „Eigentlich schon, aber ich wollte Takeru sehen.“ Der eben Genannte sah überrascht zu Yuji auf und legte den Kopf schief. „Wegen mir...?“ „Eh... ja.“ Hitsugi lachte auf und klopfte den beiden grinsend auf die Schultern. „Keine Sorge Yuji-san, ich werde dich nicht verraten, aber schlüpf lieber wieder in dein Kostüm, bevor der Boss seine Runden geht. In etwas... 10 Minuten, wenn meine Show beginnt. Also ich bin dann mal weg. Viel Spaß euch zwei.“ „Danke.“, riefen Takeru und Yuji ihm nach. „Der ist nett.“, bemerkte der Brünette und sah Takeru lächelnd an. „Ja, das ist er wirklich. Weißt du... er dressiert nicht nur Hunde, sondern auch Löwen und so. Wahnsinn oder?“ „Ja, aber ganz ehrlich. Solch einen Job, hätt' ich ihn auch zugetraut.“ „Und Maya... eh... er hat dir was von Messerwerfen erzählt, oder?“ Yuji nickte und senkte verlegen den Blick. „Er wirft keine Messer. Er wirft nur mit Bällen, aber Pssst...! Ich habe ihn hier noch nie wirklich arbeiten gesehen. Meistens läuft er einfach nur in der Gegend rum, um anderen Menschen auf den Geist zu gehen.“ „Ja, das kann ich mir gut vorstellen.“, sagte Yuji und grinste. „Ano... Yuji? Bist du wirklich von deiner Arbeit abgehauen, um mich zu sehen? Also... war das Absicht, das ihr heute den Laden betreten habt?“ //Ach du heilige...! Aoi, hilfe!//, jammerte der Größere still für sich und sah Takeru verzeihend an. „Hai. Ich... wollte dich gerne kennen lernen und Aoi hat mich nur etwas unterstützt... Das eh... soll nichts bedeuten...! Also... ich...“ „Shhhht...“, machte Takeru und legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Das war heute wirklich ein hektischer Tag gewesen, nicht wahr? Aber... ich finde ihn mit dir richtig schön.“, gestand er und lächelte ihn süß an. Yujis Wangen färbten sich rot. //Nein, bleib jetzt ganz ruhig Yuji!!// „Takeru... ich...“ „Aus dem Weeeeeg!!“, rief plötzlich jemand und zwängte sie auseinander. „W-was soll das?!“, fuhr ihn Yuji an, der aufgrund der vielen Störungen schon leicht gereizt war. Zu seinem Unglück, kannte er diese Person. „Hey! Rede nicht so mit mir, ist das klar~? Aber... anderseits steh ich auch auf Männer, die wild sind.“, flirtete der Störenfried, beugte sich zu Yuji vor und schnurrte ihm wohlig ins Ohr. „Hast du heute Abend schon was vor?“ „Saga, du bist echt unverbesserlich! Machst meine Begleitung an und mir zeigst du eiskalt die Schultern. Typisch. Lässt dich einer abblitzen, hast du schon den nächsten an der Angel.“, schimpfte der Blonde und zog Saga am Ohr von Yuji weg. „Hey, seit wann gehört er dir?! Oh... Takeru... schön, das du.... hier bist und mir mein Date für heute Abend stiehlst...“, meinte Saga sarkastisch und rückte seine Mütze zurecht. „Tue ich doch gerne. Musst du nicht an deinem Stand stehen?“ Saga sah auf seine Armbanduhr und nahm jäh einen hektischen Ausdruck an. „Dieses mal kommst du mir noch davon und du...,“ und dabei zeigte er auf Yuji „ , wir werden uns wiedersehen. Falls du mich suchen solltest, du weißt ja, wo du mich finden kannst. Denk über mein Angebot nach...~“ „Ja, ja Saga. Träum weiter. Ich habe dir schon beim letzten Mal gesagt, das du dein Angebot sonst wohin stecken kannst.“, erwiderte Yuji und hatte die Brauen ärgerlich zusammengezogen. „Du wirst schon sehen Yujilein~ Irgendwann überkommt dich das Bedürfnis, mich sehen zu wollen und dann... wirst du mich nicht so schnell wieder vergessen können.“, meinte Saga sehr von sich überzeugt und wippte anzüglich mit den Brauen. „Bestimmt nicht!“, erwiderte Yuji und durchbohrte den anderen mit einen bösen Blick. „Red dich doch nicht raus, Süßer. Du willst es doch auch.“ Der Brünette hob die Hand und präsentierte ihm stolz seinen Mittelfinger. Verzücktes Lachen auf der anderen Seite. „Je länger der Mittelfinger, desto größer der Schwanz.“ „Ach halt die Klappe!“ Yuji seufzte genervt. Gerade wollte der andere dazu ansetzen etwas zu sagen, als Takeru ihn das Wort abschnitt. „Saga, geh jetzt!“ „Ja, Püppchen.“, gurrte der Größere, fauchte demonstrativ und ging elegant davon. „Spinner.“, sagte Yuji und sah ihm noch griesgrämig hinterher. „Das kannst du laut sagen. Er ist ein typischer Schwanzdenker.“, meinte Takeru und sah auf seine Armbanduhr. „Lass uns lieber Wagen für die Angestellten gehen. Der Chef macht gleich seine Runde und wenn du dann noch ungestört und ungeschminkt bist, bekommst du Ärger.“ „Oh man... okay... Hilfst du mir bitte beim Schminken? Ich hasse das... Da komm ich mir vor, wie eine Frau.“ „Natürlich.“, stimmte der Blonde zu und musste plötzlich kichern. „Und ich bin deine Freundin, die dich schminkt. Lästern wir auch?“ Yuji musste lachen und steckte Takeru ebenfalls damit an. „Wir können reden, für den Anfang.“ „Okay, das ist ein Angebot, welches ich nicht abschlagen kann.“, meinte Takeru ganz geschäftsmäßig und schob Yuji weiter durch die Menge, bis sie den Campingwagen für Angestellten erreichten. „Wartest du bitte kurz?“, fragte der Größere und betrat den Wagen. Als er wieder rauskam, hielt er etwas hinter seinem Rücken versteckt. „Was hast du da?“ „Wird nicht verraten. Schließt du bitte deine Augen?“ Takeru blinzelte verwirrt, ehe er Yujis Bitte nachkam und erwartungsvoll die Augen schloss. Lächelnd beugte sich sogleich der andere zu ihm hinunter und holte das Versteckte hinter seinem Rücken hervor. Dann setze er ihm das Gebrachte auf die Nase und bestaunte sein Werk, indem er zurück trat. „Also als Clown sahst du bestimmt richtig niedlich aus.“, meinte Yuji und überrascht öffnete der Angesprochene seine Augen. Als er dann auf die rote Nase schielte, die ihm der andere aufgesetzt hatte, brach dieser in Gelächter aus. „Süüüüß~“, hörte man zwischen Lachern heraus und das brachte Takeru ebenfalls zum Lachen. „Ach hör doch auf...~“, versuchte er halbherzig den Größeren davon abzubringen, ihn als süß zu bezeichnen, obwohl es ihm keineswegs unangenehm schien, oder störte. „Ich will aber nicht aufhören. Es stimmt doch... Komm, ich muss jetzt, glaube ich, doch das Kostüm anziehen.“, versuchte er im allerletzten Moment noch vom Thema abzulenken, ehe er auch schon den Kleineren an die Hand nahm und in den Campingwagen zog. Was sie nicht bemerkt hatten war, das jemand sie heimlich beobachtet hatte... ~+~ „Uruha, bin wieder zu Hause~!“, rief Aoi, als er in die Wohnung eingetreten war, kickte die Tür mit dem Fuß zu und legte seinen Hausschlüssel auf der Komode ab. Dann blieb er stehen und hielt die Nase in die Luft, die nach Angebrannten roch. „Uruha, alles okay?!“, fragte er etwas ängstlich und eilte in die Küche. „Hast du wieder die Eier anbrennen las- Uruha?! Was machst du da?!“ Uruha stand vor dem Herd und schwang gerade die Bratpfanne Richtung Mülleimer, aus welchem Qualm aufstieg, und aus der Pfanne löste sich noch ein angebranntes Spiegelei und landete zu den anderen missglückten Eiern. Dies alles war bereits ein nur allzu bekanntes Bild, aber wie Uruha selbst aussah, hatte Aoi ins Stocken geraten lassen. Der Blonde stand nackt vor dem Herd und allein eine Schürze bedeckte sein Lendenbereich. Schwungvoll drehte sich Uruha zu dem Schwarzhaarigen um und grinste ihn möglichst unschuldig an, was aufgrund des Outfits eher fehl am Platze wirkte. Es mochte vielleicht ein verruchter Anblick sein und jeden NORMALEN Menschen dazu veranlassen, sich begierig auf den Halbnackten zu stürzen, ABER da hier in dieser Geschichte so gut wie niemand normal war, bezweckte es bei Aoi nicht die von Uruha erwünschte Wirkung. Eher umgekehrt... Der Schwarzhaarige trat zurück, je näher der Jüngere auf ihn zukam. „Aoi? Warum hast du denn eine ganz dicke Wange???“, fiel Uruha plötzlich auf und sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an. „Welcher Suizidgefährdeter hat sich getraut, dich so gewaltsam anzurühren??!“ „Das war eine alte Frau gewesen, die mich mit ihrer Handtasche getroffen hat.“ „Mit Absicht??!“ Aoi nickte. „Aber ist doch nicht so schlimm...“ „Nicht so schlimm? NICHT SO SCHLIMM??!! Erstens: ist es deine heilige Wange, mir einer so weichen Haut, das ich allein bei der Vorstellung, sie auf meiner zu spüren, rattig werden könnte und zweitens: Darf dich niemand anfassen. Niemand mit nichts! Keine Handtasche, keine anderen Hände, nur ich!“ „Also jetzt gehst du ein wenig zu weit. Was ist mit meinen Eltern?“ Uruha knurrte. „Na ja... die dürfen, wenn ich es erlaube.“ Der Schwarzhaarige sah ihn verständnislos an. „Wenn du das von ihnen verlangen würdest, dann würden sie dich auslachen und es trotzdem wagen und wenn du meine Eltern anrührst, kannst du was erleben Ruha!“, drohte Aoi und wedelte mit einem Finger vor seinem Gesicht herum, denn er war ihm inzwischen sehr nah gekommen. Leicht eingeschüchtert sah der andere ihn eine Zeit lang an und nickte schließlich zum Zeichen, das er verstanden hatte. “Warum hast du eigentlich nichts an??“ „Das habe ich doch, aber das... können wir auch sehr schnell ändern.“, schlug Uruha grinsend vor und erhielt ein Kopfschütteln als Antwort. „Warum denn nicht?“, setzte der Jüngere fragend hinzu und sah seinen Freund aus großen bittenden Augen an. „Weil wir gestern Abend dreimal hintereinander hatten, weil du ja unersättlich bist und mir mein Hintern davon wehtut, okay?“ „Ich... Ich kann auch ganz sanft sein, hm?“ Der Blonde trat noch näher an Aoi heran, der gegen die Küchentheke stieß und schmerzhaft aufkeuchte. „Bitteeeeee~!“ „Nein!“ „Aoi, du bist fies. Zieh ich mir mal was luftiges an, wodurch das Ausziehen sehr viel schneller voranschreiten könnte, dann blockst du komplett ab. Was soll ich noch machen? Mich als Osterhasen oder Weihnachtsmann verkleiden??“, fragte Uruha schmollend und musterte den Älteren, um jede Bewegung zu analysieren. Irgendein Zeichen der Wiedererkennung? „Wie kommst du denn darauf, das ich auf so etwas stehen könnte?“, fragte Aoi schmunzelnd und hob die Brauen. Der Größere lachte gekünstelt auf und winkte ab. „Ach... das war doch nur ein... Witz. Ja, nichts weiter. Mach dir darüber keine Gedanken.“, versicherte er, lehnte sich gegen Aoi und legte seine Arme um ihn. „Ich bin froh, das du wieder da bist. Du musst mir alles erzählen, hai?“ „Ja, mache ich, aber zieh dir erstmal was an.“, lachte Aoi und erwiderte die Umarmung kurz, bevor er ihn von sich drückte und ihn zur Tür hinaus schob. Seinen Gedanken nachhängend lief er dann zum Herd und sah sich das Desaster an. „Oh Uruha...“, murmelte er niedergeschlagen und sah sich den Mülleimer an, dessen Tüte eine recht merkwürdige Form angenommen hatte. Als er sich zu ihm hinunterbeugte, um die Tüte mit einer vorher ergriffenen Zange herauszunehmen, spürte er plötzlich Arme, die sich um seine Taille schlangen und den Schritt seines Freundes an seinem Hintern. „Uruha, lass das...“, knurrte er und nahm die Tüte aus dem Eimer. „Guck dir das mal an... Ich muss dir das mit den Eiern wirklich nochmal zeigen. Äh... Ruha? Was sagte ich gerade?“ „Irgendwas mit Eiern...~“, murmelte der Blonde und schmiegte sich an Aois warmen Körper. „Mir ist kalt, du musst mich wärmen~“ „Dann zieh dir was an! Dann wird dir auch nicht kalt. Selbst schuld.“, meinte der Ältere und gab dem anderen eine sanfte Kopfnuss, damit dieser in die Wirklichkeit zurückkommen könnte. „Menno~ ich will mich aber nicht umziehen...“ „Warum... häh?“ „Die Schürze gefällt mir. Sie verdeckt so wenig.“, meinte Uruha grinsend und nippte an Aois Lippen. Der Ältere ließ sich für einen Moment hinreißen und erwiderte den Kuss, bevor er merkte, was er da tat und sich von dem anderen löste. „Scha~atz, ich muss deinen Müll wegbringen.“ „Ach lass ihn doch liegen. Kuscheln ist jetzt viel wichtiger.“ „Wie ich dich aber kenne, willst du viel mehr, als nur kuscheln.“ Ertappt zog der blonde Gitarrist einen Schmollmund und erlaubte es Aoi für wenige Minuten, aus seinen Armen zu fliehen, um den Müll hinauszubringen. Immer wieder schwer vor sich herseufzend begleitete er ihn zur Tür und kaum war der Schwarzhaarige draußen, stellte sich Uruha hinter die Tür und wartete. Als dann der Ältere wieder zur Tür hinein kam, schmiss Uruha hinter ihm die Tür zu und drängte Aoi gegen die Wand, rieb sein Knie an seinem Schritt. Überrascht stieß der Kleinere einen gellenden Laut aus, bevor er sich auf die Unterlippe biss und Uruha versuchte, von sich zu schubsen. „Ruha, bitte~! Ich will nicht!“ „A-aber Schatz! Ich will dich! Der Sex mit dir ist einfach hammergeil!“, meinte Uruha und sah ihn gierig an. „D-das ist doch jetzt irrelevant. Sex gut hin oder her, oder willst du, das mein Arsch blutet??!“ „So schlimm?“, fragte der Blonde mit bebender Unterlippe. „Ja, du bist wie ein wildes Tier, das man nicht zähmen kann!“ „Aber gefallen hat's dir doch, oder?“ „Ja, hat es... Aber nachdem du auch noch ein viertes Mal wolltest, konnte ich einfach nicht mehr...“, gestand Aoi und senkte verlegen den Blick. Dann knurrte plötzlich sein Magen. „Ano... Uruha? Hast du wirklich gar nichts Essbares hinbekommen?“ „Ich nicht, aber die Tiefkühltruhe war so freundlich, mir etwas herauszurücken. Muss nur noch warm gemacht werden. Ich hatte es nur schon mal zum auftauen hingelegt, da ich wusste, das ich kein einziges Ei hinkriegen würde.“ „Ah, wie Scharfsinnig.“ „Ja, nich'? Warte, ich mach es schon mal warm. Du kannst ja, wenn du möchtest, duschen oder so. Wird noch etwas dauern.“ „Ach das mach ich später. Mach die Mikrowelle an, zieh dir dann was an und dann komm zu mir auf die Couch. Ich erkläre dir, was heute passiert ist.“, bot ihm der Schwarzhaarige lächelnd an und ließ sich auf der Wohnzimmercouch sinken, um sich ein klein wenig auszuruhen. Wenig später spürte er, wie das Couchpolster sich neben ihm senkte und einen warmen Körper, der sich an ihn schmiegte, eine Hand, die über seine Brust strich. Wohlig seufzte Aoi auf, legte eine Hand in Uruhas Nacken, um ihn dort zu kraulen und öffnete die Augen. „Du... hast dir ja immer noch nichts angezogen...“, stellte er nüchtern fest und hob eine Braue. „Ich sagte doch, das ich kuscheln will. Deine Sachen stören nur etwas.“ „Damit musst du dich wohl abfinden.“ Uruha seufzte niedergeschlagen und kraulte ihn weiter die Brust. //Warts nur ab... Ich bekomm schon noch, was ich will.// „Also wo beginne ich? Ach ja... also heute Morgen...“, begann er und erzählte ihm in Kurzform, was geschehen war. Das mit seinem morgigen Aussetzer und dem Kuss von Takeru ließ er allerdings aus und auch, das er von dem Zuckerwatteverkäufer angemacht worden war. Das würde dem Blonden nur viel zu viele Sorgen (und Aggressionen) bereiten, die Aoi jetzt nicht mehr ertragen könnte, zumal seine Eifersucht immer viel zu viel überspielt wird. Er war immer treu gewesen und das wird er auch immer bleiben! „Wow~ man erlebst du Abenteuer. Ich hab mich hier inzwischen gelangweilt und mir sorgen um dich gemacht.“ Aoi lächelte. „Das ist lieb von dir, aber das brauchst du nicht. Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen.“ Die Mikrowelle in der Küche gab einen hellen Piepton von sich. „Das Essen ist fertig. Uruha, stehst du bitte auf?“ „Mou~ ich will nicht.“ „Dann wird unser Essen aber kalt.“ „Lass es doch ka-“ „Nein, jetzt steh bitte auf.“, bat Aoi und sein Freund erhob sich murrend. „Danke.“, sagte der Ältere lächelnd, nahm Uruhas Hand und führte ihn in die Küche, wo er ihn auf einen der Küchenstühle drückte. Dann ging er zur Mikrowelle und holte das 2-Portionen-Essen heraus. Er stellte das Essen in den Aluminiumbehältern auf den Tisch und holte das Besteck. „Möchtest du einen richtigen Teller haben? Und etwas zu trinken?“ „Nein, danke. Geht so. Durst habe ich auch nicht.“, antworte Uruha und nahm sich ein Schälchen. Der Schwarzhaarige verstand, machte das Küchenradio an und nahm sich ein Glas aus dem Hängeschrank über dem Waschbecken, um es sich mit Wasser aus der Flasche zu füllen, die sich wiederum im Kühlschrank befand. „Aber wehe du meckerst, wenn du plötzlich doch Durst bekommst.“ „Ach werd' ich schon nicht.“, sagte der Blonde fest von seinen Worten überzeugt und grinste. Aoi bekam davon nicht viel mit, denn er selber setzte sich an den Tisch, gegenüber von Uruha, und zog die Fertignudeln zu sich heran. „Lass es dir schmecken Uruha.“ „Danke. Du dir auch.“ „Danke.“ Als sie eine Weile gegessen hatten, spürte Aoi plötzlich etwas seltsames in seiner Lendengegend und wohlige Schauer jagten ihm über den Rücken. „Was...?“, brachte er keuchend hervor, ließ sie Gabel fallen und hielt sich am Tisch fest. „U... Uruha...?“ Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen und unterdrückte Krampfhaft ein Stöhnen. „N-nimm den Fuß... ah~ ... da weg...!“ „Warum denn? Komm schon Aoi, du kannst mir nicht sagen, das du das nicht toll findest. Warum immer Anal, wenn's auch einfacher geht. Dann tut dir auch dein Knackpo nicht noch mehr weh und wir bekommen beide das, was wir wollen.“ „W-was wollen w-wir denn...?“, fragte Aoi unsicher, denn er konnte es sich bereits erahnen, worauf der Blonde anspielen wollte. „Ich hab dir schon lange keinen mehr... geblasen~“, murmelte Uruha traurig, beugte sich vor und strich Aoi über die angeschwollene Wange. „Hey~ vielleicht geht die dadurch bis Morgen weg. Viel Liebe kann Wunden heilen.“ „V-von wem hast du denn denn S-Spruch?! Mhaa...! Verdammt, Ruha!“ „Von mir. Großartig ne? Aber man darf doch noch hoffen dürfen.“, erklärte er grinsend, ließ den Fuß sinken und stand schnell auf, um Aoi aufzuhalten, der flüchten wollte. „Aua! Pass doch auf!“, meckerte der Ältere, als ihn Uruha zu Boden gerissen hat. „Wir haben bisher noch nicht auf dem Boden. Lass uns das nachholen~“ Resigniert seufzte Aoi auf und ließ den Blonden gewähren... Es brachte ja eh nichts, sich gegen ihn zu wehren... ~+~+~+~ Verzeiht mir @__@ Ich bin unzufrieden mit dem Kapitel T_T Oder geht das nur mir so? Kapitel 2: Kleine Krisen gibt es immer - Der Weg zum Erfolg ----------------------------------------------------------- Hiho ^__^ Endlich geht es weiter. Nachdem ich einige Probleme mit meiner Festplatte hatte, habe ich nun ein noch längeres Kapitel praktiziert als das Vorige ^^" Hoffentlich seid ihr mir nicht böse, aber mir kamen beim Schreiben immer mehr Ideen. So fand ich es zum Beispiel ganz lustig, Despa und Shou mit reinzubringen ^^ Na ja... liest selbst. Geschwafel folgt am Ende nochmal XD" ~+~+~+~ Total erschöpft fiel Aoi in ihr Bett. Stark hob und senkte sich seine Brust und der Atem ging flach. Wenn das jetzt zur Alltäglichkeit werden sollte, dann würde er es ganz sicher bereuen, mit seinem Koi zusammengezogen zu sein. Der dachte immer nur an das Eine! Und das Schlimme war ja, dass er sich nicht einmal zu wehren wusste. Klar... er konnte ihm Ohrfeigen geben, aber nicht einmal die konnten ihm helfen. Leidend verzog er das Gesicht und drehte seinem Freund den Rücken zu, als dieser sich gerade von seiner Seite des Bettes auf diesem niederließ und Aoi lächelnd betrachtete. Dieser spürte Uruhas Blicke in seinem Nacken und ein angenehmer Schauer ließ seine Nackenhaare wie elektrisiert aufstellen. Hatte er immer noch nicht genug?! Hastig zog Aoi sich die Decke bis zu den Ohren hoch und tat so, als ob er schlafen wolle. Nein, er tat nicht nur so, er wollte schlafen! Der Blonde raubte ihm noch den letzten Rest Energie, die man nach einem harten Tag haben konnte. Hoffentlich konnte sich Uruha wenigstens Morgen zurückhalten! Denn Morgen war ja IHR großer Tag. Der Tag, an dem sie demonstrieren sollen, was sie als Musiker drauf haben. Gut das Kai ihnen einen Tag zum Entspannen frei gegeben hatte. Er ist wirklich ein herzensguter Mensch. Aber morgen würde er mal ein ernstes Wort reden müssen. Die Tratschtante... pah! Erzählt fremden Leuten, wie sein Sexleben aussieht! Er erzählte schließlich auch niemanden, was zwischen Kai und Miyavi lief, obwohl... was sollte man da schon großartig sagen? Sie lieben sich und haben ab und zu mal Sex. Nichts Spektakuläres. Aber ihr Sexleben war es natürlich und wem hatte er das zu verdanken?! Dem sexsüchtigen Uruha, der er doch tatsächlich gerade wagte, unter der Decke nach einem Hintern zu grabschen. „Uruha, lass das! Mein Hintern ist tabu!", zischte Aoi und schlug auf die Hand, die dennoch ein schönes Gefühl hinterlassen hat. Entnervt von sich selbst, schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und vergrub es anschließend in seinem Kopfkissen. Natürlich liebte er Uruha und seine Berührungen ließen ihn keineswegs kalt, aber... jeden Tag?! Das war selbst ihm zu krass. Vielleicht sollte er mal versuchen, ruhig mit ihm zu reden? //Einen Versuch ist es wert, oder?//, fragte er sich, als sich unerwartet Uuhas Körper an ihn presste und dessen Arme sich um ihn legten. Überrascht keuchte er auf und drehte den Kopf zur Seite, um seinen Koi auszumachen. „Ruha?" „Hm?, machte der Blonde und kitzelte den Kleineren mit seiner Nase im Nacken. Aoi seufzte auf und ließ den Kopf leicht nach vorne kippen. Leise schnurrte er auf, als Uruha ihn zu kraulen begann. „Nicht aufhören...~", bat er und verhakte eine Hand mit der Uruhas. „Tu ich nicht. Koi?" „Hm... ja~?", machte Aoi und war ein wenig am wegdösen, so schön fühlte sich das Kraulen an. Warum tat er das nur so selten? Es war unglaublich schön so nah bei seinem Freund sein zu können, ohne das dieser Hintergedanken hatte. „Du... du kannst mich doch auch nehmen, dann bleibt dein Hintern verschont." Ungläubig öffnete der Schwarzhaarige die Augen, drückte den anderen leicht von sich und richtete sich mit zusammengezogen Augenbrauen auf. „Kannst du eigentlich nur an Sex denken? Was ist mit meinen Bedürfnissen? Ich will mit dir kuscheln!" Auch Uruha setzte sich auf und hatte die Brauen fragend erhoben. „Du stehst auf Blümchensex?", fragte er gespielt schockiert und fing sich dafür eine Kopfnuss ein. Schmerzhaft zischte er auf und rieb sich die Stelle. „Was?" „Das meinte ich nicht. Zum Beispiel, dass du mich kraulst oder wir einfach nur ein wenig schmusen, ohne Hintergedanken! Ist das zuviel verlangt?", fragte Aoi leicht verzweifelt und verfolgte schmunzelnd Uruhas Blick, der sich auf seiner entblößte Brust verfangen hatte. Ein genervtes Aufseufzen später, war sie auch schon wieder verdeckt und Uruha sah verstört auf. „Brauchst doch nicht schüchtern sein, Schatz. Deine Brust ist geil. Die Haut ist schön weich, deine Nippel-" „Ruha!", unterbrach Aoi ihn aus seiner Schwärmerei. „Hä?" „Hast du mir überhaupt zugehört?!" Kurz überlegte der Blonde, bevor ihm einfiel, von was Aoi reden könnte. „Nein, natürlich denke ich nicht nur an Sex. Da gibt es doch noch viele andere Dinge, an die ich denke." „An was denn?" „An die Band, Shoppingmöglichkeiten, meine Familie, Freunde und Hobbies.", zählte Uruha grinsend auf. „Hobbys? Was hast du denn für Hobbys?", fragte Aoi interessiert und sah zu dem anderen hoch. Die Wendung konnte ja vielleicht doch interessant werden, denn er wusste wirklich nicht, was für Hobbys sein Freund hatte. „Na ja... für dich zu schwärmen, über die Stellungen und Orte nachzudenken, dich zu küssen, dich zu ficken und... ähm... Gitarre spielen." Boah das haut doch den Stärksten um! Mit weit aufgerissenen Augen blickte der Schwarzhaarige den Jüngeren fassungslos an. Seine Wangen hatten sich rot gefärbt. „Das ist nicht dein Ernst, oder?!", fragte er mit erstickter Stimme und schlug abermals auf Uruhas Hand, die sich auf seinen Schritt zubewegt hatte. Der Blonde rieb sich grummelnd die zwirbelnde Hand. „Also?", fragte der Ältere skeptisch. Uruha sah langsam auf und das Grinsen auf seinem Gesicht wurde immer breiter. Auch rutschte er näher an seinen Koi heran, welcher die Decke panisch an seinen Platz fest hielt. „Hast du Angst?", fragte der Blonde und legte den Kopf schief. Zaghaft nickte Aoi. „Du musst ja nicht mit den Schmerzen im Hintern rumlaufen.", erklärte er grimmig und daraufhin sah ihn der andere entschuldigend an. „Tut mir Leid Koi. Ich verspreche dir, dass ich dich heute nicht mehr anfasse und dabei Hintergedanken habe. Natürlich respektiere ich deine Bedürfnisse. Ich möchte doch auch kuscheln. Darf ich?", fragte er versöhnlich lächelnd und breitete die Arme aus. Misstauisch betrachtete Aoi ihn, bevor er nickte. „Okay, aber ziehen wir uns wenigstens unsere Unterhosen an.", schlug er vor, senkte verlegen den Blick und sah auf seine Finger, die nervös mit der Bettdecke spielten. „Ruha?" „Ja?" „Darf ich... darf ich deine anziehen?" Der Gefragte sah erst etwas ungläubig drein, bevor er sich jedoch lächelnd zu seinem Freund vorbeugte und ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. „Natürlich darfst du das, aber nur, wenn ich deine anziehen darf?", schlug er das Tauschgeschäft vor, drehte dem Schwarzhaarigen den Rücken zu und suchte den Boden neben dem Bett nach seiner Unterhose ab. „Wo haben wir die überhaupt hingeschmissen?", fragte er verwundert und erntete ein belustigtes Glucksen. „Was?", fragte Uruha deshalb nach und setzte sich wieder auf. Ihn traf das Lächeln seines Kois, der ihn mit leicht eröteten Wangen ansah. „Du hattest keine an, du Dummerchen. Erinnerst du dich? Die Schürze?" und wieder folgte ein Kichern. „Meine ist in der Küche. Ich geh sie schnell holen, okay?" Damit stand Aoi auf und mit unsicheren Schritten tapste er in Richtung Küche, bekam aber noch mit, wie der Jüngere bewundernd pfiff. „Deine Rückenpartie ist wie immer bezaubernd~", raunte dieser und wandte sich dann seinem Kleiderschrank zu, um für Aoi einen Tanga herauszusuchen. Das er dabei pervers grinste, war praktisch schon gar nicht mehr bei ihm wegzudenken. „Danke.", antwortete der Schwarzhaarige und seufzte glücklich auf. Der Jüngere wollte doch tatsächlich nur mit ihm kuscheln! Das war in letzter Zeit immer weniger geworden, was er sehr bedauerte. Für ihn gehörte kuscheln einfach zu einer gut funktionierenden Beziehung und selbst, wenn sie auch etwas seltsam in mancher Hinsicht ist, würde Aoi niemals behaupten, dass sie schlecht wäre. Nein, nur eben in gewissen Dingen veränderungswürdig. Seinen Gedanken nachhängend, betrat Aoi die Küche und musste peinlich berührt aufseufzen, als er das kaum angerührte Essen auf dem Küchentisch erblickte. Unbewusst fuhr er sich über den flachen Bauch. Er hatte nicht einmal mehr Hunger, obwohl er kaum nicht einmal drei Bissen zu sich genommen hatte. Schmunzelnd suchte er nach einer großen Schüssel und beförderte den Inhalt ihrer Fertiggerichte dort hinein, um sie anschließend mit einem Deckel zu verschließen und sie in den Kühlschrank zu stellen. Sie würden es später essen müssen. Die nun leeren Packungen wollte er in den Mülleimer schmeißen, aber da fiel ihm wieder ein, dass er diesen ja vor kurzem erst entsorgt hatte und wegen Uruha noch nicht dazugekommen war, eine neue Tüte einzulegen. Kurz sah er zum Schlafzimmer, aus dem gerade „Koi, ich warte sehnsüchtig auf Zärtlichkeiten~!" erklang. „Einen Moment noch!", rief er zurück und suchte nach den Tüten. Als er sie gefunden hatte, riss er sich eine ab und befestigte sie an den Rändern des Mülleimers. Dann konnte er endlich die leeren Packungen hineinwerfen und sich nun um seine Boxershorts kümmern. //Wo hat er sie denn hingeschmissen?//, fragte er sich und suchte die Küche ab, fand jedoch nichts. Auf dem Weg zum Schlafzimmer suchte er noch Wohnstube ab, als ein ungeduldiger Lockruf aus dem Schlafzimmer kam. „Schaaaatzz~ Liiieebee~!" Aufglucksend sah er sich nach allen Seiten im Raum um und sah seine Unterhose schließlich an der Deckenleuchte hängen. Überrascht legte Aoi den Kopf schief. //Wie hat er denn das geschafft?//, fragte sich der Schwarzhaarige und dropte. Ihm blieb jedoch keine Zeit mehr, um darüber nachzudenken, denn murrend kam der Jüngere aus ihrem Schlafzimmer gestampft, legte seine Hände um Aois Taille und hob ihm vom Boden hoch, um ihn anschließend ins Zimmer zu tragen. „Das dauert mir zu lange...", hörte der Ältere den anderen murmeln und wurde auf dem Bett abgesetzt. Aoi, dem Anfangs durch die Aktion einen überraschten Laut ausgestoßen hatte, sah nun schmollend zu seinem Koi auf. „Was?", fragte Uruha und schmunzelte. „Wo hast du denn dein heißes Höschen gelassen?" Der Schwarzhaarige hob die rechte Augenbraue. „Das weißt du nicht?" „Eh... nein.", antwortete der andere verwirrt. „Wo denn?", setzte er neugierig hinzu. „Du hast sie erfolgreich zur Deckenleuchte hochgeworfen und jetzt hängt sie da zur Dekoration.", erklärte der Schwarzhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hoffe für dich, dass ich die wiederbekomme." Erst wirkte Uruha überrascht, stellte dann aber lachend seine Muskeln, oder besser gesagt: seine dünnen Ärmchen, zur Schau. „Das nennt man Können! Ach weißt du... mir gefallen solche Höschen an dir besser...~", meinte er im verführerischen Tonfall und nahm den Tanga hervor. „Hier ist mein Höschen für dich und da du anscheinend keins für mich hast, darf ich ohne bleiben." „Waaas?! Das soll ich anziehen? Das kann man ja nicht mal Unterwäsche nennen! Das verdeckt ja kaum was!", rechtfertigte sich Aoi und schüttelte abgeneigt den Kopf. „Nein Uruha, such dir was anderes aus." „Ach Aoi, sei nicht so pingelig. Ich bin doch dein Freund. Und wir müssen ja nun wirklich nichts voreinander verstecken.", meinte Uruha geknickt, bevor ihm eine neue Idee kam. „Okay, ich hab da auch schon was anderes. Entweder das, oder den Tanga." „Na dann zeig mal...", murmelte der Schwarzhaarige und beobachtete ihn misstrauisch, wie er zu seinem Kleiderschrank ging und ein anderes Unterhöschen aus einer Ecke der Schublade fischte. Neugierig reckte der Ältere den Kopf, um zu sehen, was sein Koi da hatte, doch Uruhas breite Schultern versperrten die Sicht. „Uru~!", quängelte Aoi schließlich, da er vor Neugier fast platzte. Dieser drehte sich nun mit unschuldigen Blick zu ihm um und versteckte beide Höschen dabei hinter seinem Rücken. Als Aoi aufstand, trat Uruha einen Schritt zurück, da der Ältere zusätzlich noch nach den Höschen hinter seinem Rücken haschen wollte. „Spiel nicht mit mir~ Das geht alles von unserer Kuschelzeit ab und jetzt zeig schon her...!" „Na gut, wenn du SO drauf bestehst.", giggelte Uruha und nahm nun beide hervor. „Das is' ein Scherz, oder?", fragte Aoi hoffnungsvoll und sah ihn geschockt an. „Nein~ Entweder den Tanga, oder das süße Höschen hier mit leckeren Liebesperlen~" Empört schnappte sich Aoi den Tanga und knuffte seinen Koi in den Bauch. "Darauf kannst du lange warten! Ist der nicht eigentlich für Frauen?" „Bist du nicht meine Frau?", witzelte Uruha und hatte damit einen empfindlichen Nerv in Aoi getroffen. „WAS??!! Ich bin keine Frau!", zeterte dieser und strich sich demonstrativ über die Brust. Das entging dem Blonden natürlich nicht. Er war mal wieder kurz davor, in seine perverse Welt abzudriften, als ihn der Kleinere in die reale Welt zurückrief. „Uruha!", fuhr die schwarzhaarige Schönheit ihn an und lenkte ihn somit wieder auf das eigentlich Thema. Beruhigend hob der Blonde seine Arme und ging vorsichtig auf den anderen zu. „Aoi das war ein Scherz. Das meinte ich doch nicht so. Natürlich bist du keine Frau. Nimm es doch nicht so ernst. Tut mir Leid." Der Schwarzhaarige zögerte einen Moment, ehe er seufzend in Uruhas Arme fiel. „Tut mir Leid. Ich hab das heute nur schon zum zweiten Mal hören müssen... Yuji hat gesagt, ich sei die Frau in unserer Beziehung. Das greift einen ganz schön an, verstehst du?" „Ja, versteh ich sehr gut. Wenn er das nochmal behaupten sollte, dann sag mir Beschied. Dann knöpf ich ihn mir mal vor." Sofort sah der Ältere auf. „Nein, nein! Eh... das mach ich dann schon selber.", sagte er schnell und verschloss ihre Lippen miteinander, um jeden weiteren Protest im Keim zu ersticken. Diese Methode gefiel Uruha natürlich sehr und mit einer schnellen Bewegung, hatte er Aoi aufs Bett geschmissen und kroch nun Katzengleich auf ihn zu. Auf den Lippen trug er ein verführerisches Lächeln. „W-was machst du da?!", fragte Aoi mit zusammengezogenen Brauen und musste schlucken. Lächelnd streichelte der Blonde seine Beine hinauf und platzierte einen Kuss auf Aois Bauchdecke. „Ich will kuscheln.", erklärte Uruha mit seiner schönsten Unschuldsmiene, die er aufbringen konnte und brachte den Schwarzhaarigen damit sofort dazu, ihm Glauben zu schenken. Zufrieden mit seinem schauspielerischen Talent, küsste sich Uruha den Weg von Aois Bauch zu dessen Mund hoch und verschloss zärtlich dessen Lippen mit seinen, während seine Arme sich um den Schwarzhaarigen schlangen und ihn an sich drückten. Durch die Atemnot, mussten sie sich nach kurzer Zeit auch schon wieder voneinander trennen und Uruha lächelte seinen Koi etwas außer Atem, aber glücklich an. „Ich liebe dich Aoi." „Ich liebe dich auch Uruha.", murmelte der Ältere glücklich und schmiegte sich an ihn, als sich plötzlich seine Augen weiteten und er überrascht aufkeuchte. „Uruha...!!", zischte Aoi und drückte den Blonden von sich, um zwischen ihre Körper zu schielen. „Wir haben die Unterhosen vergessen...!" „Du hast dein Unterhöschen vergessen.", verbessere Uruha und grinste unschuldig. „Außerdem machst du mich nun mal Spitz." „Und du glaubst doch jetzt wohl nicht im Ernst, das ich dir jetzt dabei helfe, oder?" „Aber Koi~ Sei meine Hand. Du bist doch mehr oder weniger schuld daran.", meinte der Blonde und sah seinen Freund bettelnd an. Nach einem kleinen Kampf der Blicke, ließ Aoi resigniert den Kopf in das Kissen sinken und seufzte lautstark auf. „Gut, ich helfe dir und dann lässt du mich für heute bitte in Frieden. Morgen ist unser großer Tag und du raubst mir noch jeden Nerv..." „Oi~ Danke Aoi-Darling!", quietschte der Blonde und ließ sich zufrieden grinsend auf den Rücken fallen. Aoi jedoch fluchte leise vor sich hin und jammerte still seinen geliebten Kuschelminuten hinterher, bevor er sich zwischen Uruhas Beine hockte, noch einen Blick zu seinem strahlenden Koi hochwarf und sich anschließend zu dessen Schoß hinunterbeugte... ~+~ Als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster in das Schlafzimmer zweier Musiker drang, die aneinander gekuschelt dalagen und noch nicht einmal daran denken wollten, die Augen zu öffnen, riss sie ein markerschütterndes Klingeln aus ihrem geliebten Schönheitsschlaf und kurz darauf fiel ein fürchterliches Geräusch, was das Klingeln automatisch verstummen ließ und der Wecker mit einem >Klonk< zu Boden fiel, um leblos dort liegen zu bleiben. Grummelnd drehte sich der Schwarz-Rothaarige in den Armen seines Freundes um und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Morgen~", nuschelte der Sänger verschlafen und kuschelte sich an Reitas Brust. „Mhm... Morgen.", antwortete der Bassist und rieb sich über die Augen. "Ich will noch nicht aufstehen Rei... Können wir noch ein wenig liegen bleiben?" „Aber nur ein bisschen. Dann komm mal her.", forderte der Größere den Sänger auf und zog ihn in seine Arme. „Ich glaub, wir müssen uns einen Vorrat an Weckern zulegen. Du hast schon wieder einen geschrottet.", kicherte Ruki leicht vorwurfsvoll und kuschelte sich an seinen Koi. „Ich zahl auch...", antwortete dieser grinsend und strich durch Rukis Haare. „Das wäre wohl das Mindeste, was du tun könntest." ~+~ „Miya! Miyaaaa!!", quietschte Kai aufgeregt und sprang auf dem Bett auf und ab. Neben ihm der noch halbwegs schlafende Miyavi, der sich ängstlich in das Bettlaken gekrallt und sein Kissen über seinem Kopf gelegt hatte, um Kais lautes Organ abzudämpfen. „Kai-chan, ich will noch schlafen...", protestierte der Bunthaarige und war plötzlich das schützende Kissen los. „Aber heute ist DER Tag! Ich freu mich ja so!", trällerte der Brünette und umarmte den Solokünstler. „Hast du Hunger? Ich mach uns was zu Essen. Kannst ja solange liegen bleiben.", schlug der Brünette vor und küsste Miyavi in den Nacken, was diesen aufseufzen ließ. „Okay~", antwortete er und streckte sich leicht. Was soll's, jetzt war er eh wach. //Er ist so süß, wenn er sich freut.//, dachte Miyavi und döste noch ein wenig vor sich hin. Dabei trug er ein Lächeln auf den Lippen. ~+~ „So, jetzt müssen wir aber aufstehen Ruki.", meinte Reita, rollte sich herum, so dass Ruki auf dem Rücken lag, gab ihm einen Kuss und stand schließlich auf, um sich erst einmal ausgiebig zu strecken. „Na gut. Gehst du zuerst ins Bad? Dann mach ich Frühstück.", schlug der Sänger vor und streckte sich ebenfalls. „Wenn dir das nichts ausmacht, dann geh ich." „Nein, macht mir nichts aus. Dann mal husch, husch.", grinste Ruki, gab Reita einen Klapps auf den Hintern und stand auf, um dann mit verstrubbelten Haar in die Küche zu tapsen. Kurz sah ihm der Blond-Schwarzhaarige noch hinterher, bevor er lächelnd aufstand und ins Bad ging, um seine allmorgendliche Morgentoilette zu erledigen und anschließend unter die Dusche zu steigen. ~+~ „Miya-chan, bist du wach?", fragte Kai vorsichtig, als er mit einem Tablett ans Bett herangetreten war und er kurz den ruhigen Atemzügen gelauscht hatte. „Mhm... ja... ja bin ich.", nuschelte der baldige Solokünstler und drehte sich zu Kai um. Als er das Tablett sah, bekam er leuchtende Augen. „Uie~ gibt's Frühstück am Bett? Kai, du bist ein Schatz.", meinte er grinsend und rutschte etwas zur Seite, damit Kai sich neben ihn setzen konnte. Der Brünette ließ sich die stumme Aufforderung natürlich nicht zweimal sagen und so setzte er sich kurz darauf auch schon neben Miyavi und platzierte das Tablett auf seinem Schoß. „Was möchtest du denn auf deinem Brötchen haben?", fragte er mit einem süßen Lächeln. Miyavi, der seinen Koi am liebsten dafür durchknuddeln wollte, dachte verträumt an: „Kai...~" „Eh... Ich glaube, ,Kai' habe ich nicht.", kicherte der Brünette und stupste Miyavi leicht auf die Nase. Dieser blinzelte etwas verpeilt und lief rot an, als er sich seiner Worte bewusst wurde. „Hab ich das gerade laut gesagt?" „Jep, hast du.", klärte Kai ihn breit grinsend auf, beugte sich vor und gab dem kleinen Träumer einen Kuss. „Aber vielleicht lass ich dich heute Abend mal naschen...~", setzte er noch hinzu und schlug verlegen die Augen nieder. „Das würdest du wirklich tun?", fragte Miyavi breit grinsend, legte einen Arm um Kais Taille und drückte ihn liebevoll an sich. „Hai. Ich mag diese... Nähe.", gestand Kai und wurde nun ebenfalls ein bisschen rot. „Aber jetzt lass uns Essen." „Okay~", flötete der Bunthaarige gut gelaunt, schnappte sich Kais Messer und ein Brötchen. „Was willst du drauf haben Koi?" "Ist das nicht mein Text?" „Entspann dich und lass mich machen." „Okay, dann mhm... das da.", sagte Kai und zeigte auf das Gewünschte, bevor er nach einer Flasche Apfelsaft griff und sich fröhlich grinsend ein Glas davon füllte. „Möchtest du auch?" „Apfelsaft? Ja, kosten kann ja nicht schaden." „Du wirst es nicht bereuen...", versprach der Jüngere -Kai- und füllte noch ein zweites Glas. ~+~ Inzwischen bei Yuji und Takeru... Der Kleinere -Takeru in diesem Fall- war am Abend noch mit zu Yuji gegangen, nachdem dieser Feierabend hatte und haben einen DVD-Abend veranstaltet. Da beide aber schon recht müde waren, da der Tag doch schon etwas anstrengend für sie gewesen war, waren sie auch schon bald auf der Couch eingeschlafen. Am nächsten Morgen erwachte Yuji zuerst und streckte sich vorsichtig um auch ja Takeru nicht zu wecken, der so süß im Schlaf lächelte und an seiner Schulter gelehnt war. Vorsichtig packte der Gastgeber den Schlafenden an den Schultern und legte ihn auf die Couch, wobei er mit aufgestanden war. Dann nahm er noch ein Kissen und legte es Takeru unter den Kopf. Lächelnd machte er sich auf ins Bad, um die Morgentoilette zu verrichten. Als er wieder herauskam, fand er den inzwischen wach gewordenen Café-Inhaber im Schneidersitz auf der Couch vor. Leise schlich er auf den Weißblonden zu und legte seine Hände über Takerus Augen. Dieser war erschrocken zusammengezuckt, entspannte sich aber schon nach kurzer Zeit wieder und kicherte. „Yuji!", fiepte er vergnügt, nahm die Hände von seinen Augen und ließ sich zurückfallen, um Kopfüber zu dem anderen aufzuschauen. „Morgen~", grinste er und quietschte hell auf, als Yuji lachend durch seine Haare wuschelte. „Mou~ jetzt seh ich bestimmt richtig doof aus.", meinte Takeru und schlug glucksend nach den Händen aus. „Morgen, Strubbeltakeru.", lachte Yuji vergnügt und grinste breit, als Takeru seine Hände gefangen hatte und sie festhielt. //Wehe du lässt wieder los.//, dachte Yuji und stieß einen überraschten Laut aus, als Takeru ihn nach unten zog und nun seinerseits durch seine Haare wuschelte. „Iehhh! Lass mich!" „Nö! Wie du mir, so ich dir. Pech gehabt.", lachte der Weißblonde. „Leg dich nie mit einem Takeru an." „Werd's mir merken." Als sie empfanden, den jeweils anderen genug angelächelt zu haben, ließen sie voneinander ab und senkten beide verlegen ihre Blicke. „Ich... mach dann mal Frühstück, wenn du noch bleiben willst...?", fragte Yuji mit leiser Stimme und sah hoffnungsvoll wieder auf. „Gerne, aber danach muss ich zur Arbeit." „Schon klar, ich beeile mich. Hättest du gerne etwas bestimmtes?" „... hast du Cornflakes?", fragte Takeru und ließ die Fingerkuppen gegeneinander tippen. //Wie niedlich.//, dachte Yuji schwärmerisch und kicherte. „Natürlich habe ich Cornflakes! Wenn ich etwas liebe, dann sind es Cornflakes!", rief Yuji vergnügt aus und wollte schon Richtung Küche gehen, als Takeru ihn zurück rief. „Yuji?" „Ja?" „Wo ist denn dein Badezimmer?" „Achso! Das ist da drüben.", sagte der Herr des Hauses und zeigte auf eine Tür. „Okay, danke.", antwortete Takeru und stand auf. „Darf ich auch duschen?" „Natürlich. Fühl dich wie zu Hause.", gluckste Yuji, wandte sich dann ab und floh in die Küche. Dort schüttelte er die seltsamen Gedanken ab, die der andere gerade in ihm wachgerufen hatte. //Takeru duscht hier! In meiner Wohnung!// Er atmete tief ein und wieder aus, bevor er sich daran machte, das Frühstück vorzubereiten und den Tisch zu decken. Er brauchte schließlich Ablenkung! ~+~ „Meinst du, die zwei kommen aus dem Bett?", fragte Ruki und biss von seinem Brot ab. „Meinst du, Uruha würde das zulassen?", stellte Reita die Gegenfrage und verfolgte ein wenig dessinteressiert die Nachrichten in der Zeitung. „Hum... glaub ich nicht. Rufen wir an und fragen Aoi, ob es seinem Hintern gut geht?" Ein fragender Blick und beide brachen in Gelächter aus. „Ja, aber ruf du lieber an. Ich habe die beiden schon zu oft gestört. Ich bange um mein Leben.", scherzte Reita und und nippte an seinem Tee. Ruki nickte immer noch ein wenig grinsend und lief zum Telefon, um Aois Haustelefonnummer einzugeben. ~+~ Nervtötenes Klingeln erklang vom Telefon, welches sich wundersamerweise auf Aois Nachttisch befand. Mit einem ängstlichen Aufschrei erwachte der Schwarzhaarige aus einem Albtraum, in dem Uruha erstaunlicherweise die Hauptrolle in Lack und Leder gespielt hatte, und saß nun kerzengrade und schweißnass aufrecht auf seinem Bett. Dabei war sein Freund, die Person seiner (Alb-)Träume Uruha, erschrocken von ihm zurückgewichen. „U-Uruha! W-was machst du da??!", fragte der Ältere und blickte auf seine entblößte Brust, die wie zu erwarten mit Knutschflecken bedeckt war. Genervt schubste er den Blonden weg und nahm dankbar das Telefon an. „Ich.... ach man...", nuschelte der Blonde und zog sich schmollend zurück. „Guten Morgen Aoi. Ich wollte nur mal hören, ob es dir gut geht und... deinem Hintern? Vergesst bitte nicht, das wir heute unseren Auftritt haben, also halt Uruha von dir fern.", riet ihm Ruki und man konnte deutlich einen Hauch von Belustigung in seiner Stimme vernehmen. Beschämt ließ Aoi den Blick sinken und seufzte. „Ja, ich weiß. Ich werd's versuchen... Danke, das du anru-... ich meine... mich daran erinnerst.", verbesserte er sich schnell und stand auf, wobei ihm die Decke, die seine Hüfte verdeckt hatte, von ihm abfiel und ihn gänzlich entblößte. Er konnte nur noch ein scharfes Einatmen von seinem Freund vernehmen und hastiges Rascheln, das von der Bettdecke herrührte und schon setzte Aoi an ins Bad zu sprinten, um sich zu retten und die Tür hinter sich zu abzuschließen. „Was war das?", fragte Ruki interessiert, als er das laute Zuschlagen der Tür hören konnte und darauf heftiges Klopfen und Uruhas Stimme, die verlangte, reingelassen zu werden. „Ich... bin nur eben vor Uruha geflüchtet und hab mich im Bad eingeschlossen.", erklärte Aoi mit leiser Stimme und kämpfte die Verzweiflungstränen zurück. Aber natürlich entging dem Sänger der traurige Ton nicht. „Weinst du?!" Jetzt sah auch Reita auf und runzelte die Stirn. „Darf ich mithören?", fragte er an Ruki gerichtet, der sich inzwischen wieder an den Tisch gesetzt hatte und nun den Lautsprecher anstellte. „N-nein... ich... Ruki, du warst doch früher auch mit ihm zusammen. War er schon immer so... Sexbesessen?" Überrascht weiteten sich Rukis Augen. „Nein, das ist er erst jetzt, wo er dich hat. Das kränkt mich schon ein wenig, aber was soll man machen? Anscheinend gehts ja richtig heiß her zwischen euch." „Ach Ruki... Das, was Uruha letztens nach der Probe erzählt hat, war nur so dahergesagt gewesen, aber... ich soll das Beste sein, was er je gehabt hatte. Dabei mach ich doch gar nichts..." „Haha! Anscheinend machst du doch was Aoi!", lachte Ruki, der anerkennend mit dem Kopf nickte und in seinem Kaffee rührte. „Ich will nicht immer nur Sex, sondern einfach nur kuscheln... Er ist so... besessen...", murmelte der schwarzhaarige Gitarrist und zuckte zusammen, als irgendwo in der Wohnung die Tür zugeknallt wurde. „Und wenn ich nicht will, dann ist er eingeschnappt..." Mit einem Knarren erhob sich Reita von seinem Stuhl und suchte mit ernster Miene nach seinem Handy. Er hatte genug gehört! Verwundert sah ihm Ruki nach, bevor er sich wieder an das Telefon und an den verzweifelten Aoi wandte. „Okay Aoi, hör mir zu... Wir holen dich in einer Stunde ab und wenn nötig, mit Gewalt. Uruha brauch einen Arzt, wie mir scheint. Ein wenig Hilfe. Das ist wirklich nicht mehr normal. Man merkt doch, das du dich dabei unwohl fühlst. Versuch jetzt erstmal nicht mehr darüber nachzudenken, sondern mach dich hübsch. Entspann dich. Nimm ein Bad oder so... und iss was! Halt Uruha zur Not mit einem Messer fern. Oder tu so, als ob du wahnsinnige Schmerzen im Hintern hast!", schlug Ruki breit grinsend vor und hätte sich für soviel Genialität selbst auf die Schultern geklopft, wenn er Aoi nicht hätte aufseufzen hören. „Was? Hast du das schon versucht?!" "Ja und ich tu nicht nur so, es ist so...", murmelte Aoi beschämt und versuchte sich vorsichtig auf der Toilette niederzulassen. „Oh man... das ist hart. Hat er dich dennoch nicht in Ruhe gelassen?!" „Tze... ich soll ihn nehmen und außerdem gibt es ja noch sooo viele Möglichkeiten, einen Mann zu befriedigen..." , seufzte Aoi ironisch und verzog das Gesicht, als er endlich saß. „Das ist ja schrecklich! Warum hast du denn nicht schon eher was gesagt!?" „Weil wir uns noch nicht einmal 2 Wochen kennen und Kontakt mit Reita hatte ich in der Zeit auch nur bei den Proben. Danach seit entweder ihr abgehauen oder Uruha hat mich weggeschleppt. Außerdem... konnte ich doch vor wenigen Tagen nicht ahnen, das es so ausarten würde...!" „Hm... verstehe...", murmelte Ruki und während der Sänger versuchte, den armen Aoi weiter aufzubauen, hatte jemand anders inzwischen sein Handy gefunden... ~+~ Uruhas Telefon klingelte. „Ja, wer ist da?", fragte Uruha mürrisch und ließ sich seufzend auf Aois und seinem gemeinsamen Bett nieder, strich dabei traurig über das noch leicht erwärmte Laken auf Aois Seite. „..." Schweigen auf der anderen Seite. Nun verzog der Blonde ungeduldig seine Stirn und ließ sich zurücksinken. „Hallo?!" „Ich bin es, Reita." „R-Reita?! Falls du das Vergnügen haben wolltest, Aoi und mich bei etwas zu stören, kommst du etwas zu spät. Jemand anders hat das dieses mal für dich erledigt. Also was ist? Warum rufst du mich an?", fragte er und sah mit einem angesäuerten Gesicht hinauf zur Decke. „Es geht um Aoi." „Huch...? Was soll mit ihm sein?" „Es geht um den Umstand, das er sich im Bad einsperrt und wir wissen beide warum, nicht wahr?" Bei Reitas Worten hatte sich Uruha wieder aufgesetzt und starrte nun verdutzt auf ihre gemeinsame Fotosammlung. Dabei konnte er sich ein verliebtes Lächeln nicht verkneifen, was aber sofort wieder ernst wurde, als er den Blick abwandte und sich auf das Gespräch fixierte. "Ruki telefoniert mit ihm, oder?!", fragte er missgelaunt und ballte seine freie Hand zur Faust. //Super. Ein Gespräch zwischen meinem Freund und meinem Ex. Dabei wird es ganz sicher um mich gehen.// „Ja, schließlich sind sie Freunde. Du lässt ja außer in den Proben niemanden an ihn ran, also muss man anrufen. Wir holen euch beide in einer Stunde ab. Vergiss bitte nicht, wie wichtig der heutige Tag ist.", bat ihn Reita und lauschte mit einem Ohr dem Telefongespräch, welches in der Küche statt fand. „Natürlich lass ich euch an ihn ran!" „Wann sind wir alle mal gemeinsam weggegangen? Haben was unternommen? Ich kann mich an keinen Moment erinnern.", meinte der Bassist mit neutraler, ja fast gelangweilter, Stimme. Seine Worte brachten den Blonden kurz zum grübeln. „Ja gut, du hast recht, aber wir haben auch immer sehr viel zu tun gehabt! Ich bin bei Aoi eingezogen, wir waren einkaufen, dann die Band, die Liebe und...-" "Wobei die Liebe die meiste Zeit weggenommen hat...", murmelte der Kleinere. "Das ist nun mal so, wenn man sich liebt! Da verbringt man viel Zeit zusammen.", rechtfertigte sich Uruha und wollte am liebsten das Telefonat beenden. "Du müsstest das doch genau wissen Reita.", setzte er noch hinzu und konnte den ansteigenden Ärger über dieses Thema nicht in seiner Stimme verbergen. „Ich meinte eigentlich, deine Gier nach Sex und das anscheinend immer, wenn du ihn auch nur siehst. Merkst du nicht, wie sehr du Aoi damit verletzt? Und ich rede nicht nur vom körperlichen her." Sprachlos klappte Uruha die Kinnlade hinunter. //Ich bin doch nicht sexsüchtig!! ... oder? Ich verletze ihn?//, fragte er sich ungläubig und schluckte schwer. //Warum sagt er denn nichts? ... oder hat er das etwa?//, fragte er sich und zog die Beine an. //Er sagt jedes Mal etwas...! Nämlich, das er kein Sex will! Jedes verdammte Mal...!!//, setzte er verletzt hinzu. //Dabei will er es doch in Wirklichkeit auch. Sonst würde er nicht so auf mein Tun reagieren.// „Erstens Reita, geht dir unser Sexleben gar nichts an! Zweitens verletze ich ihn nicht, da er es jedes Mal genießt! Jawohl!", sagte er etwas lauter werdend und sehr von sich und seinen Worten überzeugt. „Er genießt es jedesmal? Aber wenn er nach dem ersten Mal meint, er wolle keinen Sex mehr, sondern kuscheln, tust du ihm ja anscheinend nicht den Gefallen! Hast du schon einmal was von Vergewaltigung gehört? So kann man das auch nennen, wenn der Partner das nicht will, aber der andere, der nur an seinen Spaß denkt, es trotzdem dazu kommen lassen will und nur, weil er vielleicht körperlich stärker ist, das auch durchziehen kann!", redete sich Reita allmählich in Rage, was Uruha, aufgrund der Fülle an Wörtern, erst einmal überrascht nach Luft schnappen ließ. Reita konnte ja doch viel sprechen...? Dann sprang er wütend auf die Beine. "Du kannst gar nicht wissen, wie es bei uns aussieht! Außerdem vergewaltige ich ihn nicht! Was erlaubst du dir eigentlich!? Ich liebe ihn doch!" //Ja, ich liebe Aoi! Ich würde alles für ihn tun! Warum begreift er das nicht!? Aber wie kann Aoi mich so hintergehen...? Plaudert einfach alles aus...! Gut, vielleicht denke ich doch schon recht viel an Sex, aber wer würde das nicht bei ihm? Außerdem brauche ich das! Ich brauche dieses Gefühl, mit ihm eins zu sein. Das macht mich unsagbar glücklich.// „Hast du ihm das in letzter Zeit mal gesagt, ohne Hintergedanken zu haben?", warf Reita ein und für Uruha war es wie ein Schlag ins Gesicht. Etwas benommen stolperte zurück und fiel aufs Bett. //Hab ich...??! Ja oder??!//, fragte er sich und Unsicherheit machte sich in ihm breit. Uruhas Schweigen bedeutete für Reita ein deutliches nein und das ließ ihn schwer aufseufzen. "Wenn du ihn weiter so behandelst, dann rede ich mit Aoi. Er kann das nicht einfach so hinnehmen. Vielleicht überlegt er sich das dann nochmal mit dir." Ängstlich weiteten sich die Augen des Blonden "Das machst du nicht...", sagte er mit fast erstickter Stimme, stand auf und griff mit zittrigen Händen nach einem Bild von Aoi und sich, drückte es verzweifelt an sein Herz. "Nein bitte... ich liebe ihn wirklich! Ich brauche ihn!", meinte er verzweifelt. "Reita... ich würde dich eigentlich nie um etwas bitten, aber bitte, lass mir Aoi. Er ist mir wichtig!" Auf Reitas Gesicht zeichnete sich ein siegessicheres Lächeln. Mit diesem ging er in die Küche und gab Ruki mit einem Blick zu verstehen, das er das Gespräch mit Aoi beenden soll. Zuvor beugte er sich noch zu seinem Ohr, legte dabei die Hand auf die Sprechmuschel seines Handys und flüsterte dem Sänger etwas zu. Dieser nickte, sah kurz auf sein Display und grinste. Dann wandte sich Reita wieder ab und verließ die Küche. "Tut mir Leid, Uruha. Die Verbindung war gerade schlecht. Was hast du gesagt?" Zähneknirschend und bis aufs äußerste angespannt, nahm der Leadgitarrist dies zur Kenntnis. //Macht er das mit Absicht??!//, fragte er sich und wiederholte es noch einmal für ihn. Dabei sprach er etwas lauter als er eigentlich vorgehabt hatte und er bemerkte nicht, wie sich die Tür zaghaft öffnete und ein schwarzer Schopf unsicher in das Zimmer lugte. "Das hörte sich gerade so an, als ob er dir wichtig ist? Und du ihn brauchst und liebst? Oder bilde ich mir das nur ein?", fragte Reita belustigt und das brachte das Fass zum Überlaufen. "ICH HAB GESAGT, DAS ER MIR WICHTIG IST, ICH IHN ÜBER ALLES LIEBE UND ICH IHN BRAUCHE!!! HAST DU DAS JETZT ENDLICH KAPIERT??!!", fuhr ihn Uruha wie zu erwarten an und zuckte heftig zusammen, als sich zwei Arme um ihn schlangen, ein warmer Körper sich an ihn drückte und etwas nasses auf seine Schulter fiel. Dabei ließ der Größere das Handy fallen und sah mit geweiteten Augen zu Aoi, der sich weinend an ihn geschmiegt hatte. "Aoi? W-warum weinst du...?", fragte er mit schwacher Stimme und versuchte angestrengt, nicht auch loszuheulen. //Vielleicht bin ich doch ein sexbesessenes Monster...?//, fragte er sich und der Schock steckte ihm in den Gliedern, als er ganz zaghaft mit zittrigen Händen über Aois erröteten Wangen strich und ihm die Tränen sanft wegküsste. "Es tut mir alles so Leid Aoi... Ich bin ein Monster, nicht wahr?" Nun sah der Schwarzhaarige mit überraschten Blick auf. "Hat dir das Reita eingeredet?" "Das ist doch jetzt egal... Bin ich es?" Aoi ließ den Blick sinken und seufzte ganz leise auf. Dann wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und sah mit ernstem Blick zu ihm auf. „Wollen wir uns setzen?", fragte er mit leiser Stimme und strich dem Blonden über den Rücken. „Okay...", stimmte der Jüngere verwirrt zu und bugsierte seinen Freund zu ihrem Bett, um sich anschließend neben ihn zu setzen und Aoi seinen Oberkörper zuzuwenden. „Wir haben länger nicht mehr richtig miteinander geredet, das tut mir Leid. Es ist alles meine Schuld...", meinte Uruha geknickt und spürte Aois Hand unter seinem Kinn, die ihn zwang aufzuschauen und in die wunderschönen Augen seines Kois zu blicken. Wenn er nicht aufpasste, würde er noch darin versinken. „Dann lass uns jetzt reden. Du bist kein... Monster Uruha. Du bist der Mann, den ich liebe. Aber du hast ein Problem. Du denkst immer nur... daran und das jeden Tag. Und so kann es einfach nicht weitergehen! Ich wollte dir das schon eher sagen, aber ich hatte nie den Mut dazu gehabt, weil ich glaubte, selber der Fehler zu sein. Ja, ich habe dich immer abgeblockt... Ganz besonders wenn es um Sex geht, aber ich habe Angst vor den Moment danach! Ich sehne mich nach Zärtlichkeiten und du nur nach Sex. Ich habe beim letzten Mal Blut verloren und du hast es nicht mal gemerkt! Oder gemerkt, aber es war dir egal. Du hast trotzdem weiter gemacht und es tut nur noch weh... Verstehe doch Uruha... ich liebe dich und ich will auch Sex, aber nicht SO viel und das vertrauliche Zusammensein, das miteinander weggehen, die Zärtlichkeiten und die Gespräche haben mir gefehlt. Ich habe Angst vor dir! Vor diesem Ich, in welches ich mich nicht verliebt habe! ... und es verletzt mich, wenn du mir die kalte Schulter zeigst und bockig bist, wenn ich nein sage. Wir beide haben Fehler gemacht, aber... Uruha?! Du... du weinst ja!?", rief Aoi vor Überraschung aus und legte seine Hände auf Uruhas feuchte Wangen, nur um sicherzugehen, dass er sich auch nicht dabei getäuscht hatte. „Bitte... mach nicht Schluss mit mir... Aoi...", brachte Uruha unter Tränen mit gebrochener Stimme hervor und fiel dem Kleineren um den Hals. „Ich liebe dich und ich werde mich bessern. Versprochen!", meinte er und zitterte. „Ich will dir nicht mehr wehtun. Ich will mit dir weggehen, zusammen lachen, miteinander reden, kuscheln und mit den anderen etwas machen. Wir sind jetzt eine Band und eine..." „... eine kleine Familie...", ergänzte Aoi lächelnd und strich dem Blonden durch die Haare, verblieb dann im Nacken und kraulte ihn dort. „Ich mache nicht schluss mit dir Kouyou. Ich brauche dich, genauso wie du mich. Wir schaffen das schon." Überrascht löste sich Uruha etwas von dem Älteren, um ihn in die Augen zu sehen. Als dieser nämlich seinen richtigen Namen verwendet hatte, war ein angenehmer Schauer durch seinen Körper gegangen und als er jetzt in die dunklen Rubine Aois sah, erkannte er die Liebe, die er für ihn empfand und ihm wurde noch wärmer. Sein Herz schlug Saltos vor Freude und er erwiderte den intensiven Blick mit voller Hingabe und versuchte seine ganze Liebe in ihn zu legen, die er für den anderen empfand. „Wir schaffen das...", sprach er Aois Worte nach, als seinen es Beschwörungsformeln und verhakte ihre Finger ineinander. Lächelnd beugte er sich zu Aoi vor. „Achtung... ich küsse dich jetzt...", warnte er ihn und brachte ihn damit zum grinsen. „Trau dich nur...~" „Schon getan...", hauchte er gegen Aois Lippen, ließ seine Lider zufallen und legte seine Lippen sanft auf die des anderen. Da klingelte es, wie schon so oft in solchen Momenten, doch diesmal war es Uruhas Handy. Ein genervtes Aufseufzen und ein leises „T'schuldigung" später, war das Handy auch schon ausgeschaltet und ihre Lippen hatten wieder aufeinander gefunden. Da klingelte das Telefon. „Die sind echt hartnäckig.", merkte Uruha genervt an. „Vielleicht sollten wir unser Nummern ändern?", schlug er scherzend vor und spielte mit Aois Piercing. „Damit sie an der Tür klingeln? Die kann man nicht ändern." „Stimmt... hm... Apropos! Der Auftritt! Wir müssen uns fertig machen. Duschen wir zusammen?", fragte Uruha und sah bettelnd zu seinem Koi auf. Dieser sah prüfend in Uruhas Gesicht und legte den Kopf schief. „Aber nur duschen, ja?" „Ja, nur duschen. Gehen wir nach dem Auftritt dann noch alle zusammen feiern?", schlug der Blonde vor, stand vom Bett auf und half Aoi auf die Beine. Ein breites Lächeln schlich sich auf dessen Lippen. „Das musst du die anderen fragen. Ich bin auf jeden fall dafür. Jetzt such dir Sachen zum Anziehen raus. Wir haben bestimmt nicht mehr allzu viel Zeit.", merkte der Schwarzhaarige besorgt an und sah auf die Uhr. "Gut, das wir uns drei Stunden vor dem Auftritt treffen. Dann kann ich mich noch schminken.", meinte Uruha erleichtert und kramte in seinem Schrank. Dabei fiel ihn etwas ins Auge, was ihn breit grinsen ließ. //Das nehm ich mit zum Auftritt.// Aoi musste auflachen. Er hatte ja nicht gesehen, was sein Koi da gefunden hatte. „Sag nicht, du brauchst drei Stunden zum Schminken...?", fragte Aoi ungläubig und begab sich auch zu seinem Kleiderschrank. „Nein, aber zum Stylen, Schminken und Anziehen. Außerdem kann es doch sein, das wir noch ein paar Änderungen an unseren Kostümen vornehmen müssen. Kai sagte, das wir die heute geschickt bekommen." „Stimmt ja! Darauf freu ich mich schon.“ //Und ich muss auf jeden fall etwas an meinem Kostüm ändern.//, dachte Uruha und grinste. „Gehen wir?", fragte er, nachdem er das Grinsen aus seinem Gesicht gebannt und es sich in ein Lächeln verwandelt hatte. „Ja, ich hab alles.", antwortete Aoi und verwob seine Finger mit denen Uruhas linker Hand. ~+~ „Und hat es funktioniert Rei??", fragte Ruki aufgeregt und tänzelte um ihn herum, als er wieder in die Küche gekommen war. „Ja, hat es." „Super, das hast du toll gemacht!", lobte ihn der Sänger und fiel ihm um den Hals. „Du aber auch. Genau im richtigen Zeitpunkt, ist Aoi reingekommen und dann hat Uruha sein geliebtes Handy fallengelassen.", setzte er grinsend hinzu und strich dem Kleineren durch die Haare. „Wir sind eben ein gutes Team.", gluckste Ruki und bettete seinen Kopf in Reitas Halsbeuge. „Ja, das sind wir.", lächelte der Bassist, schlang seine Arme um Rukis Taille und hob ihn hoch, so dass der Kleinere quietschend seine Beine um Reitas Hüfte schlang. „Was hast du vor?", fragte Ruki und grinste anzüglich. „Dich auf deinen Stuhl setzen, damit wir zu ende essen können, um uns dann fertig zu machen und zu den beiden zu fahren. Das war schließlich dein Plan, nicht wahr?" Ein wenig enttäuscht nickte der Sänger und ließ sich auf seinem Stuhl fallen, zu dem ihn Reita getragen hatte. „Jep, dann beeilen wir uns mal. Ich traue Uruha noch nicht so ganz. Vielleicht ist er auf Versöhnungssex aus...?" „Ach, das glaub ich nicht...", murmelte Reita und trank seinen Tee aus. Hellhörig sah Ruki von seinem Kaffee auf. „ReiRei~? Verschweigst du mir etwas?" „Wenn du mich nicht mehr... ReiRei nennst, dann sag ich's dir." „Okay~", gluckste der Kleinere und spitzte die Ohren. „Ich hab ihm gedroht, das er Aoi sehr schnell verlieren könnte, wenn er sich nicht ändert.", sagte Reita ohne mit der Wimper zu zucken und ohne jegliche Schuldgefühle, während er sich noch eine zweite Schnitte schmierte. „Gedroht, hast du ihm??!" „Ja, oder wie meinst du, hab ich es geschafft, das er Aoi indirekt seine Gefühle offenbart, als dieser ins Schlafzimmer kommt, da du ihn dahin geschickt hast, hm? Außerdem hat er dann einen guten Grund sich zu ändern. Aoi soll nicht unnötig leiden." „Ah... aber ist dir da nichts Sanfteres eingefallen? Wir sind schließlich in einer Band und Konflikte können wir nicht gebrauchen.", meinte Ruki und verzog sein Gesicht zu einer sorgenvollen Miene. „Jetzt wird er dich noch mehr hassen." „Er wird mich höchstens fürchten. Außerdem sind Aoi und du mir wichtiger als die Band.", entgegnete er und schenkte dem Schwarz-Rothaarigen einen liebevollen Blick, der bei seinen Worten und dem Blick, leicht erschaudert war. "Wenn es um uns geht und unsere Freunde, steht die Band nicht im Weg, okay?", fragte Ruki und legte seine Hand auf die von Reita, die ausgestreckt auf dem Tisch lag. „Ich hoffe, das es soweit nicht kommen wird.", meinte der Bassist. „Du gehst als nächstes ins Bad, okay? Ich schmink mich derweil schon mal." „Okay, bin hier gleich fertig. Wie viel Zeit haben wir noch?", fragte Ruki und sah zur Uhr." „Eine Dreiviertelstunde." "Hm... Das müsste reichen, oder?" Der Bassist entließ Rukis Hand und stand auf. „Ja, muss es.", meinte er knapp und räumte das Geschirr in die Spüle. "Ich räume deine Sachen weg.", setzte der Bassist noch hinzu und hatte dafür wenig später einen Kuss auf der Wange. "Reita, du bist ein Schatz. Ich beeile mich auch. Musst du nochmal rein?" „Ja, wegen meinen Haaren." „Okay, wenn ich fertig bin, tauschen wir." „'kay." Und während Reita den Tisch abräumte, besetzte Ruki das Bad, um sich für den Auftritt herzurichten. ~+~ „Kai, jetzt beruhige dich doch. Du hast noch eine ganze Stunde Zeit!", lachte Miyavi und verfolgte vergnügt den herumspringenden Kai, bis dieser auf ihn zugehopst kam und dem Bunthaarigen um den Hals fiel. „Nein, ich werde schon in einer halben Stunde im Proberaum sein. Muss doch noch die Kostüme abholen und mich ein wenig einspielen. Der Körper muss aufgewärmt werden, sonst bin ich zu verkrampft." „Vorbildlich wie immer. Soll ich dich begleiten? Ich motiviere dich ein bisschen, hm?" „Das würdest du tun?", fragte der Brünette erfreut und knuddelte seinen Koi. „Natürlich! Für meinen Strahlemann tu ich doch alles." „Strahlemann?", fragte Kai etwas verwirrt, grinste aber noch ein klein wenig breiter. „Das ist süß, danke.", murmelte er verlegen und gab Miyavi einen kleinen Kuss auf die Nase. „Hey~ Etwas weiter runter bitte.", kommandierte dieser grinsend und schloss erwartungsvoll die Augen. „Mhm...~ und wenn ich nicht will...?", fragte Kai mit großen Augen und legte einen Finger auf seine Lippen. Überrascht schlug Miya die Augen auf und als er seinen Kai ansah, wie dieser so niedlich dreinblickte, überfiel er ihn mit lauter Küssen und drückte ihn in die Couchpolster. „Du sollst nicht so süß gucken Kai-chan, dann krieg ich Karies und ich mag den bösen Zahnarzt nicht.", murmelte der Größere gegen die Lippen seines Kois und küsste ihn begierig. Dieser ging grinsend auf den Kuss ein und legte seine Hände auf den Rücken des anderen. Nach einer kurzen Atempause, in der Kai mit roten Wangen zu seinem Koi aufsah und sie sich gegenseitig liebevolle Blicke schenkten, murmelte der Brünette mit Bedauern in der Stimme: „Und wenn wir so weiter machen, verpass ich noch den Auftritt..." „Oh...! Tut mir Leid, ich halte dich auf. Dann geh schnell ins Bad, schminken werde ich dich." „Du willst mich schminken?" „Jaha~ und jetzt los.", kommandierte der Größere und stand mit leicht zittrigen Beinen auf. „Okay. Bis gleich~", grinste Kai noch, bevor er im Bad verschwand. Miyavi seufzte glücklich auf, starrte noch für einen kurzen Moment auf die Tür, hinter sein niedlicher Freund verschwunden war, und begab sich dann auf der Suche nach seinen Schminkutensilien. Er war inzwischen so oft bei Kai, das er bereits ein paar Dinge mitgebracht und dann gleich dort gelassen hatte. Er würde sofort ja sagen, wenn Kai fragen würde, ob sie zusammenziehen könnten. Selbst traute er sich nicht zu fragen, da er Kai jetzt nicht auch noch damit belasten wollte. Er hatte sicherlich genug als Leader zu tun. ~+~ „Jaa~ Genau da...", stöhnte Aoi und legte sich daraufhin peinlich berührt die Hand auf die Lippen. „Tut mir Leid, aber ich wurde schon so lange nicht mehr so gut massiert.", meinte er und griff nach dem Shampoo. „Dann muss ich das wohl nun öfter tun, oder?", fragte Uruha grinsend und musste sich stark zusammenreißen, nicht wieder die Kontrolle über sich und sein Handeln zu verlieren, um Aoi nicht zu schädigen und ihr Versprechen zu brechen. Als dieser sich dann allerdings zu ihm umdrehte und ihm nun seinen Körper, wie Gott ihn schuf, präsentierte, verzog er leicht gequält das Gesicht, wandte den Blick ab und biss sich auf die Unterlippe. „Aoi ich..." „Ich weiß, das es dir schwer fällt Uruha, aber ich will dir auch helfen, dagegen anzukämpfen! Außerdem würde ich jetzt gerne deinen Rücken einseifen und wenn du willst... ihn auch massieren?", bot ihm der Schwarzhaarige lächelnd an und bekam ein entsetztes Luftschnappen. „Ano... wir haben nicht mehr so viel Zeit Aoi! Der Auftritt...! Du kannst mich aber heute Abend massieren, wenn du magst." //Außerdem weiß ich nicht, wie lange ich mich bei so viel Körpernähe noch zurückhalten kann. Immerhin... ist er nackt! Und wie...~// „Stimmt, du hast recht. Okay, dann wird dein Rücken heute Abend mir gehören.", lachte der Kleinere, nahm Uruha an den Schultern und forderte ihn durch leichten Druck seiner Hände auf, sich umzudrehen. Der Blonde kam Aois stummer Bitte nach und nahm die Haare aus seinem Nacken, während er die Kopf nach vorne kippte. //Das gibt so ein verruchtes Bild ab... Maaaaan!! Das ist so unfair...//, jammerte er stumm und schloss die Augen, um jede Berührung Aois, wie ein trockener Schwamm, in sich aufzusaugen und es zu genießen. Jede noch so kleine Berührung von ihm tat unendlich gut und immer wieder ließ ihn das angenehme Prickeln seiner Haut aufseufzen. „Hör bloß nicht auf~" „Aber das müssen wir doch. Wir können das später fortsetzen, hm~?" „Okay...", murmelte Uruha traurig, nahm sich ebenfalls das Shampoo und begann sich den Oberkörper einzuseifen. Dann stellte Aoi die Dusche wieder an, die er kurzzeitig ausgestellt hatte und sah gebannt zu, wie der Seifenschaum von Uruhas Körper rann. Der Größere bemerkte den Blick nicht, aber er drehte sich um und zog Aoi in eine sanfte Umarmung. „Am liebsten würde ich heute gar nicht das Haus verlassen... Ich habe da etwas nachzuholen...", murmelte er in Aois Ohr, der merklich erschauderte. „A-aber kein Sex...!" „Nein, ich meinte kuscheln!", sagte Uruha und sah ihn breit lächelnd an. „Ich habe es vermisst." „Wirklich?", fragte Aoi und krallte sich leicht in Uruhas Oberarme fest, während er hoffnungsvoll aufsah. "Ja, wirklich.", hauchte der Blonde gegen die Lippen des anderen und küsste ihn. Schon bald lösten sie sich wieder voneinander. Sie tauschten noch kurz verliebte Blicke aus, ehe sie nach den Handtüchern griffen, nacheinander aus der Dusche stiegen und sich gegenseitig abtrockneten, was verbunden war mit viel Gekicher und Gelächter. Alles sah im Moment so vollkommen aus. Ob Uruha es schafft, diese Idylle beizubehalten...? ~+~ Gerade stieg Ruki nach der schrecklichsten Höllenfahrt seines Lebens, schwankend aus dem Auto und stolperte, mit der Übelkeit und dem Schwindelgefühl ankämpfend, zur Haustür des Wohnblocks und klingelte bei >Shiroyama< und >Takeshima<. „Weiß du eigentlich, das man auch gesittet um die Kurve fahren kann?! Außerdem muss man sich als verantwortungsbewusster Fahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten! Ganz besonders wichtig, wenn man einen Mitfahrer namens Ruki hat, der nun mal einen schwachen Magen hat! Hier fährt man nicht 80 und höher, wenn nur 30 erlaubt sind! Und außerdem möchte ich daran erinnern, das du beinahe eine arme, alte Oma umgefahren hättest! Ganz zu schweigen von der Katze, die gerade noch so davonrennen konntest, als du einem Auto ausgewichen bist!", zählte der Sänger zeternd auf, als er merkte, wie Reita ihm nachgegangen war und klingelte nochmal. „Man Ruki du Spielverderber, wir sind doch pünktlich angekommen und zu Schaden ist auch niemand gekommen. Wenn du vorhin deine dämlichen Sprüche und deine lüsternen Blicke unterlassen hättest, dann hätte ich mich auch nicht mit dem Kajalstift vermalt und wären so gar nicht erst in Zeitverzug geraten.", meinte Reita genervt und zupfte seine Frisur zurecht. „Aber so konzentriert wie du warst, sahst du nun mal unglaublich sexy aus! Dafür kann ich doch nichts. Und seit wann, kommen wir bitte pünktlich?", fragte Ruki schmunzelnd und klingelte Sturm. „Seit ich mir Sorgen um Aoi machen muss.", sagte Reita noch, bevor Ruki plötzlich losbrüllte: „HEY IHR RAMMLER! WIR WISSEN, DAS IHR DA SEIT! KOMMT RUNTER, WIR MÜSSEN LOS!" Was Ruki allerdings nicht bemerkt hatte war, das, bevor er losgebrüllt hatte, jemand an die Sprechanlage gegangen war. „Ruki, du Vollidiot! Gehts noch?! Ich wollte dir eben verklickern, das wir gleich runterkommen, aber du musst ja gleich das ganze Haus zusammenbrüllen! Wir sind nicht schwerhörig.", schnaubte Uruha genervt und entfernte sich von der Wohnungstür, um schwer aufseuzend in Aois Arme zu fallen, der sich gerade die Jacke angezogen hatte. „Aoi~ Ruki ist peinlich..." „Ja, das hab ich auch mitbekommen. Zum Glück, hat er keine Namen genannt.", seufzte Aoi und zuckte zusammen, als erneut Rukis Stimme zu ihnen hochdrang. „UND KOUYOU?! DENK GAR NICHT ERST DARAN, JETZT NOCH EINEN QUICKIE HINZULEGEN! KOMMT ENDLICH! ZACK, ZACK!" „ICH BRING IHN UM!", zischte der blonde Gitarrist wütend, ließ von Aoi ab und stampfte zur Tür, um diese aufzureißen und die Treppen hinunterzustürmen. „Warte auf mich!", rief Aoi ihm noch nach und schloss die Wohnungstür hinter sich, ehe er seinem Freund hinterherrannte. Kaum war die Haustür von Uruha aufgerissen worden, packte er den Sänger am Kragen und drückte ihn gegen die Hauswand. „Kannst du nicht einmal nachdenken, bevor du etwas Unüberlegtes tust?!", fuhr ihn der Blonde an und Ruki wurde ganz klein. Das hatte gesessen. Denn die Worte ließen Ruki auch an seinen Ausrutscher von vor einigen Monaten denken. Zitternd fuhr er sich mit der Zunge über die getrockneten Lippen. Dann sah er, wie Aoi aus der Tür trat und hoffnungsvoll blickte er ihm entgegen, mit einem stummen „Bitte hilf mir!" auf den Lippen. Doch seine Hoffnung erlosch augenblicklich, als der Schwarzhaarige fortfuhr, ihn für seine große Klappe zu strafen. Gott sei Dank hatte Aoi ein großes Herz und so waren seine Worte wesentlich sanfter. „Mein Gott Ruki, was machst du nur für Sachen? Das musste doch nicht sein, oder? Wenn jemand herausfindet, das Uruha und ich ein Paar sind, dann wird das sofort an meine Eltern gehen und die wissen noch nichts von uns! Also halte dich das nächste mal etwas zurück, okay?", fuhr er ihn mit zusammengezogenen Brauen an und hatte dabei eine elterliche Miene aufgesetzt, die ihrem ungezogen Sohn Manieren beibringen will. „Ja, Mama...", murmelte Ruki sogleich mit leiser Stimme und fiepste auf, als Uruha ihn losließ und aufseufzte. „Aoi, du musst ihn anschreien! Dann bringt das erst was. Du bist zu sanft.", rügte er seinen Freund, der ihn verspielt anlächelte. „Das magst du doch aber an mir, oder?" „Ja, da bin ich wohl gestraft worden.", meinte der Blonde rotzfresch und der Ältere streckte ihm grinsend die Zunge raus, während er ihn in die Seite knuffte. Dann stand das Paar plötzlich vor dem Bassisten, die sie mit ernster Miene beobachtet und analysiert hatte. Sofort wanderten Uruhas Mundwinkel nach unten. „Hey Reita..." „Hallo Uruha. Wie's aussieht, haben wir heute einen schönen Tag erwischt, hm?", erwiderte Reita, doch noch ehe der Größere darauf antworten konnte, fiel ihm Aoi ins Wort, der Reita freudestrahlend um den Hals fiel. „Hey Rei-chan!", quietschte er vergnügt und bekam dafür eine Kopfnuss á la Reita. „Aua~ Ruha, Rei ist böse zu mir!", beklagte der Schwarzhaarige sich sofort und ließ langsam von dem Punk ab. „Dann nenn mich nicht Rei-chan, Aoi-chan.", meckerte dieser und piekste Aoi in die Seite, so dass dieser fiepsend zur Seite sprang und ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah. „Du bist unfair." „Ich bin, der ich bin. Was erwartest du? Und jetzt komm her, Großer.", forderte Reita seinen besten Freund auf und sofort hatte er Aoi wieder am Hals kleben. „Hab dich vermisst Rei.", schniefte der Schwarzhaarige gespielt traurig und erhielt ein belustigtes Schnauben zur Antwort. „Was?" „Wir haben uns doch Vorgestern bei den Proben gesehen." "Ja, nur bei den Proben. Vermiss das Quatschen und so." „Ja, ich auch. Holen wir bald nach, okay?", fragte Reita an Aoi gerichtet, sah aber Uruha über Aois Schulter hinweg an, der sie eifersüchtig angestiert hatte und jetzt den Blick abwandte. „Na los, geh. Ruki wird sonst eifersüchtig.", murmelte der Punk und obwohl er das nur wegen Uruha gesagt hatte, hörte er wenig später, wie Ruki „Hey, das ist meiner!" zu Aoi schniefte. Dieser lies nun doch von seinem besten Freund ab, wuschelte dem schmollenden Kind namens Ruki durch die Haare und hakte sich dann bei seinem Uruha ein. „Alles okay Schatz?" „Ja, alles okay.", kam es etwas trocken von dem Blonden und ließ Aoi verwundert zu ihm aufschauen. „Ruha?" „Hm?" „Wirklich?" Der Größere sah zu ihm hinunter und in die wunderhübschen dunklen Rubine seines Freundes. Schnell fasste er sich wieder und legte wie zur Bestätigung ein Lächeln auf. „Ja.", sagte er so überzeugend, das sich Aoi zufrieden abwandte und ihn zu Reitas Auto dirigierte. „Aoi?" Der Angesprochen drehte sich fragend um. „Ja, was ist denn Ruki?" Der Kleinere schien kurz zu zögern, bevor er mit großen Augen und zittriger Unterlippe aufsah und die Hände zusammenlegte, als wolle er beten. „Bitte, fahr du. Ich überlebe Reitas Fahrstil nicht." „Hey!", kam es sofort von diesem und verschränkte die Arme vor der Brust. Aoi war der erste, der loslachen musste und schon bald stiegen die anderen in sein Lachen mit ein. „Natürlich. Reita, du setzt dich nach hinten und keine Wiederworte!", befahl der Schwarzhaarige und bekam nur ein unzufriedenes Grummeln seitens des Bassisten, der sich nach hinten zu Uruha setzte. Der Sänger hatte sich mit der Ausrede, das ihm hinten schneller schlecht werden würde, nach vorne gesetzt und bereits angeschnallt. „Na dann...", murmelte der Älteste und startete den Motor. ~+~ Wieder bei Takeru und Yuji. „Da vorne ist schon das Café!“, rief Takeru und beschleunigte seine Schritte. Schnell hatte ihn Yuji eingeholt. „Nicht so schnell! Hast du es etwa schon vermisst?“ „Ja, ich liebe es, also vermisse ich es ständig. Es ist bunt und ich habe es geschaffen. Das bin ich. Es ist das einzige, was ich noch großartig besitze. Manchmal schlafe ich hier sogar. Ich bin selten zu Hause. Ist auch nur ein kleines Apartement. Meine Eltern bezahlen die Miete, dabei bin ich da so selten. Wenn sie müssten, das ich ein Café betreibe, wären sie sicherlich sehr enttäuscht von mir. Deswegen habe ich ihnen auch nichts davon erzählt und muss die Wohnung behalten. Nur leider haben wir so wenig Kunden, aber das vergeht sicherlich schnell. Mitsuru ist noch fleißig am Flyer verteilen und Masato wird mir heute aushelfen. So gute Freunde zu haben, ist doch toll, oder Yuji?“ „Ja, das ist es.“, stimmte der Angesprochene lächelnd zu. „Wo schläfst du denn hier?“, fragte er neugierig und folgte dem Ladeninhaber in sein Café, nachdem dieser die Tür aufgeschlossen hatte. „In meinem Büro, habe ich eine Matratze liegen.“, verkündete Takeru und zuckte mit den Schultern. „Was?! In dem kleinen Büro? Aber das ist doch kein Leben! Also schon, aber das ist doch unbequem und auf Dauer... ich meine... gefällt dir das denn?“, fragte Yuji etwas aufgebracht. „Ach so unbequem ist das gar nicht. Man gewöhnt sich dran.“ „Nein, ich meinte einfach... einfach alles hier! Das Café ist wunderschön, aber du hast kaum Kunden und du hast eine Matratze in deinem Büro! Ist das nicht hart? Und wovon bezahlst du das überhaupt? Du hast doch mehr Ausgaben als Einnahmen.“, führte Yuji Takeru vor Augen und biss sich auf die Unterlippe, als er Takerus verletzten Gesichtsausdruck sah. „Takeru, es... es tut mir Leid.“ „Nein, ist schon gut Yuji. Du hast ja Recht...“, gestand Takeru mit brüchiger Stimme und ließ sich auf einer der bunten Bänke nieder. „Zur Einweihungsfeier waren nur meine Freunde dagewesen, obwohl es groß angekündigt worden war. Vielleicht ist es einfach zu bunt...? Das Café ist wie eine zweite Wohnung geworden. Wir versorgen uns mehr, als die Kunden. Meist sind es Eltern mit kleinen Kindern, die meine geliebten Luftballons kaputt machen wollen. Freche Kinder sind das. Wir müssen auch viel wegschmeißen, weil wir die ganzen Vorräte an Essen, die wir für Kunden kaufen, gar nicht gebrauchen können. Und finanziell sieht es schon lange nicht mehr gut aus.“, gestand Takeru und seufzte leise auf. Zaghaft setzte sich Yuji zu dem Häufchen Elend und nahm ihn in den Arm. „Machst du es dennoch weiter?“ Der Weißblonde legte zögerlich auch seine Arme um den Brünetten. „Solange es mir möglich ist, werde ich das wohl. Egal wie schlimm diese Sache ausgeht, habe ich doch meinen Traum erfüllt und werde nicht aufgeben, zu kämpfen. Ich suche einfach weiter und irgendwann finde ich vielleicht mein Glück. Vielleicht fange ich wieder damit an, auf dem Rummel zu arbeiten? Dort habe ich viele Freunde finden können.“ „Ja, vielleicht, aber ein Traumjob ist das auch nicht. Wenn ich einen besseren Job finde, wo ich in kein Kostüm schlüpfen muss, dann würde ich sofort wechseln. Aber dann kannst du dir wenigstens etwas Geld verdienen. Takeru? Solange du das Café noch hast, komme ich dich gerne in meinen Pausen besuchen, oder wenn ich Schluss habe. Dann kann ich dir etwas helfen und vielleicht kann ich sogar Kinder anlocken? Wir werden schon eine Möglichkeit finden.“ „Du meinst als Clown? Das ist eine tolle Idee Yuji! Ich kann dich nur nicht bezahlen... Vielleicht mit Kuchen, wenn du dich so bestechen lässt...?“ „Natürlich. Mit deinem Kuchen lasse ich mich gerne bestechen.“ „Das ist lieb von dir, danke.“, murmelte Yuji und plötzlich bimmelte das Glöckchen über der Ladentür. „Wer sticht wen? Hast du endlich einen Freund Takeru?“, fragte ein recht hübscher junger Mann und stellte seine Handtasche auf einem der Tische ab. Der Angesprochene sah mit großen Augen und glühenden Wangen zu einem seiner Freunde auf und stotterte schließlich: „Nein, das hast du falsch verstanden! Wir haben nicht...! Sind nicht...!“ Dann verstummte er schnell, da er einfach keinen vernünftigen Satz hervorbringen konnte und ließ von Yuji ab, der verwirrt blinzelnd zwischen Takeru und dem gerade Eingetreten hin und hersah. //Einen Freund? Takeru ist schwul? Jippiehhh!!//, jubelte er innerlich und stand auf, um sich vorzustellen. „Hallo, mein Name ist Yuji.“, sagte er kurz und verbeugte sich vor dem hübschen Mann, der natürlich niemals an Takeru heranreichen könnte! „Schön, dich auch endlich mal kennenzulernen. Takeru hat mir ja noch gar nichts von dir erzählt.“, bemerkte der Unbekannte und strafte den Weißblonden mit einem tadelnden Blick. „Mein Name ist Masato. Ich kenne Takeru nun schon sehr lange, aber das er mir seinen Freund verschweigt, und dazu einen recht gutaussehenden Freund, ist etwas verwirrend. Verzeih mir, wenn-“, begann Masato und verstummte jäh, als er sah, wie Takeru hinter Yujis Rücken wilde Gesten machte und andauernd mit dem Kopf schüttelte. „Äh...“, machte Masato verwirrt und versuchte zu verstehen, was dieser ihm damit sagen wollte. Yuji legte indes den Kopf schief und sahMasato fragend an. „Irgendwie hast du da wohl was in den falschen Hals bekommen. Takeru und ich sind kein Paar.“, klärte Yuji den Größeren verlegen auf und drehte sich überrascht um, als er ein lautes Klatschen vernahm. Takeru hatte sich gegen die Stirn geschlagen und sah Yuji nun aus großen Augen an. „Ach ist das warm hier drin, nicht wahr? Ich werd mal die Klimaanlage anmachen. Masato hilfst du mir bitte?!“, fragte Takeru schnell an Masato gerichtet und traute sich gar nicht mehr, Yuji in die Augen zu blicken. Man war das peinlich! Was dachte der andere wohl jetzt von ihm? Schulterzuckend bejahte der Größere und wurde auch schon von Takeru aus dem Kundenbreich gezogen. „Masato! Yuji ist nicht mein Freund! Das war gerade megapeinlich!“ „Aber ihr habt so vertraut miteinander gekuschelt, da dachte ich eben, das du endlich dein Glück gefunden hättest. Tut mir Leid. Ich versuche mich ab jetzt zusammenzureißen, okay? Aber ganz ehrlich...? Er würde gut zu dir passen. Er sieht gut aus und ein Kavalier ist er auch.“ „Wir haben nicht gekuschelt. Er hat mich nur getröstet.“, erklärte der Weißblonde und senkte verlegen den Blick. „Und ja, das weiß ich auch...“ „Was?“ „Das mit Yuji. Er ist nett... und er sieht gut aus...“ „Liebst du ihn?“ Von Takeru kann ein überraschter Laut und wie er versuchte, ein Wort herauszubringen, sah er aus wie ein Fisch auf dem Trocknen. „Nein!“, sagte er irgendwann und klang nicht gerade überzeugt. Die durchschaute auch Masato sofort. „Also doch, hm... hast du's ihm schon gesagt?“ „Nein, wann denn? Außerdem bin ich nicht so wie du, der das so leicht über die Lippen bringen kann.“ „Hey~ soll ich dir helfen?“ „Wie denn?“ „Lass mich mal machen, okay?“ Etwas unwohl war Takeru schon dabei, dennoch nickte er ergeben. Es brachte eh nichts, nein zu sagen. Masato würde es trotzdem tun. ~+~ „Na endlich! Da seit ihr ja!", rief Kai mit breitem Grinsen und nahm jeden von ihnen einmal kurz in den Arm. "Ich möchte euch jemanden vorstellen.", verkündete er und machte einen Schritt zur Seite, während er mit dem Hand zur Couch zeigte, von der sich gerade ein bunthaariger Mann erhob und lächelnd auf sie zutritt. „Hallo Jungs, ich bin Miyavi.", verkündete dieser, noch ehe Kai etwas sagen konnte und verbeugte sich leicht. „Es ist schön, die Bandkollegen und Freunde von Kai kennenzulernen. Seine Freunde, sind auch meine Freunde.", bot er lächelnd an und legte einen Arm um Kais Taille. Dieser bekam rote Wangen und lächelte in die überraschte Runde. „Miyavi und ich sind ein Paar. Er unterstützt uns heute ein wenig.", erklärte er knapp und wartete darauf, das seine Freunde die Initiative ergreifen würden und sich nun selbst vorstellten, wenn Miyavi schon den Anfang gemacht hatte. „Mein Name ist Ruki.", quäkte der Kleinste und verbeugte sich kurz, bevor er zur Seite trat und Reita auffordernd entgegenblickte. Der Punk zupfte noch kurz an seinem Nasenband herum, ehe er den nächsten Schritt wagte und sich ebenfalls vorstellte. Dann kamen noch Uruha und Aoi und alle waren zufrieden. Bis auf Aoi, der nun etwas schüchtern lächelnd zu Miyavi trat und zu ihm aufsah. „Miyavi?" Der Bunthaarige sah ihn fragend an und nickte ihm aufmunternd zu. „Tut mir Leid, wenn ich jetzt vielleicht etwas zu direkt frage, aber ist Miyavi ihr richtiger Name und Miyabi nur ihr Künstlername? Ich bin gerade etwas verwirrt.", gab er irritiert zu. Der Bunthaarige nickte verständnisvoll. „Du darfst mich ruhig duzen Aoi. Hast du die neuste Musikzeitschrift nicht gelesen? Due'le quartz gibt es nicht mehr. Ich bin ausgestiegen und Miyavi werde ich heißen, wenn ich als Solokünstler anfange.", erklärte Miyavi und als er die zum Teil geschockten bis verständnislosen Gesichter der Jungs sah, wusste er, das er etwas zu erklären hatte und das tat er. Er erzählte ihnen von seinem ehemaligen Manager, der sie tagtäglich drangsaliert hatte und auch den Wunsch Kikases, das er bereits eher eine Trennung wollte, nur eben nie einen passenden Moment gefunden oder den Mut gehabt hatte, es ihnen zu sagen. „Das ist wirklich Schade. Eure Musik war wirklich gut.", meinte Aoi und lächelte traurig. „Hey~ Kopf hoch. Ich führe den Traum der Band weiter.", munterte ihn Miyavi auf und boxte ihm leicht gegen die Schulter. „Ja, hoffentlich funktioniert das so leicht." „Natürlich. Ich habe eine Menge Fans, die hinter mir stehen und Kais Liebe macht mich stark. Ich werde bestimmt nicht so leicht aufgeben." „Sag doch sowas nicht...", nuschelte der Drummer verlegen und sah, wie Ruki einen Kussmund formte und dabei grinsend auf Miyavi zeigte, bis er den Ellenbogen von Reita in die Rippen bekam und dümmlich vor sich hinkicherte. Genervt seufzte der Leader auf und klatschte in die Hände, um aller Aufmerksamkeit zu bekommen. „Jungs... Miyavi... Heute ist unser großer Tag. Wir haben die Chance auf einen Plattenvertrag. Wir hatten nicht viel Zeit für die Vorbereitung, aber wir haben uns wirklich verbessert. Ruki stolpert nicht mehr über Kabel und hält sogar die Töne. Das Zusammenspiel passt. Alles klappt gut. Ich hoffe, für die Jury ist es selbstverständlich, das wir noch nicht perfekt sein können, aber auf jedenfall steigerungsfähig sind. Wir müssen dafür sorgen, das sie uns nicht so schnell vergessen und das wir die Musik lieben! Tun wir das?" „Ja!" „Ich kann euch nicht hören??!" „Ja!!", kam es von den anderen vier und sie streckten die Faust in die Luft. Dann begann Miyavi zu klatschen und hörte erst auf, als er bei Kai angelangt war, um ihn an der Taille zu packen und ihn zu seinen Jungs zu tragen, die ihn jubelnd empfingen. „Du warst gut Kai.", lobte ihn der Bunthaarige noch, ehe lautes Geschrei ausbrach. „Auf den Leader!", rief Ruki und lachte vergnügt. Miyavi ließ den Brünetten zu Boden und entfernte sich schnell aus der Schusslinie, als die 5 einen Kreis bildeten und sich an den Schultern fassten, um ihre Köpfe zusammenzustecken. Grinsend beobachtete er die vor Energie sprühenden Jungs und ließ sich auf der Couch fallen. „Also wie sieht unser Kriegsplan aus?", fragte Uruha grinsend, obwohl ihn die Nähe Reitas bewusst war, der gleich neben ihm stand. Sollte er doch! Aoi liebte ihn! Er liebte Aoi! Er würde sich bessern und alles wäre perfekt. Reita hätte keinen Grund mehr, sie zu trennen. Vielleicht hatte er das einfach zu ernst genommen? Wäre der Bassist überhaupt dazu fähig? Hatte er so große Macht? //Ach quatsch!//, dachte er und verbannte diese Gedanken aus seinem Kopf. Heute war ein viel zu wichtiger Tag, als über so etwas nachzudenken! „Ich gebe euch eure Kostüme und ihr legt sie an. Dann schminkt ihr euch fertig und stylt euch. Wenn ihr damit fertig seid und wir noch Zeit haben, dann üben wir uns noch ein wenig ein.", schlug Kai vor und erhielt aufgeregtes Gemurmel zur Antwort. „Was war denn jetzt?", fragte der Brünette verwirrt. „Wir sind nur wegen den Kostümen so aufgeregt Kai.", erklärte Aoi und 4 fragende Augenpaare richteten sich nun auf den Leader. „Schon gut, ihr bekommt sie ja gleich.", lachte dieser und richtete sich ganz auf, um den Kreis zu durchbrechen, der sogleich in seine Einzelstücke zerfiel und lief zu einem großen Karton, um ihn auf den einzigen Tisch vor der Bandcouch zu hieven. Schnell öffnete er das Packet und nahm das erste Kostüm heraus. „Nach der Größe zu urteilen, müsste das Ruki gehören. Sieht ja schon mal toll aus. Hier Kleiner." „Nenn mich nicht klein!", zeterte Ruki, aber grabschte aufgeregt nach seinem Kostüm, um es mit großen Augen zu betrachten. „Ohhh...! Ahhh...!", machte er begeistert, legte es andächtig auf die Lehne ihres Sessels und machte sich daran, sich umzuziehen. Umkleidekabinen gab es hier nicht. So ähnlich wie Ruki, ging es auch den anderen. Jeder verzog sich begeistert mit seinem Kostüm irgendwohin und zog sich um. Nur Uruha hatte sich gut versteckt hinter die Couch positioniert und werkelte missmutig an seiner Hose herum. //Geh schon... !!// „Uruha? Ist alles okay bei dir und deinem Kostüm? Passt es nicht?", fragte Kai besorgt und lief um die Couch herum. Als er sah, was Uruha da tat, weiteten sich überrascht seine Augen. „Ist... d-das dein Ernst?!" Nun sahen auch die anderen auf. „Natürlich ist das mein Ernst. Es ist eine Überraschung für Aoi.", erklärte Uruha. Neugierig drehte sich Miyavi auf der Couch um, auf der er bis eben gesessen und geschwiegen hatte und starrte über die Lehne hinweg auf Uruhas... nackte Oberschenkel! Er pfiff anerkennend und er hielt dafür einen strafenden Blick von seinem Freund. „Ich meine... Das hat bisher noch niemand gemacht!", redete sich Miyavi sofort raus und wandte schnell den Blick von Uruhas Oberschenkel ab. „Das wird ihnen sicherlich gefallen.", setzte er noch hinzu und sah Kai entschuldigend an. „Was denn gemacht?!", fragte Ruki gereizt, da er endlich wissen wollte, was los sei und was die Überraschung für Aoi war. Fragend sah er zu dem Schwarzhaarigen auf. „Weißt du, was es ist Aoi?" Der Angesprochene erwachte aus seiner Starre, nickte schwach, da er sich denken konnte, was sein Koi getan hatte und starrte dann mit flammend roten Wangen zu Uruha, der nun lächelnd um die Couch herum lief und sich ihnen präsentierte. „Ich hab's dir ja versprochen, das ich sie irgendwann wieder für dich anziehen werde." Uruha hatte wahrhaftig seine Strapsen angezogen und die Hosenbeine wurden nun von diesen an seinen Beinen gehalten. „Du hast dich sogar rasiert...", stellte Reita nach einigen Schweigeminuten trocken fest. „Wieder die Strapsen anziehen?", fragte Ruki nur und hatte Mühe, den Blick von Uruhas straffen Oberschenkeln abzuwenden. //Nein! Uruha ist tabu! Schade nur, das er das nie für mich gemacht hat.// //Das muss Liebe sein.//, schwärmte Kai und sah erwartungsvoll zu Aoi, dem man ansehen konnte, das er vor Scham am liebsten den Raum verlassen würde. Und als ob Uruha spüren würde, was in seinem Freund vorging, trat er näher zu ihm, legte die Hände an seine Taille und redete leise auf ihn ein, so dass die anderen nichts verstehen konnten. „Ist alles okay mit dir? Ich hoffe, das ist nicht zu peinlich für dich. Wenn... dann tut es mir Leid. Nur ich wollte mal etwas Neues ausprobieren. Ich habe bisher noch keinen Musiker gesehen, der Strapsen trägt. Vielleicht höre ich auch die falsche Musik, aber Fazit ist, das ich das gerne einmal probieren würde und vor allem, um dir zu gefallen." „Ich hätte doch nicht wissen können, dass du das so öffentlich machen wolltest...", antwortete ihm der Schwarzhaarige ebenfalls im Flüsterton und legte seinen Kopf an Uruhas Brust. „Natürlich gefällt mir das...", setzte er noch hinzu und sah lächelnd auf. Noch immer zierte die Röte seine Wangen. „Ich bin froh, das ich meine Gitarre habe. Sonst hätte ich ganz schöne Probleme wegen dir und dann auch die Band.", sagte er noch vorwurfsvoll und tippe mit dem Finger gegen Uruhas Brust. „Weil ich dich damit geil mache?", fragte Uruha grinsend und strich dem Kleineren über die Wange. Dieser nickte nur und sah dann mit nachdenklicher Miene auf. „Hast du das mit Absicht geplant?" „Eh... geplant? Ich habe sie vorhin in meinem Schrank gefunden und dachte, sie würden dir gefallen und es würde schöne Erinnerungen vorrufen. Doch die Absicht, dich geil zu machen, daran hab ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Ich wollte dir eine Freude machen und wenn du den Anblick auf Dauer nicht ertragen kannst, dann führt das eben zu einer unangenehmen Nebenwirkung.", rechtfertigte sich der Blonde. “Darf ich mir jetzt dein Kostüm genauer betrachten?", setzte er noch mit neugieriger Miene hinzu und lies von Aois Taille ab. „Ja, okay.“, antwortete der Rhythmusgitarrist und trat einen Schritt zurück. „Wow, dein Oberteil gefällt mir. Hier mit den Ringen und dann die enge Hose noch. Herrlich.“ [1] „Na ich dachte, es wäre etwas langweilig, wenn wir alle das selbe Outfit nehmen und so hab ich wenigstens ein anderes Oberteil gewählt. Kai hatte ja mehrere zur Auswahl gehabt. Dann eine kleine Änderung und fertig. Deins ist aber auch anders. Deine linke Schulter ist frei, der Stoff glänzt ja richtig und du hast nicht nur schwarz genommen, wie wir, sondern noch lila und rot mit reingebracht. Das sieht heiß aus Ruha.“ „Wirklich?“, fragte der Angesprochene begeistert und Aoi nickte ihm grinsend zu. „Jetzt müssen wir uns noch fertig machen. Soll ich deine Haare stylen?“ „Ja, sei kreativ.“, grinste der Größere und begab sich zu seinen Sachen, um ihr Haarspray und die weitere Ausrüstung, wie z.B. die Schminke hervorzuholen. Auch die anderen hatten sich bereits an die Arbeit gemacht, nachdem sie sich genug einander begutachtet haben. ~+~ „Viel Glück Kai-chan.“, wünschte ihm Miyavi und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. Denk an dein Ziel.“ „Ja, das werde ich. Dann können wir uns näher sein.“, antwortete Kai verträumt lächelnd und sah ihn bettelnd an. Der Bunthaarige verstand, beugte sich vor und gab seinem Schatz einen Kuss. „Und jetzt zeig ihnen, was du drauf hast. Mir gefällt das Lied von euch schon mal, aber nun müsst ihr die Jury beeindrucken.“ „Danke Miya. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch und nun geh, erzähl kurz etwas über eure Band und sag deine Jungs an. Die sind schon ganz zappelig.“ Kai nickte, warf noch einen Blick auf die vier und reckte ihnen den Daumen hoch. Die Jungs taten es ihm gleich. Tief atmete der Leader ein und wieder aus, bevor er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an der Tür klopfte, hinter denen die Jury saß und auf sie wartete und nachdem das gewünschte „Herein“ von innen kam, drückte er leicht die Türklinke herunter und trat ein. Die Tür schloss sich hinter ihm und man konnte nur noch gedämpft vernehmen, wie Kai sich und seine Band vorstellte, kurz erzählte, wie sie zusammengefunden haben und wie lange sie diesen Traum von einer Karriere als Musiker schon haben und wer die Songs schrieb. Dann etwas lauter werdend, kündete er seine Freunde an, die daraufhin durch die Tür traten, noch ein schnelles „Viel Glück“ von Miyavi bekamen und sich zu ihrem Leader gesellten. Noch einmal nannten sie ihre Namen und verbeugten sich anschließend, ehe jeder an seinen Platz ging, ihre Instrumente anschlossen und auf das Startzeichen von Kai warteten, was auch sogleich darauf folgte. Dreimal schlug er seine Drumsticks aneinander und schon begannen die Jungs mit ihrem Song. [2] Dabei ließ es sich Uruha nicht nehmen, sich auf die andere Seite zu Aoi und Reita zu gesellen und den Schwarzhaarigen anzutanzen, der mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen versuchte, nicht auf Uruha nackte Oberschenkel zu starren und trotzdem auf sein Spielen einzugehen. Um sich abzulenken, wich auch er öfter auf die andere Seite und versuchte mit seiner Beweglichkeit und seinen Blicken das weibliche Publikum für sich zu gewinnen. Ruki tänzelte meist allein für sich an seinem Mikro und gab alles in seine Performance und seine Stimme. Doch auf einmal trat Reita an seine Seite blickte mit cooler Miene in die bereits halbwegs überzeugte Jury. Etwas verwirrt sahen sie allerdings schon aus, wenn man bedachte, das Bassisten meist im Hintergrund blieben und dieser Bassist auch noch einen Stofffetzen im Gesicht trug. Ruki und Reita tauschten einen kurzen intensiven Blick aus, bevor der Größere wieder an seinen Platz ging. Doch alles hat irgendwann mal ein Ende. So war es auch mit ihrem Auftritt. Nachdem Reita ihre Frage, warum er ein Band über der Nase trug, beantwortet hatte, durften sie den Raum verlassen. Kaum waren sie draußen, jubelten sie freudig drauf los und drei von ihnen lagen sich in den Armen. „Das war so cool, Jungs!“, schwärmte Ruki und zappelte von einem auf das andere Bein. „Ja, ihr wart wirklich großartig!“, schwärmte Kai und spürte, wie jemand in seinen Rücken piekste. Er fuhr hoch und drehte sich um. „Miya!“, quietschte er mit einem überdimensionalen Grinsen und fiel ihn um den Hals. Reita und Ruki betrachten die beiden einen Augenblick, ehe ihnen bewusst wurde, das zwei von ihnen fehlten. „Wo sind denn Uruha und Aoi?“, fragte der Sänger und gab einen überraschten laut von sich, als er sah, wie die Gesuchten etwas weiter entfernt standen und sich gierig küssten. Glucksend stieß er seinen Ellenbogen in Reitas Seite und zeigte auf die beiden Gitarristen, die sich gerade voneinander lösten und sich schwer atmend in die Augen sahen. „Das hast du aber absichtlich getan Ruha...“, keuchte Aoi und zitterte. „Ich habe nur Fanservice betrieben.“, meinte der Angeklagte mit unschuldiger Miene und leckte sich über die rotgeküssten Lippen. „Fanservice? Vor der Jury? Glaub ich dir nicht...“, erwiderte der Ältere trotzig und griff nach Uruhas Hand. „Sieh mal...“, drängte er und ließ den Blick sinken. Überrascht folgte der Blonde Aois Blick und lachte auf, als er das ,Problem' sah. „Lach nicht! Renn du mal damit rum, während sich eine schwere Gitarre dagegen drängt!“, zischte Aoi leise und sah auffordernd zu seinem Strapsen tragenden Freund auf. „Was...?“, fragte dieser unschuldig und musste Grinsen, als Aoi sich auf die Unterlippe biss und schwer mit sich zu kämpfen hatte. „Uruha... ich... Ich weiß, das... Ach man! Ich will das nicht alleine machen! Du bist Schuld und du musst die Sache ausbaden. Ich habe dir Gestern auch geholfen!“ „Und unser Gespräch?“, fragte Uruha mit ernster Stimme, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Natürlich entging dies auch Aoi nicht und seine Augen formten sich zu Schlitzen. „ICH will es aber!“ „Was?“ Der Schwarzhaarige schnaubte genervt auf. „Ich will, dass du mir einen bläst!“, fuhr er ihn mit flüsternder Stimme an. „Warum nicht gleich so, Schatz?“, erwiderte Uruha nur und verstärkte den Griff an Aois Hand. „Jungs? Geht schon mal in den Proberaum. Wir kommen gleich nach!“, rief er zu den anderen, die mit einem wissenden Grinsen mit den Schultern zuckten und davongingen. Dann funkelte der Blonde Aoi an und führte ihn mit eiligen Schritten zu den Toiletten. ~+~ Als Miyavi und Kai miteinander redeten und Reita und Ruki für sich waren, rutschte der Sänger näher an den anderen heran. „Du Rei? War das richtig, sie gehen zu lassen?“, fragte er leise und knabberte an seiner Unterlippe. „Ja. Aoi wollte es und nur dann darf Uruha, verstehst du?“ „Ah, also wenn beide es wollen.“ „Hm...“ „Rei?“ Ein genervtes Brummen folgte. „Nun ja... ich... Ich weiß, du magst dieses Thema nicht, aber... wann darf ich dich...“, stammelte Ruki und traute sich nicht, den Rest auszusprechen, da der Bassist ihn bereits mit zusammengezogenen Brauen musterte. „Wann ich mich nehmen lasse?“ „Oh...“, kam es von dem Kleineren und beschämt senkte er den Blick. „Ja. Wann du es willst...?“ „... bald, denke ich.“ Überrascht sah Ruki auf. „Bald?“ Der Blonde nickte knapp und zupfte gelangweilt an seinem Oberteil herum. Und ehe Ruki noch weiter nachbohren konnte, wandte er sich an Kai. „Hey Kai? Wann sind die denn endlich fertig mit diskutieren? Ich will eine rauchen.“ Der Sänger schloss enttäuscht den Mund. Nur ungern wandte sich der Leader von seinem Miyavi ab und hob fragend die Brauen. „Äh... was hast du gesagt?“, fragte er nach, da er von den Komplimenten seines Freundes zu abgelenkt gewesen war, um Reitas Frage zu verstehen. Der Bassist seufzte genervt, wiederholte aber seine Frage. „Ach so. Du kannst ruhig gehen Reita. Wenn sie fertig sind, dann schicke ich dir Ruki, um dich zu holen.“, meinte der Brünette grinsend und wandte sich wieder an den Bunthaarigen. „Hey! Warum denn immer ich?“, meckerte der Sänger und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Jetzt schmoll doch nicht gleich Ruki. Kommst du mit? Dann musst du mich auch nicht holen.“, meinte Reita und stand auf. „Okay, ich brauch auch eine.“ Dann gingen beide, ohne sich von den beiden Turteltäubchen zu verabschieden, aus dem Raum und hinaus aus dem Gebäude, um sich an die Wand zu lehnen und ihre Kippen zu ziehen. Die ganze Prozedur verging schweigend und auch danach herrschte Stille. Da Ruki sich mit Reitas Schweigen über das Thema bgefunden hatte, war es kein unangenehmes Schweigen. Reita war nun mal so und er würde sich daran gewöhnen müssen. ~+~ Gerade verließen Aoi und Uruha glücklich und Händchenhaltend die Toiletten, als ein junger Mann um die Ecke gelaufen kam, dabei mit roten Wangen und ängstlichen Blick über die Schulter hinweg nach hinten guckte und so direkt in sie hineinlief. Gerade noch so schafften es die beiden, den zitternden Mann festzuhalten, damit er nicht weiter rannte und womöglich zu Boden fiel. „Sie h-haben mich!“, brabbelte er ängstlich und sah mit großen, feuchten Augen zu ihnen auf. „Oh... Entschuldigung. Ich dachte, ihr wärt Hizumi und Tsukasa. Wer seid ihr?“ „Sind die nicht von... D'espairsRay?“, fragte Uruha verwirrt an seinen Aoi gewandt. Dieser nickte überrascht und wandte sich dann neugierig an den etwas Kleineren. „Das ist Uruha und ich bin Aoi und du bist...?“ Der junge Mann legte den Kopf schief. „Mein Name ist Kohara Kazamasa. Ich bin Praktikant und schon etwas länger hier, aber euch habe ich hier noch nie gesehen. Ihr seht einfach... toll aus, wenn ich das mal sagen darf! Oh... T'schuldigung. Mir wurde schon oft gesagt, ich solle keine Musiker bei der Arbeit belästigen. Ich muss jetzt gehen! Hizumi und Tsukasa suchen mich bestimmt...“, sagte Kohara und verbeugte sich. „Das kommt daher, da wir neu sind. Wir haben gerade vorgespielt und warten nun auf das Ergebnis. Schön dich kennenzulernen Kohara und danke für das Kompliment. Warum suchen dich die beiden denn? Vielleicht haben sie Arbeit für dich...?“, glaubte Aoi und sah, wie der Kleinere den Kopf schüttelte. „Die sind pervers und ärgern mich nur! Für die möchte ich nicht arbeiten... Bitte, verratet mich nicht.“, bat er mit flüsternder Stimme, öffnete leise eine Tür, die sich ganz in der Nähe der Toiletten befand und verschwand darin. Verwirrt sahen die beiden Gitarristen dem blondhaarigen Mann hinterher. War der gerade in die Besenkammer gestiegen? Erst als laute Stimmen an ihre Ohren drangen, drehten sie sich wieder um und taten so, als ob sie Kohara nie begegnet sind und gerade erst von der Toilette kamen. Gerade als sie um die Ecke bogen, um zu ihrem Bandraum zu laufen, wurden sie von den Stimmen direkt angesprochen. „Hey, wartet mal! Wer seid denn ihr zwei Hübschen?“ Sie stopppten in ihrer Bewegung und drehten sich langsam zu den beiden um, die, wie sie von Kohara erfahren haben, Hizumi und Tsukasa sein mussten. Als sie ihnen dann persönlich gegenüber standen, bekamen sie kaum ein Wort heraus. //Wow!!//, dachten sie nur und machten große Augen. „Halloho~? Seid ihr etwa Fans?“, fragte Tsukasa mit gehobenen Brauen und musterte Uruha mit einem gierigen Blick. Aoi entging dies nicht und schnell erhob er die Stimme. „Wir sind neu hier! Mein Name ist Aoi und das ist mein Freund(!) Uruha.“, stellte er sie vor und warf Tsukasa einen warnenden Blick zu. „Wow. Mutig, mutig, nicht war Hizumi-Schätzchen?“ „Ja Baby.“, lachte der Despa-Sänger und trat näher zu Aoi. „Dein Temperament gefällt mir~“, grollte er und wippte mit den Brauen. Das sah natürlich Uruha nicht gerne. „Machst du gerade MEINEN Aoi an?!“, fuhr er Hizumi an und ballte die Hände zu Fäusten. „Hey, hey~ Bleib locker Baby.“, meinte Tsukasa und verschränkte die Arme vor der Brust. Ängstlich trat Aoi zurück und sah von Uruha zu den Despa-Membern. „Tu ihnen nicht weh Uruha...“, bat er noch leise und brachte Hizumi und Tsukasa damit zum lachen. Als sich Uruha vor ihnen aufbaute, mussten sie noch lauter lachen. „Ich bin nicht dein Baby, klar?! Und NIEMAND macht MEINEN Aoi an! Und wenn ihr nicht gleich aufhört zu lachen, bekommt ihr meine hohen Absätze dorthin, wo's wehtut.“, drohte Uruha und packte beide am Kragen. „Autsch.“, kommentierte Hizumi belustigt. „Jetzt komm mal wieder runter! Nimm uns doch nicht so ernst man(n).“, meinte Tsukasa mit ernster Miene und riss sich los. „Noch einmal, dann werd' ich ernst. Komm Hizumi, das sind Langweiler.“ „Ja, hast Recht. Vielleicht finden wir Kohara.“ „Ja, mit dem machts Spaß.“, meinte Tsukasa und zusammen liefen sie den Ganz entlang. „Tsukasa? Ich hab Durst.“, klagte der Despa-Sänger plötzlich. „Ich kann dir leider nur Körperflüssigkeiten anbieten.“, meinte Tsukasa anzüglich grinsend, bevor er dreckig lachen musste „Yeah, genau mein Ding!“, stimmet Hizumi mit ein und beiden verschwanden um die Ecke. Fassunsglos blickte Aoi ihnen hinterher. „Oh Gott... die sind noch viel schräger, als ich gedacht hätte, aber... sie sind cool und ihre Musik ist gut.“ „Ja, aber so finster. Außerdem haben die kein Benehmen. Komm Aoi, wir gehe zu den anderen.“ „Danke, das du mich verteidigt hast.“ „Nicht dafür.“, meinte Uruha lächelnd und nahm Aois Hand in die seine. „Für das vorhin...?“ „Ja, zum Beispiel.“, grinste der Blonde und zusammen machten sie sich auf den Weg zum Bandraum. Dort angekommen, begrüßte sie Kai freudig, kurz nachdem Miyavi und er ihren Kuss gelöst hatten. „Wir können auch später wiederkommen, wenn ihr...?“, wollte Aoi vorschlagen. „Nein, nein. Bliebt. Ich bin schließlich nur der Gast.“, sagte Miyavi freundlich. „Ich kam vorhin gar nicht dazu, euch beiden zu sagen, wie gut ihr wart Jungs.“, setzte er lobend hinzu und grinste, als Aoi ein wenig rot um die Nasenspitze wurde. //Der Miyabi... also Miyavi sagt, das wir, also auch ich, gut waren! Wahnsinn!// „Danke Miyavi-sensei.“, hauchte der schwarzhaarige Gitarrist und verbeugte sich leicht. „Aber Aoi! Nicht so förmlich. Wir sind doch jetzt Freunde.“, lachte der Bunthaarige und legte seinen Arm um Kais Taille. „Richtig und jetzt setzt euch Jungs und entspannt euch. Der Tag war sicherlich schon anstrengend für euch gewesen.“, meinte Kai zweideutig und grinste, während er über Miyavis Hand strich. Während Uruha genervt die Augen verdrehte, nickte Aoi mit funkelnden Augen und schwebte beinahe auf die Couch zu. Um Uruhas Kopf braute sich inzwischen ein Unwetter zusammen. „Aoi?!“ „Hm...?“, machte der Schwarzhaarige leicht verträumt und schreckte auf, als der Jüngere ihn in die Seite piekste. „Träum nicht so vor dich hin. Ich brauche Aufmerksamkeit, sonst gehe ich ein.“, jammerte er und sah Aoi aus großen Augen an. Dieser blinzelte mehrmals, um wieder Herr seiner Sinne zu werden und rutschte grinsend an Uruha ran. „Soll ich dich massieren?“ „Au ja.“, stimmte Uruha freudestrahlend zu. „Hilfst du mir bitte mit dem Oberteil? Ich kann es ja nachher wieder anziehen, wenn wir zu dieser Jury müssen.“ „Ja. Gibt es da irgendwo einen Reißverschluss?“ „Nein, aber gleich hier vorne ist ein Verschluss, der sehr kompliziert ist.“ „Lass mich mal sehen...“, murmelte Aoi, tastete Uruhas Oberteil ab und barg schließlich den versteckten Verschluss. Schon nach wenigen Sekunden, hatte Aoi das Problem gelöst half dem Blonden, es auszuziehen. „Danke Schatz.“ „Nicht dafür.“, erwiderte dieses Mal Aoi und beförderte seinen Freund mit dem Bauch auf die Bandcouch. Dann ließ er sich knapp hinter seinen Hintern nieder und begann sofort mit der Massage. Überrascht stöhnte Uruha auf, krallte sich wegen der Anwesenheit Kais und Miyavis ein Kissen und legte es an seinen Mund, um seine Laute zu dämpfen. Diese sahen gerade mit großen Augen zu ihnen, bis sie begriffen, das Aoi den Blonden nur massierte. Dann mussten sie über ihre eigenen Gedanken lachen und fuhren fort, über die nächsten Wochen zu reden. Vielleicht könnten sie mal zusammen verreisen? Gerade wollten sie über den gewünschten Urlaubsort diskutieren, als jemand an die Tür klopfte und sogleich eintrat, als Kai den Besucher herein bat. Es war der junge Mann, der ihnen auch von ihrem Auftritt und ihrer Chance erzählt hatte. Riku war sein Name. „Sie werden erwartet.“, verkündete er knapp und stockte in seiner Bewegung, als er Aoi so zweideutig auf Uruhas Hintern sitzen sah. Mit geweiteten Augen, verbeugte er sich kurz und trat rückwärts aus der Tür. Dann schlug er die Tür etwas heftiger als gewollt zu und man konnte deutlich laute davon eilende Schritte vernehmen. Sofort sprang Aoi auf und half dem kichernden Uruha auf die etwas unsicher stehenden Beine. „Nicht, das der jetzt irgendwelche Gerüche hier verbreitet.“, murmelte Aoi mit roten Wangen. „Aber warum Gerüchte? Wir sind doch ein Paar.“, meinte Uruha und wippte mit den Brauen. „Jahaa~ Trotzdem... müssen ja nicht gleich alle wissen.“ „Schämst du dich etwa?“, stachelte der Blonde und bekam ein Kissen gegen die Brust geschlagen. Daraufhin musste der Größere lachen. „Oh mein Gott, bin ich aufgeregt!“, meinte der Schwarzhaarige plötzlich und half seinen noch immer grinsenden Freund wieder in sein Oberteil. „Wo sind eigentlich Reita und Ruki?“, fragte Uruha und ließ Aoi an den Verschlüssen rumwerkeln. „Die sind draußen eine rauchen. Ich gehe sie holen.“, sagte Kai und wollte gerade den Bandraum verlassen, als Uruha ihn zuvor kam. „Ich geh sie holen. Wartet auf uns vor der Tür, ja?“ „Okay...? Dann... bis gleich.“, sagte der Brünette überrascht, nahm Miyavis Hand, als dieser zu ihm getreten war und ging los. „Soll ich mitkommen Uruha?“, fragte Aoi unsicher nach, als dieser schon die Ausgangstür anvisiert hatte. „Nein, brauchst du nicht. Ich bin gleich mit ihnen zurück.“, meinte der Leadgitarrist und verschwand durch die Tür. Kurz sah ihn Aoi noch hinterher, ehe er sich schulterzuckend abwandte und Kai und Miyavi hinterher lief. ~+~ Als Uruha an die frische Luft trat und die beiden schweigend an der Wand lehnen sah, trat er zögerlich näher und räusperte sich, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. „Hey, sie sind mit der Auswertung fertig.“ Zeitgleich hoben Ruki und Reita ihren Kopf, nickten und schnipsten ihre aufgerauchten Kippen zu Boden. „Das wurde auch langsam mal Zeit.“, meinte Ruki und klopfte beim Vorbeigehen dem Gitarristen auf die Schulter. Reita wollte ihm folgen, blieb aber stehen, als Uruha einen Arm auf Reitas Schulter gelegt hatte und ihn eindringlich ansah. „Was...?“ „Ruki warte kurz!“, rief der Blonde noch dem Sänger hinterher, der verwundert stehen blieb und sich zu ihm wandte. „Ja?“ „Ich wollte euch danken... Für die Sache mit Aoi. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Vielleicht... habe ich einfach Angst, ihn jeden Moment verlieren zu können und will ihn deshalb immer bei mir haben, aber damit hab ich's nur schlimmer gemacht. Tut mir echt Leid... Wir, also Aoi und ich, wollten nachher ein wenig feiern gehen. Habt ihr Lust?“ „Kein Problem Großer, wir sind doch Freunde und Freunde helfen sich.“, meinte Ruki und nickte Reita auffordernd zu. „Und ein bisschen feiern wäre nicht schlecht. Bin dabei. Ich frag mal Kai und so. Bis gleich.“, setzte er noch hinzu und schon war er im PSC Gebäude verschwunden. „Danke Ruki.“, murmelte Uruha noch, denn Ruki war bereits außer Hörweite. Dann sah er zu Reita. „Hast du mich heute Morgen absichtlich provoziert?“ Der Bassist sah auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, damit Aoi es hört. Außerdem solltest du dir bewusst werden, was du für ihn empfindest und wie sehr du ihm wehtust. Ach und... keine Angst ja? Ich mische mich da nicht mehr ein. Nur wenn Aoi Hilfe braucht. Ich rede dich ihm auch nicht aus, aber ich könnte. Du solltest nur den Ernst der Lage kapieren.“ „Schon klar...“, erwiderte Uruha lächelnd und drückte Reita kurz an sich. „Danke.“ „Jetzt hör schon auf mit der Gefühlsduselei. Wir müssen rein.“, wehrte sich der Kleinere und schon Uruha grimmig von sich. Dieser musste kurz auflachen und folgte Reita hinein in das Gebäude. „Na endlich! Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr. Kai ist übrigens einverstanden mitzukommen, aber er würde gerne Miyavi mitnehmen.“, teilte Ruki beiden Neuankömmlingen mit. „Miyavi auch? Hm...“, machte der Bassist und hob die Brauen. „Ich weiß, ich gehöre nicht zur Band und ich würde auch gar nicht mitkommen wollen, wenn Kai mich nicht so anflehen würde. Ich gebe euch auch einen aus, wenn ihr wollt.“ „Ach Miyavi, das ist nett von dir. Hör gar nicht erst auf den Stinkstiefel hier. Du gehörst ja nun mehr oder weniger zu uns.“ „Wer ist hier'n Stinkstiefel?“, fragte der Stinkstiefel Reita gereizt. „Danke Ruki! Das ist echt lieb von dir!“, meinte Miyavi strahlend und knuddelte den Sänger. „Wah! Miya, du zerdrückst mich!“, jammerte der Kleinere und strampelte mit seinen Beinen durch die Luft, da ihn der Bunthaarige vom Boden gehoben hatte. „Miyavi! Lass Ruki am Leben, wir müssen jetzt reingehen.“, erinnerte ihn Kai und klopfte an der Tür. Es kam wie zuvor schon ein „Herein“ von innen und der Leader öffnete die Tür. Uruha ging voraus und Kai ging ihm nach. Da Miyavi Ruki wieder heruntergelassen hatte, konnte auch Ruki folgen, der sich noch schnell seine Kleidung richtete und als Aoi sich Reita gekrallt hatte, der gerade dabei war, Miyavi tausend gedankliche Tode sterben zu lassen, gingen auch die letzten beiden Members durch die Tür. Der schwarzhaarige Gitarrist schloss noch rasch die Tür hinter sich und stellte sich neben Reita auf. Dann verbeugten sich alle und die Auswertung konnte beginnen. ~+~ Ein unglaublich lauter Jubelschrei hinter den Türen ließ Miyavi ängstlich zurückweichen. Nur wenige Sekunden später, wurde auch schon die Tür aufgerissen und 5 überglückliche Musiker, teilweise mit Tränen in den Augen, kamen herausgewankt und steckten gröhlend ihr Fäuste in den Himmel. Sie hatten einen Plattenvertrag! Überglücklich mischte sich Miyavi unter die Meute und fiel dem am stärkten aufgelösten Drummer um den Hals. „Kaichen~ Herzlichen Glückwünsch mein Knuffel.“ „Miya, wir haben ihn...!“, schniefte Kai und krallte sich an seinen Freund. „Sie waren begeistert von uns und wollen so schnell wie möglich, das wir das Aufnahmestudio stürmen.“ „Kann ich mir vorstellen. Habt ihr schon einen Namen?“, fragte der Bunthaarige lächelnd und hob Kai kurzerhand von den Füßen. Dieser schlang schnell seine Beine um Miyavis Hüfte und seine Arme um seinen Oberkörper. „Nein, noch nicht.“ „Hm... Das wird schon noch.“, meinte Miyavi zuversichtlich und folgte den aufgedrehten Musikern zu ihrem Bandraum. „Meine Beine sind ganz weich. Ich glaub, ich kann nicht mehr laufen.“, klagte der Brünette und kraulte Miyavi geistesabwesend im Nacken. „Dann trag ich dich jetzt die gaaanze Zeit über.“, meinte der angehende Solokünstler lachend und stimmte für Kai in das Jubeln mit ein. In ihrem Bandraum angekommen... „Los, gehen wir Party machen Jungs!“, gröhlte Reita und befreite sich aus seinem Kostüm, um sich bequemere Sachen anzuziehen. Die anderen, bis auf Miyavi natürlich, taten es ihm gleich und schon verließen sie lauthals das PSC-Gebäude. Ruki zwang Aoi wieder zum Autofahren und Miyavi durfte das Steuer in Kais Auto übernehmen. Dieser hatte nämlich Angst, in seinem Zustand einen Unfall zu bauen. Und endlich gings los. PARTY!!! ~+~+~+~ [1] Disorder Outfit [2] Zakurogata no Yuutsu (Disorder Album) Mir ist vollkommen bewusst, dass dieses Lied nicht ihr erstes Lied war, aber hier schon. Petzt mich doch XP So und nun das versprochene Geschwafel... Ich bin unzufrieden mit dem Kapitel! XD° Es ist so... lang und ernst oO Mir fehlt mein Humor *schnief* Aber im nächsten kommt davon wieder mehr ;D *happy* Das wichtigste Kapitel würde ich sagen. *nodd* Es wird wieder etwas dauern, denn ich muss ab dem 25.8. wieder zur Schule u__u""" Vielleicht sieht man sich beim Kagrra, Konzert in Köln ^__^ Yay~ *g* Bis demnächst, hoffe ich ^^ PS: Ein Blick in meinem Weblog lohnt sich ;D Kapitel 3: Die Gründung der Clownarmee -------------------------------------- Knirschend drehte sich der Schlüssel im Schloss des Cafés I.S.P. und durch einen leichten Druck gegen die Glastür, konnte Yuji die Tür öffnen und trat ein. Das kleine Glöckchen über der Ladentür läutete. Schnell schloss der Brünette die Tür hinter sich. Warum, wusste er auch nicht so genau, aber sein Gefühl sagte ihm, das hier etwas nicht stimmte. Prüfend ließ er seinen Blick über die Theke schweifen, auf der Suche nach einer Notiz von Takeru, der am Abend zuvor länger geblieben war, das er sich, wie er zumindest behauptete, um die Finanzen kümmern zu müssen. Zum Glück hatte Yuji seine Augenringe überschminken können, die er durch seinen unruhigen Schlaf hatte einbüßen müssen. Letzte Nacht hatte er einfach zu viel über Takeru nachdenken müssen und außerdem ließ ihn seine Abwesenheit nicht aus der Ruhe. Obwohl sie nicht einmal ein Paar waren, geschweige denn zusammen wohnten oder sich lange kannten, ließ ihn der Weißblonde nicht mehr in Ruhe und er vermisste ihn permament, wenn er nicht bei ihm war. Der Brünette seufzte schwer auf. //Das ist so kindisch! Fast so, als bin ich von ihm abhängig.//, dachte er. Doch je länger er darüber nachdachte, desto realer wurde ihm diese Möglichkeit. //Bin ich schon abhängig von seinem Lächeln? Abhängig von diesem liebenswürdigen Charakter? Seinem süßen Grübchen und seinen glänzenden Augen?// „Takeru??“, rief er vorsichtig und spielte nervös mit seinen Fingern. Sein Herzschlag hatte sich willkürlich erhört. Als ein Rumpeln aus dem Büro kam, riss Yuji seine Augen entsetzt auf und lief darauf zu. //Er wird doch nicht...!// Plötzlich erstarrte er, als der Türknauf sich drehte und die leicht aufging, nur einem verpennten Takeru platz zu machen, der ihn mit Strubbelhaaren und der Matratzenverziering auf der rechten Gesichtshälfte verpeilt ansah. Er hatte die Nacht über hier verbracht. Als er Yuji erblickte, der ihn fassungslos und ärgerlich zugleich ansah, sog er scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und schlug die Tür wieder zu. „Äh... Takeru? Ist alles okay?!“, fragte der Brünette besorgt und klopfte an der Tür. „W-was machst du so früh hier?“, kam es gedämpft von hinter der Tür. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und ich... wollte dich sehen.“, gestand Yuji und legte sein Ohr an das kalte Holz, um zu lauschen. Ein überraschter Laut drang an sein Ohr. „S-Sorgen? Warum hast du dir denn Sorgen um mich gemacht?“ „Äh...,“ gab der Brünette ertappt von sich und zog nachdenklich die Brauen zusammen. „Es gibt viele Menschen wie Shouta. Da muss man sich Sorgen machen. Du bist nunmal... hübsch und... hast einen tollen Charakter.“, meinte Yuji mit ruhiger Stimme und hatte seine Hand auf die Tür gelegt. Langsam drehte sich der Türknauf erneut und ein Auge lugte dahinter hervor. Überrascht war der Brünette zurückgetreten als die Tür aufgegangen war und lächelte dem Weißblonden nun schüchtern zu. „Mir geht es gut...“, klärte Takeru den anderen mit leiser Stimme auf und öffnete die Tür ein Stückchen weiter. „Du solltest mich nicht so sehen...“, setzte er noch verlegen hinzu und versuchte seine Haare zu ordnen. „Warum nicht? So verpennt, siehst du richtig niedlich aus.“, haute Yuji unüberlegt raus und senkte danach peinlich berührt den Kopf. Der Weißblonde gluckste eben so verlegen auf, legte einen Finger unter Yujis Kinn und hob es an. „Danke Yuji.“ Dessen Wangen färbten sich durch die Geste und den zusätzlichen Worten rot. Zögerlich legte nun auch der Brünette seine Hand unter Takerus Kinn und drückte es leicht zur Seite, um sich die gemusterte Wange anzusehen. „Warum... hast du nicht bei mir geschlafen...?“, fragte er mit trauriger Stimme und setzte noch schnell hinzu: „Oder zumindest bei dir? Diese Matratze ist doch unbequem und viel zu klein.“, und dabei gestikulierte er mit den Händen in der Luft herum, ehe er sich mit einem noch röteren Gesicht auf den Hacken umdrehte und sich durch die Haare fuhr. „Du bist bei mir immer willkommen Takeru. Ich mag es nicht, wenn du unter diesen Umständen hier schläfst. Du hast etwas besseres verdient...“ Nach diesen Worten herrschte eine angenehme Stille, die erst durch einen glücklichen Seufzer unterbrochen wurde, der von Takeru stammte, der nun seine Arme von hinten um Yujis Bauch schlang und seinen Kopf an dessen Schulter lehnte. „Das ist lieb von dir Yuji, aber... ich möchte dir nicht unnötig zur Last fallen...!“, gestand der Weißblonde und verhinderte durch eine stärkere Umarmung, das der andere sich jetzt zu ihm umdrehte. Erstmal sah er noch total verschlafen und wie durchgev... aus und seine glühenden Wangen musste er nun nicht auch noch sehen! Der Umarmte grummelte unzufrieden, als er Takerus Technik begriff, schmiegte sich aber mit einem Lächeln an den anderen. „Takeru... du fällst mir doch nicht zur Last...! Das würdest du nie! Schläfst du heute... bei mir?“, fragte er und zog ein bittendes Gesicht. Zu seinem Unglück, sah es der Kleinere nicht, aber als der Griff um ihn noch stärker wurde, keuchte er überrascht auf und legte seine Hände auf die von Takeru. „Hey~ ich hänge an meinem Leben.“ schimpfte er halbherzig und grinste verzückt. //Denn in diesem Leben, lernte ich dich kennen.//, setzte er noch in Gedanken hinzu. „Also ja...? Oder... ja?“ „Mhm... schwer. Öhm... ja? Wenn es dir wirklich nichts aufmacht...!? Ich könnte natürlich auch zu mir, aber ich bin nicht gerne allein und hier fühle ich mich mit meinen Freunden verbunden, die mir mit dem Café geholfen haben. Wenn ich aber wirklich zu dir soll... dann...,“ setzte er an und fuhr nach kurzer Überlegungspause fort „Ich bin auch stubenrein und... und ich esse wenig!“ Damit wollte er ihm beweisen, das er ganz leicht zu handhaben war und gar nicht erst in seiner Wohnung auffallen würde. Warum er dies tat? Weil es ihm unangenehm war, die gute Seele Yujis auszunutzen. Sie kannten sich doch kaum und jetzt sollte er bei ihm schlafen? Dann fiel ihm etwas ein. „Möchtest du dafür Geld haben?“ „Hä? Wofür? Nein, nein! Brauchst du nicht! Ach Takeru... du machst dir einfach zu viele Gedanken. Quartier dich bei mir ein, solange du willst. Deine Anwesenheit ist Bezahlung genug. Vielleicht... kann ich dann auch wieder normal schlafen...“, sagte er zuversichtlich und wurde zum Ende hin immer leiser, in der Hoffnung, Takeru würde seine letzten Worte nicht verstehen. Falsch gehofft. „Wie? Besser schlafen? Wegen mir? Yuji, was redest du da?“ „Ähhhhhhh...!“, machte Yuji, befreite sich aus Takerus Arme, wirbelte dann mit seinen Armen ein wenig in der Luft herum, um den Kleineren abzulenken und bugsierte ihn schließlich zu einem der bunten Stühle hin. „Du bist sicher verspannt, hm? Komm, ich massiere dich ein wenig.“, meinte er mit übertrieben freundlicher Stimme und setzte seine Bewegungen an seinen Schultern an. „Aber...!“, wollte Takeru protestieren, doch die folgenden Worte gingen in einem Schnurren unter. „Ah... Yuji, das tut gut. Danke.“, meinte der Weißblonde, entspannte sich zunehmends und schloss die Augen. Das vorige Gespräch war vergessen. //Gott! Wie verrucht das klingt!//, dachte Yuji und leckte sich über die trocken gewordenen Lippen. Langsam ließ er seinen Blick wandern. Was für ein verführerischer Anblick! Mit verklärten Blick strich er die weißblonden Haare aus Takerus Nacken und beugte sich zu ihm hinunter. Kurz bevor Yujis Lippen Takerus Nacken berühren konnte, stoppte er abrupt in seiner Bewegung, als er den fremden, aber wohltuenden Geruch wahrnahm und blinzelte mehrmals, um wieder klar denken zu können. //Was... war denn das? Reiß dich zusammen!//, ermahnte er sich mit klopfenden Herzen und strich über Takerus Schulterblätter. Wie konnte man nur so eine zierliche Gestalt haben und so unglaublich süß und dann noch ein Kerl sein? Eigentlich würde man das für unmöglich halten, aber Takeru bewies genau das Gegenteil. Und nur zurecht! Das ist Takeru und so liebte er ihn eben und nicht anders... //Lieben? Tu ich das schon?//, fragte sich Yuji verwirrt und hielt in seiner Bewegung inne. Besorgt ließ Takeru den Kopf in den Nacken sinken und sah zu Yuji auf. „Alles okay? Du musst mich nicht massieren, wenn du nicht mehr möchtest.“, meinte er lächelnd, da er nicht mitbekommen hatte, was soeben beinahe geschehen wäre. „N-nein, nein! Passt schon...!“, murmelte der andere, konnte dem Weiblonden dabei allerdings nicht in die Augen sehen, was diesen verwirrt die Stirn runzeln ließ. Dann erhob sich Takeru, trotz leichten Rückenschmerzen und nahm Yujis Hände von seinen Schultern, um selbst seine auf dessen Schultern zu platzieren. „Ich sehe doch, das etwas nicht stimmt. Was ist es Yuji? Immer nur heule ich dir die Ohren zu, jetzt möchte ich wissen, was dir am Herzen liegt.“, meinte Takeru wahrheitsgemäß und legte den Kopf schief. „Yuji?“ //Du...! DU liegst mir am Herzen!//, schrie der Brünette in Gedanken, blieb aber nach außen hin stumm und starrte Takeru unbeholfen an. „Ich verstehe... du möchtest nicht darüber reden.“, murmelte die zierliche Gestalt, ließ seine Hände sinken und ließ den Kopf sinken. Nach dem Warum wollte er fragen, aber er wollte nicht zu neugierig sein. Vielleicht war es Yuji unangenehm darüber zu reden? //Denk nicht weiter darüber nach... Wenn er es dir erzählen will, wird er das schon tun. Ihr könnt euch schließlich kaum.//, dachte der Cafébesitzer, dem nun wieder einfiel, wo er sich überhaupt befand und schon flitzte er zur Ladentheke, nahm sich die Schürze und machte sie sich um. „Ich muss jetzt arbeiten Yuji, aber... ich habe immer ein offenes Ohr für dich.“, sagte er und lächelte dem anderen aufmunternd und ein wenig auffordernd zu, doch Yuji wendete sich mit roten Wangen ab und verdeckte sein Gesicht mit seinen herabfielenden Haaren. „Uhm... hai... Ich muss auch los. Wir... sehen uns heute Abend bei mir...?“, fragte der Brünette hoffnungsvoll und schmulte zwischen seinen Haaren hervor zu Takeru. Der Weiblonde nickte grinsend. „Versprochen.“, setzte er noch glucksend hinzu und verbeugte sich leicht. „Danke Yuji,... für alles, was du bisher für mich getan hast.“ Überrascht beugte auch Yuji den Rücken und sah erst wieder auf, als er die unsichere Schritte Takerus hörte, der auf ihn zukam. Fragend blickte er auf, gab einen überraschten Laut von sich, als er Takerus sanfte Hände an seinen Gesicht spürte und dieser ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab, ehe wieder verlegen zurücktrat. „K-keine... Ur...Ursache...“, gab Yuji stotternd von sich, wurde noch roter, als er eh schon war und trat Rückwärts aus dem Laden. Aus einem verlegen, aber glücklichen Lächeln Takerus, wurde ein entsetzter Gesichtsausdruck, als Yuji plötzlich über etwas stolperte und nach hinten sprang, wobei er sein Gleichgewicht nicht lange halten konnte und weiter der Straße entgegenstolperte. „Yuji!!“ „Wahh!“, schrie dieser vor Angst, als er ein Auto hupen hörte und ruderte mit den Armen durch die Luft. „Nein Yuji!“ Gelähmt vor Angst um den Brünetten, konnte sich Takeru nicht von der Stelle bewegen. Seine Knie schlotterten und instinktiv hielt er die Hände vor seine Augen. Er wollte dieses Unglück nicht sehen! //Bitte... rettet ihn doch jemand! Warum kann ich es nicht????!//, fragte er sich und machte sich Vorwürfe. Doch wie sehr er auch wollte, seine Füße bewegten sich keinen Millimeter! Kein Knall. Kein weiterer Schrei folgte. „Was...?“, piepste Takeru und linste durch seine Finger. Yuji hätte doch...!?? Oder nicht??! Oder nicht. Denn Yuji lag unversehrt in den Armen eines geschäftigt wirkenden Mannes im Anzug. Diese Szene kannte Takeru doch! War das nicht dieser Mann, dieser... dieser... Gackt! Dieser Mann namens Gackt, beschwerte sich gerade bei dem geschockten Yuji. „Sie müssen besser aufpassen! Seien sie nicht so egoistisch und denken sie ein bisschen an ihren Freund, der sich vor Angst schon fast in die Hose macht und jetzt auch noch anfängt zu weinen! Schämen sie sich! Los, gehen sie zu ihm und hören sie auf, mir ständig in die Arme zu fallen! Wegen ihnen komme ich zu spät zur Arbeit!“, meckerte er, stellte Yuji wieder auf die Beine, der zu den Worten des Mannes nur stumm und mit weit aufgerissen Augen wie betäubt genickt hatte und nun dem davon brausenden Anzugträger hinterhersah. „Danke...“, hauchte er schwach und schrie panisch auf, als ihn etwas mit weißblonden Haaren, schluchzend um den Hals fiel. „Oh Yuji...! D-d-du le-ebst!“, gab Takeru schluchzend von sich und zitterte noch immer am ganzen Körper. „J-ja. Dank dieses...“ „... Gackts. S-so heißt er... Wir s-schulden ihm w-wirklich viel...“ „Ja, sehr viel...“, murmelte Yuji noch immer etwas geschockt und nahm Takeru fest in seine Arme. Das dieser in Tränen wegen ihm ausgebrochen war, rührte ihn zutiefst und ließ ihn Hoffnung schöpfen. „Takeru ich...“ „Schhhh...“, machte der Angesprochene und genoss die Stille und die Nähe Yujis. „Ich bin so froh, das es dir gut geht...“, meinte er, lächelte glücklich und sah auf, als plötzlich die Kundenglocke schellte und ihn zusammenfahren ließ. „Oh...“, gab der Weißblonde traurig von sich und löste sich von dem Brünetten. „Schon gut. Geh Takeru... Ich muss auch. Wir sehen uns heute Abend?“ „Heil und Gesund. Versprochen.“, grinste Takeru, winkte fröhlich und lief schnell in den Laden hinein, um einen seiner seltenen Kunden zu bedienen. Doch zu Takerus Unglück, war es nur der Postbote gewesen, der nichts kaufen wollte, sondern ihm nur einen Brief reichte, auf dem seine Name maschinell draufgeschrieben stand und nicht einmal ein Absender darauf zu finden war. Sehr mysteriös. Die zierliche Gestalt drehte den Brief in seinen Händen, bis er sich dazu entschloss, seiner Neugier nachzugeben und den Inhalt herauszunehmen. Während er las, suchte er mit zittrigen Fingern nach einem Stuhl und setzte sich. Andernfalls wären seine Beine unter seinem Gewicht zusammengebrochen. Ängstlich ließ er seinen Blick durch den Raum schleifen. Kein Windhauch. Vollkommene Stille. //Niemand da... W-was soll ich nur tun?!//, fragte sich der Weißblonde und strich sich eine nachfließende Träne weg. //Yuji ist gerade weg und ich habe seine Nummer nicht.//, bemerkte er panisch und war kurz davor einfach aufzustehen und diesem hinterherzulaufen. Aus Angst. Bekam schließlich nicht jeder solche einen Brief: Du BiSt Zu sÜß FüR dIeSe WeLt ! IcH wErDe DiCh HoLeN kOmMeN SaGsT Du Es JeMaNdEn WiRd DiEsEr AuCh BeSeItiGt UnD KeInE PoLiZei ! ! ! Und die Buchstaben wurden aus irgendwelchen Zeitschriften oder Zeitungen herausgerissen und in irgendeiner Form nebeneinander geklebt. Vielleicht wollte ihm jemand ein Streich spielen? Aber... seine Freunde würden dies niemals mit ihm machen! Da war sich Takeru 100%ig sicher. Was also tun? Masato anrufen! Aber er durfte davon niemandem erzählen! Der Weiblonde biss sich verzweifelt auf die Unterlippe und grübelte über sein Problem nach. Als ihm bereits wenig später ein Ausweg einfiel, griff er nach dem Telefon und wählte Masatos Handnummer, denn zu Hause war der Brünette äußerst selten. „Takeru was gibt’s? Mach bitte schnell. Ich komme gerade zur Pediküre dran.“ „O-Oh natürlich! Tut mir Leid, das hatte ich vollkommen vergessen.“ „Mhm, so bist du nun mal Takeru. Also was hast du auf dem Herzen?“, fragte Masato mit einem etwas dringlichen Ton nach. „Was würdest du tun, wenn du einen na ja... etwas verdächtigen Brief bekommen würdest, in dem drin steht, das man süß ist und so und das man von jemanden abgeholt wird, um sich der Welt für einige Zeit nicht mehr zeigen zu können?“ „Eto... Hast du oder was fragst du mich das?“ „Neeeeeein! I-ich muss nur ein Rätsel lösen und da ich selbst keine Ahnung habe, dachte ich, frag ich dich mal.“ „Was für ein Rätsel denn?“ „Anoooo... Das ist so'n Kreuzworträtsel und irgendein Lösungswort, also Möglichkeiten, was man dann machen würde, passt in diese Lücke. Mir fällt aber nichts ein.“ „Aha... Seltsames Rätsel. Mhm... Ganz ehrlich?“ „Ja??“ „Das ist ne ganz billige Anmache. Fall bloß nicht drauf rein. Steht wenigstens drin, wer dir den geschrieben hat?“ „A-a-aber...?!“ „Takeru, mir kannst du doch nichts vormachen. Ich weiß, was du gerne liest und in den Zeitschriften ist ganz sicherlich kein solch Rätsel dabei. Und das du neuerdings Kreuzworträtsel löst, ist mir auch neu.“ //Verflucht!// „Nein, hab ich nicht!“, versuchte er Masato klarzumachen, während sein Blick zurück auf den Brief glitt: SaGsT Du Es JeMaNdEn WiRd DiEsEr AuCh BeSeItiGt < „Das braucht dir doch nicht gleich peinl-“, wollte Masato beginnen, als Takeru die Verbindung abbrach. Und während er mit der Rechten den Hörer beiseite legte, krallte er seine Linke in den Stoff über dem Herzen, welches schnell in seiner Brust schlug. //Bitte lass Masato nichts passieren!// „Takeru?!“, brüllte Masato schon fast in sein Handy, als ihn ein Tuten deutlich gemacht hatte, das Takeru aufgelegt hat. //Das... das hat er noch nie gemacht? Was ist da nur los?!//, fragte er sich besorgt, wurde jedoch von von einer Arbeiterin wegen seiner Nägel angesprochen, weshalb er sein Augenmerk vorerst wieder auf diese lenkte und Takeru immer mehr in die Ferne rücken ließ. Dieser tigerte unterdessen an seinen Fingernägeln knabbernd in seinem Laden auf und ab. Das tat er immer, wenn er aufgeregt war. //Erst passiert Yuji beinahe was und dann sowas. Hoffentlich ist das wirklich nur ein böser Scherz, den jemand mit mir treibt. V-vielleicht sollte ich das Café für heute schließen? N-nein meine Kunden! Die kann ich doch nicht im Stich lassen! Verlässlich muss ich sein, sonst verliere ich die wenigen, die ich noch habe.// Die Kundenglocke schellte. „Guten Morgen. Ich hätte gerne einen Kaffee zum Mitnehmen.“ „Oh guten Morgen! Kommt sofort!“, versprach Takeru hastig und wuselte hinter seine Theke zur Kaffeemaschine. //Bitte gib jetzt nicht den Geist auf.//, bat er die Maschine und war besonders vorsichtig im Umgang mit ihr. Und nur kurze Zeit später hatte eine zufriedene Kundin einen dampfenden Kaffee in der Hand und ließ den Weißblonden wieder alleine im Café zurück, welcher sich seufzend hinter seiner Theke auf einem Stuhl fallen ließ und die Beine anzog. //Wenn ich wenigstens nicht alleine wär...// +~+ //Was er wohl gerade macht?//, fragte sich Yuji währenddessen und versuchte mit größter Mühe nicht allzu deprimiert auszusehen, als ein Gruppe kleiner Kinder auf ihn zurannten und alle mindestens einmal in die Arme genommen werden wollten, um dann einmal Flugzeug spielen zu dürfen. Das ging dem Clown ganz schön auf den Rücken, aber man durfte sich ja nicht beschweren. An diesem Tag würde er, so glaubte Yuji, alles als positiv empfinden. Nach dem beinah geschehenen Unfall sah alles doch gleich ein wenig anders aus. Auch die Freude auf Takeru war gestiegen, da er sich nur zu gerne an das verzweifelte Gesicht seines weißblonden Engels erinnerte. //Was ich schon wieder denke! Noch ist er nicht meiner!//, dachte er bestimmend und schüttelte energisch den Kopf, sodass einige Kinder weinend zurück zu ihren Müttern liefen, weil sie dies als eine Art Ablehnung verstanden haben. Gerade wollte Yuji den Kleinen hinterherlaufen, um das wieder mit bunten Ballons gutzumachen, als ihm sein Verhalten schlagartig bewusst geworden war, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, die ihn zurückhielt. Der Clown wirbelte herum. Kinder schrien entzückt auf. „M-Maya?!“ „Ja das ist mein Name. Was siehst du so zerknautscht aus? Hast du dich mit Takeru gestritten??“, fragte der Kleinere mit einem fiesen Grinsen. „N-nein!“, antwortete Yuji daraufhin erbost und stemmte die Hände in die Seiten. Ein langgezogenes „Ohhhhhhhh....!“, kam von den Kindern, die glaubten, nun eine lustige Show mit ansehen zu dürfen. Verstanden sie eh nicht, was die Erwachsenen dort redeten. Mayas Blick verfinsterte sich und sein Grinsen wurde breiter. Ein wenig eingeschüchtert stolperte Yuji zurück, stolperte und fiel auf seinen bunt kostümierten Hintern. Die Kinder lachten. Und erst da bemerkte Yuji seine Zuschauer. Mit Schrecken erkannte der Clown, das Maya seine Messer gezückt hatte. //Sagte er nicht, er ist Messerwurfkünstler???! A-aber Takeru wiederum meinte doch, das er das überhaupt nicht kann!!//, fiel es Yuji wie Schuppen von den Augen und entsetzt weiteten sich diese. „So meine Lieben! Ihr wollt eine Show?! Die könnt ihr haben!“, rief gerade der kleine Teufel mit den Messern und wandte sich zu dem Brünetten um. „Ich würde dir raten, meinen Takeru in Ruhe zu lassen!“, zischte er drohend, bevor er mit einem Messer versuchte, die Erde rechts neben Yujis Bein zu treffen. Dieser schrie ängstlich auf und kniff die Augen zusammen. Was sollte das?! //Soll das ein Rachefeldzug werden??!// Begeisterte Aufschreie der Kleinen. //Erkennen die nicht, dass das kein Spiel ist?!//, fragte sich Yuji und sah sich hilfesuchend um. Und noch ein Messer! Dieses Mal neben seinem linken Bein. Yuji hatte es gar nicht kommen sehen. Zu seinem Glück konnte der Kleine das überraschenderweise doch ziemlich gut. An wen hatte er denn üben können?! An Takerus ehemaligen Freunden zuvor?! Dieser Maya war ihm nicht geheuer. Ganz und gar nicht geheuer. „Nein, bitte nicht! Hör auf!“, bat er, als Maya fies grinsend zwischen seine Beine zielte. //Der führt was im Schilde! Ich weiß es!// So wie Maya grinste, konnte man wirklich denken, der Kleinere hege etwas aus. Anfeuerndes Geschrei aus der Zuschauermenge spornte Maya an, seinen Arm nach hinten zu nehmen, um zum Wurf anzusetzen. Mit rasendem Herzschlag und panisch aufgerissenen Augen, versuchte Yuji in den letzten Sekunden seiner noch verbliebenen Fruchtbarkeit, nach etwas zu greifen, was er als Schutz würde nehmen können. Doch nur ein Kind befand sich in unmittelbarer Nähe und DAS ging ihm dann doch zu weit. //Lieber ich, als ein unschuldiges Kind!//, sagte er sich, kniff wieder die Augen zusammen und machte sich auf den unvorstellbaren Schmerz bereit, indem er sich stark auf die rot bemalten Lippen biss. Doch der Treffer ins Schwarze blieb aus. Stattdessen hörte Yuji ängstliches Geschrei der Kinder und einen ihm unbekannten Schmerzenslaut. Hatte Maya jemanden getroffen, der ihn in den Weg gesprungen war? Zögerlich öffnete Yuji ein Auge und öffnete sie ganz, als er überrascht feststellen musste, das jemand im Smoking und Zylinder vor ihm, den Rücken ihm zugewandt, dastand und Maya auf dem Boden lag, alle Viere von sich gestreckt und ängstlich zitternd, da ein Löwenjunges mit dem Vordertatzen auf dessen Brustkorb stand und ihn somit auf dem Boden nagelte. Mit einer Dressurpeitsche hatte der Löwendresseur dem ,Wurfmessermeister' das Messer aus der Hand geschlagen. „Maya ich hab dir gesagt, du sollst Yuji in Ruhe lassen! Was soll ich noch tun, das du es verstehst?“, fragte der mit dem Zylinder den am Boden Liegenden mit verärgerter Miene. „Wenn du glaubst, Takeru damit einen Gefallen zu tun, irrst du dich.“ „H-Hitsugi! Wir haben doch nur gespielt! Eine Show für die Kleinen, nichts weiter“, verteidigte sich der Kleine eingeschüchtert, als der kleine Löwe ganz nah an seinem Gesicht nach ihm schnüffelte. „Yuria, zurück!“, forderte Hitsugi mit freundlicher Stimme und strich der Kleinen über den Kopf, als diese sofort zu ihm zurückkehrte und nun um seine Beine herum schlich. Die Menschen, die die kleine Löwin entdeckten, machten einen großen Boden um die drei Zirkusarbeiter. „Das war nicht nur Show. Du kannst nicht mit Messern umgehen, das ist Fakt. Und jetzt steh auf und geh anderen auf die Nerven. Ich frag mich, warum der Direktor dich behält, wenn du hier gar nichts tust.“, meinte der Dompteur missgelaunt, strafte Maya mit einem Blick und drehte sich dann mit einem freundlichen und besorgten Blick zu Yuji um. „Yuji, alles okay?“, fragte er fürsorglich und reichte dem noch immer am Boden Liegenden die Hand. Dieser, noch immer erstarrt vor Angst, griff nach gefühlten Stunden die ihm angebotene Hand und ließ sich aufhelfen. Zuckte dann zusammen, als Yuria sein Bein striff plötzlich zu maulen anfing. „Ja, es gibt ja sofort Essen Yuria, aber erst muss ich Yuji versorgen.“, erklärte Hitsugi wie ein fürsorglicher Papa seinem Kind, kraulte kurz den Kopf der jungen Löwin. Dann bückte er sich nach dem Messer, welches er Yomi entrissen hatte, nahm mit seiner freien Hand Yujis Arm und führte ihn und die Löwin zu seinem Wohnwagen. Dort angekommen, dirigierte Hitsugi den eingeschüchterten Yuji zu einem ziemlich zerkratzt aussehenden Stuhl. „So setz dich, ich mach dir einen Tee. Das beruhigt die Nerven.“, versicherte er, legte die Dressurpeitsche und das Wurfmesser auf einen kleinen ebenso zerfetzt aussehenden Tisch. Die junge Löwin hatte sich inzwischen daran gemacht, Hitsugis Schlafcouch noch mehr in Stücke zu rupfen. Fassungslos blickte Yuji von der Löwin zu Hitsugi und wieder zurück, ehe er den Kopf schüttelte und auf seine zitternden Hände blickte, die sich in den Stoff seiner weiten Hose gekrallt hatten. //Ehrlich... ich hätte mir fast in die Hose gemacht, soviel Schiss hatte ich.//, gestand sich Yuji ein und atmete laut auf, sodass Hitsugi wieder auf ihn aufmerksam wurde. Da außerdem nur noch das Wasser auf sich warten ließ, welches langsam vor sich her zu kochen schien, lehnte sich der Dompteur gegen die Küchen anrichte und musterte Yuji. „Takeru hat dir wohl die Wahrheit über Yomi erzählt, nicht wahr? Sonst hättest du nicht solche Angst gehabt. Aber ganz ehrlich? Wäre ich in deiner Position gewesen, hätte ich genauso viel Angst gehabt wie du.“, versuchte er ihn somit zu beruhigen, doch damit ging es Yuji nicht wirklich besser. Ein Ratschen war zu vernehmen. Yuria hatte es geschafft, Hitsugis neues Kissen in Fetzen zu reißen. Doch anstatt die Löwin deswegen anzubrüllen, lächelte der Besitzer des ehemaligen Kissens nur. „Ist sie nicht süß?“, fragte er und Yuji fiel die Kinnlade herunter. //Süüüüß?????? Die ist gefährlich!//, dachte sich der Clown seine Antwort und es schien wohl, als hätte dies Hitsugi von seinem Gesicht ansehen können, denn dieser lachte auf. „Löwen sind nun mal wild Yuji. Und das wollen wir hier im Zirkus auch nicht ändern. Das entspräche nicht ihrer Natur. Außerdem habe ich ihr das Kissen mitgebracht. Sie hat heute Geburtstag musst du wissen. Deswegen gehe ich auch mit ihr spazieren. Sie liebt das. Muss sie nur von den Menschen fernhalten, die sie nicht kennt oder mag.“, erklärte der Dompteur und blickte mit einem glücklichen Lächeln auf die junge Löwin, welche das Interesse an dem Kissen verloren hat und nun durch den Wohnwagen tigerte und unzufrieden vor sich hinknurrte. Aus Angst, gefressen zu werden, versuchte Yuji die Beine anzuziehen, doch als der Stuhl gefährlich knackte, beließ er es lieber dabei und verfolgte die Löwin stattdessen mit einem ängstlichen Blick. „N-na dann.... a-alles Gute Y-Yuria.“, stammelte er und quiekte auf, als die Löwin zurück ihm zurücksprang und lauter knurrte. „O-ohhh h-hübsche Z-Zähne, die du da hast...!“, stammelte Yuji weiterhin und langsam bildeten sich Tränen, die seine Wangen hinabliefen. War wohl doch etwas zu viel in den letzten Minuten und Stunden gewesen. Endlich griff Hitsugi ein. Dieser packte Yuria unsanft am Nackenfell und zerrte sie von Yuji weg. „Warte kurz, ich bring sie zurück zu ihrer Mum. Dann ist dein Tee auch fertig. Und bleib bitte hier!“, bat Hitsugi den aufgelösten Yuji, nahm eine extra starke Leine und machte sie Yuria um. Diese brüllte noch unzufriedener auf, fügte sich aber, als Hitsugi sie aus seinem Wohnwagen führte und meinte, das es gleich Mittag geben würde. Als die Beiden weg waren und Yuji sich wieder selbst überlassen war, legte der Brünette seine behandschuhten Riesenhände versuchsweise auf seine Augen, um sie sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Dabei verschmierte er sein bereits verschmiertes Make-up noch mehr, aber das war ihm egal. Am liebsten würde er jetzt zu Takeru gehen, um in den Arm genommen zu werden. Und dieses Mal schämte er sich nicht für seine Gedanken. //Ich brauche ihn! Nur ihn, Takeru. Und am liebsten sofort...//, wünschte er sich und schreckte zusammen, als die Tür aufsprang und jemand eintrat, den er jetzt nicht erwartet hätte. Dieser jemand sah ihn ebenfalls überrascht an und fing dann plötzlich an zu grinsen. //Oh nein, nicht auch noch der!//, jammerte Yuji stumm und versuchte sein verschmiertes Gesicht zu verstecken. „Hat dir mein sexy Aussehen die Sprache verschlagen Yujilein? Nenn mich Sexgott, denn alle anderen Namen hab ich vergessen.“, meinte Saga im verführerischen Ton und hatte sich zu Yujis Ohr hinuntergebeugt. „Du weißt schon, was man in Kostümen so alles ausleben kann, hm?“, fragte der Größere weiter anrüchig und schreckte leicht zurück, als Yuji ihn mit grimmigen, aber total verheulten Gesicht entgegenblickte. „Saga, lass deine Hände und was weiß ich bei dir! Ich steh nicht auf deine dummen Anmachen!“ „Ach richtig. Lieber lässt du es dir von dem unschuldigen Takeru besorgen oder ist Hitsugi dein neues Opfer? Piercings sind ja so befriedigend, meinst du nicht auch?“, fragte Saga mit einem dreckigen Grinsen und leckte sich über die Lippen. „Arschloch...“, murrte Yuji und schniefte kurz auf. //Takeru...// Da ging Saga ein Licht auf. Er lehnte sich gegenüber dem Brünetten an die Küchenanrichte. „Hattet ihr etwa noch keinen Sex?“, fragte er schnarrend und hob die Brauen. Jetzt brannte Yujis Geduld durch. Konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen?! Erst wurde er fast von einem Auto überfahren, dann fast von einem Irren beschnitten und dann fast von einer Löwin aufgefressen worden! Der Brünette sprang auf und hob die geballten Fäuste. „Wir sind gar nicht zusammen, du...!!! Ich weiß nicht, was es dich überhaupt angeht! Das einzige was dich interessiert, ist es doch, wo du jeden Tag deinen Schwanz reinstecken kannst!“, brüllte er Saga an, der das Fass einfach zum überlaufen gebracht hatte. Hastig atmend blickte Yuji den aus der Fassung gebrachten Saga an. Langsam ließ er die Arme Sinken, als er begriff, als was er den anderen, der ihn auch noch so genervt hatte, bezeichnet hatte und das solche Worte niemand verdiente. Eigentlich kannte er den anderen überhaupt nicht. Er... war nur eben zur falschen Zeit am falschen Ort und mit seinen Worten bei der falschen Person gelandet. „E-es t-tut mir Leid... i-ich...“, wollte sich Yuji entschuldigen, doch begann er noch heftiger zu zittern und wieder nahmen Tränen ihm die Sicht. Was für ein chaotischer Tag! „Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich sehe doch, das es dir nicht gut geht und trotzdem provozier ich dich. Ich... ich wollte nur, das du deine angestaute Wut endlich rauslässt, bevor du es an einer falschen Person tust und dir damit alles verdirbst.“, gestand die Diva und senkte sein Haupt. Auch er zitterte leicht, denn Yujis Worte hatten ihn schwer getroffen. Überrascht sah er auf, als er plötzlich in eine Umarmung gezogen wurde. //W-was zum...?!// „Es tut mir Leid Saga! Ich wollte das nicht sagen, aber...! Aber du hast es echt übertrieben! Jetzt sind wir quitt... hoffe ich? Und... danke...“, sagte der Brünette und fiepte erschrocken auf, als er einen leichten Stoß bekam und dann auf den Stuhl zurück gedrückt wurde. „Hey, klar sind wir quitt, aber deine verheulte Schminke an meinem Arbeitsdress kannst du dir sparen. Und jetzt sei still und hör auf zu heulen! Ich schmink dich ab. Nimm dir für heute frei und geh zu deinem Takeru. Ich klär das schon irgendwie...“, meinte Saga und am brachte Yuji zum Grinsen. „Du bist also doch ein netter Kerl.“, sagte dieser daraufhin und hob die Brauen, als er den überraschten Ausdruck in Sagas Gesicht sah. Allerdings ging der Größere darauf nicht weiter ein und nahm sein Schminktäschchen hervor, welches er immer bei sich trug. Dann machte er sich ans Werk. Yuji sah aber auch wirklich zu schrecklich für seine Augen aus. Da musste was getan werden! Nachdem etwa die Hälfte geschafft war, wurde die Tür erneut aufgerissen und ein etwas hektisch wirkender Anzugträger mit Zylinder kam herein, blieb allerdings stehen, als er Saga sah, der irgendetwas, für ihn unerkennbares, mit Yuji tat. Schließlich hatte dieser noch sein Clownskostüm an. //Oh nein! Ich hätte ihn icht alleine lassen dürfen!// „Saga! Nimm die Finger von Yuji!“, sagte Hitsugi im Befehlton und näherte sich zögernd dem Geschehen. Dieser zuckte erschrocken zusammen, hatte er doch zu konzentriert an Yujis Gesicht gesessen und nicht gemerkt, das jemand reingekommen war, und rutschte mit dem Abschminktuch auf Yujis Nase ab und traf dessen Auge. „Ieeee!“, machte sich Yujis Schmerz bemerkbar und blinzelte heftigst, kurz nachdem der Größere das Tuch schnell zurückzog. „Wer wagt es zu stören?!“, fragte Saga sauer, der beim An- und Abschminken nicht gerne gestört wurde und sah zu Hitsugi auf. „Ach kommt der Herr auch mal wieder?“, wurde mit genervter Stimme gefragt, ehe Saga sich aufrichtete, Hitsugi mit einem Blick strafte und dann für Yuji nach einer Schüssel für frisches Wasser suchte, damit dieser sein Auge auswaschen konnte. Yuji entglitten währenddessen wieder aufgekommene Tränen, da die Flüssigkeit, die Saga zum Abschminken benutzt hat, ihm im Auge brannte. Überrascht musterte der neu Eingetroffene die Beiden. //Saga ist nicht über Yuji hergefallen?//, fragte dieser sich und kratzte sich verwirrt an der Stirn. „Tut mir Leid. Ich wusste ja nicht, das du Yuji beim Abschminken hilfst. Was machst du hier eigentlich?“ „Dich eigentlich besuchen kommen, aber stattdessen habe ich Yuji hier vorgefunden.“, erklärte Saga und hielt diesem gerade die Schüssel hin. „Danke...“, nuschelte Yuji unbeholfen, zog sich die riesigen Handschuhe aus und versuchte das Brennen zu stillen. „Ohne Hintergedanken...?“, fragte Hitsugi misstrauisch und wurde kurz darauf mit bösen Blicken bestraft. Aber nicht Saga bedachte ihn so. Zu seinem und auch Sagas Erstaunen, war es Yuji, der Hitsugi mit bösen Blicken strafte. „Nein, ohne Hintergedanken!“, sagte der Brünette und wollte somit Saga für seine Hilfe danken. Als dieser allerdings die Schüssel neben ihm auf dem Tisch abstellte und an ihm vorbei rauschte, stand Yuji verwirrt auf und wollte den Größeren aufhalten, um sein Verhalten zu hinterfragen. //Habe ich etwas Falsches gesagt?// „Lass es Yuji. Er wird dir eh nicht glauben. Niemand wird dir das glauben. Ich bin nun mal der, der ich bin... Ich muss zurück an die Arbeit! Hitsugi, wir sehen uns vielleicht später...“, meinte Saga noch ohne einen Blick zurück und ging, ließ die beiden einfach so stehen und vor allem, hatte er seine geliebte Schminktasche bei Yuji gelassen! „Was war denn nun...?“, fragte der Dompteur verwirrt und drehte sich wieder zu Yuji um, der noch immer Saga hinterher starrte. „Alles okay Yuji? Hat er wirklich nichts gemacht?“, wollte sich Hitsugi besorgt versichern und bemerkte überrascht die Tasche, die ihm nur allzu bekannt vorkam. //Die gehört Saga! Er würde doch nie... oder doch...?// „Hitsugi-kun, er... hat mir wirklich nur geholfen.“, versicherte ihm Yuji und ließ sich seufzend auf dem Stuhl nieder. „Kannst du mir bitte mit dem Rest helfen...?“, fragte er unsicher, weil er nicht wusste, ob er ihn um seine Hilfe bitten durfte. „Hhm... natürlich...“, murmelte der Dompteur stattdessen und nahm den Hut ab, um sich so wie Saga zuvor, vor Yuji zu knien und ein neues Tuch aus Sagas Täschchen zu ziehen und es mit der schminkelösenden Flüssigkeit zu benetzen. „Was... habt ihr besprochen...?“, fragte Hitsugi irgendwann und Yuji glaubte überrascht zu erkennen, wie so etwas wie Eifersucht in seinen Augen aufzublitzen schien. Oder täuschte er sich da nur? Vielleicht verwechselte er auch gerade mit Neugierde? Sollte er vielleicht nachfragen? //Hm... Nein, lieber nicht! Das geht mich nichts an.// „Ach... ein wenig über Beziehungen...“, meinte Yuji stattdessen lieber und erkannte nun sehr gut, wie Hitsugi bei seinen Worten überrascht den Mund geöffnet hatte, ihn aber doch schloss und lieber mit verdüsterter Miene sein Werk fortsetzte. //Hab ich schon wieder was Falsches gesagt? Am besten, ich halte einfach den Mund! Aber... irgendwas läuft da.// Da war sich Yuji sicher. Sonst hätte Hitsugi nicht so reagiert und Saga nicht so vertraut mit Hitsugi gesprochen. Auch war er sich 100%ig sicher, bei Saga so etwas wie Schmerz in seinen Augen erkannt zu haben, als Hitsugi ihm indirekt vorgeworfen hatte, Hintergedanken gehabt zu haben und über ihn - Yuji - hergefallen zu sein. „Hitsugi?“, fragte Yuji dann doch irgendwann verunsichert, als dieser fast fertig mit Abschminken war und immer noch schwieg. „Mhm?“, grummelte dieser, sah dann aber auf und wirkte etwas verletzt. „Alles okay?“ „Natürlich. Tut mir Leid. Mach mir nur gerade Sorgen um Yuria, die sehr launisch in letzter Zeit ist.“, log Hitsugi und schmiss das Abschminktuch in den in der Nähe stehenden Mülleimer. Und auch, obwohl sich Yuji denken konnte, da dies nicht ganz die Wahrheit war, beließ er es dabei und stand auf. „Okay, danke Hitsugi. Bringst du das bitte Saga? Ich will jetzt nur noch zu Takeru.“, gestand der Brünette wahrheitsgemäß und setzte die juckende Perücke ab. Erleichtert atmete er auf. „Kann man hier irgendwo eine Dusche nehmen?“ „Ja, ich führe dich hin.“, meinte Hitsugi und lächelte kurz sein übliches Lächeln, als es auch schon wieder verschwand und der Dompteur die Schminkutensilien zurück in dem Täschchen verstaute. „Danke.“ „Mhm...“ Und so kam es, das Yuji sich genießend unter eine der Duschen für die Angestellten stellte und sich mit angenehm warmen Wasser berieseln ließ, während Hitsugi, das Schminktäschchen umklammernd, nach Saga Ausschau hielt. //Takeru, ich bin gleich bei dir.// Fröhlich summend schnappte sich Yuji ein Handtuch und rubbelte sich trocken. //Und dann umarme ich dich und sage dir, wie sehr ich dich mag.//, nahm sich der Brünette vor und nickte mit leicht erröteten Wangen vor sich hin. //Auuu.... hoffentlich weist er mich nicht von sich! Ich brauche ihn! Er ist meine Droge, die mich glücklich macht! Nur er kann das.// +~+ Doch diese ,Droge' hatte gerade ganz andere Sorgen. Denn dieser war gerade aus seiner halb eingenickten Position aufgeschreckt und hatte, als er sich im Café umsah, eine schwarze Gestalt wahrgenommen. //Nanu? Die Kundenglocke?// Kurz warf er einen verwirrten Blick auf das kleine Glöckchen über der Tür, ehe er sich der seltsamen Person zuwandte. „Schönen guten Tag, mein Herr. Wie kann ich ihnen dienen?“, fragte Takeru höflich und stand auf, woraufhin der Brief vom morgigen Tag zu Boden fiel, der bis eben noch auf seinem Schoß gelegen hatte. Fragend blickte der Weißblonde zu seinen Füßen hinunter und erkannte erschreckend, um was es sich handelte, was dort mit zusammengeklebten Zeitschriftenschnipseln geschrieben stand. Ungewollt erhöhte sich sein Herzschlag und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. //Lass es nur ein Scherz sein...!//, bettelte er stumm und traute sich gar nicht, zu seinem merkwürdigen Besucher aufzuschauen. Als ihn dann plötzlich dieser Jemand an der Schulter berührte, war es, als ob ein Schalter in Takeru umgelegt wurde und ein panischer Schrei verließ seinen Mund. „Shhhhhhhhhhhht, Mensch Takeru! Das hält man ja nicht aus! Beruhige dich wieder. Ich bin's doch nur, Chiyu. Tut mir Leid. Aber irgend so'n Typ hat mir diesen schwarzen Regenmantel angeboten und mich solange vollgeschwatzt, bis ich ihm den abgekauft habe, obwohl es strahlender Sonnenschein ist und dann dachte ich, erschrecke ich mal meinen Kumpel Takeru. Tut mir Leid. War 'ne dumme Idee. Doch normalerweise bist du nicht so schreckhaft. Was ist los?“, fragte Chiyu und befreite sich aus dem Regenmantel. Takeru, dessen Herz sich beinahe überschlagen hätte, so schnell hämmerte es schmerzlich gegen seines Besitzers Brust, starrte Chiyu mit blassem Gesicht an. Seine Hand hatte sich in den Stoff über seinem Herzen gekrallt. „Ch-Chiyu...“, hauchte der Weißblonde und ließ sich erleichtert auf seinem Stuhl plumpsen. Der Angehauchte hob fragend die Brauen, legte den Mantel beiseite und trat um die Theke herum. Sein schlechtes Gewissen meldete sich. „Mensch Takeru, es tut mir Leid! Bitte sei mir nicht mehr böse. Komm ich lad dich zum Essen ein. Du kannst auch so viel essen, wie du möchtest. Ich bezahle auch.“, versprach Chiyu, machte sich kleiner, um Takeru zu umarmen. „Hast du Hunger?“ Takeru brachte ein schwaches Nicken zu Stande. Hatte er doch wirklich mit dem Schlimmsten gerechnet. „Schön, das du mich besuchen kommst.“ „Ach kein Ding. Los jetzt, zieh dich an Takeru. Ich entführe dich in dein Lieblingsrestaurent.“, meinte Chiyu grinsend. Nun sah der Weißblonde irritiert auf. „Was? Du kannst dir natürlich auch jedes andere Restaurent aussuchen. Musst du nur sagen, wohin es gehen soll.“, meinte Chiyu und lief Richtung Ausgang. Dabei hatte er sich seinen schwarzen Regenmantel geschnappt und ihn in seiner Tasche verstaut. //Entführen...? Kam der Brief von Chiyu??//, fragte sich Takeru währenddessen und erhob sich langsam. Noch immer zitterten seine Knie leicht. „Takeru, nun komm schon! Die Bahn kommt gleich! Und wenn wir da sind, erzählst du mir, was mit dir ist, okay?“ Hastig nickte der Weißblonde und löste die Schürze, um sie neben der Kasse abzulegen. Dann entnahm er den Inhalt der Kasse und verfrachtete diesen in einem Safe hinten im Büro. Anschließend folgte er Yuji mit seiner Jacke in der Hand und schloss sein Geschäft ab, ehe er immer noch recht schweigsam hinter Chiyu herlief, bis dieser einen Arm um seine Taille legte und ihn besorgt musterte. „Takeru, was ist los? Schweig doch nicht so.“, bat ihn der Größere und zog einen Schmollmund. „Willst du mich mit deinem Schweigen strafen?“ Leicht grinsend nickte der Weißblonde, löste sich von Chiyu und rannte los. „Chiyu, die Bahn!“, rief Takeru, versuchte all seine wirren Gedanken zu verdrängen und lachte gekünstelt auf. //Nein, das konnte nicht Chiyu gewesen sein. So weit würde er es nicht treiben! Aber wer dann??!//, fragte er sich noch, stieg in die Bahn und hielt für seinen Freund die Tür offen. „Danke.“, hechelte Chiyu ein wenig, stellte sich zu dem Weißblonden, der wieder etwas Farbe im Gesicht hatte und grinste vor sich hin. Doch bereits nach zwei Stationen, brach Chiyu wieder das Schweigen. „Du kannst nicht immer vor der Antwort davonlaufen Takeru. Erzähl mir davon, okay?“, bat er und gab einen überraschten Laut von sich, als die Bahn plötzlich eine Notbremsung vollzog und die stehende Besatzung durch den Wagen stolperte, fiel und schrie. „Takeru?!“, rief Chiyu besorgt, als er seinen Freund nicht entdecken konnte, kurz nachdem er sich selbst aufgerichtet hatte. „Takeru?!!“, rief er noch einmal und stolperte durch die Menge, die sich laut schimpfend bei ihm beschwerte. Nichts. Kein Takeru. Keine weißblonden Haare. Wo war sein Freund abgeblieben?! Ein wütender Schaffner eilte in ihr Abteil. „Wer hat die Notbremse gezogen?!“ „Notbremse...?“ //Takeru warst du das...?// ~+~ Inzwischen war Yuji mit einem Strauß Blumen in der Hand an dem Café I.S.P. angekommen. Doch zu seiner Verwunderung war dieses bereits geschlossen. //Takeru?!// Verwirrt klopfte er an der verschlossenen Tür, in der Hoffnung, den anderen dennoch in dem Laden vorzufinden. //Vielleicht wollte er nur ein kleines Nickerchen machen?// Als sich auch nach weiteren versuchen nichts rührte, wandte er der Tür dem Rücken zu und wollte mit gesenktem Strauß und traurig verzogenem Gesicht nach Hause trotten, als ein lauter und wütender Ruf ihn aufhorchen ließ. „Ist er das Masato?!“ „Ja aber Chiyu! Er ist ni-“, wollte Masato ansetzen, doch kam ihn Chiyu zuvor, indem dieser vorsprintete und Yuji, der gerade noch die Zeit gefunden hatte, sich gänzlich zu dem Heranstürmenden umzudrehen, zu Boden riss. Und zum zweiten Mal in weniger als zwei Stunden, landete Yuji auf seinem Hintern. Seinen Kopf hatte er Reflexartig geschützt, sodass dieser keinen Schaden davontrug, doch trug das Gewicht des ihm Fremden dazu bei, kaum Luft in seine Lunge zu befördern. „Wo ist Takeru?! Rück mit der Sprache raus! Wo hast du ihn hingebracht??!“, fragte dieser Chiyu ihn und hatte ihn am Kragen gepackt. //Was? Wohin? Takeru ist weg???!!// Verwirrt starrte ihn Yuji an und so sie Luft hastig zwischen seinen Zähnen ein. „K-könntest du b-bitte...!“, wollte er ihn bitten von ihm runterzugehen, doch nahm ihm dies Masato ab, der seinerseits Chiyu am Kragen packte und ihn in die Höhe hievte, sodass dieser erstmal zusehen musste, das ihm nicht die Luft abgeschnürt wurde. „Chiyu, du Dickschädel! Hör mir doch einmal zu, wenn ich mit dir rede!“, regte sich der Brünette auf, ließ Chiyu los und hielt Yuji eine helfende Hand hin. „Yuji, komm steh auf. Tut mir Leid, aber der Kleine ist total verzweifelt.“ „Ich bin nicht klein!!“, erwiderte Chiyu und zog einen Schmollmund. Nachdem Yuji sich hatte aufhelfen lassen, wäre er beinahe wieder zu Boden geglitten, als Chiyu plötzlich ganz dicht vor ihm stand. „Weißt du wirklich nicht, wo er ist??!“ Verwirrt schüttelte Yuji den Kopf. „Nein, ich wollte auch gerade zu ihm. Warum soll Takeru denn weg sein? Heute Morgen wirkte er nicht so, als wolle er weg.“ Verzweifelt fasste sich Chiyu an den Kopf und begann vor dem Café auf und ab zu tigern. „Ich hätte besser auf ihn achten sollen!“, heulte er auf fluchte leise vor sich hin. Ein wenig ängstlich und immer noch verwirrt trat Yuji neben Masato. „Masato-kun? Was ist nun mit ihm?“ „Hö? Ach der beruhigt sich bald wieder... denk ich. Er gibt sich die Schuld, weil er nicht genug auf ihn aufgepasst hat. Er war der Letzte, der ihn gesehen hat.“ „Und Takeru ist einfach verschwunden? Wie das? Hat Chiyu-kun das nicht gemerkt?“ „Neeeein, hab ich nicht! Wie auch?! Irgend so'n Volltrottel hat die Notbremse gezogen und in bin durch das Abteil gestolpert. Genau wie alle anderen auch. Niemand hat ihn gesehen und niemand hat ihn gefunden! Ich kann mir nicht vorstellen, das Takeru die Notbremse gezogen hat, aber er war einfach weg!“, mischte sich Chiyu ein und lief weiter. "Zu Hause ist er nicht, hier nicht. Ich weiß nicht, wo ich sonst nachgucken könnte!“ Nach diesen Worten begriff Yuji endlich, wie Ernst die Lage war. Erst hatte er mit dem Gedanken gespielt, Takeru wäre vielleicht nur eingeschlafen. Aber wenn er noch kurz vor seinem Verschwinden mit Chiyu unterwegs gewesen ist, dann war dies durchaus ernst zu betrachten! „Und was machen wir nun?!“, fragte er panisch, schenkte den Blumenstrauß einem vorbeilaufendem Paar und lief Chiyu beim auf- und abtigern hinterher, was dazu führte, das die beiden zusammenstießen, leise fluchten und sich die getroffenen Stellen an der Stirn rieben, ehe sie jeweils zur Seite traten, um an dem anderen vorbei zu können. Da sie die selbe Idee jedoch zur gleichen Zeit hatten, standen sie nun wieder voreinander und sahen sich nun leicht genervt an. „Ich hab's!“, stieß Masato plötzlich aus und die beiden anderen drehten sich zu ihm um. „Jaaaa????“ „Hey ganz ruhig ja? Ich dachte, wir fragen beim Zirkus nach. Takeru hat dort ja viele Freunde. Vielleicht wissen die, wo er ist?“ //Ja, vielleicht wollte er zu mir...?//, kam Yuji der Gedanke und er lächelte ein freudiges Lächeln. „Super Masato! Kommt, wir gehen!“, rief Chiyu sofort, packte Masato und den Träumer an den Armen und zog sie im Eilschritt hinter sich her. Stolpernd folgten sie ihm. ~+~ „Hab mich schon gefragt, wann du mich endlich drauf ansprichst. Ich dachte, wir klären das nie mehr Natürlich möchte ich Sex mit dir, aber auch nur dann, wen BEIDE es wollen. Meist hast du das entschieden und ich musste mich fügen. Natürlich habe ich es auch genossen, aber es wurde einfach zu viel Uruha. Du hast nie gefragt, ob ich einverstanden bin. Nie gefragt, was ich dabei denke oder fühle. Du fragst mich nicht mal mehr, wie mein Tag verlaufen ist. Das wichtigste, schien für dich nur noch der Sex zu sein. Und dann bin ich auch zu einem Entschluss gekommen. Entweder du lässt dir mit deiner Sexbesessenheit helfen oder es ist aus.“, verkündete Aoi mit ernsten Gesichtsausdruck, schenkte dem Blonden einen verletzten Blick, ehe er sich von der Couch erhob und zum Telefon schritt. „Denk bitte darüber nach Uruha. Ich würde dich nur ungern verlieren wollen.“, gestand Aoi, sah noch einmal über die Schulter hinweg zu seinem Freund und nahm dann den Hörer ab. War aber auch echt unpassend, das sie jetzt jemand störte! Aber vielleicht konnte ihn das auch von der derzeitigen Situation ablenken, denn Uruha schien zu geschockt zu sein, als das er ihm sofort hinterhergerannt kam. War er ihm überhaupt noch wichtig? „Hallo? Aoi, bist du dran?!“ Der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen und konzentrierte sich endlich auf seinen Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung. „Äh... hallo? Ja hier Aoi.“, meldete er sich schließlich und zwirbelte nervös einzelne Strähnen seines Haares zu Locken. Die Stille war unangenehm. Aber er durfte auch nicht so leicht nachgeben. Uruha muss endlich klar werden, was ihm an dieser Beziehung wichtig ist. „Schön das du da bist Aoi! Ich brauche deine Hilfe!“ Verwirrt blinzelte der Schwarzhaarige und sah auf seien Schuhe. „Was ist denn passiert Yuji?“, fragte der Schwarzhaarige nach schier einer Ewigkeit. „Takeru ist verschwunden! Chiyu geht gerade im Café nachgucken, ob er vielleicht eine Nachricht hinterlassen hat, aber ansonsten wüssten wir nicht, wo wir noch suchen sollten. Er ist nicht bei seinen Freunden vom Zirkus, nicht zu Hause und nicht bei mir! Ich mache mir Sorgen. So unendlich viele. Was ist, wenn ihm etwas zugestoßen ist?! Ich wollte ihm doch heute sagen... was ich für ihn empfinde und dann... als ob mir das Schicksal einen Streich spielen wollte, ist er einfach verschwunden! Es ist ein echt mieser Tag. Kannst du mir helfen suchen? Wir müssen uns aufteilen und überall in der Stadt nach ihm suchen!“, meinte Yuji bestimmend und Aoi konnte ganz deutlich vernehmen, das dieser schwer mit den Tränen zu kämpfen hatte. Doch trotz unpassendem Moment und seiner wirren Gedanken, klingelten bei ihm die Alarmglocken. Er musste helfen! Gegen seinem eigentlichen Vorhaben Uruha so lange vergammeln zu lassen, bis dieser eine Entscheidung traf, richtete er das Wort an den Blonden, der wie ein Häufchen Elend auf der Couch hockte und in dem Moment, als Aoi das Wort an ihn wand, erschrocken zusammenzuckte und ängstlich aufsah. „Uruha jetzt guck nicht so ängstlich. Du bekommst deine Zeit, aber lass dir davon nicht so viel. Ich warte nicht ewig auf deine Entscheidung. Wir müssen Yuji helfen. Takeru ist verschwunden!“ „W-wer...?“, fragte der Blonde verwirrt und stand auf. Warum waren seine Knie so schrecklich weich? Und warum bekam er nicht einfach den Mund auf und konnte Aoi sagen, was er für ihm empfand und warum er sich so benahm?! Er hatte seine Entscheidung schon längst gefällt! Auch wenn er vielleicht zu solchen dämlichen Sitzungen gehen musste, für Aoi würde er alles tun! Er liebte ihn und diese Liebe grenzte schon fast an Wahnsinn, das wusste er, doch machte der andere ihn einfach verrückt. Er wollte mit Aoi alt werden, ihn heiraten, selbst wenn er dafür in ein anderes Land reisen musste, wo dies erlaubt war und er würde dazu stehen. Damit riskieren, von seiner Familie restlos enterbt zu werden. Für Aoi würde er alles stehen und liegen lassen, um mit ihm überall hinzugehen. Am liebsten würde er ihm das Telefon aus der Hand schlagen, aber er beherrschte er sich. Wusste Uruha doch, wie wichtig ihm seine Freunde waren. „Erinnerst du dich an Shouta?“ Bei Uruha machte es Klick. „Ah klar, mein Sohnemann. Hat der Takeru verschleppt?“ „Wissen wir nicht, wäre aber gut möglich.“, meinte Aoi und wandte sich nun wieder an Yuji. „Hör mir zu, okay? Wir treffen uns vor dem Café. Bring alle mit, die helfen wollen. Ich werde auch noch ein paar Freunde von mir anrufen. Und mach dir nicht so viele Gedanken. Wir finden ihn schon.“, versicherte der Schwarzhaarige und schreckte zusammen, als er zwei Hände spürte, die sich um seinen erbebenden Körper legten. „Und wir machen den fertig, der es gewagt hat, ihm etwas anzutun.“, versprach Uruha, der seine Worte an Yuji gerichtet hatte. „Ich danke euch. Bis gleich...“, schniefte Yuji und legte auf. „Aoi ich...“ „Bitte Uruha... jetzt nicht. Ich glaub, das verkrafte ich jetzt nicht auch noch...“, meinte Aoi und dachte an das Schlimmste. Er löste sich aus Uruhas Umarmung und wählte die Nummer von Kai. Der Blonde stolperte währenddessen schwer getroffen von seinem Engel zurück und starrte dessen pechschwarzen Schopf an. //Unpassender Zeitpunkt. Uruha du Idiot! A-aber.. ich kann auch nicht mehr.//, gestand er sich ein, griff apathisch vor sich hinstarrend nach seinem Handy und rief Reita an. Und sowie bei Kai und Reita, als auch bei allen weiteren, die sie anriefen, war es die selbe Botschaft: „Takeru ist verschwunden. Fragt nicht. Treffen uns vor dem Café I.S.P. Dort wird alles erklärt.“ ~+~ Nach etwa einer Stunde waren alle angerufen und alle vor Takerus Café versammelt, die helfen wollten. Da waren die Members von Kra, Kagrra, und die Zirkusangestellten. Hitsugi mit seinen zwei kleinen Spürhunden(,auf seine Löwen hatte er leider verzichten müssen), Nao, Saga(, der Hitsugi keines Blickes würdigte), Maya(, der wie ein Häufchen Elend aussah). Und dann waren da noch Reita, Ruki, Kai, Uruha und Aoi, die noch immer keinen Namen für ihre Band, aber gerade auch viel wichtigere Dinge im Kopf hatten, als gerade darüber nachzudenken. Dann war da noch ein recht femininer Mann, der in einem Gothikkleid steckte und stumm und fast schon gelangweilt vor sich hinstarrte. Und zuletzt waren da noch Chiyu(, der endlich den Zweitschlüssel des Cafés in den Händen trug), Masato, Yuji(, der sich ängstlich hinter Masato versteckte, da ihm Hitsugis Hunde Angst einjagten) und Mitsuru(, wobei Yuji erfuhr, das dieser auch ein Freund Takerus war) Nach recht langen schweigsamen Minuten, indem sich niemand freiwillig meldete, die unwissende Mannschaft über die Geschehnisse der letzten Stunden aufzuklären, erklärte sich Aoi schwer seufzend dazu bereit, indem er in die Mitte des Kreises trat und die Hände hob. „Bevor wir hier noch einschlafen, kommt bitte etwas näher, damit ich nicht schreien muss, wenn ihr erfahren sollt, warum ihr hier seid.“, meinte der Schwarzhaarige und alle taten, worum er sie gebeten hatte. Wollten sie doch alle wissen, warum sie ihre Proben bzw. ihr faules herumgammeln und kuscheln mit dem Freund unterbrechen mussten, um jemanden, den einige nicht einmal kannten, zu suchen. Uruha hielt sich dabei eher im Hintergrund, doch beobachtete er seinen Freund anerkennend mit einem liebevollen Blick. //Hoffentlich gibt er mir noch 'ne Chance!//, bettelte er stumm und bewunderte den Kleineren für seine Stärke. „Einige von euch kennen ihn nicht, aber der Besitzer dieses Café, ein quirliger, wirklich netter Mensch, der immer für seine Freunde da ist und wir ihr sehen könnt, auch viele Freunde hat...“, dabei holte er mit den Armen aus und deutete auf all diejenigen, die wegen Takeru gekommen waren, um ihrem Freund zu helfen und fuhr dann weiter fort: „ist plötzlich spurlos verschwunden. Dieser Brief, Chiyu halte ihn bitte hoch, wurde im Café gefunden und lässt darauf schließen, was mit Takeru geschehen ist. Er wurde entführt. Entführt von irgendeinem Irren, der in dieser Stadt sein Unwesen treibt. Und nun liegt es an uns, seine Freunde und freiwilligen Helfern, danke, das ihr alle so zahlreich erschienen seid, ihn wieder wieder zu finden. Die Frage ist nur, wie gehen wir vor? Sollen wir die Polizei verständigen, damit der Entführer sich vielleicht an Takeru rächt? Die Möglichkeit findet, sich noch weiter und besser zu verstecken, oder versuchen wir selbst es, an den Entführer heranzukommen? Ich wäre dafür, das wir es selbst in die Hand nehmen. Nur hat jemand eine Idee, wie wir das anstellen könnten? Wofür wärt ihr?“, fragte Aoi in die Runde und drehte sich im Kreis, um jeden mindestens einen ernsten, aber fragwürdigen, Blick zuzuwerfen, damit auch jeder verstand, wie ernst er seine Worte meinte. Ratlose Blicke begegneten ihn. „Wie sollen wir ihn denn finden? Ich weiß gar nicht, wie er aussieht.“, meinte Izumi von Kagrra, und zuckte mit den Schultern, warf dabei seinen Kollegen ratlose Blicke zu. „Hat jemand ein Bild von Takeru?“, fragte Aoi an dessen Freunde gerichtet und Masato war es, der ein Bild aus seinem Handtäschchen zog. „Hat jemand etwas von Takeru dabei, damit meine Hunde seine Spur aufnehmen können?“, fragte Hitsugi und sah fragend in die Runde. „Im Laden ist seine Schürze! Würde dir das helfen?“, fragte Chiyu und machte sich bereits daran, die Tür des Cafés aufzuschließen. „Dann können wir uns auch reinsetzen und dort weiter überlegen. Takeru wird sicherlich nichts dagegen haben.“, meinte er weiterhin und hielt die Tür für die anderen offen, die nun das Café stürmten. Die, die es noch nie betreten hatten, sahen sich verwundert um. „Bunt, aber gemütlich.“, meinte Isshi und setzte sich auf einen pinken Stuhl. „Sieht aus wie bei mir zu Hause. Hier fühl ich mich wohl.“, verkündete Keiyuu grinsend und machte es sich auf einem giftgrünem Stuhl bequem. Als alle drin waren, wollte Aoi gerade den Mund öffnen, um noch einmal die Frage von zuvor in den Raum zu werfen, als ein Mann mit bunten Haaren vor dem Café auftauchte und sich verwundert umsah. Kai musste lachen, stand aber auf um mit einem glücklichen Grinsen die Tür zu öffnen und die Kundenglocke erklingen zu lassen. „Miya!“, rief er und gluckste auf, als dieser ihn sah, auf ihn zugesprungen kam und ihn hoch hob und knuddelte. „Na du mein Knuddelbärchen? Alles klar?“, fragte Miya breit grinsend und wollte Kai ein Küsschen geben, doch dieser legte verlegen seine Hand auf dessen Lippen. „Nicht vor den anderen Miya.“, bat er seinen Freund leise und verwundert sah sich der Größere um Café um, welches ihm auf Anhieb gefiel. „Wow, wie crazy! Hallo alle miteinander.“ „Miyabi? Was machst du denn hier? Wie gehts dir altes Haus??“, fragten Akiya und Yasuno und erhoben sich wieder von ihren bunten Stühlen. Hatten sie Miyabi, seit er Due lé quartz verlassen hatte, nicht mehr wiedergesehen. „Oh alle da! Schön euch zu sehen. Mir geht’s wunderbar, seit ich meinen Kai habe.“, verkündete Miyavi strahlend und setzte diesen ab. Kai war bei seinen Worten rot angelaufen. „Aber Freunde, nennt mich bitte Miyavi. Due lé quartz ist abgeschlossen und bald beginnt meine Solokarriere. Zumindest habe ich das vor.“, meinte er und wurde durch ein Räuspern auf Aoi gelenkt, der Miyavi abwartend musterte. „Aoi, was geht ab?!“, fragte der Bunthaarige glücklich, wurde daran gehindert, diesen um den Hals zu springen, da Uruha ihn auf einen knallpinken Stuhl verfrachtete. „Setzen und zuhören! Die Lage ist ernst! Ihr könnt, wenn wir Takeru gefunden haben, immer noch Quatschen!“ „Danke Ruha.“, sagte Aoi lächelnd und räusperte sich erneut, damit auch die anderen ihre Aufmerksamkeit wieder ihm widmeten und nicht dem Einrichtungsstils des Cafés oder dem Sitznachbarn. „Schön das wir nun endlich alle versammelt sind.“, meinte Aoi ein wenig genervt, nachdem er Yujis bettelnden Blick und dessen zuppeln an seinem Ärmel abgeschüttelt hatte. „Können wir nun wieder darüber reden, wie wir Takeru helfen können?!“, fragte er weiter und erhielt ein einstimmiges „Ja“, woraufhin der Schwarzhaarige erleichtert aufatmete. „Wie können wir es schaffen, das der Entführer auf uns Aufmerksam wird, damit wir ihn fassen können?“ Yuji hob leise aufschniefend die Hand, woraufhin Aoi ihn irritiert musterte. „Ja?“ „Der Entführer scheint süße Dinge oder Personen nicht zu mögen. Vielleicht müssen wir uns einfach nur so süß wie möglich geben und anziehen, damit er auf uns Aufmerksam wird.“, schlug Yuji vor und sah fragend in die Runde. „Ja, das ist doch schon mal ein Anfang! Was meint ihr dazu?“, fragte Aoi an die anderen gerichtet und pattete Yuji stolz den Kopf, was diesen einen Schmollmund ziehen ließ. „Ohne mich!“, meinte Reita grummelnd und stand auf, um den Raum zu verlassen, doch wurde er von Ruki am Gürtel gepackt und zurückgezogen. „Hey!“ „Reita, es heißt ja nicht, das unbedingt du diesen Part übernehmen musst!“, redete ihm der Sänger ein und erhielt ein zustimmendes Nicken. Da sich auch nach ein paar Minuten niemand meldete und Kai, der sich dann opfern wollte, von Miyavi so lange mit Hundeaugen weinerlich angesehen wurde, bis dieser wieder den Arm sinken ließ, meldete sich Yuji zu Wort. „Ich mache es! Ich will diesen... perversen Entführer finden und...!“ „Nein, du ganz sicher nicht Yuji! In deinem Zustand hältst du den Druck auf Dauer nicht stand und so verheult wie du bist, wird dich auch niemand süß finden.“, protestierte Masato und stand auf. „Ich mache es. Ich muss wissen, was mit Takeru ist.“ „Nehmen wir doch mehrere! Das erhöht die Chancen. Hier sitzt noch jemand, der bestimmt nichts dagegen hätte, im Lolitakleidchen herumzulaufen. Er will mir seinen Namen nicht verraten, aber...-“, wollte sich Maya zu Wort melden, doch hatte er plötzlich eine Hand in seinem Gesicht, die ihm das Sprechen verbot. Der, den er gemeint hatte, schien wohl nicht darüber begeistert zu sein, das Anziehpüppchen sein zu dürfen und schüttelte mit dem Kopf. Irritiert, weil der Mann im schwarzen Lolitakleidchen nichts sagte und etwas dagegen zu haben schien, obwohl er schon fast so herumlief, wie sie es bräuchten, meinte Aoi in die Runde: „Die Idee von ihm ist gut. Ano...“, begann er und wandte sich mit bittendem Blick an den Unbekannten, der bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte. „Warum möchtest du uns nicht dabei helfen? Du kannst doch auch gerne so bleiben, wie du bist. Sieht doch süß genug aus, oder Jungs?“ „Ähm... Aoi? Ich glaube, da bist du an der falschen Adresse. Das ist Mana. Er möchte nicht als süß bezeichnet werden und deswegen würde er dabei auch nie mitmachen, denk ich.“, erklärte Miyavi und fragende Blicke richteten sich auf ihn. „Wer hat ihn eigentlich angerufen?“ Schulterzucken der anderen. „Der Jenige ist jedenfalls selbst nicht gekommen.“, stellte Keiyuu fest und richtete sich etwas auf seinem Stuhl auf. „Mana, möchtest du trotzdem irgendwie helfen? Vielleicht findet er dich, so wie du bist, auch toll?“, meinte er und sah lieb lächelnd zu dem immer noch genervt wirkenden Mana auf. „Und wie soll er Takeru helfen, wenn er nicht spricht?“, warf Maya ein und fing an zu lachen. Für ihn war das mehr als suspekt. Warum sagte der andere nichts? Mana, der sich nun fehl am Platze fühlte, erhob sich von seinem dunkelblauen Stuhl, verbeugte sich leicht und verließ schweigend das Café. „Super Maya! Das du auch immer alle vergraulen musst.“, schimpfte Hitsugi genervt, stand besorgt auf, als er seine beiden Lieblinge, die er draußen anbinden mussten, bellten. „Du bist mit deinen Löwen auch nicht besser!“, verteidigte sich Maya und verschränkte die Arme. „Ich habe mein Hobby wenigstens zum Beruf gemacht! Was ist denn bitte dein Hobby?“ „Singen und ich bin schon sooooo knapp davor, jemanden zu finden, der mich dabei unterstützt!“, meinte Maya stolz und stand nun auf seinem Stuhl. „Alle Achtung! Der muss Nerven wie Drahtseile haben.“ „AUFHÖREN!!“, brüllte Aoi, denn Yuji war mal wieder in Tränen ausgebrochen. Dieser war aber auch ein nervliches Wrack geworden, seit Takeru weg war und Hitsugi dann auch noch mit seinen Hunden angekommen war. Wenn es nicht um Takeru gegangen wäre, dann wär er wahrscheinlich schon längst über alle Berge gewesen. „Ich werde auch mitmachen.“, setzte er aufopfernd hinzu und bemerkte, wie Uruha empört nach Luft schnappte und nun näher an den Tisch heran trat. „Aoi bitte...! Sei doch vernünftig!“, bat er den Schwarzhaarigen, der Angst um seinen Schatz bekam. „Aber Ruha! Irgendwer muss es doch tun und anscheinend sind hier alle feige!“ „Hey, ich bin nicht feige!“, kam es gleichzeitig von Yasuno, Keiyuu, Saga und Ruki. „Gut, dann macht ihr auch mit!“, meinte Aoi bestimmend und schlug auf den Tisch. Mit ihm war nun nicht mehr gut Kirschen essen. „Wenn wir uns nicht langsam einig werden, dann passiert sonstwas mit Takeru und der Täter verschwindet vielleicht aus der Stadt!“ „Aoi hat Recht.“, stimmte Kai zu, stand auf und schenkte seinem Koi einen entschuldigenden Blick. „Ich bin dabei.“ „A-aber Kai! Nein, das lass ich nicht zu! Ich will nicht, das dieser Kerl mir meinen Kai raubt!! Wir benötigen eh unauffällige Aufsichtspersonen, die dann, wenn sie etwas seltsames bemerken bei unseren ,Testpersonen', eingreifen können. Wir können nicht erwarten, das unsere sich aufopfernden Freiwillige auch noch den Entführer fassen! Alleine schaffen sie es nicht!“, meinte Miyavi und war aufgestanden. Dann schlang er seine Arme um Kais Taillie und drückte ihn besitzergreifend an sich. „Miyavi hat vollkommen recht. Auch ich möchte nicht, das Aoi etwas passiert“, gestand Uruha und legte seinerseits seine Arme um den Schwarzhaarigen, welcher nun etwas verlegen zu seinem Koi aufsah. „Ich mache auch mit.“, meldete sich Akiya zu Wort und kurz darauf stand Isshi auf und ballte die Fäuste. „Und ich werde ihn beschützen...!“ Verwirrte Blicke Akiya seits, dann ein Lächeln. „Okay... Ich vertraue dir.“ „Wie niedlich! Und wer passt auf mich auf?“, fragte Keiyuu grinsend und sah sich nach seinen Kollegen um. ER hoffte ja das... „I-ich... Ich werde auf Keiyuu aufpassen.“, versprach Mai und stand auf, lächelte verlegen in Keiyuus breit grinsendes Gesicht. „Und ich passe auf Yasuno auf.“, meinte Yuura und stand ebenfalls auf. Und so ging das so lange weiter, bis jeder mehr oder minder zufrieden jemanden hatte, auf den er sich verlassen konnte. Zu Sagas Übel, war es Hitsugi, der sich freiwillig gemeldet hatte. Chiyu hatte sich für Masato gemeldet. Nao hatte sich noch als ,Versuchskaninchen' gemeldet, woraufhin Shin ihm seinen Schutz angeboten hat. Miyavi für Kai. Reita für Ruki. Und Maya...? Der hätte jetzt wohl am liebsten auf den Unbekannten aufgepasst. Denn dieser hatte seine Neugierde geweckt. So blieben Izumi, Nao, Mitsuru und Maya als ,Schutzpersonal' übrig, die Verdächtige beobachteten sollten. Nachdem das geklärt war, blieb immer noch eine Frage offen. „Und was sollen unsere Aufsichtspersonen tragen? Es wäre doch zu auffällig, wenn sie in Zivil um uns herumlaufen würden.“, meldete sich Saga zu Wort und verschränkte die Arme. „Gut aufgepasst.“, meinte Aoi und verzog die Stirn in Falten. Er grübelte über die verzwickte Lage nach. „Hm...... ich hab's!!“, rief Maya begeistert. Genervtes Stöhnen Hitsugis. //Dabei kann doch nichts Gutes dabei rauskommen...// „Jetzt lass ihn doch wenigstens mal ausreden.“, schimpfte Nao und stieß Hitsugi seinen Ellenbogen in die Rippen. „Da der Zirkus in der Stadt ist, laufen auch viele unserer Clowns immer auf dem Marktplatz herum. Die Aufsichtspersonen können sich doch als Clowns verkleiden!“, warf Maya ein und lachte auf, weil ihm seine Idee selbst so gefiel. Es wäre bestimmt total lustig, die anderen in Clownskostümen zu sehen. Er würde sich da schön raushalten. „So eine Schwachsinnsid-!“, wollte sich Hitsugi beschweren, der nichts davon hielt, in solch blödem Kostüm herumzulaufen. Wie dämlich er sich dabei vorkommen würde! Die Kinder würden ja doch nur schreiend vor ihm weglaufen, wegen seiner vielen Piercings. „Ich bin Dompteur und kein Clown!“ „Denkst du etwa, ich finde es toll, in einem Kleid herumzulaufen?“, schnaubte Saga. „Oder ich... ich in einem Clownskostüm! Also ich muss diesem Piercingskerl wirklich zustimmen! Das ist eine schwachsi-!“ „Reita, jetzt hab dich nicht so! Es geht dabei um meinen Schutz!“, meckerte Ruki und verschränkte beleidigt die Arme. Grummeld setzte sich Reita und verschränkte ebenfalls die Arme. „Na gut...“ „Juppie!!“, freute sich Ruki und viel seinem Koi um den Hals. „Ja, ja...“ „Bevor wir jetzt noch ewig weiter rätseln, machen wir einfach das, was Maya vorgeschlagen hat und machen uns an die Arbeit! Bitte... ich habe Angst um Takeru... Ich brauche ihn doch...!“, meinte Yuji verzweifelt und wurde von Aoi in die Arme genommen. „Okay, ihr habt gehört, was Yuji gesagt habt! Wir treffen uns in einer Stunde auf dem Marktplatz.“, verkündete Aoi und entließ die Runde. „Bilden wir eine Clownarmee!“, rief Maya grinsend und freute sich, das alle mit seiner Idee einverstanden waren. Sogar Hitsugi hatte sich gefügt. ZU seinem Erstaunen, denn dieser schien ihn ja nicht sonderlich zu mögen, wie er am Mittag hatte feststellen müssen. War er denn so schlimm? Vielleicht sollte er sich auch bei Yuji entschuldigen? Und bei Hitsugi? Neeeeeee! Maya schüttelte den Kopf. „Was ist los Kleiner?“, wurde er plötzlich gefragt und wirbelte mit gehobener Faust herum. „Ich bin nicht kl-!“, wollte er sich gerade aufregen, als er einen erblickte, der noch kleiner war als er. Sprachlos öffnete er den Mund und schloss ihn wieder. „Selbst klein...“, grummelte er schließlich und fiepte überrascht auf, als der Sänger von Kra einen Arm um ihn legte. „Hey sei doch nicht gleich beleidigt. Ich meine es doch nicht böse. Ich kenn dich ja gar nicht.“, meinte der Schwarzhaarige und lächelte unschuldig. Da konnte selbst Maya nicht wiederstehen und gegen seine Prinzipien, zog er einen Lollie aus seiner Tasche hervor und überreichte ihn Keiyuu. „Vielleicht kann man das ändern?“, fragte er verlegen und nahm sich selbst auch einen, grinste Keiyuu breit an. „Du hast ja so süße Grübchen wie Kai-chan!“, giggelte Keiyuu plötzlich los und zwickte Maya in die Wange, bevor er dankend den Lollie annahm. Schmollend rubbelte der Größere über die gezwickte Stelle. „Wer hat Grübchen? Niemand kann meinen Kai schlagen!“, meinte Miyavi plötzlich, und sah mit neugierigem Blick zwischen Keiyuu und Maya hin und her. „Maya hat Grübchen!“ „Nein wie süß“, murrte Hitsugi und lief Augenrollend an ihnen vorbei. „Was hat der denn?“, fragte Kai und seine ,Mutterinstinkte' ließen verläuten, sich vielleicht einmal mit dem Fremden zu unterhalten. Doch bevor Kai hätte etwas tun können, drückte Miyavi ihn noch ein wenig mehr an sich ran und gab ihm mit einem warnenden Blick zu verstehen, sich nicht in alle Angelegenheiten einzumischen. Vielleicht würde sich das von selbst klären. Und so kam es auch. Zumindest wagte Maya den ersten Schritt, indem er sich bei den anderen entschuldigte und zu Hitsugi aufholte. „Was ist eigentlich dein Problem? Kannst du mir das nicht einfach sagen, anstatt mich ohne Erklärung dumm anzumachen? Das heute Mittag war dumm von mir, aber wenn man eifersüchtig ist, dann tut man oft Dummes...“, gestand Maya und sah Hitsugi prüfend an, dessen Mundwinkel gefährlich zuckten. „Da hast du wohl Recht...“, murmelte Hitsugi nur und ging weiter, wollte weg von der Gruppe und am liebsten weg von Maya, der seine Wut immer wieder entfachte, obwohl dieser nicht die Schuld daran trug. Sondern bloß seine alleinige Eifersucht! Warum musste er sich auch in IHN verlieben?! „Tut mir Leid, wenn ich meine Wut an dir auslasse, aber die Eifersucht treibt so seine Spielchen mit mir. Ich versuche mich zu bessern. Versprochen...“, meinte Hitsugi, beschleunigte seine Schritte und lief mit seinen Hunden davon. Beiden hatte sie vor einiger Zeit an Takerus Schürze schnüffeln dürfen und nun zogen und zerrten sie an ihren Leinen. Na wunderbar! Gerade jetzt, wo er doch in einer Stunde auf Saga aufpassen musste. Verzweifelt griff er nach seinem Handy und wählte Naos Nummer. Kaum war der andere dran, fing Hitsugi an zu erklären. „Du Nao? Meine Hunde haben Takerus Spur aufgenommen! Ich schaffe es wahrscheinlich nicht mehr bis zum Marktplatz. Bitte werfe einen Blick auf Saga. Pass auf ihn auf, okay?“, bat er seinen Kumpel und Nao willigte ein, wünschte noch viel Glück und legte anschließend auf. ~+~ „Die Clownarmee versucht ihr Glück. Auf gehts! Lolitas vortreten!“, kommandierte Maya und grinste über beide Ohren, was zu seinem Kostüm wirklich gut passte. Obwohl Maya sich eigentlich drücken wollte, hatten Keiyuu und Miyavi ihn dazu überredet, doch mitzumachen und so kam es, das er und all die anderen Clowns mit ihren roten Nasen und geschminkten Gesichtern in Reihe nebeneinander standen und sich lachend begutachteten. Kai konnte es sich nicht nehmen lassen, Erinnerungsfotos zu schießen. Auch die Lolitas mussten dran glauben, wobei Saga, der ja nun wirklich etwas groß war, so ziemlich aus der Reihe tanzte. Auch sah er weniger süß aus, das er, egal was er tat, einfach nur unglaublich sexy aussah. Gerade unterhielt er sich leise mit Uruha und hatte dabei so ein unglaublich verführerischen Blick drauf, welchen Aoi beinahe zur Weißglut brachte. //Was fällt dem ein?!!//, fragte er sich und versuchte die Ruhe zu bewahren. „Aoi jetzt guck doch nicht so! Lolitas müssen Lächeln! Du musst süß aussehen!“, meckerte Maya und bekam einen Tritt gegen das Schienbein. „Aua!“ „Ich geb dir gleich süß...“, grummelte Aoi und verschränkte die Arme. „Uruhaaaaaaaa!!! Lös dich von Saga und kümmer dich um Aoi!“, schimpfte Yuji, der wusste, was Saga vorhatte. Schon schlimm genug, das er nicht mitmachen durfte! Jetzt gab es auch noch Streitereien zwischen den Liebenden. Uruha sah sofort auf und gegen Sagas Erwartung, entschuldigte sich der Blonde und trat ein wenig verlegen neben Aoi, betrachtete ihn erstmalig. Hatte er ihn vorher kaum zwischen den anderen Lolitas bemerkt. Und was er sah, ließ sein Herz schneller schlagen. „Du siehst wirklich süß aus Yuu~“, säuselte er lieb lächelnd und umarmte seinen eingeschnappten Freund. „Ich habe eine Entscheidung gefällt, aber das werden wir später klären. Gibt es sonst etwas, was dir nicht gefällt? Hab ich etwas falsch gemacht?“ „Du flirtest fremd.“, meinte Aoi nur und senkte traurig den Blick. „Was? Mit wem sollte ich denn flirten, wenn nicht mit dir?“, fragte der Größere verwirrt. „Spiel nicht den Dummen! Dieser Saga frisst dich mit seinen Blicken schon aus! Du gehörst mir, das wir uns verstehen!“ „D-du bist eifersüchtig?!“, fragte Uruha überrascht, der dies bisher eher selten bei Aoi gemerkt hatte und dieses Mal gab es dieser offen zu! „Ja natürlich! Der... kann wenigstens mit dir mithalten...“ „Was meinst du? Wie kann er mit mir mithalten?“ „Na du stehst doch auf sexy Kerle... und...-“ „denk erst gar nicht weiter Aoi!“, unterbrach ihn Uruha und drehte ihn in seinen Armen um. „Ich liebe dich, alles klar? Und ich will niemand anderen außer dich! Zweifel meine Gefühle bitte nicht an. Ich liebe dich! Und für dich würde ich jede Therapie der Welt machen, nur damit du glücklich bist und wir zusammenbleiben! Ich werde mich bessern! Ich liebe dich doch so sehr Aoi.“, meinte Uruha und sah dem Schwarzhaarigen dabei liebevoll ihn die Augen. „Und ich hoffe, das dir nichts passiert. Wäre ich nämlich der Entführer, dann wärst du mein erstes Opfer.“, meinte der Blonde und ließ seinen Daumen über Aois Lippen gleiten, ehe er sie mit seinen verschloss. „Okay, genug jetzt! An die Arbeit!“, rief Maya, der vom Zuschauen schon ganz rote Wangen bekommen hat. „Takeru, wir kommen!“ Hoffnungsvoll winkte Yuji der Truppe nach. Ganz schön lustig sah das aus. Die Leute fragten sich sicher, woher plötzlich die ganzen Weihnachtsmänner herkamen. Und warum bei der Kälte Männer(!) in kurzen rosa Röckchen mit vielen Rüschen herumliefen. Der Brünette musste lächeln. „Takeru... bald werde ich dich wieder in meinen Armen halten können...“ ~+~+~+~+~+~+~+~ FROHE WEIHNACHTEN ♥ Wünsche ich allen meinen Lesern und meinen beiden Freunden, denen ich dieses Kapitel zu Weihnachten schenke, -Uruha und -Reita, denn die Plätzchen waren nicht meine einzigen Geschenke ;) Hab euch sooooooooo *Arme ausbreit* lieb 3333333 ♥~♥ Und verzeiht mir bitte die Rechtschreib- und Grammatikfehler, falls ihr welche finden solltet, denn ich habe das Kapitel erst Gestern angefangen zu schreiben und bin erst jetzt damit fertig geworden *sich über die Stirn wischt* Hoffentlich wird es Heute auch noch freigeschaltet *es ganz doll hofft* Viel Spaß beim Lesen ^^ Ich hoffe, es gefällt euch *selbstgebackene Plätzchen verteilt* Kapitel 4: Falsche Geständnisse - Verlorene Kontrolle ----------------------------------------------------- Also zuerst möchte ich mich dafür entschuldigen, das es so lange mit dem neuen Kapitel gedauert hat, aber ich gehe neben der Schule auch noch arbeiten und selbst in den Ferien war mein Terminplaner reichlich gefüllt gewesen. Hier gehts nun endlich weiter mit "Die Clownarmee" und ich werde mich in den nächsten Wochen sofort an das nächste Kapitel setzen. Ich bin nicht ganz zufrieden damit, aber ich hoffe, es wird euch dennoch gefallen. Noch eine Sache, die ihr wissen müsst. Wenn ich mit dieser FF fertig bin, werde ich erstmal zwei neue FFs starten, bevor ich die Fortsetzung von die "Clownarmee" beginne. Ich hoffe, ihr zeigt Verständnis ^^" So dann hör ich mal auf, groß rumzureden. Viel Spaß beim Lesen ^^ ... hoffe ich >//<" ~+~+~+~+~+~ ~ „Ich liebe dich, alles klar? Und ich will niemand anderen außer dich! Zweifel meine Gefühle bitte nicht an. Für dich würde ich jede Therapie der Welt machen, nur damit du glücklich bist und wir zusammenbleiben! Ich werde mich bessern! Ich liebe dich doch so sehr Aoi.“~ Wusste Uruha eigentlich, wie glücklich er ihn mit diesen Worten gemacht hatte? Das fragte sich ein vergnügt vor sich hin lächelnder Schwarzhaarige und sah sich in der Menschenmasse des Marktplatzes nach seinem Freund um. Er wünschte, er hätte mehr Zeit gehabt, ihm das zu sagen und ihm seine Dankbarkeit zu zeigen, jedoch war er von Kai von eben jenen weggeschoben und an seinen Auftrag zurück erinnert worden. Sehnsüchtig strich Aoi mit den Fingerkuppen über seine Lippen, auf denen er noch immer den Druck der Lippen Uruhas spürte, auf die er sich jedoch kurze Zeit später biss, als er plötzlich eine Hand an seiner Taille spürte und erschrocken herumwirbelte. Vor ihm ein Unbekannter, der ihn erst lüstern musterte, ehe er irritiert mit dem Blick an seinen nicht vorhandenen Erhebungen im Brustbereich hängenblieb. „Wie alt bist du, Kleine?“, fragte der junge Mann verwirrt und entließ die düster dreinschauende Lolita, die sofort die Hände in die Seiten stemmte und den anderen von sich stieß. „Viel zu alt für dich. Zisch ab, du störst bei der Arbeit!“, meinte Aoi und ihm tat der Junge schon fast Leid, als er von einem ihm bekannten Brünetten geschnappt und von Aoi weggezogen wurde. Einen kurzen Blick erhaschte dieser einen Blick in die Augen seines Freundes, aus denen Eifersucht und Zorn sprühte und lächelte selig. Sein Lächeln wurde so lange erwidert, bis Uruha außer Reichweite war, um ihn in der Masse noch sehen zu können und so versuchte der Schwarzhaarige, auf Zehenspitzen stehend Ausschau zu halten, ihn wieder entdecken zu können. Doch wieder einmal wurde er bei seinem Vorhaben gestört, als Kai plötzlich vor ihm auftauchte, ihn auf den Boden zurück drückte und mit ernstem Blick mit einem Finger vor seinem Gesicht herumwedelte. „Aoi, du kannst Uruha später immer noch anschmachten. Kümmer dich jetzt bitte um deine Aufgabe.“, bat der Brünette und wollte schon weitergehen, als der Gitarrist ihn aufhielt. „Aber Kai! Kouyou hat mir soeben mitgeteilt, das er ewig bei mir bleiben will! Da kann man doch nicht einfach still stehenbleiben! Könnt... könnt ihr das nicht ohne uns weitermachen? Es sind doch genügend Lolitas vorhanden und ich denke sowieso nicht, das es funktionieren wird, so, wie ihr euch das vorgestellt habt.“, meinte Aoi und versuchte seinen Leader mit Hilfe seines Dackelblickes umzustimmen. Jedoch Fehlanzeige. „Aoi, ich weiß ja, wie wichtig das für dich ist und kann das sehr gut verstehen, aber es wurde jemand entführt! Wenn es in zwei Stunden immer noch nichts gebracht hat, kannst du gerne mit Uruha sonst wohin verschwinden, spar dir bitte jegliche Details, aber komm dann nicht an und entschuldige dich und dein schlechtes Gewissen.“ Nachdem Kai geendet hatte, ließ Aoi seufzend den Kopf hängen und nickte verstehend. „Mhm... Okay, ist ja schon gut. Du Kai?“ „Ja?“, machte der Brünette und zupfte grinsend an Aois Rüschenjäckchen herum, bis dieser die Hand grummelnd wegschlug. „Hast du Reita irgendwo gesehen? Ich hatte mich schon so drauf gefreut, ihn auch in einem Clownskostüm oder einem Gothik Lolita Outfit zu sehen, aber vorhin war er nicht da. Ist er inzwischen gekommen? Er verpennt ja gerne mal Termine.“ „Mhm... Tut mir Leid, aber ich weiß nicht, wo Reita ist. Vielleicht hast du Recht und er hat es wirklich nur verpennt und kommt noch nach, Zumindest hoffe ich, das er nicht den Schwanz einzieht.“, endete Kai und verdrehte die Augen. „Hoffen ist bei dem völlig unbrauchbar. Er hat den Schwanz eingezogen und hat sich zu Hause in seinem Zimmer eingesperrt. Wahrscheinlich liegt das an den Kostümen. Haben ihn und seine übergroße Männlichkeit wohl abgeschreckt...“, mischte sich nun auch Ruki in das Gespräch ein und drehte etwas grummlig schauend einzelne Strähnen seines Haares zu Locken. „Jedenfalls haben keine aufmunternden Worte etwas gebracht. Nicht mal, das ich entführt werden könnte, hat er ernst genommen. Ich zitiere den Stinkstiefel: „Dich würde eh niemand entführen wollen und wenn du zu dir ehrlich bist, weißt du das auch. Du bist nicht süß genug dafür.“ Der Kerl kann sich auf was gefasst machen! Ich werde es jedenfalls nicht sein, der die Woche auf der Couch schlafen muss! Nein was red ich da?! Ganze Monate!“ Tröstend nahm Aoi den angepissten Ruki in den Arm und strich ihm über den Rücken. „Nimm den Stinkstiefel nicht so ernst Ruki. Er ist nunmal so und leider lässt sich das nicht so leicht ändern. Ich hab es versucht, all die Jahre über, die ich ihn nun schon kenne. Er hat sich zwar in diesen Jahren gebessert, aber in Stresssituationen oder wenn es um seine Männlichkeit geht, dann fängt er an, schneller zu reden als zu denken und dabei kommt eben nichts Gutes dabei raus. Pass auf, wenn du zu Hause bist, dann wird er schon wieder angekrochen kommen und sich bei dir entschuldigen. Ihm plagt jetzt sicherlich ein schlechtes Gewissen.“ „Das hoffe ich doch! Danke Aoi... Du machst einem wirklich Mut.“, meinte der Sänger lächelnd und erwiderte die Umarmung dankbar. „So nachdem ihr das geklärt habt, können wir nun die Mission: „Rettet Takeru“ weiterführen?“, unterbrach sie Kai, der Heute anscheinend einen Drang zum Unterbrechen hatte und brachte Ruki und Aoi zum grummeln. „Wenn du uns jetzt nur unterbrichst, weil du eifersüchtig bist, dann komm schon her und knuddel mit.“, machte ihm Ruki freundlicherweise das Angebot und schon hatten die beiden Kai an sich kleben. „Warum nicht gleich so?“, flötete der Drummer grinsend und war kurz davor, den beiden durch die Haare zu wuscheln, unterließ es jedoch glücklicherweise. „Wisst ihr was, Jungs?“, setzte der Brünette noch breiter grinsed hinzu und entfernte sich wieder ein Stück, um Sicherheitsabstand zu nehmen. Fragend sah Aoi auf. „Was?“ „Ihr seht verdammt süß aus!“, meinte Kai mit versucht ernstem Gesicht, fing jedoch kurze Zeit später an zu lachen, weil er sich bei den dummen Gesichtern, die Ruki und Aoi nach seinen Worten schnitten, einfach nicht mehr halten konnte und wich dem Tritt aus, der von dem Sänger kam. „Nun los, macht euch an die Arbeit, Mädels.“, gackerte der Brünette noch zusätzlich und verschwand lachend in der Menge. „Kai komm her! Sag das nochmal und du spürst meine Faust!“, drohte Ruki, machte sich von Aoi los und rannte dem Drummer hinterher. Nun stand Aoi alleine inmitten von Menschenmassen und sah, eine Schnute ziehend, an sich hinunter. //Sehr witzig. Ich werde dieses Kleid ganz sicher nie wieder anziehen!//, nahm er sich vor. Etwas weiter entfernt stand Uruha und dachte gerade genau das Gegenteil, als er seinen süßen Aoi im Kleid betrachtete. //Heute Abend ist er fällig. Es wird bestimmt Spaß machen, ihn aus dem Kleid zu schälen.//, dachte er und leckte sich über die Lippen. //Aber ich werde ihn dieses Mal fragen, ob er Lust hat. Wenn nicht, werde ich ihn eben verführen. Dagegen hat er schließlich nichts gesagt.//, setzte er seine schmutzigen Gedanken fort und rieb sich die leicht schwitzigen Hände. Wenn sie nicht wegen Takeru hier wären, dann hätte er sich bestimmt nie so lange zurückhalten können, über seinen Schatz herzufallen. Dieser war aber auch zu niedlich, wie er da etwas verloren wirkend inmitten der Menge stand und sich schüchtern lächelnd umsah. Ab und zu wurde er auch von Fremden angesprochen, die die schwarzhaarige Schönheit jedoch mit einem freundlichen Lächeln bestimmend ablehnte und entließ. //Hach~ und er gehört ganz allein mir.//, dachte Uruha und seufzte glücklich. Dann fächelte er sich Luft zu, weil ihm unnatürlich heiß war. Woran das wohl lag? //Je länger ich ihn mir anschaue, desto wärmer wird mir. Fuck... Ich bin schon so süchtig nach ihm?//, fragte sich Uruha und versuchte seinen Blick von Aoi zu lösen, was ihn nur gelang, da sich plötzlich ein Arm um seine Taille schlang. Erschrocken wirbelte der Blonde herum, um zu sehen, wer es wagte, ihn anzufassen, wenn nicht Aoi. „Saga?“, machte er überrascht, zupfte die Hand von seinem Bauch und suchte die Menge wieder nach Aoi ab. Schließlich musste er auf seinen Schatz aufpassen! „Was willst du?“, fragte er deshalb etwas genervt und stellte sich auf Zehenspitzen, um besser über die Menge blicken zu können. Erleichtert atmete er auf, als er Aoi ausmachen konnte. Und wieder brachte ihn der Anblick zum Lächeln. „Hast du das noch immer nicht bemerkt...?“, fragte unterdessen Saga und drehte den Blonden in seinen Armen herum, die er wieder um diesen geschlungen hatte. Ganz nah war sein Gesicht nun dem Uruhas, der verwirrt zurückzuckte. „Lass den Scheiß! Ich muss auf Aoi aufpa-“, wollte Uruha ihm erklären und drückte den anderen währenddessen von sich. Jedoch sah Saga gar nicht ein ihn loszulassen, so schien es dem Gitarristen, der langsam ungeduldig wurde. „Vergiss Aoi... Ich bin viel besser und mit mir kannst du jederzeit Sex haben. Ich steh drauf...“, meinte Saga lasziv und strich mit einer Hand in Richtung Uruhas Schritt, was diesen überrascht aufkeuchen ließ. Jetzt verstand Uruha, warum Aoi so reagiert hatte. „Hast du dich schon einmal selbst reden gehört?! Du bist echt billig Saga! Kapier es endlich! Ich liebe Aoi und nur er darf mich anfassen!“, meinte der Blonde wütend und riss die Augen entsetzt auf, als Saga ihm trotz seiner Worte einfach so küsste. Reflexartig holte Uruha aus und öffnete überrascht den Mund, als der andere seine Hand mitten im Anflug festhielt und die Hand nach hinten bog. Schmerzhaft wimmerte der Blonde auf. „Ich lebe nun einmal gerne gefährlich. Er muss ja nichts davon erfahren, oder?“, meinte Saga gehässig und funkelte den Blonden lüstern an. „D-du Arschloch!“, entkam es Uruha voll Wut und trat nach Saga aus, traf und siegte. Sage krümmte sich keuchend auf dem Boden und sah mit zusammengezogenen Brauen zu Uruha auf. „Das wirst du noch bereuen!“, knurrte er von unten herauf und rollte reflexartig in Deckung, als Uruha nach ihm treten wollte. „Versuch's doch.“, knurrte der Blonde zurück und bahnte sich einen Weg zu Aoi durch. Hastig sah er sich nach seiner schwarzen Schönheit im Kleid um. Eine plötzlich in ihm aufkeimende Angst benebelte sein Hirn und ließ ihn nicht mehr klar denken. Was wäre, wenn seinem Aoi etwas zugestoßen ist, während er sich mit Saga ,vergnügt' hatte?! Angewidert spuckte er auf den Boden, als er an den Zuckerwatteverkäufer zurückdenken musste und wischte sich mit dem Ärmel über die Lippen. Sagas Lippen waren ganz anders als die Aois gewesen. Gar nicht sanft, sondern fordernd. Etwas, was er bei seinem Freund noch vermisste, was nicht heißen sollte, das er deswegen eine Affaire starten würde! Aoi würde schon irgendwann dafür bereit sein. So hoffte Uruha, der nun genau an der Stelle stand, an dem noch zuvor die Person seiner Gedanken gestanden hatte. Trocken schluckte Uruha auf. Panik schnürte sein Herz. „Aoi?!“, rief er verzweifelt in die Menge und spürte Blicke auf sich, die von der Menschenmasse zu ihm hervor drangen. Kurz darauf standen auch schon Kai vor Maya vor ihm und sahen fragend zu Uruha auf, der sie gar nicht wahrzunehmen schien. „Uruha, wo ist Aoi?“, fragte der brünette Drummer und sah sich fragend nach allen Seiten um. „Wo ist er denn hingegangen?“, setzte Maya noch hinzu und hob die Brauen, als Uruha aufschreckte und nun mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen hinunter sah. „Ich... i-ich weiß es nicht...“, sagte Uruha mit schwacher Stimme. „Ich bin ein schlechter Freund... Er ist weg... Einfach so... und ich weiß nicht, wohin.“, murmelte Uruha mit zitternder Stimme und biss sich auf die Lippe. //Vielleicht hat er gesehen, wie Saga mich...? Bitte lass ihn das nicht gesehen haben! Ich bring den Kerl um, wenn er das mit Absicht gemacht hat!//, drohte er Saga innerlich und ballte die zitternden Hände zu Fäusten. Mit eng geschnürter Brust stand er inmitten der Menge auf dem Marktplatz, hob den Kopf und schrie nach seinem Freund: „Aoooiii!!!“ Maya war es, der dem Blonden mit seinen Händen den Mund verbat und Kai hatte fast zeitgleich nach Uruhas Armen gegriffen, um sie in Zaum zu halten. „Uruha, jetzt komm wieder runter! Vergiss nicht, wo wir sind und warum wir hier sind. Aoi ist bestimmt nur ein paar Schritte weiter gegangen. Es bringt also nichts, wenn du dem Entführer verrätst, das wir zusammen versuchen, ihn in eine Falle zu locken. Jetzt mach dich wieder an die Arbeit und spiel den Kindern irgendwas vor! Etwas, was Kinder halt von Clowns sehen wollen. Jongliere oder... erzähl Witze.“, schlug der Brünette gut gemeint vor, der ja keine Ahnung hatte, wie Ernst die Lage in Wirklichkeit war... ~+~ Heftig um sich schlagend, versuchte Aoi in der Dunkelheit, die ihn umgab, etwas anzuhaben, so dass diese ihn fallen llassen würde. „Lass mich sofort hier raus!“, schrie er wütend und stieß mit seinen Fäusten immer nur gegen einen kratzigen Stoff und das egal, wo er versuchte, mit seinen zusammengeschnürten Handgelenken hinzugelangen. Seine Augen waren zwar nicht verbunden, aber dennoch konnte er nicht sehen, in was er gesteckt und wo er hingebracht wurde, aber ganz sicher nicht in sein und Uruhas gemütliches zu Hause. Er war sich sogar ziemlich sicher, das es der Entführer sein musste, den sie eigentlich fassen wollten, und nicht umgekehrt oder irgendein Perverser, der es auf Aoi abgesehen hatte. Diese Ungewissheit, was mit ihm nun passieren würde, machte den Schwarzhaarigen fast wahnsinnig! Und das er nichts dagegen tun konnte, dem Fremden also völlig unterworfen war, schüchterte ihn gleichzeitig so ein, das sein Mut ihm nach mehrmaligen Befreiungsversuchen verließ und bewegungslos liegen blieb, wo auch immer er sich gerade befand und stattdessen der Umgebung lauschte, um vielleicht irgendetwas Verräterisches feststellen zu können. Doch so gut wie nichts drang an seine Ohren. //Wo zum Henker bin ich?! Und warum... hat Uruha mich nicht beschützt?//, fragte er sich und verspürte einen Stich in seiner schmerzenden Brust. Noch dazu fiel ihm das Atmen zusehenst schwerer, da die Luft in diesem... Sack vielleicht?... durch seine Panikattacke viel zu schnell verbraucht worden war. „Was hast du mit mir vor?“, fragte er etwas ruhiger, aber dennoch aufgebracht und versuchte die Schnüre zwischen den Handgelenken nun mit Hilfe seiner Zähne möglichst unauffällig zu zerreißen. „Das... was ich auch mit Takeru vorhabe... Dachtet ihr etwa, ich habe euren Plan nicht durchschaut?! Nur müsst ihr Aufmerksamer sein, wenn ihr mich fassen wollt. Außerdem warst du leichte Beute, da dein Aufpasser sich mit jemanden anderen vergnügt hat.“, beendete tatsächlich der Entführer Takerus seine Frage und ließ Aoi in seiner Bewegung erstarren. //Sich mit jemand... anderen...?!// „Wer?!“, fragte er mit angesäuerter Miene und ballte die Hände zu Fäusten. „Saga... Der es nicht lassen kann, jeden Typen anzumachen, der in sein Beuteschema passt. Heiß und vergeben...“ //Dieser verdammte...! Moment mal...// „Woher kennst du ihre Namen?!//, fiel ihm plötzlich auf und schrie auf, als er plötzlich von des Entführers Schulter gezogen wurde und nun auf einem Stuhl oder einer anderen Sitzgelegenheit verfrachtet wurde. „Das geht dich gar nichts an. Und jetzt sei still!“, befahl der Entführer, lockerte das Seil um den Sack, in den er Aoi gesteckt hatte und gab ihm den Blick auf seine Umgebung frei. Jedoch blieben dem Schwarzhaarigen dabei nur einige wenige Minuten, in dem er links neben sich einen Blick auf einen ebenso gefesselten Takeru ausmachte, dessen Augen verbunden waren. Ganz jämmerlich wirkte er dort auf seinem Stuhl, an dem er zusätzlich am Brustkorb gebunden war. Schlief der Weißblonde etwa?! Was hatte der Kerl mit Takeru getan?! Entsetzt setzte er an, etwas sagen zu wollen, als er ein Tuch vor seinen Augen ausmachen konnte, welches sich entsetzlich schnell näherte. Panisch versuchte Aoi dem Band auszuweichen und auszutreten, doch der Entführer hatte sich sicherheitshalber, da er damit gerechnet hatte, bei Aoi auf Gegenwehr zu stoßen, hinter ihm aufgebaut und band ihm schließlich das Tuch um die Augen. „Was soll das?! Lassen sie Takeru und mich gehen! Sofort!“ „Halt den Mund!“, brüllte der Entführer ihm ins Ohr, sodass Aoi zusammenzuckte und in seiner Bewegung erstarrte. Jedoch nur für wenige Sekunden, denn schon bewegte sich Aoi wieder auf dem Stuhl, um irgendeine Möglichkeit zu finden, fliehen zu können oder sich zumindest zu wehren. Jedoch Fehlanzeige. Noch rechtzeitig hatte der Fremde ein reißfestes Seil um ihn geworfen und ihn zurück auf den Stuhl gezerrt, an dem er nun gebunden wurde. Doch Aoi gab nicht klein bei. Nein, denn er versuchte trotz blinder Sicht, sich aufzustemmen und dem Entführer zu entfliehen. „Du willst es nicht anders...“, murrte dieser drohend, begab sich auf Aois Seite und setzte sich breitbeinig auf seinen Schoß, um dann mit seinen freien Händen nach etwas in seinen Taschen zu suchen. Nun überkam Aoi noch mehr Panik. Was hatte der andere vor?! „Fass mich nicht an, hast du verstanden?! Sonst wirst du des Lebens nicht mehr froh sein!“, versuchte er den anderen nun zu drohen. Was blieb ihm auch anderes übrig? Er konnte sich nicht mal mehr bewegen! Der Entführer lachte auf. „Keine Angst. Das hatte ich nicht vor...“, gestand er und legte Aoi einen mit einer Flüssigkeit betunkten Lappen über die Nase, während er mit der anderen wieder freien Hand dessen Mund zuhielt, sodass Aoi gezwungen durch die Nase atmen musste. //Uruha, hilf mir...//, betete Aoi innerlich hoffend und merkte, wie sein Verstand allmählich wegdriftete. Seine Augen fielen ihm zu und der Kopf sank ihm auf die Brust... ~+~ „Uruha, es tut mir Leid, okay? Ich hab doch nicht gewusst, das es so ernst ist.“, sagte Kai verzweifelt und schob dem Blonden ein Glas Sake zu, welches dieser mit einem Zug hinunter kippte. „Darum geht es doch schon längst nicht mehr Kai... Ich bin dir nicht deswegen Sauer. Ich bin auf mich sauer. Ich hatte die Verantwortung und ich habe ihn alleine gelassen, als er meine Hilfe am größten benötigt hat.“ Verstehend nickte der Drummer und schreckte auf, als er Miyavis Hand an seinem Bein spürte. Stärke suchend, nahm Kai dessen Hand in die seine und verschränkte ihre Finger ineinander, woraufhin ihm sein Freund beruhigend mit dem Daumen über den Handrücken strich. „Aber dafür kannst du doch nichts Uruha.“, warf Yuji ein, der seine „Clownarmee“ in Takerus Café zurückgeschickt hatte, nachdem Aois Verschwinden aufgefallen war. „Du hast gesagt, Saga hat dich abgelenkt? Dann war er Schuld, nicht du! Was hättest du auch anderes tun sollen?“, fragte Tora und verfluchte den Zuckerwatteverkäufer in Gedanken. „Ich hätte ihm gleich sagen sollen, das ich nichts von ihm will und das seine Anmachen bei mir nicht funktionieren. Das hätte ich machen sollen. Doch ich habe ihn einfach machen lassen... Kein Wunder, das Aoi...“, murmelte Uruha, wurde jedoch in seinem weiteren Gedankengang unterbrochen, als Yuji ihn unterbrach. „Hör auf an solch einen Schwachsinn zu denken! Glaubst du etwa, das Aoi dich absichtlich stehen lassen würde, falls er euch beide nun wirklich gesehen hat, nur damit du ein schlechtes Gewissen bekommst?! Denkst du, das würde Aoi bezwecken wollen? Bezwecken, das du vor Kummer fast verrückt wirst?! Ich kenne ihn zwar noch nicht so lange wie du ihn, aber ich kenne ihn bereits so gut, das ich dir mit 100%iger Entschlossenheit sagen kann, das Aoi dir das niemals antun würde, auch wenn er sauer oder eifersüchtig wäre! Er würde es klären wollen und nicht einfach davon rennen! Das hat er mir von Anfang an in den Kopf gehämmert. Uruha, er liebt dich! Und wenn du das immer noch nicht verst-“, begann der Blonde den Verschwundenen zu verteidigen, während er er dabei aufgebracht mit den Händen in der Luft herum fuchtelte, als auch er unterbochen wurde. Nämlich von keinem anderen als Uruha, der inzwischen aufgesprungen war und nun seinen Streitpartner wütend anfunkelte. „Yuji, das weiß ich! Ich weiß, das er mir das niemals antun würde, aber... aber...“, begann Uruha und brach mitten beim Sprechen ab. Fassungslos starrte er auf den Boden. „Was Uruha?“, fragte Ruki mit traurig gewordener Stimme und schluckte. „Du hast schon wieder gezweifelt... nicht wahr Uruha?“, fragte Kai, der nun neben Ruki stand, um ihm beizustehen und ihn dabei zu unterstützen, Uruha endlich sein Problem erkennen zu lassen. „Es.... es ist nicht nur der ständige Sex Uruha, nein, sondern auch die Unsicherheit, die dich in eurer Beziehung dazu zwingt, immer Aoi im Auge zu behalten, weil du Angst hast, das er dich doch nicht liebt und noch einen anderen hat. Ich rate dir... und hör uns gut zu... Lass das denken und geb dich endlich deinen Gefühlen hin! Vertrau ihm einfach und du wirst es nicht bereuen.“ „Ganz sicher. Er liebt dich wirklich Uruha.“, steuerte Ruki dem Drummer bei und legte seine Hand aufmunternd auf Uruhas Schulter. Autsch, das hatte gesessen. Sich von seinen Freunden vor all den anderen aus dem Label und Freundeskreis anhören zu müssen, das Problem in Aois und seiner Beziehung zu sein. Wie ein Hieb in die Magenkuhle traf ihn das und geschockt fiel er zurück auf seinen quitschebunten Sitz. Seufzend kuschelte sich der Sänger an ihren Leader. Was musste man noch tun, damit Uruha es endlich begriff?! Doch viel Zeit blieb Ruki nicht, weiter darüber nachzudenken, da im nächsten Moment ein Mann mit Iro das Café stürmte und als er ihn erblickte, nicht gerade erfreut auf ihn zustürmte. „Was... hab ich hier verpasst?!“, fragte Reita mit leicht angepisster Stimme und stierte Kai mit zusammengekniffenen Augen an, welcher planlos zurückschaute und schließlich gegen Reitas Stirn schnippte, sodass dieser auffluchen musste und sich die Stirn rieb. „Was soll das?!“ „Schön, das du auch mal hier bist Reita. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, denn du bist ja lieber zu Hause geblieben und hast vor Angst deine Männlichkeit zu verlieren, dein Nasentange voll geheult, aber dein bester Kumpel ist verschwunden. Und Uru ist gerade in der frühen Midlifecrisis. Ich zweifelt immer noch an Aoi und versteht nicht, das er was dagegen tun muss, um ihn nicht zu verlieren!“, fuhr Ruki mit immer lauter werdender Stimme fort, da erneut die Wut in ihm aufflammte und stierte den Bassisten an, welcher zurückstolperte und dumm aus der Wäsche schaute. Das waren zuviel Informationen auf einmal für den etwas trotteligen Reita. „Ach ja... und wehe du fässt Kai an! Mit irgendwem muss ich ja kuscheln!“ Gespannt richtete sich das Augenmerk aller nun auf Reita und Ruki. Nun war es an Kai, dumm aus der Wäsche zu schauen und bevor er auch nur in der Lage dazu gewesen wäre, etwas darauf zu antworten, wurde er von Miyavi aus Rukis und Reitas Schussfeld gezogen und an seinen Freund gepresst. "Du bist ja sehr beliebt, hm?", fragte Miyavi leise und musste grinsen. Auch Kai schaffte es für einen kurzen Moment zu grinsen, wurde aber sofort wieder ernst, als er das Reitas Gesicht sah. Schweigend legte Miyavi seinen Kopf auf Kais Schulter ab und beobachtete die angespannte Lage, während er mit einer Hand Kais Nacken kraulte, um ihn zu zeigen, das er immer für ihn da war. „... Aoi?“, murmelte der Bassist fassungslos und schluckte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Wenn ich diesen Wicht in die Hände bekomme, der ihn entführt hat, dann bekommt er es mit mir zu tun!“, setzte er knurrend hinzu und hielt dabei den Kopf gesenkt. „Schön, das du dich um Aoi sorgst, aber um mich keine Spur.“, zischte Ruki sauer und drehte sich beleidigt mit verschränkten Armen von ihm weg, was Reita zum aufsehen brachte. Nur mit größter Anstrengung konnte der Blonde seinen schwarzhaarigen Kumpelfür einen Moment verdrängen, nur um sich dann seinem nur zu Recht beleidigten Freund zu kümmern. Besitzergreifend legte er seine Arme um den zierlichen Körper des Beleidigten, damit dieser nicht fliehen konnte und beugte sich zu dessen Ohr hinab. „Es tut mir Leid Ruki, was ich Heute Morgen gesagt habe. Aber dann doch loszuziehen, eben weil ich mir doch Sorgen gemacht habe, wäre dann noch peinlicher gewesen, aber ich habe Miyavi gebeten, zusätzlich noch auf dich aufzupassen. Zu Hause erwartet dich eine Überraschung~“, raunte er in Rukis Ohr und schmiegte seine Wange an der des Sängers, der bei seinen Worten zufrieden aufgeseufzt hatte. „Hey~ Aufmerksamkeit...~“, bettelte Uruha schon fast und versuchte erst gar nicht die vielen Tränen, die ihm aus den Augen schossen, zu verstecken. Irritiert riss Kai den Kopf herum und hob die Brauen. Dann fiel ihm wieder ein, was sie gerade beredet hatten bzw. was er gerade Uruha an den Kopf geworfen hatte. Das wohltuende Berührungen Miyavis in seinem Nacken schob er unfreiwillig in den Hintergrund. „Tut mir Leid Uruha, ist gerade nur etwas viel auf einmal.“, meinte er schließlich und befreite sich aus Miyavis Klammergriff, um sich anschließend seufzend neben den Blonden zu setzen. „Fang an ihn zu vertrauen Uruha. Bitte... Tu es für dich... Tu es für uns.“, bat der Brünette und musterte die Reaktion seines Freundes. „Ich weiß auch nicht, warum ich das nicht schaffe. Beziehungsangst...tze... Ich verstehe mich doch selbst nicht, Kai! Im einen Moment, bin ich mir sicher, ihm alles glauben zu wollen und im nächsten Moment zweifel ich es an. Ich habe eine... riesen Panik davor, ihn zu verlieren. Ist das krank? Bin ich... krank?“, fragte Uruha mit verzweifelter Stimme und sah in die Runde, die sich allmählich zu verdünnisieren schien. Sein Blick fiel auf Yuji, der sich gerade am Eingang von Tora und Maya verabschiedete. Auch sein Blick war traurig. Ob es an der Entführung seines neuen Kumpels lag? Denn das war Aoi zweifellos. Dann drehte sich Yuji um und sah ihm direkt ins Gesicht. „Uruha, du bist nicht krank, aber ein wenig Hilfe kannst du schon hier und da vertragen. Hör einfach auf Aoi. Er hat immer gute Ratschläge und kann einem helfen. Mir hat er bisher auch immer helfen können. Glaube einfach fest daran, das wir es schaffen werden, die beiden zu befreien. Morgen schnappen wir uns ihn und dann kannst du deinen Aoi in den Armen halten und ich meinen... also Takeru.“, meinte Yuji und war am Ende immer leiser geworden. „Ja, du hast Recht.“, meinte nun auch Uruha und stand auf. „Danke Jungs. Ich hoffe, das wir Morgen mehr Glück haben werden. Und wenn er es gewagt haben sollte, ihm auch nur ein Haar zu krümmen, dann kann das sehr schmerzhaft für ihn werden, das versprech ich euch. Und wenn ich meinen Schatz in den Armen halte... Gesund und Munter... Dann... Dann mach ich auch eine Therapie, so wie es Aoi wollte.“ Reita hob fragend die Brauen und wandte den Blick von Ruki ab, der inzwischen wieder zufrieden schnurrend in seinen Armen gelegen hatte. „Hat er?“ „Ja, hat er. Er hat mir damit gedroht, das ich ihn verlieren werde, wenn ich mich nicht bessere. Und jetzt bin ich wirklich dazu bereit, etwas zu tun. Ich liebe Aoi und ich will mein Leben mit ihm teilen. Keine Lügen und falsche Gestänisse mehr. Ich meine das vollkommen Ernst.“ Glücklich aufseufzend schmiegte sich Miyavi bei Uruhas Worten an Kai und auch Ruki verhakte seine Finger mit denen Reitas, welcher sofort zu seinem Freund hinunter schaute und etwas überfordert auflächelte, als er das glückliche Lächeln im Gesicht des Sängers sah. „Das ist süß Uruha. Sag das nochmal, nur... sag ihm das beim nächsten Treffen ins Gesicht, okay? Er wird sich ganz sicher freuen.“, meinte Yuji, der bei Uruhas Worten an Takeru hatte denken müssen. Der Blonde nickte. „Habt ihr was dagegen, wenn ich euch jetzt alleine lasse? Ich... muss über ein paar Dinge nachdenken, über die ich mir vielleicht schon eher hätte Gedanken machen sollen.“ „Nein, geh nur Uruha. Mach dir aber wirklich nur Gedanken und tu nichts Dummes! Wir treffen uns Morgen wieder um die selbe Zeit.“, verkündete Yuji und klopfte dem Gitarristen auf die Schulter, als dieser an ihm vorbei lief. „Okay, ich werde dort sein. Und Morgen heißt unser Motto: Konzentration!“, rief Uruha und hob die Faust in die Luft, worauf ihm die anderen mit einem Grinsen und einer ebenfalls erhobenen Faust antworteten. „Auf die Clownarmee!“, setzte Yuji hinzu und noch einmal riefen alle zustimmig im Chor: „Ja!“ Mit einem letzten Wink hatte Uruha das Café verlassen und auch Miyavi und Kai zogen ihre Jacken enger um ihre Körper. „Na dann, bis Morgen.“, sagte der Drummer mit einem Lächeln und verschwand ebenfalls aus dem Laden. Hinter ihm her Miyavi, der Yuji freudig lächelnd zum Abschied winkte. Dieser schluckte trocken und winkte halbherzig zurück, ehe er sie traurig sinken ließ. „Hoffentlich ist dir nichts geschehen Takeru...“, murmelte der Blonde und suchte etwas zerstreut nach dem Ladenschlüssel, um dieses abschließen zu können und sich anschließend auf den Heimweg zu machen, wo ihn ein kaltes und leeres Haus begrüßen würde. ~+~ „Masato, was ist los? Du bist so still.“, merkte Chiyu an und kickte lustlos einen Stein beiseite, der sich eben noch vor ihm auf dem Gehweg befunden hatte, auf dem sie die Straße entlang gingen. „Ich mache mir nur Sorgen um Takeru...“, gestand der Brünette und ließ den Kopf noch ein wenig weiter sinken, als er den anderen schwer aufseufzen hörte. „Masato... Das hatten wir doch alles schon! Ihm wird es... mehr oder weniger gut gehen! Und wenn, dann... Ach mach dir darüber keine Gedanken. Zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Es wird schon alles wieder gut werden.“ „Aber Chiyu! Er kann sich doch gar nicht wehren! Er ist wie...“, versuchte Masato zu beschreiben, doch er fand nicht die richtigen Worte dafür. Doch der andere ergänzte ihn. Mal wieder, um genau zu sagen. Fast so, als würde Chiyu in seinen Kopf hineinblicken und trotz Chaos sich darin zurecht finden können. „Wie ein Baby? Och bitte Masato! Auch wenn Takeru sich manchmal so benimmt, weißt du ganz genau, das er auch genauso Erwachsen sein kann. Er wird sich schon irgendwie wehren können, sofern er die Möglichkeit dazu hat. Und auch wenn er für dich wie ein jüngerer Bruder ist, wenn dieser sich unnötig den hübschen Kopf zerbricht, bringt ihn das auch nicht weiter. Denkst du, er würde es wollen, das du dich so fertig machst?“, hinterfragte Chiyu und lief weiter, selbst als Masato in seiner Bewegung erstarrte und stehen geblieben war. Fassungslos starrte der Brünette ihm hinterher, fasste sich wieder und lief seinem Kumpel anschließend hinterher. „Du machst mir manchmal echt Angst, weißt du das?“ „Hm, was meinst du?“, hinterfragte nun Chiyu und blieb stehen. „Na das du praktisch meine Gedanken und Gefühle aussprichst!“ „Tu ich nicht.“ „Ach nein? Und was war das eben?“ „Masato, das kann man dir ganz einfach vom Gesicht ablesen und durch jahrelange Studien durch viele Beispiele erklären. Was du vor hast, dir als nächstes zu kaufen weiß ich ganz sicher nicht und welche Schuhe du Morgen anziehst kann ich dir auch nicht sagen. Denk einfach nicht drüber nach. Du siehst in allem gut aus.“ Und mit diesen Worten ging Chiyu weiter und ließ Masato stehen, der bei den Worten seines Kumpels ein wenig rot angelaufen war. Warum wusste er selbst auch nicht, doch hatte er die Worte nicht als unangenehm gefunden. „W-was machen wir jetzt?“, versuchte Masato auf ein anderes Thema umzulenken und holte rasch wieder auf. „Hm... worauf hättest du denn Lust?“, stellte Chiyu die Gegenfrage und überrumpelte den Gitarristen damit, der etwas anderes erwartet hätte. Normalerweise hatte der Bassist etwas gegen Spontanität, aber sie befanden sich in einer verzwickten Lage, da konnte selbst Chiyu nicht behaupten, von sich ruhig bleiben zu können und musste unüberlegte Dinge tun, solange sie einen ablenkten. „Vielleicht ins Kino gehen? Einfach nur abschalten?“, schlug Masato vor und und überlegte weiter, da Chiyu bestimmt gerade keine Lust hatte, mit ihm ins Kino zu gehen. „Hauptsache es lenkt ab. Also dann los.“, stimmte jedoch der Bassist zu und strich sich verlegen durch die Haare, womit er Masato nur wieder aus der Bahn warf. „Hm 'kay... Alles okay bei dir Chiyu?“, harkte der Gitarrist vorsichtig nach und versuchte die Freude in seinem Inneren hinten anzuschieben, da er sich so langsam Sorgen um Chiyus merkwürdiges Verhalten machte. „Ich bin nur etwas durch den Wind. Schon okay, das wird wieder.“, antwortete der Angesprochene daraufhin nur und lächelte Masato leicht zu, was dessen Herz zum hüpfen brachte. Was war denn nun kaputt?! Erst lief er rot an und dann schlug sein Herz auch noch unerklärlicherweise schneller? Erde an Masato: Beruhig dich! Es ist nur Chiyu! War die Entführung Schuld an seinem Benehmen? Die Angst, Morgen der nächste sein zu können? Oder das Morgen der nächste seiner Freunde verschwindet, ohne das sie den Entführer schnappen konnten? „S-sicher?“, fragte der Blonde verwirrt nach einer gefühlten Stunde, hatte sich vollkommen auf seinen Kumpel konzentriert, und gab plötzlich einen überraschten Laut von sich, als Chiyu seinen Arm griff und ihn zu sich zog, sodass er gegen dessen Brust gepresst wurde. „W-was ist passiert?!“, stieß Masato mit erhöhter Stimme aus, hörte das laute Hupen eines Wagens und traute sich gar nicht die Augen zu öffnen, während sein Ohr der erhöhte Herzschlag des Bassisten auffiel. „Chiyu?!“ Der Angesprochene zitterte vor Anspannung und langsam schob er den anderen von sich, um ihn zerknittert in die Augen zu blicken. „Mach das nie wieder...“, gab Chiyu gepresst von sich und drückte den Blonden wieder an sich. „Hast du die Straße nicht gesehen? Das Auto nicht gehört? Mein Gott Masato... Hör auf mir Sorgen zu bereiten.“, bat er mit immer schwächer werdender Stimme und schluckte schwer. „Es reicht doch, wenn ich Angst um dich haben muss, wenn du im Röckchen über den belebten Markt laufen musst und dich der Entführer mir jederzeit wegnehmen kann, oder?!“, fuhr er Bassist dann etwas lauter werdend fort und strich sich erneut durch die Haare, aber dieses Mal mit zitternder Hand. Überrascht hob Masato nun doch den Blick und löste sich etwas aus Chiyus Umklammerung. Unsicher entgegnete der Bassist seinen Blick. „Hast du wirklich so große Angst um mich? Das ist echt süß von dir.“, meinte er lächelnd und spürte, wie erneut die Wärme in sein Gesicht schoss. Verdammt! Am liebsten würde Masato sich nun vor Scham bei lebendigem Leib begraben lassen, aber er war wie eine Puppe in Chiyus Armen. Völlig hilflos, leblos und gefesselt, aber nicht in eine grausame Enge gefesselt, in der sein Verstand sich verabschieden würde, sondern gefesselt von Chiyus Augen. Hatte er irgendeine Droge genommen, oder warum taten seine Gefühle gerade was sie wollten?! „Ja, das habe ich.“, gestand der Bassist endlich und sah nun etwas beschämt zum Kino hinauf, auf denen die Filmankündigungen standen. „Was willst du denn sehen?“ „Hä?“, fragte Masato überrumpelt und folgte dem Fingerzeig Chiyus. „Achso!“ //Da war ja was.//, dachte der Blonde verlegen und löste sich nun ganz von dem Bassisten. Sein Verhalten war ihm inzwischen so peinlich, das er sich gar nicht mehr traute, in Chiyus Gesicht zu blicken. Also konzentrierte er sich auf die Anzeigetafel und während er die Filme nacheinander in Gedanken vorlas, blieb er bei einem Film stehen, den er schon so lange gucken wollte. Doch ob Chiyu dieser gefallen würde? Masato musste zugeben, das der Film sehr kitschig war und Unsicherheit gegenüber dem Empfinden Chiyus machte sich in ihm breit. Was wäre, wenn Chiyu dieser nicht gefallen und ihn im Kino alleine sitzen lassen würde? Weil er sich so darüber den Kopf zerbrach, verdrängte er vollkommen, das Chiyu so etwas niemals tun würde. Allerdings spürte Masato, während er eifrig überlegte, ob er es wagen sollte, wie der Bassist unruhig wurde. „Masato?“, wollte dieser gerade nachhaken, als der Angesprochene plötzlich willkürlich den Arm hob, die Augen fest zusammenkniff und bestimmend ausrief: „Ngh....! Ich will... denn da sehen!“ Chiyu hob die Brauen über Masatos seltsames Verhalten und folgte dem Fingerzeig. Nun Bogen sie seine Brauen gen Nasenbein. „B-bist du sicher du möchtest das?“, fragte der Bassist mit gepresster Stimme und spürte, wie ihm das Herz in die Hose rutschte. Ohne zu überlegen, geschweige denn nachzusehen, auf was er gezeigt hatte, nickte der Blonde und ging eiligen Schrittes vor, dieses mal jedoch auf den Verkehr achtend. Etwas planlos befand er sich dann am Schalter und überlegte fieberhaft, wie er dieser Peinlichkeit wieder entkommen konnte und wenn Chiyu nicht gekommen wäre, um das in die Hand zu nehmen, dann wäre er wohl auch vor dem Kassierer im Erdboden versunken, aber warum grinste dieser denn plötzlich so pervers?! Verständnislos blickte er noch über die Schulter zurück zum Kassierer, welcher ihm nun den Daumen entgegenstreckte, während der Bassist ihn weiter voran schob und die Tür des Kinosaals für ihn öffnete. Beide traten ein und die Tür schloss sich hinter ihnen. Fragend hob Masato den Kopf und sah überrascht, wie der Bassist rote Wangen bekommen hatte. //Hö?//, machte er gedanklich und stupste prüfend in die Wange des anderen, welcher ihn daraufhin verständnislos und verwirrt entgegenblickte. „Oh... ich.. t-tut mir Leid.“, stotterte Masato und zog den Finger schnell zurück. Chiyu brummte nur etwas unverständliches und zeigte auf die von der Leinwand entfernteste Sitzreihe. Fragend hob der Gitarrist die Brauen. „Wollen wir nicht lieber weiter vorne sitzen? Da sieht man doch alles besser.“, schlug der Blonde grinsend vor, schnappte sich Chiyus Hand und zog ihn hinunter zu den sich ganz unten befindenen Sitzreihen, während der Bassist am liebsten kehrt gemacht hätte und nur fassungslos den Rücken seines Kumpels anstarren konnte. Wie hatte er sich nur so von dem unschuldigen Masato täuschen können?! Wie konnte dieser es nur all die Jahre verheimlichen?! Diese Seite an ihn hatte ihn vollkommen überrumpelt, ihm die Sprache genommen. So kam es, das er sich Protestlos ziehen ließ, bis er dann schon fast vor der Leinwand stand und von Masato in den nächstbesten Sitz gedrückt wurde. Als der Film schließlich los ging, wollte Chiyu, der sich tief in den Sitz vergraben hatte, aufstehen und aus dem Raum fliehen, jedoch wurde er von Masato zurückgezogen und dessen schmollender Mund verriet ihm, das er lieber bleiben solle, wenn sein Leben ihm lieb war. Also versuchte er sich durch andere Gedanken auf das Kommende vorzubereiten... //Ich muss bleiben. Nicht, weil ich das toll finde, hier ausgerechnet mit Masato zu sitzen, sondern weil sonst was passieren könnte, wenn ich ihn alleine lasse. Er kann sich doch nie und nimmer zur Wehr setzen mit seinen dünnen Ärmchen... Und dann würde ich mir ewig sauer sein und es bereuen. Wird schon allzu schlimm sein. Ich halt einfach die Augen geschlossen und sieh nicht hin... Aber dann werde ich als Weichling abgestempelt. Mist...! Warum bin ich Heute überhaupt aufgestanden? Ich wusste, Heute würde irgendwas passieren. Mein Gefühl hat es mir vorausgesagt. Das es nun Masato betrifft, überrascht mich da eher. Warum ausgerechnet ich?//, fragte sich der Bassist und senkte den Blick auf seine Knie. //Nur nicht hinsehen.// „Du...~?“, machte Masato irgendwann, nachdem er den Abspann des Filmes gesehen hatte. Sollte er ihn fragen oder nicht? Aber Chiyu musste es doch wissen! Er müsste ihm doch sagen können, was das hier für ein Film war! Der Abspann hatte ihm rein gar nichts gebracht, nur noch mehr Fragezeichen waren aufgetaucht, die unbedingt gelöst werden wollten. Auch wenn es peinlich werden würde, wollte er trotzdem gerne wissen, was sie sich hier gerade ansehen wollten bzw. er ansehen wollte. Er wandte also den Blick von der Leinwand und blickte auf einen halb in sich zusammengesunkenen Chiyu. Verwirrt blinzelte der Blonde, dachte, er sehe nicht richtig, und stubste vorsichtig in die Seite des neben ihm Sitzenden, welcher aufschreckte und im nächsten Moment scheu zu ihm aufsah. Kein Wort verließ die Lippen des Bassisten, was Masato nur noch mehr verwirrte, weshalb er sich etwas zu seinem Kumpel vorbeugte. „Chiyu, was hast du denn? Hast du Angst?“, fragte der Gitarrist, weil er nun glaubte, das sie einen Horrorfilm sehen würden, aber... Chiyu hatte doch gar keine Angst vor Horrorfilmen, sondern er selbst! Das fiel ihm etwas spät ein, denn der andere verzog leicht angesäuert die Stirn. „Nein, aber ich verstehe nur nicht, warum du mich in die Sache mit reinziehst! Hast du's so nötig, das du nicht mal vor mir Halt machst?!“, fuhr der Brünette ihn an und rappelte sich auf. „Wenn du dir einen Porno reinziehen willst, warum hast du dir keinen in der Videothek gekauft, an der wir vorhin vorbei sind? Und außerdem... kann ich nicht verstehen, warum du jetzt an sowas auch nur denken kannst, wenn... Takeru doch verschwunden ist. Wie kannst du jetzt an dein Vergnügen denken?“, setzte er fragend hinzu und fuhr zusammen, als jemand aus den hinteren Reihen „Ruhe!!“ brüllte. Auch Masato war zusammen gezuckt, doch das was nicht das Schlimmste, was er gerade verarbeiten musste, sondern die Worte, die ihm Chiyu an den Kopf geknallt hatte und ihn verstehen ließen, was er hier gerade im Begriff war zu tun, was sie hier sehen wollten! Fassungslos blickte der Blonde zu der Leinwand hinauf, auf dem plötzlich ein kleiner Junge von der Straße in die Ecke gedrängt wurde und im Begriff war, von irgendeinem Fremden, vergewaltigt zu werden. //Ein Gayporno??!//, fragte sich Masato entsetzt und konnte seinen Kiefer gerade noch vor einem Zusammentreffen mit dem Boden bewahren. //Heilige sch...//, dachte er und sank zurück in den Sitz. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und die Röte hatte nun völlig den Kampf gewonnen und sein ganzes Gesicht eingenommen. „Ch-Chiyu, e-es tut mir Leid! Wirklich! Ich wusste doch nicht, das-“, begann der Gitarrist stotternd, wurde aber durch einen weiteren Brüller von einem der Besucher, welcher mit seinem Freund hier war, unterbrochen. „Wenn ihr's jetzt schon nötig habt, dann geht gefälligst auf Klo, aber haltet den Mund! Gerade wird’s doch erst so richtig spannend.“ Der Bassist verzog das Gesicht und stand entschlossen auf, um den Kinoraum zu verlassen. „Wir sehen uns Morgen...“, wollte er sich noch verabschieden, wurde jedoch durch einen Fremden aufgehalten, der ihm den Ausgang versperrte. „Hast du ein Problem Kleiner?“, wurde Chiyu gefragt und lächelte anzüglich. „Nein, danke... ich will nur nach Hause...“, meinte der Bassist nur beiläufig und wollte sich an dem Muskelprotz vorbeischälen, als dieser ihm am Arm zurückhielt. „Warte doch! Hast du Streit mit deinem Lover? Wenn du magst, können wir ein bisschen... na ja... Spaß haben.“, machte er ihm das Angebot und strich mit seiner Hand über Chiyus Brust, die allerdings von keinem anderen als Masato weggeschlagen wurde. „Hände weg! Der gehört mir!“, brüllte der Blonde mit flammig roten Wangen, schnappte sich Chiyus Arm und zog ihn aus dem Kinosaal, vorbei am enttäuschten Türsteher. Draußen umfing sie die kühle Nachtluft und die hatten beide nun wirklich nötig, was man gut an ihren Gesichtern erkennen konnte. „Was sollte das eben?“, fragte Chiyu nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Masato sich zu beruhigen und zu ordnen versuchte. „W-was? Achso...~ Na irgendwer musste dich doch retten... oder?!“, versuchte sich der Gitarrist herauszureden, um die Frage nach seiner Wortwahl zu entgegen und wandte sich nun wieder ganz dem anderen zu. „Das mit dem... Film tut mir echt Leid Chiyu. Ich wusste nicht, was wir für einen Film sehen würden. Ich habe einfach willkürlich auf etwas gezeigt und wollte mich überraschen lassen.“, versuchte er die Lage zu erklären und wechselte seinen verzweifelten Blick zu einem entschuldigenden. „Ich würde doch nie... Du weißt genau, ich würde so etwas niemals tun und vor allem... dich darum bitten, dir mit mir solch einen Film anzuschauen. Kannst du mir verzeihen Chiyu? Bitte!“, bat er den anderen und hatte die Hände zusammengefaltet. „Ist das die Ernst? Du wusstest nicht, was für ein Film das war?“, harkte der Brünette überrascht nach, obwohl er die Antwort kannte, aber er konnte es einfach nicht glauben, wie naiv Masato mal wieder gewesen war. „Ja, ich wusste es wirklich nicht. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nie mit dir dort reingegangen!“, meinte er und nickte mit einem ernsten Gesicht, um seiner Antwort noch ein wenig an Glaubwürdigkeit hinzuzugeben. „Okay okay, ich bin da nicht mehr sauer. Pass beim nächsten Mal nur bitte besser auf, okay? Das hätte auch ganz anders enden können.“, meinte Chiyu und fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. Er war teilweise erleichtert, teilweise aber auch enttäuscht. Warum nun dieses verwirrende Gefühl? Chiyu wusste es nicht, aber er wusste, das, wenn sie hier noch länger zu dieser späten Stunde bleiben würden, ihnen mehr Gefahr drohte, als wenn sie dort drin geblieben wären, wo jeder genug mit sich selbst beschäftigt wäre bzw. mit seinem Partner. Und zu diesem Gedanken, folgte sogleich ein anderer, ein sehr verwirrender Gedanke. Die Worte des einen Kinogastes kamen ihm wieder in den Sinn und Bilder von ihm und Masato erschienen vor seinem inneren Auge, die verrückter nicht sein könnten. Bilder wie nackte Körper, die sich aneinander rieben in völliger Extase den Namen des anderen schrien oder ein Bild, wo Masato der arme Junge von der Straße war und er, Chiyu, der Perverse, der ihn... //S.T.O.P.P!! Man was soll der Scheiß!?//, regte sich der Bassist innerlich auf und versuchte sein Zittern zu verbergen, welches die plötzlich aufkeimende Wärme in seinen Lenden verursachte. Masato jedoch, interpretierte seiner Meinung nach das einzig richtige hinter Chiyus Verhalten: ihm war kalt. Einerseits froh, weil Chiyu ihm verziehen hatte, andererseits enttäuscht, weil der andere ihm im Kino alleine zurücklassen wollte. //Kann ich gut verstehen, aber was wäre passiert, wäre ich wirklich alleine gewesen? Ich dachte, er hätte Angst um mich? Warum also zieht er den Schwanz ein, wenn es um einen Porno... gut... Schwulenporno geht? Das kann doch nicht alles sein, oder?//, fragte er sich, behielt die Gedanken jedoch für sich und ging auf den Brünetten zu, um sich bei ihm einzuharken. „Los, wir gehen. Sonst erfrierst du mir noch. Du kannst bei mir pennen. Dein Bus ist eh längst weg.“, meinte Masato rücksichtsvoll und pattete die Schulter des Bassisten, der darüber nur eingeschnappt murren konnte, aber klein bei gab und der Richtung folgte, die Masato anstrebte. Und je näher sie der Wohnung kamen, wuchs die Aufregung in ihm und ließ ihn zunehmends stiller werden, was auch dem Gitarristen auffiel, der es inzwischen als ganz natürlich ansah, das er sich bei Chiyu untergeharkt hatte. Warum auch, wenn keine Gegenwehr seitens des anderen kam? „Hey~ Was is' los? Warum so still? Denkst du immer noch über den Film nach?“, fragte er also misstrauisch und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, ehe er sich wieder auf den Weg konzentrierte, der immer düsterer und dunkler zu werden schien. Kein Wunder, wenn die Straßenlaternen nacheinander kaputt gingen und kein Elektriker sich dazu aufraffen konnte, ein paar einzelne Glühbirnen auszutauschen. War doch nicht die Welt oder? „Nein, mir ist nur eingefallen, das ich noch nie bei dir war.“, gestand Chiyu und musste grinsen. „Oh... Gut, das wir das nun endlich nachholen, hm?“, fragte der Gitarrist und musste ebenfalls grinsen. //Er ist aufgeregt. Wie süß...//, setzte er noch gedanklich hinzu und schon bald erreichten sie eine Mehrfamilienwohnung, in welcher Masato die eine Seite übernommen hatte. Groß war es nicht unbedingt, aber das reichte dem bescheidenen Blonden. „Schick hast du's hier.“, meinte der Bassist und sah sich die Auffahrt zur Garage etwas genauer an. „Hast du hinten noch einen Garten?“, setzte er noch fragend hinzu und versuchte etwas in der Dunkelheit auszumachen, die sich zwischen Garage und Haus befand und nur durch einen Zaun abgegrenzt wurde. „Ja, einen kleinen, aber ich hab da nur Wiese. Für Pflanzen hab ich keine Zeit.“, erklärte Masato und zog seinen Schlüssel hervor, um die Tür aufzuschließen. „Kommst du nun, oder willst du meinen Garten bestaunen?“, fragte er anschließend, als er die Tür aufgeschlossen hatte und lugte um die Ecke zu Chiyu, welcher sich nun doch von der Grundstückbesichtigung lösen konnte und ihm verlegen lächelnd ins Haus folgte. „Hast du Hunger?“, fragte der Gitarrist, nachdem er seine Jacke aufgehangen und seine Schuhe auf einer Ablage gestellt hatte seinen Besucher. Dieser nickte und tat es ihm Punkto Jacke aufhängen und Schuhe abstellen gleich. „Gut soll ich was bestellen? Auf was hast du denn Hunger?“, hakte Masato weiter nach und schaltete das Licht des Flures wieder aus, um Chiyu in sein Wohnzimmer zu führen, welches er vorerst erst einmal erleuchtete. „Also Stil hast du, das muss ich dir lassen.“, meinte Chiyu anerkennend und sah sich neugierig nach allen Seiten um. „Danke, aber das wusstest du doch sicherlich nicht erst Heute, oder?“, neckte der Gemeinte den Bassisten und sah ihm grinsend dabei zu, wie Chiyu sein Wohnzimmer inspizierte und schließlich bei den vielen Fotos über dem Kamin hängen blieb, welcher zwischen zwei Couchreihen sein Domizil fand. Masato folgte ihm lächelnd und erklärte ihm er Reihe nach, wer sich auf den Bildern befand und wenn es die Band war, in welchem Jahr sie gemacht wurden und wo sie sich gerade dabei befunden hatten. „Das war im Sommer des letzten Jahres, als wir-“, begann er und Chiyu ergänzte grinsend: „Als wir nach einer anstrengenden Tour endlich Urlaub hatten und durch einen Buchungsfehler in einem ganz anderen Urlaubsort gelandet waren, wo wir weder ein Hotel hatten, noch einen Reisebegleiter, der unsere Sprache konnte. Fakt war: Wir waren völlig hilflos, hatten aber trotzdem 'ne Menge Spaß.“ „Richtig! Können wir ja mal wieder machen. Spontan zum Flughafen gehen und den nächstbesten Flug nehmen.“, lachte Masato und warf einen Seitenblick auf Chiyu, der ein wenig beklommen nickte. „Wenn wir Takeru wieder haben, können wir das gerne machen...“, hörte Masato ihn murmeln und senkte daraufhin den Blick auf ein kleinen Bild, welches ganz vorne aufgestellt war und welches niemand anderen als Takeru zeigte. Sein glückliches Strahlen, als sie den Laden eröffnet haben, versetzte ihm einen Stich in die Brust. „Komm... denk jetzt nicht darüber nach... Wir werden ihn bald wieder zurück haben. Setz dich auf die Couch und mach es dir bequem. Ich bestell uns Pizzen. Wollen wir dazu einen Film schauen? Uns ein wenig ablenken, hm?“ „Hört sich gut an.“, stimmte Chiyu leicht lächelnd zu, warf noch einen kurzen Blick auf das Bild von Takeru, bevor er sich von diesem abwandte und sich auf der am nähst stehensten Couch niederließ. Seufzend ließ er seinen Blick weiter umher wandern, während Masato dem Pizzaservice diktierte, was für Pizzen er haben wolle. Als er dies erledigt hatte, blieb Masato gleich in der Küche, um noch ein Bier für jeden von ihnen aus dem Kühlschrank zu holen, mit welchen er dann zu Chiyu lief. „Die Pizzen sind bald da.“, verkündete er grinsend und stellte das Bier auf dem Tisch vor der Couch ab, in der der Bassist saß, um dann weiter zum Fernseher zu gehen, neben welchen sich auch seine DVD-Sammlung befand. „Möchtest du etwas bestimmtes gucken, Chiyu?“ „Hm... nichts mit Komik und Thriller oder Science Fiction. Mag ich nicht.“ Ein etwas überforderter Blick des Blonden kreuzte daraufhin Chiyus Blick, welcher auf ihn gelegen hatte. „Was...?“, machte der Brünette deswegen und hob die Brauen. „Hast du nur solche Filme da?“ „Ehm nein, aber... Liebesfilme kann ich ja wohl gleich ausschließen, oder? Ansonsten hätte ich noch ein paar wenig Abenteuer Filme und... Horror. Die hab ich aber auch nur, weil Mitsuru letztens hier war und die bei mir vergessen hat. Ich hab näml-“, wollte Masato ansetzen, wurde aber von einem begeisterten Chiyu unterbrochen. „Na dann schauen wir uns einen Horrorfilm an, wenn du nichts dagegen hast!“ Bei normalen Umständen hätte Masato sofort gewusst, worauf er bestanden hätte, nämlich etwas seiner Angst nachgebendes, aber da nichts mehr normal zu sein schien und sich die Möglichkeit ergeben könnte, die Nähe des Bassisten auszunutzen, stimmte Masato rasch zu. Zu rasch, Chiyus Meinung nach, aber er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich über die Entscheidung zu freuen, als sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Und während er sich freute, bereute Masato bereits sein Zustimmen und führte die DVD mit zitternden Händen in das DVD-Fach ein, um sich gleich darauf die Fernbedienung zu krallen und mit zaghaften Schritten zur Couch zugehen und sich mit einigem Abstand zu Chiyu darauf niederzulassen. Den verwirrten Blick des Brünetten überging er, indem er geschäftigt mit der Fernbedienung herum hantierte. „Na dann...“, murmelte er noch und unterdrückte ein all zu lautes Aufatmen, als Werbung von anderen Horrorfilmen abgespielt wurde. Wie sollte er nur die ganze Zeit verheimlichen, was für ein Angsthase er doch war?! „Verdammt seit ihr! Wollt ihr alle draufgehen, oder seid ihr wirklich nur dumm?!“, fragte der Entführer mit lauter Stimme rasend und stierte die beiden blinden und geschnürten Jungs an, die die Köpfe niedergeschlagen hängen ließen. „Könnt ihr auch mit mir reden, oder hat's euch die Sprache verschlagen?! Glaubt nicht, das eure Freunde mich jemals fassen können! Morgen wird der nächste dran kommen. So lange bis ich eure Bande zerschlagen habe und alles Süße von der Erde getilgt habe. Wahrscheinlich werde ich es meine Lebtage nicht schaffen, aber ihr habt es nicht verdient, so gesegnet zu sein! Wisst ihr, das ihr damit ein großes Los gezogen habt?! Ich wurde von Klein auf immer nur gehänselt, gemieden und ausgelacht. Ihr habt Ansehen, Freunde und ein anständiges Leben!“ „Nun komm mal wieder runter Alter!“, antwortete ihm Aoi und hob den Kopf. „Wir können es am wenigstens beeinflussen, wie wir geboren werden und in welchen Verhältnissen! Außerdem kommt es nicht nur auf das Glück an, sondern auch durch unseren Willen, unsere Stärke und unserem Glauben! Wenn du all das nicht hast, dann liegt der Fehler bei dir und nicht bei uns! Du hast nicht das Recht, uns gefangen zu halten! Das ist Freiheitsraub und wird hart bestraft! Wenn die anderen uns finden, dann werde ich es sein, der über dir steht und dich auslacht! Und weißt du warum? Weil du nichts anderes verdient hast! Wer etwas Niederträchtiges tut, hat nichts anderes verdient, als ausgelacht und ausgebuht zu werden!“, meinte der Schwarzhaarige mutig und versuchte in seinem Anflug von Mut die Seile zu sprengen und sich und Takeru zu befreien, was ihm natürlich nicht gelang. Er war ja schließlich nicht Super Man. Auch Takeru hatte den Kopf erhoben, aber nicht, um auch seinen Senf dazuzugeben, sondern um Aoi ein paar Worte zukommen zu lassen, die der Entführer hoffentlich nicht hörte: „Aoi...~ Bitte provozier ihn nicht! Du kannst froh sein, das er uns noch nichts angetan hat!“ Nach einer gefühlten Stunde wandte der Angesprochene sein blindes Augenmerk an den, der gesprochen hatte. Irgendwas war anders, das spürte er ganz deutlich und aus heiterem Himmel hatten ihn hämmernde Kopfschmerzen erwischt. Hatte er nicht gerade noch verzweifelt an Uruha denken müssen? Darüber nachdenken müssen, wie es ihm wohl ohne ihn erging und was er gerade wohl tat, vielleicht aus Verzweiflung, vielleicht auch Erleichterung? Zwar hatte er ihm Treue und liebe geschworen, aber seine verwirrenden Gedanken benebelte sein logisches Denken und dementsprechend seine Gefühle, der Kummer und der Schmerz in seiner Brust. Vielleicht nur aus Sehnsucht, vielleicht aus Schmerz, weil er in dem Denken läge, nur ein Spielball gewesen zu sein. Woher kamen nur all diese vielen, verwirrenden und teilweise unmöglichen Gedanken, die sein Denken benebelten!? Uruha konnte nicht lügen! Uruha... durfte nicht lügen! Lügte er...? „Rarrrr!!“, stieß Aoi zerwühlt aus, gerade als der Entführer näher kommen wollte, um die Seile vorsichtshalber noch ein weiteres Mal zu sichern. Warum konnte der Neue nicht einfach so still wie Takeru sein?! „Jetzt sei endlich ruhig!“, brüllte er also im Befehlston und gab dem Schwarzhaarigen eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Schmerzhaft keuchte Aoi auf. Oder... war er überhaupt Aoi? Neben sich hörte er jemanden einen ängstlichen Laut ausstoßen. Vor sich war jemand, der sich selbst und sein Leben zu hassen schien. Wo verdammt war er hier?! „W-wo bin ich?“ Der Entführer lachte auf. „Wie oft willst du mich das noch fragen? Hoffst du, das ich dir das irgendwann verraten werde, wenn du mich nur lang genug mit der Frage nervst? Doch Fehlanzeige, ich bin nicht zu knacken! Und zu der Sache vorhin, das wird noch Folgen haben!“ „Was war denn vorhin? Und wer sind sie?“, fragte der Schwarzhaarige irritiert und verstand nicht, warum er nichts sehen konnte. War es schon so spät, das kein Licht, nicht einmal das des Mondes, die Nacht erhellen kann? Aber warum war er denn nicht müde? Es musste doch schon spät sein. Oder schlief er vielleicht noch? Drehte er jetzt völlig durch?! „Stell dich nicht dümmer als du bist! Du willst mich wohl zur Weißglut treiben was?! Du bist wirklich Lebensmüde Jungchen. Und wer ich bin, willst du wissen? Dein schlimmster Albtraum!“, lachte der Entführer schaurig auf, griff mit einem schnellen Bewegung nach Aois Kehle und beugte sich nah zu dessen Gesicht hinunter. „Spiel nicht mit mir, hörst du? Das kann leicht ins Auge gehen...“ „Aber ich bin doch schon blind. Was kann da noch ins Auge gehen?“, fragte Aoi verwirrt und hätte im nächsten Moment, wenn nicht die Augenbinde gewesen wäre, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen, da ihm das Atmen plötzlich schwerer fiel, da sich die Hand um seine Kehle nach seinen Worten noch enger schnürte. Anscheinend konnte ihn der andere nicht leiden. So schlussfolgerte der Gefesselte nachdenklich und überlegte sich, wie er der Sache vielleicht entgehen könnte. Vielleicht mit Witzen? Gemeinsames Lachen schafft Freunde. Das hatte ihm früher immer seine Mutter gesagt. //Ich sollte sie mal wieder besuchen.// „W-waaaaaaaaaaarte!!“, brachte er krächzend hervor und tatsächlich... die Hand lockerte sich ein wenig. „Hast du mir etwa ein Geschäft vorzuschlagen?“, fragte der Entführer neugierig und auf seinen Lippen zeichnete sich die Spur eines Grinsens. „Wie Geschäft? Nee, ganz falsch. Ich könnte dir nicht mal ein Kaugummi anbieten. Zumal ich meine Hände gar nicht bewegen kann.“, lachte Aoi und fuhr, nachdem er sich wieder gefasst hatte und der Griff um seine Kehle erneut an Druck gewann, fort zu erklären. „Ich finde nur, das wir noch einmal ganz von vorne beginnen sollten, denn irgendwas läuft hier ganz und gar nicht richtig. Also mein Name ist... eh... hm... Der fällt mir sicherlich gleich wieder ein. Na jedenfalls komme ich aus... eh... hm... Das kann doch nicht sein. Woher komm ich denn?“, fragte der Schwarzhaarige verwirrt und dachte angestrengt nach. „Okay, dann überspringen wir das eben. Ich hoffe, du magst Witze? Meine Mum sagte immer, wenn man gemeinsam lacht, gewinnt man Freunde. Hör mir einfach mal zu, 'kay? Vielleicht funktioniert es ja.“, grinste er naiv weiter und dachte nun über einen geeigneten Witz nach. Währenddessen fanden im Gesicht des Entführers merkwürdige Gesichtsveränderungen statt. Von Wütend auf Verwirrt, bis hin zu Überrascht und Irritiert. „Nehmen wir mal... hm... ja, Uruha! Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor... na egal! WO war ich? Ach ja... Also Uruha rammt beim Einparken einen anderen Wagen. Sofort sammeln sich Neugierige um ihn. Unter ihren Augen schreibt Uruha einen Zettel, klemmt ihn unter den Scheibenwischer des beschädigten Wagens und fährt davon. Als der Besitzer des Wagend, hm... Ruki! Also als Ruki zu seinem demolierten Auto kommt, liest er: >Dies schreibe ich, damit die Zuschauer denken, ich lasse meine Adresse da. Das war ein Irrtum.<“, beendete Aoi den Witz und wartete auf ein belustigten Lacher des anderen, aber nichts folgte. „Nicht witzig? Na gut... dann eben dieser: Ein Mann humpelt ins Krankenhaus und sagt zur Aufnahmeschwester: >Legen Sie mich dritter Klasse, ich bin arm.“ „Haben sie niemanden, der Sie unterstützen könnte?“, fragt daraufhin die Schwester. „Nur meine Schwester, aber die ist Nonne und auch arm.“ „Eine Nonne ist nicht arm, denn sie ist mit dem Herrgott verheiratet.“ „Dann legen Sie mich in die erste Klasse und schicken die Rechnung meinem Schwager!“, meinte der humpelne Mann daraufhin... Und was sagt ihr nun?“, fragte Aoi an seinen Gegenüber. „...“ „WILLST DU MICH VERARSCHEN?!!“, brüllte der Entführer zur Antwort und hätte am liebsten noch fester zugepackt, aber töten wollte er seine Gefangenen ja keineswegs. Er wollte ihnen nur eine Lehre erteilen. Also ließ er von dem Schwarzhaarigen ab, spuckte vor seinen Füßen auf den Boden und wollte schon den Raum verlassen, als Aoi ihm noch etwas hinterher rief: „Sind wir jetzt Freunde?“ „N.E.I.N.!!!!“, antwortete der Entführer und schmiss die Tür hinter sich zu. „Man was für ein harter Bursche... aber ich werd' ihn schon noch klein bekommen.“, meinte Aoi fest von sich überzeugt und grinste. „Aoi...? Was... was sollte das?!“, traute sich nun endlich Takeru zu fragen, da wenigstens er Respekt vor dem Entführer zu haben schien und versuchte ein Schniefen zu unterdrücken. Das alles zerrte eh schon an seinen Nerven und dann benahm sich Aoi auch noch so merkwürdig! Das war einfach nicht fair. „Drehst du durch?“ „Wer ist denn Aoi?“, fragte der Schwarzhaarige überrascht, nachdem er sich von seinem ersten Schreck erholt hatte. Er hatte gar nicht mitbekommen, das noch jemand mit ihm in diesen schrecklich finsteren Raum war. „M-meinst du das im E-Ernst?! D-das.. das ist verdammt nochmal nicht witzig, Aoi.“, schniefte der Weißblonde schließlich und so komisch der Name dem anderen auch klingen mochte, irgendwie kam er ihm bekannt vor. „Ich weiß zwar nicht, wer du bist, aber wärst du bitte so freundlich und würdest mich nicht mit diesem Namen rufen? Du musst mich verwechseln. Und was sollte was? Durch lachen werden Bände geknüpft, weißt du das nicht? Bei ihm wird's etwas dauern, aber-“ „Nein! Es wird nicht dauern! Du lässt dieses seltsame Benehmen gefälligst und wirst wieder normal! Aoi, du machst mir Angst! Das... das ist nicht lustig!“, jammerte Takeru nun etwas lauter als geplant auf und hätte sein Gesicht am liebsten in seinen Händen vergraben oder es an Yujis Brust gepresst und...! //Ich dreh echt noch durch hier... ohne ihn... //, bemerkte der Takeru etwas überrascht und ließ den Kopf auf seine Brust sinken. „Und sterben will ich auch nicht... Ich hab doch noch so viel in meinem Leben zu erreichen! Und du auch! Stell dich nicht so an! Was ist mit Uruha, huh?“, setzte er fragend hinzu und lauschte in die plötzliche Stille, die nun eingetreten war. Takeru hatte den Schwarzhaarigen nämlich nachdenklich gestimmt, da dieser sich partout nicht daran erinnern konnte, jemanden mit diesem Namen zu kennen. Doch warum ihm der Name dennoch so vertraut vorkam, verstand er selbst auch nicht. Noch dazu herrschte in seinem Kopf eine unberuhigende Leere, die sich einfach nicht füllen wollte. Nicht einmal, als er angestrengt über seinen Namen nachdachte. „Heiß... heiß ich denn so?“ Irritiert hob Takeru den Kopf, versuchte den anderen durch seine Augenbinde auszumachen und verzog ärgerlich die Brauen, als er Aois Frage verstand. „Natürlich ist Aoi dein Name! Den hat dir dein Uruha gegeben! Was ist denn los mit dir Aoi? Hast du das denn alles vergessen?“, fragte er verzweifelt und zuckte arg in sich zusammen, als eine Tür mit einem lauten Knall gegen die sich dahinter befindene Wand knallte. „Wenn ihr nicht aufhört zu reden, gebe ich euch Einzelzellen!“, drohte der Entführer grimmig und trat näher an seine beiden Gefesselten heran. Verwirrt hob Aoi den Kopf und lächelte. „Geben Sie mir noch eine Chance? Witze mochten Sie wohl nicht. Hm...~ Was mögen Sie denn? Ich mag es eh...“, begann der Schwarzhaarige erneut eine Conversation, aber ihm viel partout nicht ein, was er gerne tat. Anscheinend hatte er sich noch nie darüber Gedanken gemacht, denn auch weiterhin blieb sein Kopf leer an all dem Wissen über sich und sein Leben. „Also... vielleicht mag ich es am Strand spazieren zu gehen und Muscheln zu sammeln? Mit Katzen zu sprechen und den Vögeln beim Zwitschern zuzuhören?“, setzte er noch hinzu und merkte selbst, wie ihm langsam die Ideen ausgingen. „HALT'S MAUL!!“, brachte der Fremde gepresst hervor. „Aber ich möchte dich doch nur ein bisschen besser kennenlernen. Bisher weiß ich noch gar nichts über dich und so können doch keine Freundschaften entstehen, oder meinst du nicht auch?“, erwiderte Aoi unbeirrt und zuckte zusammen, als er etwas scheppern hörte. Der Entführer hatte das Essenstablett zu Boden fallen lassen. Mit einem Wutschrei stürzte er sich schließlich auf Aoi und legte wieder Hand an dessen Hals. „Wenn du nicht sofort still bist, diesen Unfug sein lässt und nicht endlich begreifst, wie Ernst die Lage ist, in der du steckst und aufhörst mir penetrant auf die Nerven zu gehen, dann überlege ich mir das nochmal mit dem Töten. Ich wollte eigentlich niemanden von euch umlegen, aber anscheinend legst du es darauf an!“, giftete er den halb Erstickenden an und bohrte sein Knie zusätzlich in die seine empfindliche Mitte des unter ihm Sitzenden, was diesen einen schmerzhaften Laut ausstoßen ließ. „NEIN BITTE...! Bitte nicht...!“, erwiderte Takeru ängstlich und zitterte am ganzen Körper. „Bitte...! Er weiß doch nicht, was er da redet! Er... er ist... er hat psychische Probleme! Redet Unsinn... Hat ein extremes Kurzzeitgedächtnis! Er kann nichts dafür, das er so ist!“, versuchte der Weißblonde den Entführer davon zu überzeugen, das Aoi sich nicht absichtlich dumm stellte, um ihm so vielleicht das Leben zu retten. Verzweifelte Tränen tränkten den Stoff über seinen Augen. Jedoch hatte es etwas bewirkt, was Takeru da über seinen Kumpel gesagt hat, auch wenn es nur eine Lüge war, denn, obwohl er selbst nicht verstand, was in Aoi gefahren war, psychisch krank war er bestimmt nicht! Oder...? Der Entführer jedenfalls, hatte den Blick gehoben und allmählich sackten Takerus Worte in seinen vor Wut rot angelaufenden Kopf. Nur langsam entfernte er sich von Aoi, musterte ihn verwirrt und es war, als verstand er die Welt plötzlich nicht mehr! Da wollte ihm jemand weiß machen, das so eine hübsche Person psychisch krank war?! Und er hatte immer gedacht, das Schönheit gleich perfekt war! Aber anscheinend hatte er sich damit getäuscht. „Unmöglich... Du lügst! Und ich hab jetzt die Schnauze voll von euch! Verrückt oder nicht verrückt, ihr werdet getrennt!“, meinte der Entführer aufgebrachter denn je und trat wieder auf Aoi zu, nur um ihn dann von dem Stuhl zu lösen, dabei aber den festen Griff nicht vergessend, der den Schwarzhaarigen vor einer Flucht bewahren sollte, welcher nicht einmal auf die Idee kam zu fliehen, so sehr hatte ihn das Verhalten des Fremden verstört. Auch die Worte seines Freundes, oder zumindest meinte dieser, er wäre sein Freund, hatten ihn sehr verletzt. Auch wenn es vielleicht stimmen mochte, das er solche Probleme hatte, schließlich konnte er sich wirklich an so gut wie nichts erinnern, aber Aoi wusste schon, das solche Störung eine Behinderung war und das diese einen Menschen in den meisten Kulturen in ihrem Wert herabsetzten und für viele Menschen sogar als Lebensunwürdig galten. Und der Wille des Fremden verriet ihm auch, auf welcher Seite dieser stand. Er wollte ihn aussondern und von dem 'Normalen' trennen. Verletzt schluckte Aoi auf und senkte den Kopf, leistete keine Wehr. Warum auch, wenn er eh nichts richtig machen konnte? Wenn er den anderen in Ruhe gelassen hätte, dann hätte sein 'Freund' eben auch nicht so verzweifelt und den Tränen nahe geklungen. Dann wäre das alles gar nicht erst passiert. Um um den anderen zu schützen, an welchen er sich nicht einmal mehr erinnern konnte, ließ er sich schweigend vorwärts schubsen und sogar unsanft behandeln, denn er wurde soeben wieder an einen Stuhl gefesselt und das nicht gerade sanft. „Und wenn du noch einmal deinen dreckigen Mund aufmachst, dann-!“, begann der Entführer wieder zu sprechen und musterte den anderen mit zusammengezogenen Augenbrauen. Die merkwürdige Stille, die von dem anderen ausging, war schon fast unheimlich, könnte man sagen. Dem Unbekannten bestätigte es nur, das die Worte, die Takeru über seinen Freund gesagt hatten, direkt ins Schwarze getroffen haben mussten. „... Es tut mir Leid...“, unterbrach ihn Aoi ungeschickt und biss sich auf die Unterlippe. „Aber bitte... lass den anderen in Ruhe ja? Ich... Er kann nichts dafür, das ich so bin...“, bestätigte Aoi Takerus Worte, weil er wusste, das er den anderen nicht anders würde Milde stimmen können und senkte den Kopf. //Also doch... Ich glaub das nicht...//, dachte der Angesprochene und rang nach Worten. Nicht einmal beschweren tat er sich, da er wieder einmal unterbrochen worden war. „I-ich bring dir gleich was zu Essen...“, wich er Aoi aus und verließ eilends den Raum. Was hatte er sich da nur angeschleppt?! Noch vor wenigen Stunden war er sich seiner Sache so sicher gewesen, doch nun hatte er das Gefühl, die Situation würde ihm entgleiten... ~+~+~+~ So ich hoffe, ihr habt es bis hierhin geschafft und seit nicht auf der Hälfte des Weges vor Langweile eingeschlafen ^^" Und bevor die Frage nun aufkommt, warum Aoi sich so seltsam benimmt, die Antwort folgt noch in einem späteren Kapitel ;) So~ x3 Würde mich über eure Meinung freuen ^^ *Kekse dalass* Bis zum nächsten Mal ^^ PS: Fehler könnt ihr behalten :) Die FF wurde noch nicht gebatet ^^" Kapitel 5: Warum? - Eine Frage, die mit dem Feuer spielt -------------------------------------------------------- Das Kapitel ist nicht gebatet, also verzeiht mir bitte die Fehler ^^" Anm: Erneut ist mir aufgefallen, das mir ernste Passagen und Liebesgefasel nicht sonderlich leicht fallen, aber ich hoffe, es kommt trotzdem gut bei euch an ^^ *Proviant-Kekse hinstell* Viel Spaß beim Lesen ^^ ______________________________________________________________________ „Masato, wollen wir lieber was anderes machen? Du bekommst ja so nie was von dem Film mit.“, merkte Chiyu mit hochgezogener Braue an und musterte den Haarschopf, der sich an seine Brust gepresst hatte und zitterte. „N-nein, nein! Geht gleich wieder...“, antwortete der Gitarrist mit ebenso zittriger Stimme wie sein Körper zitterte und krallte sich in das berauschend duftende Hemd des anderen. Trotz seiner Angst, die er nicht verheimlichen konnte, wie es eigentlich vorgehabt hatte, genoss er jede einzige Sekunde, in der er sein Gesicht an Chiyus Brust presste und sog den herrlichen Duft seines Parfüms mit gierigen Zügen in sich ein. Seine Hände, die sich in seine Brust gekrallt hatten, lösten sich in regelmäßigenden Abständen, nur um dem Besitzer flüchtig wirkend über die Stelle zu streichen, so als wolle er den Schmerz vernichten, den er selbst verursacht hatte, ehe er sich wieder darin festkrallte, da im Hintergrund noch immer der Film lief und ein Schrei ihn jedes Mal von Neuem erschrak. Und jedes Mal verzog Chiyu mehr das Gesicht, bis es das Verhalten des Anderen so sehr auf den Sack ging, das er dessen Finger von ihm löste und ihn in eine halbwegs vernünftige Sitzposition schob. Ein weiterer Schrei der Hauptdarstellerin veranlasste den ängstlichen Masato dazu, nun ganz fest seine Hände zu drücken. „Masato...!“, presste das 'Opfer' zischend hervor und setzte sich ebenfalls aufrecht hin. Schließlich hatte er sich bis eben, vor allem wegen Masato, zurückgelehnt. „Warum hast du nicht gesagt, das du keine Horrorfilme schauen kannst?!“, fragte der Bassist nun leicht gereizt und sah den anderen auffordernd an, der dies jedoch nicht mitbekam, weil Masato die Augen ganz fest zusammengepresst hatte und versuchte die Schreie zu überhören. „Verdammt!“, brüllte Chiyu sauer, entzog sich nach einigen Versuchen den Händen Masatos, um die Fernbedienung in die Hand zu nehmen und den Fernseher auszuschalten. Dann warf er die Bedienung zurück auf den Tisch und packte den Verschreckten an den Schultern, um diesen kurz daran zu schütteln. „Hey Masato! Hörst du nicht!? Der Film ist aus und niemand wird dir wehtun, klar?“, meinte er aufmunternd zu ihm und zog ihn schließlich in seine Arme, um den langsam wieder zu sich kommenden Gitarristen beruhigend über den Rücken zu streicheln. Und im nächsten Moment war Masato auch schon wie Butter in Chiyus Händen und legte die Arme besitzergreifend um dessen Oberkörper. „E-es tut m-mir Leid!“, brachte Masato mit rot leuchtenden Wangen hervor und drückte seine Gesicht in Chiyus Halsbeuge, damit dieser die Rotfärbung unmöglich sehen konnte. Gott, warum reagierte er nur so stark auf den anderen?! Seine Hormone drehten ja komplett durch! Vielleicht war er ja in Wirklichkeit eine Frau und bekam seine Tage?! Am liebsten hätte Masato jetzt aufgelacht, aber dann würde Chiyu noch denken, er wäre verrückt. Reichte schon, wenn er das von sich selbst bereits glaubte. „Erde an Masato...?“ „Huh?“ „Ach du kannst noch sprechen? Schön. Würdest du mir bitte erklären, warum du mir nicht gleich die Wahrheit gesagt hast?“, fragte Chiyu und redete immer noch zu Masatos Haarschopf. „W-wahrheit?!“, stießt der Blonde in einem hohen Ton aus und hielt sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund, um weitere solcher Laute notfalls zu unterdrücken. //Hat er gemerkt, das ich ihn li... eh...hö? Natürlich.. mag... und so...~ Himmel nochmal! Ich lieb ihn doch nicht! Das kann nicht... nein, wir sind doch nur Freunde! Jahrelang schon... Was meint er also mit Wahrheit?!//, fragte sich der Gitarrist panisch und merkte gar nicht, wie seine Atmung sich beschleunigte, fast so wie sein Herzschlag. „Masato, verdammt nochmal rede mit mir!“, drängte Chiyu den anderen dann, als er die schnelle Atmung bemerkte, die zusätzlich gegen seinen empfindlichen Hals ausgeübt wurde. Außerdem irritierte ihn Masatos Verhalten einfach und warf ihn völlig aus der Bahn. Normalerweise verstanden sie sich oft auch ohne Worte, aber in dieser Situation, war er einfach mit seinem Kumpel und der Welt überfordert. Er war sogar so verwirrt, das er nicht einmal bemerkte, wie sein eigener Herzschlag sich dem Masatos anpasste, den er ebenfalls spüren konnte, da dieser sich ja wie verrückt an ihn presste, als hinge sein Leben davon ab. „Masato...~“, fügte er in einem quängeliegen Tonfall hinzu und versuchte den anderen von sich zu lösen, was sich schwerer erwies, als es vielleicht aussah. „Willst du mich eigentlich Heute noch loslassen, oder sollen wir gleich so zu Bett gehen?“, fragte er dann im scherzenden Ton und grinste leicht. Als Masato jedoch unerwartet nickte, erstarrte sein Grinsen und Chiyus Augenbrauen fanden zueinander. Nicht vor Wut, sondern weil er sich nun doch Sorgen machte. „Hey...~ Was ist los... hm?“, wollte er wissen und strich wieder über den Rücken des Blonden, der die Frage allerdings nur zur Hälfte verstanden hatte, da er noch immer viel zu sehr damit beschäftigt war, seine wirren Gedankengänge zu ordnen. „Hat dir der Film die Sprache verschlagen oder ist es was anderes? Worüber denkst du nach? Bitte rede doch mit mir. Freunde erzählen sich doch alles, oder nicht?“ „NEIN!“, antworte Masato heftig und ohne darüber nachzudenken, was für Folgen dieses einzige Wort für Folgen haben könnte. „I-ich meine... wir... w-wir...“, setzte er dann stotternd hinzu und wagte es nun doch, sich endlich ein wenig von Chiyu zu lösen, welcher ihn erschüttert musterte, dann seinen Blick in einen ernsten umwandelte und ihn mit seiner ganzen Kraft von sich schob. „Verstanden... Ich weiß zwar nicht, was dein Problem ist Masato, aber wenn du es weißt, dann würde ich mich sehr freuen es zu erfahren. Wenn dir mir nicht mehr vertrauen möchtest, dann muss ich das wohl akzeptieren, aber komm dann nicht an, wenn-“, fing Chiyu an zu reden und schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter, als ihm Masato dazwischen fuhr. „Nein, nein! So... So meinte ich das nicht! Ach... scheiße man, ich bin total durch den Wind! Nicht wegen dem Film... na gut deswegen auch, aber... Ich weiß doch auch nicht, was mir mir los ist! Ich bin total verwirrt... Du verwirrst mich Chiyu... Und ich kann es dir nicht sagen, weil ich es selbst auch nicht weiß! Verzeih mir bitte...“, bat Masato den Bassisten, der ihm immer zur Seite gestanden hatte, und suchte dessen Hand, welche allerdings erschrocken zurück zuckte, als er sie gefunden hatte. Masato senkte traurig den Blick und zog seine Hand zurück an seine Brust, hinter der sein Herzschlag sich allmählich wieder normalisierte, eher ins Stocken geriet. Der Bassist legte die Stirn in Falten. „Eh... Du verwirrst mich aber auch ganz schön. Was soll ich denn getan haben, das du nun so verwirrt bist? Wegen vorhin irgendwie?“ „Hm... du meinst...? Oh... Ich weiß nicht... Vielleicht schon... ja...“, murmelte Masato unsicher und nickte mit leicht geröteten Wangen. „Aber ich hab nichts getan.“, meinte der Bassist und hob die Brauen. „Weißt du...~, das wird mir alles zu seltsam gerade. Lass uns ein andermal darüber nachdenken. Ich bin müde.“, setzte er dann hinzu, als ihm eine Möglichkeit einfiel, woran es liegen könnte, doch zu absurd war der Gedanke, das Masato eben diese Tatsache... zu bereuen schien. Chiyu schüttelte ungläubig den Kopf und stand auf, stolperte aber da seine Beine eingeschlafen waren und landete auf dem weichen Teppich. „Mist... Sind doch tatsächlich eingeschlafen.“, lachte er gespielt, um die Peinlichkeit zu überspielen und wollte sich gerade wieder aufraffen, als er plötzlich Masato in die Augen blickte, der sich vor ihm hingekniet hatte. //Was zum...?// ///Ja, eben diese Tatsache bedauere ich wohl und der Anblick, den Chiyu mir gerade bietet, erinnert mich an die Szene aus dem Porno. Verdammt... wenn ich es da schon gewusst hätte, das ich scharf auf ihn bin, dann hätte ich nicht so lange gezögert.//, dachte Masato selbstsicher und strich sehnsüchtig über Chiyus rechter Wange, bis hin zu seinen Lippen. Wie dieser selbst darüber zu denken mochte, stellte sein Verlangen in den Hintergrund. Jedoch in dem Moment, als er Chiyus Lippen mit den Fingern berührte, um sanft darüber zu streichen, entzog sich der Besitzer der Berührung und stemmte sich auf, um Masato auszuweichen. Ungläubigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben und sein Herz, welches ihm vorhin noch in die Hose gerutscht war, schlug nun wieder an seiner ursprünglichen Stelle und das auch noch in einem ungewöhnlich schnellen Takt und immer, wenn Masato ihn berührte, schien es für einen kurzen Moment auszusetzen. „T-tu nichts, was du später bereuen wirst...“, drohte der Bassist verunsichert nun zur Abwehr und wollte sich schon weiter aufrichten, um sich Masato und dessen angenehmen Berührungen zu entgegen, um sich anschließend bettfertig zu machen und dann ins Gästebett zu huschen, als Masato sich plötzlich tatsächlich vorbeugte und gegen Chiyus Erwartungen seine Lippen etwas zaghaft auf dessen Lippen legte. Wie versteinert starrte er in Masatos Augen, die, da er sich vor Überraschung nicht gegen den Kuss wehrte, langsam zudrifteten. //Nein, wehe du genießt das!//, dachte der Bassist mit weit aufgerissenen Augen, doch als ob alle Welt sich gegen ihn verschwört hätte, verstärkte sich der Druck auf seinen Lippen in dem Moment auch noch und rissen ihn in einen Strudel aus verwirrenden Gefühlen und wildem Herzklopfen. Warum tat Masato das? Wollte er ihn quälen?! Und er hatte geglaubt, sein Kumpel würde nicht auf Männer stehen? Warum also hatte er sich die letzten Jahren, in denen sie sich nun schon kannten, mit seinen Gefühlen nur so abgequält und hatte stumm vor sich hin gelitten, nur um diese Freundschaft nicht zu gefährden? War denn alles umsonst gewesen? All die deprimierenden Stunden allein in seiner Wohnung und der fast tägliche Alkoholkonsum, um die Gefühle wegzuschwämmen, sollen umsonst gewesen sein?! Chiyu bemerkte in seinem Gedankenschwall gar nicht, wie schnell sich Masato wieder von ihm entfernte. „Hey, bitte rede doch mit mir! Es... es tut mir Leid... ehrlich! Es war einfach über mich gekommen!“, versuchte sich Masato herauszureden, da er die stummen und vorwurfsvollen Blicke als pure Ablehnung zu verstehen glaubte und nun wenigstens ihre Freundschaft noch retten wollte. Autsch... //Es war also ein Ausrutscher gewesen...//, dachte Chiyu fassungslos und schluckte trocken. „Du bereust es also, was du getan hast? ... Tust du das wirklich?“, hinterfragte er dennoch im ruhigen Ton, um sich ganz sicher zu gehen, sich nicht in Masato zu täuschen. Das bisschen Hoffnung, was er ihm nun gegeben hatte, sollte er nicht so schnell wieder an sich reißen. //Bitte, sag nein!// „Und bitte sei ehrlich. Ich verspreche dir auch, es wird sich nichts an unserer Freundschaft ändern.“, versprach er und konnte sich einen hoffnungsvollen Blick nicht verkneifen. „Versprochen?“, wollte sich Masato versichern und hielt den kleinen Finger geknickt in die Höhe. Chiyu tat es ihm sogleich nach und brachte sogar einen aufmunterndes Lächeln hervor, was ihm dank seines zerwühlten Gemüts einiges an Kraft kostete. Wieder schluckte er trocken. „Ich... habe es nicht bereut. Im Gegenteil. Ich... WOLLTE... es sogar. Verrückt oder? Vielleicht lag es an dem Film, den wir fast gesehen hätten, aber du sahst gerade einfach zum Anbeißen aus. Du hast mich an die Person aus dem Film erinnert. Pervers oder...? Tut mir Leid, wenn ich dir zu Nahe getreten bin. Falls ich wieder kurz davor sein sollte, den Verstand auszuschalten, dann weise mich bitte zurück, wenn du abgeneigt bist, was ich mir bei dir gut vorstellen kann... Hätt' ja selbst auch nicht gedacht, das ich plötzlich anders ticke.“, meinte er verlegen lachend und richtete sich wieder auf. „Oh man... ich red' einen scheiß zusammen! Aber ich hoffe Chiyu, das du mir das wirklich nicht übel nimmst. Die Pizza müsste gleich da se-“, wollte er gerade sagen und überspielte die Wut auf sich selbst und seine plötzlichen Gefühle, als es tatsächlich an der Tür klingelte und die Pizzen ankündigte. „Und dann können wir ja noch ein wenig Videospiele zocken, wenn du magst?“, schlug er vor, ging aber vorerst dem Pizzaboten die Tür aufmachen. Wenn Chiyu etwas zu sagen hatte, dann würde er auch ein paar Minuten warten können... Es sei denn er rannte ihm weg, was er dem anderen nicht übel nehmen würde. Schließlich hatte er ziemlich egoistisch gehandelt, indem er ihn einfach so überrumpelt und geküsst hatte. //Hoffentlich kann ich die Gefühle schnell verdrängen. Ich weiß, wie schmerzhaft es ist, sich in etwas hinein zu steigern. Irgendwann folgt dann die Explosion und das würde bedeuten etwas zu tun, wonach Chiyu ihn garantiert hassen würde. Apropos Explosion...~? Wie wäre es wohl, den Bassisten seufzend unter sich zu haben, ihn in sich zu spüren und in immer kürzeren Abständen seinen Namen gefolgt vom lustvollen Stöhnen über Chiyus Lippen gleiten zu hören und ihm seine Zunge... Scheiße, nein! Und nun hatte er den Salat. Warum musste er auch DARAN denken?! Hätte er das nicht auf später verschieben können, wenn er die Abweisung hinter sich hätte und Chiyu gegangen ist? Nun stand Masato an seiner Wohnungstür, ihm gegenüber der Pizzabote, der vor Entsetzen über Masatos Anblick, beinahe die Pizzen fallen gelassen hätte. „H-hi-ier d-die P-Pizzen! D-Das m-macht d-dann 13,50€!“, stotterte das rotangelaufene, schüchterne Persönchen und kaum hatte er das Geld, rannte er auch schon die Stufen hinunter. Auch Masato war diese Situation mehr als peinlich. Erst wurde er von einem Mann geil, was er nie von sich gedacht hätte und zweitens würde sich das in Windeseile herumsprechen! Er kannte doch sein Viertel, das voller Klatschmäuler war. „M-Masato?“, kam es, kaum als er die Tür hinter sich geschmissen hatte, aus der Wohnstube. //Scheiße! Chiyu... verdammt... Er kann mich doch jetzt nicht so sehen!//, dachte der Gitarrist panisch und als er dann auch noch hörte, wie das Problem seiner Gedanken langsam in den Flur zu kommen schien, packte Masato die blanke Panik. //Nein, nein, nein!!// Hastig sah sich Masato nach einer Fluchtmöglichkeit um. //Bad!//, dachte er, hielt die Pizzaschachteln an seine Hüfte gepresst und rannte los, drückte dem überforderten Chiyu die Schachteln in die Hand und rannte mit den Worten: „Fang schon mal an zu essen!“ an ihm vorbei. Das wiederholte Geräusch einer zugeschlagenden Tür riss Chiyu aus seinen verwirrenden Gedanken und ließ ihn sich zum Bad umwenden. „... Masato? Ist alles okay?“, fragte er verunsichert und näherte sich mit dem klopfendem Herzen dem Bad. Seine vorigen Worte lagen ihm noch immer schwer im Magen und er hatte das Gefühl, vor Glückshormonen keinen Bissen wagen zu können. Der Hunger war wie verflogen. Andere Gefühle waren nun wichtiger preiszugeben... Also wenn Masato wieder aus dem Bad herauskommen würde, was sich als etwas schwierig erwies, da dieser die Badezimmertür verriegelt hatte. Besorgt klopfte Chiyu an der Tür, die allein zwischen Masato, ihm und dem Glück stand, welches ihn im Moment noch so beflügelte. Nur eine Sache nagte an ihm. Masato hatte nicht gesagt, das er ihn liebt. Nur das er scharf auf ihn war. Was wäre nun, wenn Masato nur Interesse an einer sexuellen Beziehung hatte? Chiyu ließ den Kopf hängen und das Klopfen sein. Aus dem Innenraum hörte er scheinbar mühsam gepresste Worte: „C-Chiyu, geh doch bitte in die Wohnstube und fang an zu essen, b-bevor die Pizzen kalt werden. Ich komm gleich n-nach.“ Scheigend kam der Bassist der Bitte nach. Er ließ Masato zurück und brachte die Pizzen in die Küche, um sie dort auf dem Küchentisch abzustellen. Dann suchte er die Küchenschränke nach Alufolie durch, um anschließend seine Pizza darin einzuwickeln. Als er dies geschafft hatte, überlegte er hin und her, was er als nächstes tun sollte. Sollte er sich schweigend ins Gästebett legen und Gras über die Sache wachsen lassen, oder sollte er wenigstens einen seiner geheimen Wunsch erfüllen und den Masatos? Unsicher biss sich Chiyu auf die Unterlippe und sein Blick streifte erneut die Badezimmertür, hinter der das Geräusch der Dusche zu ihm vordrang. Warum er wohl jetzt gerade duschte? Doch mit dieser Frage wollte er nur von einer Frage ablenken, die ihm zu schwer im Herzen lag, als das er sich traute, sie auszusprechen. Wie lange würde er wohl daran kauen müssen? //Kann ich es... mit meinem Herzen vereinbaren?// Upps... nun hat er doch danach gefragt. So konnte man auch jemanden in die Falle locken. Wenn man sagt: „Tu dies nicht, tu das nicht...“ dann wird eben das, was verboten ist, erst recht gemacht. Wenn man nicht darauf hingewiesen worden wäre, dann hätte er diese Frage vielleicht noch gut verdrängen können, aber nun hatte er sie gestellt und nun musste er wohl mit dem penetranten Stechen in seinem Herzen leben. Ausgenommen natürlich, Masato würde ihn davor bewahren...~ Doch sein Körper war es, der ihm die Entscheidung ab nahm und ihn in das Schlafzimmer des Gitarristen brachte. Elender Verräter...~ Wo war seine Stärke hin, die ihn standhaft blieben ließ, selbst, als es eng wurde und Masato sich während des Filmes an ihn schmiegte? Wo war die Sicherheit hin, die er gedacht hatte, zu haben, vor allem über das Verdrängen seiner Gefühle? Unsicher seufzte der Bassist auf und lugte unsicher in das persönlichste Zimmer eines jeden Menschen. Sollte er wirklich? So in Gedanken versunken, merkte er gar nicht, wie hinter ihm plötzlich eine blonde Gestalt auftauchte und ihn etwas irritiert musterte, ehe ein glückliches Grinsen sich auf dessen Gesicht schlich und all die Unsicherheit vertrieb, die Masato für einen kurzen Moment heimgesucht hatte. War dass das „Ja“ Chiyus zu seinen Worten? War er ihm gegenüber nicht abgelehnt? Glücklich schlang er seine Arme um den Körper des anderen, der sichtlich erschreckte, als sich bloße Haut an ihn presste und warmer Atem seinen Nacken streifte. „Komm doch rein, Chiyu~“, bat Masato seinen Gast mit lieblicher Stimme und halb dem Bassisten ein wenig nach, in dem er ihn vorantrieb. Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschah, als der Blonde plötzlich unmittelbar hinter ihm stand. Eine Gänsehaut bemächtigte sich nach kurzer Zeit seiner Haut und ließ ihn angenehm erschauern. „Masato ich...“, begann der Bassist unsicher und stolperte vorwärts. Je näher er dem großen Bett kam, was zur Mitte des Zimmers gerichtet einen schier großen Platz einnahm, desto schneller schlug sein Herz, sein Puls und sein Atem verließ in gehetzten Zügen seinen trockenen Mund. //Scheiße, ich... ich kann das nicht...//, dachte er panisch, drehte sich hastig um, mit dem Gedanken zu fliehen. Doch da hatte er wohl nicht mit dem festen Griff Masatos gerechnet, der ihn nun spitzbübig angrinste. „Los, leg dich schon hin Chiyu.“, meinte er freundlich legte den Kopf schief. „Ich tu dir auch nichts. Leg dich hin und wir reden in aller Ruhe darüber. Ich möchte doch um Gottes Willen auch nichts falsch machen. Dafür bist du mir zu wichtig. Also? Willst du dich jetzt hinlegen oder muss ich Gewalt anwenden?“, setzte er lachend hinzu und ließ ihn los, damit der Bassist selbst entscheiden könnte, ob er reden wollte oder nicht. Verwundert und zugegeben auch ein wenig enttäuscht über die Tatsche, das heute doch nichts mehr laufen würde, nickte Chiyu schließlich, doch anstatt zu lachen, grinste er nur, wandte sich dem Bett zu und näherte sich diesem zögerlich. „Und das ist wirklich okay? Uhm... auf welcher Seite möchtest du liegen?“, fragte er immer noch unsicher und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, dropte innerlich, als Masato noch lauter zu lachen begann. „Haha... witzig. Bist du fertig?“, fragte Chiyu schmollend und verschränkte die Arme vor der Brust.“Schließlich ist es Neuland für mich, bei einem Kerl im Bett zu schlafen.“ „Schon, aber es ist doch nicht viel anders, als bei Frauen und von denen hattest du ja schon genug, oder nicht?“, fragte er rhetorisch und schritt immer noch grinsend um das Bett herum, um auf der Fensterseite seinen Platz zu finden. //Eigentlich eher nicht... Seit ich ihn liebe, habe ich jede Frau erfunden, um wenigstens nicht allzu erbärmlich auszusehen.//, gestand sich Chiyu ein und setzte sich auf der Bettkante nieder. „Hm...“ Verwundert über die Schweigsamkeit seines Freundes, griff Masato nach dessen Schultern und zog ihn zu sich aufs Bett. „Dann... schieß mal los, was du zu sagen hast, Chiyu. Denn ehrlich, ich bin überrascht, das du jetzt hier liegst und überhaupt noch mit mir sprichst, wenn du auch etwas Wortkarg geworden bist. Und wenn du das jetzt allein aus Mitleid machst, dann musst du aber sehr an mir hängen, wenn auch nur Freundschaftlich. Was ich vorhin gesagt habe, war mein Ernst... Und denk nicht, es war leicht, das hinzunehmen, aber gegen solche Gefühle kann man nun einmal nichts machen. Und ich hab nicht mit dir gespielt, wenn du's wissen möchtest.“ Nach Masatos Worten schluckte Chiyu hörbar auf. „Wow... Sorry, aber das kommt so... plötzlich alles...“ „Ja, ich weiß. Tut mir Leid, wenn ich dich damit so überrollt habe, aber ich möchte nicht, das etwas zwischen uns steht. Ich möchte ehrlich zu dir sein Chiyu. Ich mag dich wirklich...“, murmelte nun Masato wieder verlegen und drehte sich auf die Seite, um in Chiyus Gesicht sehen zu können und erschrak, als er ein verräterisches Schimmern in dessen Augen sah. „Ch-Chiyu?!“, rief er seinen Namen mit erstickter Stimme und zögerte, die Hand nach ihm auszustrecken. „Hm~?“, machte dieser nur, wandte den Kopf dem Gitarristen zu und lächelte ehrlich. „Und ich dachte nur, du bist auf Sex aus.“, lachte er verlegen und bedeckte sein Gesicht mit einer Hand, um seine Röte etwas zu verdecken. Als Masato jedoch stumm blieb, luchste der Bassist fragend durch seine Finger hindurch und suchte mit seiner freien Hand nach der Masatos, die dieser vorgehabt hatte, zu ihm auszustrecken. „Und jetzt lass mich bitte ausreden, 'kay? Hast ja Heute anscheinend den Drang, deinen Dickkopf durchzusetzen und mich gar nicht mehr sprechen zu lassen.“, meinte Chiyu neckisch grinsend und fand erfreut die Hand des anderen in greifbarer Nähe, die er sofort in Besitz nahm. „Du hast mich ehrlich überrascht. Ich hätte wirklich nicht von dir gedacht, das du auf Männer stehen könntest, aber ich bin auch froh darüber, weil ich dich nämlich auch sehr mag. Und ja, ich finde dich ebenso anziehend, wie du mich vielleicht anziehend findest und wäre auch darauf eingegangen, wenn du mir das unmoralische Angebot gemacht hättest, Sex zu haben. Rein ohne Gewissen, ohne jegliche Gefühle. Lieber will ich dir nahe sein, als dich zu verlieren Masato.“, meinte er und ließ erst einmal gekonnt aus, was er wirklich für den anderen fühlte, da er nicht sicher war, wie Masato dazu stehen würde. Unsicher blickte er den nun rot gewordenen Masato an, der schüchtern den Blick auf ihre ineinander verschränkten Hände senkte. Hoffentlich hatte er keinen Fehler gemacht. Hätte er vielleicht das mit der Hand lassen sollen? „D-dann... dann würdest du also auch mit mir ein Gay-Porno besuchen?“, fragte der Masato schüchtern, da er wohl noch nicht die volle Bedeutung hinter Chiyus Worten verstanden hatte, und wusste nicht, ob er den Händedruck erwidern sollte. Zuvor war er sich noch sehr seiner Sache sicher gewesen, doch Chiyus Worte hatte ihn von einer Sekunde auf die andere den sicheren Boden genommen. Auch sein Herz schlug ihm bis zum Hals und schien gar nicht mehr damit aufhören zu wollen, in seinen Ohren zu dröhnen. Hatte vielleicht noch etwas anderes hinter Chiyus Worten gesteckt? Irgendetwas schien der andere doch verstecken zu wollen, aber... aber moment mal! Hatte er eben gesagt, das er sogar mit ihm Sex gehabt hätte, wenn er nur danach verlangt hätte?! //Kami-sama... Bin ich ihm so wichtig?//, ging es Masato durch den Kopf und sah mit geweiteten Augen auf. „S-s-sagtest du, d-du hättest s-sogar mit mir Sex gehabt?! Soviel kann ich dir doch niemals bedeuten, als das du so etwas tun würdest! Sag mir bitte... warum du das tun würdest Chiyu...!“, forderte er ihn dazu auf und drückte nun fest seine Hand. //Und wehe du weichst mir jetzt aus!// //Nein... ich... verdammt! Chiyu, du hast dich doch verraten. Und jetzt?! Die Wahrheit sagen? Oder ihn anlügen? Nein, lügen kann ich nicht. Nicht ihm gegenüber...// Der Bassist senkte den Blick. „Sei bitte nicht sauer okay...?“ „Nur, wenn du mir die Wahrheit verschweigst.“, meinte Masato im ernsten Ton. Chiyu seufzte. „Du weißt doch, ich kann dir gegenüber nicht lügen.“ „Ehrlich?“, harkte Masato unsicher nach und sah ihn aus großen Kulleraugen an. //Argh nicht dieser Blick...!//, fluchte Chiyu stumm und biss sich auf die Unterlippe. „Du weißt, was mich schwach macht, hm?“ „Was meinst du?“, fragte der Gitarrist unschuldig und hob die Brauen. Wieder ein Seufzen von Chiyu. „Du hast den Hundeblick drauf, der mich immer erweichen lässt. Gut, dann... dann werd' ich dir eben die Wahrheit sagen. Zuvor möchte ich dich aber an mein Versprechen erinnern, das ich dich nicht dafür hassen würde, wen du mir die Wahrheit sagst und dich darum bitten, mir das selbe zu versprechen. Ich war es nicht, der diese Sache ins Rollen gebracht hat. Wenn du nicht damit angefangen hättest, dann hätte ich es auch noch weiterhin ein paar Monate, vielleicht sogar Jahre, vor dir verheimlichen können-“ „Von was redest du denn?“ „Masato!“, knurrte Chiyu, der es schon schwer genug hatte, nun diesem die Wahrheit über seine Gefühle zu erzählen und nun redete er ihm schon wieder dazwischen. „Sorry...~ Aber ja, ich verspreche es dir.“ „Gut...“, machte der Bassist erleichtert und atmete tief ein, um fortzufahren und sich alles von der Seele zu reden. „Ich hab mich bereits vor vielen Monaten in dich verliebt Masato und ich habe es die ganze Zeit über geheim gehalten, weil ich die Freundschaft zwischen uns nicht kaputt machen wollte und Angst vor deiner Reaktion hatte. Ich kam nach einer Weile auch ganz gut damit zurecht, aber nun... dein Verhalten von vorhin, der Gay-Porno und dann... dann deine Worte vorhin... Wahrscheinlich haben Sie mich jetzt so naiv gemacht, das ich denken würde-“ „Warum naiv?“, unterbrach Masato ihn ein weiteres Mal und hatte seine freie Hand über sein wild pochendes Herz gelegt. Fassungslos ließ Chiyu den Kopf sinken. „Kannst du mich nicht einmal ausreden lassen?“ „Tut mir Leid. Aber du machst es so spannend!“ „S-Spannend?! Das ich dir gerade mein Herz ausschütte, ist also spannend ja?!“ „Na ich versteh nicht, warum du es nicht einfach tust, wenn du mich liebst.“ „Was tue?“, fragte der Bassist irritiert und hob die Brauen, als Masato näher rutschte. „Mich küssen?“, meinte der Blonde grinsend und stubste mit seiner Nase die Chiyus an. „Weil es um meine Gefühle geht. Ich möchte nicht verletzt werden, indem ich jetzt meinem Drang nachgebe, nur um danach von dir zu hören, das 'es' schön war, aber ganz schnell wieder in Vergessenheit geraten soll!“, rief er nun verzweifelt aus, das Masato anscheinend nicht verstand, wie Ernst die Lage war. Und wie er sie nicht verstand! Zumindest nach Chiyus Meinung, denn gerade überbrückte der andere doch tatsächlich den Restabstand zwischen ihnen und legte die Arme besitzergreifend um ihn. „Chiyu~“, wurde nach Aufmerksamkeit gebettelt und beinahe wäre der Angesprochene schwach geworden, wenn nicht eine kleine Stimme in ihm gesagt hätte, er solle die Situation lieber nicht ausnutzen. Verwirrt über die Stimme in seinem Kopf, dachte Chiyu für einen kurzen Moment nach, was er als nächstes tun sollte, als er den Alkoholgeruch roch. „Masato, bist du betrunken?“ „Nein, hab mir nur Mut angetrunken. Chiyu, ich will dich~ Denk doch nicht so viel darüber nach!“ „A-aber nicht, wenn du mir nicht sagst, was du für mich fühlst. Ansonsten... Nein, ansonsten kann ich nicht-“ „Aber vorhin konntest du noch!“ „Ja, das... Das war dumm von mir. Ich kann mein Herz nicht betrügen. Wenn einmal etwas beginnt, kann man es nicht aufhalten und wenn ich jetzt nachgebe, dann waren die letzten Jahre umsonst gewesen!“ Verwirrt blinzelte Masato auf und ließ sich zurückfallen. „W-wie lange liebst du mich denn schon Chiyu?“, fragte er wieder mit erstickter Stimme und verkrampfte seine Hände in das Laken unter sich. Doch der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Lange... Also denk bitte darüber nach, okay? Ich werde warten. Auch, wenn es Jahre sein sollten. Ich habe Zeit.“, meinte Chiyu mit trauriger Stimme und legte sich unter die Decke. Ärgerlich blickte Masato auf ihn hinunter. „Belüg dich doch nicht selber Chiyu! Du kannst nicht warten. Ich hab doch genau gespürt, das du so kurz davor warst, die Kontrolle zu verlieren!“, meinte Masato selbstsicher und legte sich fest entschlossen mit unter Chiyus Decke, welcher überrascht zurückwich. „Du hast eben keine Ahnung davon, wie es ist, Jahre lang ein Geheimnis zu verbergen, das dem Herzen weh tut.“, wich ihm der Bassist aus und erzitterte, als Masato wieder seine Armen um ihn schlang. „Dann lass dich doch einfach fallen? Ich bin mir nicht 100%ig sicher, was ich für dich empfinde, schließlich war ich noch nie in einen Kerl verliebt, aber mein Herz schlägt Marathon und wenn ich ganz ehrlich sein soll... Und ich vertraue einfach meinem Gefühl, wenn ich dir das jetzt sage.... Wenn du mich fragen würdest, ob ich mit dir Sex haben würde, dann würde ich ja sagen.“ Fassungslos blickte Chiyu Masato an. Wie konnte der Kerl bei diesen Worten auch noch so unwiderstehlich unschuldig lächeln?! „U-Und dein Herz?“ „Was soll damit sein? Es hat diese Worte ausgesprochen. Gut, mein Körper ist ebenso willig, aber gerade das macht Liebe doch aus, oder? Zumindest war das bei meiner Ex so, aber du bist nicht einfach nur ein Ersatz Chiyu... nein... du bist mehr als das. Ich hätte nie gedacht, das ich mehr für dich empfinden könnte, als unsere Freundschaft, die mir auch weiterhin unheimlich wichtig ist, aber ich hätte auch nichts gegen eine Beziehung. Schau dir Uruha und Aoi an? Gut bis auf die wenigen Krisen bekommen sie doch alles gut hin und sie sind einfach niedlich zusammen, das musst du doch zugeben oder? Und unser Takeru mit Yuji. Wenn sie sich endlich mal einen Ruck geben würden, dann wären sie echt das süßeste Paar, was es auf der Welt gäbe. Wenn ich die beiden schon zusammen sehen, könnte ich allein von ihrer Schüchternheit wegen aufquietschen und dann wären da noch-“ „Masato?!“ „Hm?“, machte der Blond verwirrt, da er dieses Mal von Chiyu unterbrochen wurde und sah auf. Seine Arme hatte er inzwischen immer noch um den anderen geschlungen, welcher sich ihm nun zugedreht hatte und ihn breit grinsend anstrahlte. „Was ist denn jetzt los?! Ist was?“, setzte er alarmiert hinzu. „Du redest zu viel.“, meinte Chiyu nur kurz angebunden, ehe er seine Lippen gierig auf die Masatos presste. Etwas überrascht war der Blonde schon, aber als er begriff, dass das gerade wirklich geschah, ließ Masato die Augen genießerisch zudriften und den Kuss ebenso verlangend erwidern. Doch schon recht bald wurde aus dem verlangenem Kuss ein nach Liebe gierender Kuss und Chiyus Hände wurden auf Entdeckungstour geschickt. Endlich konnte er... „W-Warte!“, nuschelte der Blonde mit rotgeküssten Lippen und rot glühendem Gesicht, nachdem er sich hastig von Chiyu gelöst hatte, und ließ es anschließend beschämt sinken. Chiyu erstarrte. //Und wehe es kommt jetzt kein triftiger Grund...!//, dachte er und ballte die Hände zu Fäusten. „Ruhig Brauner...“, murmelte Masato grinsend und nahm Chiyus Hände in die seine. „Es liegt nicht an dir, sondern eher an mir.“, gestand der Gitarrist und sah entschuldigend zu dem anderen hoch. „Ich... Ich bin leer...“ „Was? Wie leer? Was meinst du?“ „Ich hab vorhin in der Dusche... Du hast mich so geil gemacht! Ich konnte doch nicht anders...!“, presste Masato zwischen seinen Zähnen hervor und senkte wieder beschämt den Blick. Doch dort blieb er nicht lange, denn als Chiyu plötzlich zu lachen anfing, sah Masato verständnislos auf. „Das ist dein einziges Problem?“, fragte der Bassist immer noch lachend und näherte sich wieder Masatos Gesicht, welcher nun wie ein verschrecktes Kaninchen zurückwich. „Öhm... ja...?“, gab dieser nach kurzem Zögern nur fragend von sich und erschrak, als er das dreckige Grinsen des Bassisten sah. „Hast du dabei auch an mich gedacht?“ „Natürlich!“ „Meinen Namen gestöhnt?“ „Hm na ja... ja...“, nuschelte Masato verlegen und fiel, da er sich bereits zu weit nach hinten gebeugt hatte, zurück in die Kissen. Die Decke war schon längst zur Seite geworfen worden. „Das ist doch kein Problem. Es gibt immer ein zweites Mal.“ „Was? Chiyuuuu! Du willst doch nicht...!“ „Willst du nicht?“ „Aber... ich hab doch schon... Soll... Soll ich nicht lieber?“ Verwundert ließ Chiyu nun ganz von Masatos Hose ab. „I-ich hab zwar keine Ahnung davon, aber das wäre doch nur gerecht!“, meinte der Gitarrist und schubste den anderen von sich, um sich schnell wieder aufzurichten. „Na wenn du meinst...~“, grinste der Bassist nun und dankte der bereits eingekehrten Dunkelheit, das man seine rotgefärbten Wangen nicht sehen konnte, während er sich einfach nach hinten fallen ließ. Erwartungsvoll blitzte er seinen Freund an, der sich bereits unsicher an seiner Hose zu schaffen machte. Wie lange er sich schon danach gesehnt hatte und jetzt sollte er es bekommen? Chiyu zwickte sich probeweise, doch der Schmerz sagte ihm deutlich, dass das hier die Wirklichkeit war. Dann spürte er jedoch, wie sehr Masatos Hände dabei zitterten, während er versuchte, Chiyus Hose zu öffnen. Mit gerunzelter Stirn griff dieser nun doch ein und hielt Masatos Handgelenke fest. „Wenn du das nicht möchtest oder noch nicht bereit dafür bist, musst du das nicht tun Masato. Du musst mir nichts beweisen. Wir können auch einfach nur ein bisschen kuscheln. Wir sollten nichts überstürzen.“ „A-aber du willst doch, oder nicht?“, fragte der Blonde mit leicht erhöhter Stimme und fast sah er so aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. „Schon, aber du zitterst, siehst blass aus und... sag mal, weinst du?!“ „N-nein, ich... Ach ich hab nur Angst, das ich etwas falsch mache! Was ist, wenn es dir nicht gefällt?“ „Aber darüber brauchst du dir doch keine Gedanken zu machen. Du wirst schon nichts falsch machen. Warten wir lieber noch, okay? Und dann zeig ich dir, wie's geht.“, kicherte Chiyu und zwinkerte Masato zu, sodass dieser wieder etwas Farbe ins Gesicht bekam und rot anlief. „Öhm... hai... Tut mir Leid Chiyu...“ Der Gitarrist seufzte niedergeschlagen und kuschelte sich schüchtern an den anderen, der ihn freudig empfang und ihn neben sich zog. „Dann lass uns jetzt schlafen, ja?“ „Hmhja~“, schnurrte Masato wohlig seufzend auf, als Chiyus Hand sich in seinem Nacken wiedergefunden hatte und ihn zärtlich kraulte. „Du~?“ „Hm?“ „Das mit uns lief Heute wirklich verrückt ab, oder?“ „Ja, besonders der Gay-Porno war lustig.“ „Gehst du denn bald mit mir da hin?“ „Du möchtest wirklich?“ „Hai...“, gestand Masato mit leiser Stimme und sah zu Chiyu auf, der ihn breit grinsend musterte. „Chiyu, du starrst.“ „Na und? Jetzt darf ich das ja auch!“ „Lol. Wir sind wirklich crazy ey...“ „Waren wir schon immer. Und wir haben's doch geschafft!“ „Nach vielen Hindernissen...“ „Na am Anfang hast du ja nur von Sex geredet!“ „Ich will nicht wissen, wie es bei dir war, als du gemerkt hast, das du auf mich stehst.“, murrte der Blonde und zog die Decke bis zu seinen Wangen hoch, um sie zu verstecken. „Dramatisch.“ „Lüg nicht!“ „Tu ich nicht! Am selben Tag ist die Katze meiner Nachbarin gestorben.“ „Hm... sollte das irgendwie ein Zeichen sein?“ „Für mich schon. Ich wusste, das ich entweder ewig warten muss oder mich gedulden soll.“ „Das hat dir der Tod einer Katze gesagt?“ „Nja~ so in etwa...“ „Was noch?“ „Der Wahrsager.“ Masato sah auf. „Du bist nicht wirklich zu einer Wahrsagerin gegangen, oder?“ „Wahrsager. Aber ja, bin ich. Ich hatte es nun mal nicht so einfach wie du gehabt.“ Nun kicherte der Blonde haltlos und bedeckte sein Gesicht in Chiyus Halsbeuge, um sein Lachen etwas abzudämpfen. „Lachst du über mich?“ „Nein, mit dir.“ „Ich lache aber nicht.“ „Tust du doch!“, meinte Masato und kitzelte Chiyu so lange, bis dieser lachen musste. „Hey du bist unfair!“ „Und du bist zu einem Wahrsager gegangen!“ „Hätte es dir denn etwas gebracht, wenn ich dir, kurz nachdem wir uns kennen gelernt haben, gesagt hätte, das ich dich liebe?“ Wumms! „S-so lange schon?!“, schrie Masato fassungslos und saß kerzengrade. Chiyu verdeckte grummelnd das Gesicht mit den Händen und zog es anschließend lang. „Ja, so lange schon.“ „Scheiße...“ „Hättest du?“ „Ich weiß nicht...“ „Hättest du nicht und dann wären viele schöne Dinge nicht passiert, wie sie nun mal geschehen sind. Vielleicht wären wir dann nicht mal die besten Freunde geworden?“ Masato schluckte tief getroffen. „D-dann... au man und ich hab die ganze Zeit nichts bemerkt! Ich bin ein schlechter Freund. Klingt es pervers, wenn ich sage, das ich mich über den Tod der Katze freue und das du anschließend zum Wahrsager gegangen bist?“ „Etwas... Aber du bist ein guter Freund!“ „Aber-“ „Masato..!“, knurrte Chiyu und winkte Masato zu sich. „Hm?“ „Werd' ich jemals einen Moment erleben, in dem du mal nicht redest?!“ „Bähh~ Du bist doof!“, meinte Masato und streckte dem Brünetten die Zunge entgegen. „Ich hab dich auch lieb, du Dussel.“, antwortete Chiyu grinsend und gerade als Masato darauf antworten wollte, küsste Chiyu ihn und zwang ihn dazu, endlich still zu sein... +~+ Währenddessen lief ein angeheiterter Mann mit sexy langen Beinen und gut beherrschenden Fickblick orientierungslos den Gehweg entlang, auf der Suche nach seinem zu Hause, sprich: dem Zirkus. Doch selbst ein ausgetreckter Daumen oder ein Strumpfband hätten ihm nicht weiter helfen können, denn die Straßen waren nahezu wie leergefegt um diese Zeit. „Fuck! Alles scheiße Heute!“, brüllte der wohlbemerkt nicht gut erzogene Saga rücksichtsvoll über die ganze Straße und trat nach einem Papierknäul aus, welches beim direkten Treffer alle Hüllen fallen ließ und sich als Stein entpuppte. Um die Wahrheit zu verschönern, belassen wir es dabei. Für alle, die die Realität nicht fürchten: Es war von Anfang an ein Stein gewesen, doch Saga würde niemals zugeben, das er in seinem angeheiterten Zustand einen Stein mit einem Papierknäul verwechselt hatte, auch, wenn der Schmerz unerträglich groß war. Saga schrie demnach nur gedämpft auf und hüpfte nun auf seinem nicht von der falschen Illusion betroffenen Fuß weiter geradeaus. Allerdings strauchelte er auch schon bald und fiel der Länge lang hin. Das Bett, welches sich der Zuckerwatteverkäufer zuvor noch gewünscht hatte, entpuppte sich als ein recht harter Boden, der nicht nachgeben wollte, als er darauf fiel. Schmerzhaft verzog er sein Gesicht und rieb sich das schmerzende Kinn. „... Au...~“, entkam es leise seinen vollen Lippen und seiner trockenen Kehle und nur langsam richtete er sich wieder auf. Der Schmerz in seinem Fuß war wieder weg. Schließlich befand er sich gerade an seinem Kinn, welches eine leicht aufgeschürfte Stelle aufwies. „Noiiiin, mein hübches Gesicht!“, jammerte der ach so coole Saga aufgebracht und besah sich im nächstbesten Schaufenster sein zerstörtes Antlitz. Wie sich dabei herausstellte, handelte es sich bei dem Geschäft, dessen Schaufenster er soeben missbrauchte, um ein Tierheim, denn Sagas Blick fiel recht schnell von seinen Kinn ab, als ihm ein kleiner Welpe auffiel, der sich auf die Hinterpfoten gestellt hatte und ihn hechelnd aus seinen kleinen Äuglein anfunkelte. Ganz groß wurden Sagas Augen, als er die Geste erblickte und ganz warm wurde ihm um's Herz, als er an seinen ersten und letzten Hund denken musste, der kurz nach seinem 8. Lebensjahr verstorben war. Seitdem hatten seine Eltern keinen mehr haben wollen. „Oh bist du niedlich...“, murmelte er mit träumerischen Blick und legte seine Hände an die Scheibe über denen der Hundepfoten. Doch nur kurz konnte Saga dieses Anblick genießen, denn plötzlich wurde der Hund von jemanden hochgenommen und ein Vorhang wurde zugezogen. „Nein, komm zurück...!“, bat er mit leiser Stimme und suchte nach einem Eingang, um ins Innere des Geschäfts zu gelangen. Als er schließlich die Tür gefunden hatte, wurde ihm diese beinahe ins Gesicht geknallt, als er sie öffnen und hindurch treten wollte, doch zu seinem Glück hatte er noch rechtzeitig zurückspringen können. „O-Oh entschuldigen Sie bitte! Ich wusste nicht, das jemand dahinter steht. Ist alles okay bei Ihnen?“, fragte der junge Mann mit braunem Haar übervorsichtig und schloss die Tür hinter sich. „Wollten Sie noch in den Laden? Tut mir Leid, aber wir haben längst geschlossen. Die Tiere müssen doch auch irgendwann schlafen. Kommen Sie am besten Morgen wieder, aber dann etwas früher.“, fügte er lächelnd hinzu und legte seine Hand auf Sagas Schulter, als dieser sich noch immer nicht rührte. „Hallo?“, sprach der Kleinere Saga deshalb besorgt an, sog jedoch plötzlich erschrocken die Luft zwischen den Zähnen ein, als er das frisch aufgeschürfte Kinn sah. „Hab ich Sie also doch getroffen?! Au man entschuldigen Sie bitte! Kommen Sie doch bitte rein. Ich kümmere mich schon darum.“, meinte der Kleinere, dessen Namen Saga immer noch nicht wusste, und ließ sich in den Laden führen, in dem aus allen Ecken und Enden ihm junge Tiere aus viel zu kleinen Käfigen begrüßten. Entsetzt riss Saga die Augen auf. „Das ist ja unglaublich!“, meinte er erzürnt und ballte die Hände zu Fäusten. „Bitte ,es tut mir doch Leid.“, meinte der Verkäufer zum dritten Mal und bat Saga durch einen leichten Druck an den Schultern, sich zu setzen. „Was? Ach das, nein nein, ist nicht so schlimm... Aber das hier... Ich glaub's nicht... Wer ist für die kleinen Käfige verantwortlich?!“, fing Saga an sich plötzlich aufzuregen und war wieder aufgesprungen. Dann richtete er sich an den Kleineren, der nun erschrocken zurückwich. „D-das bin dann wohl ich...“, murmelte dieser ängstlich und quiekte erschrocken auf, als Saga ihm am Kragen packte und ihn an die nächstbeste noch freie Wand pinnte. „Wie ist dein Name...?!“, knurrte der Überlegende und formte die Augen zu Schlitzen. „H-Hiroto.“, fiebste der Brünette und wurde blass. Seine Beine baumelten haltlos in der Luft. „Gut... Hiroto, DAS hier... ist grausam was du den Tieren antust! Und-“ „A-aber i-ich kann das doch auch nicht einfach ä-ändern!“, jappste der Kleinere und wusste sehr wohl, das die Käfige zu klein waren. „Natürlich kannst du! Du bist doch der Inhaber dieses Tierheimes!“ „A-aber der Laden ist zu klein und e-es werden immer mehr T-Tiere, die ich draußen auf den Straßen finde oder hier abgeliefert werden!“, verteidigte sich Hiroto und legte seine Hände an die Handgelenke des Größeren. „Ich bin der Einzige, der sich um sie kümmert... Bitte, haben Sie doch Verständnis...! Ich finde die Umstände doch auch nicht gut, aber ich kann sie nicht ändern! D-dazu fehlt mir das Geld...“, schluchzte Hiroto nun und fiel Saga kraftlos in die Arme, als dieser ihn erschrocken losgelassen hatte, aufgrund Hirotos Ausbruch. Überfordert blickte er hinab zu dessen Haarschopf und legte nach langem Zögern, eine Hand tröstend auf seinem Rücken ab, um diesen etwas zu tätscheln. „Sauerei, das dir niemand hilft. Diese armen Tiere...“, murmelte er irgendwann, weil er sonst nicht wusste, was er sagen sollte. Normalerweise flüchtete er immer aus solchen Situationen, wenn sie denn mal vorkommen sollten, aber der Kleine weinte gerade kläglich sein Hemd voll und ihn einfach in dieser Verfassung stehen zu lassen, wäre nun auch nicht richtig. „Dir ist klar, das du die Reinigung bezahlst, wenn du dein Make-up an mir abschmierst?“, fragte er mit genervter Stimme, als Hiroto ihn nach gut 10 Minuten seiner kostbaren Zeit immer noch bejammerte. Schniefend löste sich der Angesprochene langsam von ihm und sah mit verweinten Kulleraugen zu ihm auf. Bei bei dem Anblick schluckte Saga weitere Anschuldigungen hinunter. //Himmel Herrgott nochmal! Warum blickt der mich so an?! Wie... wie ein kleiner Welpe? Gott... ist das drollig...//, dachte er und erschrak aufgrund seiner eigenen Gedanken, die er gegenüber einem Menschen noch nie gedacht hatte. „Man jetzt schau doch nicht so!“, keifte er aufgebracht, um seine Ehre noch irgendwie zu retten und drückte den anderen von sich. „Es reicht jetzt. Reiß dich zusammen! Weinen hilft dir da auch nicht weiter. Und die Tiere machst du damit auch nicht glücklich. Falls du es vergessen haben solltest, sie sind so feinfühlig, das sie die kleinsten Gefühlsänderungen spüren. Also... jetzt... lächle wieder, o-okay?“, versuchte er Hiroto dazu zu überreden, wieder 'normal' zu werden und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Nun war es Hiroto, der schlucken musste. //Wow... nicht sehr Einfühlsam, aber dennoch ein netter Kerl.//, dachte der Inhaber des Tierheims und siehe da, er lächelte. Erleichtert atmete Saga auf und wandte sich dann den Käfigen zu, um sie ein wenig eingehender zu betrachten. Hiroto, der sich gerade die Tränen aus dem Gesicht wischte und ihm lächelnd hinterher blickte, versuchte er so gut es eben ging zu ignorieren. Doch Hiroto schien es wohl nicht einzusehen, das Saga gerade jetzt ein wenig Abstand brauchte. Er ließ schließlich nicht jeden an sich ran, auch, wenn es nur jemand war, der lieber sein Hemd mit Tränen durchtränkt hat, als ihn irgendwie zu belästigen und solch einen Zustand würde er gezwungen seines Sexualtriebes normalerweise sofort ändern, aber wie sehe das denn bitte auch aus? Er, Saga, neben Hiroto, der sein kleiner Bruder sein könnte? Innerlich schüttelte sich der Größere. So pervers war selbst er nicht und das sollte schon etwas heißen! Um jedoch wieder auf Hiroto zurückzukommen, der sich gerade mit einem seltsamen Grinsen auf den Lippen neben ihn gesellte, sah ihn dieser gerade wieder mit diesen unwiderstehlichen Bettelblick an. „Was?“, knurrte er genervt, da Hiroto ihn aus seinen Gedanken gerissen hat und vermied Blickkontakt. Doch der erneute Anblick dieser unschuldigen Tiere ließ seinen Blick weich werden. Traurig seufzte Saga auf. „Möchtest du nicht vielleicht einen Welpen kaufen? Dann wäre einer schon mal aus diesen engen Käfigen raus.“, schlug der Brünette plötzlich vor und wippte auf seinen Fußballen vergnügt vor und zurück. „Was? I-ich? Nein... das... Das geht nicht. Ich bin ständig unterwegs. Wer sollte sich denn um den Ärmsten kümmern?“, fragte er rhetorisch und schüttelte den Kopf. „Dann nimm ihn doch überall hin mit? Geht das denn nicht?“ „Aber das ist ein Welpe. Die brauchen Aufmerksamkeit! Ich kann meine Arbeit nicht vernachlässigen und mal eben den Stand verlassen kann ich auch nicht. Das würde ich dem Kleinen nicht antun wollen.“ „Hm... Schade... Du wärst ganz sicher ein gutes Herrschen.“, seufzte Hiroto mit gesenktem Kopf. Lächelnd wandte sich Saga an den jungen Mann neben sich. „Meinst du?“, harkte er nach, nur um sicherzugehen, sich nicht verhört zu haben. Als Hiroto seinen Blick jedoch entgegnete und sein Gesicht ein breites Grinsen zierte, räusperte sich der größere verhalten und verbannte das Lächeln aus seinem Gesicht. „Ich meinte... Danke.“, verbesserte er sich und trat ein paar Schritte rückwärts. „Ich muss gehen...“ „Warte! Ich weiß doch noch nicht mal deinen Namen.“, merkte Hiroto hoffnungsvoll an und hob die Brauen, als er den Größeren scheinbar genervt aufseufzen hörte. „Mein Name ist Saga.“, antwortete der andere knapp angebunden, warf den Tieren noch einen flüchtigen Blick zu und hob dann die Hand zum Abschied. „Bis Morgen dann...“, meinte er noch, ehe er aus dem Geschäft flüchtete. Lächelnd winkte ihm Hiroto nach, ehe dieser sich zu seinen Schützlingen umdrehte. „Vielleicht bringe ich ihn doch noch dazu, das er wenigstens einen von euch mit nimmt.“, seufzte er hoffnungsvoll und schenkte seinen Freunden einen liebevollen Blick. „Vielleicht sollte ich wieder anfangen Flyer zu verteilen. Saga hat Recht, wenn er damit meint, ich könne etwas dagegen tun. Vielleicht hilft er uns sogar dabei, was meint ihr?“ Freudig lachte er auf, als ebenso freudiges Gekläffe und Miaue ihm antwortete. ~+~ „Nono, komm zurück! Reika, bei Fuß!“, rief Hitsugi seinen Hunden nach, da er sie bereits seit langer Zeit von der Leine gelassen hatte und sich nun immer mehr von ihn entfernten. Oder wurde er langsamer? Gähnend zückte er seine Uhr. Sekundenlang starrte er das Ziffernblatt ungläubig an, ehe er den Am seufzend sinken ließ. Er musste zurück zum Zirkus, wenn er Morgen seine Schicht nachgehen und wenigstens etwas Schlaf bekommen wollte. „Nono! Reika!“, rief er noch einmal und sah sich nach den Hunden um. Doch seine sonst so treuen Hunde antworteten nicht, geschweige denn folgten seiner Bitte. Super, jetzt waren sie auch noch weggelaufen! Hitsugi seufzte. Erschöpft machte er sich auf die Suche nach den Vierbeinern. +~+ „Hitsugi??!“, rief Maya mit gerunzelter Miene und streifte durch die Zirkusanlage. Eigentlich hatte er dem Dompteur von ihrer Niederlage erzählen wollen, aber überraschenderweise hatte er ihn nicht in seinem Wohnwagen vorgefunden, noch bei seinen zahlreichen Tieren und Arbeitsgefährten. Sollte er sich langsam Sorgen um den anderen machen? Vielleicht wurde er auch entführt?! Maya schüttelte abwegig den Kopf. //Hitsugi ist doch nicht annährend so süß wie Takeru! Gefahr besteht also nicht... Aber wo ist er?//, fragte er sich, da er trotz ihres letzten kurzen Gespräches das Gefühl hatte, doch nicht vom anderen gehasst zu werden, worüber er sich sehr freute. Wenn er ehrlich zu sich war, wollte er schon von Anfang an mit Hitsugi befreundet sein. Und ein guter Anfang wäre es doch, den anderen zu suchen, oder? Ein Lächeln blitzte in Mayas Gesicht auf. //Dann müsste ich auch nie wieder Angst vor den Tigern haben.// Doch so schnell wie es gekommen war, war es auch schon verschwunden, als Nao plötzlich hinter einem Zelt auftauchte und sichtlich überrascht war, ihn zu sehen. „Maya, was tust du denn noch hier um die Zeit?“ „Ich suche Hitsugi. Hast du ihn gesehen??“, erwiderte der Angesprochene fragend und blieb vor dem Kleineren stehen. „Nein, der ist doch... War er nicht losgezogen, um Aoi und Takeru mit seinem Hund zu suchen?“, viel Nao ein und schmunzelte. „Ja, er ist aber noch nicht zurück! Zumindest ist er nicht bei den Tieren oder in seinem Wohnwagen. Ich mach mir langsam echt Sorgen um ihn. Was ist, wenn ihm etwas zugestoßen ist?“ „Wir sprechen hier über Hitsugi. Dem ist sicherlich nichts zugestoßen, aber es wundert mich dennoch, warum er noch nicht zurück ist. Er weiß doch, das er Morgen arbeiten muss. Vielleicht hat er die beiden gefunden.“, warf der Kassierer plötzlich ein und grinste erfreut. „Dann hätte er einem von uns sicherlich Bescheid gegeben. So viel Verstand traue ich ihm zu.“ „Stimmt... Dann ruf ihn doch an!“, schlug Nao noch breiter grinsend vor und noch bevor Maya erwidern konnte, das er Hitsugis Nummer nicht hatte, hatte Nao bereits sein Handy gezogen. „Ich geb dir seine Nummer.“ „Nao?“ „Hm?“ „Darf ich dich was fragen, ohne das du mich dafür hasst?“ Der Angesprochene hob irritiert die Brauen. „Kommt auf die Frage an.“ „Hast du was genommen, oder warum grinst du so bescheuert? Ich mach mir hier Sorgen um Hitsugi und du grinst hier blöd vor dich hin, als ob du den Ernst der Lage nicht verstanden hättest.“ „Oh ich hab sehr wohl verstanden Maya, aber du machst dir zu viele Sorgen. Hitsugi hat wohl nur wieder die Zeit aus den Augen verloren. Ruf ihn einfach an und frag, wo er steckt.“, meinte Nao und zwinkerte ihm grinsend zu. „Freut mich, das ihr euch nun doch noch verstehen könnt. Hast du es ihm endlich gesagt?“ Nun verstand Maya gar nichts mehr. „Von was redest du? Was soll ich ihm gesagt haben?“, fragte er Nao, der nun seufzend mit den Augen rollte. „Also nicht...“ „Würdest du mich bitte aufklären? Um was geht es hier gerade?“, wollte der Größere wissen und speicherte Hitsugis Nummer in seinem Handy ab. „Nee tut mir Leid, dafür sind deine Eltern zuständig. Also dann, ich geh dann auch mal schlafen. Viel Spaß noch. Gute Nacht.“ Und schon wieder dieses Grinsen, das ihn irritierte. Verständnislos blickte Maya dem anderen hinterher, bevor er sich kopfschüttelnd abwandte. Er wollte nicht mehr über Naos seltsames Verhalten nachdenken. Die Lösung würde ihn wahrscheinlich nur noch mehr irritieren. Sekundenlang starrte er den Namen auf seinem Handybildschirm an. Sollte er...? Ja, warum nicht? War doch nichts dabei, wenn gerade er sich Sorgen um Hitsugi machte, oder? Unsicher biss er sich auf die Unterlippe, als er das Tuten hörte, das allein noch zwischen Hitsugi und ihm stand. Er könnte noch auflegen, wenn er wollte...~ „Ja hallo? Wer ist da?“, kam es plötzlich etwas hastig aus dem Hörer und Mayas Augenbrauen wanderten gen Norden. Was tat der andere denn gerade, das er so gehetzt klang? „Ano... hier... hier ist Maya.“, meldete er sich schließlich und schluckte. Warum hatte er Hitsugi überhaupt angerufen? Anscheinend ging es dem anderen doch gut! „Maya? Wie bist du an meine Nummer gekommen?“, fragte der Gepiercte irritiert und hatte Mühe seine Hunde an der Leine festzuhalten, die er wieder an ihren Halsbändern befestigt hatte. Zum Glück hatte er seine Lieblinge wieder gefunden. Er hatte zwar gehofft, sie wären ihm weggelaufen, weil sie etwas gefunden hatten, etwas was wichtig für ihn und die Suche nach Aoi und Takeru sein könnte, aber enttäuschenderweise war es nur eine andere Hündin gewesen, deren Geruch beide Hunde wahrgenommen hatten, aber wenigstens waren sie ihm nicht verloren gegangen. Um jedoch der Enttäuschung noch ein Sahnehäubchen zu verpassen, war nicht Reika es, der Rüde, der die fremde Hündin beschnupperte, sondern seine sonst so schüchterne Nono. //Ich wusste immer, das da irgendwas verkehrt bei den beiden abläuft. Orientierten sich Hunde nun etwa auch schon an ihren Herrchen?//, hatte er sich daraufhin gefragt, bevor der Anruf kam. „Ich habe die Nummer von Nao erhalten. Tut mir Leid. Ich hatte mir nur Sorgen gemacht.“, antwortete der falsche Messerwurfmeister und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Wann bist du zurück?“ Überrascht hatte Hitsugi die Brauen gehoben. Warum sollte gerade Maya sich Sorgen um ihn machen? Irgendwie erfüllte ihn diese Tatsache schon mit einer gewissen Freude, aber... der Maya? Der Maya, der bisher immer nur Mist verzapft und an dem er immer seine Launen abgelassen hatte, machte sich um ihn Sorgen? „Hm... Ich bin bald zurück. Meine Hunde waren mir weggelaufen und ich musste sie erst wiederfinden. Außerdem habe ich die Zeit vergessen.“ //Ja, so wie Nao es sagte... Ich kenne Hitsugi eben zu wenig, was ich sehr Schade finde.// , gestand Maya sich ein und nickte, was der andere natürlich nicht sehen konnte, weshalb dieser auch gleich nachharkte. „Maya, noch dran? Alles klar?“ „W-was? Oh... Tut mir Leid, war grad' woanders mit den Gedanken. Hast du denn etwas herausfinden können?“ „Hm... nur, das meine Hunde auf das selbe Geschlecht stehen, aber ansonsten nichts, leider nein.“, seufzte Hitsugi und zog Nono von der fremden Hündin weg, die sie gerade bespringen wollte oder so ähnlich... Dann bückte er sich zu der fremden Hündin hinunter und strich ihr liebevoll über den Kopf. Sein irritierter Blick blieb an dem nicht vorhandenen Halsband hängen. „Mist, ausgesetzt...“, murmelte der Gepiercte und kraulte der Herrenlosen Hündin den Kopf, was diese erfreut wahrnahm. „Eh... Wie war das?“, machte Maya nur irritiert, da er mit Hitsugis Angaben wenig anfangen konnte. „Ach nichts, ist nicht so wichtig. Ich mach mich jetzt auf den Weg. Bis Morgen dann.“, wollte sich der Dompteur verabschieden, als Maya dazwischen fuhr. „Ich werde warten!“ Irritiert legte Hitsugi den Kopf schief, was seine Hunde ihm nachtaten. „Du musst nicht warten Maya.“ „Oh... dann... ja... klar... bis Morgen dann.“, stotterte Maya und hätte sich am liebsten selbst dafür geschlagen. Warum war ihm das auch rausgerutscht!? „Komm gut Heim.“ „... Sag mal, was ist eigentlich los?“, fragte Hitsugi plötzlich, dem das nun alles zu Blöd wurde. „Willst du mich verarschen oder warum bist du plötzlich so... anders? Hm?“ „Ich bin doch nicht anders!“, rief Maya entsetzt aus und biss sich im nächsten Moment auf die Zunge, was ihn Tränen in die Augen trieb. „I-ich meine, ich bin doch nicht anders... Ich hab mir halt Sorgen gemacht. Das tut man doch so, wenn man befreundet ist, oder?“ //Shit... wo ist das nächste freie Grab?// Geplättet starrte Hitsugi in die Dunkelheit. „Seit wann sind wir das denn...?“, fragte der Gepiercte etwas kühl unterlegt. „Seit... Seit ich das beschlossen habe? Ach komm Hitsugi, so blöd kann das doch nicht sein! Heute Morgen hast du dich mehr oder weniger bei mir entschuldigt, ich hab dir verziehen und ich möchte dein Freund sein. Ich möchte dich näher kennenlernen und-“ „Warum?“ „Eh...“ Warum brachte ihn diese eine Frage so aus dem Konzept. Maya blinzelte verwirrt. Ja, warum? „Hm...~ Weil ich dich schon immer kennenlernen wollte, aber immer das Gefühl hatte, das du mich nicht leiden kannst.“ „Du hast dich ja auch oft wie ein Arsch benommen.“ „Deswegen musst du nicht noch mehr darauf rumreiten. Ich versuch mich ja zu bessern.“ „Warum?“ Wieder diese Frage. Am liebsten würde Maya den Dompteur dafür eine saftige Kopfnuss geben, aber der andere hatte ja Recht. Warum wollte er das? „Weiß nicht... Ich... Vielleicht wegen deinen Worten letztens... als ich Yuji gedroht habe...“ Überrascht weiteten sich Hitsugis Augen. Langsam stand er auf, um seine Hunde voranzutreiben. Der fremden Hündin winkte er einladend zu doch mit ihnen zu kommen. „Ich war da wohl etwas hart zu dir... hm?“ „Nein, nein! Du hattest ja Recht! Irgendwie... Weißt du... Ich habe schon eine Funktion beim Zirkus. Ich bin der Zirkuswächter, sozusagen. Ich kontrolliere, ob auch nichts gestohlen wird. Ob sich nicht gestritten wird. Ob jeder seine Arbeit erledigt und richtig macht. Nur... irgendwie ist mir die Bedeutung dieses Jobs zu Kopf gestiegen. Vielleicht war ich auch damals schon immer ein... Idiot gewesen, aber ich hab keine Lust mehr darauf, andauernd von dir dumm gemacht zu werden!“, kam es dann etwas heftiger von Maya, welcher daraufhin erschrocken die Luft zwischen den Zähnen einsog. Hatte er das gerade wirklich gesagt?! Cool...~ Zufrieden lächelte Maya. „Wow... Ich bin Buff. Du kannst ja doch mal über das Reden, was dich wirklich beschäftigt. Wundert mich, das du mir das noch nie vorher gesagt hast. Am Handy ist das vielleicht kein günstiges Thema, aber wenigstens trägst du es jetzt nicht noch länger mit dir herum. Find ich gut, das du was dagegen tun möchtest. Morgen können wir gerne nochmal darüber reden.“ Das Lächeln auf Mayas Gesicht verschwand jäh. „W-warst du etwa nur so gemein zu mir, damit ich ausplaudere?“, fragte er irritiert und tigerte vor Hitsugis Wohnwagen auf und ab. Das er von jemanden aus zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen beobachtet wurde, bekam Maya nicht mit. „Nein, eigentlich war das nicht meine Absicht, aber es ist doch ein guter Nebeneffekt dabei rausgekommen, oder nicht?“, fragte der Gepiercte und schlenderte mit den Tieren über die Straße. In der Ferne konnte er bereits das große Zelt ausmachen, in dem er immer seine Künste vorführte. „Hm... schon. Denk aber nicht, das ich dir dafür danke.“ „Das habe ich auch nicht erwartet.“ „Uhm... Na dann...~“ „Hm?“ „Nichts...“, meinte Maya ausweichend und blieb stehen. Hatte er nicht gerade etwas gehört? Das Knacken eines Astes vielleicht? „Bist du nicht müde? Geh schlafen Maya. Ich brauch noch etwas.“ „Hm? Nee, irgendwie kann ich nicht schlafen. Ich warte noch auf dich. Und was brauchst du?“ „Dickkopf. Gut, dann beeile ich mich besser. Ich will es nicht sein, der Morgen Ärger bekommt, nur weil du Morgen Augenringe bis zum Boden hast. Und was ich damit sagen wollte, war das ich noch etwas Zeit brauche, bis ich da bin.“ „Hey~ bin ich nicht.“, verteidigte sich Maya schmollend und verschränkte die Arme vor der Brust. Und bei Hitsugis nächster Aussage, hätte sich der Zirkus-Wächter am liebsten selbst geschlagen. Warum war er da nicht gleich drauf gekommen? „Herrje~ ja, wusste ich. Sorry, ich kann irgendwie nicht mehr klar denken.“, nuschelte Maya und begann wieder auf und ab zu tigern. //Hitsugi macht mich immer nervös. Ich weiß auch nicht... Vielleicht liegts daran.// „Tut mir Leid, was hast du gesagt? Entweder redest du zu leise oder ich werde alt.“ „Schon gut. War nicht so wichtig. Komm einfach heim.“ „Mensch Maya, du erstaunst mich immer wieder. Hast du jetzt Sehnsucht nach mir, oder was?“, lachte Hitsugi. Komisch, aber irgendwie war Maya doch nett. Seine Worte mussten ihn wohl doch sehr getroffen haben, was ihm jetzt schon etwas Leid tat, aber sie hatten auch immer der Wahrheit entsprochen. Das er nun der Aufseher des Zirkus war, hatte er nicht gewusst. Vielleicht diente es seiner eigenen Sicherheit. Um nicht als unbeliebt abgestempelt zu werden. Denn solche Autoritätspersonen, die einem schnell den Job nehmen konnten, waren immer gefürchtet bei den Arbeitern. „Was? Neeeein!!“, rief Maya entsetzt und merkte nicht, wie seine Wangen ganz heiß wurden. Wieder ein Geräusch, dann Schritte. Maya sah erschrocken auf. Woher kamen diese Geräusche?! „Hitsugi, w-wo bist du gerade?“, fragte er ängstlich und drehte sich mit gehetztem Atem und einem erschrockenen Laut um, als die Antwort nicht nur durch den Hörer klang, sondern auch ganz aus seiner Nähe zu kommen schien. Und dort stand er, Hitsugi, grinsend, mit drei Hunden. Überrascht ließ Maya seine Handy sinken und schaltete es aus. „Ich bin hier.“, lachte der Gepiercte, steckte ebenfalls das Handy weg und wandte sich seinem Wohnwagen zu, um für die Hunde die Tür zu öffnen. „Was ist los? Du siehst so bleich aus?“ „Ich habe Schritte gehört! Und dann... dann standst du plötzlich hinter mir, obwohl doch die Schritte von ganz woanders herkamen!“ Verwundert hob Hitsugi den Blick und ließ ihn dann über die Zelte schweifen. Schmunzelnd lauschte er der stillen Nacht. „Du musst dich getäuscht haben. Hier ist nichts. Möchtest du mit reinkommen oder geht’s du nun endlich schlafen? Mir geht’s es gut. Ich bin zurück.“ Verwirrt hatte Maya ebenfalls in die Dunkelheit geblickt, doch auch er hatte, wie Hitsugi zuvor, keine unnatürlichen Geräusche feststellen können. //Sowas bildet man sich doch nicht ein.//, dachte er und schüttelte den Kopf. „Nicht? Nun gut, dann wünsche ich dir noch eine gute Nacht. Wir reden Morgen.“, wollte sich Hitsugi verabschieden, als Maya sich rasch zu ihm umdrehte. „Nein, warte doch!“ Verwundert drehte sich der Kleinere wieder um. „Was denn noch?“ „Ich würde gerne mit reinkommen.“, murmelte Maya verlegen und trat näher. Hitsugi hob überrascht eine Braue gen Norden. „Okay, dann mal rein mit dir. Aber sei bitte nicht sauer, falls ich einschlafen sollte. Der Tag war ganz schön ermüdend.“, meinte der Gepiercte und betrat sein kleines Reich. Der andere folgte ihm hinein. „Au man... ganz schön kaputt hier. Sag nicht, das du auf dem schlafen willst, was eigentlich mal ein Bett oder so darstellen sollte, oder?“, wollte sich der Größere – Maya – entsetzt erkundigen, der unsicher in der Tür stehen blieb. „Nun setz dich doch.“, lachte Hitsugi und deutete auf das eben gemeinte 'Bett'. „Etwas anderes habe ich leider nicht. Meine Süßen spiele neben gerne mit meinen Möbeln.“ „Das waren deine Hunde?“ „Wer redet denn von Hunden? Die würden das nicht schaffen. Ich rede von den jungen Tigern.“ „D-du lässt diese wilden Tiere hier rein?!“, fragte Maya entsetzt und besah sich das zerkratzte Mobiliar genauer. „Was dachtest du denn, wer meine Möbel zerkratzt?“ //Wow... Eindeutig zweideutige Frage...~ Wag es nicht, DARAN zu denken!//, rief sich der Größere mit erröteten Wangen zur Vernunft und schüttelte den Kopf, um die Bilder, die sich plötzlich vor seinen Augen auftaten, loszuwerden. „Was hast du Maya? Hast du jetzt auch noch Fieber, weil du auf mich gewartet hast?“ „N-nichts! Aber warum Fieber?!“ Der Blonde fasste sich an die Stirn. „Ich hab kein Fieber.“, merkte Maya verwundert an und sah mit gehobenen Brauen zu Hitsugi, der gerade das Hundefutter an seine drei Leckermäuler verteilte. Bei dem Anblick musste er unweigerlich lächeln. Hitsugi schien seine Tiere echt zu lieben und irgendwie sah das richtig süß aus, wie er da zwischen den Vierbeinern kniete, die freudig mit ihren Schwänzen hin und her wackelten und ihnen herzlich lächelnd das Essen in ihre Schüsseln tat. „Deine Wange sind rot, deswegen dachte ich das. Mein Urteilsvermögen ist auch nicht mehr das, was es mal war. “ Verwundert legte Maya die Hände auf seine Wangen. //Hm... Tatsächlich.// Und um einer Erklärung zu entgehen, versuchte er auf ein anderes Thema überzulenken. Nun galt es, ein wenig über den Piercingmann in Erfahrung zu bringen. „Aber so alt bist du doch gar nicht!“ „Ich bin 27. Und glaub mir Junge, das ist alt.“ „Echt? Du siehst viel Jünger aus. Hast dich gut gehalten.“, witzelte Maya, wurde aber sofort wieder ernst, was Hitsugi aufblicken ließ. „Aber ich werde dieses Jahr 30...“, setzte er murmelnd hinzu und dem Gepiercten fiel die Kinnlade herunter. „D-du bist älter?! Nee, verarsch mich nicht!“, stieß Hitsugi ungläubig aus. „Ich hätt' dich vielleicht für 22 geschätzt.“ „Das nehme ich mal als Kompliment hin. Aber ja, ich bin wirklich 29. Ich kann dir gerne meinen Ausweis zeigen.“, schlug Maya mit gehobener Braue vor und musste grinsen, als sich Hitsugi, der immer noch überrascht wirkte, sich neben ihm fallen ließ. „Au man... Die Realität ist oft härter als man glaubt.“ Nun musste der Ältere lachen. „Dafür bist du aber weiser als ich!“, meinte er und piekste den anderen in die Seite. „Wie schaffst du das?“ „Was soll ich schaffen?“ „Das du noch so... jung wirkst?“ „In dem ich viel Mist baue. Mein geistiges Alter ist geringer als deines. Ich sehe das Leben als ein Spiel. Alles geschieht, um andere Dinge darauf aufzubauen. Wenn an diesem einen besonderen Tag vor zwei Jahren nicht mein Chupa Chups Vorrat alle gegangen wäre und ich nicht deswegen los gegangen wäre, um neue zu kaufen und dann das Plakat des Zirkus zu entdecken, wäre ich jetzt nicht hier und würde mich mit dir unterhalten. Ich hätte viele nette Menschen nicht kennengelernt. Und gerade weil ich so über das Leben denke, genieße ich es auch in vollen Zügen und solche wie du, halten mich dann für verrückt und würden mich nie an die 30 einschätzen. Liegt am Charakter.“ Verwundert darüber, das der eigentlich so kindische Maya plötzlich so Erwachsen sprach und Recht mit dem hatte, was er sagte, starrte Hitsugi unschlüssig einige Sekunden Löcher in die Wand des Wohnwagens. Dann schluckte er. „Und ich hab dich immer wie ein Kind behandelt...“, murmelte er tonlos und spielte verlegen mit seinen Fingern auf seinem Schoß. Grinsend klopfte der Angesprochene auf die sich ihm näher befindene Schulter. „Macht doch nichts. Niemand wusste das! Normalerweise erzähl ich das nur ungern jemanden. Außerdem hab ich mich nun mal nicht so benommen. Ich bin dir deswegen nicht sauer. Die anderen behandeln mich nicht viel anders.“ „Und warum erzählst du mir das?“, fragte Hitsugi nach einer gefühlten Stunde und sah mit gehobenen Brauen auf. „Na weil... weil... Weil ich dich mag und ich möchte, das wir Freunde werden. Sagte ich das nicht schon?“, fragte Maya mit einem Lächeln auf den Lippen und legte seinen Arm freundschaftlich um Hitsugis Schultern, welcher nur mit einem Nicken antwortete. „Was ist? Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein, Freund... Aber ich penn dir gleich weg. Kuscheln machts da nicht gerade besser.“, meinte Hitsugi. „Hey, ich kuschle nicht!“, empörte sich der Blonde mit roten aufgeplusterten Wangen und zog den Arm wieder weg. Hitsugi lachte. „Ja, lach mich nur aus...“, schmollte Maya weiter und verschränkte nun auch die Arme vor der Brust. „Jetzt schmoll doch nicht gleich wieder. Du benimmst dich echt wie ein Kind.“ „Und stolz drauf!“, beharrte Maya mit erhobener Nase und wand das Gesicht von Hitsugi ab, als dieser versuchte, ihm ins Gesicht zu blicken. Schmunzelnd musterte der Gepiercte den Größeren und grübelte darüber nach, wie man mit einem schmollenden Kind umgehen sollte. „Hm...~“, machte er und sah sich in seinem Wohnwagen um. Sein Blick fiel auf seine zwei Hunde, die sich gegenseitig kabbelten, weil beide an die neue Hundedame heran wollten, die nur etwas überfordert von einem zum anderen blickte. Am liebsten hätte er jetzt gelacht, aber das wäre wohl Maya gegenüber komisch rüberkommen, also unterließ er es. Zumindest gab es noch Hoffungen, das zumindest Reika normal war, nur eben Nono ihm keine Chance ließ, die neue Hundedame näher kennenzulernen. Manchmal wünschte er sich echt, die Tiersprache zu beherrschen. So wie z.B. dieser schwarze Professor aus dem Fernsehen und dessen Tochter. Wie hieß er noch gleich? Der Pferdeflüsterter? Nein, das war jemand ganz anderes. Hm...~ Wenn er wieder zu Hause war, dann musste er wohl die alte DVD-Sammlung hervorkramen. Da würde er ganz sicher das finden, was er gerade suchte. Aber zurück zum Problem Maya. Wenn er Harry Potter wäre, dann würde er sich jetzt ein Buch über das Verhalten von Kleinkindern wünschen und einen guten Visagisten, der ihm gleich noch die Narbe abdecken würde. Ist ja kein schöner Anblick. Doch um wieder in die Realität zurückzukehren: Was sollte er tun? Solche Probleme fielen nicht in sein Aufgabenbereich. //Wenn Yuji jetzt hier wäre oder Takeru, könnte ich sie fragen. Die müssten sich doch damit auskennen. Hitsugi seufzte. Diese ganze Fragerei nervte ihn. Aber wie löste er nun das Problem? Genervt zuckte der Kleinere mit den Schultern, legte seinen Arm etwas zögernd um Mayas Schultern und zog ihn nach hinten. Vielleicht könnte er dieser Fragerei entgehen, wenn er endlich das tat, was er schön längst tun wollte: Schlafen. Überrascht lugte der Ältere neben sich und musste grinsen, als er das genervte Gesicht seines neu gewonnen Freundes erblickte. //Er weiß wohl nicht, mit mir umzugehen.//, dachte er vergnügt und hätte am liebsten gelacht, weil das so süß war. Dann sah er nachdenklich zur Decke hinauf, die Ausnahmsweise nicht zerkratzt war und drehte schweigend Däumchen. „Du~u?“ Ein Grummeln folgte. „Heißt das, ich kann Heute hier pennen?“ Wieder ein Grummeln. Dann wollte Hitsugi den Arm zurückziehen, da es auf Dauer unbequem war, so zu liegen und außerdem für jeden, der sie so sehen würde, Dinge hinein interpretieren würde, die nicht existierten, doch da hatte er nicht mit Maya gerechnet. Dieser hatte sich nämlich seinen Arm geschnappt und bettete seinen Kopf darauf. Verwundert öffnete der Jüngere die Augen und blinzelte den blonden Haarschopf irritiert an. „Öh... Maya?“ Ein Grummeln folgte. „Willst du etwa die ganze Nacht darauf schlafen? Ich brauch den Morgen.“ „Du bekommst ihn doch wieder!“, lachte der Blonde und suchte mit einer Hand nach einer Decke, um sie zuzudecken. „Und wenn du dich noch weiter beschwerst, werden wir nie zum schlafen kommen. Sag mal, hast du keine Decke?“ „Ä-ähm doch doch!“, erwiderte Hitsugi etwas überfordert und reichte sie ihm wortlos. „Danke. Schlaf schön, Hitsugi.“, wünschte Maya dem anderen grinsend und breitete die Decke über sie aus, bevor er sich wieder auf Hitsugis Arm positionierte und die langen Beine einzog, damit sie auch unter die Decke passten. „Ano... ja... dann... Nacht.“, erwiderte der Gepiercte verlegen, ließ den Kopf auf das zerkratzte Kissen sinken und schloss die Augen. ~Owari~ Würd' mich über eure Meinungen freuen ^^ Kapitel 6: Anders als geplant ----------------------------- Ja, ich bin mir völlig im Klaren, das es 43 Seiten sind und das es Ewigkeiten dauern wird, es zu lesen, aber ich wollte davon nichts voneinander trennen. Wenn ihr Fehler findet, könnt ihr sie gerne behalten. Das Kapitel ist nicht gebatet. ~+~+~+~+~ Am nächsten Morgen erwachte Kai prinzentastisch aus seinem komaartigen Schlaf, da kein anderer als Miyavi es war, der ihn liebevoll wach küsste. Es dauerte in wenig, bis der Drummer ganz erwacht war, um den Kuss allmählich genauso liebevoll zu erwidern. „Morgen...~“, nuschelte er schließlich, nachdem sie sich widerwillig aus Atemnot trennen mussten. „Morgen Kai-chan~ Weißt du, das du total knuffig im Schlaf aussiehst?“, erwiderte Miyavi mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen, die sich immer noch gefährlich Nahe denen des noch halb Schlafenden befanden. Dieser rieb sich gerade verschlafen über die Augen und lugte dann mit halb geöffneten Augen zu seinem Freund auf. „Hm~? Hast du mich beobachtet?“, fragte Kai und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Die halbe Nacht über.“, gestand der Bunthaarige und stützte den Kopf auf seinen Handinnenflächen ab. Die Ellenbogen auf der weichen Bettdecke. Erstaunt hielt Kai mit den Streckungsübungen inne, als er diese Worte über Miyavis Lippen purzeln hörte. „Die... Die halbe Nacht?!“, fragte er ungläubig und richtete sich etwas auf. Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf seine Wangen gelegt. Miyavi nickte und musterte seinen Kai-chan weiterhin aus scheinbar wachen Augen. „Hast du nicht schlafen können?“, wollte der Drummer wissen und strich seinem Freund eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht, was dieser mit einem zufriedenen Seufzer belohnte. Dann entließ Miyavi seinen Kopf aus den Händen und kuschelte sich an den Brünetten. „Nein, ich... ich hab mir stattdessen den Kopf darüber zermartert, was ich tun sollte, falls... dieser Entführer dich mir wegschnappt.“ Kai schluckte. „Und zu welchem Schluss kamst du?“, harkt er nach und kraulte dem Bunthaarigen im Nacken, was diesen zufrieden schnurrend die Augen zufielen ließ. „Ich bin zu keinem Ergebnis gekommen. Ich wüsste schlichtweg nicht, was ich tun sollte, außer verzweifeln und den Typen so lange zu suchen, bis ich ihn gefunden habe und jeden Anstand hinter mir zu lassen...“, gestand Miyavi und lauschte Kais Herzschlag, jener sich stetig weiter erhöhte. Der Drummer seufzte mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen auf und legte die Arme um seinen Freund. „Wenn du so kuschelbedürftig bist, würd' ich dich am liebsten nie wieder gehen lassen...~ Denk eingach nicht weiter darüber nach, was passieren könnte. Du beschützt mich. Ich vertraue dir Miyavi. Er wird mich nicht bekommen. Zur Not kann ich mich auch noch wehren. Als Drummer hat man Muskeln, von denen du nichts weißt, das es sie gibt.“ „Dann lass mich doch nie wieder los.“, schlug Miyavi grinsend vor, schlug müde die Augen auf und sah zu seinem Freund auf, dessen Wangen noch immer rot glühten. Kais Blick wurde traurig. „Geht leider nicht. Wir müssen Aoi und Takeru finden.“, seufzte er und wandte den Blick zu seinem Nachttisch, um die Ziffern auf seiner Uhr zu deuten. „Soll ich Frühstück machen?“, fragte er rücksichtsvoll und strich Miyavi geistesabwesend über den Rücken, während sein Blick nun zum Fenster rüberglitt, hinter dem sich Dunkelheit befand, durchdrungen von einzelnen Lichtstrahlen. „Ich würd' am liebsten hier liegen bleiben und dich am Bett festketten.“, erwiderte der Bunthaarige und zog eine traurige Schnute. „Aber du hast ja Recht. Soll ich dir helfen?“ „Hm? Nein, brauchst du nicht. Ist lieb gemeint, aber vielleicht solltest du dir eine schöne Dusche gönnen, damit du wach wirst. Du hättest eben nicht... die halbe Nacht bleiben sollen. Auch wenn der Grund nicht unwichtig war. Ich glaube, ich würde genauso handeln wie du, wenn ich dich verlieren würde. Und da mit den Ketten... heb dir gut auf.“, meinte Kai schüchtern lächelnd, beugte sich zu seinem Freund hinunter und küsste ihn liebevoll, was etwas träge erwidert wurde. „Du hast ja Recht... Machst du mit bitte einen extra starken Kaffee a là Kai-chan? Ich muss wach werden, um zwei wachsame Augen auf dich werfen zu können.“, meinte Miyavi und setzte mit einem geheimnisvollen Lächeln hinzu: „Und wenn die Sache endlich vorbei ist, dann werd' ich ganz unanständige Dinge mit dir und deinem süßen Kleid tun~“ „I-ich mach dann mal Kaffee!“, meinte Kai mit glühendem Gesicht, befreite sich aus Miyavis 'Fängen' und schwang die Beine aus dem Bett, um anschließend aufzustehen. Dann umrundete er mit gesenktem Blick und klopfendem Herzen das große Bett, aus dem der Ältere ihn mit einem Miyavi-typischen Grinsen beobachtete, und blieb am Türrahmen stehen. „M-Möchtest du Rührei haben oder Spiegelei?“, fragte Kai und warf einen schüchternen Blick über die Schulter, wand ihn aber gleich wieder um, als er das breite Grinsen Miyavis sah. „Ist mir alles recht, denn alles was du kochst, schmeckt gut.“, meinte der Ältere und räkelte sich nun zufrieden grinsend auf dem großen Bett. Nun musste der Brünette doch lächeln. Hach~ sein Freund war schon süß. //Wenn er das wüsste, dann uh...~//, feixte Kai innerlich und drehte sich grinsend um. „Was denn?“, wollte Miyavi lauernd wissen und sah interessiert auf, als er Kais grinsen sah. „Du sagtest, im Schlaf sehe ich knuffig aus. Wie seh ich denn aus, wenn ich wach bin?“ Da musste Miyavi nicht lange überlegen. „Wie Zucker~ Purer Zucker, der Karies verursacht und wenn du so weiter machst, muss ich mir echt Sorgen um meine Zähne machen und dabei mag ich den Zahnarzt doch gar nicht.“, meinte er mit einem gespielt sorgenvollen Blick und stand etwas wacklig auf. „Ach jeh~“, murmelte der Größere und blieb stehen, um darauf zu warten, dass das Schwindelgefühl nachließ. „Miya?“, fragte Kai alarmiert und legte seine Hände auf dessen Schultern, um ihn, wenn nötig, einen sicheren Stand zu geben. „Ist dir nicht gut?“ „Nur eben schwindelig. Wird gleich wieder.“, erwiderte der Bunthaarige selbstsicher und schmiegte sich in Kais Arme, die dieser besorgt um ihn schlang. „Soll ich dir Wasser holen, während du dich setzt?“, schlug er vor und tätschelte Miyavis Rücken. „Ach nein...~ Das Werd' ich doch wohl noch selbst können. Ich will dir nicht zur Last fallen, Kai-chan.“, meinte der ältere und wollte sich aus Kais Armen lösen, aber dieser hielt ihn so fest umklammert, das er nur verwundert zu ihm hinunter sehen konnte. „Jetzt weiß ich, das du Muskeln hast. Du kannst mich ruhig loslassen.“, meinte der Bunthaarige und lächelte seinen Kai aufmunternd zu, welcher ihn nur widerwillig mit einem Grummeln entließ. „ Aber fall mir ja nicht hin, ja?“ „Keine Angst Kai-chan. Dein Miyavi verträgt doch viel.“ „Hm... Sei aber trotzdem vorsichtig.“, bat ihn der Brünette immer noch mit sorgenvoller Miene und löste zögerlich die Umarmung. „Natürlich Kai-chan.“, gluckste Miyavi und wuschelte dem Brünetten durch die eh schon vom Schlaf zerstrubbelten Haare, um dann lachend an ihm vorbei zu gehen. Kai folgte ihn etwas erleichtert, weil er glaubte, seinem Schatz gehe es doch deutlich besser, als er gedacht hatte, bis in die Küche, in welcher sich der Bunthaarige ein Glas aus einem Hängeschrank holte, um es anschließend mit Wasser zu füllen und einen Schluck davon zu nehmen. Sich durch's Haar fassend, schlurfte Miyavi anschließend zum Küchentisch, um sich auf einen der Stühle sinken zu lassen. Er stellte das Glas ab und rieb sich, den Rücken streckend, über die Augen. Mit schief gelegtem Kopf verfolgte der Drummer jede Bewegung des anderen, die noch immer recht träge verlief, schüttelte mit besorgt zusammengezogenen Augenbrauen entschlossen den Kopf und ging an Miyavi vorbei zur Kaffeemaschine. Miyavi würde Heute nicht zur Versammlung mitkommen! Das hatte Kai aus Sorge, sein Koi könne vor Müdigkeit einschlafen oder sogar vom Entführer mitgenommen werden, da er trotz Clownskostüm überaus süß aussah, entschieden. Nun musste er ihm seine Bitte bzw. Forderung deutlich machen. Entzückt würde er darüber sicherlich nicht sein. „Heute werden wir ihn sicherlich fassen.“, versuchte er auch gleich einen passenden Übergang zu finden und Miyavi, wenn möglich, gleich die Angst um ihn zu nehmen. Neugierig linste er über die Schulter, während er die Kaffeemaschine betätigte. „Hm...~ Das dachten wir Gestern auch.“, erwiderte Miyavi grimmig und sah betrübt in sein Wasserglas. Dann sah er auf und legte den Kopf schief. „Sag mal Kai-chan?“ Überrascht drehte sich der Brünette um. „Ja? Brauchst du was? Essen mach ich gleich.“, versicherte er lächelnd, doch Miyavi winkte grinsend ab. „Dich brauche ich, aber das weißt du ja sicherlich. Nein, ich wollte dich eigentlich etwas fragen. Eure Band hat doch erst vor wenigen Tagen einen Plattenvertrag bekommen.“ Kais Lächeln trübte sich deutlich, als er Miyavis Worte hörte. „Ja...“, murmelte er trocken und schluckte. „Müsst ihr denn nicht arbeiten? Was ist los?“, wollte der Gepiercte alarmiert wissen und stand auf, um zu seinem Freund zu gehen. „Kaum gegründet und schon musste ich eine Pause bekannt geben. Ohne Gitarrist können wir nichts machen. Und wir können ihnen auch nicht sagen, das er entführt wurde. Ich hab ihnen gesagt, das Aoi überraschend krank geworden ist. Etwas anderes fiel mir nicht ein. Zum Glück, hatten sie dafür Verständnis.“, meinte Kai erleichtert und wollte sich gerade zur Kaffeemaschine umdrehen, als Miyavi ihn in seine Arme zog. „Aber das hast du doch gut gemacht, Kai-chan. Was hättest du anderes tun sollen? Das mit den Entführungen kam ungünstig, aber das hatte niemand voraussehen oder beeinflussen können. Wenn wir die beiden wieder haben, dann geht’s erst richtig los, hm? Wenn ihr loslegt, dann werde ich mich auch um mein Solo kümmern. Dann zeigen wir der Welt, was Musik bedeutet.“, meinte Miyavi grinsend, legte seine Hände liebevoll an beide rot schimmernde Wangen, beugte sich lächelnd vor und bettete seine Lippen auf Kais Samtkissen. „Ich liebe dich...~“, nuschelte er zwischen den Küssen und hatte die Augen zugeklappt. Auch Kai hatte die Augen geschlossen und seine Arme hatten sich wie von selbst um Miyavi gelegt, um dessen Körper verlangend an seinen zu drücken. Er liebte einfach das Gefühl Miyavis Körper. Noch mehr liebte er allerdings das Gefühl von Haut auf Haut, aber er durfte seine Aufgabe und seine Freunde nicht vergessen, weswegen der Brünette traurig aufseufzen musste. „Ich liebe dich auch Miya.“ „Kai, was ist denn noch?“, harkte der Bunthaarige besorgt nach, nachdem er den traurigen Klang in Kais Stimme rausgehört hatte und löste sich widerwillig von Kais süßlich schmeckenden Lippen. „Miya...“, seufzte der Brünette auf und sah besorgt zu dem anderen auf. „Du bleibst heute lieber hier, bevor du mir einschläfst. Ich will dich nicht verlieren. Uruha kann auf mich aufpassen oder Yuji. Bleib bitte hier.“ Der Bunthaarige öffnete empört den Mund, trat dabei einen Schritt zurück und als ihm bis auf ein schwaches „Aber...“ kein weiterer Protest einfiel, senkte er betreten den Blick und ließ die Schultern hängen. „W-wenn du mir Kaffee machst und ich eine Dusche genommen habe, dann wird’s ganz sicher wieder besser!“, versicherte er Kai, aber dessen Blick blieb hart. „Miya, bitte. Ich möchte nicht, das dir etwas passiert. Kaffee und Dusche hilft bei Schlafmangel nur für begrenzte zeit. Wir wissen doch nicht einmal, wann wir heute nach Hause kommen. Das kann bis in die Nacht dauern! Bitte sei doch vernünftig.“, bat der Brünette seinen Freund und nahm ihn in die Arme. „Ich liebe dich Miya und ich will das nicht riskieren.“ „Aber...“, begann der Gepiercte und keuchte überrascht auf, als Kai seine Lippen mit einem zarten Kuss versiegelte. //Gemeinheit...//, dachte er und wurde wie Butter in Kais Armen. //Er hat ja Recht. Ich Idiot...//, dachte Miyavi und verfluchte sich im Stillen, während er jede einzelne Sekunde des Kusses genoss. „Aber pass gut auf dich auf Kai-chan. Dein Dornröschen wird erst aus seinem Schlaf erwachen, wenn er von seinem Prinz wachgeküsst wird.“, drohte er mehr im Scherz, aber Kai konnte aber diese Worte nicht grinsen, weder lachen, sondern nur trocken schlucken. Sein Herzschlag dröhnte ihm unnatürlich Laut in seinen Ohren. „Ich verspreche es.“ +~+ „Nein... A... Aoi... nicht...“, nuschelte Uruha im Schlaf und Angstschweiß lief ihm über die Stirn. Der Blonde hatte einen Albtraum. Einen, den er in solchen Ausmaß das letzte Mal kurz vor dem Tod seines Opas gehabt hatte. Doch das sollte doch wohl kein Zeichen sein? Aoi würde es doch nie zulassen, ihn zu verlassen, oder?! „Bitte...“, entwich dem Blonden nun schon fast qualvoll über die Lippen und warf den Kopf auf die andere Seite des Kissens. Tränen lösten sich aus seinen Augen, quollen über, quetschten sich unter den geschlossenen Lidern durch und entjungfernten Uruhas kalkweiße Wangen, die, wie sein Körper auch, zu zittern schienen. Und wie sich der Leadgitarrist dort auf Aois und seinem kalten Bett quälte, nach Aoi rief und zusammenhanglose Worte stammelte, riss der Wecker ihn unfein aus seinem Schlaf. Mit einem Schrei saß Uruha kerzengerade in dem schweißnassen Bett. Sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig und sein Blick hetzte schockgeweitet durch den Raum. „Uff...~ nur ein Traum... Der schrecklichste Traum, den ich jeh hatte...“, murmelte er und fasste sich durch's Haar, welches an seiner nassen Stirn klebte. Mit gehobenen Brauen sah er auf seine Hand hinunter, die ebenso schwitzig war und heftig zitterte. Tief ein und ausatmend starrte er die gegenüberliegende Wand an, ehe er sich, nachdem er glaubte, sich etwas beruhigt zu haben, aus dem Bett schwang. Allmählich normalisierte sich auch wieder sein Herzschlag. Genervt wischte Uruha sich mit dem Handrücken über sein Gesicht, welches ihm schrecklich nass erschien und keuchte erschrocken auf, als er stattdessen bemerkte, das er geweint hatte. Der Blonde biss sich auf die Unterlippe. „Nur ein Traum... Nur ein Traum... Aoi lebt noch... Das muss er einfach...“, murmelte Uruha und war wie erstarrt, als er sich an einige Szenen aus dem Traum erinnerte. Heftig schüttelte er den Kopf und ging mit hängenden Schultern ins Bad, um den Morgen mit einer erfrischenden Dusche zu beginnen und den Angstschweiß von seinem Körper zu waschen. Danach würde er das Laken und die Bettwäsche in die Waschmaschine stopfen und sie hoffentlich richtig bedienen können, damit sie wieder herrlich duftete, wenn Aoi wieder nach Hause käme. Uruha musste schwer schlucken, als er an den Schwarzhaarigen dachte. Das Bild von ihm bekam er noch immer nicht los, wie er in seinen Armen gestorben war... In dem Moment, schlug ihm der Duschkopf an den Kopf, als dieser aus seiner Halterung geglitten war, nachdem Uruha das Wasser angestellt hatte. Stöhnend wankte er vorwärts und hielt sich hilflos an den Kacheln der Wand fest, um nicht ganz den Stand zu verlieren. Auch war ihm Schwarz vor Augen geworden und so hielt er lieber die Augen geschlossen. „Shit... Aoi... Ich brauche dich doch...“, wimmerte der Blonde und versuchte das Schwindelgefühl zu unterdrücken. Uruha hielt so lange seine Augen geschlossen, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Er hielt sich am Wasserhahn fest, als er sich nach unten beugte, um den Duschkopf vom Boden aufzuheben und ihn anschließend zurück in seiner Halterung anzubringen. Dann begann er den nächsten Versuch. Er drehte das Wasser an, welches er zuvor noch nach dem kleinen Unfall, wieder geschlossen hatte, und Schweiß und Tränen verloren sich langsam im Strudel des Abwasserrohres... ~+~ „Guten Moooo~regen!“, rief Masato gut gelaunt und öffnete mit einem Ruck die Gardinen, um die Sonne hereinzulassen und den grummeligen Chiyu aus seinem Schlaf zu reißen. Der Bassist zog gequält aufstöhnend die Decke noch ein Stück höher, um ganz unter der Decke zu verschwinden, doch noch bevor er sie wieder richtig umklammern konnte, riss der Gitarrist ihm die Decke vom Körper, den sofort ein Kälteschauer überfiel. Wie von selbst rollte sich Chiyu in die Fötuslage und tastete blind nach der Decke. Wie verließ ein Murren seine Lippen und er hatte das Gesicht ungehalten verzogen. „Komm schon Chiyu, wach auf! Es ist ein wunderbarer Tag, um Takeru und Aoi zu retten, oder meinst du nicht?“, kicherte Masato bei dem Anblick und war drauf und dran die Kamera zu holen, um das für die Fans festzuhalten, aber in Angesicht dessen, das der Bassist nur in einer Boxershort steckte, verdrängte er sein Vorhaben schnell wieder und prägte sich das Bild ein, welches der eigentlich so männliche Chiyu abgab. Von Masatos Lachen nun ganz aus dem Schlaf gerissen, öffnete der Bassist seine Augen und bereute es sogleich wieder. „Ohh~... Masato, du Sadist...“, maulte er und rieb sich den Schlaf aus den Augen, bevor er sich streckte. Masato vergaß bei diesem Anblick beinahe zu atmen, so schön fand er plötzlich Chiyus trainierten Körper, der sich da auf seinem Bett räkelte. „Uff...“, keuchte der Bassist, als Masato sich plötzlich auf ihn gestürzt hatte und konnte keinen Atemzug mehr tun, bevor der Blonde ihn die Zunge in den Hals schob. Vollkommen überrumpelt hatte Chiyu einige Sekunden gebraucht, um erstmal auf die Idee zu kommen, den recht stürmischen Kuss zu erwidern, doch schnell hatte er Masato aus seiner Mundhöhle verdrängt und setzte das Züngelspiel nun in dessen Mundhöhle fort. Immerhin war er der dominantere! Seine Hände hatten sich auf Masatos Rücken platziert und mit einer schnellen Bewegung hatte er sich zur Seite gedreht und begrub nun den Gitarristen unter sich. Als die Atemnot jedoch knapp wurde, löste er den Kuss und sog japsend die Luft in sich ein. „Überraschungen am frühen Morgen sind Gesundheitsschädlich.“, grummelte er und musste grinsen, als er Masatos verplanten Blick sah und dessen rotangelaufene Wangen. „Was'n? Plötzlich nicht mehr so mutig, hm?“ Verlegen zog Masato eine Schnute und strich unschuldig mit den Fingerkuppen über Chiyus Brust. „Magst du was essen?“, fragte er mit leiser Stimme und hatte den Blick von ihm abgewandt. „Hey nicht vom Thema abweichen!“, beschwerte sich Chiyu lachend und hauchte dem Blonden einen Kuss auf die Lippen. „Okay, dann essen wir eben. Ich helf dir auch.“ Dankbar lächelte Masato seinen Freund an, wanderte mit einer Hand in dessen Nacken und zog ihn noch einmal zu einem verlangendem Kuss zu sich heran. „Deine Lippen machen süchtig...“, gestand Masato und strich nach dem Kuss mit den Fingern über Chiyus Lippen, die sich zu einem Lächeln verzogen hatten. „Und du machst mich süchtig und bevor ich jetzt noch über dich herfalle, renn lieber schnell vor mir weg.“, erwiderte der Bassist und rollte von Masato runter. Grinsend setzte sich der Blonde auf und warf einen Seitenblick zu Chiyu. „Und was ist, wenn ich gerade das möchte?“ „Dann... verlegen wir das auf heute Abend? Denk bitte an Takeru.“, erinnerte ihn Chiyu mit einem traurigen Lächeln, setzte sich ebenfalls auf und umarmte den Blonden von hinten. „Hoffentlich wird niemand weiteres entführt. Wenn du dich beobachtet fühlst, das werd' dann wohl ich sein, der mit dem Blick auf dir klebt. Ich will dich nicht wieder verlieren.“, meinte er und küsste Masato in den Nacken, was diesen leise aufkeuchen ließ. „Das hast du schön gesagt. Ich will dich auch nicht verlieren.“ +~+ Als der Wecker Yuji aus dem Schlaf riss, hätte er ihn gewohnterweise zum Schweigen bringen sollen, aber stattdessen saß er bereits nach dem ersten Klingeln kerzengerade auf dem Bett und schaltete ihn ungewöhnlich sanft aus. Kein Fluchen hatte seine Lippen verlassen, nur das leise traurige Seufzen, als er die leere und kalte Bettseite besah, in dem vielleicht einmal sein Takeru geschlafen hätte. Mit dem Gedanken bei ihm, schwang er die Beine aus dem Bett und schlurfte auf schwachen Beinen in das angrenzende Bad, um ich wach zu duschen. Stumm erfolgte diese Prozedur, die er gewöhnlich am Morgen liebte und als er in den gegenüberliegenden Spiegel sah, als er die Duschwand wieder öffnete, erschrak er bei seinem Anblick. Er war furchtbar blass und hatte Ringe unter den Augen. Kopfschüttelnd griff er nach einem Handtuch, das neben der Dusche auf einem Handtuchhalter gehangen hatte, und rieb sich trocken, wobei er den Spiegel mied. Er wollte dieses Elend nicht sehen, welches sich verzweifelt an die Existens Takerus krallte und dabei wie ein Schatten seiner Selbst aussah. Yuji seufzte niedergeschlagen. Aoi hätte jetzt die richtigen Worte gewusst. Die richtigen Worte, um ihn aufzumunternd und ihm bewusst zu machen, das er sich nicht so hängen lassen sollte, aber Aoi war nicht da. Niemand war da, um ihn zu helfen, da alle viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren oder ihren geliebten Partner... noch hatten. Sie kannten die Gefahr, das am nächsten Tag bereits alles anders ein konnte. Ihn hatte man nicht vorgewarnt. Er hatte sich den ganzen Tag schon auf den Abend gefreut, wenn Takeru zu ihm ziehen würde und stattdessen fand er ein leeres Café vor. Von seiner Liebe keine Spur weit und breit... Yuji schluchzte auf und legte fassungslos seine Hände an seine Wangen, die von Tränen schon ganz feucht waren. Er hatte gar nicht bemerkt, das er weinte. Als ihn dann auch noch eine Welle des Schwindels überkommen wollte, wankte er zum Waschbecken und hielt sich darin fest, um nicht auch noch den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er war jetzt schon ein halbes Wrack, aß kaum noch und konnte nur schlecht schlafen. Was wäre, wenn Takeru wirklich etwas zugestoßen war? Yuji wollte sich darüber keine Gedanken machen. Sein größtes Problem lag erstmal darin, dieses Tag zu überstehen. Ohne etwas zu essen, machte er sich ausgehfertig und marschierte los, Richtung Marktplatz. In seinem Herz, klaffte eine riesige Wunde, die nur durch Takeru genäht werden könnte. Und in seinem Kopf, herrschte erschreckende Stille. +~+ „Uhrgh...“, stöhnte Hitsugi auf, als sein Bewusstsein langsam in ihm zurückkehrte und er den Schmerz in seinem Arm spürte, den er sich zu dem Zeitpunkt seines langsamen Erwachens nicht erklären konnte. Müde rieb er sich mit einer Hand den Schlaf aus den Augen und blinzelte in die Dunkelheit hinein. „Hu?“, machte er und starrte verdutzt auf einen blonden, etwas verstrubbelten Schopf und gab einen überraschten Laut von sich, als er etwas merkwürdiges an seinem Oberschenkel spürte und dazu ein Bein, das an einer eher unangenehmen Stelle platziert war. „Maya, wach auf!“, bat er ihn und versuchte ihn von sich zu drücken, doch der Blonde hatte sich an ihn geklammert. Wenn Hitsugi in sein Gesicht sehen könnte, hätte er schnell bemerkt, das etwas nicht stimmte, aber so war es nicht und als er so an dem größeren Körper ruckelte, entfloh Maya ein Stöhnen und Hitsugi hielt erstarrt inne. „M-Maya?!“ Der Blonde war in einem sehr unangenehmen Traum gefangen, weswegen er auch nicht die Rufe des Gepiercten bemerkte. Er war in einer Art Keller gefangen und war geknebelt. Über ihm ein Mann, dessen Gesicht er nicht sehen konnte und dieser Mann nahm ihn ohne mit der Begründung, ihm für alle Zeit das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen und für irgendetwas zu büßen. Unglaubliche Schmerzen ertränkten ihn und ihm blieb kaum mehr die Kraft zu atmen, als dieser Mann sich plötzlich besorgt über ihn beugte und ihm eine leichte Ohrfeige gab. Seltsamerweise ähnelte er nun Hitsugi, der in ihm verharrt war. Mit einem Schrei auf den Lippen riss Maya die Augen auf. Als er den Kopf hob, starrte er ungläubig in Hitsugis besorgte Augen und bemerkte erschaudernd, wie dessen Hand auf seinem Rücken lag. „H-Hi... Hitsugi... I-ich...“, brabbelte Maya total durch den Wind und als er sich mehr aufrichten wollte, bemerkte er schockiert, in welcher Lage er sich befand, denn Hitsugi stöhnte gerade schmerzhaft auf, als sein Knie über dessen Schritt rieb. Peinlich berührt bemerkte er auch noch etwas anderes. Der Traum hatte ihn scharf gemacht. //Oh nein... Doch nicht ausgerechnet jetzt!//, dachte er panisch und schluckte. „I-ich... es tut mir Leid!“, entschuldigte er sich schließlich mit heißen Wangen und kniff die Augen zusammen. Wie konnte er dem anderen jetzt noch in die Augen blicken? Er hatte Hitsugi selbst in seinem Traum erlebt! Dem Bild folgte ein unangenehmes Ziepen in seiner Lendengegend. „Jetzt beruhige dich doch erstmal Maya!“, bat ihn Hitsugi und hob beruhigend die Hände. „Du hast anscheinend etwas sehr... anregendes geträumt, aber könntest du bitte dein Knie aus meinem Schritt entfernen und das... das andere auch gleich mit?“, setzte er gefasst fragend hinzu und schluckte. Wie er das Gefühl eines Körpers doch vermisste... Aber nur eines Körpers.... Hitsugi seufzte. „Am besten du gehst schnell duschen, bevor der Zirkus geöffnet wird und die ersten Angestellten draußen herumtigern.“, meinte der Gepiercte aufmunternd und streckte mit verzerrtem Gesicht seinen Arm, auf dem Maya die ganze Nacht seinen Kopf gebettet hatte. //Genau deswegen mag ich das nicht.//, dachte er und keuchte überrascht auf, als Maya sich tatsächlich von ihm entfernte und dabei der Druck aus seinem Schritt verschwand. Erleichtert seufzte er auf. „Danke.“, sagte er nur und richtete sich auf, um sich zu strecken. Dann fiel sein Blick auf Maya, der nun verzweifelt versuchte mit den Händen seine Erregung abzudecken. Belustigt warf ihm Hitsugi ein Kissen zu und ließ den Blick gleich wieder woanders hingleiten. Mayas Problem war schließlich nicht sein Problem. „Dann... eh... bis später“, murmelte Maya, lief zur Tür des Wohnwagens, öffnete die Tür und lugte durch einen Spalt hinaus. Als niemand zu sehen war, schlich er sich zu den Duschen. Hitsugi schüttelte seufzend den Kopf, musste aber Lächeln, als er an Maya zurückdenken musste. //Chaot...// Er erschrak, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde und jemand im Türrahmen stand, den er nicht erwartet hätte. Hitsugis Augen weiteten sich. „S-Saga? W-was machst du denn hier?!“, fragte er verwundert, wandte sich dann von ihm ab, um schnell das Bett zu machen. Bei der Unordnung könnte man ja sonst was denken... und Hitsugi war nicht gerade darauf erpicht, das sich falsche Gerüchte unter den Zirkusangestellten verbreiteten und Saga konnte schon sehr fies werden, wenn man ihm etwas nahm. Der Größere kam wütend verzerrten Gesicht auf den Gepiercten zu, packte ihn an den Schultern und riss ihn zu sich herum. „W-was sollte das?!“, fuhr er den Kleineren an, der verwirrt zu ihm aufschaute. „Was meinst du?“ „Maya! Hast du was mit ihm?!“ Nun verzog sich Hitsugis Gesicht zu einer angepissten Grimasse. „Was hat dich das zu interessieren, Saga?! Warum darf ich nicht auch einmal Spaß haben, so wie du?!“, erwiderte Hitsugi nun und tat damit das, was er nicht vorgehabt hatte. Er log. Doch warum tat er das? Wollte er Saga damit etwas beweisen oder ihn endlich aus seinem Schneckenhäuschen locken, um hinter die Fassade zu schauen? Verdammt... Hitsugi senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Warum war es nur so weit gekommen? Saga blickte teils geschockt teils wütend auf den roten Haarschopf und merkte gar nicht, wie er sich in Hitsugis Schultern krallte. Er schluckte. „Hast du was mit ihm...?“, fragte er dann relativ ruhig nach, was ihn selbst überraschte. War er nicht eigentlich sauer? „Sei ehrlich... Bitte...“ Hitsugi sah auf und als er Sagas trauriges(?) Gesicht sah, wollte er am am liebsten in Tränen ausbrechen, weil es ihm plötzlich so scheiße ging. Krampfhaft verschloss er sie hinter hinter der Fassade seines Herzens. „Was wäre wenn, Saga...? Es wäre dir doch scheiß egal, was ich tue. Hauptsache du kannst weiterhin deinen Spaß mit meinen Gefühlen haben und darauf rumtreten.“, meinte Hitsugi kühl und befreite sich aus Sagas Griff, der ihn ansah, als hätte er ihm eine heftige Ohrfeige verpasst. „Warum sagst du... sowas...?“, wollte der Größere mit erstickter Stimme wissen und trat zurück in den Schatten. Er wollte nicht, das Hitsugi sein Gesicht sah, das er momentan nicht im Griff hatte. Es verriet so viel von ihm. Viel zu viel. Die Hunde und dieser Hiroto... mussten ihn aufgeweicht haben. „Weil es stimmt... Würdest du bitte gehen, Saga? Ich kann dich gerade einfach nicht ertragen...“, meinte Hitsugi ehrlich und wandte sich mit zuckenden Mundwinkeln ab. Saga ging tatsächlich zur Tür, als Hitsugi ihn darum bitte, aber er blieb noch einmal stehen, um etwas über die Schulter hinweg um dem anderen noch ein paar Worte zu hinterlassen. „Wenn du gewollt hättest, das ich aufhöre, dann hätte ich das getan. Du hast es gewollt, also beschwer dich nicht.“ Und mit diesen Worten verließ er den Wohnwagen und suchte seinen eigenen auf. Hitsugi ließ sich auf seinem Bett sinken und zog die Beine an. Auch legte er den Kopf darauf ab und starrte ins Ungewisse. Saga hatte anders reagiert, als er zuerst geglaubt hatte. Warum war der andere so? Hatte er irgendwelche Probleme? Hitsugi seufzte. //Richtig. Er will ja nicht über so etwas reden.// „Ich muss mich fertig machen. Hoffentlich haben die Jungs heute Erfolg. Ich muss arbeiten.“, murmelte er eher zu sich selbst und stand widerwillig von seinem Bett auf. Als dann auch noch seine drei Hunde ihm entgegengelaufen kamen, denn die Tür stand ja noch offen, hockte er sich zu ihnen und schmuste ein wenig mit den Dreien, bevor er ihnen ihr Essen auftischte. „Wenigstens ihr seid mir treu... Meine Freunde...“ +~+ „Uhm... Rei?“, murmelte Ruki verschlafen und wandte den Kopf zur Seite. Doch Reita reagierte nur mit einem Brummen. „Rei?“, versuchte es der Sänger erneut und rollte sich grinsend auf den Größeren. Überrascht öffnete Reita die Augen und blinzelte Ruki verschlafen an. „Was denn, Großer...?“ Ruki lächelte. Ja, der Name gefiel ihm. „Ich hab Hunger.“, nörgelte er und zog einen Schnute. „Machst du mir was?“ Reita verdrehte seufzend die Augen und verdeckte sie anschließend mit einer Hand. „Ru... ich bin gerade erst aufgewacht. Hab ein bisschen Nachsicht ja? Oder willst du, das ich das Essen anbrenne?“ „Hm... nein, aber ich hab trotzdem Hunger und wenn du mir nichts machst, dann nasch ich eben ein wenig...“, meinte Ruki mit einem versauten grinsen, zog an Reis Hemd und entblößte seinen Hals. „Hrrr...~“ „Ru?“, fragte der Bassist verwundert und schloss keuchend die Augen, als der Kleinere an der empfindlichen Haut nuckelte. „Sadist, ich steh ja schon auf.“, murrte Reita und drehte Ruki auf den Rücken, sodass dieser überrascht aufkeuchen musste. „Du machst mich mit Absicht an, nur damit du Essen bekommst? Du überraschst mich immer wieder.“ „Ich lerne eben vom großen Meister...~“, entgegnete Ruki und musste lachen, als er Reitas verblüfftes Gesicht sah. „Ach jetzt bin ich Schuld?“, fragte der Größere grinsend und ließ Ruki nicht einmal Zeit zu antworten, denn als der Kleinere zum Erwidern ansetzen wollte, hatte Reita bereits seine Lippen auf die seines Freundes gepresst. In den Kuss lächelnd, da er nun doch seinen Willen bekam, legte Ruki ihm seine Arme auf den Rücken und ließ sie ganz langsam nach unten wandern, während er ihn weiter mit einem wilden Zungenspiel ablenkte. Doch es wäre nicht Reita, wenn er die Hände auf seinen Hintern nicht spüren würde, die diesen gerade massierten, und so ließ der Bassist abrupt von Ruki ab. „Ich mach dann mal Essen.“, sagte er noch schnell und verließ mit grimmiger Miene das Bett. Fassungslos blickte der Sänger seinem Freund hinterher und verzog daraufhin das Gesicht zu einer wütenden Grimasse. //Egoistischer Arsch!// Wütend knallte er auch die Badtür hinter sich zu, nachdem auch er aus dem Bett geflohen war. In der Küche schreckte Reita hoch, als die Badezimmertür zuknallte. „Super...“, murmelte der Bassist und legte erneut die Stirn auf dem Küchentisch ab. Wieder war er geflohen. Aber er konnte Ruki einfach nicht sagen, das er Angst hatte! Er, der große Macho, und Angst, nimmer... Er schaffte es nicht, über seinen Schatten zu springen. Er wusste, das er egoistisch handelte und Rukis Wut fand er gerecht, aber es schaffte es einfach nicht. Nicht alleine... und sein bester Freund konnte ihm auch keine Hilfe sein, da er gerade selbst andere Probleme hatte. Er stampfte zum Bad und klopfte an der Tür. „Ruru, mach bitte auf oder komm raus. Wir müssen die Jungs befreien und wenn du weiter rumschmollst, dann schaffen wir das nie heute. Bitte... ich... es tut mir Leid, okay? Ich bin noch nicht so weit!“, meinte er ausweichend und tatsächlich ging die Tür auf, aber anstatt Ruki ihm um den Hals fiel, weil er ihm verzieh, rauschte er an ihm vorbei. „Du wirst nie dafür bereits sein, Akira!“, antwortete Ruki wütend und inspizierte die Küche, ob Reita etwas zu essen gemacht hatte. Als er nichts vor fand, sammelte der Sänger wütend das 'Kostüm' und eine wenige Habseligkeiten auf und stampfte zur Haustür. „Bis später!“, rief er noch und schon war er außer Haus. Er war sauer. Verdammt sauer! Und enttäuscht... „Ruru...“, murmelte Reita traurig und ließ den Kopf hängen. „Jeden Tag dasselbe...“ //Doch es wird immer schlimmer.// „Ja, bis später...“, meinte der Bassist noch und machte sich, da er vorher nicht dazu gekommen war, ganz alleine etwas zu essen, während die Stille ihm Kopfschmerzen bescherten. +~+ „Was für ein wunderschöner Morgen!“, rief Nao mit weit geöffneten Armen der Sonne entgegen und streckte sich ausgiebig. Ihm war es egal, ob ihn die anderen in seinem Bärchen-Pyjama sahen. Er wollte nur, so wie jeden Tag, den Morgen mit einem Lächeln begrüßen und die noch frische Luft genießen, die im Laufe des Tages durch Autos und Fabriken verunreinigt werden würde. Er war auf einen Aufsichtsturm gestiegen, der in der Nähe seines Wohnwagens stand, und überschaute das noch schlafende Zirkusgelände. //Schon praktisch hier oben zu stehen.//, dachte Nao gerade und verkniff sich ein lachen, als er Maya bei ihren Freiduschen stehen sah. Einen extra Wagen für solche hatten sie nämlich nicht. „Sieht ja jugenfrei aus, was der macht...“, grunzte er ironisch hinzu und musste nun doch lachen, als Maya sich erschrocken in seine Richtung umdrehte. Nun konnte sich Nao nicht mehr halten. Wenn er nicht auf einer recht kleinen Fläche oberhalb des Bodens stehen würde, hätte er sich vor lachen auf dem Boden gekullert, aber so wischte er sich nur die Lachtränen aus dem Gesicht und versuchte den bebenden Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. „Hach herrlich~“, kicherte Nao und machte sich daran, den Aussichtsturm schnell verlassen, bevor Maya ihn köpfen würde. Bei dem Gedanken, musste Nao grinsen. „Hey Nao!“, rief jemand und der Brünette drehte sich überrascht um. „Maya ich-“, wollte er zur Entschuldigung ansetzen, seine Privatsphäre gestört zu haben, als er erkannte, das dieser es nicht war, der ihn gerufen hatte. Naos Augenbrauen hoben sich irritiert. „Eh... Morgen. Was'n los? Warum so früh wach?“, wollte er wissen und stellte sich neugierig auf Zehenspitzen, um die 5 Zentimeter Unterschied zu überbrücken und auf einer Augenlinie zu sein, wobei er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Wo ist er?“, stellte Saga stattdessen die Gegenfrage und sah grimmig drein. „Hö? Wer?“ „Maya!“, spuckte der Zuckerwatteverkäufer den Namen aus und verzog das Gesicht. Überrascht verzog Nao die Stirn. „Was hat er denn jetzt schon wieder getan? Hat er dir dein Betthäschen ausgespannt?“, riet Nao naiv und sprang überrascht zur Seite, als Saga an ihm vorbeistürmte, wobei er ziemlich angefressen aussah. „Upps...“, murmelte der Kassierer und verzog sich schnellstens zurück in seinen Wohnwagen, um sich für die Arbeit anzuziehen und zurecht zu machen. Saga war währenddessen immer weiter geirrt und schließlich direkt zu den Freiduschen, da von dort die einzigen Geräusche des noch geschlossenen Zirkus kamen. Als er Maya sichtete, der gerade den Wasserhahn abdrehte und ein Handtuch um seine Hüfte schlang, um anschließend zu seinem Wohnwagen zu laufen, lief Saga mit eiligen Schritten auf ihn zu, legte seine Hand auf dessen Schulter und drehte den erschrockenden Maya zu sich um. „S-Saga? Was willst du denn um diese Zeit hier?“, fragte der Blonde und legte den Kopf schief, während er Sagas Hand von seiner Schulter nahm. „Wir müssen reden!“ „Tun wir doch.“ „Über Hitsugi.“ Maya wurde stutzig. „Warum?“ „Weil ich das sage!“ „Tolle Antwort...“ „Hast du was mit ihm!?“ Mayas Augenbrauen wanderten in die Höhe. „Was wäre wenn?“ „Also?“, fragte Saga angriffslustig und verschränkte abschätzend die Arme vor der Brust. Maya seufzte erst, dann musste er grinsen. Wenn es Saga so sehr interessierte, musste ihm aber mächtig viel an Hitsugi liegen und da er ihn eh nicht leiden konnte, warum sollte er ihm nicht eins reinwürgen? „Ja, habe ich.“ Saga hob überrascht die Brauen. „Aha...“, meinte der Größere nur und wandte sich von Maya ab, der verständnislos zusah, wie der andere sich langsam entfernte. „Was meinst du mit Aha?! Kann ich auch mal eine andere Reaktion sehen? Freust du dich? Willst du mich umbringen? Irgendwas? Echt tolles Gespräch.“, meinte Maya enttäuscht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum soll ich mit dir über Dinge reden, die du eh nie verstehen würdest?“, entgegnete Saga nur mit einer Gegenfrage und verschwand. Er hatte genug gehört. Sein Gesicht zierte ein Grinsen. Jetzt wurde die Sache mit Hitsugi doch erst richtig interessant...~ ~+~ „Wo bleiben sie denn alle?“, wollte Yuji unruhig wissen und hatte sich hinter einem großen Busch samt riesen Plakat versteckt, um dem Entführer, sofern er schon da sein sollte, nicht zu verraten, das sie wegen ihm gekommen waren und auf der Lauer lagen. „Keine Ahnung...“, seufzte Ruki nur und zupfte an seinem Gothik Lolita Kleidchen herum. Durch den Streit, den er mit Reita am Morgen gehabt hatte, machte ihm das Verkleiden keinen Spaß mehr und er würde am liebsten irgendwohin, wo kein Reita war und dieses Kleid ebenso. Schließlich machte er bei dieser Auktion mit, um Reitas besten Freund und inzwischen auch seinen Freund Aoi zu befreien, Takeru, auch wenn er ihn nicht kannte und um dem Bassisten zu gefallen! Aber diese hatte es nicht verdient, ihn so zu sehen. Ruki verschränkte schnaubend die Arme vor der Brust. Yuji sah verwundert auf. „Was ist denn los, Ruki? Wieder Streit mit Reita?“ Der Sänger seufzte und sah ausweichend zur Seite. Yuji seufzte. „Immer noch das eine Thema oder inzwischen was anderes?“ Überrascht wandte sich Ruki wieder an Yuji, der schon seit sie sich getroffen haben, recht blass um die Nase aussah. „W-was meinst du?“ „Na ja... Das Reita nicht... unten liegen will...“, murmelte Yuji verlegen und schlug die Augen nieder. „Es tut mir Leid. Ich sollte davon eigentlich nichts wissen.“ „Und woher weißt du es denn?“ „Na ja... manchmal ist Aoi eine ganz schöne Tratschtante... Aber keine Sorge. Er hat sich nicht darüber lächerlich gemacht. Er hat mir eher Mut gegeben, indem er vom harten Schicksal anderer erzählt. Das gibt mir wenigstens etwas Kraft.“ Der Blonde seufzte. Ruki nickte langsam, hatte dabei die Stirn nachdenklich verzogen und schüttelte dann den Kopf. „Ja, so ist Aoi eben...“ „Hm... Jetzt reichts. Ich rufe Uruha an. Könntest du vielleicht ein paar aus dem Team anrufen?“ „Na klar.“, antwortete Ruki nur, zog sein Handy hervor und wählte Kais Nummer, während Yuji Uruhas Nummer wählte. „Moshi Moshi, Kai desu.“, meldete sich eben jener an seinem Handy. „Hey Kai, ich bins Ruki.“ „Guten Mooo~rgen~“, flötete de Drummer ins Handy und brachte den Sänger zum Augenrollen. „Ja ja, dir auch Kai. Wo bleibst du?“ „Ich bin gleich da. Musste noch zum Bäcker, weil ich keine Zeit hatte zu frühstücken. Ich hab Miyavi ins Bett verfrachtet. Der Arme konnte nicht schlafe und bevor er mir hier wegpennt oder gefangen wird, hab ich ihn zu Hause gelassen.“ „Das war taktisch gut und schlecht zugleich.“, meinte Ruki und streckte einem vorbei laufenden Passanten, der ihm schöne Blicke zuwarf, den Mittelfinger aus. „Wie meinst du das?“, fragte Kai überrascht und biss sich auf die Unterlippe. „Na ja... Er wird sich nun so viele Sorgen um dich machen, das er jetzt auch nicht mehr schlafen kann.“ „Oh... Daran hab ich gar nicht gedacht.“, gestand de Brünette und verzog sorgenvoll die Stirn. „Mein armer Schatz...“ „Uhm... ja... Kommst du trotzdem?“ „Natürlich! Ich will doch Takeru und Aoi helfen.“ „Super, dann beeil dich bitte, bevor Yuji noch am Rad dreht.“ „Hm wieso?“ „Ach schon gut. Komm einfach.“ „Klar, bis gleich.“, meinte Kai lächelnd und legte auf. Nachdenklich starrte er das Display an, bevor er sich dazu entschloss, seinen Freund noch einmal anzurufen und ihn zu besänftigen, falls dieser es gerade nicht wahr. Kai wollte ihm schließlich keine Sorgen machen. +~+ „Moshi Moshi, Uruha desu?!“, ging jener etwas energisch an sein Handy und Yuji wusste für einen Augenblick nicht, was er sagen sollte, als Uruha noch einmal nachharkte: „Wer ist da? ... Aoi?!“, fragte der Blonde hoffnungsvoll, hörte aber nicht auf, den Fußgängerweg mit schnellen Schritten zu taktieren. „Nein, ich bin es Yuji... Tut mir Leid, Uruha. Bist du schon auf dem Weg?“ „Oh... hey...~ Nein, nicht direkt. Ich bin auf den Weg zum Zirkus.“ Überrascht hob Yuji die Brauen. „Warum das denn?“ „Ich muss mit Saga reden!“ „Und was meinst du, soll dabei rauskommen?“, fragte Yuji und erblickte Masato und Chiyu, die sich ihnen Hand in Hand näherten. Verwirrt sah er ihnen entgegen. „Ich will sehen, das er ein schlechtes Gewissen bekommt, mich in Ruhe lässt und sich entschuldigt! Er kann sich nicht einfach in die Beziehung anderer einmischen!“ Yuji seufzte und hob den beiden Neuankömmlingen die Hand zum Gruß hoch, die beide lächelnd erwiderten. „Hm... okay, aber... wir brauchen dich hier, ja? Beeil dich bitte, Uruha.“ „Natürlich! Ich bin sofort da, wenn ich mit ihm fertig bin!“, antwortete der Angesprochene, sagte noch kurz ein Wort des Abschiedes, ehe er auflegte und anschließend den Zirkuseingang stürmte, in dem er über das Gittertor kletterte. Kurz nachdem Uruha aufgelegt hatte, ließ auch Yuji das Handy sinken. „Jungs was... ihr... Seid ihr jetzt auch ein Paar?“, fragte Yuji überrascht und Chiyu und Masato nickten lächelnd. „Seit Gestern Abend.“ „Oh... Das hätte ich nicht erw- Das ist schön, wirklich!“, korrigierte er sich noch und spürte so etwas wie Eifersucht hochkochen. //Natürlich freu ich mich, aber viel lieber wäre es mir, wenn Takeru und ich das auch wären...// „Danke.“, erwiderte Masato glücklich lächelnd und zupfte das Kleid noch ein wenig zurecht, während Chiyu ihn dabei grinsend beobachtete. Schnaubend wandte sich Ruki von den beiden ab. „Viel Glück. Hoffentlich hält eure Beziehung lange...“ Verwunderte Blicke wurden ausgetauscht, doch niemand wusste, was nun wirklich bei Ruki und Reita vorgefallen war. Yuji konnte sich nur in etwa denken, was geschehen sein musste, doch viel Zeit zum Nachdenken blieb ihm nicht, denn plötzlich sah er den Nasenbandträger höchstpersönlich um die Ecke rauschen. „Eh... Wir gehen dann mal!“, sagte er schnell, schnappte sich Chiyu und Masato und zog sie aus Rukis Reichweite. „Was ist denn jetzt lo~os?“, fragte Masato überrascht und stolperte hinterher und schaute Yuji verwirrt an. „Beziehungskriese...“, murmelte der Blonde nur und sah sich nach einem anderen Versteck um. „Aber Chiyu und ich haben doch keine Beziehungskr-“, wollte der brünette Gitarrist antworten, als Chiyu ihn unterbrach. „Nicht wir.. Reita und Ruki.“ „Oh...“, machte Masato und wandte sich um. Seine Augenbrauen hoben sich irritiert, als er sah, wie Reita auf den Kleineren einredete und dabei einen Teller in den Händen hielt, der mit Alufolie umwickelt worden war. Verstehen konnte er auch nicht, warum Ruki sich nicht zu seinem Freund umdrehte, sondern ignorierend die Arme vor der Brust verschränkte. Auf Masatos fragenden Blick hin, schüttelte Yuji den Kopf. „Du musst das nicht verstehen, Masato. Dafür ist es noch viel zu früh.“, meinte er und handelte sich ein grummeln des Bassisten ein. „Was denn? Ohne Krisen kann keine richtige Beziehung verlaufen. Ich hoffe für euch, das ihr noch eine Weile davon verschont bleibt. So... und jetzt muss nur noch...“, begann Yuji und sah sich suchend um, als plötzlich jemand direkt vor ihm stand und der Gitarrist erschrocken zurück sprang. Gehetzt atmend starrte er Kai ungläubig an, der ihm entgegen grinste. „Kai, das war nicht witzig! Ich hätte einen Herzinfarkt bekommen können!“, meinte Yuji und grinste nun ebenfalls leicht. „Und wie gehst Miyavi?“ „Woher-“ „Ich wusste es einfach.“ „Hm... ihm geht es nicht sehr gut. Du hattest recht mit deiner Befürchtung... Er kann nicht schlafen und knabbert sich vor Angst die Nägel ab... und als er aufstehen wollte, um mir nachzukommen, ist er eingeknickt und... hingefallen. Daraufhin hab ich ihn mit zwei Wochen schlafen auf der Couch gedroht, wenn er sich nicht ausruht...Inzwischen tut es mir wieder Leid, aber ich mach mir Sorgen um seine Gesundheit.“, meinte Kai und seufzte traurig. Aufmunternd legte Yuji seine Hand auf Kais Schulter. „Das wird schon wieder.“, meinte er zuversichtlich und lehnte sich erschöpft gegen den Pfeiler der nächsten Straßenlaterne. Kai legte den Kopf schief. Irgendwas stimmte doch hier nicht... „Yuji?“ „Hm...?“ „Was ist los?“ „Was soll denn sein...?“ „Komm schon... Tu nicht so, als ob nichts wär! Was ist los mit dir? Du siehst gar nicht gesund aus und es tut mir Leid, das mir das nicht schon vorher aufgefallen ist, aber-“ „Schon gut Kai, es... ich... Ich hatte nicht viel Schlaf und essen konnte ich auch nichts. Ich vermisse ihn... verstehst du?!“ Der Brünette lächelte traurig und zog den Blonden in seine Arme. „Du liebst ihn. Klar, versteh ich das. Magst du vielleicht jetzt etwas essen? Ich lade dich auch ein. Was hältst du davon?“ „Ich hab keinen Hunger, trotzdem danke, Kai.“, antwortete Yuji und überblickte über Kais Schulter hinweg den Marktplatz. „Wo bleiben sie denn alle...?“ +~+ „Ruki, bitte... Hör doch auf zu schmollen. Ich hab dir auch dein Frühstück mitgebracht.“, bat Reita ein wenig verzweifelt und öffnete die Dose, die er mitgebracht hatte, um den Geruch zu ihm rüberwehen zu lassen. Mit knurrenden Magen wagte der Gekränkte einen Blick über seine Schulter, dem Geruch in die Dose folgend. Ruki schluckte. Er musste gestehen, das war süß von Reita und auch hatte er Hunger, aber warum konnte er nicht sein Verlangen nach ihm verstehen? Warum konnte sein Freund nicht einmal über seinen Schatten springen? Zögernd sah er zu ihm auf und drehte sich schließlich um, als er das traurige Gesicht Reitas sah. „Ich hasse es, wenn wir uns streiten...“, murmelte dieser gerade und hatte beschämt den Blick gesenkt. „Rei...“, hauchte Ruki nun ebenso traurig und legte seine Recht an dessen Wange. Der Größere zuckte kurz, als hätte er eine Ohrfeige erwartet für sein stures Benehmen, sah dann aber überrascht auf, als er die zarte Berührung auf seiner Wange wahrnahm. „Tut mir Leid...“, sagte er schnell, als er Ruki entsetztes Gesicht sah. „Nein, mir tut es Leid. Hattest du echt gedacht, ich würde dich deswegen schlagen? Ich bin zwar enttäuscht von dir Rei, aber ich liebe dich und deswegen würde es mir nie in den Sinn kommen, dich zu schlagen! Irgendwann wirst auch du bereit sein und ich muss lernen, zu warten und geduldig zu sein.“, antwortete der Kleinere, beugte sich an der Dose vorbei zu Reita hoch und gab ihm einen liebevollen Kuss. „Tut mir Leid Rei...“ „A-aber Ru...! Ich bin es do-“, wollte der Bassist stur einwenden, bevor Ruki ihm mit einem Kuss das Sprechen verbot. Als dessen Magen dann jedoch knurrte, löste er sich grinsend von ihm und schnappte sich die Dose. „Ich liebe dich, Reita! Das du daran gedacht hast...!“, meinte er anerkennend und probierte von dem Rührei. „Du musst zwar noch üben, aber solange du es mit Liebe gemacht hast, schmeckt alles.“, meinte der Kleinere und aß vergnügt weiter, während Reitas Gesicht aufgrund der Zweideutigkeit in Rukis Worten rot anlief. ~+~ Nao, der sich inzwischen am Zirkuseingang an der Kasse positioniert hatte, entrollte gerade Kleingeldstangen und positionierte seinen Namensschild richtig an die Brust, als er ein lautes Räuspern vernahm. Fragend wandte er sich zur Seite und hob überrascht die Brauen, als er einen recht auffällig gekleideten Mann im Gothik Lolita Kleidchen vorfand, den er schon einmal gesehen haben musste, denn er kam ihm seltsam bekannt vor. Doch noch ehe er ein fragendes Wort an diesen richten konnte, fiel sein Blick auf eine zweite Person und als er erkannte, um wen es sich dabei handelte, erstarrte er für einen Moment vor Überraschung, in dem diese Person, die sich als seinen Chef herausstellte, das Wort ergriff. „Guten Morgen, Nao-san. Wie ich gehört habe, machen Sie ihre Arbeit gut. Machen Sie weiter so und kümmern Sie sich bitte ein wenig um den jungen Mann an meiner Seite. Sein Name ist Mana. Er spricht nicht, also erwarten Sie nicht so viel von ihm. Er wird ein wenig das Tor mit bewachen und Luftballons an die Kinder verkaufen.“, wurde Nao aufgeklärt. „Ja, danke. Ich eh... kümmere mich um ihn.“, erwiderte der Kassierer überrumpelt und blickte wieder hinunter zu Mana, der den Blick scheinbar gleichgültig erwiderte. Nao blinzelte verwirrt auf, als sein Chef ihn auch schon mit dem Schwarzgekleideten stehen ließ. Eine unangenehme Stille trat ein. „Eh... Mana also... Ich bin Nao. Freut mich.“, meinte Nao nach kurzem sinnlosen Angestarre mit einem Lächeln und erhielt nur eine angedeutete Verneigung, was Nao sofort und überrascht nach kam. „Na dann... Könntest du mir helfen, das Tor zu öffnen?“ Mana nickte stumm und folgte dem Kassierer zur Tor, welches von Nao aufgeschlossen und von beiden geöffnet wurde. Sie befestigten die Gitter noch schnell an den Seiten, ehe Nao wieder zur Kasse eilte und die ersten Besucher Willkommen hieß. Währenddessen löste Mana den Knoten, der in der Nähe angeknoteten Luftballons, und ließ seine Hand durch die Schlaufen gleiten, damit sie ihm nicht davonflogen. Anschließend positionierte er sich seitlich am Tor und wartete darauf, das man ihm einige davon abkaufte. Ein wenig irritiert beobachtete Nao den Neuen heimlich, immer wenn gerade kein neuer Kunde an seiner Kasse vorbeiziehen wollte. //Warum redet er nicht?//, fragte er sich und erschrak, als er seinen Namen hörte. „Naooooo~!!“ Fragend wandte sich Genannte von dem Stummen ab und hob überrascht die Brauen, als er Uruha erkannte, der auf ihn zugestampft kam. Als dieser näher kam, sprach er seine Verwirrung über dessen Anwesenheit aus. „Uruha, was machst du denn hier? Solltest du nicht auf dem Marktplatz sein? Ist was passiert?!“ Doch der Blonde reagierte gar nicht auf Naos Fragen, sondern sah sich um. Sein Gesichtsausdruck schien recht säuerlich zu sein. „Nao, wo ist Saga?“ Der Kassierer runzelte verwirrt die Stirn. „Am Zuckerwattestand, denk ich... Wieso?“ „Erkläre ich dir später! Danke!“, rief Uruha auch schon und war davon geeilt. „Hey!“, rief Nao ihm noch hinterher, da Uruha ohne zu bezahlen den Zirkus betreten hatte. Nervös sah sich der Kassierer nach Mana um, ob dieser seinen kleinen Fehler gesehen hatte, denn wenn sein Boss das erfahren sollte, wäre er eher seinen Job los, als das er „Scheiße!“ fluchen könnte. Er musste ertappt schlucken, als Manas Blick genau auf ihn fiel. Er warf ihm einen bittenden Blick zu, bevor er sich wieder zurück an die Arbeit machen musste. Uruha war währenddessen unbeirrt weiter gestampft, drängelte sich an den Massen vorbei und folgte dem süßlichen Geruch der Zuckerwatte. „Einmal Zuckerwa- U-Uruha?! Was machst du denn hier?!“, fragte Saga überrascht, als ein schnaufender Uruha vor ihm stand, der sich nun zu seiner ganzen Größe aufrichtete und Saga aus zu Schlitzen verengten Augen wütend anstarrte. Der Verkäufer hob die Brauen. „Wenn du über irgendetwas mit mir reden möchtest, dann tu das bitte, wenn meine Schicht zu ende ist.“, bat er ihn kalt und lächelte einer interessierten Kundin zu, die sich hinter Uruha auf Zehenspitzen aufgestellt hatte, um ihre Bestellung abzugeben. „Ich hätte gerne ein...“, wollte sie sagen, als Uruha lautstark dazwischen redete und sie übertönte. „Ich will aber jetzt reden!“ „Uruha bitte...!“, drängte Saga missgelaunt, beugte sich über die Zuckerwattemaschine und schob Uruha beiseite, um erneut der Kundin entgegen zu lächeln. „Es tut mir aufrichtig Leid, aber wir haben es hier gerade mit einem sehr hartnäckigen Kunden zu tun. Würden sie ihren Wunsch bitte noch einmal wiederholen?“, fragte er sie höflich und gab einen überraschten Laut von sich, als Uruha seine Hand grob in seinen Nacken legte und ihn zu sich zog. Nur wenige Zentimeter trennten sie nun mehr. „Jetzt!“, zischte Uruha wütend und ließ ihn abrupt wieder los, um ihn von sich zu stoßen. Saga taumelte überrascht nach hinten und stieß sich den Kopf an der Wand. Grummelnd rieb er sich über die getroffene Stelle. „Lass mich der Kundin wenigstens noch ihren Wunsch erfüllen. Ich will meinen Job nicht verlieren.“, meinte Saga wieder gewohnt kalt und wollte sich erneut der Kundin zuwenden, als diese verschwunden war. „Super...“, brummte er sauer und öffnete die Seitentür, um aus dem Wagen zu laufen und noch bevor Uruha erneut ein Wort an den Verkäufer richten konnte, drängte dieser an ihm vorbei, um die Seitenklappe des Wagens zu schließen. Schließlich sollte nichts gestohlen werden, wenn er kurzzeitig nicht anwesend war. Dann wandte er sich an Uruha und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also was ist?“ „Ich will, dass du dich aufrichtig bei mir für das entschuldigst, was du getan hast!“ Verwundert hob Sag die Brauen. „Wofür?“ Uruha knurrte und kam mit erhobener Faust näher. „Du bist Schuld, das ich nicht genug auf Aoi aufpassen konnte und dieser entführt wurde!!“, schrie er den anderen an, der unbeeindruckt an der Tür des Wagens lehnte. „Er wäre auch mit deiner Hilfe entführt worden. Außerdem habe ich nichts getan. Du hast es ja nicht zugelassen.“, grummelte Saga unzufrieden und leckte sich unbewusst über die Lippen. „Saga, du bist echt unverbesserlich! Ich liebe Aoi und N.I.E. Würde ich ihn für dich verlassen!“ „Wer sagt denn was von verlassen? Aber eine Affaire wär doch ein Anf-“ Batsch! Überrascht fuhr Saga sich über die geschlagene Wange. „Hast du sie nicht mehr alle?!“, fuhr er Uruha sogleich an und hatte boshaft das Gesicht verzogen. „Du verstehst es nicht, oder...?“, erwiderte Uruha nach kurzem Schweigen ergeben und trat mit gesenkten Händen von dem anderen. Er zitterte kaum merklich. Diese Sturheit, der Hass auf sich selbst und die Nichtanwesenheit seines geliebten, zerrte so an seinen Nerven, das es Uruha schwer fiel, nicht auf der Stelle in Tränen auszubrechen. „Uruha, ich...“ „... Du bist nun einmal so...“, ergänzte der Blonde mit schwacher Stimme und schniefte kurz auf. „Ich gehe... Es bringt eh nichts, vernünftig mit dir zu reden... Ich bin schon zu lange weg. Meine Freunde warten... und Aoi und Takeru warten... Hast du eigentlich... Freunde, Saga?“, wandte er sich noch ein letztes Mal an den anderen und sah ihn aus traurigen Augen an. Kein Spott lag ihm ins Gesicht geschrieben. Beinahe etwas Mitleid funkelte in seinen Augen, ehe er sich von Saga abwandte und gehen wollte. Saga, der soeben getroffen den Kopf gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt hatte, rang stark mit sich, doch da ganz tief in ihm doch ein netter Kern steckte und er durchaus dazu in der Lage war, sein oftmals ausgeblendetes Gewissen wieder einzusetzen, rief er Uruha noch etwas hinterher, was diesen überrascht in seiner Bewegung erstarren ließ. „Es tut mir Leid!“ Anschließend hörte Uruha nur noch das Krachen einer Tür, die gnadenlos in ihren Rahmen geschmissen wurde. Saga hatte sich in seinem Wagen verkrochen. Seiner Meinung nach, hatte er sich soeben die Blöße gegeben..., aber Uruha hatte so fertig ausgesehen, das ihm die Worte förmlich über die Lippen geglitten waren, noch ehe er sie hätte zurückhalten können. ~+~ Nachdem Ruki sein Frühstück verspeist hatte und er sich nun zufrieden den Bauch rieb, klingelte Reita währenddessen sein Handy und ließ ihn aus seiner Träumerei erwachen. Verwundert holte er es aus seiner Hosentasche und starrte anschließend verwirrt auf das Display. „Miyavi...?“, murmelte er fragend und nahm da Gespräch an. „Moshi Moshi, Reita desu. Miyavi was gibt es denn?“, fragte er und hörte den anderen aufschniefen. Verwundert hob Reita die Brauen. „Eh... Miyavi? Alles okay?“ „Nichts ist okay, Reita!“, erwiderte Miyavi heftig und nuschelte gleich darauf ein „Tut mir Leid...“, worauf Reita nur überrascht ein „Schon okay.“ aussprach. „Was ist denn los? Warum bist du nicht bei Kai?“ Der andere schluchzte, als er Kais Namen erwähnte. „I-ich konnte nicht schlafen die ganze Nacht über und war heute Morgen so müde... das... das Kai mich nicht mitgehen lassen hat! Und jetzt ist er ganz alleine da draußen, ohne Schutz und... und... Ich weiß nicht, was ich ohne ihn tun soll, verstehst du?! Ich liebe ihn, aber anstatt auf ihn aufzupassen, lieg ich hier auf der Couch und heule mir die Augen aus. R-Rei...“, schluchzte Miyavi und schluckte den nächsten Tränenschwall hinunter. „Bitte pass auf ihn auf, okay? Ich bitte dich inständig darum! Wenn ich könnte, würde ich jetzt vor dir auf die Knie gehen, weil mir das so wichtig ist, aber ich hoffe, du verstehst, warum ich mir Sorgen mache und hilfst mir!“, flehte er Reita an, der sich nachdenklich auf die Lippen biss, als Rukis fragender Blick auf ihn ruhte. „Also ich...“, fing Reita unsicher an, da er selbst jemanden beschützen musste, den er liebte, als er Miyavi erneut aufschluchzen hörte. „Bitte Rei...“, murmelte Miyavi flehendlich konnte sein vor Angst schlagendes Herz nur schwer beruhigen. „Also... gut... Ich tu's.“, murmelte der Bassist schließlich ergeben, da er den anderen, so aufgelöst wie er war, nicht abweisen konnte und wich dem forschenden Blick Rukis aus. Wie sollte er es dem anderen erklären? „Danke Reita! Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gutmachen kann, aber wenn du irgendwas brauchst, ich bin dir was schuldig. Vielen vielen Dank!“, rief Miyavi erleichtert aus und wischte sich schwach lächelnd die Tränen aus den Augen. „Eh... alles klar... Ruh dich jetzt aus. Ich pass schon auf.“ „Danke Reita.“, sagte Miyavi wieder und wieder, bis Reita der Geduldsfaden riss und er das Gespräch einfach beendete. Er seufzte schwer, während er sein Handy wieder verstaute. „Rei, was ist los?“, wollte Ruki besorgt wissen und legte die Arme um seinen Schatz, welcher ihn nun etwas verlegen ansah. „Na ja... Ich...“, fing Reita unsicher an und entschied sich für sein Gewissen, Ruki die Wahrheit zu sagen. Er wollte ihn nicht anlügen. „Ich soll etwas auf Kai aufpassen. Miyavi ist, wie du siehst, nicht gekommen. Kai ist nun alleine und Miyavi... Miyavi schien so verzweifelt...! ich musste einfach... ja sagen. Tut mir Leid Ruki... Aber ich pass trotzdem auf dich auf, darauf kannst du dich verlassen!“, versprach Reita und umarmte seinen Koi fest, fast ein wenig verzweifelt und ängstlich vor dessen Reaktion, doch Ruki strich ihm nur beruhigend über den Rücken. „Das war echt lieb von dir, Rei. Ich hätte es doch auch nicht anders gemacht und außerdem vertraue ich dir.“, meinte er lächelnd und kraulte den Größeren im Nacken. Erleichterung überkam dem Größeren und genießerisch schloss er die Augen. „Ich liebe dich Kleiner...“ Ruki grummelte kurz aufgrund des Cosenamen auf, lächelte aber sogleich zufrieden. „Ich dich auch, Brummbär.“ Wie zur Bestätigung brummte Reita beleidigt und brachen daraufhin in Lachen aus. Verwundert blickte Kai zu ihnen hinüber, runzelte kurz die Stirn, wandte sich dann allerdings wieder an Yuji. „Möchtest du ein Eis haben? Einen Kuchen? Ei? Ein Brötchen? Komm schon Yuji, du musst doch Hunger haben.“, versuchte er sein Glück erneut, doch der andere seufzte nur ergeben. „Wir haben keine Zeit Kai... Das können wir später immer noch machen!“, meinte Yuji stur und blickte verwundert an Kais Ohr vorbei, als er einen ihm bekannten Blondschopf ausmachen konnte. „Uruha!“, rief er erfreut und lief an Kai vorbei, der sich nun ebenfalls überrascht umwandte. Der Blonde wurde langsamer und stützte sich schließlich, als er stehen geblieben war, auf seinen Knien ab. Er war gerannt, um nicht noch später beim Treffen zu erscheinen und war nun völlig am Ende seiner Kräfte. Erst setzte ihn der wenige Schlaf nach, dann das er nichts hinunter bekam und dann auch noch diese ständige Rennerei. „I-ich... hab das Kostüm ver... vergessen.“, schnaufte er und biss sich auf die Unterlippe. „Mist! Ich muss nochmal nach Hause...“, murmelte er und gab einen überraschten Laut von sich, als Yuji ihn plötzlich heftig umarmte. „Schön, das du noch gekommen bist. Wie es mit Saga gelaufen ist, kannst du mir später erzählen. Schlüpf du erstmal in das Kostüm hier.“, meinte er und lächelte, während Uruha verwirrt das Kostüm betrachtete, was Yuji aus seinem mitgebrachten Rucksack gezogen hatte. „Woher wusstest du, das ich das Kostüm vergesse?“ „Ich dachte, für den Fall, das du... das du nicht... kannst, nehme ich das Kostüm mit und schmeiß mich selbst ins Getümmel. Hoffentlich passt du da auch rein.“, sagte Yuji hoffnungsvoll und gab einen erschrockenen Laut von sich, als er etwas heftiger von Uruha umarmt wurde. „Danke Yuji... Ich weiß, was du durch machst. Wir müssen gemeinsam leiden..., aber wir werden das schon schaffen. Zusammen sind wir stark.“, meinte Uruha daraufhin lächelnd und entließ den anderen wieder aus seiner etwas stürmischen Bewegung. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, doch stockte er, als Yuji den Kopf sinken ließ und seien Arme um sich schlang, als ob er frieren würde. „Nein, ICH weiß es nicht... Für dich muss es viel schwieriger sein. Takeru und ich sind... sind nicht mal... also ich...“, stotterte der Blonde verlegen und biss sich auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken, doch Uruha entging Yujis verzweifelter Versuch nicht. Tröstend strich Uruha dem anderen durchs Haar. „Yuji... Das ist jetzt nicht belang, wer nun mehr leiden muss. Lass uns nur endlich anfangen, damit wir unsere Liebsten so schnell wie möglich zurück bekommen.“, versuchte er den Kleineren aufzumuntern und wandte sich lächelnd an Kai, der ihn halb umarmt hatte. „Schön das du da bist. Wie geht es dir?“, fragte dieser gerade und quietschte auf, als Uruha ihm durch die Haare wuschelte. „Nicht...! Uruhaaaa~!“, jammerte er langegezogen und zog eine beleidigte Schnute, nachdem er sich ruckartig von ihm entfernt hatte. Doch der Gemeinte lächelte nur schwach, nahm sich dann Yujis Kostüm und schlüpfte hinein, während Kais gerade noch trotziger Blick wieder weich wurde, als er den abgemagerten Uruha betrachtete. Zwar war Aoi noch nicht lange verschwunden, genauer gesagt, gerade mal einen Tag, aber Kai schien es, als würde sich der Schmerz darüber in Uruha hineinfressen und ihn noch kläglicher erscheinen ließ. Noch dünner schien der Blonde in Kais Augen zu sein und nicht ernst gemeinte Späße, um von ihm abzulenken, betrügten nur die jenigen, die es sehen wollten, aber Kai war zu realistisch, als das er die Lüge dahinter nicht erkennen könnte. „Du hast nicht geantwortet.“, machte er Uruha mit einem ernsten Blick bewusst und legte die Stirn in Falten, als Uruha mit einem bittenden Blick zu verstehen gab, nicht weiter nachzufragen, da er die Antwort mit Sicherheit nicht wissen wollte. Nicht einmal Uruha hätte seinen Seelenspiegel in Worte fassen können und er wollte es auch nicht, da er an das Jetzt denken musste und an das, was ihnen bevor lag. Um auf ein anderes Thema umzuschwenken, wandte sich Uruha an Yuji. „Wo sind eigentlich Kra? Die wollten doch auch helfen.“, meinte er und hob fragend die Brauen. Yujis Gesicht wanderte in die Schräge. „Die sind auf Tour... zu unserem Unglück, werden aber in wenigen Tagen wieder hier sein.“ Ertappt schluckte Uruha. Die Geschichte kam ihm bekannt vor. Hatte Yuji ihm das nicht schon einmal gesagt? „Oh stimmt ja...“, murmelte Uruha ausweichend und ignorierte Kais besorgten Blick. Und Kagrra,?“ „Wurden überraschend vom Management zurückgerufen und sind nun bei den Aufnahmen ihres neues Albums.“, erklärte Yuji wohl auch schon zum zweiten Mal mit gerunzelter Stirn und Uruha fluchte innerlich auf. „Tut mir Leid... Hab ich vergessen.“ Und während Yuji nun kommentarlos Schminke hervor zauberte, um den etwas verwirrten Uruha zurecht zu machen, ließ Kai seufzend die Arme fallen und setzte sich niedergeschlagen auf den Boden, der schöne Grasflecke auf seiner Hose zaubern würde. Wo würde der Tag sie nur hinführen? Seine Gedanken schweiften zu Miyavi, der trotz seiner Bitte bestimmt kein Auge zumachen konnte und allein vor sich hinleidete... Er würde es zumindest tun, aber er hätte ihn auch nicht der Gefahr aussetzen wollen, hier in seinem Zustand aufzutauchen, wo der Entführer herumlungerte. Hoffentlich verstand der Ältere sein Handeln und konnte ihm verzeihen und da er sehr zuversichtlich war, das sie ihn heute schnappen würden, wäre er selbst auch nicht in Gefahr. Er schreckte auf, als jemand ihn antippte. Blinzelnd blickte Kai auf und kniff aufrund der morgendlichen Sonne die Augen zur Hälfte zu. „Uhm... Rei? Was ist denn?“, wollte er ein wenig überrascht wissen und den Kopf legte er schief, als er Ruki hinter dem Bassisten erkannte. „Du musst auch noch geschminkt werden. Also steh schon auf, Kai-chan.“ //Chan?//, wiederholte der Drummer verwirrt und ließ sich von Reita aufhelfen. „Na ja... ach so... Danke.“, murmelte er und hob zweifelnd die Brauen, als Reita mit einem weißen Schminkstift vor ihm herumfuchtelte. „Rei, lass mich das lieber machen, bevor du Kai damit noch ins Auge stichst.“, meinte Ruki mit ruhiger Stimme und hatte seine Hand auf dessen Schulter gelegt. „Hm... 'kay...“, murmelte der Bassist wie ein getretener Hund und gab Ruki den Stift. Nun fuchtelte der Sänger etwas unschlüssig vor seinem Gesicht mit dem Stift herum. „Und du weißt, was du da tust?“, fragte Kai etwas nervös und war einen Schritt zurückgegangen. Fragend sah Ruki auf. „Ich hab zwar noch nie jemand anderen geschminkt, aber du brauchst keine Angst haben, Kai. Könntest du sich vielleicht etwas bücken? Ich würd dich ja sonst darum bitten, dich dort drüben hinzusetzen, damit ich besser ran komme, aber dann würden wir unsere Deckung aufgeben.“, meinte der Sänger und sah Kai entschuldigend an. „Schon okay. Wie wär's wenn ich mich hinsetze und du dich hinkniest?“ „So geht es natürlich auch.“, grinste Ruki und kaum hatte Kai sich wieder auf dem Gras niedergelassen, hatte er sich zu ihm hinunter gekniet und hielt sich nun eine Stütze suchend an Kais rechter Schulter fest, während er mit dem weißen Schminkstift begann, dem Drummer ein Clownsgesicht zu verpassen. Neugierig beobachtete Reita diese Tätigkeit und staunte nicht schlecht, da sein Koi offensichtlich Talent im Schminken hatte. „Rei, hast du das rot?“, fragte Ruki, nachdem er mit der weißen Grundierung fertig war und legte den Kopf in den Nacken, um den Bassisten zu fixieren. Reita musste bei dem Anblick schlucken. „Ä-äh... Der muss hier irgendwo...“, begann er stotternd und uffte auf, als Yuji ihm den roten Stift unachtsam gegen die Brust drückte. „Hier.“ „Danke.“, grummelte Reita und gab seinem Koi den roten Stift, während er sich mit der anderen Hand die getroffene Stelle rieb. Und während Uruha bereits fertig war und den Blick aufmerksam über den Marktplatz wandern ließ, indem er an dem großen Werbeschild vorbei lugte, wurde auch Kai vollendet. „So jetzt können wir, oder?“, fragte Ruki und hatte dabei ganz seine Rolle vergessen, denn auch er war noch nicht geschminkt. Kaum hatte er sich von Reita aufhelfen lassen, hatte er bereits Yuji an sich kleben, der ihm den weißen Stift aus der Hand nahm. „Nein, du musst noch und dann können wir endlich.“, meinte der Blonde genervt und hielt Ruki mit der einen Hand an der Schulter fest, damit er still hielt, während er mit der Grundierung begann. Ruki seufzte kurz auf. „Tut mir Leid Yuji... ich hatte heute Morgen ganz andere Dinge im Kopf.“ „Hm... Irgendwie haben wir das zur Zeit alle, hm...?“, murmelte Yuji so leise, das nur Ruki es hören konnte, welcher nun etwas verwirrt nickte. „An was denkst du denn?“ Yuji seufzte leise auf. „Kannst du dir das nicht denken...?“ „Na an Takeru, aber das hier machen wir doch nur wegen ihm und Aoi.“ „Richtig... Ich mache mir aber auch Gedanken darum, was sein wird, wenn ich ihn wieder habe. Wir wissen nicht, was der Entführer ihnen angetan hat und ich weiß auch nicht, ob er das selbe fühlt wie ich, verstehst du...?“ „Hai... Das wird schon Yuji. Hoffen wir einfach, das der Typ... doch nicht ganz so verrückt ist, wie wir glauben. Ich möchte Aoi als Freund auch nicht verlieren.“ „Denkst du daran...?“ „Uhm... nein, eher nicht...“, gestand Ruki leise, doch Reita hatte die Ohren gespitzt. Ging es da gerade um ihn? Fragend wechselte er den Blick zwischen Ruki und Yuji hin und her und gab einen überraschten Laut von sich, als Uruha ihn von den beiden wegzog. „Hey, ich wollt' gerade...“, begann Reita genervt und sah in Uruhas von Trauer gezeichnetes Gesicht. Verwundert hob er die Brauen. „Uruha, was'n los?“ Das Gesicht des Blonden wendete sich ihm zu. „Rei... würdest du mich aufhalten, wenn wir den Täter haben? Ich... weiß nicht... ob ich... mich halten kann, wenn er Aoi etwas angetan hat. Doch ich will nichts tun, was mich noch weiter von Aoi fortbringt. Würdest du mich dann aufhalten?“, wollte Uruha wissen und kein Funken Humor blitze in dessen Augen auf. Reita schmunzelte. „Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht...“, gestand er und legte einen Finger nachdenklich an sein Kinn. „Das hättest du aber...“, murmelte Uruha enttäuscht und sah wieder weg. „Er ist schließlich auch dein Freund.“ „Ach nein, wirklich?“, stieß Reita gespielt überrascht aus und verdrehte genervt die Augen. „Danke, aber das weiß ich selbst. Ich handle instinktiv, von daher-“ „Wirst du spontan entscheiden, was du tust. Genauso wie immer eben.“, meinte Uruha lässig und wusste selbst nicht, warum er gerade jetzt dies aussprach, was ihm schon länger auf der Zunge lag. „Hey! Jetzt reicht's aber, Uruha! Du hast doch keine Ahnung, wie ich bin, also laber nicht so'n Zeug!“, meckerte der Bassist und erstarrte noch bevor er die Faust erheben konnte, als Ruki mit einem „Wo er Recht hat... hat er Recht...“ vorbeiging, um sich mit Kai unter die Marktplatz-Masse zu mischen. Geschockt starrte Reita seinem Koi hinterher, schenkte Uruha noch einen trotzigen Blick, als dieser enttäuscht zu ihm aufsah und lief den beiden hinterher, um sie nicht zu verlieren. Schließlich sollte er auf beide aufpassen! Nun richtete sich auch Uruha auf, um einzuschreiten, als Yuji ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Ich pass auf dich auf, Großer. Geh schon... und viel Erfolg.“ Kurz lächelte Uruha auf, eher er sich ins Getümmel schmiss und sich genauestens umsah. „Na dann los...“, murmelte Yuji und behielt Uruha im Auge. +~+ //Natürlich habe ich es gewollt, schließlich waren deine Andeutungen einfach zu verlockend, um nein zu sagen. Und blieb mir etwas anderes übrig? Ich muss dieses Spiel spielen, damit du nicht merkst, was ich in Wahrheit für dich empfinde...//, dachte Hitsugi währenddessen und hatte sich bereits umgezogen. //Und solange ich nicht weiß, was in dir vorgeht, werde ich es nicht riskieren. Ich will dich nicht verlieren.//, meinte Hitsugi zu sich und stiefelte aus seinem Wohnwagen. Draußen setzte er schließlich noch seinen Hut auf und wollte gerade in Richtung der Löwenkäfige gehen, als Maya um die Ecke kam und erschrocken vor ihm stehen blieb. Sofort zierte eine leichte Röte seine Wangen. „O-oh... Hey.“, grüßte Maya verlegen und ließ Hitsugi ungewollt damit grinsen. „Na alles wieder... okay?“, informierte sich der Dompteur und ließ einen kurzen Blick über den Älteren gleiten, welcher sich inzwischen etwas anderes angezogen hatte. Diese Musterung ließ Maya noch einen Ticken röter werden. „Ja, dank der Dusche. Tut mir Leid nochmal wegen vorhin, Hitsugi.“ „Schon okay. Wer weiß, was du geträumt hast. Hätte mir auch passieren können.“, meinte der Gepiercte aufmunternd und lächelte. //Ich muss das mit Maya und mir wieder richtig stellen. Auch wenn ich gerne eine bestimmte Reaktion bei Saga sehen würde... Selbst damit würd' ich sie nie bekommen und ich will Maya nicht ausnutzen.//, dachte Htsugi. //Nein, würdest du nicht. Ich hab schließlich dich in diesem... schrecklichen Traum gesehen.//, dachte währenddessen Maya und erschauderte merklich, als er Hitsugis aufmunterndes Lächeln sah. //Aber du kannst nicht die Person aus meinem Traum sein. Dafür... bist du viel zu nett... oder?//, fragte er sich und blickte unschlüssig auf seine Schuhe. „Na ja... du musst dann sicher weiter ne?“, wollte er den anderen auf ein anderes Thema lenken und sah langsam wieder auf. Verwundert hatte Hitsugi die Brauen gehoben. „Ano... ja, das ist richtig. Nun gut, wir sehen uns dann sicherlich später.“, verabschiedete der Dompteur sich schließlich und klopfte beim Vorbeigehen Maya auf die Schulter. Dieser sah dem Kleineren noch kurz hinterher, ehe er selbst seufzend an seine Arbeit ging. //Verzeih mir Hitsugi... Mein Mund hat schneller gesprochen, als mein Kopf denken konnte. Saga wird stress machen, das weiß ich... und es ist meine Schuld. Hoffentlich verzeihst du mir. Ich mag dich doch...// +~+ Glücklich lief Hitsugi zu den Käfigen und breitete seine Arme aus. „Guten Morgen alle zusammen!“, rief er mit einem breiten grinsen und erfreute sich an den etwas verschlafen drein blickenden Gesichtern seiner Schmusekätzchen. Sogleich ging er auf den erstbesten Käfig zu und öffnete das Gatter, indem er das Schloss entriegelte. Sofort kam ihm die junge Löwin entgegen, die ihm seit kurzem Sorgen bereitete. „Morgen Süße, hast du gut geschlafen?“ Die 'Süße' gab einen kehligen Laut von sich, während Hitsugi ihr grinsend durch's Fell fasste und sie hinter den Ohren kraulte. Er erstarrte aufmerksam, als sich die Ohren der Löwin aufstellten und die Tiere unruhig wurden. „Wer ist das?“, fragte er und richtete sich auf, während sein Kätzchen sein Bein entlang streifte. „Wer wohl.“, meinte Saga nur knapp und trat aus dem Schatten hervor. „Saga?“, fragte Hitsugi überrascht und zog sein Schmusekätzchen am Halsband zurück. „Geh zurück in den Käfig. Ich muss nur kurz was erledigen, dann hol ich dich wieder raus. Versprochen.“, bat er die Löwin und stubste sie in Richtung Käfig. Unglücklich über die Wendung maulte sie auf und verschwand widerwillig. „Also was willst du hier?“, wollte er nun von Saga wissen und trat näher. Der Größere musterte ihn abschätzend und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich will eine Entschuldigung von dir.“ „E-eine was? Du... warum?“, fragte Hitsugi verwirrt. „Deine Kaltherzigkeit verletzt, fallls du das noch nicht mitbekommen hast. Du denkst, ich wäre jemand, der für jeden die Beine breit macht. Das stimmt nicht und das weißt du.“ „S-Saga! Darüber hatten wir doch schon gesprochen und ich hab mich entschuldigt! Also was willst du noch? Ich geb übrigens das Kompliment an dich zurück. Du bist derjenige, der andere...“, wollte Hitsugi sagen, doch da fiel ihm etwas ein, was ihn innehalten ließ. Saga hob die Brauen. „Was mach ich?“, wollte er mit gefährlicher Stimme wissen und trat ganz dicht an Hitsugi heran, welcher überrascht zurücktreten wollte, aber der andere hielt ihn fest. „Weißt du... ich... Sag ich hab dich... vorhin also...“, stotterte der Gepiercte nervös und wollte ihm sagen, das er ihn betrefflich Maya angelogen hatte, als er Schritte hörte, die sich schnell näherten. „Hitsugi!?“, rief jemand und der Gerufene erkannte geschockt, um wen es sich handelte. //Nein, warum ausgerechnet jetzt?!// Anscheinend hatte auch Saga begriffen, denn sein Grinsen wurde breiter. Als schließlich kein anderer als Maya das Zelt betrat, weil er sich dazu entschlossen hatte, Hitsugi von der Auseinandersetzung mit Saga zu erzählen, erstarrte er, als er Hitsugi in den Armen Sagas sah, die dieser gerade noch etwas großzügiger um den Kleineren gelegt hatte, was den Gepiercten einen überraschten Laut ausstoßen ließ. „M-Maya, was is' los?“, wollte der etwas zwischen Sagas Armen Eingequetschte wissen und versuchte den anderen von sich zu drücken, was Saga allerdings mit einem üblen Grinsen nicht zuließ, während dieser Maya gefährlich anstierte, welcher nun verwirrt hin und her überlegte, ob er Hitsugi helfen sollte oder nicht. Schließlich war es wahrscheinlich seine Schuld, das Saga den anderen grad' in die Mangel nahm. Hatte er sich vielleicht in eine Beziehung eingemischt? Maya schluckte. //Nein, dazu ist Saga doch gar nicht fähig!//, dachte er und Erleichterung überkam ihm bei diesem Gedanken, während er den vorigen Gedanken mit einem Kopfschütteln von sich stoßen wollte. //Dann muss er also wirklich denken, ich hätte was mit Hitsugi! Denn er macht sich ja nur an Leute ran, die vergeben sind. Arschloch...// „Ich wollte dir eigentlich etwas sagen, aber das ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Würdest du ihn bitte loslassen, Saga?!“, bat Maya den anderen im versucht freundlichen Ton und öffnete die Arme, als wolle er gerne selbst Hitsugi in die Arme nehmen wollen. Belustigt hob sich Sagas rechter Mundwinkel. „Verlangt wer?“ „Ich?“ Saga grunzte belustigt. „Das sehe ich. Verlangt wer?“, wiederholte er seine Frage und genoss die Nähe des Gepiercten an seiner Brust. Da kamen Erinnerungen hoch, bei denen er sich über die Lippen lecken musste. Maya erstarrte. „Lass Hitsugi einfach in Ruhe,Saga! Siehst du nicht, das er deine Nähe nicht mag?!“ „Ach wirklich...?“, stellte Saga belustigt in Frage und lockerte ein wenig die Umklammerung, um dem Kleineren abschätzend anzusehen., doch Hitsugi hatte verlegen den Blick gesenkt. „Bitte... Hört auf euch wegen mir zu streiten...!“, bat dieser nun und zwickte Saga in die rechte Brustwarze, damit sich vielleicht die Umklammerung lösen würde, doch Saga keuchte nur angetan auf. Seine Augen blitzten gefährlich von Hitsugi zu Maya. „Wenn er dir gehört, Maya... worum kämpfst du nicht um ihn?“, stellte Saga die Frage in den Raum, die die anderen beiden beteiligten erstarren ließ. Nun senkte auch Maya verlegen den Blick. „Es tut mir Leid... aber...“, begannen beide plötzlich wie aus einem Mund und sahen wieder auf. Hitsugi drehte sich unter größter Anstrengung um die eigene Achse, um den anderen anzusehen. „Warum willst du dich entschuldigen, Maya? Ich muss mich doch entschuldigen!“, meinte Hitsugi und Maya legte verwundert den Kopf schief. „Warum musst du dich entschuldigen, Hitsugi?“ „Na weil ich... ich... habe angedeutet, etwas mit dir zu haben, aber... viel hat es nicht gebracht. Der Gefühlsklotz auf zwei Beinen hat nicht wie gewünscht reagiert. Es tut mir Leid, Maya.“ Sprachlos blickte dieser ihn an und dann zu Saga auf, der nun selbst auch verwirrt schien. „N-nein ich... ich war es doch, der behauptet hat, wir hätten was! Doch wie du schon selber sagst... Gefühlsklotz bleibt Gefühlsklotz...“ „Jetzt haltet verdammt nochmal eure Schnauze! Was soll der Mist?! Ich bin kein Gefühlsklotz! Und ihr... ihr habt beide gelogen?!“, wollte Saga mit grollender Stimme wissen und hatte Hitsugi abrupt losgelassen, was diesen unsicher auf der Stelle wanken ließ, ehe er sein Gleichgewicht wieder fand und nun mit wütender Miene nach hinten blickte. „Ich weiß zwar nicht, warum Maya das getan hat, aber vielleicht, weil er ebenso wie ich, nur einmal sehen wollte, ob du auch andere Gefühle zeigen kannst, sowas wie Eifersucht z.B. Aber anscheinend ist es dir wirklich egal, mit wem du vögelst! Komm ja nicht wieder zu mir, wenn du's nötig hast! Aber... jetzt wo du weißt, das zwischen Maya und mir nichts läuft, bin ich wohl wirklich uninteressant für dich und du wärst eh nicht mehr gekommen, so wie die letzten Wochen. Hab mich sowieso schon immer gefragt, warum du ausgerechnet mich erwählt hast. Such dir ein anderes Spielzeug, Saga! Ich hab keine Lust mehr mich selbst zu betrügen und... wenn du genau darüber nachdenkst, was ich dir gerade versuche zu verklickern, vielleicht kommt die Erkenntnis endlich bei dir an und entweder... lässt du mich dann in Ruhe... oder du hörst endlich auf, dich selbst du betrügen. Ich hab keine Lust mehr auf Spielchen! Ich bin weg.“, meinte Hitsugi noch mit gebrochener Stimme und stiefelte mit gesenkten Haupt an Maya vorbei, dem er ein „Schon verziehen...“ entgegen hauchte, ehe er sich auf in seinen Wohnwagen machte. Seine junge Löwenfreundin, die die ganze Zeit zwischen Freiheit und dem Käfig herumgeirrt und gefährlich geknurrt hatte, sprang nun auch von der Erhebung, die zum Käfig führte und lief Hitsugi nach. Mit entgleisten Gesichtszügen starrte Saga ihm nach, bis Maya ihm im Weg stand und er sich mit immer wütender Miene auf diesen fixierte. „Du.. solltest echt darüber nachdenken... Ich wäre froh, wenn ich solche Wort mal von jemanden hören würde.“, gestand Maya mit roten Wangen und grinste leicht. Ein wenig enttäuscht war er schon, da er Hitsugi schon sehr interessant fand, aber nun war Freundschaft wohl das einzig richtige und das brauchte der andere jetzt nur umso mehr. „DU HAST DOCH KEINE AHNUNG VON NICHTS!“, brüllte Saga aufgebracht und versteckte seine zitternden Hände hinter seinem Rücken. „Das stimmt, aber ich weiß, das Hitsugi nun die Hilfe eines Freundes brauchst und das bist du ganz sicherlich nicht. Du bist für ihn mehr als das und wenn ich erfahre, das du ihm noch einmal zu Nahe kommst und ihm wehtust, dann... dann fliegst du.“ Verärgert formte Saga seine Augen zu Schlitzen. „Sagt wer...?!“, knurrte er und öffnete überrascht den Mund, als Maya mit eiskalter Miene meinte: „Der Zirkus-Wächter und glaub mir, ich habe Einfluss.“ Dann drehte sich Maya um und lief Hitsugi hinterher. Fassungslos fuhr sich Saga durch die Haare und ließ sich gegen eine Kiste fallen, an der er hinunter glitt. //Scheiße... Wie konnte es nur soweit kommen...? Warum hast du nur damit angefangen?! Vorher ging es doch auch ohne diesen... Gefühlskram.// ~+~ Mit stetig schneller klopfendem Herzen sah Reita sich um. Der Schweiß tropfte ihm von der Stirn, wo er ihn in regelmäßigen Abständen mit dem Ärmel wegwischte. Panik schnürte ihm die Kehle zu. Wie zum Kuckuck sollte er auf zwei Personen gleichzeitig aufpassen? Zumal es sich dabei um die wichtigste Person seines Lebens handelte und zum anderen um Kai, der heute sehr unkonzentriert zu sein schien. Andauernd verschwand er auf Reitas Sicht, weil er von einem zum anderen Ort irrte oder weil er irgendetwas auf dem Boden zu suchen schien. „Argh... verdammt nochmal!“, regte sich der Bassist auf, der drauf und dran war, sich einen Weg durch die Menge zu schlagen und Kai mal die Leviten zu lesen, als dieser plötzlich wieder verschwand. Machte der Brünette das mit Absicht?! Kochend reckte er den Hals, um dessen Haare auszumachen oder irgendein anderes Lebenszeichen des Drummers zu entdecken und stellte sich sogar auf Zehenspitzen hin, doch Kai blieb verschollen. Nun machte sich eine Vermutung in ihm breit, der ihm einen eisigen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Nein... nein, du bist jetzt nicht verschwunden!“, knurrte er anklagend und schaufelte sich mit seinen Ellenbogen durch die Menge zu genau dem Punkt hin, an dem der Drummer verloren gegangen war. Beinahe wäre er über etwas gestolpert, während er verzweifelt Ausschau hielt, doch er konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten, drehte sich um, um das Hindernis, sei es ein Kind... oder... oder Kai zur Schnecke zu machen! „Kai?!“, rief Reita teils überrascht, teils erbost, als er ihn Gesund und Munter erblickte, wie dieser gerade auf ein Kind mit großen Kulleraugen einredete. Überrascht sah Kai auf. „O-oh Rei, was is' denn los?“, wollte Kai nervös wissen und musste schlucken, als er in das saure Gesicht Reitas sah. „Ich hab doch nur kurz... Ich wollte nicht... Tut mir Leid!“, stammelte er, doch der Bassist winkte mit mit einem genervten Schnauben ab. „Und jetzt bleib gefälligst an einem Punkt stehen! Is' ja leichter auf Ruki aufzupassen, als auf-“, begann Reita, doch die jähe Erkenntnis ließ all seine Gesichtszüge entgleisen. „Ruki!!!“, rief er schließlich entsetzt aus und wandte sich wieder der Menge zu, um sie gleich darauf nach seinem Koi Ausschau zu halten. „N-nein...“, murmelte Reita und durchlief nun panisch die Menge. „RUKI?!“, rief er immer wieder, doch niemand antwortete ihm. Er erschrak, als ein schnaufender Uruha neben ihm zum Stehen kam. „Rei, wo ist Ruki?!“ „I-ich weiß es nicht! Gerade noch war er hier... und dann war ich nur mal kurz unaufmerksam und jetzt... jetzt ist er irgendwo, nur nicht hier!“, meinte der Bassist verzweifelt und biss sich stark auf die Unterlippe. Er hatte versagt. Er hatte Ruki im Stich gelassen... Nun hatte er auch noch ihn... SEIN Ein und Alles! Fast wäre Reita auf die Knie gefallen, da seine Beine plötzlich wie Wackelpudding waren, doch Uruha find ihn gerade noch rechtzeitig auf und schliff ihn schon fast aus der Menge heraus, so unfähig war Reita im Moment, seine notorischen Reflexe zu benutzen. //Ruki... Ruki... Hätt' ich doch nur.... nur besser aufgepasst...//, warf er sich vor und vermisste den Nervzwerg so arg, das er BEINAHE die Fassung und eine Träne verloren hätte. ER, der Macho! „Rei... Ihm wird schon nichts passieren...“, versuchte Uruha, den es ebenfalls schockiert hatte, den anderen aufzumuntern und drückte ihn auf eine Bank, bevor er sich aufseufzend neben ihn fallen ließ und den Kopf in den Händen verbarg. Kai, Yuji, Chiyu und Masato kamen angeeilt. „Ruki ist weg, oder?!“, wollte sich Yuji informieren und kam vor Reita zum Stehen. Dieser hatte die Beine angezogen und starrte verbissen auf seine Knie. Seine Mundwinkel zuckten. „Ja...“, murmelte Uruha leise und sah mit Tränen in den Augen auf. „Jetzt hat er auch noch ihn...! Wenn ich doch nur wüsste, was in dem Kopf dieses Kranken vorgeht! Wenn er ihnen was angetan hat, dann... dann...“ „Dann bring ich ihn um!“, knurrte Reita und hatte seine zitternden Hände zu Fäusten geballt, Kai musste schlucken. „Rei... e-es... tut mir Leid. Das ist alles meine Schuld!“, meinte Kai mit zitternder Stimme und ging vor dem Bassisten auf die Knie. „Wenn ich nicht... Wenn ich nicht...“, begann er immer wieder und machte sich Vorwürfe, die ihn Tränen in die Augen treten ließen. Tränen aus Wut auf sich selbst und Angst um Ruki und das Reita ihn jetzt hassen könnte, denn er mochte es gar nicht, von jemanden gehasst zu werden und es stand dabei auch so viel auf dem Spiel! Und nur wegen seiner Unvorsichtigkeit und Naivität mussten nun andere darunter leiden. Er biss sich auf die Unterlippe, um alle weiteren gestammelten Wort zu unterbinden. Es würde eh nichts Gescheites dabei rauskommen... Reita sah auf. Man merkte deutlich, das es hinter seinen Schläfen ratterte. „Eigentlich müsste ich echt verdammt sauer auf dich sein, Kai, aber das würde Ruki nicht wollen und ich will es auch nicht. Ich konnte ja nicht ahnen, das du nur mit einem Kind geredet hast. Wir haben beide einen Fehler gemacht. Belassen wir es dabei... okay?“ Nun glich Kais Stimme mehr einem Schluchzen. „A-aber es ist meine Schuld!!“, meinte er starrsinnig und sah verständnislos zu dem Bassisten auf, der den Blick von ihm abgewendet hatte. Nun meldete sich auch Uruha wieder zu Wort, indem er jeweils eine Hand auf Reitas Schulter und eine auf Kais Schulter gelegt hatte. Seine Stimme wirkte wie erstickt. „Es ist besser, wenn jeder nach Hause geht... Es bringt nichts, uns Vorwürfe zu machen oder gar zu streiten. Das würde niemanden helfen und schon gar nicht die Rettung von nun mehr 3 besonderen Menschen... Wir treffen uns Morgen im Café. Alles weitere besprechen wir dann... und Reita...? Tu nichts, was du bereuen würdest.“, meinte er mit zum Ende hin ernster und fester klingender Stimme, bevor er sich wacklig aufrichtete und auch Kai durch einen Druck an dessen Schulter andeutete aufzustehen. Mit einem unsicheren Blick auf Reita erhob sich der Drummer, der sich nach einem kurzen geflüsterten „Bitte verzeih mir.“ und einer kurzen Umarmung von diesen abwandte und Uruha fast schon hinterherrannte. Verwirrt ließ er seinen Blick auf Uruhas Hand gleiten, die Yujis Arm umschlossen hielt, damit dieser nicht verschwinden konnte, aber warum sollte er das auch? Was hatte Uruha vor? Doch Yuji schien die Umklammerung nichts anzuhaben. Viel mehr hatte er sich besorgt in das von Trauer verzerrte Gesicht Uruhas gebeugt. „Meinst du, es ist richtig ihn alleine zu lassen?“ Kai holte nun auf, um neben ihnen Schritt zu laufen. „Ja... Ich habe auch meine Ruhe gebraucht, um nachzudenken. Vielleicht wird ihm dann auch etwas klar, was ihm bisher nicht klar war. So wie mir...“ Kai schluckte und wollte ansetzen etwas zu sagen, als Uruha ihn unterbrach. „Lass gut sein Kai. Reita hat Recht mit dem, was er gesagt hat. Das Pech verfolgt uns und Zufälle fallen auf Zufälle und egal wie schrecklich sie sein mögen, aufhalten können wir sie nicht. So und wir drei... gehen jetzt etwas essen. Niemand von uns hat heute Morgen etwas zu sich genommen. Wir sollten denen, die uns wichtig sind, nicht noch zusätzlichen Kummer bereiten, indem wir uns zu Grunde richten. Außerdem... wird mir nur schlecht ohne Essen im Magen, wenn ich jetzt rauche und Kippen... ja, von denen komme ich wohl in nächster Zeit nicht los.“ „Wolltest du das denn?“, fragte Yuji nach kurzem Zögern und musste zugeben, das auch seine Energie durch das Weglassen der Mahlzeiten fast gänzlich verbraucht war. „Nein.“, meinte Uruha im ernsten Ton und musste kurz grinsen, ehe es auch schon wieder verschwand und er nun auch Kai packte, um sie in ein dezent gehaltenes Café zu ziehen. Ganz anders als das Takerus. Hier fühlte man sich eher der Gesellschaft untergeordnet und klamm, aber für eine kleine Mahlzeit sollte es genügen. Und während ein freudiger Kellner zu ihnen gewuselt kam und ihnen die Bestellkarten vor die Nase legten, wandte sich Yuji an den still gewordenen Kai. „Kai, du machst dir zu viele Gedanken. Wahrscheinlich wäre Ruki auch so... entführt wurden.“, meinte er zum Ende hin eher flüsternd und mit vorgebeugtem Gesicht, stand wieder von seinem Platz auf und gesellte sich neben ihn, um einen Arm um den zitternden Brünetten zu legen, der sich widerstandslos an seine Schulter drücken ließ, um die Lehne zu erhalten, die Kai jetzt gerade dringend nötig hatte. „Kopf hoch Kai. Vielleicht klingt es naiv, aber ich... ich bin der Überzeugung, das ihnen nichts getan wird. Ich weiß nicht warum ich so denke, aber mich überkommt immer ein schlechtes Gefühl, wenn es Takeru nicht gut geht oder er in die Enge gedrängt wird und das hab ich dieses Mal nicht. Ich habe mich noch nicht aufgegeben, den noch hab noch Hoffnungen und du solltest dir deine durch zu vieles Nachgrübeln nicht zerstören. Sei froh, das dich es nicht getroffen hat. Dann müssten wir jetzt wohl Miyavi trösten und ich weiß nicht, wie er reagieren würde. Reita jedenfalls... hat noch vernünftig reagiert danach.“, meinte Yuji aufmunternd lächelnd, auch wenn ein Hauch Traurigkeit darin lag, den er nicht hatte vermeiden können und gerade als Uruha etwas darauf erwidern wollte, der nun auch einen Arm um Kai gelegt hatte, um ihn zu zeigen, das er nicht alleine war, als genau dieser wie von der Hornisse gestochen aufgesprungen war. Erschrocken waren Uruha und Yuji auf ihrer Sitzbank zurückgewichen. Verwirrt erkannten sie Panik in Kais Gesicht. „Kai, was hast du denn??“, wollte Uruha besorgt wissen und zog die Beine an die Bank, als der Drummer an ihm vorbei rutschen wollte. „Miyavi!!“, rief Kai und war Blass geworden. „Er macht sich sicher unglaubliche Sorgen! Ich muss nach Hause!“, meinte der Drummer und missachtete die fragenden Blicke der anderen Gäste, denn einige hatten interessiert aufgeschaut, als sie den ihnen etwas vertrauten Namen gehört hatten. Miyavi hatte sich zwar noch kein bisschen um seine Solokarriere gekümmert, aber fest stand in den Medien, das man bald von ihm hören würde mit neuem Namen und anderen Stil. Wieder wollte Uruha etwas sagen, als Yuji ihm eine Hand vor dem Mund legte und somit jeglichen Versuch unterband. „Geh nur. Ich hoffe, wir sehen uns dann Morgen...?“, meinte er mit einem kurzen Lächeln, welches sich noch etwas verbreitete, als Kai aufgeregt von einem Bein auf das andere Bein hopsend mit einem Nicken bejahte, ihnen noch kurz zuwinkte und aus dem Restaurent gehechtet war. „Und weg ist er...“, murmelte Yuji und senkte den Blick auf die Karte, die er nun aufschlug. Ein wenig verärgert musterte Uruha ihn. „Ich frag mich, wie du es schaffst, so ruhig zu bleiben. Was ist, wenn ihm etwas auf dem Heimweg passiert?“ „Wird es schon nicht, Uruha und nun bestell dir was. Dein Magen knurrt ja, als hättest du seit Tagen nichts mehr gegessen...? Ich lad dich ein.“ Verwundert ließ der Gitarrist den Blick auf seinen Bauch wandern und strich darüber. Tatsächlich. Er hatte gar nicht gemerkt WIE sein Magen knurrte. „A-aber bezahlen werd' ich selbst!“, meinte er starrköpfig und schlug nun selbst die Karte auf. Die Blicke der anderen Gäste waren inzwischen wieder von ihnen abgefallen. Nur hier und da lugte ein neugieriger Kinderkopf zu ihnen hinüber, bis ihre Eltern sie wieder zur Vernunft und Anstand riefen. Yuji und Uruha ignorierten dies geflissentlich und nachdem jeder etwas gefunden hatte, was er glaubte, hinunter kriegen zu können, bestellten sie den Kellner mit einem Wink heran. „Ich nehme die Nummer 63.“, sagte Uruha zum Kellner, der fleißig mitnotierte. „Die Ramennudeln...“, murmelte er vor sich hin, ehe er sich Yuji zuwandte. „Und ich nehme das Sushi-Kindermenü und... und...“, murmelte der Blonde mit dem Blick immer noch auf der Karte, während der Kellner abwartend nach jedem Fetzen Worte haschte und sich dabei leicht zu Yuji hinunter gebeugt hatte, der nun mit entschlossenem Gesichtsausdruck aufsah und ein wenig erschrak, als er in das nahe Gesicht des Kellners blickte. „Verzeihen Sie Sir...“, sagte dieser sofort und stand wieder aufrecht, so wie zuvor. „Haben Sie nun, was Sie haben wollen?“ „Ja, ich nehme noch einen Früchteeisbecher, aber ohne Eis und Soße, sondern nur mit den Früchten.“ Verwundert wurde er von sowohl Uruha als auch dem Kellner angeblickt. „Ähm... wie meinen?“, fragte dieser verwirrt und schaute nun irritiert auf die Karte, ob ihm etwa entgangen war. „Sagten Sie, Sie möchten nur die Früchte in einem Eisbecher bekommen?“, wiederholte er nun unsicher, da er glaubte, sich verhört zu haben. „Ja, das sagte ich durchaus.“, meinte Yuji mit gerunzelter Stirn und sah dem Kellner mit gehobenen Brauen hinterher, welcher sich mit einem „Ich werde mich kurz an meinen Chef mit ihrer Bitte wenden. Bitte gedulden Sie sich ein wenig.“ von ihnen abwandte und nun zwischen den Tischen in die Küche eilte. Mit schief gelegten Kopf und diesen auf seinen Handballen auf dem Tisch abstützend, sah Uruha ihn an und grinste ein wenig. „Außergewöhnlich...“ „Außergewöhnliche Situationen verlangen außergewöhnliche Taten.“, meinte Yuji daraufhin nur grinsend und zog eine traurige Schnute. „Außerdem hätte ich das bei Takeru sofort bekommen...“ Uruhas Grinsen erlosch. Unangenehm hüstelte er auf. „Aber...“, fing er an, schüttelte den Kopf und verstummte jäh, als ihm keine gescheiten Worte dazu einfielen. „Ja, ich weiß. Er ist nicht da, aber... er wird es bald wieder sein.“, meinte Yuji mit fester Stimme und verbissenem Blick auf seine Hände, was Uruha Mundwinkel kurz zucken ließ. „Wenn ich doch nur auch so zuversichtlich wie du wäre...“, murmelte er, hatte die Arme wieder von der Tischplatte genommen und ließ sich zurücksinken. Sein Kopf lag nun mehr oder weniger auf seiner Brust, hinter der sich sein Herz kurz und schmerzhaft verkrampft hatte, während der Besitzer schmerzhaft das Gesicht dabei verzogen hatte. „Was ist?“, wollte Yuji besorgt wissen und legte den Kopf schief. „Mach dir doch nicht auch noch so düstere Gedanken, Ruha.“, setzte er etwas anklagend hinzu, da er sich schon irgendwie denken konnte, worum es ging. //Ruha? So hat mich noch niemand genannt.//, dachte der Gitarrist ein wenig verwirrt und seufzte. „Das ist leichter gesagt, als getan.“ „Ich weiß..., aber ich weiß auch, das du das schaffst. Wenn du nur fest an ihn glaubst, dann spürst du, das alles in Ordnung ist. Das ist das Band der Liebe. Auch wenn... die Verbindung zwischen mir und Takeru schwach ist, ich glaube dennoch an seine Zähigkeit.“, meinte Yuji mit leicht geröteten Wangen und lächelte verlegen. Auch Uruha musste lächeln. „Ihr würdet wirklich gut zusammen passen, Yuji. Du, der Ruhepol und Takeru, der Aufgedrehte. Ihr ergänzt euch super.“ Yujis Augen weiteten sich kurz, dann wandte er noch ein wenig röter auf den Wangen von Uruha ab und befeuchtete seine Lippen. „Danke...“, murmelte er gerührt und kämpfte nun wieder mit den Tränen. Uruhas Stirn bekam Sorgenfalten und er beugte sich gerade vor, um sich für seine Worte zu entschuldigen, da er den anderen zittern sah, als der Kellner wieder zu ihnen an den Tisch gewuselt kam und den Eisbecher ohne Eis, sondern nur mit Früchten, etwas zu heftig auf den Tisch abstellte. „Das wird dann nochmal extra kosten. Ihr Essen kommt gleich. Möchten Sie sonst noch... etwas?“, wollte der Mann wissen, doch Uruha wies ihn mit einem dankbaren Lächeln ab. „Alles okay, Yuji?“, wollte er sich erkundigen und legte seine Hand ein wenig zaghaft auf dessen Schulter. Der andere sah auf und schluckte die Tränen hinunter. „Ja, danke. Greif ruhig zu.“, meinte er und langte nun selbst nach einer Kirsche, um von ihm abzulenken. „Wie... Wie war dein Schlaf?“, setzte er fragend hinzu, um dem noch etwas beizusteuern und sah aus den Augenwinkeln, wie Uruha etwas zusammengezuckt war. „Was ist los?“, wollte er wissen und hob die Brauen, während er die aufgerissenen Augen von Uruha betrachtete, die ihn nun misstrauisch beäugten. „Yuji... ich hab das Gefühl, du könntest in mich hineinblicken, das ist los. Fast... als ob du die Antworten schon kennst, bevor du danach fragst.“, meinte er und hob die Brauen. Doch Yuji grunzte nur belustigt auf. „Ach tu ich das? Vielleicht sollte ich als Hellseher beim Zirkus anfangen?“ „Ich meinte das ernst.“, erwiderte Uruha trocken und ließ seine zitternden Hände in seinem Schoß und sie sich kneten, während Yuji weitere Früchte aus dem Becher stibitzte und nun etwas irritiert schien. „Und warum denkst du das?“ „Weil du die seltsamsten Fragen stellst, die sich immer als gerecht herausstellen und du eine Ruhe ausstrahlst, als wüsstest du wirklich, das ihnen nichts geschieht.“, erklärte der blonde Gitarrist etwas misstrauisch und hatte die Stirn in Falten gelegt. Yuji war erstarrt und ließ die Hand zurücksinken. Er schluckte und starrte Uruha ungläubig an. Dann ballten sich seine Hände stumm in seinem Schoß zu Fäusten. „Du glaubst also...“, fing er an und schnaubte leicht erzürnt, ehe er fort fuhr: „, das ich... ich Takeru und die anderen entführt habe?!“, fragte er und konnte sich einen bissigen Ton nicht verkneifen. Das Misstrauen Uruhas verletzte ihn zutiefst und schockierte ihn gleichzeitig. „Wie sonst... Wie sollte der Entführer sonst erfahren haben, was für einen Plan wir verfolgten? Es wäre... nur... nur logisch, das er einen Komplizen hat oder...“ „Fang gar nicht erst an, weiter zu reden, Uruha!“, verbot ihm Yuji und erhob sich. Auch Uruha erhob sich, funkelte nun teils erschrocken über seine Gedanken und teils vernarrt in diese den anderen an. „So könnten sich einige Dinge erklären lassen, die...“ „Die nichts mit mir zu tun haben! Uruha, begreif doch...! Er will dieses Misstrauen säen! Denk doch mal nach! Warum sollte ich Takeru entführen, wenn ich ihn doch... ja, ihn liebe!“, versuchte Yuji den anderen von seiner Unschuldigkeit zu überzeugen und hätte Uruha am liebsten für sein schnelles Nachgeben geschlagen. Keine Träne glitzerte dieses Mal in seinen Augen, als er an seine Liebe erinnert wurde, nur Wut blitzte in ihnen auf. Wut auf den anderen, den er auf der einen Seite verstehen, jedoch auf der anderen Seite dafür... ja was? Er könnte Uruha niemals weh tun, aber wie wollte er es dem anderen sonst klarmachen? Wie sollte er ihn von diesen Gedanken reinwaschen?! Entschlossen packte er Uruha an den Handgelenken und zerrte ihn schon fast um den Tisch herum zum Ausgang. „Hey, sie müssen noch bezahlen!!“, rief ihnen der Kellner hinterher, woraufhin Yuji unwirsch knurrte, ein Hand von Uruhas Handgelenken löste, um ein paar Scheine hervorzuziehen und sie fallen zu lassen, ehe er aus dem Restaurent taumelte. Er hatte Mühe auf den Beinen stehen zu bleiben, denn nun versuchte sich Uruha auch noch von ihm loszureißen. „Uruha, hör mir zu!“, verlangte er und duckte sich hastig, als der andere panisch nach ihm ausschlug. Waren nun alle Sicherungen in dem anderen durchgebrannt?! „Ich bin nicht der, wie du denkst, das ich's bin!“, rief er und überschlug sich beinahe vor Panik in der Stimme. „Wie kann ich mir da sicher sein?!“, rief Uruha und gab einen erleichterten Laut aus, als er Yujis Griff entronnen war. „Indem du aufhörst, so starrsinnig zu hoffen, derjenige zu sein, der den Entführer zu fassen bekommt, um sich zu rächen und verzweifelt daran zu glauben, das der einzige Ausweg es sei, zu hoffen, das es einer von uns ist, damit du dir sicher sein kannst, das ihnen nicht passiert ist, weil du glaubst uns zu kennen, was du mir gerade nicht gegenüber beweist und deinem Herzen vertraust! Am besten du gehst nach Hause und denkst einmal scharf über die Wort nach. Dein Misstrauen verletzt! Du kannst von Glück reden, das ich nicht der Typ bin, der seine Freunde schlägt und ihnen etwas antut! Ich dachte, du wusstest das!“, meinte Yuji säuerlich, legte noch einen kurzen bedauerlichen Gesichtsausdruck auf, eher er sich von dem Blonden abwandte, der stocksteif stehen geblieben war, und sich auf den Weg nach Hause machte. Er fluchte leise und unfein, jedoch brachte nichts Fluchen einen klaren Verstand und ihnen die drei Vermissten wieder, also bemühte er sich um klares Denken und machte sich schnurstracks auf nach Hause. Am liebsten würde er sich dort verbarrikadieren vor Zorn, Schmerz und letztendlich vor Enttäuschung, aber er wäre töricht Morgen nicht zu erscheinen, wenn Uruha doch glaubte, er wäre der Entführer oder dessen Komplize. Außerdem... wollte er doch seinen Takeru befreien und Aoi und Ruki. Zum einen, weil er sie mochte und er es einfach für selbstverständlich hielt, nicht nur einem sondern möglichst vielen zu helfen und zum anderen, weil er wollte, das Reita und Uruha wieder glücklich wurden. Besonders um Uruha machte er sich Sorgen. Der Blonde schien gar nicht damit zurecht zu kommen, etwas zu verlieren, was ihm lieb und teuer war. Woran das wohl lag...? ~+~ Ruki wurde währenddessen wild strampelnd in einen dunklen Raum getragen. Er steckte, wie auch schon seine Vorgänger zuvor, in einer Art Sack und konnte sich kaum bewegen. Seine Hände schienen fest auf seinem Rücken zusammengeschnürt zu sein. Vor seinem Mund spannte sich ein Stück Stoff, was ihm am Sprechen hinderte und egal, wie er sich auch zu wehren schien, es brachte ihn nur die schlechte Laune des Entführers ein, der ihn plötzlich von seiner Schulter riss und ihn ein wenig unsanft auf einem Heuhaufen niederfallen ließ. Ruki stöhnte schmerzhaft auf und wand sich auf dem Heu, was ihn immer wieder erschrocken zusammenzucken ließ, wenn die trockenen Grasspitzen ihn stachen. „Ich würde an deiner Stelle ruhig liegen bleiben...“, murrte der Entführer mit gedämpfter Stimme und entknotete die Seile um den Sack, damit er diesen von seinem Gefangenen reißen konnte. Erstickt schrie Ruki auf, als der raue Stoff ihn an den nackten Armen kratzte und Kratzer hinterließen. Gedämpft schien er etwas sagen zu wollen, doch die Worte lösten sich hinter dem Band in Luft auf und der Entführer lachte auf. „Du hast keine Chance, Kleiner.“, setzte er anschließend hinzu und verließ den Raum. Wenn Rukis Augen nicht auch verbunden wurden wären, würde er sich jetzt aufmerksam umsehen und schauen, ob Takeru und Aoi bei ihm waren, doch allein die leisen Atemgeräusche mussten reichen, um ihn zu verraten, das mindestens eine weitere Person mit im Raum war. Wer es war, konnte er durch das bloße Atmen nicht ausmachen, aber es beruhigte Ruki, Es hätte sich schlimmer anhören können. Erstickt, wenn nicht sogar erloschen. Wer auch immer das war... er lebte und Ruki tat es auch. Trotz zugeschnürter Kehle ließ sich Ruki erleichtert zurückfallen. Seine Tränen durchtränkten das Stück Stoff über seinen Augen, die er für Reita weinte. Reita, seinen Liebsten, den er allein gelassen hatte. Allein mit seiner Wut auf sich selbst und seiner Verzweiflung. Ruki konnte sich gut ausmalen, was in dem Bassisten gerade an Chaos herrschen würde, doch seine Gedanken trugen ihn auch zu einer weiteren Person. Uruha. Er war sich nie 100%ig sicher gewesen, ob dieser ihn wirklich gänzlich vergessen hatte. Er selbst, und das hatte er sich eingestehen müssen, selbst als er mit Reita zusammengekommen war, hing immer noch an den Blonden, auch wenn die Gefühle eher in freundschaftliche umgeschlugen war, so war er dennoch nicht vergessen und nun wurden ihm gleich zwei Menschen entrissen, die er auf verschiedenste Weise liebte? //Hoffentlich tut er nichts Dummes. Scheiße... ich muss zurück!// In letzter Verzweiflung, versuchte sich Ruki durch das heftige Austreten seiner Beine von er Stelle zu bewegen und erstarrte, als er mit den Füßen etwas traf und das ruhige Atmen von zuvor zu einem erstickten und überraschten Aufschrei wurde. //Takeru!//, durchzuckte es Rukis Gehirn, welches nun fleißig zu arbeiten begann. Panik überkam ihm und er musste den Kloß in seinem Hals hinunterschlucken. Was war mit Aoi?! Er versuchte etwas zu sagen, doch das Band oder Tuch über seinem Mund ermöglichte ihn nur genuschelte und gedämpfte Worte, die Takeru unmöglich verstehen konnte. Nur gedämpft hinter einem etwas locker gewordenen Tuch um den Mund, drangen Worte an die Oberfläche und erfüllten den sonst so totenstillen Raum. „W-Wer ist da?! Aoi?!! Bist du es, Aoi?! Oh bitte, sag mir, das du es bist!“, flehte der Weißblonde zitternd und schluchzte augenblicklich wieder auf. Als ob er die letzten Stunden und Tage nicht genügend geweint hätte... Überrascht darüber, das Takeru reden konnte, trat er wieder nach dem Stuhl aus, um zu signalisieren, das er sich hinter Takeru befand. Etwas anderes konnte er nicht tun. Takeru gab wieder ein Fiepen von sich und versuchte mit den Füßen, die nur knapp den Boden berührten, den Stuhl an Ort und Stell zu halten. Er hatte Angst, umzufallen. „Aoi?! Einmal treten bedeutet ja und zweimal nein. Bist du es Aoi?“, fragte Takeru wieder und schniefte kurz auf. Sein Herz schlug ihm wild vor Aufregung gegen die Brust. Zwei Tritte folgten. Yuji gab einen enttäuschten Laut von sich, eher er wieder leise das Wort erhob, ja sogar hoffnungsvoll, aber ängstlich zugleich. „Y-Yuji...?!“ Er wusste nicht, was er tun würde, wenn Yuji hier direkt hinter ihm liegen würde, aber er wollte sich sichergehen. Wieder zwei Tritte gegen den Stuhlbein. Erleichtert seufzte Takeru auf und ließ den Kopf auf seiner Brust sinken. „Kennen wir uns...?“, wollte er dann wissen und verfluchte seine Unbeweglichkeit und Blindheit. Zum Glück hatte de Entführer nicht weiter kontrolliert, ob der Verband über seinem Mund auch fest genug saß. Dieses Mal ein Tritt und Takeru hoffte so sehr auf einen weiteren Tritt, doch dieser blieb aus. Er schluckte schwer. „Uruha?“ Zwei Tritte. „M-Masato?“ Zwei Tritte, nun etwas ungeduldiger. „Chiyu?“ Zwei Tritte. Takeru verzog nachdenklich die Stirn. Reita konnte es nicht sein. Der war das totale Gegenteil von niedlich, aber... Er hielt die Luft an. „Ruki?“, hauchte er fragend und es folgte ein einzelner Tritt, gefolgt von einem gefährlichen Knacken des Stuhlbeins. Erschrocken fiepte Takeru auf. „Nicht mehr treten, Ruki!“, verbot er ihm schnell und versuchte sein Gewicht nicht zu verlagern. „Nein, nicht noch einen von euch...“, murmelte der Weißblonde traurig und musste wieder mit den Tränen kämpfen. „W-wie geht es dir?“ Ein abgedämpftes Geräusch kam von dem gänzlich Geknebelten. Takeru seufzte. Wenn er Ruki doch nur verstehen könnte! Dann könnte er auch nach Yuji fragen. Die Frage nach dessen Wohlbefinden erfüllten schon länger seine Gedanken und trübten sie vor Kummer. Ein Scharren auf dem Boden. Takeru lauschte auf. Erst ein lang gezogener Laut war es gleich, dann ein kurzer abgehackter folgte. Verwirrt verzog Takeru die Stirn. Was versuchte ihm Ruki damit sagen zu wollen, oder... oder war es vielleicht...? „Aoi?“, warf er fragend in den Raum und erhielt ein schnelles Rascheln, als ob Ruki sich versuchte vorwärts durch den Raum über den dreckigen Boden zu kämpfen. Zu ihm vor. Aber selbst wenn er es schaffen würde... Er könne Ruki niemals sehen! „D-der wurde... er wurde... f-fortgebracht...“, murmelte Takeru und biss sich auf die Unterlippe, als die Geräusche um ihn herum schlagartig verstummten. „Es tut mir Leid Ruki... So Leid...“, setzte er traurig hinzu und schluckte erneut die Tränen hinunter. Dann spürte er etwas an seinem Fuß, nach einem kurzen Rascheln und Takeru erschrak, aber wagte es nicht zu schreien. Es war Ruki, eindeutig, welcher seine Nähe suchte oder ihm welche geben wollte, die Takeru lächeln ließ. „Wir schaffen das schon Ru... Wir sind ja noch zusammen...“, flüsterte der Weißblonde und gab den Tränen nach. Auch Ruki weinte stumm und lehnte sich leicht gegen den Fuß Takerus, welcher jetzt in diesen schrecklichen Minuten oder Stunden seines Lebens, seine einzige Stütze waren. Er weinte um Reita, um Uruha... um Aoi, der verschwunden war... Seine neue Familie und seine Freunde... Er war nicht enttäuscht darüber, das Reita nicht genügend auf ihn aufgepasst hatte. Er kannte den Grund und doch war er nicht sauer oder enttäuscht. Er war froh, das es nicht Reita erwischt hatte, obwohl dieser sicherlich niemals das Ziel des Entführers werden würde. Er hätte es nicht ertragen können, Reita zu verlieren. Dafür liebte er den Dickschädel zu sehr... *~+~+~+~+~* Ich hoffe, es hat euch gefallen ^^ Im nächsten Kapitel hab ich eine Lemon geplant. Zwischen wen die stattfinden soll, verrate ich nicht, ABER..., und das tue ich eigentlich nicht sehr gerne, möchte ich mich ein klein wenig über die Schwarzleser unter euch aufregen... Ist ja schön und gut, wenn so viele die FF anscheinend gut finden und sie favorisieren (Vielen Dank ^^), aber warum kommt keine Kritik? Kein Lob? Kommt euch keine Meinung in den Sinn, wenn ihr meine Kapitel lest? Ist es sooooo perfekt, das ihr keine Worte rausbekommt? Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich auf Conventions mir Fremde treffe oder sie durch andere Freunde kennenlerne und sie mir dann sagen, wenn sie meinen Namen gehört haben, das sie meine Fanfics gut finden. Wow... geil Leute. Muss ich euch stalken, um eure Meinung zu erfahren? *sfz* Ich habe dieses Kapitel geschrieben, weil ich mich zum Vorwärtskommen gezwungen habe, denn ich habe vor, noch viel mehr zu schreiben, aber diese Argumentationslosigkeit von den meisten demotivieren arg xX" Kein Wunder, warum die meisten FF-Schreiber irgendwann aufhören, aber das will ich nicht. Ich sag euch das alles nur, weil ich keine Lust habe, auf dieses Kapitel noch weniger Kommentare als auf das Letzte zu bekommen und weil ich es als unfair empfinde. Es ist die Zeit der Autoren, die geopfert wird, damit ihr etwas zum Lesen habt. Es soll kein Kommentar Gebettel sein, aber denkt bitte darüber nach. Und - und das wird jetzt sicherlich für einige wie eine Erpressung/Drohung oder Gebettel anhören, was ich damit allerdings nicht(!) bezwecken möchte - denke ich auch nochmal über die Lemon nach, denn ohne Motivation möchte ich keine schreiben. Ich möchte nur, das ihr nicht allzu enttäuscht seid, falls ich sie weglasse. Ich verspreche also nichts. So das war's von mir. Danke für's Lesen :D Ich würde mich sehr über eure Meinung freuen ^^ Bis zum nächsten Mal, hoffe ich Kapitel 7: Reita sieht... rosa! ------------------------------- Okay Planänderung. Da das Kapitel immer länger und länger wurde, mach ich vor der Lemon noch ein Break. Vielen Dank an die Kommischreiber des letzten Kapitels: japanesesabse, kleine_punkhexe, -No_Fucking_Future-, Vampire-Mad-Hatter, Replik_Luke und Oberchecka_Dai. Wenn ich könnte, würd ich euch jetzt an mein Herz drücken +freu+ Schließlich habt ihr mich ermuntert, so schnell weiter zu schreiben xD Euch widme ich nun sozusagen auch dieses Kapitel ;) Also viel Spaß beim Lesen und das wünsche ich natürlich auch allen anderen Lesern ^^ Nun gut, ich höre auf rumzuschwafeln. Vielleicht sieht man sich ja auf der Animagic ;) Liebe Grüße und Küsschen eure Blue PS: Nicht gebatet. ~+~+~+~+~+~+~ Sogenannter Dickschädel war gerade aus dem Bett gesprungen, kaum hatte sein masochistisch veranlagter Wecker ihn wachgeklingelt. Er hatte bisher am längsten seine morgendlichen Launen ausgehalten, nachdem er vor wenigen Tagen erst von Ruki gekauft worden war. Ruki... da war er wieder. Wieder in seinen Gedanken und immer noch in seinem Herz, welches nun vor wieder aufkeimender Verzweiflung und Wut schneller zu schlagen begann. Dann tat er etwas, was er sonst nie tat. Er öffnete das Fenster und ließ es weit offen stehen, damit der Dunst der Nacht entweichen und frischer Luft platz machen konnte. Mit einem entschlossenen Blick wanderte er weiter zu seinem Kleiderschrank und nahm die erstbesten Sachen, die ihm entgegen fielen. Nach einem kurzen verdutzten Blick, zuckte er nur mit den Schultern und eilte nun ins Bad. Er hatte noch viel zu erledigen. Da blieb keine Zeit zu meckern, nur weil er sich gleich in eine gräuliche Jogginghose zwängen würde. Mein Gott... es gab Schlimmeres! Aber Reita fragte sich schon, wo diese Hose hergekommen war. Er konnte sich nicht daran erinnern, sie jemals zuvor getragen oder sie überhaupt gekauft zu haben. Diese Fragen ließen sich doch am besten mit einer kurzen Dusche wegspülen, mit der er zusätzlich munterer werden würde und genau das war auch sein zunächst erstes Ziel. 1.munter werden 2.Energie aufpunschen 3.zum Zirkus gehen So sah der Plan aus, den er sich Gestern Abend noch zurecht gelegt hatte, nachdem er es aufgegeben hatte, seinen Kummer mit Alkohol wegzuschwemmen. Ein klarer Verstand war das Wichtigste und Geduld war das nächste, was er lernen musste. Wenn er das schaffen würde, dann würde sich alles zum Guten wenden, so hoffte Reita zumindest. Wenn nicht, dann wäre alles verloren, denn er glaubte nicht, das der Plan Yujis jemals etwas hätte bringen können. Trotz Verkleidung war es doch offensichtlich, das sie etwas im Schilde führten, oder warum sollten jeden Tag rein zufällig die selben Kerle in Röckchen auf dem Marktplatz stehen und vor sich hinstarren, während unerklärlicherweise eine Menge Clowns um sie herum liefen, anstatt ihre eigentliche Aufgabe zu erfüllen. Der Plan war ihm bereits von Anfang an als ziemlich löchrich erschienen, aber er hatte lieber die Klappe gehalten, denn einen anderen Plan hätte er auch nicht gehabt. Schwer aufseufzend öffnete Reita die Duschtüren, aus denen sofort Wasserdampf hervorqualm und den Spiegel über dem Waschbecken beschlug. Er nahm sich das Handtuch, welches ihm am nächsten wahr und als er es in den Fingern hatte, starrte er es kurz mit zuckenden Mundwinkeln an. Es war Rukis Handtuch. Kurz haderte er, doch als ihm wieder einfiel, das er ja alleine war und niemand ihn sehen konnte, näherte er es seinem Gesicht, schloss die Augen und sog den Duft des Handtuchs in sich auf. Rukis Duft durchflutete seine Nase und benebelte ihn kurzzeitig das Gehirn, bevor er es kopfschüttelnd über seinen Körper wandern ließ. //Es ist nur ein Handtuch...//, erinnerte er sich und trocknete sich ab, bevor er auf immer noch nassen Füßen auf die Matte vor der Dusche trat, die Ruki dort hingelegt hatte, als wüsste er, das er sie gebrauchen würde. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Reitas Gesicht, als er mit den Zehen über die Matte strich. Schön flauschig. Ruki hatte Geschmack, das musste man ihm lassen, aber sagen würde er es ihm trotzdem nicht. Er würde doch nur über Reitas Worte lachen, weil er sie nicht ernst nahm. Woran das wohl lag...? Doch bevor er sich darüber den Kopf zerbrach, entschloss er sich lieber dazu, sich noch schnell die Füße abzutrocknen, bevor er seine Socken anziehen würde und schmiss das Handtuch achtlos auf den Handtuchhalter. Ruki hatte auch auf diesen bestanden, nachdem sie zusammengezogen waren. Reita hatte nur mit den Schultern gezuckt und sich jedes mal im Stillen darüber geärgert, das er es einfach hingenommen hatte, wenn er sich daran stieß. Er hätte es wohl besser selbst anbringen sollen, aber dann hätte wiederum Ruki Schwierigkeiten gehabt, sich daran zu bedienen. Reita seufzte. Wie er diese Kleinigkeiten doch vermisste. Das einzige was er nicht vermissen würde, wären wohl die Streitigkeiten zwischen ihnen, doch hatten sie in seinen Augen einen Sinn. Wenn er noch nicht so weit war, dann war er das nicht! Punkt. Und deswegen ärgerte es ihn auch immer, wenn Ruki ihn nicht verstand. Nur warum war das alles nur so kompliziert?! Er seufzte wieder. Warum war Aoi nicht da, wenn man ihn brauchte?! Reita, der sich inzwischen angezogen hatte und sich ein frisch gewaschenes Nasenband umgelegt hatte, hantierte bereits in der Küche herum, um sich einen starken Kaffee zu machen und schlug mit der Faust in die offene Handfläche. Haha! Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen! Wenn er sich nur an seinen Plan hielt und ihn fabelhaft durchzog, dann hatte er beides! Ruki und Aoi! Tatendrang spiegelte sich in seinen Augen wieder und mit einiger Überwindung schaffte er es, den Kaffee zu ertragen, den er wirklich stark gemacht hatte. Sich schüttelnd stellte er die Tasse wieder ab und lief zum Kühlschrank und wenn die Innenlampe nicht gewesen wäre, hätte er darin wohl nichts ausmachen können, denn noch immer drang nicht viel Licht herein, was daran lag, das es noch reichlich früh war. Stillschweigend bereitete er sich ein kleines, aber ausreichendes Mahl vor, das es zu verspachteln galt, während er immer wieder von dem Kaffee trank. Und je mehr er trank, desto hibbeliger und aufgeregter wurde er, wie er fand, was er auch an seinen Beinen merkte, die kaum noch still stehen konnten. Um sich zu beruhigen trat er in keinem besonderen Takt auf den Boden, was zu einer ansehnlichen Melodie wurde. Kaum hatte er jedoch den Kaffee ausgetrunken, sprang er sogleich auf, um das Geschirr schnell in der Spüle zu verstauen und Butter und Marmelade im Kühlschrank verschwinden zu lassen. Mit schnell schlagendem Herzen ging er anschließend in den Flur, um nach seinem Portemonnaie und seinem Schlüssel zu suchen. Als er beides gefunden und in seine Hosentaschen gestopft hatte, lief er auch schon aus dem Haus, natürlich nicht ohne zu vergessen, auch hinter sich abzuschließen, bevor er sich auf den Weg in den nächsten Supermarkt begab. Schnellen Schrittes und in ungewöhnlich heller Aufregung ging er in den Markt um die Ecke und durchstöberte die Regale nach Energiedrinks. Wenn der Entführer womöglich ein Riese mit gewaltigen Muskeln war, dann brauchte er viel Energie und Reita war bereit alles zu tun, um seinen Ruki wieder zu bekommen und sich den Typen zu schnappen. Die Kassiererin sah überrascht auf, als ein Six-Pack an Energiedrinks auf das Band gestellt war. Reita erwiderte den Blick nur kühl. Was gab's denn da zu glotzen?! Noch nie einen Mann in einer schlabbrigen Jogginghose gesehen, der sich Energiedrinks kaufte? Als ob die Kassiererin seine Gedanken direkt entgegengeschmettert bekommen hatte, tat sie, was sie tun musste und teilte Reita mit zittriger Stimme den Geldbetrag mit, den er zu entrichten hatte. Seine rechte Augenbraue zuckte gefährlich, als er die Unsicherheit dieser dummen Frau bemerkte und schnaubte abfällig, bevor er ihr den Geldbetrag in die Geldschale tat, damit sie verschont blieb, seine Hand berühren zu müssen. Sah er so furchterregend aus?! Oder... Reita überlegte kurz. Konnte gut möglich sein, das diese Verkäuferin der Grund seines letzten Wutausbruchs in aller Herrgottsfrühe geworden war, als er das letzte Mal hier einkaufen war. Mein Gott, sowas konnte schon mal passieren, wenn man Sexfrust schob. Augen verdrehend verabschiedete er sich mit einem Brummen und verließ das Geschäft. Dann brach er eine Dose aus ihrer Halterung und öffnete den Verschluss mit einem „Zischhh...~“, bevor er die Dose an den Mund hielt und einen großen Schluck davon nahm. „Widerliches Zeug!“, bellte er kurz darauf angewidert und vernahm nur ein erschrockendes Quietschen in dem Laden, aus dem er gerade gekommen war. Genervt warf er einen Blick über die Schulter und stierte die Verkäuferin an, als käme sie von einem anderen Planeten, woraus sie ganz blass wurde und hinter den Regalen verschwand. Ja, sie musste es gewesen sein. Jetzt erinnerte er sich wieder an alles. Er hatte sich ein paar Stunden zuvor wieder einmal mit Ruki gestritten, woraufhin er wütend das Haus verlassen hatte, um sich ein Bier zum runterspülen zu kaufen. Der Bassist seufzte kurz schwer auf, dann wandte er sich in eine andere Richtung und lief in Richtung Zirkus. Und während er lief, fragte er sich, ob ein Bier nicht vielleicht jetzt auch geholfen hätte, die folgenden Stunden zu überstehen, die sicherlich die schlimmsten seines ganzes Lebens werden würden, davon war er fest überzeugt. +~+ Blinzelnd schlug Kai die Augen auf. Sie fühlten sich geschwollen an. Kein Wunder, wenn er am Abend zu vor noch geweint hatte und das nur, weil Miyavi es auch getan hatte und dabei so herzzerreißend davon erzählte, wie sehr er unter seiner Bitte hatte leiden müssen. Dann hatte er versucht Miyavi zu erklären, warum er so gehandelt hatte und obwohl es Miyavi verstehen wollte und auch irgendwie konnte, war es für ein Albtraum gewesen, nicht zu wissen, was mit ihm, Kai, geschehe und ob es ihm gut ginge. Er war so froh gewesen, das ihm nichts geschehen und gleichzeitig so traurig gewesen, das Ruki entführt wurde, das sie beide unter Tränen gar nicht mehr voneinander loslassen wollten und in dieser liebevollen Umarmung, in der Miyavi ihm deutlich machen wollte, das er Angst um ihn hatte, ihn liebte und vermisst hatte und nicht hergeben wollte, suhlte sich Kai in seiner Zuneigung, um das schlechte Gewissen niederzudrängen und den Kummer vergessen zu lassen. Verzweifelt hatten sie sich geküsst und immer wenn sie sich aufgrund von Atemnot voneinander lösen mussten, schnieften sie traurig auf oder seufzten den Namen des anderen. Und während Kai an den Abend zurückdachte, an dem sie am Ende doch irgendwie im Bett gelandet waren, strich er liebevoll über Miyavis Wange und küsste ihm die Tränenspur weg, die noch immer an seiner Haut klebte. „Ich liebe dich.“, hauchte er gegen seine Lippen und berührte nur kurz die samtigen Kissen, ehe er sich wieder von ihnen trennte, um Miyavi nicht zu wecken. Doch als ob ihre Körper Magnete waren, die einander anzogen, konnte Kai es nicht bei dieser kurzen Berührung belassen und ließ seine rechte Hand über Miyavis Wange vorbei durch sein Haar fassen, wo sie anschließend im Nacken sanft über die helle Haut kratzte. Und da er nun wach war, kamen auch die Gewissenbisse auf einen Schlag wieder und Kai schmiegte sich unbewusst hilfesuchend an seinen Koi und sog Miyavis Duft in sich auf, als wäre es sein rettender Anker. „Mo...~“, kam es schließlich von eben jenem im müden Ton und Schuldbewusst riss Kai die Augen auf. „I-ich wollte dich nicht wecken! Schlaf doch weiter, Miyavi.“, meinte er und lächelte matt, doch so leicht ließ sich der Bunthaarige nicht abschütteln. „Wie soll ich denn schlafen, wenn du mir so nah bist, Kai-chan?“, erwiderte Miyavi und blickte Kai tief in die Augen, als wolle er ihn an Ort und Stelle festnageln. Kai schluckte, bewegte sich jedoch keinen Millimeter weg und versank in den Augen seines Geliebten. Miyavi nutzte seine Chance, legte seine Hand nun ebenfalls in Kais Nacken, doch anstatt ihn zu kraulen, zog er ihn noch näher an sich und ließ ihre Lippen einander kollidieren. Erst zärtlich küsste er ihn, dann nippte er an Kais lieblicher Unterlippe und zog spielerisch an ihr, was den Besitzer aufseufzen ließ, bevor er dann überraschend fordernd in dessen Mund eindrang, während er Kais Körper in die Kissen niederdrückte und seine freie Hand über dessen empfindlichen Hals wandern ließ. All diese überraschenden Sinneseindrücke folgten zu schnell aufeinander, wodurch Kai gar nicht wusste, worauf er zu erst regieren sollte. Schließlich ließ er ein Keuchen über seine Lippen gleiten und versuchte, während sie sich weiter küssten, den Körper so zu strecken, das er seinen Hals besser strecken konnte, um das Streicheln zu fördern. Ein angenehmes prickeln ging durch seinen Körper und lullte ihn ein. Als Miyavi sich schließlich mit einem Lächeln löste und an seinen Hals zu nippen begann, hauchte Kai wie in Trance: „Meinst du... das ist jetzt der richtige Zeitpunkt...?“, da Bilder von einem gefesselten Aoi, Ruki und einem Takeru durch seinen Kopf schossen, wobei er, wenn es nach ihm ginge, immer noch die Schuld dafür trug, das Ruki das gleiche geschehen musste. Der Bunthaarige öffnete ein wenig enttäuscht die Augen und leckte sich schnell atmend über die rotgeküssten Lippen, als er seinen Koi anblickte, der ebenso wie er rotgeküsste Lippen hatte und dessen Wangen rot glühten. Er schluckte, dann wandte er seinen verlangenden Blick ab. „Nein, natürlich nicht..., aber ich schwöre dir Kai-chan... Wenn diese ganze Sache vorbei ist, dann bist du fällig! Und dann halte ich mich nicht zurück!“, meinte er fest entschlossen und hob überrascht die Brauen, als Kai nach oben geschnellt war, um ihn zu küssen. Doch so schnell wie der Kuss kam, den Miyavi sofort erwidern wollte, so schnell war er auch wieder vorbei. „Wer sagt denn, das du dich zurückhalten sollst?“, gurrte der Brünette mit einem verruchten Lächeln nahe an Miyavis Ohr, wo er sich nach dem Kuss hingebeugt hatte. Erregt schnappte Miyavi nach Luft, als er Kais Atmen und seine Worte an seinem Ohr spürte. „Sowas von fällig...“, murmelte Miyavi noch einmal und biss sich auf die Unterlippe, um sich jeden verräterischen Laut zu verbieten, der Kai nur bewusst machen würde, wie scharf er gerade auf den anderen sei. Ganz besonders, nachdem er am gestrigen Tag so sehr wegen ihm leiden musste... Als Kais Magen plötzlich knurrte, war die knisternde Athmosphäre durchbrochen und beide lachten schon beinahe erleichtert auf. „Dann mach ich wohl mal essen, hm?“, fragte Kai vergnügt und räkelte sich kurzerhand, um auch seine Glieder wach zu bekommen, während Miyavi angestrengt wegsah und von seinem Koi hinunterkrabbelte. Doch Kai entging das Verhalten seines Freundes nicht und so nahm er wieder Miyavis Kinn zwischen seine Finger, um dessen Gesicht zu sich zu drehen. „Was ist los, Miya?“, wollte er misstrauisch wissen, doch der Bunthaarige grinste nur ausweichend, hauchte ihm einen Kuss auf und verließ anschließend das Bett. „Ich muss mich schwer zurückhalten, weil du so süß bist, Kai-chan. Das ist los, aber lass mich dir jetzt beim Essen machen helfen ja?“, meinte er mehr oder weniger wahrheitsgemäß und hielt ihm die Hände hin, um ihn aus dem Bett zu ziehen. Mit geröteten Wangen und einem verlegendem Lächeln auf den Lippen, nahm Kai dieses Angebot an und kaum stand er, bemerkte er wieder einmal, wie nah er seinem Schatz war, was ihn natürlich ebenso wenig kalt ließ, wie wohl dem Solokünstler. „O-okay...“, hauchte der Brünette nun mit leicht angekratzter Stimme und erwischte sich dabei, wie sein Blick zu Miyavis Lippen geglitten waren. Schnell kniff er sie zusammen und lehnte sich an seinen Freund. „Hach... Miyavi, du machst mich fertig...“, murmelte er und versteckte sein rot gewordenes Gesicht in Miyavis Halsbeuge, welcher nun verständnislos auf den brünetten Haarschopf blickte. „Was hab ich denn jetzt getan?“, fragte er und legte den Kopf schief, um vielleicht einen kleinen Blick in Kais Gesicht zu erhaschen, doch dieser drehte es gekonnt weg, sodass Miyavi ungewollt aufgrummelte und Kai nun in die Seiten piekste, was diesen aufkichern ließ, während er gleichzeitig versuchte den Fingern auzuweichen, was ihm nicht gelang, da er sich noch immer an den Bunthaarigen klammerte. „Lass das Miya!“, bat er ihn und lachte. „Nö. Erst wenn du mir sagst, warum ich dich fertig mache.“, forderte der Angesprochene schmollend und piekste seinen Koi weiter. Kai, der mittlerweile vor Lachen Tränen in den Augen hatte, löste sich nun doch etwas widerwillig von dem Größeren und wich zurück, um sich von der Kitzelattacke zu erholen. „Das ist... Das ist Erpressung!“, japste er hervor und blickte auf. Seine Lippen zierte eine Schnute, die Miyavi beinahe zum Quietschen gebracht hätte, wenn er nicht gerade versuchen würde, den anderen dazu zu bringen, ihm zu gestehen, was er versuchte zu verheimlichen. Um dem noch einen Hauch an Ernst zuzulegen, verschränkte Miyavi die Arme vor der Brust und taxierte mit einem Fuß abwartend den Boden. „Du willst doch auch immer alles von mir erfahren und drohst mir, wenn ich nicht damit rausrücken will.“, sagte er und als Kai entsetzt aufsah, lösten sich die verschränkten Arme wieder. „I-ich drohe dir?! Aber ich dachte... du hättest Gestern verstanden, warum ich wollte, das du zu Hause bleibst? Deshalb die Drohung! Aber sonst würde ich das nie tun, Miya.“, meinte Kai und hatte das Gesicht verzogen. Die Tränen, die ihm gerade noch vor Lachen in die Augen getreten waren, kullerten ihm nun widerstandslos über die Wangen. Miyavi schluckte. Dann trat er näher und nahm seinen Koi in den Arm. „Natürlich habe ich das verstanden, Kai. Das war doch... Das war doch auch nicht ernst gemeint gerade! Ich möchte nur gerne erfahren, was du mir verheimlichst.“, erklärte er mit sanfter Stimme und strich dem Brünetten über dem Rücken, der ein kurzes Schniefen verlauten ließ, ehe er sich wieder von Miyavi trennte. „Willst du das wirklich... wissen?“, fragte Kai nun wieder mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen und zitternden Lippen. Nur langsam nickte Miyavi. Sein Herz schlug ihm vor Aufregung gegen die Brust. „Ob nun passender Moment oder nicht... Ich will dich.“ Überrascht öffnete sich Miyavis Mund, wollte etwas sagen, doch wusste er nicht so recht, was er jetzt sagen sollte. „W-warte kurz...!“, stammelte er etwas unbeholfen und rannte aus dem Zimmer. Ließ einen verwirrten und willigen Kai im Zimmer hinter sich, während er in heller Vorfreude nach seinem Handy suchte. Als er es gefunden hatte, wählte er Reitas Nummer, da er eine andere Nummer von Kais Freunden nicht besaß. Außer vielleicht die von Aoi, aber dieser war ja unerreichbar. Es tutete... und tutete... Ungeduldig hüpfte der Bunthaarige von einem Fuß auf den anderen. //Geh raaaaaaaaa~n!//, dachte er und als er Reitas Stimme schließlich durch den Hörer hörte, machte schlug sein Herz einen Purzelbaum. Zumindest bildete sich das Miyavi ein. „ReeeeeeiiiReeeeeiii~!!“, quietschte er und hielt sich das Handy kurz darauf weit vom Ohr weg, da eben Genannter ihn wegen dem Kosenamen anschnauzte. Nachdem kein verräterischer Laut mehr von der tickenden Zeitbombe kam, legte er sich das Handy wieder ans Ohr. „Tut mir Leid. Kommt nicht wieder vor. Duhu??“ „Was?“, brummte Reita und überquerte gerade die letzte Straße, die ihm zum Zirkus führen würde. „Tut mir Leid wegen Gestern. Es war nicht Kais Schuld, sondern meine!“, meinte Miyavi und wartete etwas angespannt auf Reitas Antwort. „Es war nicht eure Schuld... Rufst du nur deswegen an?“, wollte der Bassist wissen und stampfte auf das große Tor zu, das am Eingang des Zirkus postiert war. „Ano... nein, aber... bitte nicht ausrasten, ja?!“ Reitas Brauen verengten sich. „Warum...?“ „Kai und ich können euch heute nicht helfen. E-es ist etwas dazwischengekommen! Meine Eltern haben angerufen und wollen Kai kennenlernen.“, log Miyavi und biss sich auf die Unterlippe. Hoffentlich hatte Kai nichts von der Lüge mitbekommen... Obwohl... Wäre bestimmt ganz lustig, wenn seine Eltern Kai-chan kennenlernen würden. Ein bereits Grinsen trat auf sein Gesicht und es wandelte sich in ein Dreckiges, als Reita murrend meinte, er könne zu Hause bleiben. „Danke ReiR-... Reita!“, verbesserte er sich gerade noch so und lugte zum Schlafzimmer, in welchem sich Kai nun auf das Bett gesetzt hatte und auf Miyavi wartete. Nicht wissend, was in Miyavis Kopf vorging und nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte. Als Miyavi schließlich aufgelegt hatte, schmiss er sein Handy auf die Wohnzimmercouch, neben der er gerade noch gestanden hatte und rannte zu Kai ins Schlafzimmer. Dieser sah nun auf und hob irritiert die Brauen, als er Miyavi so schnaufen hörte. „Bist du Marathon gelaufen?“, fragte er scherzhaft, doch quiekte er auf, als Miyavi auf's Bett sprang und seine Arme um den Brünetten schlang. „Ich habe gerade mit Rei gesprochen... Wir bleiben heute zu Hause...“, erklärte er und grinste breit, während rechte Hand sich langsam unter Kais Hemd schob und seine linke dessen Kinn zu sich drehte. „Das heißt, wir haben heute alle Zeit der Welt...~“, meinte er süffisant und als Kais Lippen sich zu einem Lächeln formten, küsste Miyavi liebevoll den linken Mundwinkel, schloss dabei die Augen, um seine Sinne führen zu lassen und küsste sich seinen Hals hinab und wieder hoch zum Ohr, in welches er neckend pustete. „Ich hab gelogen, als ich sagte, ich muss mich zurückhalten, weil du so süß bist Kai-chan...~ Ich musste mich zurückhalten, da ich das selbe von mir behaupten kann, wie eben du es getan hast.“ Kai musste bei Miyavis Worten schlucken und schloss nun ebenfalls die Augen. „Dann beweise es mir...~“ , antwortete er mit zitternder Stimme und ließ sich vertrauensvoll in Miyavis starke Arme fallen... //Verzeiht mir bitte... Aoi... Takeru... Ruki... Liebe macht Blind...// ~+~ Wieder einmal hatte Uruha schlecht geschlafen und taumelte nun noch halb benebelt vom Schlaf in sein Badezimmer, um sich das Grauen anzusehen. Als er sich im Spiegel betrachtete, glaubte er, einen Riss in der Spiegeloberfläche wahrzunehmen, da die sonst so glatte Schönheit seinen Anblick ausgesetzt war. Reflexartig kniff Uruha die Augen zu, riss seinen linken Arm über seine geschlossenen Lider, um sie zu schützen und drehte sich auf den Fersen zur Seite weg. Nur weg aus der Schussbahn vieler kleiner erdachten Glassplitter, die sich erneut an diesem düsteren Tag in sein Herz rammen wollten, um es noch weiter bluten zu lassen vor lauter Kummer. Doch zu seiner Überraschung geschah nichts weiter, als das er sich zusätzlich noch mieser fühlte als zuvor und nun mit hängenden Schultern verließ er das Bad wieder, um sich einen Kaff zu machen. Während das Wasser im Wasserkocher vor sich hinköchelte, schlurfte der Blonde, dessen Haare dringend wieder nachgebleicht werden mussten, zurück in das gemeinsame Schlafzimmer Aois und ihm, das ihn immer beim betreten sofort an ihn erinnerte, und ging zu seiner Hälfte des Kleiderschranks, um sich frische Sachen rauszuholen. Doch als er davor stand und in die tiefen seiner gefüllten Hälfte des Schranks blickte, fühlte er sich genau so, wie es der Schrank tun musste, wenn eine der Hälften leergeräumt wäre. Mit zittrigen Händen, die zur Faust geballt waren und bebender Unterlippe, schmiss er die Schranktür zu und trat einen Schritt zur Seite. Nun stand er direkt vor Aois Kleiderschrankhälfte. Seine Fäuste lösten sich, als er den tiefen Kummer in seinem Körper spürte, der ihn immer mehr erzittern und halb wahnsinnig werden ließ, hob die Hände und legte sie an das Holz. Doch keine Wärme drang daraus hervor und als er sich dagegen lehnte, roch er auch nicht den seines Geliebten. Aufschniefend entfernte er sich wieder von dem erkalteten Holz und öffnete die Schranktür. Die fein säuberlich zusammengelegte Wäsche fiel ihm zuerst ins Auge und ein kleines, schwaches Lächeln umspielte kurz seine Mundwinkel, bevor es jedoch mit einem Mal wieder schwand, als er Aois Lieblingspullover entdeckte. Er war eher schlich gehalten, aber Aoi hatte ihn vor dem Tod seiner Oma geschenkt bekommen, die ihn selbst gestrickt hatte. Eine Menge Arbeit musste es gewesen sein und nur zu gerne hätte er seine Oma kennengelernt, die immer ein Lächeln auf den Lippen hatte, egal wie schlecht es ihr ginge, um klein Yuu keine Sorgen zu bereiten, die ihm doch so viel bedeutete. Die Träne, die sich nun um Uruhas Mundwinkel vorbei schlich, benetzte seinen nackten Arm und augenblicklich bemerkte er, das er die Nacht ohne ein Oberhemd oder ähnliches Schlafen gegangen und ihm kalt war, sodass sich eine Gänsehaut darauf ausbreitete. Doch Uruha kümmerte sich später um diese Kleinigkeit. Es gab wichtigere Dinge und eben jene wichtige Sache, nämlich der Pullover Aois verstorbener Oma, ruhte und ihm war, als ob Vorwürfe in der Wolle gestrickt waren, denn ein feiner Nadelstich verwirrte sich in sein Herz und beinahe wäre Uruha zu Boden gegangen, da er die Last nicht ertragen konnte. „Ich hab das alles doch nicht gewollt...“, hauchte er unter Tränen, hob den Pullover hoch und auseinandergefaltet vor sich, bevor er seine Nase an das geruchsaufsaugende Material hielt und kräftig daran sog. Aois Geruch schlug ihm entgegen, gemischt mit dessen Parfüm, das er so sehr an ihm liebte, das ihm gefiel und noch mehr Tränen krochen nun aus seinen geschlossenen Augen, die sich an den Pullover pressten, als gäbe es nichts auf der Welt, was noch wichtiger wäre, als hier und jetzt diesen Geruch in sich aufzunehmen und nie wieder loszulassen. Ja sogar Atmen war unwichtig gewesen. Er hatte das Gefühl, nur noch einatmen zu können, denn wenn er ausatmete, dann würde sein Atem alles zunichte machen, an was er sich jetzt noch krampfhaft heften konnte. Aois Geruch. Doch eine leise Stimme in seinem Kopf rief ihn zur Ordnung. Alle Hoffnungen waren noch nicht vorbei und deshalb sollte er nicht aus Dummheit sein Leben lassen. Widerwillig löste sich Uruha von der Verführung und widerstand ihr mit schwerem Atem, indem er den Pullover vorerst beiseite legte. Wieder etwas klarer im Kopf wandte er sich erneut an den Kleiderschrank und suchte nun mit vorsichtigen Händen, da er nichts in Unordnung bringen wollte, nach Aois Lieblingshose, was ganz schön schwer war, da er viele schwarze Hosen besaß. Doch nach kurzem Suchen hatte er sie gefunden. Selig Lächelnd hob er sie hoch, entfaltete sie und wendete sie, bis die Kehrseite ihm entgegenlächelte. Hier würde normalerweise Aois sexy Hintern drin stecken, in den er nur zu gerne kniff... oder gekniffen hatte. Seufzend legte er sie sich über den Arm, legte anschließend den Pullover dazu und suchte noch aus seiner Schrankhälfte passende Unterwäsche und Socken dazu. Als er alles beisammen hatte, verließ er, nun etwas wacher, das Schlafzimmer und brachte die Sachen auf die Ablage im Bad, um sich anschließend seine wenigen Schlafsachen, sprich Hose und Unterhose, auszuziehen, sie in den Wäschekorb zu werfen und dann unter die Dusche zu steigen. Und als er das Wasser anstellte und die Augen genüsslich dabei schloss, um das kühle Nass auf seiner Haut hinabrieseln zu spüren, musste er an die Zeiten zurückdenken, in denen Aoi und er noch ohne Probleme und Krisen in der Beziehung zusammen duschen konnten, einander nah sein konnten. Uruhas Kopf senkte sich, ebenso wie dessen Schultern. Den Kloß in seinem Hals versuchte er hinunter zu schlucken, doch er blieb und schnürte ihm die Kehle zu. Krisen, die er herbei geschworen hatte. Probleme, die wegen ihm auftraten... Es musste eindeutig was geändert werden! Sofern... er seinen Aoi wieder hatte, der miterleben würde, wie er, Uruha, sich änderte! Wütend auf sich selbst, schlug er mit der geballten Hand gegen die Duschfliesen und Schmerz durchzuckte sie. Auch sein Gesicht verzog sich vor Schmerz und die jäh aufgekommene Wut floss wie das Wasser in den Abluss. „Scheiße...“, fluchte er kraftlos und hielt sich die schmerzende Hand, während das Wasser seine Haare so durchtränkt hatte, das sie ihm im Gesicht klebten und die Sicht einschirmten. Probeweise bewegte er seine Hände und erleichtert bemerkte er, wie das Taubheitsgefühl, das nach dem Schmerz eingetreten war, allmählich wieder wich. Nun etwas vorsichtiger griff er nach der Seife, um seinen Körper damit einzuseifen, während er versuchte die aufkommende Bilder zu verdrängen, die Aoi und ihn zeigten, wie sich gegenseitig den Rücken wuschen. Den Rücken erreichte er mit seinen Händen nicht und dem schmerzenden Handgelenk umso weniger. Seufzend stellte er den Wasserhahn wieder an, den er kurzzeitig ausgestellt hatte, damit der Schaum von seinem schwächlichen Körper hinabgleiten konnte. Anschließend wusch er sich noch die Haare, damit sie nicht klebrig und ungeflegt auf seinem Kopf gedeihen konnten und stellte den Wasserhahn schließlich gänzlich ab. Dann drehte er sich um die eigene Achse und öffnete den Duschtür, hinter der ihn kühle Luft erwarte. Erneut mit einer Gänsehaut übersäht, nahm er sich ein Handtuch, das auf einem Handtuchhalter direkt an der einen Duschwand befand, die auch zur angrenzenden Badewanne blickte und trocknete sich ab. Die ganze Zeit über schwieg er. Mit wem sollte er auch reden...? Dann verließ er die Dusche und trocknete sich die Füße, in dem er träge über den kleinen Teppich strich. Das Handtuch, welches er sich nun auf die Schulter legte, würde er später zum Haar abtrocknen nutzen und um seinen Nacken noch von der übrig gebliebenen Nässe zu befreien. Vorerst jedoch nahm er sich seine Socken und zog sie über. Dach folgte seine Unterhose und dann, ganz vorsichtig und liebevoll, stieg er in Aois Hose und zog sie seine langen Beine hinauf. An der Hüfte herum mochte wohl alles passen und die Hose saß auch gut, aber er hatte Glück gehabt, längere Socken gegriffen zu haben, denn sie war ihm eindeutig etwas zu kurz geraten. Was Aoi wohl zu den Knöcheln reichte, reichte ihm bis knapp zur Hälfte seiner Wade. Doch er scherte sich nicht darum, denn nun machte er mit seinen Haaren kurzen Prozess: Er warf den Kopf nach vorne, natürlich darauf achtend, das nichts ihm dabei im Weg stand, und legte sich das Handtuch, welches er zuvor von seiner Schulter genommen hatte, auf sein Haupt und wuschelte mehrmals kräftig seine Haare durch, bis er glaubte, alles soweit getrocknet zu haben, das es nicht lange mit dem Föhn brauchen würde, um sie zu trocknen. Den Kopf wieder in den Nacken legend, richtete er sich auf und legte das Handtuch auf die Ablage und während er es mied, in den Spiegel zu blicken, griff er nach Aois Haarbürste und bürstete sich die Haare so lange, bis sie ihm glatt bis auf die Schultern fielen. Weiterhin ungeachtet wie wirr seine Haare wohl liegen würden, griff er in den Schrank unter dem Waschbecken, welches sich direkt unter dem Spiegel befand, und nahm den Föhn hervor, dessen Stromkabel er aufrollte und schließlich in die nächste Steckdose steckte. Seufzend wandte Uruha dem Spiegel den Rücken zu und lehnte sich an leicht daran, während er den Föhn auf die höchste Stufe stellte. //Ob Yuji wohl auch kommt...?//, fragte er sich, während er lustlos seine sonst so gepflegten Haare trocken föhnte. +~+ Uruhas eben jener Gedachte hatte die Nacht kein Auge zumachen können. Ständig wachte er auf, riss sich von der einen auf die andere Seite und wieder zurück, stand auf, um sich einen kleinen Snack zu genehmigen, legte sich wieder hin, starrte gefühlte Stunden an die Decke und versuchte durch das Zupressen seiner Augenlider allmählich in den Schlaf zu sinken, doch es nützte alles nichts. Yuji war einfach unfähig dazu, sein unruhiges Gemüt auf taub zu stellen und ruhen zu lassen, egal wie sehr sein Körper und sein Geist den Schlaf brauchen mochten. Doch jetzt, wo es Zeit wurde aufzustehen und sich an die Arbeit zu machen, überkam ihm die Müdigkeit und nur mit aller Mühe hatte er es auf die Beine schaffen können. Doch wie lange konnte er sich auf seinen schwachen Beinen halten, wenn sie jetzt schon so sehr zitterten und nur dem Wegknicken entkamen, da Yuji sich am Nachtisch abstützte? Er ließ seine müden Augen wandern, auf der Suche nach etwas, was er als Stütze nehmen konnte, doch das einzige, was sich in diesem Raum befand war seine Gitarre. Yuji schüttelte hastig mit dem Kopf. Kam gar nicht in Frage, das er sein Baby missbrauchte! Über diesen Gedanken kläglich grinsend, erhob er sich nun ganz und stolperte vorwärts. Aus seinem Kleiderschrank nahm er sich wahllos irgendwelche Sachen, die er eh nicht hätte von den anderen Sachen unterscheiden können, da seine Wahrnehmung stark unter seiner Müdigkeit gelitten hat. Mit den Sachen auf dem Arm verließ er sein Schlafzimmer, das gleich am Badezimmer angrenzte, Zu seiner Freude, denn dort konnte er sich schnell wieder setzen, nachdem er die Sachen auf seiner Waschmaschine abgelegt hatte. Nachdem er schließlich seine morgendliche Toilette erledigt hatte, wusch er sich noch eben schnell die Hände, bevor er sich daran machte, sich aus den Schlafsachen zu pellen und seine müden Geister wach zu duschen. Nachdem auch das erledigt war und Yuji des öfteren aus dem Schlaf geschreckt war, gähnte Yuji herzhaft und griff blind nach einem Handtuch, das sich eigentlich direkt neben... Er fiepte auf, als er etwas feuchtes und leicht kratziges an seiner Hand spürte, rieb sich mit seiner freien schnell die Augen und blinzelte nun mehr oder weniger erleichtert seine Katze an, um die er sich in den letzten Tagen kaum gekümmert hatte, wie ihm auffiel, als sie ihm nicht mehr die Hand ableckte, sondern kurz in seinen kleinen Finger zwickte, da sie beleidigt war. „Och Neko-chan, jetzt sei doch nicht gleich beleidigt.“, meinte er etwas nüchterner und obwohl er noch nass war, stieg er aus der Dusche, schnappte sich seine Katze und knuddelte sie, um sie ein wenig zu ärgern, da sie Wasser nicht ausstehen konnte. Sie Miaute leidvoll auf, währte sich jedoch nicht. Grinsend setzte Yuji sie auf der Waschmaschine ab, um ihr hinter den Ohren zu kraulen. „Hast du Hunger?“ Wieder ein Miauen und schwupps war sie von der Maschine gesprungen und hatte das Bad verlassen. Achselzuckend suchte der Blonde nun nach seinem Handtuch, fand es dann endlich, dort wo er es auch vermutet hatte, und rubbelte sich gänzlich trocken. Anschließend zog er noch seine im Halbschlaf ausgesuchten Sachen an und hob nur irritiert die Brauen, als er an seinem linken Fuß eine blau-rot gesteifte Socke vor fand, während an seinem rechten Fuß eine grüngelbe war. „Na sowas...“, war sein einziges, gemurmeltes Kommentar dazu, ehe er es mit einem Achselzucken hinnahm und müde in die Küche schlurfte, wo ihn auch schon seine Katze erwartete und erwartungsvoll von ihm zu ihrem Futternapf hin und herblickte. „Also doch.“, murmelte er wieder und ein kleines Lächeln rang er sich ab, unterdrückte ein Gähnen und ging zu einem der Hängeschränke, in dem das Katzenfutter stand. Als der Napf schließlich gefüllt war und auch das Tierfutter, also das, was von übrig geblieben war, wieder im Schrank verstaut war, schlurfte Yuji nun doch aufgähnend zu seiner wertvollen Kaffeemaschine und während er sie in Gang setzte, rieb er sich die Tränen, die durch das herzhafte Gähnen in seine Augen getreten war, aus den Augenwinkeln, die fürchterlich brannten, als ob er die Nacht über geweint hatte, was nur halb stimmte. Als Yuji die dampfende Kaffeetasse in der Hand hielt, setzte er sie schnell auf dem Küchentisch ab, bevor er noch etwas davon verschüttete, weil sein Arm, aufgrund des zwar geringen Gewichts, aber der wenigen Energie, gezittert hatte. Seufzend ließ er sich daneben in einen Stuhl fallen und seiner Katze war es zu verdanken, das sein Kopf nicht auf den Tisch sank, denn gerade war sie auf den Tisch gesprungen. „Aber Neko-chan... Du magst doch kein Kaffee...“, murmelte er und versuchte den Kopf nun auf seiner Hand abzustützen, ohne das er zur Seite weg knickte. Jedoch hatte Neko was anderes mit ihm vor, denn nach einer kurzen Musterung ihres todmüden Herren, rieb sie ihren Kopf an Yujis Arm, welcher abknickte und ihn aufschrecken ließ, denn beinahe hätte Yuji seine Katze unter ihn begraben. Laut aufseufzend streckte er sich ausgiebig auf dem Stuhl, lehnte sich dann etwas wacher auf den Tisch und kraulte seine Süße Gedanken verloren hinter den Ohren und das Schnurren klang wie balsam in seinen Ohren. Zwar konnte sie nicht reden, aber wenigstens war sie für ihn da und vertrieb die Einsamkeit wenigstens für die Zeit, in der sie bei ihm war. Wieder seufzte er. „Eigentlich sollte ich in dem Zustand zu Hause bleiben, aber... wenn Uruha mir vorwirft, Takeru entführt zu haben, wäre es nicht ratsam, ausgerechnet heute nicht zu kommen. Das wäre doch... seltsam oder?“, stellte er die Frage in den Raum, doch Neko antwortete ihm nicht. Ihr Schnurren wurde nur immer lauter, als seine Hand zu ihrem Hals weiter gewandert war. Als sie seine Hand mit der Zunge erhaschte, schreckte Yuji aus seinen Gedanken und plötzlich blinzelte er sie irritiert an. „Normalerweise würde ich dich jetzt vom Tisch jagen, denn wozu hab ich dich schließlich erzogen? Aber... was zählt jetzt noch als wichtig und was nicht...hm?“, murmelte er, wandte den Kopf von seiner gut gelaunten Katze ab, die sich nun auf dem Küchentisch genüsslich räkelte und taxierte den Kaffee, eh er ihn mit seiner freien Hand an sich nahm, um davon zu trinken. Als er die Tasse wieder abgestellt hatte, betrachtete er sie nachdenklich. „Hatte Takeru keinen Hund...? Vielleicht sollte ich mich um ihn kümmern?“, schlug er vor und wiegte den Kopf von Links nach Rechts. „Aber ihr müsst euch ja vertragen, hm Neko? Und außerdem... muss ich da noch mit meiner... Angst kämpfen...“, murmelte er zum Schluss hin und er biss sich zweifelnd auf die Unterlippe. Seine Katze hatte sich inzwischen wieder aufgesetzt, als sie das Wort „Hund“ hörte, denn so dumm war sie nicht. Außerdem spürte sie, das wohl Konkurrenz auf sie wartete, die ihm die Rolle als Yujis Liebling streitig machen wollte. Sie hatte aufgehört zu schnurren und wich nun Yujis Hand aus, um ihm ihren Unwillen zu zeigen und sprang vom Tisch. Der Blonde seufzte auf. „Ja, sei nur eingeschnappt, aber er hätte es gewollt und du hättest ihn gemocht, wenn er jetzt hier wäre.“, sagte er und griff wieder nach der Kaffeetasse. Seine Laune war wieder nun wieder im Keller, aber dieser Hund war jetzt ganz alleine bei ihm zu Hause und wartete mit knurrenden Magen auf sein Herrchen! Das er nicht eher daran gedacht hatte! Wie vom Blitz getroffen sprang Yuji auf. „Scheiße!“, fluchte er lautstark und suchte nun eilig seine Wohnung nach seinem Handy ab. Seine Müdigkeit war wie weggeblasen, als ihn der Tatendrang und die Angst um den Hund gepackt hatte, obwohl er doch eigentlich selbst Angst vor Hunden hatte! Wo sollte das alles nur hinführen, aber vielleicht war dieser... arme... Hund schon fast Tod vor Hunger und er wäre der einzige, der ihn jetzt noch retten könnte?! Vielleicht war es nun endlich an der Zeit, seine Angst zu bekämpfen...? Als er sein Handy gefunden hatte, wählte er Masatos Nummer mit zittrigen Fingern und wartete ungedulig darauf, das dieser abnahm und als er es dann endlich tat, bemerkte Yuji sofort an dessen Begrüßung, das etwas nicht stimmte. „Ja, wer stört?“, fragte Masato säuerlich. „E-eh... Ich bin es. Yuji? Stör ich dich wirklich gerade bei etwas?“ „Was? Eh nein nein... Bin froh, das du anrufst.“, meinte Masato und seufzte hörbar. „Ist was passiert? Geht es euch gut??“ Aufgrund Yujis plötzlicher Besorgnis musste Masato lachen, doch es hatte einen merkwürdigen Beiton, fast so, als würde er, während er lachte, weinen wollen. „Chiyu will, das ich zu Hause bleibe...“, erklärte er endlich seine gedrückte Laune, als er sich wieder beruhigt hatte, mit einer Stimme, aus der man sowohl Verständnis, als auch Widerwillen lesen konnte. „Ich könnte der nächste sein, meint er, aber ich muss doch Takeru helfen! Yuji... Jetzt versteh ich endlich, das Liebe nicht nur ein Segen, sondern auch ein Fluch sein kann.“, gestand er leise und Yuji atmete hörbar entsetzt ein. „Ein Fluch kann Liebe nur sein, wenn etwas passiert, was man nicht vorhersehen kann. Ich konnte doch auch nicht wissen, das... das Takeru entführt hat, kurz nachdem ich gemerkt habe, das ich ihn liebe. Manche sollen eben nicht ihr Glück finden, Masato und du kannst von Glück reden, das du noch deinen Chiyu hast. Bleib zu Hause und sei vernünftig. Ich will dich nicht auch noch verlieren. Blieb bei ihm und versteh ihn. Wenn alles nichts nützt, müssen wir wohl oder übel die Gefahr auf uns nehmen, indem wir die Polizei einschalten. Spätestens morgen früh werde ich das tun, aber deswegen habe ich nicht angerufen. Könntest du mich eventuell zu Takerus Wohnung führen? Oder kann ich mir zumindest den Schlüssel abholen und du sagst mir die Adresse?“, schlug er vor und wartete ungeduldig auf Masatos Antwort, die etwas auf sich warten ließ. „Mein Gott, der Hund!!“, fiel es Masato wie Schuppen von den Augen und war vor Entsetzen über diese Erkenntnis aufgespungen. „Den hab ich ja völlig vergessen!“, gab er zu und sah aus den Augenwinkeln, wie Chiyu misstrauisch näher kam, um vielleicht herauszufinden, mit wem und über was er redete. „Takerus Hund, Chiyu!“, klärte er ihn auf. Erst hoben sich verwirrt dessen Brauen, dann sickerte die Erkenntnis in sein Hirn und plötzlich weiteten sich seine Augen und er schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Richtig und ich... ich w-will ihn zu mir holen.“, klärte Chiyu dann Masato auf, nachdem er darauf gewartet hatte, das es wieder stiller auf seiner Seite geworden war und er sich sicher sein konnte, das Masato ihm wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. Dieser wusste ja nichts von Chiyus Angst. „Okay, dann treffen wir uns am besten und holen ihn ab. Wenn du ihn mit zu dir nehmen willst, musst du noch mehr aus seiner Wohnung mitnehmen. Er ist sehr... speziell. Den Hund meine ich.“, erklärte Masato und freute sich wenigstens etwas für Takeru tun zu können, denn Chiyu schwieg, lehnte es aber auch nicht ab, das sie das Haus verließen. „Speziell? Mhm... Ich hoffe nur, das er mit meiner Katze auskommt.“ „Oi du hast 'ne Katze?“, fragte Masato sofort interessiert und lächelte. „Ja hab ich. Neko-chan heißt sie. Nicht sehr einfallsreich, ich weiß.“ „Macht doch nichts. Aber dein Neko-chan ist doch bestimmt inzwischen groß geworden oder?“ „Schon, aber da konnte ich den Namen nicht mehr umändern. War eben keine gute Idee, sie wie ihre Bezeichung zu nennen.“, gestand Yuji und fuhr fort: „Aber darum geht’s jetzt nicht. Ich muss mich sofort mit euch treffen. Das Treffen im Café ist doch bald und ich muss hin!“ Masato seufzte, da ihm nun dank Yujis Hinweis wieder bewusst wurde, das er nicht zu diesem Treffen konnte. „Mhm... Also meinetwegen können wir das gleich machen.“, meinte er wieder etwas geknickt und sie machten noch rasch einen Treffpunkt aus, bevor Masato sich mit einem „Bis gleich“ verabschiedete und das Telefonat beendete. Und als er sich umdrehte und an Chiyu vorbei in den Flur stürmen wollte, hielt Chiyus Arm ihn zurück, der sich um seine Taille gelegt hatte. Er stockte in seiner Bewegung und seufzte schwer auf. „Bist du mir immer noch sauer, Masato...?“ Als Schweigen folgte, da Masato darüber nachdachte, wie er es dem Bassisten am besten sagen sollte, wie er sich am besten ausdrücken sollte, übernahm Chiyu wieder das Reden, worüber ihm Masato vorerst dankbar war. „Denk ja nicht, das mir diese Entscheidung leicht fiel... Ich bin ebenso wie du ein guter Freund Takerus und auch ich will ihm helfen, aber... deine Sicherheit ist mir ebenso wichtig geworden. Jetzt wo ich dich endlich mein nennen kann, möchte ich dich nicht gleich wieder verlieren. Ich weiß nicht, wie ich das so tapfer ohne dich aushalten könnte, wie vielleicht Uruha und Yuji... und ja, ich habe Angst. Angst darum, das mir heute wieder jemand genommen wird, aber das sollst nicht du sein... verstehst du, Masato? Ich hatte in der Nacht genug Zeit gehabt, darüber nachzudenken und ich hoffe, du hasst mich jetzt nicht für diese Entscheidung. Ich trage die Verantwortung dafür, okay?“ Als Chiyu zu Ende gesprochen hatte, hatte sich Masato längst aus seiner Umklammerung gelöst und ihm beim Sprechen abwechselnd nach einer Lüge in seinen Augen und nach den Worten, die aus seinem Mund kamen, zu sehen. Scheigend nahm er seine Hände und verhakte die Finger ihrer beiden Hände ineinander. „Chiyu, ich... weiß doch, das du es nur gut meinst und ich liebe dich dafür, aber mein schlechtes Gewissen wird trotzdem bleiben. Ehrlich gesagt, hatte ich auch Angst vor diesem Tag, aber du hast sie mir genommen, wofür ich dir dankbar bin, auch wenn das Unbeteiligt sein schmerzt. Yuji scheint unsere Entscheidung auch verstehen zu können und ich verstehe dich auch. Nur lass uns jetzt schnell das machen, was wir für Takeru noch tun können. Beten, Hoffen und seinen Kleinen aus dem Haus holen.“ Der Bassist lächelte erleichtert, während er ihm zugehört hatte, und nahm seinen zitternden Freund in den Arm, um ihn etwas zu trösten. „Nehmen wir ihn...?“, fragte er schließlich, doch Masato schüttelte den Kopf. „Nein, Yuji nimmt ihn und vielleicht ist es besser so. Wir haben schließlich viel mehr Erinnerungen an Takeru, als er und vielleicht kann ihn der Hund etwas beistehen. Aufmuntern wird er ihn auf jedenfall. Ist ja so'n Flummi wie Takeru.“ Chiyu lachte kurz auf. „Und Chaosstifter wie sein Herrschen, aber lieb haben muss man ihn einfach. Du sagtest, er hat 'ne Katze, richtig? Die werden sich schon blendend verstehen.“ Masato nickte, drückte Chiyu noch einmal kurz an sich, eher er sich wieder von dem anderen löste. „Wir müssen los. Yuji wird schon warten.“ Chiyu nickte zum Zeichen das er verstanden hatte und beide machten sich auf, mit Schuhen und Jacken beladen, die sie noch eben schnell übergeworfen und angezogen haben, mit Masatos Wohnungsschlüssel, den er noch für Chiyu nachmachen lassen würde, und den Schlüssel für Takerus Wohnung, den dieser ihm mal für Notfälle gegeben hatte, z.B. für den Fall, das er sich mal ausperren sollte. Doch da dies zu oft in der Vergangenheit vorgekommen war, das Takeru den Schlüssel verlegt hatte, hatte vor einigen Monaten sogar die liebe Nachbarin einen Schlüssel erhalten und da diese Frau aufgrund ihres Alters nie das Wohnung verließ, war dies natürlich die beste Absicherung für ihn. Sie mussten nicht weit gehen, als sie auch schon Yuji aus der Ferne erkennen konnten, der in einer eher seltsamen Konstellation mitten auf einer Parkbank saß bzw. lag? Ein Bein hatte er neben seinem Körper angewinkelt, während das andere von der Bank hing. Sein Kopf war auf seinem rechten Arm gebettet, der auf der Armstütze aufgelehnt war und die andere Hand lag auf der Bank. Mit vor Sorge zusammen gezogenen Brauen rannten die beiden nun dieser einen Bank entgegen, um die von Passanten ein weiter Bogen gemacht wurde. Masato war als erstes dar, der Yuji an der Schulter rüttelte. „Yuji! Mein Gott, wach doch auf!“, rief er, da er schon Angst hatte, es wäre etwas passiert, doch Yuji gab nur einen lauten erschrockenden Laut von sich, als ihn Masato so nah an seinem Ohr praktisch angeschrien hatte, konnte sich grad' noch vor einem Sturz von der Bank bewahren und blickte nun träge und irritiert zu den beiden auf. „Da seid ihr ja...“, sagte er mit rotunterlaufenden Augen und hielt sich die Hand vor den Mund, als er gähnen musste. „Tut mir Leid. Bin wohl eingenickt.“ „Eingenickt?! Ich hab schon gedacht... du seist vielleicht...“, fing er an und stemmte eingeschnappt die Arme in die Seiten. „Und überhaupt, wie kann man nur so schlafen? Du hast uns einen Schrecken eingejagt! Und du siehst aus, als hättest du die ganze Nacht über nicht geschlafen. Man was hast du denn getrieben?!“, fragte er und seine Wut verschwand allmählich, als er sah, wie Yuji mit der Müdigkeit kämpfen musste, um überhaupt von der Bank aufzustehen. Erleichtert seufzte er auf, als Chiyu sich einen Arm Yujis überwarf, um ihn zu stützen. Grummelnd, da Yuji immer noch nichts gesagt hatte, fügte er sich und nahm seinen anderen Arm. „Hier lang...“, murmelte er und dirigierte Yuji, der schlaff zwischen ihnen beiden hing, in eine bestimmte Richtung. „Tut mir echt Leid, Jungs.“, meinte Yuji irgendwann Kleinlaut und hatte den Blick gesenkt. „Und du hattest Recht, Masato. Ich konnte wahrlich nicht schlafen, aber ich muss zu diesem Treffen und diesen Hund... will ich auch haben. Er ist vielleicht das Einzige, was ich noch von ihm habe. Danke, das ihr ihn mir überlasst, obwohl ich Takeru kaum kannte.“ „Wir beide denken, es sei das Beste und da wir wissen, das du ihn wirklich liebst, ist es auch fair, aber du weißt, das Arbeit auf dich zukommt?“ Yuji nickte. „Alles ist recht, solange es mich ablenkt.“ Traurig schluckte Masato auf. „Und... warum musst du unbedingt zum Treffen? Willst du, das du auch entführt wirst?“ „N-Nein, obwohl... ich dann erfahren könnte, wie es Takeru geht, aber er würde es auch nicht wollen und ich hab Angst... Ich will nicht wissen, was er meinem Takeru antut.“, meinte Yuji bitter und biss sich auf die Unterlippe, während Masato sich aufgrund seiner Worte ein Kichern verkneifen musste. Lächelnd zwickte er Yuji in die Seite, der kurz erschrocken auffiepte und ihn dann aus großen Augen verwirrt ansah. „Ihr wärt ein richtig süßes Paar...“, meinte Masato und drückte ihn etwas von der Seite. „Tut mir Leid, Yuji.“ „D-du kannst doch nichts dafür!“, erwiderte dieser sofort und merkte, wie er rot anlief, denn Masatos Worte warfen einen wundervollen Gedanken auf und ließen ihn gleichzeitig verlegen werden. „Und warum musst du unbedingt zum Treffen?“, brachte es Chiyu auf den Punkt, den Yuji zusammenzucken ließ. „Ä-äh... also... Kann ich nicht erklären.“, meinte er nach einigem Gestottere abwehrend und versuchte den fragenden Blicken seiner beiden Helfer auszuweichen. „Hm... na ja... Wie dem auch sei... Vielleicht haben wir ja Glück und bekommen ihn wieder und der Spuk ist bald vorbei, hm? Du sagtest ja, du möchtest die Polizei mit hinzunehmen. Dann müssen Chiyu und ich nur noch sehen, wo wir hinfahren. Sag uns vorher bitte Bescheid, damit wir noch packen können, ja? Auf jedenfall ist klar, das wir nicht zu einen unseren Eltern fahren. Vielleicht bringen wir sie dadurch auch in Gefahr.“ Yuji nickte nachdenklich, während sie weitergingen. „Müssen wir denn auch denen vom Zirkus Bescheid geben?“ „Lass die mal unsere Sorge sein, wenn's soweit kommen sollte. Ich weiß zwar nicht, wie wir es schaffen sollen, einen ganzen Zirkus verschwinden zu lassen, aber zumindest sollten wir sie warnen. Hitsugi hat ja zur Not seine Löwen. Du ahnst nicht, was die alles machen, wenn Hitsugi es ihnen befiehlt. Wannsinnskerl... und er hat total niedliche Hunde.“, murmelte Masato ehrfürchtig und sah auf, als sie um eine Häuserblockecke bogen. „Da vorne ist es!“, setzte er hinzu und deutete auf eines der Häuser und sofort wurde Yuji klar, welches der vielen Häuser das von Takeru sein musste. Wem das bei einer quietschebunten Tür nicht auffiel, war wahrlich blind oder kannte Takeru nicht. Yuji wunderte gar nichts mehr. Ihm versetzte diese farbenfrohe Tür eher Depressionen, weil ihm gerade gar nicht nach guter Laune war und die Farben ihm im Moment nur Kopfschmerzen brachten. „Himmel... wie hält er das nur auf Dauer aus...?“, fragte er mit gerunzelter Stirn und mühte sich mit Chiyus und Masatos Hilfe die Treppen hinauf. „Meinst du die Tür?“, fragte Masato lachend und Yuji nickte. „Die haben wir ihm zur Einweihung geschenkt.“, erklärte Chiyu grinsend und strich über die farbenfrohe Tür. „Hatte er bis dahin keine eigene Tür?“ „Doch schon, aber die war schon alt und da wir immer versucht haben, ihn davor zu bewahren, sich eine neue zu kaufen, war es ein leichtes, der alten Adé zu sagen und er hat sich gefreut wie ein Honigkuchenpferd. Und während Yuji sich den Kopf darüber zerbrach, wie wohl dieser Spruch gemeint war, denn Takeru war durchaus kein Pferd, schloss Masato die Tür auf und öffnete die Tür. „Dann mal herein, Yuji.“, riss ihn der Brünette aus den Gedanken und musste seinen Arm frei geben, denn zu dritt hätten sie ganz sicher nicht durch die doch recht schmale Tür durchgepasst. Yuji, der der Geschichte von Takerus Tür nur mit einem Ohr zugehört hatte, sah sich mit weitaufgerissenen Augen, um auch ja alles genauestens zu sehen, neugierig um und saugte alles, was er entdecken konnte, wie ein Schwamm auf. Immer wenn er etwas entdeckte, fragte er sich, von wem oder woher er es wohl hatte und was es ihm bedeutete. Er würde so gerne alles wissen, was den quierlingen Blonden betraf, doch da musste er wohl erst einmal warten...? Er hoffte, NUR warten zu müssen, denn dies wäre immer noch besser als der Gedanke an den Tod Takerus, denn er oft in seinen Träumen begegneten. Deswegen hatte er die Nacht nicht schlafen können. Er hätte nicht noch einen weiteren solcher Träume ertragen können. Deswegen hatte er wach gelegen. Doch ihn kümmerte im Moment nicht, was war und was wird, denn etwas kam ihn sehr merkwürdig vor, was nun seine ganze Aufmerksamkeit auf die Geräusche lenkte, die durch die Wohnung gingen. „Psssst!“, drängte er die beiden anderen und sie verstummten, sahen Yuji mit gehobenen Brauen an, bevor auch sie lauschten. „Was ist denn?“, fragte Masato irgendwann, da er nichts feststellen konnte. „Ist es nicht ZU leise?“, wandte sich Yuji an die beiden und sein Gesicht spiegelte Angst und Besorgnis. Erkenntnis inzwischen in dem Masatos und er schluckte. „Du hast Recht! Hoffentlich lebt er noch!“, sagte er mit erhöhter Stimme, da die Angst nun ebenfalls an ihm nagte und lief in die Küche. Doch auch dort war nichts. Chiyu sah inzwischen im Bad nach. Auch nichts. Und auch wenn Yuji sich nicht auskannte, steuerte er das Zimmer an, in dem Takeru manchmal geschlafen hatte. Und da lag der Hund. Schlafend auf dem kleinen Bett, welches in einer Art Rennwagen lag, als ob das Zimmer einem Kind gehörte. Doch schnell waren die überraschten Blicke auf dieses doch merkwürdige Bett auf den Hund gefallen, der zusammengerollt da lag, sodass Yuji nicht auf einem Blick sagen konnte, ob er nun lebte oder nicht. Er schluckte schwer, als er den Hund betrachtete und rang sich dann endlich dazu durch, näher an ihn heran zu treten. „Er ist hier!“, rief er noch und bemerkte, das seine Stimme zitterte und als er an Takerus Bett trat, welches ihn an seine Kindheit erinnerte und sich zu dem Hund hinunter beugte, sah er erleichtert, wie sich der Bauch des Kleinen ruhig hob und senkte. Er schluckte schwer. Sein Puls hatte sich widerwillig beschleunigt. Schließlich war er schon seit langem keinem Hund mehr... SO nahe gekommen! Seine Lippen bebten und seine Hände wurden ganz schwitzig. //Es ist doch nur ein kleiner Hund... ein ganze kleiner und lieber... Hund. Der wird dich schon nicht beißen.//, sagte er sich zur Aufmunterung und leckte sich über die trocken gewordenen Lippen. //Für Takeru. Bitte, werd' jetzt nichts schwach. Du bist sooo kurz davor, etwas zu tun, worauf du Stolz sein kannst. Du bist so kurz davor Takeru doch irgendwie von Nutzen sein zu können. Du musst nur diese verdammte Angst loswerden! Die war dir doch eh schon länger ein Hindernis. Vielleicht ist es wirklich Zeit, etwas dagegen zu tun. Es ist ein Tier. Fast so klein wie Neko-chan, vor der du auch nie Angst haben musstest. Außerdem hat dich vor vielen Jahren ein riesiger Hund angegriffen und dieser Hund hier... ist doch soo klein...~ Wie sagte Masato? Hitsugi hat Hunde? Vielleicht... vielleicht sollte ich ihn um Hilfe bitten? Ja, vielleicht sollte ich mich ihm anvertrauen. Aoi zählt nicht. Wer weiß, was passiert, wenn der meine Katze sieht. Vielleicht hat er ja Angst vor Katzen?//, fragte er sich, da er sich noch zu genau daran erinnern konnte, wie Aoi praktisch den... den Verstand verloren hatte! Yuji legte nachdenklich die Stirn die Falten. //Nein, soweit lass ich es nicht kommen. Es ist für Takeru. Für ihn, den ich liebe. Das packst du, Yuji. Du musst ihn nur mit zu dir nehmen. Dann kannst du dich später um alles andere kümmern.//, sagte er sich und nickte kurz. Dann schluckte er erneut und hob die Hand, die nicht aufhören wollte zu zittern. Langsam näherte er sich mit einem der Finger dem Tier, schloss die Augen, hielt die Luft an und als er den Kleinen berührte, zwang er den Drang nieder, zu schreien oder gar wegzulaufen und öffnete mit Mühe eines seiner Augen, um zu sehen, ob der Hund in irgendeiner Weise reagierte. Zu seiner Erleichterung schlief er weiter, aber man musste ja nie bei diesen Tieren, was als nächstes folgen konnte. Den Finger, den er schnell wieder weggezogen hatte, ließ er nun zu der sich schnell bewegenden Brust wandern, um sich vollkommen sicher zu sein. Vielleicht waren es ja unregelmäßige Herzschläge? So könnte man jedenfalls herausfinden, das etwas nicht stimmte. So zumindest glaubte er es, da es bei seiner Katze bisher auch immer gut funktioniert hatte. Ob das bei Hunden auch so war? Als er jedoch den viel zu schnellen Herzschlag spürte, öffnete er entsetzt den Mund. Der war ja viel zu schnell! Inzwischen waren auch Chiyu und Masato in das Zimmer getreten und stellten sich, einer links und einer rechts, neben Yuji auf. „Was hast du denn, Yuji? Er lebt doch.“, meinte Masato und sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. „A-aber s-sein Herz schlägt so schnell! Mit ihm muss irgendwas nicht stimmen!“, erwiderte Yuji und lehnte sich etwas an Masato, um nicht womöglich den Halt zu verlieren, denn seine Knie zitterten. Doch der Brünette lachte nur kurz auf und tätschelte ihm beruhigend den Kopf. „Yuji, kleine Hunde haben einen schnelleren Herzschlag. Ganz besonders der Kleine. Wer weiß, was der heute wieder getrieben hat.“ Sprachlos blickte Yuji zur Seite und zeigte auf den Hund. Masato nickte. „Also langsam krieg ich Angst. Was ihr mir von ihm erzählt, klingt... seltsam irgendwie. Dabei ist er doch so klein und sieht ganz.. na ja... unschuldig aus...“ „Wenn er schläft vielleicht.“, erwiderte Chiyu sofort und hob den Kleinen vom Bett, der nun erwachte und beinahe aus Chiyus Armen gefallen wäre, wenn dieser ihm nicht am Halsband still gehalten hätte. Dann beäugte er die drei Besucher kurz und dann gab es kein Halten mehr. Freudig kläffte er los und obwohl er sich dabei selbst strangulierte, wand er sich gegen Chiyus Klammergriff und als der Bassist aus Vorsicht, den Kleinen nicht zu erwürgen, losließ, sprang der Hund aus Chiyus Armen und landete in Yujis Armen, der erschrocken ein paar Schritte zurückstolperte. Auch stieß er einen fast ängstlichen Schrei aus, da der Hund nun wild sein Gesicht ableckte und anscheinend seine Brust hinaufklettern wollte. „H-ha-halt! Nicht so stürmisch Kleiner!“, rief Yuji und musste lachen, da die kleinen Pfötchen ihn kitzelten, verschluckte sich aber daran, als er merkte, wie nah der Hund ihm wirklich war. Mit verschränkten Armen standen Chiyu und Masato mit kleinem Abstand zu Yuji nebeneinander und grinsten sich eins. Sie bemerkten nicht, wie viel Angst der der Blonde eigentlich hatte. „K-könnt ihr mir bitte helfen?!“, wand sich Yuji nun an sie, doch sie schüttelten synchron die Köpfe und grinsten weiter. „Du wolltest ihn doch und wir haben dir genug Hinweise darauf gegeben, wie wild der Kleine ist. Ganz so wie sein Herrchen.“ „Hä? Takeru und w- Jetzt hör doch auf!“, bat er den den Hund zum Ende hin, packte ihn etwas zu hastig am Bauch und hielt ihn von sich weg, denn der Hund jaulte erschrocken auf. „Bäh...~ Hundesabber! Meine Katze wird ihn töten, wenn er sie abschlabbern sollte...“, meinte er mit mit immer noch vor Angst geweiteten Augen und sah, wie der Hund in der Luft hing und sich einen abstrampelte, während er immer noch freudig hechelte, mit dem Schwanz wedelte und ab und zu kläffte. „Scheint so als ob er dich mag.“, merkte Masato belustigt an und verzog die Stirn, als er glaubte, etwas gehört zu haben. Mit einem kurzen blick auf Chiyu verließen beide den Raum und ließen Yuji mit dem kleinen Teufel alleine. „Na super...! H-Hoffentlich bist du wenigstens Stubenrein... und zerstörst mir zu Hause nichts... Und lass Neko in Ruhe, hörst du?!“, schimpfte er, hatte allerdings doch recht bald erbarmen mit ihm, da er sich immer noch einen abstrampelte und dabei recht ulkig aussah, und setzte ihn auf dem Boden ab. Großer Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn Yuji war so ausgelaugt, das er nach hinten umkippte, als der Hund ihn erneut ansprang. „Sag mal, was bist du?!“, fiepte er auf und hatte das Gesicht vor Angst zu einer Grimasse verzogen. „E-ein Hund oder ein... ein... argh! Take... eh... Hund, runter von mir!“, bat er mit stark zitternder Stimme, doch da er seinen Namen nicht wusste, hörte er anscheinend auch nicht auf ihn und machte fröhlich weiter, sein Hemd als Fußabtreter zu benutzen und sein Gesicht als Hundeleckerli zum Abschlabbern. Das Hunde wirklich sooooo anstrengend sein konnten, hätte Yuji echt nicht gedacht. „Monster!“, stieß er ohne Nachzudenken aus, weil er langsam echt ungeduldig wurde, die Nähe auf Dauer nicht mehr aushielt, und keine Lust mehr auf 'spielen' hatte und siehe da, der Hund lauschte auf. Er schlabberte sogar sein Gesicht nicht mehr ab. Yuji stöhnte auf. Das konnte doch jetzt nicht Takerus Ernst sein. „Sag mir nicht, du heißt Monster...“, murmelte er und könnte heulen. „Na wenigstens passt der Name, wenn auch nicht gerade nett, aber Hunde sollen ja dumm sein.“, sagte er leise vor sich hin, doch als er 'dumm' sagte, zwickte ihn – wortwörtlich gemeint - das Monster in die Nase, bevor er, es, wie auch immer, von ihm runter sprang und davon wuselte. Yuji hatte dafür nur ein japsendes „Autsch“ übrig und rubbelte sich nun über die Nase, um die Schmerzen zu vertreiben. Seine Augen schimmerten aufgrund von Tränen. Nicht wegen des Schmerzes, sondern weil Yuji allmählich mit der ganzen Situation nicht mehr zurechtzukommen schien. Als er sich dann noch einmal lautstark über den Hund beschweren wollte, hörte er eine ältere Dame „Winnie!?“ rufen und es antwortete... der Hund. „Wie... Winnie?“, wiederholte Yuji verdutzt, wischte sie ärgerlich die Tränen aus den Augen und richtete sich mühsam auf. //Es ist für Takeru. Du schaffst das. Nur bis zu Hause...// Kurz ließ er seinen Blick sehnsuchtsvoll auf Takerus Bett wandern, in dem er jetzt zu gerne ein Nickerchen machen würde, bevor er sich kopfschüttelnd abwand und hinaus in den Flur trat. Dort verbeugten sich gerade Chiyu und Masato vor einer älteren Dame und als sie ihn ansah, tat er es ihnen schnell gleich. „Das ist also der Junge, von dem ihr mir erzählt habt? Er soll Winnie nehmen?“, fragte sie und zeigte auf Yuji, der nun verwirrt von Masato und Chiyu zu der älteren Dame blickte und um Aufklärung haschte. „Das ist richtig.“, meinte Masato und wandte sich nun an Yuji, der ihn aus großen Augen fragend ansah. „Das ist die Nachbarin, von der ich dir erzählt habe Yuji. Sie hat sich in den letzten Tagen um ihn gekümmert, da Takeru nicht zu Hause war.“, erklärte der Brünette, jedoch ohne zu erwähnen, warum Takeru nicht nach Hause gekommen war. Doch die alte Dame überraschte wohl gar nichts mehr, denn sie schien nicht daran interessiert zu sein, es wissen zu wollen, wofür er ihr dankbar war. Wieder verbeugte er sich in ihre Richtung. „Vielen Dank. Ich hatte schon Angst gehabt, wir kämen zu spät.“ Mit gehobenen Brauen sah sie ihn unverwandt an, richtete sich dann nach kurzer Zeit jedoch an Masato und Chiyu, während ihr knöchriger Finger auf Yuji zeigte. „Er kennt ihn noch nicht lange, oder?“ Die beiden Angesprochenen grinsten beide verlegen. „Nein, noch nicht sehr lange.“ „Hm...“ Verwirrt sah Yuji nun wieder auf. Er fühlte sich langsam echt verarscht. Warum sagte man ihm denn nicht einfach, das Takeru wenig auf den Hund achtete und ihm komische Namen gab? So etwas dachte er sich zumindest, denn wirklich aufklären tat man ihn ja nicht. „Ano... dürfte ich Sie etwas fragen?“ „Nur zu Junge.“ Yuji verschwieg sich ein Kommentar zu seiner Betitelung. „Warum... nennen sie den Hund Winnie? Ist das sein richtiger Name?“, wollte er wissen und sah hinab auf den Hund, der zwischen ihnen hin und her jagte und sich freute, Besuch bekommen zu haben und wieder zwang Yuji den Drang hinunter, zurückzustolpern oder wegzulaufen, wenn der Kleine sich ihm näherte. Die ältere Frau lachte auf, was in einem Husten endete, sodass sie schnell wieder damit aufhörte, während ihr Chiyu auf den Rücken klopfte. „Danke.“, röchelte sie, bis sie den Finger erhob und Yuji taxierte. „Dieser Hund hat keinen wirklichen Namen. Der Junge Takeru hat ihn andauernd anders genannt. Winnie kam einmal von Minnie Winzi und irgendwann wurde daraus Winnie, aber wie schon gesagt... er hat viele Namen und die wenigsten kenne ich. Der arme Hund.“, setzte sie zum Ende seufzend hinzu und lächelte den Hund an, der freudig zu ihr hoch sprang, aber zu schnell wieder auf den Boden landete, als das sie ihn fangen könnte. Irritiert blickte Yuji nach der Erklärung zu Chiyu und Masato, die ausweichend lächelnd mit den Schultern zuckten, als wollten sie sagen: „Das hättest du dir doch bei Takeru denken können, oder?“ und Yujis stumme Antwort: Nein, hätte er nicht, aber wie dem auch sei, der Hund, kam heute zu ihm, aber Winnie oder Monster würde er ihn sicherlich nicht nennen wollen, so viel stand fest. Wenn er daran dachte, mit ihm Gassi zu gehen und ihn Monster zu schimpfen... Wie würden ihn dann die Passanten betrachten? Als wäre er verrückt? Womöglich schon. Yuji schüttelte den Kopf bei den Gedanken. Er wollte noch nicht daran denken, was kam. Erst musste er seine Angst bekämpfen und am besten versuchte er diese auch gleich vor den anderen zu verstecken, denn sonst würde er ihn nie bekommen, da war er sich sicher. Aber wie machte er das? Er konnte jetzt schlecht einfach verschwinden, um sich anschließend von Hitsugi helfen zu lassen, was dieser hoffentlich auch tat. Er biss sich auf die Unterlippe. //Direktkonfrontation?// Als er sich zu dem Hund kniete, wurde ihm beinahe schlecht vor Angst, und als er dann auch noch die Arme einladend öffnete und sah, wie der Hund auf ihn zustürmte, kniff er wimmernd die Augen zusammen, hielt die zitternden Arme krampfhaft geöffnet und kippte nach hinten gegen die Wand, als der Kleine in seinen Armen landete und er reflexartig zupacken musste, um ihn dort zu halten. Und wieder war dieser Hund ihm zu nah... , aber vielleicht war er auf dem richtigen Weg, wenn er sich daran gewöhnte? Und bis auf dieses kleine Nasezwicken und Herumgetolle, war doch auch noch nicht viel passiert...? Ärgerlich über sich selbst schnaubte Yuji auf und öffnete die wiedereinmal wässrigen Augen, die er versuchte, durch schnelles Blinzeln loszuwerden. Wegwischen konnte er die Tränen ja nicht, denn schließlich musste er den Kleinen festhalten. Verdammt! Er schien ja schon fast zu wollen, das der Hund ihm etwas antat! Mit verbissenem Blick versuchte er sich ein wenig gerade hinzusetzen und straffte die Schultern, bevor er sich an die anderen richtete: „Danke für die Informationen, aber ich muss jetzt nach Hause und Winnie... wie auch immer... kommt jetzt mit mir.“, meinte er und schob sich an der Wand hoch, damit er den Halt bekam, den er nötig hatte und außerdem seine Angst besser verstecken konnte. Sofort waren Masato, Chiyu und sogar die alte Dame, die immer noch nichts von seiner Angst bemerkt hatten – Yuji würde sich am liebsten vor Stolz auf die Schultern klopfen - Feuer und Flamme und rannten, oder eher humpelten, wie es die alte Dame tat, durch Takerus Wohnung, während Yuji noch verdutzt im Flur stand und von einem vorbei zischenden Masato zur älteren Dame sprang, die ab und zu bei ihm inne hielt, etwas abstellte, ihm noch einiges mit auf den Weg gab und den Hund streichelte, ehe sie weiter humpelte, und wieder zurück zu Chiyu, der ihm nun mit einem riesigen Korb in den Armen Gesellschaft leistete. Irritiert blickte er auf den Korb. „Da drin schläft der Kleine?“ „Schon, aber meistens tut er es in Takerus Bett, wenn der nicht da ist oder bereits tief und fest schläft. Dann kringelte er sich so auf das Bett ein, wie Takeru es macht, wenn er schläft.“, erklärte er und musterte Yuji grinsend, der bei diesen Worten ebenfalls breit grinsen musste, als er sich den süßen Anblick vorstellte, dann jedoch wieder in Trauer umschwang, als er sich wieder bewusst wurde, das Takeru nicht da war. Auch Chiyus Gesicht wurde schwermütiger und schließlich lehnte er sich seufzend an Takerus Flurwand. Ihnen gegenüber eine Pinnwand mit lauter bunter Notizzettelchen. Auch Yuji war diese Pinnwand nun endlich aufgefallen und beide betrachteten sie, der eine neugierig und der andere wissend mit einem traurigen Lächeln. „Danke, das du ihn nimmst Yuji.“ „Hm... was?“, fragte dieser, als er aus seinen Betrachtungen aufgeschreckt war, doch noch ehe Chiyu seine Dankesworte wiederholen konnte, waren Masato und die alte Dame mit den letzten Sachen von Takerus Chihuahua zu ihnen getreten. „Haben sie ein Auto?“, fragte die alte Dame keuchend und Yuji schüttelte den Kopf. „Nein, in meinem Zustand konnte ich es mir nicht erlauben zu fahren.“, erklärte Yuji und die alte Dame seufzte leicht genervt. Dann müssen sie das Futter nehmen. Ich muss mich ausruhen. Wieder zu viel Aufregung heute...“ „Tut mir Leid. Hat Takeru eine Leine für den Kleinen?“ „Jap.“, meinte Masato und zückte sogleich eine Leine. „Behalt du mal den Hund bei dir und nimm noch diese Tüte mit dem ganzen Spielzeug und dem Futternapf. Ich nehme das Futter.“, sagte er und leinte den Hund an. Yuji überlegte kurz und zwang sich schließlich zu folgenden Worten: „Es ist wohl besser, wenn ich ihn im Arm behalte. Wenn er zu sehr an der Leine zehrt, flieg ich nur wieder hin.“ Fragend sah ihn Masato an, zuckte dann aber mit den Schultern und wickelte ihm die Leine ums Handgelenk, während er die Tüte Yujis einer Hand reichte, die den Hund auch noch daran hindern sollte, von ihm runterzuspringen. Dann nahm er der alten Dame die schwere Tüte ab und alle drei verbeugten sich noch einmal, so weit es eben mit Gepäck ging, bevor sie aus der Tür rausmarschierten. Und während sie zu Yuji gingen, der ihnen voraus lief, wenn auch etwas langsam und ein wenig schwankend, wurde das Schweigen nur hin und wieder durch unbedeutende Gespräche durchbrochen oder Hinweise, wie er mit dem Hund umzugehen hatte und wenn er Hilfe bräuchte, sie ihm gerne zur Hand gehen würden. Yuji hatte ab und zu genickt und auch hin und wieder ein Kommentar abgegeben, aber seine Gedanken kreisten zum größten Teil um die verwirrende Beziehung zwischen diesem Hund und Takeru, seiner Angst, dann natürlich um Takeru selbst und zuletzt noch um das Treffen, zu dem er ganz sicher schon zu spät war. //Hoffentlich steigert sich Uruha dadurch nicht noch mehr hinein. Der Hund kam eben dazwischen... Mist...//, fluchte er innerlich und biss sich auf die Unterlippe. Der Hund war inzwischen schon fast in seinen Armen eingeschlafen, was Yuji dann doch irgendwie... recht niedlich fand, auch wenn er auf Dauer echt schwer wurde, aber sie waren ja gleich da. Kaum hatte er das gedacht, fing Masato an zu nörgeln, weil das Hundefutter ihm auf Dauer doch zu schwer wurde und ihn dieses Schweigen nervte, aber was er reden sollte, wusste er auch nicht so recht, denn wie sollte er z.B. Yuji aufzumuntern, wenn er selbst nur noch wenig Hoffnungen hatte? „Wann sind wir endlich dahaa~?“ Yuji musste unweigerlich grinsen. Das erinnerte ihn doch an jemanden... „Gleich. Da vorne steht es schon.“, erwiderte er und ruckte mit dem Kopf in nordwestliche Richtung. Masato folgte neugierig dem Wink und sah nur... Bäume und Häuser. Toll... „Aber wo da? Ist das hier ein Park?“ „Nein, eine Hundewiese. In dieser Gegend haben... viele... Hunde und ich ja nun auch. Nein dahinter... Da ist es.“, meinte er, konnte aber nicht mit dem Finger darauf zeigen, da er immer noch verkrampft den Hund und die Tüte festhielt. Warum er hier wohnte, inmitten all dieser vielen Hunde, konnte sich Yuji nicht einmal selbst wirklich beantworten, aber vielleicht hatte er nur einfach nicht aus seinem altem Heim ausziehen wollen, nachdem aus dem ausgetrockneten Teich eine Hundewiese angelegt wurde und ihn einfach zu viel an dieses Gebiet erinnerte? Ja, das musste es sein. Nachdem er schließlich kurz die Straße auf und ab gesehen hatte, wechselte er die Straßenseite und so ließen sie auch recht bald die einzelnen Bäume hinter sich. „Das Zweite ist es.“ „Sieht schön aus.“, meinte Chiyu und miemte den starken Mann, indem er noch nicht einmal jetzt maulte, wie schwer der Korb war und das, obwohl sein Gesicht schon ganz rot vor Anstrengung geworden war. Als sie schließlich vor der Haustür standen, die ganz anders war als die von Takeru und Yuji sich etwas bücken musste, um die Tüte abzustellen und den Hund abzusetzen, der aufgrund der Bewegung langsam wach wurde und sich genüsslich streckte. Etwas genervt darüber, wickelte Yuji die Hundeleine um sein Handgelenk auf und richtete sich anschließend ächzend auf, um in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel zu suchen. Und kaum hatte er ihn gefunden und die Tür geöffnet, stürmte der Hund hinein und zog Yuji völlig überrumpelt stolpernd hinter sich her. „W-warteee~!! Aus!“, bellte Yuji, doch da der Hund nicht hören wollte, zog er probeweise an der Leine, was den Kleinen erstickt aufbellen ließ. Hastig und Erschrocken darüber, was er getan hatte, ließ er die Leine los und sah nur noch eine (gedachte) Staubwolke. Kopfschüttelnd und mit klopfendem Herzen sah er ihm kurz nach, wandte sich ab, um die Tüte zu holen, die er draußen abgestellt hatte und erstarrte urplötzlich, als er ein lautes Fauchen hörte. Yuji riss die Augen auf. „Oh nein... meine Neko-chan...“, hauchte er und rannte an Chiyu und Masato vorbei, dem Laut nach, der aus dem Schlafzimmer zu kommen schien. Was er dort allerdings sah, ließ ihn auflachen. Der Kleine, bei dem er immer noch nicht wusste, wie er ihn nennen sollte, war so stürmisch, das er seiner Neko glatt den Boden unter den Füßen genommen hatte, die nun fauchend versuchte ihn mit den Pfoten von sich fernzuhalten, es allerdings nicht schaffte, aufgrund der Schmuse- oder Spielattacken des Hundes, wieder aufzustehen. Der Hund war entweder dumm... oder schrecklich naiv. Hatte er noch nie eine Katze gesehen? Seine Neko-chan tat ihm schon fast Leid, aber er musste sich jetzt um etwas ganz anderes kümmern, als um die beiden, zumal der Kleine ja nur.. na ja... eben kuscheln oder spielen wollte... hoffentlich. Immer noch grinsend kehrte er zu den beiden anderen zurück, die ihn neugierig ansahen. Chiyu hatte inzwischen auch wieder eine normale Gesichtsfarbe und wurde soeben von Masato liebevoll an seiner linken Schulter massiert, der nun allerdings verlegen aufsah und seine Finger wieder bei sich ließ. Yuji hüstelte kurz verlegen auf, ehe er sich mit einem Lächeln dankbar an die beiden wandte. „Er scheint sie zu mögen. Sie scheint ihn an den Hals springen zu wollen, aber das lenkt sich schon noch ein... irgendwann~ Danke, das ihr mir geholfen und mir beim Tragen geholfen habt. Ihr seid mir wirklich eine große Hilfe gewesen, aber... ich muss nun auch wieder los.“, erklärte er und Masato und Chiyu nickten verständlich. „Haben wir doch gerne gemacht, Yuji.“, meinte Masato lächelnd und wandte sich schon zum Gehen. „Und ruf bitte an, bevor du zur Polizei gehst, alles klar? Pass auf dich auf.“, bat Chiyu, hob die Hand zum Abschied und folgte Masato. „Ja... klar... hm... tu ich.“, murmelte Yuji nur noch zu sich und seufzte schwer auf. Doch er hatte jetzt keine Zeit wieder in schwermütige Gedanken abzudriften! Er musste sich beeilen. Als sein Blick rasch zur Uhr fiel, die im Flur angebracht war, konnte er sich einen erleichterten Seufzer nicht verkneifen und schnell griff er nach dem Schlüssel, der immer noch in der Tür steckte und wollte schon die Wohnung verlassen, als ihm einfiel, das er sein Kostüm noch mitnehmen musste. Mit nachdenklicher Miene blieb er im Türrahmen stehen, knabberte sich uneins auf seiner Unterlippe und schüttelte anschließend den Kopf. „Nein... das ist sinnlos...“, murmelte er mit gesenkten Blick und bebenden Lippen, als sein Blick auf etwas Kleines fiel, das sich mit rasender Geschwindigkeit näherte. Er konnte gerade noch die Augen aufreißen, eher er wieder einmal überrumpelt zurückstolperte, als ihn der Chihuahua ansprang. //Was hat ihn die Alte zum Essen gegeben?//, fragte er sich verwundert und ängstlich zugleich, aufgrund der plötzlich wieder eingetretenden Nähe und versuchte nun den Hund von seinem Knie runter zu bekommen, doch der Kleine hatte sich festgekrallt. „Du kleines... Monster!“, murrte er und blickte sauer den riesigen Kulleraugen entgegen, der ihm nach kurzem Zögern und rasendem Herzen kurz lächelnd aufseufzen ließen. //Verdammt! Nein, ich bin sauer!//, wies er sich kurz darauf zurecht, als ihm wieder einfiel, was er eigentlich hatte machen wollen, wobei ihn nun der Hund eindeutig im Weg war. „Bitte...~ Lass los!“, bat er ihn, doch der Hund legte nur hechelnd den Kopf schief und sah ihn unverwandt an. „Das gibt’s doch nicht... Gut, dann musst du eben mit.“, entschied er mit zittriger Stimme und angelte auf dem Boden nach der Leine. „Würdest du jetzt bitte von meiner Hose runter gehen? Oder soll ich zum Café humpeln, nur weil du zu faul bist, selbst zu laufen?“, fragte er genervt, doch kaum hatte er die Leine in der Hand gehabt, war das 'Monster' auch schon von seinem Knie gesprungen und hinaus gedüst. Schnaubend riss Yuji ihn zurück, während er die Tür abschloss. „Ich weiß ja nicht, wann dir Takeru jemals etwas von Manieren beigebracht hat, oder ob er das überhaupt gemacht hat, aber bei mir hast du dich zu benehmen, klar? Ich werde Regeln einführen, die du befolgen musst, wenn du hier leben willst, klar?“, sagte er ihm und hatte Mühe den Chihuahua zurückzuhalten. Ächzend folgte er ihm die Treppen hinunter und obwohl sich der Kleine wohl in den Dickschädel gesetzt hat, neugierig die Umgebung zu erkundigen und sein Revier zu markieren, was er mit seiner vielleicht 20 Zentimeter Größe in dieser Gegend lieber nicht tun sollte, dirigierte ihn Yuji mit Mühe in die gewünschte Richtung und zerrte ihn teilweise sogar hinterher, da er nicht hören wollte. Am liebsten würde Yuji jetzt im Mitleid versinken, aber nicht einmal dafür hatte er jetzt Zeit. Er musste schnellstens zu Uruha, um vielleicht doch wenigstens etwas retten zu können, was ihm wichtig schien. +~+ Eigentlich sollte Uruha wütend sein. Wütend auf die anderen, weil niemand zum Treffpunkt gekommen war. Er selbst stand vor dem Café, da er er ja keinen Schlüssel besaß, um sich den Eintritt zu gewährleisten. Aber auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, konnte er es dennoch... ein klein wenig verstehen. Schließlich wusste er, was es bedeutete, jemanden zu verlieren und die anderen wollten ganz sicher nicht dasselbe durch machen, denn viele Lolitas waren ihnen nicht mehr geblieben. Wenn er ehrlich war... dann nur Masato. Also kein Wunder, das dieser zu Hause blieb. Dennoch kroch Enttäuschung aufgrund seines Fortbleibens in ihm hoch, denn er hätte wenigstens Bescheid geben können! Uruha seufzte schwer, ließ den Blick auf den Boden gleiten und öffnete überrascht seine zu Fäusten geballten Hände. Dann wieder ein Seufzen. Er würde noch etwas warten, bevor er sein Handy zucken würde. Vielleicht verspäteten sie sich auch nur...? Uruha wollte die Hoffnung nicht aufgegeben, doch nicht vollkommen alleine zu sein. Yuji hatte er sicherlich mit seiner gestrigen Überreaktion vertrieben, aber zumindest Reita... Da hätte er gedacht, der Bassist würde ihm mit allem, was er bieten konnte, zur Seite stehen! Oder hatte ihn Rukis Verschwinden so sehr mitgenommen...? Er hätte vielleicht Gestern Abend anrufen sollen, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, aber da er selbst mit seinem schlechten Gewissen zu kämpfen hatte und den Schmerz in seiner Brust, hatte er es immer weiter hinausgezögert und nach Mitternacht wollte er dann auch nicht mehr stören, obwohl er sich sicher war, das der Bassist wohl ebenso wie er nicht schlafen konnte. Unweigerlich knabberte er nun an seiner Unterlippe und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, die ihm bereits etwas wirr vom Kopf abstanden, da er sie mehrmals gerauft hatte. Jegliches Styling war eben doch sinnlos... Doch nach 10 Minuten Warten, war selbst Uruhas Geduld langsam überstrapaziert und nachdem er Reita und Kai nicht hatte erreichen können, wollte er aufstehen, um alleine zum Markt zu gehen, wo er dann wohl bis in die Nacht, wenn's sein musste, versteckt lauern und warten würde. Darauf warten würde, das er jemanden sah, der sich irgendwie merkwürdig verhielt oder verdächtig aussah. Jedenfalls war Nichtstun keineswegs etwas, was er machen wollte und obwohl er in seinem Zustand lieber sein Bett sehen sollte, anstatt einen überfüllten Marktplatz, über dem leise Musik ertönte, die ihn rasch einlullen würde, musste er für Aoi stark sein! Er... Er wäre es für ihn auch gewesen... Er war immer stark für ihn und er... Uruha... hatte ihn immer enttäuscht... Frustriert trat er aus und jaulte schmerzhaft auf, da er sich verschätzt und die untere Treppenstufe traf. Wie konnte man nur die untere Treppenstufe treffen?! Fluchend schüttelte Uruha den Kopf und gerade als er sich erheben wollte, mit dem Blick immer noch zu Boden, gab er einen überraschten laut von sich und fiel zurück auf seinen Hintern, als ein kleiner Hund in sein Blickfeld traf und doch glatt sein Fuß ansprang, der immer noch von seinem Austritt schmerzte. „Hilfäää~ Was is' das?!“, stieß Uruha verwirrt aus und sein Gesicht schien schmerzverzehrt. „Monster, komm her!“, wies jemand, dessen Stimme Uruha sehr bekannt vor kam, den – wahrscheinlich - Hund an, denn dieser ließ tatsächlich von Uruhas Fuß ab, der nun geblendet in die aufgehende Sonne blinzelte. „Tut mir Leid, Uruha. Er ist etwas... stürmisch, der Kleine.“, meinte Yuji, hielt den Hund an der kurzen Leine nahe seiner Füße und blickte Uruha unsicher an. „M-Monster ja...? Uhm... Wo hast du denn den Hund her?“, entgegnete der Blonde in des und stand nun endlich ungehindert auf. Um Yuji nicht in die Augen sehen zu müssen, musterte er lieber den Hund eingehend. „Wollen wir rein?“ „Hm... was? Eh... ja, natürlich...“, murmelte Uruha und trat zur Seite. Und als Yuji näher zu ihm trat, um die Tür des Café aufzuschließen und der Hund ihn freudig anbellte, überkam ihm wieder das ganze schlechte Gewissen, mit dem er sich bereits am vorigen Abend herumschlagen musste und als er den Blick endlich hob, um Yuji anzusehen, erschrak er. Yuji sah... um ganz ehrlich zu sein... scheiße aus! Aber er selbst war auch nicht grad' besser dran. Sich nun noch mieser fühlend, da er glaubte, der Urheber Yujis Zustandes zu sein, bemerkte er nicht, während er den Boden taxierte, das Yuji bereits das Café betreten hatte und darauf wartete, das Uruha eintrat. „Ano... Uruha? Willst du da Wurzeln schlagen?“, fragte dieser und bemerkte natürlich die angespannte Stimmung, die nun noch dringlicher wirkte und sein Gemüt trauriger werden ließ. Wie konnte es nur soweit kommen...? Überrascht und verwirrt zugleich, blickte Uruha auf und als er direkt in Yujis Augen sah, schlug er schuldbewusst die Augen nieder, nickte jedoch und folgte ihm mit unsicheren Schritten in das Café, wo er sich schnell den nächstbesten Platz suchte, um sich hinzusetzen und seine wackligen Beine unter einem der Tische zu verstecken, sodass sie nicht weiter auffielen mögen. Doch Yuji schien sich Zeit zu lassen, denn er war wieder aus dem Café getreten, um den Hund draußen an einer Laterne anzubinden, was dem Hund gar nicht zu gefallen schien, denn immer wenn Yuji die Leine um die Laterne binden wollte, sprang der Hund seine Hände an und Yuji zuckte jedes mal wieder zurück, ehe er eine Weile brauchte, um es erneut zu versuchen. Verwirrt sah Uruha ihm aus dem Schaufenster aus zu. Es schien ihm, als hätte Yuji Angst davor, das der kleine Hund ihn beißen könne. War es denn nicht sein eigener, oder warum schien Yuji nicht mit ihm zurecht zu kommen? +~+ „Verflucht... Bitte... Du musst doch nicht lange hier draußen warten und reinnehmen? Das hättest du wohl gerne...“, murrte Yuji und versuchte es erneut, dich wieder bellte der Kleine und versuchte seine Hände mit seinem kleinen Apfelförmigen Kopf wegdrücken zu wollen. Der Blonde biss sich auf die Unterlippe. //Er tut dir nichts, Yuji...//, versuchte er sich erneut einzureden und wollte es erneut probieren, dich je verbissener er es versuchen wollte, desto mehr schien der Hund sich wehren zu wollen. „M-... Winnie, aus!“, sagte Yuji etwas harsch, doch der Kleine schnappte jetzt nach der Leine, die Yuji bei dem Anblick seiner Beißerchen vor Schreck losließ. Und kaum hatte der Hund gemerkt, das er nicht mehr in irgendeiner Weise festgehalten wurde, nahm er die Beine in die Hand und lief die Treppen zum Café hinauf, stemmte sein kleines Köpfchen gegen die Tür, bis sie einen kleinen Spaltbreit offen stand und schlüpfte hindurch. Und ein etwas hilflos wirkender Yuji hinterher. Doch als dieser das Café betrat, stand Uruha vor ihm und sah ihn zweifelnd mit hochgezogenen Brauen an, während er das Köpfchen des Hundes streichelte, den er problemlos eingefangen zu haben schien. Yuji schluckte. „Ano... Ist nicht mein Hund.“, versuchte er verlegen zu erklären und schloss seufzend die Tür hinter sich. „Das.. Yuji, habe ich gemerkt und jetzt setz dich bitte endlich, bevor du mir noch umfällst.“, bat ihn Uruha rücksichtsvoll und ließ Yuji überrascht aufblicken. „Und jetzt schau nichts so...“, setzte Uruha zerknirscht hinzu und wandte sich ab, um sich wieder zu setzen und ein immer noch verwirrter Yuji setzte sich ihm gegenüber. Nach kurzem Schweigen, war es Uruha wieder, der sie durchbrach. „Darf ich ehrlich sein?“ Yuji sah fragend auf. Zuvor hatte er beobachtet, wie gut Uruha mit dem Hund auszukommen schien. „Du siehst scheiße aus.“ „Das Kompliment gebe ich gerne zurück.“, erwiderte Yuji mit bissigem Unterton und verschränkte die Arme vor der Brust. Nun sah Uruha auf. Sein Blick wirkte traurig, fast so, als würde er seine Worte bereuen, aber warum sagte er es denn? „Yuji ich... Es tut mir Leid.“ Der Blonde wandte ihm zur Antwort den Blick ab, was Uruha seufzen ließ. „Auch das, was ich dir Gestern vorgeworfen habe.“ Uh~ Jetzt kam der unangenehme Teil...~ Mit immer noch grimmiger Miene sah Yuji auf. „Nein, mir tut es Leid.“, begann er und Uruha schaute verdutzt drein. „Hä, aber ich-“ Doch Yuji unterbrach ihn. „Wenn ich dich das nächste Mal aufmuntern will, lass ich es blieben, okay?“ Uruha blinzelte erst verwirrt, dann verstand er und hob schnell die Hand, um Yuji damit zu sagen, er solle ihm nun zu hören. „Hör auf... Bitte... Ich habe Gestern genug deswegen ein schlechtes Gewissen gehabt und mich gequält, weil ich einen Freund beschuldigt habe, etwas getan zu haben, das ich ihm nie zutrauen könnte, aber... es dennoch getan habe. Ich weiß auch nicht, warum ich das gesagt habe, YujI! Bitte, glaube mir! Es tut mir ehrlich Leid. Wenn ich könnte, würde ich's rückgängig machen und-“, wollte Uruha sagen, doch nun unterbrach ihn Yuji wieder, dieses Mal jedoch mit einem erleichterten Lächeln. „Schon gut, Uruha. Mehr als deine Einsicht und deine Entschuldigung wollte ich nicht hören. Ich verzeihe dir. In verzweifelten Momenten kann man manchmal Dinge tun, die man nie getan hätte und Dinge sagen, die man nicht sagen wollte. Doch da wir beide zu denen gehören, die gemeinsam leiden müssen, müssen wir gerade jetzt zusammenhalten und uns stützen. Alleine schaffen wir es nicht, das ist dir hoffentlich bewusst?“ Verstehend und erleichtert zugleich nickte Uruha hastig und stand auf, um den Hund abzusetzen und auf Yuji zuzugehen, der sich nun auch erhob. „Danke, Yuji. Danke, das du mir verzeihst.“, sagte Uruha mit nun zitternder Stimme und nahm Yuji in die Arme, der erleichtert über die schnelle Aussprache, seinen schnell gewonnenen Kumpel in die Arme schloss. „Dafür sind Freunde doch da, oder?“ „Dafür das ich dich kaum kenne und auch erst seit wenigen Tagen, bist du voll okay, weißt du das?“ „Danke, du aber auch und wenn du deinen Aoi wieder hast, werde ich es sein, der dich zu diesen Therapiestunden begleitet. Du musst dein Problem endlich in den Griff bekommen, wenn ihr glücklich werden wollt.“ Uruhas griff verstärkte sich und schließlich brach auch der Damm. „Danke Yuji. Und ich werde dich zu deinem Glück zwingen.“ „Ach ich glaub, da musst du mir nicht lange helfen.“, meinte Yuji breit lächelnd und klopfte Uruha mitfühlend auf den Rücken. „Und jetzt sag nicht, das du weinst. Komm schon Uruha... Wir müssen doch stark sein, oder? Wenn du jetzt weinst, dann... dann...“, begann Yuji mehrmals, doch die Stimme versagte ihm. Stattdessen verloren nun beide stumme Tränen, während das kleine Monster von Takeru um sie herum tollte und aufgeregt bellte. Lächelnd beobachtete Yuji ihn, wenn er in sein Blickfeld trat und wischte sich schon recht bald die Tränen aus dem Gesicht, nachdem er sich langsam aus Uruhas Umarmung gelöst hatte. Er biss sich auf die Unterlippe, als ihm Uruhas Aussehen wieder bewusst wurde. „Wir zwei... gehen heute nicht zum Marktplatz.“, sagte er nun mit versucht fester Stimme und wurde sogleich entsetzt angesehen. „A-aber Yuji...!“ „Nichts aber Yuji! Schau dich doch an! Schau uns an! Wir schaffen das nicht, okay? Wir gehen jetzt nach Hause und schlafen uns aus. Zumindest sollten wir das versuchen... und danach werde ich der Polizei Bescheid geben.“ „A-aber Yuji!“, fing Uruha wieder an, während seine Augen immer größer wurden und er sich an einem der Stühle festhalten musste, um nicht umzukippen. „Ja... du weißt, was das bedeutet...“, murmelte der andere jedoch unbekümmert weiter und fuhr sich über die müden Augen. „Wo sollen wir denn hin?“, fragte Uruha nun und schluckte. Nun musste er sich doch setzen und fiepte jäh erschrocken auf, als Yujis Hund ihm auf den Schoß sprang und gekrault werden wollte. „Ist das nicht egal wohin? Hauptsache weg von hier! Ich will nicht mehr länger mit ansehen, wie immer mehr unserer Freunde verschwinden! Wir können doch eh nichts tun... Wir müssen uns auf die Polizei verlassen.“, meinte Yuji und knabberte nachdenklich an seiner Unterlippe. „R-rufst du mich vorher an...?“, fragte Uruha mit schwacher Stimme, nachdem sie einander kurz angeschwiegen hatten. „Was? Eh... ja, mache ich. Masato und Chiyu wissen schon Bescheid. Kagrra, und Kra sind eh auf Achse. Den wird nichts passieren, aber ich werde ihnen jeweils eine SMS zukommen lassen, damit sie zumindest gewarnt sind.“ „Und der Zirkus?!“ „Um die wollen sich Masato und Chiyu kümmern.“, erklärte Yuji schulterzuckend und setzte sich nun auch, während er zusah, wie Uruha den Hund hinter den Ohren kraulte. „Ich muss noch Reita Bescheid geben!“ „Ja, aber tu das, wenn ich ich dir Bescheid gegeben habe. Noch kann er nicht wissen, was ich vorhabe und ehe wir etwas überstürzen, bleibst du lieber im Lande.“ „I-im Lande?? Heißt das, ich muss Japan verlassen?!“, rief Uruha entsetzt und stoppte das Kraulen, was den Hund zum Aufbellen brachte. Sofort kraulte der Blonde den Kleinen weiter, nachdem er kurz zusammengezuckt war. Nachdenklich schwiegen sie sich einige Minuten an. „Aber ich kann Reita trotzdem davon erzählen. Ruki ist schließlich auch... verschwunden und er sollte es wissen, bevor er irgendwas dummes tut.“ Yuji schüttelte nur verstehend den Kopf. „Am besten ich geh jetzt, bevor ich noch auf diesem Tisch einschlafe.“, meinte er und stand etwas wacklig auf. „Komm Kleiner.“, sagte er zu dem Hund, der sich jedoch nicht rührte. Uruha stubste den Hund an, doch dieser schien auf seinem Schoß schlafen zu wollen. „Hat er keinen Namen?“ Genervt murrte Yuji auf .“Monster, komm jetzt!“ „M-Monster?“, wiederholte Uruha mit gehobener Braue, doch der Hund sah tatsächlich auf. „Du willst doch nur wieder getragen werden.“, murrte Yuji und nahm sich die Leine, die auf dem Boden lag. „Monster ist einer der vielen Namen, die Takeru ihm gegeben hat.“, setzte er aufklärend hinzu und Uruha nickte, jedoch mit gerunzelter Stirn. „Musst du nicht verstehen. Ich tu's ja auch nicht.“, meinte Yuji und zog an der Leine und endlich sprang der Kleine von Uruha Schoß. „Okay, dann...“, begann er unsicher und legte die Stirn erneut in Falten. „Na ja... bis heute Abend und dann... bis alles wieder so ist, wie es sein soll.“, setzte er fort und lächelte Uruha aufmunternd an, der ihm ebenfalls lächelnd zunickte. „Ja, aber wir bleiben im Kontakt, ja?“ „Natürlich.“, versicherte ihm Yuji und streckte den Daumen in die Höhe, ehe er noch kurz unsicher so verweilte und dann schon das Café verlassen wollte, als ihm wieder etwas einfiel. „Ach so...~ Du musst vorraus gehen. Ich hab den Schlüssel.“ Verständlich nickend kam Uruha seiner Bitte nach und so konnte Yuji von außen die Tür schließen. „Hoffentlich nehmen sie ihm nicht das Café weg. Ich weiß ja nicht, wann die normalerweise die Miete haben wollen.“ „Was wirst du tun?“ „Mich um den Hund kümmern, aber... das Café...? Ich warte erstmal ab, was kommt.“ Wieder nickte Uruha, unsicher und schließlich seufzend. „Was hast du, Uruha?“ „Ich... hab ein schlechtes Gefühl im Magen, wenn ich daran denke, einfach das Land zu verlassen.“ „Hm... Mir geht es nicht anders. Ich war noch nie außerhalb, aber wer weiß, wie krank der Typ wirklich ist und ich will meinen Takeru lebend wieder in die Arme schließen können.“ „Mhm... Okay, dann... komm gut nach Hause.“ „Danke und pass du auf, wo du hintorkelst. Du kannst ja kaum noch stehen.“, merkte Yuji besorgt an und rieb sich über die Augen, gähnte auf. „Tut mir Leid.“ „Schon okay.“ „Okay dann bis später.“ „Hm...“ „Und sag Reita, er soll sich bereit halten.“ „Hm... Rei? Ach ja... Ja, mach ich.“, sagte Uruha noch und hob die Hand zum Abschied, ehe er sich umwandte und nach Hause ging. Ebenso wie Yuji, der wieder mit Takerus Hund zu kämpfen hatte. Uruha indes zückte sein Handy und unterdrückte dabei ein Gähnen. Verdammt... wenn er könnte, würde er jetzt auf der Stelle einschlafen. Als er erneut gähnen musste, meldete sich Reita. „Schöne Begrüßung.“, murrte er. „T'schuldigung. Ich bin nur schrecklich müde.“ „Hört man dir an.“ „Rei?“ „Hm...“ „Wo bist du?“ „Das ist unwichtig.“ Verwirrt hob Uruha die Brauen. „Bist du etwas schon auf dem Marktplatz? Wir wollten uns doch eigentlich treffen?“ „Hab ich vergessen.“ „Wie vergessen?“, wiederholte Uruha misstrauisch und stolperte über einen Stein. Dann grummelte er. „Also bist du es?“ „Was?“ Uruha seufzte. „Auf dem Marktplatz.“ „Nein und wenn du schon so fragst, geh ich mal davon aus, das du nicht da bist.“ „Das ist... richtig. Tut mir Leid Reita, aber es ist wohl sinnlos, selbst etwas zu unternehmen. Es würde nur wieder jemand entführt werden. Yuji und ich gehen nach Hause... Schlaf nachholen und Masato und Chiyu sind auch zu Hause geblieben. Was hast du vor? Du willst doch nicht alleine dorthin oder?“ „Nee, verstehe schon.“, lächelte Reita und erstarrte, als er das Kleid sah, welches Saga grinsend hochhielt. Reitas Augen formten sich zu Schlitzen. Doch ehe er ein bissiges Kommentar abgab, biss er sich auf die Unterlippe und nahm dem größeren das rosa Lolita Kleidchen ab. Sein Gesicht wirkte verkrampft. „Was ich vor habe? Wenn ihr nicht kommt, wohl nichts. Alleine? Nein...“, log Reita und schlüpfte aus seinen Schuhen, Saga den Rücken zugewandt. „Rei, du hast doch was vor...?“, war sich Uruha sicher und verkniff sich ein erneutes Gähnen, während er sich an einer Laterne festhalten musste. „Ich habe nichts vor, außer im Selbstmitleid zu baden, okay?“, giftete Reita nun und Uruha zuckte zusammen. „Tut mir Leid Reita... Yuji ruft heute Abend oder spätestens morgen früh die Polizei, das heißt, du musst von hier verschwinden, wenn du überleben willst. Ich würde dich vorher anrufen, dann musst du dich aber mit Sack und Pack aufmachen und das Land verlassen.“, erklärte der Blonde und Reita hob kritisch die Brauen. „Ach und du meinst das hilft?“ „Wir... wir haben keine andere Wahl. Versteh doch... oder willst du nicht, das Ruki zurückommt?“ „Natürlich!“, entgegnete der Bassist angeschlagen und schüttelte den Kopf. „Ich finde, ihr solltet nur nichts übertreiben. Wie sollen so viele Freunde von den dreien auf die Schnelle von hier verschwinden? Schon mal da drüber nachgedacht..?“ Uruha erstarrte. Dann biss er sich auf die Unterlippe und senkte den Blick. „Das... das wird schon. Es ist ja egal, wohin wir fliegen, Hauptsache weg.“ „Abwarten und Tee trinken.“, meinte Reita gereizt. „Geduldet euch einfach noch ein wenig.“ „Wir können nicht warten, Reita... Wir können nicht mehr warten!“, meinte nun wiederum Uruha gereizt, der nicht verstand, warum Reita ihn nicht verstehen wollte. Der Bassist seufzte. „Ruht euch aus und denkt drüber nach. Die Flucht hilft niemanden.“, meinte er und legte auf. Uruha sah nur verdutzt darauf, blieb noch ein Weilchen auf der Stelle stehen, als hätte er Wurzeln geschlagen und taumelte nach einer Weile mit unruhigem Herzklopfen nach Hause. +~+ „Es kann losgehen, Saga.“ „Wird aber auch mal Zeit...~ Ich warte schon sehnsüchtig auf diesen Anblick.“ „Treibs nicht zu bunt.“ „Bunt ist ein gutes Stichwort, aber rosa steht dir besser.“, gurrte Saga belustigt und sah mit blitzenden Augen zu, wie Reita sich vor ihm auszog und in das rosa Lolita Kleidchen schlüpfte, bei dessen Anblick Reita Mundwinkel gefährlich zuckten und seine Miene verriet, wie viel es ihm kostete, das gute Stück nicht in der Luft zu zerreißen. „Halts Maul!“, knurrte Reita und warf Saga einen giftigen Blick zu. Dieser hob belustigt die Hände. „Oho~ und wie will der Tiger es schaffen, mir den Mund zu stopfen?“ Das er Reita dabei zuzwinkerte und sich über die Lippen leckte, machte es nicht erträglicher für diesen, der dem Größeren nur zu gerne eine reingewürgt hätte, doch leider brauchte er ihn noch, als knurrte er nur wieder und vermied jegliches Kommentar, indem er sich erneut auf die Unterlippe biss. „Und wenn du es wagen solltest, davon Bilder zu machen, bring ich dich um!“, drohte er Saga schließlich und forderte ihn stumm dazu auf, den hinteren Reißverschluss zu schließen, während er grimmig die Arme vor der Brust verschränkte. Das Saga dabei mehr als großzügig über seinen freien Rücken strich, versuchte der Schwarz-Blondhaarige zu ignorieren, konnte sich allerdings ein verächtliches Schnauben nicht verkneifen. „Saga! Ich bin niemand, an dem du dich vergreifen solltest! Und das sage ich dir jetzt schon zum wie vielten Mal?“ „Hab aufgehört zu zählen.“, erwiderte Saga nur belustigt und verdrehte die Augen. „Spielverderber...“ „Einer von uns beiden muss ja ernst sein! Und da du das nie kannst... bleib ja nur ich über und falls du es vergessen haben solltest, das hier tue ich nicht, um dir einen Gefallen zu tun, sondern um Ruki und die anderen zu befreien, also benimm dich gefälligst und hilf mir!“, donnerte Reita und wandte sich zu Saga um, der nun mit gehobenen Brauen einen Schritt zurück trat. „Bist du auch so... hitzig beim Sex?“, fragte er schließlich und trat noch einen zurück, als Reita nun mit gehobener Faust auf ihn zukam. Als Saga die Wand des Wohnwagens hinter sich spürte, hob er reflexartig die Hände, um sein hübsches Gesicht zu schützen und kniff die Augen zusammen. Doch der Schlag blieb aus. „Das geht dich gar nichts an!“, hörte er Reita sagen und als er durch die Finger zu diesem blinzelte, merkte er deutlich, wie sehr Reita sich zurückhalten musste. „Gut... Ich hör ja schon auf.“, seufzte Saga ergeben und drängte sich an Reita vorbei zu seinem Schminktäschchen. „Dann setz dich mal irgendwohin, damit ich anfangen kann.“ „Danke...“ „Hm...“ Gedrücktes Schweigen folgte, in dem Reita sich auf einen der stilvollen Stühle niederließ, die Saga in seinem Wohnwagen stehen hatte und Saga, der in seinem Täschchen gefunden hatte, was er suchte, sich zu Reita begab, der ihn immer noch misstrauisch beäugte. „Keine Sorge. Ich hab deine Drohung schon verstanden.“, meinte Saga barsch und nahm sich einen weiteren Stuhl, um ihn vor Reita zu schieben, um sich darauf niederzulassen. „Ist wahrscheinlich auch die einzige, mit der du wieder 'normal' in der Rübe wirst.“, meinte Reita bissig und ballte die Hände zu Fäusten, als Saga seine Hände in Reitas Nacken wandern ließ, der kurz inne hielt, um ihm einen wütenden Blick zuzuwerfen. „Möchtest du mich weiter runtermachen, oder soll ich dir nun helfen?“ „Weiß nicht... Wenn du mir sagst, was du da gerade tust... Kann es sein, das ich dich wirklich schlage, es seidenn-“ „Halt einfach die Klappe Nasentanga, oder meinst du, du kannst mit dem Ding weiter so rumlaufen?“ Fragend hob Reita die Brauen, als er jedoch verstand, auf was Saga hinaus wollte, zogen sie sich ärgerlich zusammen. „Du willst doch nicht etwa-...“ „Oh doch, das will ich. Stell dich nicht so an, Riesenbaby.“ „Saga, es reicht! Wenn du es wagen solltest sie auch nur anzufassen, dann-“ Dann was?“, fragte Saga gelangweilt, zog an dem nun geöffneten Knoten und hielt sein Nasenband abschätzend zwischen ihnen in der Luft. Reita war inzwischen erstarrt und starrte Saga mehr als wütend an, durchbohrte ihn fast, krallte sich in das Holz unter sich. „Mein Gott, es ist nur ein Stück Stoff. Jetzt hab dich nicht so. Aber... ich muss sagen...“ „Sprich es lieber nicht aus, wenn du weiterleben willst.“, drohte Reita wieder her seiner Sinne und entriss ihm das Band. „Du hast eine süße Stubsnase.“, sprach Saga jedoch ohne mit der Wimper zu zucken weiter, als hätte er Reitas Drohung nicht gehört und als dieser wieder die Fäuste hob, um ihn womöglich für seine Worte eine reinzuschlagen, packte Saga dessen Handgelenke und drängte diese mit ernster Miene gegen die Wand, an der Reita saß und der ihn nun überrascht anblickte. „Ich hab mehr Kraft in den dünnen Ärmchen als du dachtest, hm? Ich möchte dich nur mal daran erinnern, wer angekrochen kam und um meine Hilfe gebettelt hat. Außerdem-“ „Ich habe nicht gebettelt!“ „Außerdem scheinst du hin und wieder zu vergessen, warum du das hier tust.“ „Ich weiß genau, warum ich das tu!“ „Und warum drohst du mir ständig und vertraust mir und meinen Schminkkünsten nicht einfach?“ „Weil man dir nicht vertrauen kann!“, meinte Reita mit ernster Miene und entließ den Druck aus seinen Armen, wodurch Saga ihn nun, das er Reitas klare Worte an den Kopf geworfen bekommen hatte, seine Hände von ihm nahm und sie stattdessen an seinen Körper führte. „Das ist nicht... wahr...“, murmelte Saga getroffen und hatte den Blick gesenkt. „Man kann mir sehr wohl vertrauen.“ „Ach ja?“, fragte Reita voll Hohn, wofür Saga den Kleineren nur zu gerne geschlagen hätte, aber auf eine Raufferei konnte er verzichten. Womöglich würde Reita seinem hübschen Gesicht dadurch nur schaden. Wütend sah er wieder auf. „Ja.“, antwortete er kühl und ihre eisigen Blicke trafen sich. „Schminkst du mich jetzt?“ „Warum sollte ich das noch? Scheinst mich ja zu hassen, wie all die anderen.“ „Das... ist nicht wahr.“ „Ach ja?“ „Ja.“ „Und... warum sollte ich dir das glauben?“, fragte Saga gereizt und Reita hob die Hände. „Weil ich dann nie zu dir gekommen wäre, oder? Und ich würde mich nicht zurückhalten, wenn ich dir eine reinhauen wollen würde.“ „Sehr tröstlich. Du bist echt ein Holzkopf.“ Reitas Augen verengten sich bei Sagas Worten erneut zu Schlitzen. „Fängst du nun an?!“, wollte er schließlich mit drängender Stimme wissen. „Warum?“ „Weil... ich deine Hilfe brauche.“ „Ach ja?“ Reita knurrte. „Ja...!“ „Was sagt man?“ „... Bitte...“ „Geht doch und jetzt halt still. Ich will das so schnell wie möglich hinter mir bringen.“ “Pah... Geht mir nichts anders...“ „Halt einfach die Klappe.“ „...“ ~+~ „Dürfte ich erfahren, was ihr da tut...?“, fragte der Entführer gereizt, nachdem er den etwas stickigen Raum betreten hatte direkt an Takeru und Ruki, die aufgrund der Geräuschkulisse aus ihrem unruhigen Schlaf gerissen wurden. „Ich habe nichts von Kuscheln gesagt.“, setzte der Mann hinzu und bewegte Ruki zum Aufsetzen, was diesen das Gesicht verziehen ließ, da ihm alles aufgrund des harten Bodens schmerzte. „Wärst du in dort geblieben, wo ich dich hingebracht habe, hättest du die jetzt nicht.“, meinte der Entführer wissend und mit einem Hauch von Mitleid? Nein, das musste sich Ruki eingebildet haben. Er versuchte etwas zu sagen, aber die Binde um seinen Mund ermöglichte es ihm noch immer nicht. Mühelos hob der Mann ihn hoch und brachte ihn wieder zurück auf das Heu, welches sich unter ihm bog. „Es gibt Essen.“, erklärte der Unbekannte und öffnete problemlos den festen Knoten an Rukis Hinterkopf, der erst versucht hatte, den starken Händen zu entkommen. Kaum hatte Ruki bemerkt, dass das Tuch oder was auch immer von seinem Mund verschwunden war, atmete er erleichtert auf und sog gierig die stickige Luft in sich ein, was ihn husten ließ. „Vermisst du jemanden in deinem Leben...? Deine wahre Mutter vielleicht...? Einen Bruder...?“, fragte der Entführer mit leiser Stimme, jedoch nah an Rukis Ohr, sodass dieser aufschrak und erstarrte, als er dessen Frage verstand. Irritiert verzog sich seine Stirn. „Du widerst mich an...!“ „Antworte mir gefälligst!“, bellte der Mann nun und legte seine Hand an Rukis Kehle. „Und antworte mir ehrlich.“ „Ich weiß nicht, was dieser Scheiß soll und was du mit uns vor hast, aber du wirst nicht-“, begann Ruki und gab einen erstickten Laut von sich, als sich seine Kehle zuschnürte. Takeru vergaß aus Angst um Ruki seine Vorsicht und schrie verzweifelt los: „Lass ihn in Ruhe!“ Überrascht hob der Mann den Blick. „Oh...~ Da kann ja jemand sprechen.“, knurrte er wenig begeistert und ignorierte Takeru vorerst wieder. Um den würde er sich später kümmern. „Also?“, fragte er ruhig und musterte genauestens Rukis Gesichtszüge, verglich sie, wie er es bei allen anderen vor ihm bereits getan hatte. Jedoch erfolglos... „N-ne... nei...n...“, brachte Ruki gequält hervor und stieß einen erleichterten Laut aus, als sich der Druck um seine Kehle lockerte. „Lass Ruki in Ruhe, du... du... Mistkerl!“, schrie Takeru wieder und gab ein überraschtes Quiecken von sich, als das bereits angeschlagende Stuhlbein durchbrach und ihn nach hinten zu Boden riss und erstarrt liegenblieb. „Super... Als hätte ich tausende dieser Stühle. Könnt ihr nicht einmal still sitzen?“, giftete der Entführer, seufzte dann jedoch auf und widmete sich wieder Ruki, der, als er ihn ansprach, wieder den Kopf ihm zuwandte. „Gut...“, seufzte der Entführer erneut und als Ruki wieder seine Schimpftiraden loslassen wollte, stopfte ihn der Mann mit einem Löffel voll Brei den Mund. Ruki würgte überrascht, schluckte das Zeug, was wohl Haferbrei oder. .. irgendwas ähnliches sein musste, hinunter und verzog das Gesicht. „Sei froh, das du überhaupt was bekommst.“, murrte der Mann wieder und kaum hatte Ruki den Bissen hinunterschlucken können. Hatte er ihm auch schon den nächsten Löffel in den Mund geschoben. Widerwillig zwar, aber dem Hunger nachgebend, aß Ruki immer gieriger, bis der Nachschub innehielt. „Was-?“, stieß er fragend aus, doch der Entführer lachte nur kurz und trocken auf. „Du isst mir noch die Haare vom Kopf. Das reicht.“, meinte er und suchte in seiner Tasche nach einen neuen Tuch, das er Ruki umbinden konnte. „Lassen sie uns gehen! Wir haben doch gar nichts getan!“, rief Ruki verzweifelt, doch der Entführer schüttelte nur mit dem Kopf, was der Sänger nicht sehen konnte. „Bald...“, murmelte er und band Ruki wieder das Tuch um den Mund, sodass dessen Worte erstickt wurden. Verwirrt über dieses eine gemurmelte Wort und die Frage, die zuvor noch gestellt bekommen hatte, dachte er gar nicht daran, sich in irgendeiner Weise zu wehren. Zumal er dies eh nie alleine schaffen würde, aber was wollte der Entführer mit dieser Frage bezwecken? Dieser hatte sich nun Takeru zugewandt, der noch etwas benommen von dem Aufprall mit dem Boden dalag und kein Wort über die Lippen brachte. Der Entführer beugte sich über ihn und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, was Takeru wegzucken ließ. „Fass mich nicht an!“, stieß er mit erhöhter Stimme aus und strampelte mit den Beinen so gut es eben ging, doch er erwischte den Mann nicht, der ihnen das angetan hatte. „Was hast du mit Ruki gemacht...?“ Der Mann lächelte. „Nichts...~“ „Lügner!“ „Wenn du meinst.“, erwiderte der Unbekannte und versuchte Takeru nun von den Stuhlresten zu befreien, wodurch die Seile, die ihn daran gefesselt hatten, sich lockerten. Doch nicht mal jetzt konnte Takeru sich wehren, so stark war der andere, der ihn mühelos zu Boden drückte. „Was... was willst du von uns?“ „Nur eine Antwort.“ „Was...?“, fragte Takeru verwirrt und wandte den Kopf von links nach rechts, als sich Arme von hinten um ihn schlangen und ihm auf die Beine halfen, wobei die Stricke ganz von diesen abfielen. Doch Takeru trat nicht aus. Auch wenn er und die anderen entführt wurden, gerade fühlte er sich nicht bedroht, also warum jetzt ausrasten und alles auf den Gipfel treiben? Sie konnten froh sein, das er noch... 'nett' zu ihnen war. „W-was für eine Antwort?“, wollte er wissen und gab einen überraschten Laut von sich, als er umgedreht wurde und voran getrieben wurde, ins Ungewisse. Ganz nah spürte er das fremde Gesicht an seinem und ein Schauer überkam ihn. //Was hat er vor?// „Takeru...“, fing der Entführer an und Takeru hätte, wenn es ihm möglich wäre, die Augen aufgerissen, als er seinen Namen hörte. „Aber woher...?“, wollte er wissen, doch der ihm Unbekannte(?) redete einfach weiter. „Ich weiß nicht warum, aber... irgendwie habe ich Hoffnungen, das du es bist, den ich schon so lange suche...“ Irritiert stolperte Takeru über einen Widerstand. „W-was redest du da?“ Doch wieder sprach der Entführer weiter. „Takeru, sag mir bitte, ob du einen Bruder vermisst und was mit deiner Mum ist...?“ „M-mit Mum? Der geht’s gut, denk ich. War schon lange nicht mehr bei ihr, seid ich das Café habe, aber ich vermisse keinen Bruder. Warum fragst du sowas und woher... woher kennst du meinen Namen?“ „Das... ist nicht wichtig...“, murmelte der Unbekannte und Takeru glaubte eine Spur Enttäuschung aus seiner Stimme heraus zu hören. „Bist du sicher?“, wurde er plötzlich gefragt und Takeru fiepte erschrocken auf, als er plötzlich umgedreht und zurück geschubst wurde, doch er fiel weich und neben sich spürte er eine Bewegung. „Ruki?“ Der Angesprochene versuchte etwas zu sagen, doch Takeru verstand nichts von all dem. Also wandte er sich wieder an den Entführer. „Ja, ich bin mir sicher. Ich war schon immer ziemlich... na ja... anders drauf und Paps hat mal zur Sicherheit, weil er einfach nicht glauben konnte, das ich sein Sohn bin, einen Vaterschaftstest machen lassen.“, erklärte Takeru und musste grinsen, als er an sein Gesicht zurückdenken musste, als sich herausstellte, das er tatsächlich von ihm war. „Und deine Mum...?“ „Was soll mit ihr sein?“ „Ist sie wirklich deine Mutter?“ „Was soll das?! Natürlich ist sie meine Mutter!“, meinte Takeru nun mit scharfer Stimme und zuckte zusammen, als sich der Untergrund unter ihm bewegte. Der Entführer hatte sich zu ihm gekniet und zog nun mit enttäuschter Miene ein Schälchen mit Essen heran. „Okay... Schon gut... Hier iss...“, murmelte er noch und als Takeru etwas erwidern wollte, hatte er auch schon den Löffel im Mund und musste, so wie Ruki zuvor, erschrocken husten, bevor er schließlich den Brei hinunterschluckte. Nachdem die Fütterung vollbracht und Takeru ein neues Tuch um den Mund gelegt und am Hinterkopf zugeknotet wurde, stand der Entführer schweigend wieder auf und ging auf eine dunkle Tür zu, hinter der er Aoi verfrachtet hatte. Als er den Raum betrat, fiel ihm als erstes der hängende Kopf auf und nachdem der Mann die Tür hinter sich geschlossenen hatte, stubste er den Schwarzhaarigen an, damit er wach wurde. „Hey du, wach auf!“, rief er und Aoi zuckte erschrocken aus seinem Schlaf, erkannte Schwärze. Dann versuchte er seine schmerzenden Beine und Arme zu bewegen, aber irgendetwas hinderte ihn daran. //Was ist denn passiert?//, fragte er sich verwirrt und wandte den Kopf von Links nach Rechts. Na wenigstens konnte er das noch, aber was zum Henker, hatte man mit ihm angestellt und warum? „Wo bin ich hier und was sollen die Fesseln?!“, wollte er erzürnt wissen und ihm fiel wieder ein, das er ja entführt worden war. Sofort legte sich seine Wut, denn nun kroch auch die Angst in ihm hoch. //Wie konnte ich das nur vergessen? Verdammt! Uruha... nein...// Doch der Entführer bekam den Wandel nicht mit. Er schüttelte nur grinsend den Kopf. „Das... hast du schon einmal gefragt und ich werde dich hüten dir zu sagen, wo du dich befindest. Die Fesseln sind nur zu deiner und meiner Sicherheit. Ich will dich etwas fragen... und antworte mir ehrlich.“, warnte er Aoi und tippte ihn gegen die Stirn. Aufgrund der plötzlichen Nähe zog dieser den Kopf zurück, verzog jedoch schmerzhaft das Gesicht, als es knackte. „Suchst du einen dir lange verschollenden Bruder und kennst deine wahre Mutter nicht?“ Schweigen. „Was ist denn das für eine dämliche Frage? Also von einem Entführer hätte ich echt mehr erwartet. Warum willst du so etwas wissen?! Kennen wir uns... etwa?“ „Nicht, das ich's wüsste... aber... sag schon. Deine Antwort.“, drängte der Mann unruhig und war schon etwas verwirrt aufgrund der halbwegs... na ja... normalen Reaktion des Schwarzhaarigen, wo er doch am Tag zuvor so viel Müll von sich gegeben hatte. Unsicher blickte er ihn an, verglich wieder sein Gesicht mit seinem eigenen. „Tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber ich habe eine Mutter, die ich sehr liebe und mein älterer Bruder ist sozusagen mein Vorbild, klar? Ich vermisse niemanden.“, meinte Aoi ernst und wartete ab. Als er ein schweres Seufzen hörte, legte er den Kopf schief. „Warum fragst du mich das...?“ „Warum bist du so... normal?“, entgegnete der Entführer und setzte sich ihm gegenüber. „Was meinst du mit normal? Ich bin immer normal.“ „Nein, das bist du eher nicht. Kannst du dich nicht an Gestern erinnern?“ „Gestern? Na da... hast du mich doch entführt, oder nicht?“ „Schon... und danach?“ „Hm?“ „Was ist danach passiert?“ „War ich bewusstlos...?“, stellte Aoi verwirrt die Frage in den Raum und dachte angestrengt nach. Er konnte sich wirklich nicht daran erinnern. Der Entführer hob die Brauen. „Nein... ganz im Gegenteil. Du hast versucht, mich mit Witzen zum Lachen zu bringen. Bescheuerte Idee.“ „Witze? Warum sollte ich dir Witze erzählen? T-tut mir Leid, aber da musst du dich irren.“, gab Aoi irritiert von sich und hatte die Stirn in Falten gelegt. „Du meintest, das man mit Witzen Freunde machen kann.“ „Das... Das hat mir Mum immer erzählt...“, murmelte der Schwarzhaarige fassungslos und wirkte wie ein Häufchen Elend. Warum konnte er sich nicht daran erinnern? „Woher weißt du das?“ „Das hast du gesagt.“ „Niemals!“ „Doch... hast du.“ Doch Aoi schüttelte den Kopf. Er wollte davon nichts hören! Der Unbekannte legte den Kopf zur Seite. „Du bist seltsam..., aber... das mag ich an dir.“ Aois Gesicht verzog sich. „Klasse... Wenn du Symphatien für mich hegst, bringst du mich wenigstens nicht um, denn hör mir mal zu... Wer auch immer du bist... Ich habe jemanden da draußen, der mich braucht und den ich brauche! Ich weiß nicht, was du von Liebe verstehst oder ob du das kennst, aber... wenn du auch nur ein Fünkchen an Gefühlen in dir trägst, Mitleid vielleicht... dann lass uns bitte gehen!“ „Ich werde euch nicht umbringen.“, sprach der Entführer mit ernstem Gesicht und schüttelte den Kopf, was Aoi zwar nicht sehen konnte, aber dennoch wirkte Aois Haltung weniger angespannt als zuvor. „Und ich weiß sehr wohl, was Liebe bedeutet. Ich habe meine Mutter sehr geliebt... bevor sie starb.“ Nun wusste Aoi nichts mehr darauf zu antworten. Was sollte er auch sagen? Sollte er etwa sein Beileid aussprechen? Sein Beileid gegenüber einem Entführer?! Er senkte den Kopf. Nachdenklich spielte er mit seinem Piercing und überlegte, was er tun sollte. Doch der andere nahm ihm die Entscheidung ab, indem er einfach weiter sprach, als hätte er seit Jahren auf jemanden gewartet, dem er davon erzählen konnte. Warum dies allerdings Aois sein sollte, wusste er selber auch nicht. Vielleicht war es an der Zeit...? „Nachdem sie gestorben ist, habe ich sie gehasst...“ Aoi schluckte. „Und... warum... ?“, fragte er zögernd. „Weil sie mir, bevor sie mich alleine mit meinen Problemen ließ, noch etwas auf den Weg gab... und wegen diesen Worten bin ich auch so geworden, wie ich bin. Ich bin ein Sammler. Ein verfluchter Sammler!“, stieß der Entführer erzürnt und verzweifelt zugleich aus. „Was meinst du mit Sammler. Was... für ein Sammler?“, wollte Aoi mit zittriger Stimme wissen. „Na... sowas wie euch!“, spuckte der Mann aus, der Aoi nun viel mehr als ein allein gelassenes und verzweifeltes Kind vorkam. „Wie meinst du das?“, versuchte er mit ruhiger Stimme zu fragen und biss sich auf die Unterlippe, da diese zitterte. „Na sowas süßes wie euch.“, meinte der Entführer scheinbar verlegen. Irritiert kräuselte Aoi die Nase. „Warum... sammelst du sowas wie uns?“ Der Entführer seufzte. „Ich hab keinen Schimmer, warum ich dir das eigentlich erzähle, aber meine Mutter erzählte mir vor ihrem Tod, das ich noch einen Bruder habe und dementsprechend auch einen Vater, über den sie jahrelang geschwiegen hatte.“ „I-ich versteh nicht...?“, gestand Aoi und biss sich abermals auf die Unterlippe. Wieder seufzte der Unbekannte und Aoi hielt ängstlich den Atem an. „Die einzige Beschreibung, die ich von ihm habe lautet, das er süß ist. Süß... mehr sagte sie nicht. Dann verstarb sie.“ „Oh... und du... suchst nach ihm?“ „Ja... und ich erkenn mich selbst kaum noch wieder. Eigentlich sollte ich mich selbst anekeln, das ich euch das antue und denen vielen anderen vor euch, aber es ist das einzige, was mir einen Sinn in meinem Leben gibt.“ „So ein... So ein Schwachsinn! Denkst du, du findest ihn auf diese Art?! Du reißt Paare auseinander, sähst Verzweiflung, Angst und... und... verdammt nochmal Angst, nur um eine Person unter... unter Millionen von Menschen zu finden?! Gott wenn ich könnte, würde ich dich dafür schlagen! Das gibt’s doch nicht... so was... Kein Lebensziel...“, schnaubte Aoi wutentbrannt und erstarrte, als er eine Bewegung an seiner rechten Hand wahrnahm. Der Entführer hatte sich stumm vor ihm gekniet, löste Aois Hand aus der Fessel und hielt sie in Höhe seines Gesichts. „Dann tus... Ich hab's wohl verdient...“ „Falsch, du hast viel mehr verdient!“, stieß Aoi irritiert aus und war schon kurz davor, dem anderen wirklich eine zu scheuern, als er mit Tränen auf den Wangen bemerkte, das er das nicht konnte. Warum nicht...? Warum konnte er dem Mann nicht wehtun, der so vielen anderen weh getan hat?! //Moment... Viele andere...? Ich hab nie etwas von einem Serienmörder gehört und... er sagte, er tötet nicht. Ja, vielleicht deshalb? Vielleicht weil er einfach ein... ein verzweifelter... Mensch ist, der... der Hilfe braucht? Aoi, ich könnte dich manchmal echt für dein weiches Herz verfluchen!//, sagte er zu sich selbst und hatte unbemerkte seine Hand auf der Wange des Entführers geparkt, der nun überrascht die eben noch geschlossenen Augen öffnete und irritiert bemerkte, das sein gegenüber weinte und ihn... ihn nicht schlug? „Warum tust du mir das an?“ „W-was?“, stieß der Schwarzhaarige erschrocken aus und wollte schon die Hand zurückziehen, als der Entführer seine Hand fasste und sie an seine Wange zurück drückte. Aoi öffnete stumm den Mund, klappte ihn aber wieder zu. „Ich würde es bevorzugen, wenn du mich hasst. Soviel Strafe habe ich verdient. Doch warum tust du es nicht?“ „Weil... weil...“, begann Aoi immer wieder und schluckte. So klappte das doch nicht! Er musste seine Gedanken sammeln. Er atmete noch einmal tief ein und aus, bevor er es noch einmal versuchte. „Weil du meiner Meinung nach, die ich in den letzten Minuten dank dir aufbauen konnte, jemanden vor mir habe, der sich seit Jahren nach Zuneigung und... Liebe sehnt und aus Verzweiflung vom richtigen Weg abgekommen ist. Du brauchst nur einen Stubser in die richtige Richtung.“ „Meinst du...?“, hauchte der Entführer, der einmal alles um sich vergaß und dem Blinden unbewusst näher kam. Eigentlich wollte er ihn nur aus stummer Dankbarkeit umarmen, aber etwas an ihm zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Und als Aoi spürte, wie der Atem des anderen seine Lippen berührte und dessen Nähe, schlug er reflexartig aus. Überrascht kippte der Unbekannte zur Seite, stützte sich mit einer Hand auf dem Boden neben Aois Stuhl ab, während die andere Hand über seine Wange strich. „Wofür war das denn?!“ „Küssen verboten, damit das klar ist! Von solcher Liebe hatte ich nicht gesprochen! Und... auch... weil du mich und die anderen entführt hast.“, meinte der Schwarzhaarige trotzig und war leicht rot geworden. Ja er konnte Uruha gut verstehen, wenn dieser eifersüchtig wurde. Ging es ihm ja nicht anders. Schon allein, wenn er an Saga dachte, dem er am liebsten den Hals umdrehen würde, kochte sein Blut vor Wut. Aber anscheinend hatten beide wohl ihre... 'Fans'? Lag das irgendwie am Aussehen? Er sollte Uruha demnächst mal fragen, woran das liegen könnte. Innerlich klopfte er sich auf die Schulter für diesen Vorschlag. „I-ich dachte... Tut mir Leid.“, murmelte der noch recht junge Mann und erhob sich vom Boden. „Ist ja nichts passiert. Nimmst du mir bitte die Augenbinde ab und machst mich los?“, bat Aoi mit einem unschuldigen Lächeln, doch der Entführer schüttelte den Kopf, ließ ein „Nein“ im Anschluss verlauten, da ihm wieder einfiel, das der andere das nicht sehen konnte. Aoi seufzte enttäuscht. „Kann ich deinen Namen wenigstens wissen...?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Warum sollte ich ihn dir sagen? Damit du mich bei der Polizei verpfeifst?“ „Wenn du ehrlich zu dir bist, weißt du, das du früher oder später eh dort landen wirst und je eher diese Einsicht kommt, desto geringer ist deine Strafe. Außerdem bringt diese Suche nichts. Versuchs doch mal mit Anzeigen oder sowas?“, schlug Aoi gut gemeint vor und bekam ein Schnauben zur Antwort. „Du scheinst dir da recht sicher zu sein.“ „Ähm... ja, das bin ich.“ Wieder ein Schnauben. Stumm stellte der noch immer Namenlose die Schüssel mit Essen auf Aois Schoß, der wieder zusammenzuckte. „W-wa-“ „Dein Essen. Eine Hand hast du ja nun frei. Fütter dich selber. Ich kann deine Anblick gerade nicht mehr ertragen...“ „Geht mir genauso“, erwiderte der Schwarzhaarige voll Ironie und musste grinsen. Was er nicht sah war, das auch der ihm Fremde, der ihm gar nicht mehr so fremd erschien, leicht grinsen musste. Doch kurz bevor der Entführer die Tür öffnete, um zu verschwinden, wandte er sich noch einmal mit leiser Stimme an Aoi, während seine Stirn an der Tür lehnte. „Zero... und ich kann nicht einfach aufhören“, waren die letzten Worte, die über seine Lippen purzelten, ehe die Tür unsanft zuschlug und Aoi wusste, das dies der Name dieses Mannes sein musste. Woher er das wieder wusste, konnte er nicht sagen. Es war eher ein Gefühl und logisches Denken kam auch noch hinzu. Mit einem schweren Seufzen dachte er an die gefolgten Worte. //Er wird es wieder tun. Hoffentlich... ist es niemand von den anderen.// ~+~ „Bist du nun endlich fertig?!“, fragte Reita gereizt an Saga gerichtet. „Du fummelst nun seit gefühlten Stunden an mir rum!“ „Oh wenn es danach ginge, würd' ich-“ „Erspar dir das Kommentar, okay?“, bat ihn der Schwarz-Blondhaarige genervt und schnaubte. Augenverdrehend hob Saga die Hände zur Abwehr. „Ja ja~“ „Zweimal 'Ja ja' heißt Leck mich am Arsch! Du-“ „Also wenn du's so magst, warum-“ „Wag es dir...!“ „Dann mach mir doch kein Angebot, wenn du's dann doch able-“ „Das war kein Angebot!“, unterbrach ihn Reita und fuhr herum, wobei er den Puderpinsel direkt im Gesicht hatte, den Saga soeben aus seiner Tasche gezogen hatte, und niesen musste. Unberührt hob Saga die Brauen. „Wenn du jetzt nicht geniest hättest, hätt' ich das sogar ernst genommen.“, meinte er und entschied sich dafür, das Reita nerven Spaß machte. Er musste grinsen. „Grins nicht so dämlich!“ „Ich kann grinsen wie, wo und wann immer ich will ja?“ Reita knurrte angriffslustig, wollte erneut zu einer Antwort ansetzen, als Saga ihm nun absichtlich mit dem Pinsel über die Nase fuhr, die ihm entblößt vorlag. Wieder musste Reita niesen und vergaß völlig, das er den anderen gerade zur Schnecke machen wollte, denn ein weiterer Nieser entkam ihm. Er schüttelte sich. „Widerlich.“, meinte er und wollte sich an der Nase kratzen, als Saga ihm auf die Hand schlug. „Alter, noch einmal und du wirst es bereuen, mich jemals geschl-“ „Komm wieder runter, Alter.“, erwiderte Saga genervt und betonte das Alter grinsend, bevor er fort fuhr. „ Ich wollte dich nur davon abhalten, das du deine Schminke verwischst.“ „Was für-?... Ah... ano... danke.“, grummelte der Kleinere und stand auf, um auf die Tür zuzugehen. „Ich bin doch endlich fertig oder?“, wollte er nochmal sicher gehen und blieb an der Tür stehen, um zurück zu blicken. „Ich bin fertig mit den Nerven ja.“, nickte Saga mit bedeutungsvollem Gesichtsausdruck, hob jedoch wieder die Hände, als er Reitas gefährlichen Blick bemerkte. „Wie dieser... Kleine dich aushält, kann ich nicht ganz nachvollziehen, aber ja, du bist fertig, Rei-chan.“ Reitas Hände ballten sich zu Fäusten. „Wenn die Sache hier vorbei ist, danke ich dir für deine große Klappe mit meiner Faust und wenn du mich noch einmal so nennst, dann sorge ich dafür, das niemand jemals wieder mit deinen Kronjuwelen spielen kann.“, drohte Reita und verließ mit erhobener Nase Sagas Wohnwagen... was er lieber nicht getan hätte, denn Nao und eine komplett in Schwarz gekleideter Mann – Ja er konnte sehr wohl von Mann und Frau unterscheiden - standen vor ihm. Nao starrte ihn ungläubig an, doch dieser Gothik Lolita-Freak, oder was auch immer er darstellen wollte, sah regungslos drein. //Scheiße!//, fluchte Reita innerlich und hob die Hände. Vor peinlicher Verlegenheit leuchteten seine Wangen rot auf. „Wagt es euch etwas zu sagen oder ein Foto davon zu machen, und ich- Was bitte tust du da?!“, fragte er zum Ende hin irritiert, da doch tatsächlich dieser ihm unbekannte Mann... Obwohl... Hatte er ihn nicht schon einmal in Takerus Café gesehen? Na ja... wie dem auch sei... Dieser Mann jedenfalls stand doch tatsächlich vor ihm und steckte ihm mit immer noch regungsloser Miene eine schwarze Blume ins Haar, wie Reita gerade noch erkennen konnte. Fassungslos starrte er ihn an, doch der Mann mit der schwarzen Blume und viel Mut, wandte sich wohl fragend an Nao, der nun den Kopf schüttelte. „Nein Mana, Schwarz passt jetzt nicht unbedingt zu Rosa, aber war ein netter Versuch.“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und klaubte Reite die Blume wieder aus dem Haar. Nachdem dieser die Prozedur schweigend hinter sich ergehen lassen hatte und seine Nerv an der Schläfe übermäßig angeschwollen war, atmete er tief ein und wieder aus, ein und wieder aus, während er versuchte, die schmerzhaft geballten Fäuste zu lockern. „Reita, was... du Henker... hast du in diesem Kleid vor?“, wollte Nao gefasst wissen und musterte den anderen, wobei er den Drang hinunterzwang, aufzuqietschen, Reita zu knuddeln und Fotos zu schießen, um das für immer in Erinnerung zu halten. //Ich glaube, dafür würde ich eher den Tod finden, als mir lieb ist. Ich hab da schon so einiges gehört...~//, dachte Nao und schluckte. „Ich geh die Jungs befreien.“, erklärte Reita mit vor Wut zitternder Stimme und starrte Nao warnend an. War erleichtert, das dieser nicht sowas wie „Oh bist du süß“ sagte... oder sowas in der Art... Aber wie es so kommen musste, trat Saga gerade aus seinem Wohnwagen und musste lachen, als er Nao erblickte. „Und~? Sieht er nicht süß aus?“, fragte er diesen und ließ seinen Blick dann weiter zu dem ihm Unbekannten wandern. „Neu hier?“ „Seit heute Morgen.“, antwortete Nao auf Sagas Frage hin für Mana und musste breit Lächeln. „Und wie süß!“, stieß er aus und zuckte verschreckt zusammen, als Reita gefährlich aufknurrte. „Noch ein Wort und ihr seid... seid...“, rang Reita nach Worten und erstarrte, als sich Sagas Hand auf seinen Kopf legte, auf dem ein ebenso rosanes Headpiece thronte und mit Schleifchen verziert war. „Tod, rein zufälligerweise? Nach deinen Aussagen, wär ich doch schon... wie oft Tod? 10? 20 Mal?“ „Inzwischen sind es mehr...“, versicherte ihm Reita grimmig und schlug nach Sagas Hand aus, die dieser grinsend weggezogen hatte, sodass Reita taumelte, als er daneben schlug. „Komm, du kannst es doch nur nicht ertragen, das wir dich in diesem süßen Kleidchen sehen. Reita... Reita...“, seufzte er theatralisch nacheinander, während er den Kopf schüttelte. „Du und deine viel zu groß geliebte Männlichkeit hm?“ „Du und deine viel zu groß geliebte Klappe!“, erwiderte Reita sofort, der sich angegriffen fühlte, entriss sich dem Größeren und stampfte wütend davon. „Adieu, meine Süße.“, rief Saga ihm winkend nach und musste bei Naos verdutzten Blick lachen. „Dein Gesicht müsstest du sehen!“, lachte er weiter, doch Nao Gesicht wurde ernst, fast enttäuscht. Er schnappte sich Mana und wandte sich zum Gehen. „Werd' Erwachsen...“ „Was? Aber Nao!? Was soll denn der Mist schon wieder...? Boah, haben denn alle ihre Tage?!“, stieß Saga erzürnt und verwirrt zugleich aus und stampfte wieder in seinen Wohnwagen, um hinter sich die Tür in ihren Rahmen fallen zu lassen. +~+ „Mistkerl...“, fluchte Reita leise und lief weiter zum Marktplatz, ignorierte dabei gekonnt die irritierten, neugierigen und fragenden Blicke seiner Mitmenschen, die ihm teilweise entgegenkamen oder die er anrempelte. „Ich weiß doch, das ich diesen Problem habe, aber wenigstens stell ich mich diesem, um meinen Ruki zu befreien. Das ist er mir wert. Saga hat niemanden... Irgendwie erleichtert mich diese Sache. Hält man ja im Kopf nicht aus...“, grummelte er weiter leise vor sich hin und als er den aufsah und den Markplatz erblickte, wurde er immer langsamer, bevor er schließlich zum Stehen kam und das dort, wo sie sich sonst immer versteckt hielten. „Okay Reita, du packst das schon.“, versuchte er sich selbst Mut zu machen. „Was hat Saga gesagt? Immer fein Lächeln, Knickse machen und... und... verdammt, was war das noch?! Ich hätte besser zuhören sollen.“, seufzte er zum Schluss, straffte die Schultern und atmete erneut tief ein und wieder aus, bevor er mit einem gestellten Lächeln auf den gefüllten Marktplatz stöckelte. Verdammt! Diese scheiß Dinger werden ihn noch in den Tod bringen! Da läuft man sich ja blaue Flecken in die Sohle! Eines wusste Reita... Er würde sich nie wieder so schwul anziehen! ~Owari~ Kapitel 8: Was man nicht alles aus Liebe tut -------------------------------------------- Ein Frohes neues Jahr wünsche ich euch allen noch! Früher habe ich es leider nicht schaffen können, aber nun ist es endlich fertig. Das nächste und letzte(*) Kapitel, das mal wieder viel zu lang geworden ist. Doch ob ich dieses in drei Teile einteile oder euch gleich ganz serviere, es würde die gleiche Anzahl an Wörtern sein. Deshalb - Viel Spaß beim Lesen ^^ und wenn ihr Feedback hinterlassen wollt, dann erspart euch bitte das Geschimpfe über die Länge. Ich weiß, das ich schlimm bin... xD Ich muss echt lernen, kürzere Kapitel zu schreiben oO" Ich danke den Kommischreibern des letzten Kapitels: _Nyoko_, Replik_Luke, Tatsu-addict, Vampire-Mad-Hatter, -Broken_Crow-, japanesesabse und kleine_punkhexe Vielen Dank ^^ +euch durchflausch+ Wie versprochen, findet ihr eine Lemon in diesem Kapitel. Zumindest Ansatzweise oO" Mir gefällt sie nicht sonderlich, aber ich hatte es euch ja versprochen und verdanken tut ihr es den Kommischreibern! Wär nett zu erfahren, ob ich sowas lieber lassen sollte oder mich weiter an Lemons trauen soll oO Rechtschreibfehler könnt ihr gerne behalten ^^ Meine Beta-Leser werden sich dann um den Rest kümmern. GazettE, Alice nine, Hitsugi, Gackt, SuG und Mana, Zero gehören nicht mir, aber dafür Yura (Aois Schwester) und die ganzen Tiere. Yay~ Viel Spaß ;) ~+~+~+~ Eines wusste Reita... Er würde sich nie wieder so schwul anziehen! Und bestimmt nie wieder in solchen Schuhen herumlaufen! Denn gerade stolperte er mehr vorwärts, als Lolita-like zu laufen und sein soeben noch gezwungenes Lächeln war in den Keller gesunken, nachdem eine ordentliche Schimpftarade a là Reita über sie hinweg gepurzelt waren. Allerdings war mit dem Negativen oftmals auch das Positive verbunden, denn so stob die Menge wenigstens auseinander, als er durch sie hindurch in die Mitte des Marktes wollte, und musste sich nicht durchquetschen, was wiederum dem Kleid geschadet hätte. Saga hätte ihn umgebracht. Na ja... lieber sterben, als nochmal so rumzulaufen! Zum Glück hatte er allen Spiegeln, denen er auf dem Weg begegnet war, die kalte Schulter gezeigt. Genau zu wissen, WIE er aussah, das hätte sein Herz nicht auch noch aushalten können. Da stand er also. Mitten auf dem Markplatz. Umgeben von Menschen, die ihn mehr als irritiert musterten und eher verschreckt als entzückt zu wirken. //Mist! Rei Alter, du versaust es noch! Reiß dich zusammen!//, orderte er sich selbst an und zwang sich ein Lächeln auf, wodurch sein Gesicht eher wie eine Grimasse wirkte, da der Rest nicht zu seinem Lächeln passte. Als ein kleines Mädchen vor ihm stehenblieb und ihn mit großen Augen ansah, pattete Reita ihr immer noch mit einem versuchten Lächeln das Köpfchen, woraufhin sie ängstlich zurückwich. Verwundert hob Reita eine seiner Brauen, grummelte kurz und holte einen Lolli aus einer kleinen Tasche am Kleid und reichte ihn ihr. "Etwas Süßes für eine Süße.", sagte er und wenig überzeugt, dich sie quieckte verzückt auf, riss ihm den Lolli aus der Hand und verschwand. Verwundert kratzte sich Reita am Hinterkopf. "Hm...", brummte er und sah sich suchend um. //Du musst an etwas Schönes denken.//, ermahnte er sich und überlegte. Doch er musste dies nicht lange tun, denn als er an den Tag zurück dachte, an dem er Ruki kennen gelernt hatte, wurden schöne Erinnerungen in ihm wach und ließen ihn verträumt lächeln. //Ach Ruki... Du hast meine Welt auf den Kopf gestellt.//, gestand er sich seufzend ein und blinzelte überrascht auf, als jemand ein Foto von ihm machte. //WTF?!// "Shit!", fluchte er leise und sah sich nach dem Urheber um, welcher ihn breit grinsend ansah und ihm genau gegenüber stand. "Sie müssen aufpassen, junge Lady. Sonst schnappt sie noch jemand weg.", warnte der andere ihn immer noch lächelnd und riss überrascht die Augen auf, als Reita ihm seine Kamera aus den Händen riss und verzweifelt versuchte das soeben gemachte Foto zu löschen. "Soll das eine Andeutung sein?!", fragte Reita mit wenig freundlicher Stimme und der Fotograf riss schockiert die Augen auf. "Sie... sie... sie sind ein... ein ER?! Geben sie mir meine Kamera zurück! Das ist Diebstahl!" "Beruhig dich Alter, ich nehm sie dir schon nicht weg. Ich will nur dieses... verdammte... Foto löschen!", erklärte Reita und ignorierte das Entsetzen des Fotografen, während er allerdings innerlich aufheulen könnte. Das gibt's doch nicht! Sich komplett bloßzustellen, war nicht sein Plan gewesen! Das würde Ruki büßen müssen...! Und Saga gleich noch dazu! Warum musste er auch so eine große Sache daraus machen und alles übertreiben?! Innerlich kochend drückte der Bassist wie wild auf der doch ziemlich teuer aussehenden Kamera herum und knurrte ein unzufriedenes "Hey!" als der Mann ihm die Kamera wieder entrissen. Böse funkelte der Blonde mit den Schleifchen im Haar den merkwürdig dreinschauenden Mann mit Brille an, welcher nun etwas verschüchtert mit seiner Kamera hantierte. "Das Bild ist gelöscht. Dann... eh... viel Spaß noch, was auch immer sie vorhaben.", meinte er und versuchte zu lächeln, was ihm allerdings misslang und schnell war der Mann in der Menge verschwunden. Boah... Was für'n Tag... ~+~ "Meinst du, es geht ihm gut?", wollte Masato wissen, der auf Chiyus Schoß saß, während dieser genervt durch das Programm zeppte. Dieser gab es nun jedoch ganz auf, etwas Gescheihtes zu finden und schaltete das Gerät aus, um gleich darauf die Fernbedienung achtlos neben sich in die Polster zu werfen. "Hoffen wir's einfach.", meinte er wenig zuversichtlich und biss sich auf die Unterlippe, da er eigentlich überzeugend klingen wollte, um Masato nicht noch mehr zu beunruhigen. Dieser krallte sich gleich noch ein wenig mehr in Chiyus Shirt und tat es seinem Freund gleich. Besorgnis zeichneten ihre Stirn und es war, als warte der jeweils andere darauf, das sein Freund ihm umstimmte, das sie nun doch helfen gingen, aber niemand verlor ein Wort darüber. Dafür war bei beiden die Angst zu groß, den anderen zu verlieren. "I-ich kann nicht länger still sitzen bleiben!", meinte Masato schließlich und löste sich von Chiyus Schoß, der ihn warnend am Handgelenk packte. "Was hast du vor?" "Ich werd' Putzen! Das lenkt wenigstens ab...", meinte Masato und schluckte. "Und vielleicht kann ich so mein schlechtes Gewissen verdrängen." "Ich helf dir!", stimmte Chiyu sofort zu, obwohl er normalerweise nie einen Lappen in die Hand nahm, doch in diesem besonderen Fall, ging es beiden wohl gleich. Auch Chiyu hatte schwer mit sich zu kämpfen. Trotz der Entscheidung, Takeru nicht auf irgendeine Weise zur Hilfe zu kommen, hielt er es für richtig, da er Masato in Gefahr sah, aber dennoch glaubte er, Takeru im Stich gelassen zu haben. "Und danach packen wir!", schlug Masato tatkräftig vor und Chiyu hob fragend die Brauen. Dies entging auch Masato nicht und so erkläre er: "Damit wir abhauen können, wenn Yuji anruft!" "Ah... Überstürzten wir das nicht etwas?" "Was sollen wir sonst machen?!" "Hast ja Recht...", ließ sich Chiyu ganz leicht überstimmen, der nun zusammen mit Masato, der sogleich die Aufgabenbereiche verteilte, durch die Wohnung wuselte. ~+~ //Au man... Wie lange bin ich jetzt schon hier und niemand.... wirklich niemand verhällt sich besonders auffällig. Mit Ausnahme von mir natürlich. Pah diese Gaffer! Die sind doch nur neidisch! Langsam krieg ich aber echt einen Krampf vom Lächeln. Wie schafft Kai das nur, den ganzen Tag so bescheuert zu grinsen? Wenn ich ihn sehe, muss ich ihn das unbedingt mal fragen!// Wie zur Bestätigung seiner Worte, nickte Reita und als er sich vor einem kleinen Mädchen leicht verbeugen wollte, auch um ihr hinterhältig die Frisur zu zerstören, wäre er beinahe auf sie gefallen, da er etwas aus den Schuhen rutschte. "Argh! Ich dreh noch durch in diesen scheiß Teilen!", brüllte er schlechtgelaunt und das Mädchen, welches ihn gerade noch zuckersüß angelächelt hatte, rannte weinend zu ihrer Mutter, die ihn erst mit ihren Blicken strafte und als Reita sie direkt ansah, sich rasch wegdrehte und ihr Kind vorwärts schob, um möglichst viel Abstand zwischen sich und dem seltsamen Kerl zu schaffen, der in dieser nicht zu ihm passenden Kostümierung mitten auf dem Marktplatz stand und sich lächerlich machte. Jawohl, Lächerlich! Warum machte er das nochmal?! //Ach ja... Ruki...//, rief er sich wieder in Erinnerung, seufzte lautlos und bückte sich nun vorsichtig, um den Verschluss dieser Schuhe um seine Knöchel fester zu ziehen, wobei er sich eine Frage nicht verkneifen konnte. //Woher hat die Saga eigentlich? Die müssten ihm doch zu klein sein.// Doch zum weiter darüber Nachgrübeln kam er gar nicht, da er plötzlich an den Handgelenken gepackt wurde und diese ihm auf den Rücken gebogen wurden, sodass er sich ungewollt aufrichten musste und aus dem noch halb offenen Schuh glitt, wodurch er nach vorne stolperte. Auch das Schubsen des ihm Unbekannten machte es nicht leichter, endlich einen festen Stand unter den Beinen zu bekommen und so war er praktisch nicht in der Lage, sich aus dieser Sache herauszuboxen, doch das hatte er auch nicht vor. Er ließ den Typen machen, wollte ihm dies jedoch nicht durch sein neutrales Auftreten zeigen und versuchte sich zu wehren, wobei er seine durch Energiedrinks gestaute Energie und Kraft sehr zurückschraubte. Somit hatte der Typ, der ihn immer noch eisern festhielt die Macht über ihn, was ihn gar nicht behagte, aber es still über sich ergehen lassen musste. "Was soll das?! Lass mich gefälligst los!", meinte er mit versucht neutraler Stimme und sogar ein wenig geheuchelte Angst floss darin ein. Wenn Reita könnte, würde er sich jetzt stolz auf die Schulter klopfen. Er hätte Schauspieler werden sollen... Wie erwartet erhielt er als Antwort keine Worte, sondern wurde gegen eine Wand gedrängt, damit er sich nicht so leicht losreißen konnte, zumindest hoffte dies wohl der Typ, und ein Tuch wurde ihm um den Kopf über den Mund gebunden. Der Mann hatte ihn wohl erst aus der Menge heraushaben wollen, bevor er ihm deutlich machte, was er vor hatte. Trotz Band versuchte er Flüche auszustoßen, die wie erwartend von dem Stoff verschluckt wurden. //Wenigstens diesen verdammten Schuh könnte er mir ausziehen. Dann wär ich ihm wenigstens in einer Sache dankbar.//, dachte Reita und versuchte durch wildes herumzappeln seines rechten Fußes den lästigen hochhackigen Schuh loszuwerden, "Halt Still!", befehlte ihn der Entführer mit gereizter und drängender Stimme und stülpte ihm einen Sack über den Kopf, um diesen anschließend am Hals zu festigen. Erst bekam Reita ein mulmiges Gefühl, als er die Schlinge an seinem Hals spürte, doch nachdem die Schnürung vollendet war, erwischte er sich dabei, wie er auf das Kommende wartete. //Das war's? Ganz harmlos? Da könnte sich doch jeder x-beliebige losreißen. Ich hab nicht einen Kratzer! Super! Dann kann ich ja davon ausgehen, das zumindest während der Entführung den anderen nichts passiert ist.//, dachte Reita und seufzte erleichtert, knurrte jedoch gleich darauf abgedämpft auf, da er den Schuh immer noch nicht von seinem Fuß hatte. //Wenn er schon so 'nett' ist, könnte er sich wenigtens erbarmen, um mir den Schuh auszuziehen. Dann wäre ich ihm wenigstens für etwas dankbar.//, meinte er in Gedanken und zappelte erneut rum. Doch anstatt ihn als Entführer zurecht zu weisen, nahm Zero nur ein wenig Sicherheitsabstand, um nicht von Reitas Fuß getroffen zu werden und sah verwundert, wie ihm rosa Pömps entgegenstrahlten. //Wenn er den anderen noch hätte, könnte ich die Schuhe in Geld einlösen und den Jungs Essen kaufen.//, dachte Zero und wollte sich erbarmen, um ihn den Schuh auszuziehen, denn wie er mitbekam, wollte der Neue sie auch nicht mehr. "Halt mal eben still!", wies er Reita an, doch dieser bekam seine Worte zu spät mit, schüttelte noch einmal den Fuß und als der Schuh tatsächlich abging, indem der Verschluss an der Seite aufging, flog der Schuh im hohen Bogen nach hinten weg und traf den Man direkt an der Schläfe, der nicht rechtzeitig hatte ausweichen können. Der Bassist erstarrte. //Upps...//, dachte er und drehte sich auf dem nun endlich freien Sohlen um. "Hey? Noch da?", wollte er fragen, doch seine Worte wurden wieder durch das Band abgedämpft. Nach dem Geräusch zu urteilen, war der Entführer allerdings soeben ohnmächtig zu Boden gegangen. //Na ganz toll. Saga, ich hasse deine Schuhe! Zur Strafe wirst du sie nie wieder sehen. Muharhar! Hm... und jetzt?//, fragte er sich und war drauf und dran sich den Sack vom Kopf zu holen, denn schließlich hatte er wieder die Hände frei, aber was würde dann aus seinem Plan werden, in das Versteck des Entführers zu kommen? Brummend ließ er sich zu Boden sinken. Was mit dem Kleid passierte, war ihm scheiß egal! Sollte es doch dreckig werden. Solch Fetisch eines Mannes müsste eh verboten werden und der Sagas ganz gewiss! Mit seinen freien Händen versuchte er das Gesicht des Entführers zu ertasten und als er es schließlich gefunden hatte, brauchte er nicht lange zu überlegen, um ihn eine deftige Ohrfeige zu verpassen. Bewusstlos oder nicht, er hatte seinen Ruki entführt! Dafür würde es später dann nach die nächsten Schläge geben. Jetzt musste er allerdings erst einmal in das Versteck kommen. Danach konnte er sich diesen Kerl immer noch vorknöpfen, wobei die Schläge noch dazukommen würden, die er für die Entführung von Aoi verdient hatte, und wenn er mit Kopfschmerzen aufwachen würde, war Reita das nur Recht. Meinetwegen konnte er auch ein angeschwollenes Auge haben. Nur ihn zu Ruki bringen, das musste er noch können. Dann musste er für seine Taten büßen müssen. Stumm lauschte er de Geräuschen seiner Umgebung und erkannte, das sie sich noch in der Nähe des Marktes befanden, was jeden normalerweise erfreuen würde, der gerade entführt wurde und dem nun leicht entfliehen konnte, aber in Reitas Fall, war dies nun eine völlig andere Sache! Er wollte ja bewusst entführt werden! Noch einmal ließ Reita seine Gedanken Gedanken sein und lauschte, filterte Geräusche der Natur aus und versuchte mögliche Schritte oder nähernde Laute auszumachen, nahm jedoch nur das lärmende Volk des Marktplatzes wahr und die unregelmäßigen Atemzüge des Entführers, der zu seinen Füßen lag, die ihm noch immer von den Schuhen wund waren. //Sicher ist sicher.//, dachte er, nickte still für sich und rappelte sich wieder auf. Zum Glück war der Mann nicht so weit gekommen, seine Hände zu verbinden. Das er jedoch ohnmächtig geworden ist und das, obwohl er ihm gerade helfen wollte, wie er zu spät bemerkt hatte, passte ihm rein gar nicht in seinen Plan. Er wollte doch so schnell wie möglich seinen Ruki wieder haben! Doch es half alles nichts. Allein vom stummen verfluchen ließ er den Kerl nicht wieder aus seiner Bewusstlosigkeit aufwachen. Als er stand, beugte Reita sich zu dem Entführer hinunter, der nach Reitas Vorstellung nicht in das Bild eines richtiges Entführers passte, so dumm wie er sich anstellte, und suchte den Boden nach den Armen des Mannes ab, solange bis er sie gefunden hatte. Er nahm ihn an die Hände, mit denen er weiß Gott schon alles angestellt und seinen Jungs angetan haben konnte, und zog ihn in die entgegengesetzte Richtung des Lärms, trat gegen Mülltonnen, die umfielen, trat gegen eine Katze, die sich an sein Bein schmiegen wollte und fauchte ihn anschließend mehr als gereizt an, bevor sie davonlief, und stieß letztendlich gegen ein Gebäude, das es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Hätte es nicht beiseite springen können? Murrend wandte er sich nach links, einfach dem Gefühl folgend und tastete mit seiner rechten Hand die Wand des Gebäudes entlang, bis sie ein jähes Ende fand, während seine Linke noch immer die leblos erscheinende und verhasste Hand des anderen hielt. Weiter zog er den Bewusstlosen, bog um die Ecke und hoffte, eine Sackgasse gefunden zu haben, in der sie solange nicht auffallen würden, bis der Entführer wieder aufwachte. Wieder stolperte er über den unebenen Weg und wunderte sich, das es in der Nähe des Marktes solch eine unebene Straße gab. Völliges Neuland betrat er hier und das, obwohl er hier schon eine längere Zeit lebte. //Auf was man für Gedanken kommt, wenn man nicht weiter weiß.//, dachte Reita erstaunt und lehnte sich vorsichtig an die Wand hinter sich, an der er langsam hinunterrutschte, vorher den Boden unter sich abtastend, damit er sich nicht irgendwo drauf setzte. //Hoffentlich wird er nicht misstrauisch. Ansonsten muss ich ihn zu seinem 'Glück' zwingen.//, dachte Reita und wartete nun darauf, das der andere erwachte, der nicht mal nach seiner Ohrfeige die Augen geöffnet hatte. //Tja Saga~ Deine Schuhe hauen einfach jeden um.// ~+~ Ein vorsichtiges Klopfen folgte, ehe das darauf folgende nach einer kurzen Pause erneut ertönte. Nervös hatte Maya sein Ohr an die Tür des Wohnwagens gelegt, um zu lauschen, was in drinnen geschah. Nur leise nahm er das Schluchzen war, das nun allmählich immer mehr zu ersticken drohte. "Verschwinde!", kam es von innen und Maya erschrak, aufgrund des ihm unbekannten Tons. "I-ich bin es, Hitsugi!", antwortete Maya und lehnte seine Stirn an das kalte Holz, das, nach nicht lang andauernder Stille, nachgab und ihn nach vorne stolpern ließ. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, direkt in Hitsugis Arme. Hatte er für den Tag das Pech gepachtet, oder warum trat er aus einer Stolperfalle direkt in die Nächste? Schwer schluckend drückte er sich leicht von Hitsugis Schultern ab, die unter ihm erzitterten, nachdem er seine Hände reflexartig nach vorne gestreckt hatte, um sich, wenn nötig, auf dem Boden abzufangen oder gar abzurollen. Soviel konnte er noch aus dem Sportunterricht. Zum Glück hatte er dabei dem anderen nicht wehgetan, sondern knapp neben seinem Kopf vorbeigeschossen. Allerdings war dies natürlich nicht das einzige, zum Glück noch verhinderte, Malheur, das ihm nach solch einer tollpatschigen Aktion verfolgte. Da er auf dem direkten Wege nach vorne gefallen war und Hitsugi ihm genau gegenüber gestanden und ihn aufgefangen hatte, waren ihre Köpfe zusammengestoßen, weswegen sie nun schmerzhaft im Chor aufstöhnten und wenn die Situation nicht so verflucht ernst wäre, dann hätten sie spätestens jetzt etwas gefunden, was sie hätte von ihren düsteren Gedanken abbringen können, doch jedes angesetzte Lachen wäre wie eine Lüge, die ihnen die Sicht auf die Realität nehmen würde. "Kann ich rein...?", fragte Maya, nachdem er sich etwas gefasst hatte und richtete sich langsam wieder auf, dessen Augen noch vor wenigen Minuten unter Wasser gestanden haben. "Das du eh mit dem Kopf durch die Wand bist und praktisch schon drin stehst, möchte ich kein schlechter Gastgeber sein und dich wieder rauswerfen, nachdem du dich mehr oder weniger selbst eingeladen hast. Danke für's Begrüßungsgeschenk.", erwiderte Hitsugi mit belegter Stimme sarkastisch und trat zur Seite. "Tut mir Leid Hitsugi... Ich weiß, ich bin ein Tollpatsch, aber das war nicht mit Absicht. Das musst du mir glauben!", bat Maya und verbeugte sich vor dem anderen, nachdem er ganz eingetreten war und die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. "Tu ich und jetzt richte dich auf. Ich bin nur... mies gelaunt gerade und da du dich praktisch anbietest, musstest du nun drunter leiden. Tut mir Leid...", murmelte Hitsugi angeschlagen, wandte ihm den Rücken zu und ging etwas weiter in den Wohnwagen hinein, wo auch seine junge Vertraute saß und königlich auf eines der zerfetzten Kissen thronte. Schon beim bloßen Anblick erlangte Maya seine alte Nervosität zurück, die er hatte, wenn eine der Tiere, die Hitsugi zu bändigen wusste, in der Nähe war. Zu oft hatten diese ihn angeknurrt, angefaucht und ihn wie ein wildes Tier, das sogleich ihr Opfer werden sollte, in eine Ecke gedrängt. Mit erhöhten Puls griff er nach Hitsugis Handgelenk, sodass dieser erstaunt stehenblieb und fragend zu ihm zurück blickte. Bei Mayas blassem Gesicht biss sich der Dompteur auf die spröden Lippen und ließ sich problemlos zurück ziehen, zurück zu Maya und in dessen Arme, die nun heftig zitterten und sich um ihn schlangen. "M-Maya...?", gab Hitsugi leicht überfordert von sich und dachte darüber nach, seine Arme zu heben und dem zitternden Energiebündel über den Rücken zu streichen? Zur Beruhigung? Würde das helfen? "Hast du Angst?", setzte er nach kurzem zögern hinzu und legte eine seiner Hände zaghaft auf Mayas Schulterblatt, während die andere sich zur Faust ballte. Sollte er nicht traurig sein?! Warum war es Maya denn auch? Verwirrt wartete er dessen Antwort ab, die nach kurzem Zögern schließlich auch kam, wenn es auch nur durch ein Nicken symbolisiert wurde. Hitsugi seufzte. "Und ich bin daran Schuld." "N-ne... Jaein... Ich hatte es verdient.", meinte Maya und traute sich aufgrund seiner roten Wangen nicht aufzusehen. Nachdenklich knabberte Hitsugi an seiner Unterlippe und begann den Älteren unbewusst über den Rücken zu streichen und wenn sein Streicheln eher ungewohnt und fast zu zart für Maya's Vorstellung war, beruhigte es ihn dennoch und ließ ihn leise aufseufzen. "Ich kann sie nicht... jetzt... zurückbringen.", meinte Hitsugi schließlich und seufzte schwer auf. "Mhm... Hier bleiben oder zu dir?", schlug der Dompteur etwas hilflos vor und Maya errötete aufgrund der von Hitsugi ungewollten Doppeldeutigkeit um eine Nuance mehr, schluckte trocken und krallte sich unbewusst in Hitsugis Rücken. "E-eto... z-zu mir...", haspelte er und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, als der Jüngere mit der Streicheleinheit aufhörte. "Was hast du denn Maya? Hast du so sehr Angst? Sie ist doch eine ganz Liebe, auch... wenn ich dir das nicht gerade gezeigt habe. Du musst sie nur etwas näher kennenlernen, dann merkst du das auch.", meinte Hitsugi mit einem Lächeln auf den Lippen und versuchte Mayas Hände von seinem Rücken zu lösen, da ihm Mayas Fingernägel allmählich etwas unangenehm wurden, ebenso die nicht aufhörende Umarmung, die er von niemanden gewöhnt war, ihm bis zu einem gewissen Punkt jedoch gefiel, aber warum sich Maya so verzweifelt an ihn klammerte, konnte der Kleinere nicht verstehen. "O-Oh nein, lass gut sein. Die hat mich doch nur zum Fressen gern. G-gehen wir?", fragte Maya, zog peinlich berührt seine Hände weg und wandte sich so schnell und mit zum Boden gerichteten Gesicht ab, das Hitsugi seine Wangen nicht weiter auffielen, jedoch sein merkwürdiges Verhalten blieb nicht unbemerkt. Mit gerunzelter Stirn drehte er sich der Löwin zu, die inzwischen ihr Kissen verlassen hatte und sich zu ihrem Freund begab. Liebevoll strich der Gepiercte ihr über den Kopf. "Warte hier bitte, ja meine Süße? Du bekommst auch noch was Schönes von mir.", versuchte er sie milde zu stimmen und wandte sich an den kleinen Kühlschrank, der noch am unversehrtesten in seinem zweiten zu Hause aussah und griff nach einem großen rohen Steak, das bereits am Morgen aus seiner Verpackung genommen hatte, um dieses ihr zuzuwerfen. Reflexartig fing sie es mit ihren großen und gefährlichen Zähnen auf und verzog sich damit auf Hitsugis Kissen- bzw. Federlandschaft. Grinsend verließ Hitsugi nun seinen Wohnwagen, um Maya zu folgen und zum ersten Mal dessen Wohnwagen zu betreten. Drin angekommen, blickte sich Hitsugi neugierig um und ging an Maya vorbei zu einem der Stühle, um sich darauf zu setzen, doch Maya hielt ihn davon ab. "Der ist kaputt! Setz dich doch bitte... auf... mein Bett hm...", bat der Bunthaarige den anderen und spürte seinen erhöhten Herzschlag in den Ohren. Das der Stuhl vollkommen heile war, ignorierte er. "Willst du etwas trinken?" "Ähm... ja, gerne.", bat Hitsugi ihn aus Höflichkeit und setzte sich auf die Bettkante. Im Gegensatz zu seinem, konnte man Mayas nämlich als eines betrachten, weshalb er sich dabei etwas unwohl fühlte. Abwartend ließ er seinen Blick zu Maya wandern, der nun im Kühlschrank herum hantierte, bevor er seine Aufmerksamkeit dem Fenster widmete, an dem gerade die ersten Tränen des Himmels die Scheiben küssten und lange und glitzerne Fäden hinter sich herzogen. "Hier bitte." Erschrocken zuckte Hitsugi zusammen und sah nun leicht verwirrt von Maya zu dem Glas, welches ihm hingehalten wurde und wieder zurück, ehe er verstand und sich für sein Erschrecken entschuldigte. "Nicht dafür. Du hast allen Grund etwas neben der Spur zu sein.", meinte Maya und ließ sich neben dem Gepiercten auf's Bett fallen. Verwundert sah Hitsugi zurück zu dem Liegenden und schmunzelte. "Willst du... darüber... mit mir reden, oder warum sitz ich jetzt hier?" Nickend richtete sich Maya wieder auf. "Ich dachte, du brauchst vielleicht jemanden zum Reden." "Wir sind noch nicht mal einen ganzen Tag Freunde." "Ist es denn so schlimm, wenn ich helfen will?" "... Nein." "Siehst du.", meinte Maya und lächelte, woraufhin auch Hitsugi ein wenig lächeln musste. "Also... wie geht es dir denn nun?" "Kannst du dir das nicht denken?" "Willst du darüber nicht reden...?" Wie auf den Punkt getroffen, senkte Hitsugi den Blick und starrte in sein Glas. "Es ist kompliziert... unwichtig... und lachhaft, wenn man hört, das sich jemand in Saga verliebt hat..." Nach kurzem Zögern, in dem Maya genau darüber nachdachte, wie bedacht er seine Worte wählen konnte, widersprach er Hitsugi. "Ich finde es nicht lachhaft." Nun sah der Gepiercte wieder auf. Sein fragender Blick versprach Unsicherheit und der Mayas war aufrecht und freundlich gestimmt, was durch ein Lächeln noch verdeutlicht wurde. "Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt." Seufzend wandte Hitsugi den Blick ab und nahm einen Schluck des Getränks, welches ihn Maya spendiert hatte, um anschließend das Glas auf dem nicht allzu entfernten Tisch abzustellen. Daraufhin ließ er seine Hände auf den Schoß gleiten und knetete sie etwas nervös, war wieder unsicher geworden. "Ich hätte es verhindern können...", meinte Hitsugi und seine Stimme klang bitter, was auch Maya auffiel. Laut aufseufzend, um seine Genervtheit gegenüber Hitsugis Sturheit auszudrücken, legte er einen Arm um dessen Schulter und zog ihn zu sich, damit er sich anlehnen konnte. „Wie denn? Wie hättest du es verhindern können, dich in ihn zu verlieben?", hakte er nach und wartete nun geduldig auf Hitsugis Antwort, die auf sich warten ließ. Erst nach gefühlten fünf zähen Minuten, seufzte der Gepiercte resigniert auf und hob den Kopf. "Du wirst keine Ruhe geben bis du es erfahren hast, richtig?" Breit grinsend nickte Maya und klatschte freudig in die Hände, anschließend rieb er sie vor Aufregung und setzte sich im Schneidersitz ihm seitlich gegenüber. "Leg los.", fügte er dem hinzu. Nervös fuhr sich der Löwendompteur durch die roten Haare. "Saga und ich hatten eine Sexbeziehung.", gestand er kurz und knapp und ließ das freudige Glimmen in Mayas Augen erlischen. Auch fiel dessen Kinnlade herab. Angesichts dessen, wandte sich Hitsugi leicht beschämt ab. "Ich wusste, du würdest es nicht gut aufnehmen. Warum wolltest du es auch wissen...?", fragte er kopfschüttelnd und ruckte mit dem Kopf hoch, als sich Mayas Hand auf seine linke Schulter legte. "Tut mir Leid, aber jeder müsste diese Information erstmal verdauen... Jetzt... weiß ich wenigstens, was los ist. Ihr hattet diese Beziehung und du hast dich in ihn verliebt. Okay, das macht es natürlich kompliziert. Meinst du, Saga könnte sich...?" "Nein." "Bist du sicher?" "Ja. Ganz am Anfang hat er mir eindeutig klar gemacht, das "Liebe" dabei keine Rolle spielen wird." "Aber deine Gefühle haben sich doch auch ihm gegenüber geändert!" "Aber seine nicht..." "Woher willst du das wissen?!", fuhr Maya den Kleineren gereizt an und wandte anschließend beschämt den Kopf ab. "Er ist noch das selbe Arschloch wie vorher und spielt mit mir, als wär ich eine Puppe. Er nutzt meine Schwächen aus, spielt sie gegen mich aus." Verwirrt runzelte Maya die Stirn. "Da ihr keine wirkliche Beziehung habt, ist es doch für ihn in Ordnung, fremd zu flirten, oder... was meinst du?", wollte er vorsichtig wissen und wandte sich dem anderen wieder zu, dessen Hand sich in Mayas Hemd verkrampft hatte. "Jeder hat seine Bedürfnisse... und Saga wusste, was ich brauche...", murmelte der Gepiercte mit bebenden Lippen und abwesendem Blick und gab einen überraschten Laut von sich, als ihm der Bunthaarige eine eher schwache Ohrfeige verpasste, die seinen Kopf dennoch zur Seite weichen ließ. "Muss man dir alles aus der Nase ziehen?! Und jetzt hör schon, im Selbstmitleid zu verfallen! Das hält man janicht aus...", fuhr Maya den anderen trotzig an und verschränkte die Arme vor der Brust, hinter der sein Herz einen erhöhten Takt schlug. Sprachlos blinzelte Hitsugi ins Leerem während sich eine Hand wie von selbst auf die geschlagene Wange legte. "Saga... er... wusste, das ich ihn brauche, denn nur er wusste Bescheid über mich. Maya... bitte denke jetzt nicht schlecht über mich. Ich habe es mir nicht ausgesucht, genau wie das Verliebt sein. Ich stehe nicht auf Blümchensex und Saga war ein guter Lover, auch, wenn mir seine Bedürfnisse auf Zeit zu anstrengend wurden. Ein Nimmersatt, wie er im Buche steht.", gab Hitsugi belustigt von sich, hatte aber weder ein Lächeln noch ein freudiges Glimmen in den Augen, während er sprach. "... und das war alles??", wollte Maya unbeeindruckt wissen und starrte Hitsugi verständnislos an, der nun ebenso verständnislos aufschaute. "Was...? Schockt dich das nicht?" "Warum sollte ich geschockt sein? DAS ist ja wohl eines der ganz natürlichen Bedürfnisse! Worüber du dir 'nen Kopf machst man!" Wieder blinzelte Hitsugi und starrte Maya an, als käme er von einem anderen Stern. "Ist das dein Ernst?" "Ja! Dann hast du eben dieses Bedürfnis. Na und, wen störts?!" "Na ja... wenn du meinst. Du etwa auch?" "Hm?" "Na... Stehst du eher auf Blümchensex oder die härtere Version?" Kaum hatte Hitsugi, DER Hitsugi, ihm diese Frage gestellt, musste Maya heftig auflachen, wobei er sich zurück in die Kissen warf, um sich darauf von links nach rechts zu rollen. Hitsugi hingegen beobachtete ihn kritisch dabei und verdrehte recht bald die Augen, weil er genervt war, musste jedoch bald in das Lachen mit einstimmen, weil Mayas Lachen ihn ansteckte. So kam es, das Maya beim Hin- und Herrollen vor Lachen über den Gepiercten hinwegrollte, der überrascht aufkeuchte, als er das Gewicht auf sich spürte, und nochmal, als Maya wieder zurückrollte und plötzlich beim Rollen innehielt, da er sich über den Widerstand wunderte, der ihm plötzlich beim Lachflash auskurieren in dem Weg gekommen war. Beiden verging augenblicklich das Lachen, als sie sich entgeistert in die Augen starrten. Hitsugis Mundwinkel verzogen sich spöttisch. "Die Position gefällt dir wohl, hm?" "Wahhh~", stieß der Angesprochene peinlich berührt aus und rollte sich von Hitsugi, um sich dann in die dunkelste Ecke zu verkriechen und seine roten Wangen zu verstecken. "Dein Tonfall gefällt mir nicht.", meinte Maya patzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Verwundert legte sich der Kleinere auf die Seite, um den Bunthaarigen besser beobachten zu können. "Das war nichts weiter als eine Feststellung." "Jaa~ Jaaa~ DAS kann ja jeder sagen! Jetzt wo du Saga nicht mehr hast, suchst du dir wohl den Nächsten, hm?" "Warum... sagst du das?" "Na du brauchst doch sicherlich jetzt jemand, der deine Bedürfnisse erfüllt, richtig?" "Das ist jetzt unwichtig! Hast du es nicht verstanden, Maya?! Ich will das nicht mehr!" "Tse... Tief in deinem Inneren weißt du, das es nicht so ist. Du brauchst mich, da du jetzt Saga nicht mehr hast." "Du spinnst doch...", knurrte Hitsugi und stand auf. „Was bin ich denn in deinen Augen, wenn du so von mir denkst?!", fügte er verletzt hinzu und wenig später hörte Maya nur noch das Zuplautzen der Tür. Es vergingen Minuten in denen Maya über das eben Geschehene nachdachte und es vergingen wieder Minuten bevor er zu einem Entschluss kam: „Och noooin~ bin ich doof...! Und du bist auch doof, Hitsugi... Warum sagst du nicht einfach: ja?“ +~+ "Ohhh... mein Kopf~", stöhnte der Entführer schmerzhaft auf und rieb sich die Stirn. "Klasse... Pömps haben mich zum Einhorn gemacht.", fügte er dem hinzu und schlug blinzelnd die Augen auf. "Na auch mal wach?", entkam es Reita, woraufhin er sich schnell auf die Unterlippe biss. //Upps...// "Äh-ähm tut mir Leid wegen vorhin. Das mit dem Schuh... war keine Absicht. Bitte... tun Sie mir nichts.", bat er mit versucht hilflosem Gesichtausdruck und leicht erhöhter Stimme, was wohl Angst ausdrücken sollte, woraufhin er jedoch husten musste. Er war diese hohe Stimme einfach nicht mehr gewohnt. Mit zuckenden Brauen und erstauntem Blick stierte der andere ihn an, was er nur erahnen konnte, da er sich ertappt fühlte, doch dem war anscheinend nicht so, denn plötzlich lachte der Entführer auf. Verständnislos zog Reita, so gut es eben mit Augenbinde ging, die Brauen hob – nämlich gar nicht - , aber er würde es, wenn er könnte. "Du bist echt dumm, weißt du das? Du hättest fliehen können. Warum hast du es nicht getan?" //Boah das geht zu weit... Hat er DUMM gesagt?!//, regte sich Reita innerlich auf und musste sich arg zurückhalten, seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen, in dem er sich jetzt verriet oder den anderen sogar bewusstlos schlug. Das sollte erst später folgen... "ICH...!", begann er erzürnt und gebot sich zur Einhalt. //Halt lieber so lange die Klappe, bis er dich hingeführt hat!//, mahnte er sich und senkte den Blick. Und wieder lachte der Entführer auf, bevor er sich wankend erhob. "Ich mag dich.", meinte er urplötzlich und half Reita auf die Beine, der dies nur verwirrt unterstützte und sobald er stand, auch wieder den für ihn empfundenen, nötigen Abstand suchte. "Doch ab hier ist Schluss. Du weißt noch zu viel.", wurde plötzlich geurteilt und der überraschte Laut, den Reita ausstieß, da er gegriffen und in des Entführers Arme gedreht wurde, wurde durch ein Stück Stoff, oder gar Lappen, der einen sonderbaren Geruch ausstieß, abgedämpft. Ohne sich wehren sich können, da die Lähmung zu schnell seine Glieder packte, fielen Reitas Augen zu und sein Bewusstsein ging auf Reisen... ~+~ Uruha war inzwischen in Aois und seinem trauten Heim angekommen und in ihr gemeinsames Schlafzimmer gechlurft. //Wenn ich doch nur wüsste, wie es ihm geht, würde ich mich schon besser fühlen...//, dachte der Blonde und glitt träge über das Bett auf Aois Seite, um seine Nase in dessen Kissen zu drücken und seinen Geruch aufzunehmen, den er so sehr an ihm liebte. Wohltuend schloss Uruha die Augen und entspannte sich zunehmend. Hier ging es ihm doch gleich ein wenig besser, auch wenn er sich einsam fühlte und sein Herz sich verkrampfte, wenn er an ihn dachte. Uruha atmete einmal tief ein und wieder aus, während seine rechte Hand sich über seinem Herzen in den Stoff krallte und er sein Gesicht verzog. Bereits nach wenigen Minuten glaubte er, den letzten noch übrig gebliebenen Duft Aois aufgesogen zu haben oder sein Hirn war so benebelt von dem Geruch, das sein Riechzentrum ihn darum betrog. Langsam hob der Blonde seinen schweren Kopf und blinzelte mehrmals träge, um seinem Geist die Zeit zu geben, wieder munterer zu werden. Um nicht ganz tatenlos zu sein, senkte er seine Nase einige Zentimeter weiter südlich in die weiche Bettdecke, doch Aois Geruch war darin so schwach, das es sich nicht lohnte, wie ein Verrückter gleich nach den Überbleibseln seines Freundes zu suchen. Schwer seufzte der Blonde auf. Es musste sich doch etwas finden lassen, das ihn mehr an Aoi erinnern konnte. An sein Lächeln, seinen tollen Charakter, seinen glänzenden Augen, seinen Duft, sein ich. Einfach alles, was Aoi ausmachte, was er liebte und ihn Begehrenswert machte. Etwas tatkräftiger setzte Uruha sich auf und ließ seinen Blick über den Nachttisch gleiten. Dort befand sich eine kleine Lampe, deren Schein ihn abends manchmal blendete, eine Uhr, die sehr alt zu sein schien und schon längst nicht mehr funktionierte, aber dennoch von Aoi behalten, gepflegt und geliebt wurde. Was ihn an ihr für Erinnerungen verknüpft waren, wusste Uruha nicht. Er hatte ihn nie danach gefragt und jetzt, wo er so darüber nachdachte, machte es ihn schier verrückt, es nicht zu wissen. Er wollte doch alles wissen! Warum brachte sie Aoi nicht zur Reparatur oder schmiss sie endlich weg? Sich durch die Haare fahrend, ließ er seinen Blick weiter wandern. Da stand ein Foto von ihm und Aoi, auf denen sie beide in die Kamera lächelten und von Ruki fotografiert wurden. Ach der Kleine... //Hoffentlich geht es ihm auch gut.//, hoffte Uruha und strich behutsam, als wäre es ein Schatz, über den Knauf der ersten Schublade, bevor er sie vorsichtig ein Stück weit öffnete, dann mit dem Kopf schüttelte und sie wieder schloss. Er konnte doch nicht in Aois Sachen rein schauen! Aber... warum eigentlich nicht? Den Kopf schief legend, starrte Uruha die Schublade an. //Aoi wird mir schon nicht böse drüber sein. Bei mir kann er schließlich auch reinschauen, wenn er mag. Ich hab nichts zu verbergen.//, dachte er und öffnete die Schublade Stück für Stück. Woher seine Neugier kam? Sie wuchs aus der Sehnsucht. Als er sie schließlich vollständig geöffnet hatte, lugte er fast ehrfürchtig hinein. "Hm...", machte er und zog die Stirn in Falten. Er hätte... ja was hätte er? Mehr erwartet? Ja, vielleicht. Vielleicht hätte er einen Brief erwartet in dem steht, das er nur eine Weile weg ist, um seine Eltern zu besuchen oder um etwas Abstand zu gewinnen? Oder das er mit einem anderen durchgebrannt sei? Humbug! Angst Träumerei! Rasch schüttelte Uruha den Kopf, wobei er seine Augen zusammengekniffen hatte. Wie kam er nur auf solch einen Unsinn?! Diese Qual fraß sich nun auch schon in sein Hirn, oder was sollten solche Vorstellungen bedeuteten? Nichts! Eben... Langsam ließ Uruha seine Hand in die Schublade gleiten und tastete den Boden ab. Nur Papier... Papier... Warum hatte Aoi soviel davon in seiner Schublade? Er hatte in seiner anstatt Papier... Ein leichtes Grinsen zierte nun sein Gesicht, verlor jedoch rasch wieder an Festigkeit. Er bewahrte dort unsittliche Dinge auf, auf die sein Geliebter zu erst kommen würde, sollte er fragen. Warum nicht, hm? Konnte man doch eins und eins zusammenziehen... Er hatte ihm schließlich deutlich gemacht, das er es mit seiner Sucht nach ihm übertrieben hatte, nicht wahr? Ja, natürlich. Aoi würde es nicht ohne Grund sagen. Hatte er ihn wirklich so sehr damit bedrängt? Uruha seufzte kläglich. Wieder diese Schuld! Er hatte es Leid, aber verdient hatte er es auch. Er musste sich ändern! Uruha nickte. "Hm.", gab er einen zustimmenden Laut von sich und nahm den Stapel Blätter aus der Schublade. //Notizzettel?//, fragte er sich verwundert, als er die Leere des ersten Blattes bemerkte. Er hob das erste Blatt an und lugte darunter. //Auch leer? Ich hätte mir das spannender vorgestellt.//, merkte er fast ein wenig enttäuscht an und besah sich die nächsten Zettel. //Aoi ist eben normal, wie man so schön sagt. Gewöhnlich, aber außergewöhnlich in meinen Augen wird er dennoch bleiben.//, meinte Uruha und stieß auf eine Postkarte, die zwischen den Zetteln gesteckt hatte. //Von wem bekommt er denn Post?//, fragte Uruha sich verwundert, da er diese Postkarte noch nie gesehen hatte. Neugierig drehte er sie in seinen Händen und las die ersten Zeilen. Erleichtert atmete Uruha auf, als er bemerkte, dass sie von seiner Mutter stammen musste. //Sie scheint nett zu sein. Ich bin gespannt darauf, sie mal kennen zu lernen.// Melancholisch lächelnd steckte er die Postkarte zurück zwischen die Blätter und sah nun nur noch wenig interessiert hindurch, bis er auf einen kleinen vergilbten Zettel stieß, dessen Kanten Eselsohren aufwiesen. Der schien viele Jahre alt zu sein, wie Uruha verwundert an dem Datum bemerkte. //Und warum bewahrt Aoi den immer noch auf?//, fragte er sich und besah sich den Zettel genauer. Schnell wurde ihm klar, das es ein Arzneizettel war, wie er ihn noch von früher kannte, wenn er mal krank gewesen ist. Doch solche Zettel hatte man doch immer abgeben müssen, wenn man die Arznei in der Apotheke abholen wollte. Warum also hatte Aoi noch immer solch einen Zettel und schmiss ihn nicht fort? "Neuroleptika.", las Uruha vor und zog die Stirn kraus. "Das bekommen doch Patienten bei Schizophreniesymptomen! Aber Aoi und Schizophrenie? Das hätte ich gemerkt! Allerdings... könnte er auch Halluzinationen, Wahn oder Denkstörungen haben.", murmelte er nachdenklich und las sich die Nebenwirkungen durch. //Schluckkrämpfe, Augenkrämpfe, Steifheit beim Gehen, Zittern, Speichelfluß, Zungen-Schlund-Syndrom, Zittern, Tippelschritt, Gewichtszunahme, Mundtrockenheit, Potenzstörungen, Depressionen, Verlangsamung, Angst, Blutbildveränderungen, Netzhautveränderungen,...// "Neuroleptika hat es in sich.", murmelte Uruha und rieb sich über das Gesicht. Seine Augen hatte er geschlossen. Er dachte nach. Hatte er bei Aoi jemals irgendetwas merkwürdiges feststellen können? Wahnstörungen? Uruha schüttelte den Kopf. Nein, gar nichts von all dem. Aber dieser Schein war auch schon etwa sechs Jahre alt. Vielleicht hatte Aoi diese Krankheit gar nicht mehr. Das würde zumindest erklären, warum er nie etwas Sonderbares an ihm feststellen konnte. Seufzend bedeckte Uruha sein Gesicht mit den Händen. //Wenn die Band nicht wäre, würde ich meine Arztausbildung machen und könnte mich besser um ihn kümmern, wenn er wirklich etwas hat..//, dachte er und ließ sich auf dem Bett zurück sinken. //Gut... Da wir nicht wissen, ob wir's schaffen und die Chancen eh nicht besonders hoch sind, könnte ich die abgebrochene Ausbildung wieder aufnehmen und beendigen und die Band nebenbei laufen lassen? So könnte ich Aoi wenigstens auch finanziell unterstützen. Bisher kann ich ihn nur mit dem Gewinn aus meiner aufgegebenen Wohnung unterstützen, aber das wird bald verbraucht sein. Ich muss an unsere gemeinsame Zukunft denken.//, machte der Blonde sich klar und strich die Haare aus dem Gesicht. //Und Aoi hat es nicht einmal angesprochen.//, merkte er an und dachte über die vergangenen Wochen nach. //Vielleicht hatte er Angst, ich würde ihn verlassen, wenn er mit solch einer Frage kommt? Aber... er weiß doch, wie sehr ich ihn liebe und wie sehr ich mir ein gemeinsames Leben mit ihm wünsche... oder? Und soviel Verantwortungsbewusstsein besitze ich, das ich weiß, dass auch ich finanziell anpacken muss. Gut, sobald ich Aoi wieder in meinen Armen halten kann, werde ich mich um die Ausbildung kümmern. Er soll wissen, das mir das mit ihm wirklich, WIRKLICH sehr ernst ist! So vernarrt in jemanden war ich noch nie.//, gestand sich Uruha ein und lächelte. "Und jetzt...?", fragte er sich nach kurzem Zögern und wendete den Arzneizettel in seiner Hand. "Schlafen kann ich nicht, wenn Aoi da draußen um sein Leben kämpft, womöglich... Das geht nicht... Und allein diese Vorstellung!", rief Uruha verzweifelt aus und schüttelte hastig den Kopf, als wolle er die Gedanken daran mit wegschütteln. "Doch helfen könnt ich ihm in meinem Zustand auch nicht.", fügte er dem jaulend hinzu und fühlte sich nutzlos. "Vielleicht... sollte ich... Nein, wie wäre das? - Hallo, mein Name ist Uruha und ich bin seit einigen Wochen mit ihrem Sohn zusammen. Wir lieben uns und wohnen zusammen. Ich rufe an, weil ich wissen möchte, was für eine Krankheit Yuu hat- Das ist doch... Das ist... nee...", haderte Uruha mit sich und schüttelte den Kopf. "Total unsensibel. Da mach ich mich ja gleich beliebt bei ihnen und ein Schwiegermonster mag ich gar nicht haben wollen.", fügte er dem hinzu und starrte nachdenklich Löcher in die Luft. Dann musste er belustigt aufglucksen. //Schwiegermutter. Hm...~ Damit könnte ich mich anfreunden.//, dachte Uruha und lächelte breit. Dabei drückte er die Zettel aus Aois Schublade an seine Brust und atmete einmal tief ein und wieder aus, wobei sein Lächeln erneut an Farbe verlor. "Hm... aber bis dahin, muss ich meinen Aoi erst wieder in den Armen halten und unsere Beziehungsprobleme müssen gelöst werden.", seufzte Uruha und setzte sich auf. "Bis dahin... muss ich sehen, das ich was nützliches tun kann.", meinte er und stand auf. Etwas wacklig zwar, aber er knickte nicht um. Das war doch schon mal Positiv. Entschlossen straffte er die Schultern, bevor er sich zu der noch immer geöffneten Schublade umdrehte und alle Zettel bis auf den Arzneischein zurück in diese tat. Kaum hatte er dies getan und auch die Schublade geschlossen, wandte er sich von Aois Nachtschrank ab und ging hastigen Schrittes auf ihren gemeinsamen Schreibtisch zu, auf dem er seinen Laptop abgestellt hatte, um sich davor zu setzen. Dann klappte Uruha ihn auf und fuhr ihn hoch. Während der Blonde warten musste, tippelte er nervös auf der Tischplatte herum und sein Blick fiel auf die herumstehenden Bilder, die Aoi fein säuberlich in Rahmen an die Wand genagelt oder sie auf dem Tisch gestellt hatte. Wieder musste er lächeln, als er die Schnappschüsse seiner Freunde sah, die Aoi für gut genug hielt, sie in Rahmen festzuhalten. Es war sogar ein Bild dabei, an welches sich Uruha nicht erinnern konnte, das es gemacht wurde. Neugierig und lächelnd griff Uruha danach und betrachtete es sehnsüchtig, da er darauf gerade mit seinem Engel knutschte. //Wer hat denn das Foto gemacht?//, fragte er sich verwundert und drehte es automatisch in der Hand, um vielleicht auf der Rückseite die Antwort auf seine Frage zu finden. Doch der Rahmen versperrte ihm die Sicht auf eine tatsächlich handschriftlich verfasste Nachricht. Nun noch neugieriger und hibbeliger als zuvor, trennte Uruha den hinteren Rahmen von dem Rest, um das Foto heraus zu ziehen und las: "Wie schwer auch der Weg sein mag, ich liebe dich, mein süchtiger Süchtigmacher~ Dein Yuu." Schluchzen. Schwere Tränen perlten über Uruhas Wangen. Das war nicht fair... Wie gerne würde er seinen Yuu jetzt dafür in den Arm nehmen, ihn halten und küssen und ihm sagen, dass auch er ihn liebte. Es nahm ihn schlichtweg die Sprache. Wie kann man in nur so wenigen Tagen so viel Liebe aufbauen? Unglaublich... //Obwohl das ewig auch so lange stehen kann, wie wir zusammen sind...?// Uruha seufzte. //Hör auf zu denken! Du machst die Stimmung mit deiner Unsicherheit kaputt!//, mahnte er sich und steckte das Bild wieder zurück in den Rahmen. Dann machte er sich daran, im Internet die Telefonnummer des Krankenhauses raus zu suchen, welches auf dem Arzneizettel stand. Dabei lächelte er noch immer. Die Telefonnummer bei dem Stempeldruck war nämlich so verblichen, das die Zahlen kaum noch leserlich waren. Ein Wunder das er den Namen des Krankenhauses hatte entziffern können. Nachdem er sie gefunden hatte, notierte er sie sich auf einem Notizzettel, den er einem Zettelblock entriss, stand auf und ging auf Telefonsuche. Als er es nach weniger Sucherei gefunden hatte, nämlich dort, wo es sonst auch immer zu finden war, auf der Telefonladestation, gab er die Nummer das Krankenhauses ein und wartete geduldig. Wenn er Glück hatte, gab man ihm Auskunft über ihren Patienten Yuu Shiroyama. ~+~ Reita erwachte langsam, als er wenig sanft auf einen wenig federnden Untergrund fiel und sein Kopf sich an etwas stieß, was einen abgedämpften Laut von sich gab und nachgab. "W-was ist passiert...?", brabbelte er noch halb benommen und schlug die Augen auf. Dunkelheit umfing ihn und seine Hände waren gefesselt. "Setz dich hin.", wurde ihm befohlen und Reita schüttelte den Kopf, um die Benommenheit abzuschütteln. "Wenn du dich meinen Befehlen widersetzte, bekommst du Ärger. Das ist dir klar, oder?", meinte der Entführer warnend und nun wurden die versuchten, aber abgedämpften Rufe lauter. Ruki und Takeru begannen aufgeregt zu zappeln. Wen hatte er noch entführt?! War es jemand von ihnen?! Reita's Kopf flog zur Seite. "R-Ruki?! Bist du es?!", wollte er mit schnell schlagendem Herzen wissen und versuchte die Handfesseln unbemerkt zu lockern, indem er seine Beine um die Arme schlang. "Ich wusste gleich, ihr kennt euch. Seltsame Leute treiben sich in letzter Zeit auf dem Markt herum und genau das ist es, was ich suche.", meinte Zero und zog Reita an den Schultern, damit er sich aufsetzen könne. Genau diesen Moment hätte sich Reita zu Nutzen machen können, doch seine momentane Unaufmerksamkeit ließ seine geplante Heldentat nicht zu. "Wenn du Ruki auch nur ein Haar gekrümmt hast oder Aoi, dann kannst du was erleben!", versprach der Blonde giftig und schaffte es seine Handgelenke zu befreien. Vorerst versteckte er sie jedoch noch unter seinen Beinen. "Musst du mal?", fragte er der Entführer unbeeindruckt, den Reitas Haltung auffiel. Dieser versteifte sich ertappt. "Pah... Was geht es dich an...", antwortete er patzig und hoffte somit, der Fragerei zu entgehen. "Wo haben sie uns hingebracht und was haben sie mit uns vor?!", wollte er wissen, um abzulenken und erhielt ein belustiges Schnauben zur Antwort. "Ich würde nur zu gerne wissen, was in deinem Kopf abgeht... Vorhin warst du noch so scharf drauf, entführt zu werden und jetzt? Stehst wohl drauf und bekommst jetzt schiss, hm? Ich muss dich jedoch enttäuschen, Schätzchen, aber ich bin nicht so einer... kein Vergewaltiger. Ich bin nur seit Jahren schon auf der Suche nach jemanden – Ohne Erfolg, egal was ich versuchte – , doch in deiner Nähe verspüre ich nicht mal den Hauch eines Gefühls. Ich kann mich natürlich auch täuschen, aber...", begann er und seufzte resigniert auf. Dann begab er sich nachdenklich gestimmt hinter Reita, während er ein Tuch aus seiner Hosentasche zog. "Wenn ich mich recht erinnere... ist keine Ähnlichkeit vorhanden...", murmelte er und wollte sich noch einmal Reitas Gesicht näher anschauen. Doch dazu musste er erstmal den Sack über dessen Kopf entfernen und ihn vorsichtshalber das Tuch um die Augen binden. Gesagt – getan. Doch gerade, als er dem Blonden das Tuch umbinden und zuknoten wollte, spürte er Hände, die seine Knöchel packten, und einen überraschten Laut ausstoßend, als sein Gefangener aufzustehen versuchte und seine Füße mit sich zog, zurück fiel und im Heu landete. Ihm lagen Fragen auf der Zunge, doch Zeit, sie auszusprechen, fand er nicht. Als Zero sich aufstemmen wollte, jappste er überrascht nach Luft, als ein zusammengebundenes Paar Arme sich um seinen Hals legte und ihn nieder drücken zu versuchten. „Lasst mich gefälligst los!“, bellte Zero verunsichert und versuchte sich nun vorerst von Ruki zu befreien. Da dieser jedoch nicht locker ließ, blieb Zero nur noch eine Möglichkeit: zur Seite rollen und hoffen, das sein Gefangener ihn frei ließ, denn Reita hatte sich bereits triumphierend lächelnd die Fesseln an den Füßen abgenommen und Zero wusste, das ein freier Gefangener ein ernsthafter Gegner sein konnte. Schließlich war er selbst nicht gerade der Stärkste und der neue im rosa Kleidchen sah durchaus gefährlich aus, wenn auch etwas lächerlich, so wie er gerade die Fingernöchel knacken ließ und grimmig drein blickte. Doch das Lachen verging ihm rasch, als sich Takeru auf seine Brust setzte, sodass ihm das Atmen schwer fiel, dessen Prozess eh schon gestört wurde, da Rukis Arme noch immer um seinen Hals lagen. "R-runter!", stieß er nun schon leicht panisch aus und strampelte wild mit den Beinen, um vielleicht Takeru von ihm runter zu befördern, während er gleichzeitig versuchte, nach Ruki auszuschlagen, der zurück weichen musste, als er am Kopf gestriffen wurde. Reitas rechte Augenbraue zuckte verdächtig. "Okay, du willst es ja nicht anders! Ich hab dich gewarnt!", bellte er kurz darauf auch schon los und ging eiligen Schrittes auf den auf dem Heu Liegenden zu. "Takeru, runter von ihm!", bat er ihm in harschen Ton, doch der Weißblonde horchte auf und krabbelte von dem Entführer herunter. Da Zero nun jeglicher Schutz versagt wurde, packte er Takeru an der Schulter und drehte ihn zu sich in die Arme, um ihn eisern festzuhalten, oder besser: sich Halt suchend an ihn zu klammern. "W-wehe, du kommst mir zu nah, oder Takeru wird... wird...", wollte Zero drohen, doch ihm fiel nicht so recht ein, was er denn ohne jegliche Waffe androhen sollte. Er schluckte. Takeru wimmerte ängstlich in Zeros Armen. Wenn er doch nur was sehen könnte! Dann würden seine Nerven nicht so mit ihm durchgehen, wie es im Moment der Fall war. "Was dann...?! ich würde dir raten, ihn gehen zu lassen! Dann wird deine Strafe vielleicht etwas milder ausfallen...~", bot er ihm überlegend grinsend an und streckte die Hand fordernd nach Takeru aus. "N-nein, ich...!", begann Zero hilflos, doch wurde er von jemanden unterbrochen, den er hier nicht erwartet hätte. "A-Aoi?!", fiepte er überraschend auf. Nun war er wirklich am Ende. Was sollte er schon gegen diese zwei ausrichten können, von dem einer ein gefährlich wirkender Punk mit Lolita-Fetisch war und der Schwarzhaarige, der seine verzweifelte Wehr mit seiner Sympathie lahm legen konnte?! Und Takeru und Ruki? Trotz Fesselung und Blindheit ernst zu nehmende Gegner! "Wie hast du...?“" "Du hättest mir nicht die Handfessel abnehmen sollen. Ein dummer Fehler, aber da du kein professioneller Entführer bist, war ein Fehler deinerseits schon voraus zu sehen. Allerdings hast du gleich zwei gemacht. Du hast Reita entführt, der...", wollte Aoi sagen, doch da fiel sein Blick auf seinen besten Freund, dessen Auftritt ihn verblüfft stocken ließ. So hatte er Reita noch nie gesehen! "Starr nicht so!", fauchte Reita beschämt und verschränkte die Arme ineinander. "Denkst du, ich hab das Freiwillig getan?!", wollte sich Reita verteidigen, doch selbst er musste nach seinen Worten schmunzeln. Grummelnd packte er Zero an den Armen und zog ihn auf die Beine. Dieser starrte noch immer Aoi an, während er versuchte, sich halbherzig gegen Reita zu wehren. "Und die Tür?!" "Hm...? Ähm... Die war leicht zu knacken.", meinte Aoi und schüttelte grinsend den Kopf. "Hat dich wohl ganz schön erwischt, was Rei?", fügte er an Reita gewandt hinzu und lief zu Takeru und Ruki, um sie von ihren Fesseln zu nehmen. "W-warte! Aoi... ich...", wollte Reita protestieren, als er sah, wie Aoi gerade zu Rukis Augenbinde greifen wollte, doch sein Protest erlosch unsicher. Mit nachdenklich verzogener Stirn und einer leichten Röte auf den Wangen biss sich Reita auf die Unterlippe. Sofort hielt Aoi inne und wechselte einen schnellen Blick zwischen ihm und Ruki. Dann verstand er und nickte Reita mit erhobenen Daumen zu. Dann beugte er sich lächelnd zu Ruki's Ohr, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Reita hielt Zero noch immer im schraubstockartigem Griff gefangen und verfolgte dies mit unruhigem Herzschlag. //Wenn Ruki meine Aufmachung sieht, dann kann ich meine Männlichkeit gleich in den nächstbesten Gulli schmeißen.//, dachte er und wandte sich nun dem Entführer zu, der dem Schauspiel nicht mehr länger folgen wollte und wieder aufmuckte. "L-lass mich gehen!", befahl er, doch hörte es sich mehr nach einer verzweifelten Bitte an. "Das kannst du vergessen, du Gnom! Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?!" "Ich hab doch gesagt, das ich jemanden suche!“ "Ach und so wolltest du dein Problem lösen?! Weißt du, was du jeden von uns damit angetan hast?! Du Idiot!", brüllte Reita den Dunkelhaarigen an, der noch kleiner wurde, als er eh schon war. "I-ich...", begann Zero verunsichert und gab einen überraschten Laut von sich, als Reita ihn gegen die nächste Wand drängte, um ihn zwischen seinen Armen einzukesseln. "Wegen dir musste ich dieses Kleid anziehen, damit du mich hier her bringst! Wegen dir sind alle fast wahnsinnig vor Sorge um die, die du entführt hast!" "Sagte er gerade "Kleid"?", wollte Ruki ungläubig wissen, nachdem ihm das Tuch vom Mund entfernt wurde, während er seine schmerzenden Handgelenke rieb. Die Augenbinde thronte ihm immer noch im Gesicht und ließ ihn blind gegenüber seiner Umwelt sein. Takeru hingegen, der seine Augenbinde nun selbst abmachen konnte, quietschte entzückt auf, als er Reita in dem Kleid erblickte. "Jaaaa~ Kleid!", kicherte er und riss die Augen überrascht auf, als Aoi ihm die Hand über den Mund legte. "Psst... Takeru, was hab ich dir eben gesagt?" Der Angesprochene rollte leicht gernevt mit den Augen und zog die Lippen zu einem Schmollmund, nachdem Aoi wieder die Hand sinken gelassen hatte. "Aber ist doch... süß...", murmelte er, der nicht verstand, warum Reita dieses Kleid peinlich sein sollte! Er hatte ihn zwar noch nie in solch einem gesehen, aber es es sah doch ganz putzig aus, wie er fand. "Lass ihn das bloß nicht hören.", warnte Aoi und nahm Ruki in den Arm. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist." "Bin ich auch. Und da Reita jetzt hier ist und wir nach Hause können!" "Ja, nach Hause..." Aoi nickte langsam und strich Ruki beruhigend über den Rücken. Er spürte regelrecht, wie Ruki nach Reita verlangte, es jedoch nicht auszusprechen wagte. Nicht jetzt. Nicht hier. Traurig seufzte Aoi auf und hoffte, dass es unter dem Gebrüll Reita untergegangen war. Doch egal wie abgelenkt Ruki auch war, der angespannt auf alles, was er von Reita hörte, mit zu bekommen, vernahm er Aois leises Seufzen. "Was hast du?" Erneut seufzte Aoi. Nun etwas schwerer. Auch löste er sich von Ruki und hatte nun Takeru am Rücken kleben, der auch umarmt werden wollte, wie es Aoi schien. "Nicht traurig sein...", bat der Blonde und strich dem Schwarzhaarigen die Oberarme hinab, während er sein Gesicht träumerisch an dessen Rücken lehnte. Wie es wohl den anderen erging? "Uruha...", hauchte Aoi und schluckte. Ruki nickte. Verschwieg jedoch sein schlechtes Gefühl, welches ihn überfiel, wenn er an Uruha denken musste. Er wollte Aoi nicht noch mehr Sorgen machen. "Am besten du kehrst so schnell wie möglich zu ihm zurück. Wer weiß, was der so alles anstellt... ohne dich." Aoi nickte entschlossen auf Rukis Worte hin und erhob sich langsam. "Reita? Können wir langsam, oder möchtest du Zero so lange zu brüllen, bis dieser nur noch ein Häufchen Elend ist?" "Wäre mir am liebsten!", stieß Reita aus, der angriffslustig die Faust direkt vor dessen Gesicht hielt. Zero hingegen zitterte stark und starrte ängstlich auf Reitas Faust. Dabei schielte er leicht, da diese wenige Zentimeter vor seiner Nase schwebte. "Überlass ihn der Polizei und gib dich bitte mit dem zufrieden. Wir wollen nach Hause. Bitte... Ich muss zu Uruha." Erst zögerte Reita, ließ dann jedoch enttäuscht aufseufzend die Faust sinken. "Eigentlich wollte ich dich zusammen prügeln.", gestand er Zero knurrend, packte ihn wieder an den Schultern und drehte ihn so, das er seine Arme besser ihm Schraubgriff halten konnte. "Dann machst du dich schuldig. Komm Rei... lass ihn! Er soll im Gefängnis selber einsehen, das es falsch von ihm war. Er muss dafür gerade stehen und ich glaube nicht, dass er es wieder tun wird." "Du denkst aber auch echt immer, das in jedem Menschen etwas Gutes steckt, oder?", murrte Reita schmollend und ließ Zero vor sich her in Richtung Ausgang stolpern. Aoi, der nun Ruki auf die Beine half, lächelte leicht. "Naiv, ich weiß, aber so bin ich nun mal. Ich will doch aber auch nur das Beste für dich, Rei." "Jaa~ ich weiß. Nicht ohne Grund bist du mein bester Kumpel.", meinte Reita gespielt genervt und erhielt einen Knuffer von Aoi in die Seite, was ihn zur Seite springen ließ. "Ich hab dich auch lieb, Rei~", murrte Aoi schmollend und sah erstaunt zur Seite, als Takeru nach seiner Hand gegriffen hatte und sie etwas durch die Luft schwenken ließ. Und als Aoi auf sah, in das blasse von blonden Haaren umrahmte Gesicht blickte, erkannte Aoi die Sorge, die den sonst so frohen Takeru gepackt hatte. "Wie... Wie geht es den anderen?", wollte Takeru wissen und wandte den Blick an Reitas Hinterkopf, während Aoi gerade Ruki mit leiser Stimme warnen musste, als sie eine Treppe zu überwinden gedachten. "Die machen Panik, was erwartet ihr? Die haben mit einem ernst zu nehmenden Entführer gerechnet, von dem ich auch gedacht habe, das es schwerer wäre, ihn unter meine Kontrolle zu bringen. Jedenfalls wollen sie Morgen die Polizei einschalten, trotz Warnung und dann aus der Stadt fliehen. Gut, das ich euch noch rechtzeitig hier rausgeholfen habe!", lachte Reita stolz und schubste Zero triumphierend weiter. Aoi räusperte sich. "Ich will ja nicht an dir zweifeln, Rei, aber...", fing der Schwarzhaarige an und ließ seinen Blick demonstrativ Reitas Körper hinab wandern, was der Blonde nicht sehen konnte, da er noch immer viel zu sehr damit beschäftigt war, den Helden zu spielen. "Aber mit oder ohne dir, hätt' ich das auch gepackt.", beendete Aoi schließlich seinen ernst gemeinten Satz und zog grinsend an dem Reisverschluss des Kleides. Reita, dessen Ego nun angekratzt war, schlug Aois Hand brummend beiseite, nachdem er sich halb zu ihm umgedreht hatte. "Lass...! Ich hab kaum was drunter." Schmunzelnd verdrehte der Schwarzhaarige die Augen. "Hättest du daran gedacht, könntest du dich jetzt aus diese peinlichen Ding schälen." "Ja, danke Aoi... wirklich... Kratz nur noch mehr an meinem Ego...", maulte Reita beleidigt und schubste Zero weiter. "Aber mal weg von meiner wohl fehlgeschlagenden Heldentat und dem Fummel... Wo sind wir hier eigentlich?", wollte Reita wissen und sah sich, als sie an der frischen Luft angelangt waren, neugierig um, während Ruki, Takeru und Aoi sehnsüchtig die frische Luft einatmeten. Der Schwarzhaarige von ihnen war der Erste, der die Augen, die sie automatisch geschlossen hatten, wieder öffnete und sich umsah. "In der Nähe des Hafens, wie mir scheint." "Kein guter Ort, muss ich sagen, aber...", meinte Reita und hob schulterzuckend die Hände. "Jedem das Seine.", beendete er seine Aussage und stieß einen überraschten Laut aus, als Zero die Chance der Unachtsamkeit der anderen ausnutzen wollte, um sich davon zu stehlen. "Nix da. Hier geblieben!", donnerte Reita mit zusammengezogenen Brauen, holte die wenigen Schritte zwischen dem Entführer und sich auf und packte Zero am Kragen, um ihn zurückzuziehen. Überrumpelt tat er einen erstickten Laut kund, bevor er sich an die kurzzeitig eingeengte Gurgel fasste und sie sich rieb, nachdem Reita ihn wieder am Kragen entlassen hatte. Aois beunruhigter Blick lag kurz auf Zero, bevor er jedoch wieder abschwenkte und die Schultern straffte, um sich nicht von seinen Gefühlen leiten zu lassen. "Reita, ich würde sagen, du bringst Zero ins Gefängnis, während der Rest nach Hause geht? Dann kannst du doch eine Heldentat begehen." "Wie denn?", warf Ruki sofort ein und schob die Unterlippe vor. Das sein Einwand nicht nur wegen der Augenbinde kam, behielt er für sich. Warum musste auch unbedingt Reita diesen Mistkerl ins Gefängnis bringen?! Aber Takeru, er und Aoi waren ebenso schlecht... Konnte der Typ nicht allein ins Gefängnis gehen?! Ach nein... So blöd war er nun auch nicht. Reita musste wohl das gleiche denken, denn er sah so aus, als wäre er Hin und Her gerissen und sein Blick glitt immer wieder zu Ruki, der noch immer die Augenbinde tragen, damit Reita sich nicht in Grund und Boden schämen musste. War er spätestens eh tun müsste, wenn Takeru den anderen von dem Kleid erzählte... Zumindest schätzte er ihn so ein, wobei er sich natürlich auch irren konnte. Schwer seufzend ließ Aoi den Kopf sinken, während seine Hände sich widerstrebend ballten. "Gut... geht schon... Ich übernehm das..." Große Erleichterung überfiel den Bassisten und Ruki und Aoi sah ihnen deutlich an, wie die angespannten Schultern sanken und sich lockerten. "Na los... Ihr habt euch sicherlich einiges zu erzählen.", meinte Aoi mit einem Lächeln und blinzelte die aufkommenden Tränen fort, als die gestauten Emotionen aus ihm hervor drangen. Uruha müsse sich wohl noch ein wenig gedulden. Ruki, dessen Lippen bebten und nicht wussten, wie sie ihren Dank so herzlich ehrlich aussprechen mussten, um seine Dankbarkeit und Erleichterung darin auszudrücken. Dem Echo Aois Stimme folgend, das noch in seinem Kopf inne wohnte, schritt er vorsichtig auf den Schwarzhaarigen zu, der zu Rukis Unterstützung den Kleineren an sich zog, als er nah genug war, und umarmte Aoi. "Du könntest kein besserer Ersatz für mich an Uruhas Seite sein...", meinte Ruki gerührt und seufzte sehnsüchtig auf. "Boah hab ich das Knuddeln vermisst...", gestand er sich ein und kicherte. "Dann weißt du ja, was du den Rest des Tages machen musst, Rei, hm?", gluckste Aoi und wuschelte Ruki durch die Haare. Der Angesprochene hingegen, lächelte stolz zu seinen beiden Freunden hinüber. "Danke, Aoi. Dann komm, Ruki. Wir gegen jetzt nach Hause." "Au ja~", stimmte Ruki sehnsüchtig zu und spürte, wie Reita seine Hand nahm, die nun von Aoi ab ließ, so wie auch der Rest. Und wie Reita Ruki an sich nahm, nahm auch Aoi die Hände von Zero, um sie überraschend fest auf dessen Rücken an Ort und Stelle zu halten, sodass dieser einen überraschten Laut ausstieß, gefolgt von einem enttäuschten Seufzer. Er hatte schon geglaubt, er könne unter Aois Führung schneller entkommen... "Nichts da...", brummte Aoi und strich sich mit je einer Hand die Tränen aus dem Gesicht. Da spürte er auch schon die Hand seines besten Freundes auf der Schulter. "Wenn irgendwas ist, dann... ach mist!", fluchte Reita unfein, als ihm eine Tatsache einfiel. Aoi jedoch blickte ihn nur verwirrt an. "Ich hab mein Handy bei Saga gelassen! Vielleicht hätt' ich doch diese bescheuerte Handtasche mitnehmen sollen...", grummelte Reita und strich sich über sein Gesicht, während er genervt aufseufzte. Verstehend nickte der Schwarzhaarige und ließ seine Stirn für kurze Zeit an Reitas Schulter ruhen. "Ich schaff das schon, Rei. Und jetzt geh und sei lieb zu Ruki. Und hört auf euch zu streiten. Reicht mir, wenn der Stress in meiner Beziehung liegt... Und Saga wird damit schon nichts anfangen, außer vielleicht alle deine Kontakte durchzusehen und irgendwelche blöden Simsen zu verteilen. Die werden denken, du bist betrunken und damit hat sich das...", meinte Aoi neckend und sah grinsend auf. "Du hast dabei etwas wichtiges außer Acht gelassen, Yuu-chan." Verwundert hob Aoi die Brauen. Er wurde schon länger nicht mehr so von Reita genannt, doch er beschwerte sich auch nicht darüber. "Meine Eltern stehen auch in der Kontaktliste." "DAS... war mir entfallen. Ach der wird schon nichts damit anstellen und jetzt denk einfach nicht daran und macht euch noch einen schönen Tag." "Sehen wir uns Morgen?" "Hm... nein. Ich brauch etwas Zeit mit Uruha, denk ich..." "Ah... Wenn was ist, meld' dich, klar?! Und wenn er wieder-" "Rei, nun geh schon!", unterbrach ihn Aoi und schubste Reita halbherzig zu Ruki. Viel lieber hätte er ihn auch einmal in den Arm genommen, aber diese gehörten heute nur noch Ruki und das konnte Aoi gut nachvollziehen, zumal er Zero festhalten musste, damit dieser nicht floh. Reita grummelte nur etwas unmissverständliches, nahm sich jedoch wieder Rukis Hand an, die dieser wie einen rettenden Anker festhielt. "Soll ich dich tragen, Ru-chan?", schlug Reita liebevoll vor und drückte die Hand seines Freundes. "Ja~", antworte Ruki freudestrahlend und hob beide Arme zu Reita empor, welcher in Anbetracht des ihm bekannten kindlichen Getues grinsen musste. Dann jedoch beugte sich Reita drehte er dem Kleineren den Rücken zu und ging in die Kniebeuge hinunter, um Rukis Hände um seinen Hals zu legen, sich dessen Beine mit einem kräftigen Ruck um den Bauch zu schlingen und schließlich mit Ruki auf dem Rücken heimwärts ging. "Sag mal Rei~?" "Hm?" "Hast du wirklich ein Kleid an?" Doch Reita beantwortete diese Frage nicht und ging stur geradewegs weiter. "Ignorier mich nicht!", jammerte Ruki beleidigt, platzierte seine zum Schmollmund geformte Lippen in Reitas Nacken, holte tief Luft und pustete sie lautstark gegen die sensible Haut, die Reita auch gleich die Nackenhärchen zu Berge stehen ließ. Auch zog der Bassist den Kopf ein und hätte beinahe Rukis Beine losgelassen vor Schreck. "Ruki!", bellte er mir rauer Stimme und der Kleinere grinste frech. "Du weißt genau, das ich dort sensibel bin!" "Eben deshalb~", antworte Ruki frech und kicherte. "Na warte... wenn wir zu Hause sind... Dann kannst du was erleben!" "So~?", kicherte Ruki und kraulte seinem Kater mit ausgefahrenden Krallen den Nacken, was diesen sofort ruhiger werden ließ. Nur das Schnurren setzte nicht ein. Wäre ja noch schöner! Reita und schnurren... Ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest bis jetzt. Rukis Grinsen wurde breiter. Dann nahm er noch seine weitere Hand zur Hilfe und fuhr unter das Kinn des Bassisten, um ihn dort zu kraulen und ab und an leicht darüber zu kratzen. Er konnte nur erahnen, das Reitas Lippen sich zu einem zufriedenen Lächeln formten, denn bei ihm konnte man lange auf eine Bestätigung warten. "Was wäre, wenn ich genau darauf aus bin?", hauchte er deshalb ohne Umschweife in Reitas Ohr und zog anschließend mit den Zähnen an seinem Ohrläppchen. Das Reita gefiel was er tat, konnte er wiederum an dem unterdrückten Keuchen feststellen. So viel Genugtuung wollte er Ruki wohl nicht zukommen lassen. "Gib doch zu, das es dir gefällt, was ich tue...~ Warum so schüchtern?", kicherte Ruki herausfordernd und ließ seine Lippen hauchzart über die empfindliche Haut unter dem Ohr gleiten. "Ja verdammt, du-", fing Reita an und unterbrach sich durch ein unterdrücktes Aufstöhnen. "Ruki! Muss das hier vor allen Augen sein?!" "Vor meinen nicht. Warum gehst du auch direkt durch die Menschenmassen?", warf Ruki vorwurfsvoll und ein wenig schmollend zugleich ein, was Reitas aufseufzen ließ. Er musste arg mit sich ringen, Ruki nicht aus lauter Sehnsucht, Zuneigung und anfänglicher Erregung gegen die nächstbeste Wand zu pinnen. Zum Glück hatte er ein Kleid an. So konnte er, sofern Ruki seine Anmachen übertrieb, die deutlichen Anzeichen seiner Erregung verstecken. Freute er sich gerade darüber, ein Kleid zu tragen?! Kami, er musste aus diesem rosa Fummel! "Um etwas zu verhindern, was ich auf zu Hause verschieben möchte, wenn das Recht wäre." "Sag das doch gleich!", rief Ruki grinsend aus und gab seinen Reita, da er dessen verführerische Lippen nicht erreichen konnte, einen kleinen Vorgeschmack auf Späteres, in dem er sich in die Haut über Reitas Halsschlagader festsaugte, um ihm einen Stempel aufzudrücken. Was er nicht merkte war, die blitzartige Erregung, die Reita dabei direkt zwischen die Lenden schoss und ihn für einen Moment vorwärts taumeln ließ. "Ru!", zischte der Bassist und atmete merklich kurzatmiger. "Wenn du mich runterlassen und mir die Binde abnehmen würdest, könnten wir eher zu Hause sein~", schlug dieser, Reitas Proteste ignorierend, raunend in dessen Ohr vor, bevor er seine Zungenspitze in Reitas Ohrmuschel gleiten ließ. "Kami...", keuchte der Blonde, machte kehrt und ließ den Markt, den er zusammen mit Ruki erreicht hatte, hinter sich, um eine leere Gasse oder Straße aufzusuchen, um dann hinein zu eilen. "D-du legst es echt drauf an, was?!" "Was erwartest du? Ich hab Reita-Entzug!", verteidigte sich Ruki mit einer gespielt unschuldigen Schnute, die Reita jedoch nicht sehen konnte, da dieser gerade damit beschäftigt war, Ruki von seinem Rücken runter gleiten zu lassen, was dieser mit einem sehnsüchtigen Seufzen kommentierte, als sein Schritt über Reitas Hüfte hinweg glitt. "Ich steh ja auf Sex, aber werd' nicht wie Uru.", warnte der Bassist und wandte sich zu Ruki um, der bis eben noch eine Schnute gezogen hatte und nun lächelnd den Kopf schüttelte. "Nein, keine Sorge Rei. So nötig hab ich's nicht, zumal unsere Karriere unter solch einer psychischen Sucht leiden würde. Gerade jetzt, wo sie richtig anfängt." "Ich hoffe, das kriegt Ruha auch noch in den Schädel." "Wird er. Schließlich hängt seine und Aois Beziehung davon ab und jetzt lass uns aufhören, zu reden. Lass uns lieber Taten sprechen und nimm mir dieses Ding ab!", murrte Ruki leicht gereizt und stieß ein überraschtes Stöhnen aus, als sich ein Oberschenkel zwischen seine Beine drängte und ihn zurück gegen eine Mauer stolpern ließ. Doch anstatt sich zu beschweren, formten sich seine Lippen zu einem zufriedenen Grinsen. „Noch eines. Du sollst wissen, warum ich in diesem Kleid stecke. Ich habe es mir von Saga geliehen, damit ich entführt und zu dir gebracht werde, um dich zu befreien. Das hab ich also nur wegen dir und den beiden anderen getan und wenn du lachst, gibt es Sexentzug. Verstanden?!" "Ich liebe dich, Akira.", antwortete Ruki mit verträumt schief gelegten Kopf und streckte lächelnd seine Arme nach dem Bassisten aus, welcher ihm vorerst die Augenbinde entknotete, dann, kaum entblößte es Rukis Augen, die dieser aufgrund des Lichtes zusammen kneifen musste, pinnte er Rukis Handgelenke sanft aber doch bestimmend gegen die Mauer hinter ihm und beugte sich schlussendlich zu ihm hinunter, um ihn in einen sehnsüchtigen Kuss zu ziehen. Erleichtert aufseufzend verhakte Ruki seine Hände in Reitas Nacken und erwiderte den Kuss mit geschlossenen Augen und liebevoller Hingabe. Wie er diese Küsse doch vermisst hatte... +~+ Enttäuscht sackte Uruha mit ineinander verschränkten Armen und das Telefon noch in der einen Hand auf dem Tisch zusammen. Den Kopf hatte er auf seinem rechten Handgelenk gebettet und ein Auge lugte über den rechten Oberarm hinweg aus dem Fenster. Anschließend seufzte er schwer und schloss die Augen. Was nun? Man hatte ihn keine Auskunft über ihre ehemaligen oder jetzigen Patienten geben können und nun war Uruha ebenso schlau wie zuvor. Was könnte er nun noch versuchen? Aois Eltern anrufen? Eigentlich hatte er dies vermeiden wollen. Diesmal seufzte Uruha langgezogen auf. Hin und Hergerissen starrte er das Telefon in seinen Händen an. "Irgendwann werde ich sie eh kennen lernen müssen.", meinte er schließlich nach gefühlten Stunden und rief per Tastendruck das Telefonbuch des Telefons auf. Noch immer etwas verunsichert knabberte er auf seiner Unterlippe herum, während seine Augen über die Einträge huschten, bis er schließlich das gesuchte fand. "Oh... er hat noch einen Bruder... und eine Schwester.", fiel ihm auf und schmunzelte. Kopfschüttelnd seufzte er auf. "Wie viel wir noch nicht über den anderen wissen, ist doch immer wieder erstaunlich.", meinte Uruha, aber was sollte man auch erwarten, wenn man gerade mal eine Woche vielleicht zwei zusammen ist? Wenn diese Tatsache Uruha nicht so schmerzen würden, hätte er wohl jetzt über seine Naivität gelacht, doch stattdessen musste er über seine Dummheit schmunzeln. //Hätte ich nicht so viel Zeit damit verschwendet, ihn zu vergraulen, in dem ich ihn bedränge, wüsste ich vielleicht auch mehr über ihn.//, musste er sich eingestehen und biss sich auf die Unterlippe, bevor er die Nummer der Schwester wählte, die es vielleicht am ehesten aufnehmen würde, wenn er sich als Yuus Freund vorstellen würde. //Ich glaub, ich belass es erstmal bei einem guten Freund. Vielleicht mag Aoi nicht, das ich es ihnen mitteile und nicht er ihnen.//, dachte er und nickte leicht, für jedermann unsichtbar, da er noch immer in der Stille des Schlafzimmers saß. Weit entfernt von seinem Engel. Wieder seufzte er, da ihm das monotone Klingeln und dieser Umstand des Alleinseins zusetzte. "Moshi Moshi, Yura Shiroyama desu.", meldete sich endlich Aois Schwester zu Wort und ließ Uruha aus seinem Trübsal aufschrecken. "E-eh... Ja, hier spricht eh... ein Freund ihres Bruders.", fing der Blonde verunsichert an, atmete jedoch erleichtert auf, da die Schwester sehr symphatisch am Telefon klang. "Welcher?" "Eh... wie?" Yura kicherte. "Welchen Bruder meinen sie? Yuu oder-" "Yuu! Ja, ein Freund von Yuu.", unterbrach er sie und räusperte sich verlegen. „Entschuldigung." "Ach das ist schon okay, eh... Wie heißen sie noch gleich?" "O-oh, Kouyou desu.", stellte er sich nachträglich vor. "Habe ich wohl vergessen zu sagen." "Schön, sie kennen zu lernen, Kouyou-san." "Ja, ganz meinerseits." "Wie kann ich ihnen helfen?" "Sie können mich ruhig duzen, Yura-san." "Na wenn sie das auch machen würden?", kicherte Aois Schwester und Uruha musste lächeln. Das fing ja schon mal ganz gut an. "Gerne. Also warum ich anrufe. A- ich meine Yuu ist ähm... momentan unterwegs und da hab ich in seiner-" "Wo ist er denn?" "Eh... einkaufen. Ja, ein wenig einkaufen.", log Uruha und biss sich auf die Unterlippe. Er konnte ihr doch nicht sagen, das er entführt wurde, oder?! "Ihr wohnt also zusammen?", fragte sie interessiert und Uruha nickte, fügte dem ein zustimmendes "Hai" hinzu. "Davon hat Yuu gar nichts erzählt, aber der sagt in letzter Zeit ja eh nicht viel.", meinte sie und Uruha glaubte einen Ton des Schmollens heraushören zu können. "Er hat in den letzten Tagen auch viel zu tun gehabt.", verteidigte Uruha seinen Freund und hatte bereits ganz rote Wangen. //Mit mir.// "Hat er etwa einen neuen Job?" Uruha blinzelte. Sollte er es ihr verraten? Würde sie es gut finden? Er konnte sich nur zu gut an seine Eltern erinnern, als er auch nur erwähnt hätte, er würde gerne in einer Band eintreten. Das lag jetzt auch schon einige Jährchen zurück und seitdem hatte er dieses Thema nicht noch einmal erwähnt. Doch noch ehe er zu einem Entschluss kommen konnte, nahm sie ihm die Worte aus den Mund. "Hat er endlich eine passende Band gefunden?" Uruha fiel die Kinnlade herunter. Als er sich jedoch bewusst wurde, das Aois Schwester noch auf eine Antwort wartete, sammelte er seinen Kiefer wieder ein. "Ä-äh ja, aber behalte das bitte vorerst für dich." Nun musste Yura lachen. "Ich verstehe schon, wie du das meinst, aber meinem Bruder darf ich doch davon erzählen, oder?", fragte sie vergnügt und Uruha murmelte ein unsicheres "Hai." "Er hat Yuu schließlich das Gitarre spielen beigebracht. Der wird sich freuen. Wie schön. Bist du auch in dieser Band, Kouyou?" "Eh ja, aber ich wollte eigentlich-", versuchte Uruha auf sein eigentliches Anliegen Aufmerksam zu machen, doch sie unterbrach ihn einfach. "Ich bin sofort bei dir! Du bist doch bei Yuu in der Wohnung, oder?" "Ja, aber-" "Nichts da! Ich bin gleich bei dir und ich bring auch ein paar Kekse mit, okay? Die habe ich gerade erst gebacken. Wenn mein Brüderchen kommt, muss das gefeiert werden." "NEIN!", unterbrach sie Uruha panisch und schluckte anschließend schwer. "Hab ich was Falsches gesagt?" "Eh... Nein. Tut mir Leid Yura, aber... das hätte ich eigentlich nicht sagen sollen. Das wollte er sicherlich selber verkünden, aber ich ruf auch aus einem ganz anderen Grund an." "Okay. Gut, du hast sicherlich Recht. Ich bin eben viel zu neugierig. Tut mir Leid. Dann schieß mal los." Erleichtert sackte Uruha auf dem Stuhl zusammen. „Also was ich eigentlich wissen wollte ist, ob Yuu irgendeine Krankheit hat? Eine... na ja... eine... psychische?", druckste er verlegen und schloss die Augen. Abwartend und doch gespannt saß er angespannt auf dem Stuhl, während sich seine freie Hand in den Sitz verkrampfte. Eine angespannte Stille entstand zwischen den beiden und Uruha war schon kurz davor, das ganze in einem Scherz enden zu lassen, sie beide und vor allem seine Nerven zu entlasten, als sich Yura plötzlich etwas verunsichert meldete. "Hat er sich denn etwas seltsam benommen?", fragte sie vorsichtig und Uruha setzte sich abrupt auf. Also doch! "Ich kann mich an nichts dergleichen erinnern, aber wie ich vorhin sagen wollte, habe ich einen alten Arzneizettel in seiner Schublade entdeckt. Natürlich habe ich darin nichts zu suchen, aber ich war eben... auch neugierig. Und jedenfalls bin ich darauf gestoßen und nun quält mich diese Frage. Ich würde gerne wissen, wie ich ihm helfen kann, sofern irgendetwas ist und die Band muss natürlich auch darauf vorbereitet werden.", meinte er mit möglichst ernster und geschäftlicher Stimme. "I-ich verstehe.", seufzte Yura mit leicht angefressener Stimme und plötzlich tat ihm seine eigene Kälte weh. //Ich hoffe, ich kann bald ehrlich zu ihr sein. Dieses halbherzige Interesse tut nicht nur ihr weh.// "Bitte wirf ihn nicht deswegen aus der Band, ja Kouyou? Bitte, das ist doch Yuu's sehnlichster Traum!" Uruhas Augen wurden groß. "K-keine Frage! Natürlich bleibt er! Tut mir Leid, wenn das gerade so geklungen hat!" Als er Aois Schwester erleichtert aufatmen hörte, löste sich auch Uruhas Spannung wieder und am liebsten hätte er Yura in den Arm genommen. "Also...?", fragte er mit leicht erhöhter Stimme nach und räusperte sich. "Es ist so, das...", fing sie an und seufzte erneut. "Hm?" "Vor einigen Jahren war unsere Oma verstorben, die Yuu über alles geliebt hatte und irgendwie geschah dabei auch irgendetwas tief in ihm. So meinte es zumindest der Psychologe. Doch die Auswirkungen kommen meist nur ans Tageslicht, wenn sich seine Emotionen stauen, sprich wenn er Angst hat oder bedrängt wird. Es kann aber auch auftreten, wenn er glücklich ist. Allerdings ist das letzte Auftreten fünf Jahre her! Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, Kouyou, wenn du selber schon meinst, das dir nichts aufgefallen ist." "Kami... Das kommt darauf an, wie lange diese Zustände andauern?" "Das kann unterschiedlich sein. Von wenigen Minuten, Stunden oder sogar Tagen kann er davon betroffen sein." "Na dann könnte es doch sein...", fing Uruha nachdenklich an und wurde immer weißer im Gesicht. //Bedrängen...? Angstzustände...?! FUCK!// "Dann könnte was sein?", nahm Yura den Satz wieder auf. "Das mir diese Veränderungen nicht aufgefallen sind, weil sie auftraten, als ich nicht dabei war? Wie äußern sich diese Zustände?" "Das kann gut möglich sein, aber, wie ich schon sagte, ist das letzte Auftreten jetzt fünf Jahre her und der Psychologe meinte auch, das er wieder gesund ist!", versuchte Yura die Möglichkeit der erneuten Störung herunter zu spielen. "Wie treten diese Zustände auf, Yura?", wiederholte Uruha und ignorierte ihren Protest. "Hm... Durch Halluzinationen z.B. Einmal hat er seine Gitarre für Oma gehalten und sie fast eine Woche nicht losgelassen! Wir mussten ihn krank schreiben, weil er so nicht zur Schule gehen konnte und waschen konnten wir ihn nicht, weil er Oma nicht im Wasser ertrinken lassen wollte! Sie konnte nicht schwimmen, musst du wissen. Das war schrecklich.", meinte sie und Uruha konnte hören, wie sie mit den Tränen kämpfen musste, als die Erinnerungen wieder aufkamen. "Am liebsten hätte ich ihm auch geglaubt, das es Oma wäre, aber das war sie nicht..." "Das tut mir Leid, Yura.", meinte Uruha ehrlich mitfühlend. "Wir können von Glück reden, wenn es nur solche Störungen sind.", fügte er tröstend hinzu, doch für Yura war das gar nicht tröstend. "Wie meinst du das?! Unter Glück verstehe ich was anderes!" "Yura, bitte hör mir zu. Es hätte ihn schlimmer erwischen können." Jetzt hörte sich Aois Schwester aufgebracht an, oder eher entrüstet, was Uruha gut nachvollziehen konnte. "Wie meinst du das?" Kennst du dich damit etwa aus, oder woher willst du das wissen?" "Ich bin... ich meine, ich war Arzt. So gut wie zumindest, aber ich kenne mich etwas aus. Wenn ich meine, es hätte ihn schlimmer erwischen können, dann meine ich das auch so. Halluzinationen sind noch die erträglicheren Erscheinungen der Krankheit. Er hätte auch Denk- oder Wahnstörungen haben können. Die sind meist schlimmer. Zumindest nach meiner Erfahrung." "Das hört sich wirklich nicht schön an. Vielleicht hast du Recht...", meinte sie nachdenklich und seufzte schwer. "Tut mir Leid, das ich dich angefahren habe." "War verständlich." "Darf ich dich um etwas bitten, Kouyou?" "Ja, natürlich." "Danke. Wenn Yuu nach Hause kommt, ruf mich bitte an. Ich will ihn sprechen. Ich mache mir sorgen. Jetzt wo du mir davon erzählst. Außerdem würde ich ihn gerne wieder sehen und dich natürlich auch." "Gerne. Ich danke dir, das du mir etwas helfen konntest." "Wenn es um meine Familie geht, steh ich dir gerne zur Verfügung. Kümmere dich gut um ihn, ja?" Jetzt wurde Uruha doch wieder rot. "Na klar, mach ich. Keine Sorge. Ich werde mein Bestes geben. Und wenn wirklich etwas ist, dann schick ich ihn zu einem Psychologen. Einfach so zum Test, okay? Damit das Problem vorgebeugt wird." "Ich danke dir. Tu das bitte." "Dann bis später, hoffe ich. Vergiss Aois Schwesterchen nicht, hai?" "Nein, tu ich nicht.", meinte Uruha und ließ den Blick auf die Tischplatte vor sich sinken. "Yura?" "Hm? Kommt er gerade?" "Nein...", murmelte Uruha angefressen und stützte seinen Kopf mit der Hand ab. Die langen Haare fielen ihm ins Gesicht. "Es kann sein, das er anschließend oder wir anschließend noch zu einer Bandprobe müssen und ich dich heute Abend erst anrufen kann oder Morgen. Je nachdem, wie spät es wird." "Ähm... gut, dann viel Spaß noch, aber sag ihm, das ich ihn sprechen möchte, okay? Sei so lieb, ja?" "Ja." "Danke. Dann mach's gut, Kouyou." "Bye." Seufzend ließ Uruha das Telefon sinken und drückte Aois Schwester weg. "Was ist, wenn er Morgen auch nicht wieder zu Hause ist...?", fragte er sich niedergeschlagen und fuhr über sein Gesicht. "Wie viele Ausreden muss ich mir noch ausdenken...?" +~+ "Hey Masato~ Ich-" "TAKERUUUUUUUUUUUU?????!!!!!!!! WIE GEHT'S DIR??!!", unterbrach ihn Masato und ließ Aoi zum ihm sehen, der bis eben noch in einem Gespräch mit einem Polizisten vertieft war, so laut drang Masatos Stimme durch den Telefonhörer der Polizeistation. Takeru musste lachen. "Bevor oder nachdem du mein Ohr vergewaltigt hast?!" "Tut mir Leid~", nuschelte Masato aufgebracht, doch allzu lange konnte er sich nicht zurückhalten. Auch Chiyu lauschte angespannt ihrem Wortwechsel. Über Takerus Wortwahl war selbst er überrascht. "Was hat dieser Psyche mit dir gemacht, das du dieses Wort in den Mund nimmst?" "Darf ich das nicht sagen?", fragte Takeru irritiert und legte den Kopf schief. Bevor Masato und Takeru noch in einer endlosen Diskussion über: Was darf ein Takeru und was darf er nicht, ausbrachen, übernahm Chiyu unter Proteste Masatos das Gespräch. "Um Masatos Gedanken zusammen zufassen: es ist ungewöhnlich, aber man kann sich an alles gewöhnen. Wie geht es dir, Takeru? Und wo befindest du dich gerade? Ich glaube, Masato versucht dir gerade durch Kunststückchen weis zu machen, das er dich sehen will, was allerdings nur ich sehen kann. Geht es dir gut, Schatz?", fragte Chiyu irritiert und besorgt, und gab einen überraschten Laut von sich, als Masato ihm den Telefonhörer aus der Hand riss. "WO BIST DU TAKERU?! BEWEG DICH NICHT VON DER STELLE! WIR SIND GLEICH DA! UND WENN DIESER PSYCHO IN DER NÄHE IST, KANN DER WAS ERLEBEN!!" Breit grinsend und vergnügt den Kopf hin und her bewegend, sah Takeru Löcher in die Luft. Das Telefon, welches er sich geliehen hatte, weit von sich gestreckt. Als das Schreien abgeklungen war, traute er sich, es sich wieder näher ans Ohr zu halten. "Mir geht es gut. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Und ich bin der Polizei. Und der lustige Entführer sieht schon ganz ängstlich hier her.", kicherte Takeru und erntete ein verwirrtes "HÄÄÄÄÄÄ???!" seitens Masato, der nun mit Chiyu um den Telefonhörer kämpfen musste. "Jetzt- Ohhh maaaan!!", regte sich Masato auf und verschränkte schmollend die Arme, weil er gegen Chiyu verloren hatte, der grinsend in Masatos aufgeplusterte Wange piekte. "Warum lustig?" "Hm... weiß nicht. Er ist nur eben ein schlechter Entführer. Tut mir Leid, Zero." "Nyaa~ Stimmt schon...", grummelte dieser niedergeschlagen und sah zu Aoi auf, der ihn pattete. "Dann sei lieb zu den anderen Insassen, ja? Dann kommst du auch bald wieder raus und kannst bestimmt deinen Bruder finden. Nur eben... anders das nächste Mal, okay?" Zero nickte und seufzte. "Besuchst du mich?", wollte er wissen und sah hoffend auf. "Eh... Das kann ich dir nicht versprechen. Ich habe viel zu tun, musst du wissen." "Schade. Dann hättest du mir wieder Witze erzählen können." "Aber ich habe dir doch schon gesagt, das ich nicht weiß, was du meinst. Ich habe dir nie welche erzählt!", meinte Aoi irritiert und legte den Kopf schief. "Okay, das reicht. Gehen Sie bitte nach Hause. Wir danken ihnen für ihre Kooperation und wenn doch etwas ist, dann rufen sie uns an. Und nehmen sie bitte ihren blonden Freund mit.", wurde Aoi von einem der Polizisten gebeten und Aoi hob die Hand zum Abschied, während Zero auch schon fortgeführt wurde. "Ja, kein Problem. Vielen Dank." "Wir haben zu danken.", meinte der Polizist noch und nickte ihm zu, bevor auch er verschwand. Unschlüssig drehte sich Aoi um. Was sollte er wann für Witze erzählt haben? Schulterzuckend näherte er sich Takeru und tippte ihm auf die Schulter. "Können wir?" Takeru, der das Telefon bereits wieder aufgehangen hatte und nun gelangweilt die Steine der Mauer zählte, die sie umgaben, erschrak leicht und legte den Kopf so nach hinten, das er Aoi anschauen konnte, der verwirrt die Brauen hob. "Ich kann nicht weg." "Möchtest du nicht nach Hause? Oder ins Café?" "Doch, aber Masato und Chiyu meinten, ich solle mich nicht von der Stelle bewegen. Sie werden wohl gleich herkommen." "Und das nimmst du natürlich wortwörtlich, ne?", fragte Aoi und schmunzelte. Grinsend nickte der Weißblonde. "Meinst du, ob ich mich umdrehen darf?" "Natürlich. Warum fragst du?" "Ich würd' mich ja praktisch von der Stelle bewegen." Aoi seufzte. "Ja, darfst du.", meinte er eindringlicher. "Schön.", sagte Takeru lächelnd, hob den Kopf in die Senkrechte, drehte sich um und umarmte Aoi stürmisch, sodass dieser zurückstolperte, was Takeru aufquiteschen ließ. "Jetzt hab ich mich noch mehr fort bewegt!", meinte er mit leichtem Schrecken in der Stimme und erhielt eine sanfte Kopfnuss seitens Aoi, der jedoch lachen musste. "Spaßvogel." "Rabe.", kicherte Takeru vergnügt. "Hä?" "Schwarz, schön und klug." "Na na, lass das mal nicht Yuji hören." "Warum Yuji?", fragte Takeru verwirrt und Aoi biss sich ertappt auf die Unterlippe. "Ich meinte Uruha. Ja, nur Uruha." "Ach der wird mir zustimmen!", kicherte Takeru wieder und überhörte Aois erleichtertes Aufseufzen. "Ja, da hast du vielleicht recht. Willst du nun weiter so verharren, oder lässt du mich auch wieder los?" "Ungern, aber ja.", antwortet Takeru, gab Aoi ein Küsschen auf die Wange und lockerte schließlich seine Umklammerung. Aoi, der sich leicht grinsend die Wange hielt und Takeru durch die Haare wuschelte, grinste. "Na dann...~ Wir sehen uns." "Hai." "Und vergiss nicht, Yuji Bescheid zu sagen. Der wird sich freuen." "Werd' ich nicht, versprochen.", meinte Takeru und hob den ausgestreckten Daumen. Etwas erheiterter Grinsend wandte sich Aoi schließlich von dem Energiebündel ab und verließ das Polizeigebäude. Er musste schleunigst zu Uruha! "DA! SIEHST DU, WAS ICH SEHE?!" "Jetzt schrei doch nicht schon wieder so laut, Masato! Natürlich hab ich Aoi gesehen. Ich bin ja nicht blind!" "ICH SCHREI NICHT!", schrie Masato genervt. "Doch, tust du. Warte mal eben...", meinte Chiyu, hielt mitten in der Bewegung inne, krallte sich Masatos Handgelenk und riss ihn zurück direkt in seine Arme. Masato gab nur ein überraschtes Quiecken von sich. "Das hilft immer gegen Hysterik...", fügte er noch hinzu und küsste Masato, was diesen die Augen zunächst aufreißen ließ, bevor er rot anlief und schließlich wie Butter in Chiyus Armen werden ließ. Aoi, der irritiert näher getreten war, stand nun neben den beiden und legte den Kopf schief. "Scheint wirklich zu helfen.", schlussfolgerte Aoi grinsend und fühlte sich EIN WENIG(!) ignoriert... Dann entließ Chiyu seinen Masato wieder, der verträumt die Augen aufschlug und als er nach diesem atemberaubenden Kuss sehen musste, wie Chiyu nun Aoi in die Arme schloss, murrte er auf. "Hey ~! Ich will auch!" "Dann eben Gruppenkuscheln.", meinte Chiyu belustigt und riss Masato an sich und Aoi, der in dem Knäul an Leibern leise auflachen musste. "Und dir geht es gut?", fragte schließlich Masato und lächelte Aoi aufmunternd zu, welcher ebenso lächelnd nickte. "Hai. Ich hoffe, wir haben euch nicht allzu große Sorgen bereitet...?" "Und ob! Panik haben wir geschoben! Ich glaub, das waren die schrecklichstem Stunden seit langem!", meinte Masato und schüttelte den Kopf. "Lasst euch ja nie wieder entführen, ja?!" "Masato, sie konnten doch nichts dafür.", warf Chiyu ein und rollte mit den Augen. "Jaaa~ Ich meine ja nur!", versuchte dieser sich daraufhin zu rechtfertigen und musste dann ebenfalls grinsen. Er führte sich auf, wie eine Mutter, die ihre Kinder verloren und dann wiedergefunden hat. Apropos Kind verloren... "Ist Takeru noch bei der Polizei?", wollte Masato wissen und löste die Gruppenumarmung. "Ja, ist er.", bestätigte Aoi lächelnd und nickte zum Abschied, als Chiyu ihm die Hand auf die Schulter legte, um anschließend der Staubwolke namens Masato hinterher zu laufen. "Verrückt, aber liebenswürdig...", murmelte Aoi und wandte sich ab, um den Nachhauseweg anzutreten. +~+ "Endlich sind wir zu Hause.", seufzte Yuji erleichtert, schloss die Tür hinter sich und machte dem Hund die Leine ab. Kaum hatte er dieses Wunder vollbracht, was bei dem quirligen Tier gar nicht so einfach war, erkundete dieser seine Wohnung und ließ Yuji alleine im Flur zurück. "Und lass meine Möbel ganz!", rief er ihm noch hinterher, ehe er seinen Schlüsselbund auf der Kommode ablegte und in die Küche schlürfte, wo die ganzen Hundeutensilien abgelegt worden waren. Prüfend öffnete Yuji nacheinander die Tüten. "Ganz schön viele Sachen für einen kleinen Hund.", murmelte er, gähnte herzhaft und fischte anschließend aus einer der Tüten den Fressnapf und die Trinkschalte heraus, die er beide neben dem Hundekörbchen abstellte. //Ich hoffe nur, Takeru hat ihn wenigstens erzogen.//, dachte er nahm nun auch das Hundefutter zur Hand, um neugierg auf die Verpackung zu schauen. "Gibt es eine mindest Grammzahl, die man den Hunden geben sollte, oder woher weiß man, wie viel die Kleinen bekommen oder wie viel die Großen?", fragte er sich und fand nichts dergleichen. "Hm... na dann...", murmelte er und kippte die Futterschale voll mit Hundefutter. "Mit der Methode, kann sich jeder kleine Hund ganz groß fühlen.", sagte er und musste grinsen. Warum "Monster" allerdings nicht kam, wunderte ihn. Kamen Hunde sonst nicht immer, wenn man die Hundefutterverpackung auch nur schüttelte? Warum machte Takerus Hund also wieder eine Ausnahme? Yuji seufzte. //Dann hat er wohl einfach kein Hunger. Oder vielleicht schmeckt ihm auch gerade ein Schuh von mir.//, überlegte er und überlegte weiter, wo er die Packung verstecken sollte. //Alles, was sich deutlich über seinem Kopf befindet, müsste unerreichbar für ihn sein. Also praktisch alles in der Küche, bis auf den Boden.//, musste er beim Drehen in der Küche feststellen und grinste fies. "Das Leben eines Hundes kann sooo gemein sein.", meinte er mit einer Singsangstimme und tänzelte etwas träge aus der Küche. "Monster~", rief er den Kleinen und durchsuchte die Räume nach ihm. Doch anscheinend sah er nicht genau hin, denn finden tat er ihn nirgends. "Komm schon raus, wo immer du auch bist~ Ich tu dir auch nichts." //Wenn du nichts angeknabbert hast.//, fügte er dem in Gedanken hinzu und sah unter dem Wohnzimmertisch nach. Anschließend ging er auf die Knie, um unter dem Sofa nachzusehen. "Wo ist er denn jetzt...", murmelte er verwirrt und richtete sich auf. Nachdenklich legte er den Kopf schief. "Okay... Was würde ein Takeru an meiner Stelle tun?", fragte er sich, doch eine Antwort wusste er darauf selbst nach weiterer verstrichener Denkzeit nicht. //Dafür kenne ich ihn zu wenig.// "Hm...~ Takeru mags bunt. Au ja~ Das tut er. Vielleicht hat das Herrchen auch auf den Hund abgefärbt? Aber... bunt gefärbt ist er nicht.", erinnerte er sich, schmunzelte und musste auflachen. "Na klar, der Hund springt ja auch freiwillig in einen Farbtopf! ... Obwohl...~", meinte Yuji und legte den Zeigefinger seiner Rechten nachdenklich auf seine Lippen, während er versuchte sich das Szenario vorzustellen. "Also jetzt bekomm ich Angst.", gab er schließlich offen zu und ließ seinen Blick noch einmal durch den Raum wandern. Die Ohren hatte er gespitzt. //Ich muss ihn finden und am besten die ganze Zeit im Auge behalten, damit er auch ja nichts Dummes anstellt!// "Okay, mal sehen, wer von uns schlauer ist.", sagte Yuji kampfeslustig und ging raschen Schrittes auf seine DVD-Sammlung zu. "Was haben wir denn hier buntes, quietschiges,...", zählte er das auf, was er jetzt dringend brauchte und ging seine CD's durch. "Die CD's meines Bruders habe ich ja immer noch!", fiel ihm auf und ging diese durch, die gleich nach seinen aufgereiht waren. "Wow! Die sehen bunt aus! お遊戯ゎが魔々団×【PaRADEiS】Also gut, Jungs. Holt mir das Monster hier her.", sagte er zu den Musikern auf dem Cover und legte die CD ein. Und während die Musik abspielte, lauerte Yuji neben der Tür zur Wohnstube. Und wartete... Und wartete... Da kam das "Monster" hinein getabst und schliff sein Orca Kuscheltier mit sich! Yuji jammerte entsetzt auf. "Mein Orca! Du Monster! Gib ihn mir wieder! Wehe du beißt ihm die Flosse ab!", stieß er angesäuert aus und stürzte sich auf den kleinen Chihuahua, der so schnell ihn seine kleinen Beinchen tragen konnte, aus seiner Schussweite lief, dabei das Kuscheltier hinter sich lassend. Wenigstens etwas, worüber sich Yuji gerade freuen konnte. "Iehh... Jetzt bist du ganz angesabbert!", jammerte er weiter und drückte den Orca leicht angewidert, dennoch an sich. "Das wirst du mir büßen! Einen Orca greift man doch nicht an! Die armen Tiere... Die sind im Gegensatz zu dir total knuffig und gutartig.", verteidigte er sein Lieblingstier und streckte dem Hund, der ihn mit seinen großen Kulleraugen ansah, die Zunge raus. "Pah, ich geh jetzt Orcas knuddeln. Hab keine Lust mehr auf solche Monster wie dich...", meinte Yuji erschöpft, ließ den Orca, der an seine Brust gepresst wurde, nicht los, als er dem Kleinen näher kam, um die Musik abzustellen. "Bevor du dich entschuldigst, brauchst du auch gar nicht erst bei mir ankommen. Wenn Takeru wieder da ist, kann er dich gerne knuddeln. Ich schmolle.", beschloss er und wandte sich erhobenen Hauptes von dem kleinen Chihuahua ab. Das dieser Yuji folgte, nahm dieser gar nicht für wahr. Viel zu sehr war dieser damit beschäftigt, seinen Kuscheltier beruhigende Worte zuzuflüstern und die angeknabberte Flosse zu tätcheln. Anstatt geradewegs ins Schlafzimmer zu marschieren, schließlich war er immer noch hundemüde, bog Yuji in sein Badezimmer ein, um aus einem der Hängeschränke Verbandszeug zu holen. "Halte durch, Orca. Yuji rettet dich. Und danach ruhen wir uns zusammen aus, ja?", schlug er lächelnd vor und legte den Verband um die schwer betroffende Flosse. "Hoffentlich muss da kein Arzt dran. Ich kann doch nicht nähen.", jammerte Yuji leise und seufzte auf. +~+ Uruha, der inzwischen aufgelöst vor Verzweiflung und Hilflosigkeit seine Sachen zusammenpackte, um zunächst aus Vorsicht zu seinen Eltern zu fahren, ließ während er dies tat, und überhaupt nicht wusste, was er sich überhaupt aus seinem Kleiderschrank nahm, seinen aufgelösten Blick durch's Zimmer wandern, an dem so viele Erinnerungen an Aoi hingen, wie in keinem anderen Raum. Natürlich... Schließlich hatten sie wohl mehr Zeit in diesem Zimmer als in all den anderen Zimmern verbracht, mit Ausnahme des Badezimmers. Wütend schürzte Uruha die Lippen. "Ich bin wirklich ein schlechter Freund...", meinte er und rieb sich die schmerzenden Augen, wonach er auf den Haufen von Wäsche in seinem Koffer starrte. "Da ist ja mein halber Kleiderschrank drin!", fiel ihm auf leerte ihn wieder, um ihn erneut zu füllen. Doch wieder drifteten seine Gedanken während des packens ab, was ihn, als er den erneuten Wäscheberg sah, entgültig aufgeben ließ. Leise auffluchend, ließ er sich neben dem nun wieder ungefüllten Koffer fallen. "Es bringt doch nichts... Warum auch verstecken? Wenn der Typ es wagen sollte, Aois Wohnung aufzusuchen, bekommt er es mit mir zu tun! So schwer... kann das doch nicht sein... Ich werde ihn rächen, ja!“, beschloss Uruha, jedoch war sein Gesichtsausdruck weniger entschlossen, als seine Wort es waren. Unsicherheit stand ihn in den Augen geschrieben und nur mit Mühe, erhob er sich wieder, ächzte vor Anstrengung dabei auf, und begab sich in die Küche, um ein großes Messer aus einer der Schubladen zu nehmen, womit er sich verteidigen würde. Das Messer mit der flachen Seite an seine Brust gepresst, ging Uruha langsamen Schrittes zur Tür und lehnte sich gleich daneben gegen die Wand. "Er soll nur kommen...", murmelte Uruha und starrte mit immer häufiger schlagenden Lidern die gegenüberliegende Wand an. //Du musst wach bleiben, Uruha! Schlafend kannst du Aoi nicht rächen!//, sagte er sich immer wieder in Gedanken und merkte nicht, wie er immer mehr die Kontrolle über seine müden Glieder und seines müden Geistes verlor und schließlich, an der Wand hinabrutschend, gegen seinen Willen einschlief. Glücklicherweise fiel das Messer neben ihm zu Boden und verletzte ihn nicht. ~+~ Reita und Ruki hatten sich währenddessen mit viel Mühe voneinander lösen können, um ein bessere Plätzchen aufzusuchen, an dem sie intim werden konnten. Denn das sie es wollten, war ihnen anzusehen. Und damit meine ich nicht die leicht verschwitzen Gesichter, die vom Wind zerzausten Haare oder das kurzatmige Atmen der beiden. Nein, das kam allein von der Schnelligkeit, mit der sie sich in ihr gemeinsames Domizil bewegt hatten. Wenn es nach Ruki gegangen wär, wäre ihm auch eine öffentliche Toilette recht gewesen, doch von so etwas wollte Reita nichts hören. Steckte in ihm vielleicht doch ein kleiner Romantiker, der es lieber gemütlich hatte, als sich in Gefahr zu geben? Oder lag es an seinem bloßem Schamgefühl, nicht offen Preis geben zu wollen, einen Mann zu lieben? Ruki wusste es nicht, aber vielleicht würde es eines Tages herausfinden? Es in Erfahrung zu bringen, war durchaus verlockend...~ Aber wenn es tatsächlich daran lag, das er ein Mann war, dann würde er ihm eins blasen! Und das in aller Öffentlichkeit zu tun, damit hatte er kein Problem! Sollte doch jeder wissen, was seine Vorlieben waren! Und was Reita dann zu seiner Verteidigung bringen würde...! Das müsste schon ein richtig guter Grund sein! Beinahe hätte Ruki bekräftigend genickt, um seine Worte zu untermauern und seine Entschlossenheit darüber hervorzuheben, als ihm selbst ein guter Grund dafür einfiel. //Die Band!// Wie konnte er nur daran nicht denken? Doch viel Zeit zum nachdenken blieb ihm nicht. Kaum hatten Reita und er ihre gemeinsame Wohnung betreten, hatte der Größere die Tür hinter sich ins Schloss fallen lassen, hätte sich am liebsten das Kleid in Fetzen von sich gerissen und ihn, Ruki, gegen die nächstbeste Wand zu pinnen, was sich ja ganz einfach vorstellen ließ, doch ganz so einfach war es eben nicht, wie Reita feststellen musste, der versuchte, den Reißverschluss des Kleides mit den eigenen Armen zu erreichen. Um Reita aus dieser Misère zu befreien, verkniff er sich sein drängendes Lachen, ging in gemächlichen, abschätzbaren Schritten auf sein Opfer zu, packte es an der Hüfte und schob Reita, der überraschend nach vorne stolperte, auf die ihm gegenüberliegende Wand zu. "Geht das auch sanfter? Wäre nett, wenn du mir aus dem Kleid helfen könntest.", meinte Reita und wollte sich von der Wand abstützen, als Ruki ihn durch einen Schub seines Fußes in den Rücken, wieder gegen die Wand drängte. Lasziv grinsend musterte dieser den Blonden, der allmählich begriff, worum es Ruki ging. Und es kostete ihm reichlich Überwindung, ihm die folgenden Worte zu sagen: "Hast du vor, deinen Freund von hinten im pinken Loilta Kleidchen zu vögeln, oder lässt du mich heute noch aus diesem Ding raus?!", kam es etwas grimmiger raus, als er es vorgehabt hatte und wartete schließlich auf Rukis Reaktion ab. Mit zur Mitte hingebogenen Brauen, immer noch etwas kurzatmigeren Zügen und aufgeregt schlagendem Herzen, schloss der Blonde die Augen und lehnte seine glühende Stirn gegen die kühle Wand. Seine Hände hatten sich unsicher zu Fäusten geballt. //Du ziehst das jetzt durch!//, trichterte er sich immer wieder ein und blieb stumm. Wann sagte Ruki denn endlich was?! Hatte er sich gerade zum Deppen gemacht?! Stand er vielleicht gar nicht mehr hinter ihm?! Nein, da war der Blick, der ihn die Nackenhärchen zu Berge stehen ließ. Also war sein kurzer Freund noch da, hatte es aber aufgegeben, ihn gegen die Wand zu drängen. Wollte er gar nicht mehr? War der Wille, auch einmal nicht derjenige zu sein, der einstecken musste, nur vorgespielt gewesen?! Hatte er sich umsonst so sehr damit beschäftigt und mit sich geringt?! "Ru... nun sag was, oder wir lassen es bleiben...", drohte er enttäuscht und wollte sich schon von der Wand abdrücken und sich Ruki zuwenden, um sich ganz von diesem abzuwenden, als er plötzlich zwei Arme spürte, die sich um seine Taille legten und einen warmen Körper, der sich an ihn presste und leicht zitterte. Überrascht riss Reita den Mund auf, schloss ihn jedoch wieder, als ihm keine gescheihten Worte einfielen, und legte stattdessen nur zögerlich seine Hände auf die Rukis. "Bist du dir sicher?", fragte der Kleinere nach gefühlten Stunden, in denen Reita die sich so sehr gesehnte Nähe gefallen ließ und sie schweigend genoss, und riss Reita damit aus seinen Gedanken, die er noch immer zu ordnen versuchte. Es würde geschehen... Das, wovor er doch eigentlich Angst hatte. Die ganze Zeit schon über und sich nie getraut hatte, Ruki davon zu erzählen. Doch wenn er noch länger stur geblieben wäre, hätte er damit rechnen müssen, ihn zu verlieren und das wollte er nicht länger riskieren. Die Streitereien hatten bereits genug an seinen Nerven gezerrt und er verdankte es allein Ruki, das die Beziehung noch bestand, da dieser immer wieder nachgegeben und zu ihm zurückgekehrt war. Nun musste er etwas dafür tun. Das hatte er einsehen müssen, bevor Ruki entführt wurde. Nur wurde dieser Gedanke durch dessen Entführung nur noch verstärkt. Er wollte ihn nicht verlieren! "Ja, das bin ich. Denke ich...", fügte er trotzdem seinem Entschluss hinzu, um seine Unsicherheit auszudrücken, die Ruki nicht verborgen blieb. Langsam löste sich die Arme um seiner Taille. Stattdessen bewegten sie Reita dazu, sich Ruki zuzuwenden, in dessen Augen so viel Zuneigung lag, das es Reita schier die Sprache verschlug. //Zum Glück weiß er nicht, was ich denke... Süüüüüß~!//, beschrieb er ihn und musste lächeln. Doch anstatt mit ihm zu lächeln, wurde Rukis Blick misstrauisch. "Und wehe du verarschst mich...~", warnte er Reita, welcher kurz auflachen musste. Jedoch erstickte sein Auflachen schnell, als er Rukis ernstes Gesicht sah. Upps... Reita räusperte sich. Wurde wieder ernst und schüttelte den Kopf. "Wenn ich versuchen sollte, den Spieß wieder umzudrehen und mein Wort zu brechen, dann schlag mich." Rukis Brauen hoben sich. "Du stehst auf BDSM?" "Öh... Denk dir einfach 'ne Strafe aus.", verbesserte sich der Bassist und fuhr sich ein wenig verlegen durch die Haare. Er sollte aufpassen, was er sagte. Wenige Sekunden lang wurde er noch misstrauisch beäugt, bis Reita dann von Ruki an die Hand genommen und in Richtung Schlafzimmer gezogen wurde. "Aber... NICHT in diesem Kleid!", betonte Reita nochmal und Ruki musste grinsen. "Hast du Angst, das du's danach nicht mehr anziehen kannst?" Der Größere erwiderte mit einem Knurren. Dann seufzte er genervt auf und schüttelte den Kopf. "Saga wird mir den Hals umdrehen, wenn auch nur irgendetwas daran kaputt ist.", gestand er schließlich und Ruki wandte verwirrt den Kopf um. "Und was ist mit den Schuhen?" Leise fluchte Reita auf. Da hatte wohl jemand etwas wichtiges außer Acht gelassen... "Okay, er bringt mich so oder so um. Trotzdem nicht in dem Kleid! Lass mir wenigstens so viel Würde!" Jetzt drehte sich Ruki ganz zu seinem Freund um und nahm auch dessen zweite Hand. "Rei~ Du hast Würde und hast sie auch dadurch nicht verloren. Du hast damit uns drei gerettet.", versuchte er Reita zu beruhigen, der jedoch daraufhin den Kopf schüttelte. "Aoi hätte das auch alleine geschafft...", seufzte er und wich Rukis Augen aus, die ihn verfolgten und sich in seine Haut brannten. Er biss sich auf die Unterlippe. "Rei, jetzt hör schon auf, dich selbst fertig zu machen. Komm, ich helf dir da raus. Ich mag dich eh viel lieber als ganzer Mann. So jemand wie Saga wäre mir viel zu feminin.", meinte Ruki, entließ Reitas Hände und begab sich hinter diesen, um ihm den Reisverschluss zu öffnen. Das er sich dabei Zeit ließ und mit Absicht seine vom Rennen leicht verschwitzte Haut strich, ließ den größeren aufseufzen. "Das hoffe ich doch." "Wärst du eifersüchtig?", wollte Ruki wissen und striff die Träger des Kleides über die muskulösen Arme seines Schatzes, der sich eingestehen musste, das ihm solche Zärtlichkeiten allmälich zu gefallen schienen, auch wenn sie ungewohnt waren. Normalerweise verzichtete er lieber auf das Vorspiel und kam gleich zur Sache... "..." "Es macht mich wahnsinnig, wenn andere dich berühren...", grummelte Reita schließlich nach gefühlten Stunden, so schien es Ruki, und ließ ihn freudig lächeln. "Das hast du schön gesagt.", lobte er den Bassisten, beugte sich zu dessen Nacken hoch und hauchte zur Belohnung einen Kuss an diese sensible Stelle. Aufseufzend ließ Reita den Kopf nach vorne sinken und schloss die Augen. "Du verlangst heute echt alles von mir ab..." "Uh~ Wenn du wüsstest, was ich mit dir vor habe...~", gurrte Ruki grinsend zur Antwort in Reitas Ohr, der nun die Augen wieder aufriss und erst verwirrt, dann neugierig das Gesicht dem Kleineren zu wand, um eventuellen Schalk darin festzustellen. Doch Ruki war vollkommen ernst. Der Zustand verwirrte ihn, je öfter er auftrat, immer mehr. "Seit wann, kannst du so ernst sein... mein Lieber?", wollte Reita mit gefährlichem Unterton wissen und hob Rukis Gesicht mit dem Zeigefinger seiner Linken an, um ihn genauer zu betrachten. Hm... Nein, das war tatsächlich Ruki... „Wenn ich es nicht wär, würdest du mich und das was ich tun werde, ernst nehmen? Nein, würdest du nicht. Außerdem bin ich geil... und jetzt rat mal, auf wen...~", stellte Ruki die Frage in den Raum und hatte dem anderen bereits das Kleid bis zur Hüfte hinunter geschoben, sodass er seine vor Aufregung zitternden Hände über die freigelegte, leicht erhitzte Haut wandern lassen konnte. Um darauf eine Antwort zu finden, brauchte Reita nicht lange zu überlegen. Das merkte man auch seinem Gesicht an, denn seine Mundwinkel hatten sich nach oben gebogen, was von einem zufriedenem Seufzen begleitet wurde. "Dann mach schon, Ru.", forderte Reita ihn ungeduldig auf und half Ruki, das Kleid über seine Hüfte zu streifen. Was darunter sichtbar wurde, gefiel Ruki und das das Kleid über Reitas Schritt rieb, als er es über seine leichte Erregung streifen wollte, gefiel diesem und ließ ihn leise aufstöhnen. "Warum so ungeduldig, mein Lieber?", fragte Ruki gespielt naiv und ließ einen seiner Finger dicht neben dem erregten Glied von der Wurzel abwärts, und wieder zurück wandern. Murrend biss sich der Bassist auf die Unterlippe. "Du siehst doch warum! Jetzt mach schon Ruki...! ... Bitte..." "Willst du's etwa schnell hinter dich bringen?", fragte der Kürzere beleidigt, wandte sich abrupt von ihm ab und ging, Reitas Proteste ignorierend, an ihm vorbei in ihr gemeinsames Schlafzimmer. "Jetzt fängt das wieder an...", murmelte Reita genervt und lief seinem Freund rasch hinterher. "Ru, du weißt genau, das ich-" "Einfach nur bis zur Bewusstlosigkeit gefickt werden willst, oder?!", knurrte Ruki im gefährlichen Ton und drehte sich um die eigene Achse, um Reita scharf anzuvisieren. Dieser hob verwirrt die Brauen und öffnete den Mund, um dagegen zu protestieren, als Ruki vorhechtete und ihm einen Finger auf die Lippen zu legen. "So kam es mir immer vor, wenn du mich genommen hast. Heute bin ich dran und wir spielen nach meinen Regeln!" Wenn dir das nicht gefällt, dann lass dir 'ne Gummipuppe zum vögeln schenken!" Wow! Eine simple Sprachlosigkeit ließ sich nicht mit dem vergleichen, was gerade in Reita vorging. Überrumpelt stolperte dieser zurück. Da Ruki ihn jedoch am Kragen gepackt hielt und ihn zur gleichen Zeit zu sich zog, merkte Reita gar nicht, wie er sich, anstatt der Tür zu nähern, um eventuell noch vor dem fliehen zu können, was ihn jetzt wohl erwartete, dem Bett näherte, da Ruki seine Bewegungsrichtung lenkte. Erst als dieser losließ, und ihn stattdessen unsanft schubste, und Reita rückwärts stolpern ließ, bemerkte er es, da er das Bett plötzlich unter sich spürte. "Also kneifst du?" "Nein. Ich hab mich dazu entschlossen, also... bleib ich dabei." "Das ist das Wort eines Mannes und das, was dich gerettet hat. Wenn du doch kneifen solltest, bestrafe ich dich.", verprach Ruki mit einem geheimnisvollen grinsen und näherte sich dem Bett, auf dem sein Opfer lag. Als er direkt vor Reitas gespreizten Beinen stand und sich zu ihm nach unten vorbeugte, schluckte Reita schwer, hoffte, er würde endlich für seine "Aufopferung" bezahlt werden, und schloss die Augen, wurde jedoch enttäuscht, als Ruki ihm nur mit dem restlichen Kleid helfen wollte. Dennoch konnte er sich ein erregtes Keuchen nicht verkneifen, als ihn wieder Rukis Hände berührten, fast zu streicheln schienen, dann kurzzeitig das Kleid entließen, um seine Innenschenkel hinauf zu streichen, um ihm dann anschließend endgültig von dem Kleid zu entledigen und es weit von sich zu schmeißen. "Du machst mich fertig...", gab der Bassist zu und beobachtete Ruki aus halb zugedrifteten Augen, der wieder zu grinsen begann, als er zu ihm aufblickte. "Und ich hab noch nicht mal richtig angefangen...~" "Nicht?" "Nein, mein Lieber~ Es fehlt noch das Entscheidene." "Und was bitte?", fragte Reita leicht genervt, der das lange warten nicht ausstehen konnte. "Du bist nicht sensibilisiert genug.", antwortete Ruki und ließ Reita verwirrt und willig auf dem bett zurück. "Ich verstehe nicht, was du meinst. Du weißt, das ich an gewissen Stellen sensibel bin und er ist-", fing Reita an, um sich zu verteidigen und das ganze vielleicht etwas anzutreiben, doch Ruki unterbrach ihn mit einem strafenden Blick. "Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?!", regte sich Reita auf und zog die Brauen beleidigt zusammen. "Du redest zu viel. Vertrau mir einfach, Rei. Wenn ich merke, das du bereit bist, dann geb ich dir schon das, was du brauchst. Nur lass mich bis dahin etwas spielen." "Spielen?! Aber ich bin bereit!" "Ach...? Möchtest du, das ich mich sofort und ohne Rücksicht in deinen noch jungfräulichen Hintern ramme?" Wieder klappte Reitas Mund auf, doch bis auf heiße Luft kam nichts über seien Lippen. Wie Ruki sprach, war ungewohnt, aber eine Seite, die ihm gefiel und gerade neu für sich entdeckte. Um ihn nicht warten zu lassen und seinen Hintern nicht zu gefährden, schüttelte Reita hastig den Kopf. Zufrieden lächelnd wandte sich Ruki wieder ab und kramte nun in einer seiner Schublade. Misstrauisch richtete Reita seinen Oberkörper auf und versuchte einen blick auf das zu erhaschen, was Ruki aus dem Stück Holz beförderte. Ungeduldig seufzte er auf. //Das kann doch nicht wahr sein... // "Ist es mir wenigstens erlaubt, auch etwas tätig zu werden, oder muss ich jetzt die ganze Zeit hier liegen bleiben?", wollte er wissen und hob abwartend die Brauen, als Ruki sich an ihn wandte und dabei noch immer oder schon wieder ein Grinsen auf den Lippen trug. "Du bleibst schön liegen, Rei und keine Sorge, es wird dir gefallen. Auch wenn es dir am Anfang nicht so erscheinen wird.", verkündete Ruki vorahnend und trat näher, verdeckte jedoch noch immer die Sicht auf das, was er sich aus dem Schrank genommen hatte. "Du willst mich echt leiden sehen, oder?", knurrte Reita und stöhnte überrascht und ein wenig schmerzhaft auf, als sich Ruki auf dem Bett abstützen wollte, um ihn auf's Bett zu drücken, und dabei mit seinem Knie direkt an seinen Schritt stieß. "Bist du aus Zucker?" "Nein!", erwiderte Reita knurrend und schenkte dem über ihm gebeugten einen bösen Blick, was Ruki jedoch nicht, wie er gehofft hatte, zurückschrecken ließ. "Dann heul nicht rum, wenn ich dir ein bisschen zu nah komme." "Ich heule nicht!", erwiderte Reita immer angepisster und verkrampfte seine Finger in die Bettwäsche, um seine angestaute Gereiztheit im Zaum zu halten. Ruki, der natürlich merkte, wie angespannt sein Freund aufgrund der ungewohnten Situation war, verschloss ihre Lippen versöhnend zu einem Kuss. Jedoch währte dieser nicht lange und dies brachte Reita dazu, unzufrieden aufzumurren, um dann ganz plötzlich erschrocken aufzukeuchen, als sich Rukis Knie wieder bewegte. "Was nun? Ja oder ja?", murrte Reita, löste seine verkrampften Finger von der Bettwäsche und ließ sie stattdessen unter Rukis Shirt gleiten, was diesen die Brauen heben ließ. "Ich sagte doch, ich will etwas spielen.", wiederholte sich der Kürzere und zwickte seinem Freund grimmig und die rechte Brustwarze. Erschrocken zuckte Reita zusammen. "Man, sei doch vorsichtiger! Das tat weh!" "Ach...~? Das hat eine Bestrafung so an sich, oder?" "Hm?", machte der Bassist und erinnerte sich an seien Worte. "Aber ich mach doch gar nichts, außer das bisschen gestreichle." "Hab ich dir das erlaubt?!" "Brauch ich jetzt schon 'ne Erlaubnis, wenn ich dich anfassen will?" "Ja!", knurrte Ruki leicht gereizt und zwickte dem unter ihm Liegenden ein weiteres Mal in die Brust. Aufzischend nahm Reita seine Hände unter Rukis Shirt wieder hervor. "Geht doch." "Darf ich gar nichts?" "Wenn ich es dir erlaube, dann darfst du.", erlaubte ihm Ruki versöhnlich lächelnd, doch Reita seufzte nur enttäuscht auf und wandte den Blick zur Seite. Schmollte er etwa? Nun war es Ruki, der aufseufzte. "Macht dich das so fertig, einmal nicht der Mächtige zu sein?", fragte er und Reita glaubte, einen Hauch von Traurigkeit darin zu erkennen, was ihn wieder aufsehen ließ. "Es... Ruki, es ist ungewohnt. Sonst nichts... Mach einfach weiter. Du wirst das schon richtig machen.", versuchte der Bassist ihn wieder aufzumuntern und zwang sich dazu, sich zusammen zu reißen, um Ruki glücklich zu machen und sein Wort zu halten. Nur zögerlich strich er mit den rauen Fingerkuppen von Rukis Wangenknochen an zu dessen Lippen, um sich dann ein wenig aufzurichten und ihm einen sehnsüchtigen Kuss zu schenken. Rukis Lippen waren wie immer berauschend und süß zugleich. Wie er es liebte. Und Ruki war es, der beinahe seinen Plan vergessen zu haben schien, in dem er mit Reita in einem immer leidenschaftlicheren Kuss abdriftete, bis Reita, und das selbst zu seinem Erstaunen, den Kuss löste, so schön er auch war, um seine Hände wieder neben seinem Körper abzulegen und Ruki herausfordernd von unten herauf an zu grinsen. Ein wenig überrascht blinzelte der Sänger ihn an. Sein süßer Atem war kurzatmiger geworden und seine Lippen rotgeküsst. Ein Anblick, der Reita einen Blitz der Erregung direkt zwischen seine Lenden schickte. Wieder biss er sich auf die Lippen, um sich ein verräterisches Aufstöhnen zu ersparen. Nein, er musste sich für Ruki zusammen reißen! Das dieser nicht verstand, was nun wieder mit ihm war, war ihm deutlich anzusehen. "Rei, alles okay?" "J-ja, mach nur...", meinte Reita ebenso kurzatmig und stöhnte unterdrückt auf, als Ruki sich ein wenig aufrichtete und sein Knie abermals ungünstig platzierte. War er mit Absicht so tollpatschig?! "Ru~?", zischte er und fixierte den Kleineren, der gerade damit beschäftigt war, aus seiner Hosentasche ein Tuch hervor zu ziehen, was er wohl zuvor aus der Schublade geholt hatte, mit einer Mischung aus Ernst und aufkommender Verwirrtheit. Was bitte hatte er mit dem Tuch vor?! Der Angesprochene hob ertappt den Blick. "Was denn jetzt noch?" "Wenn du willst, das ich es ein wenig länger aushalte, dann hör auf, zwischen meinen Beinen hin und her zu rutschen!" "Oh tut mir Leid, Rei. Das hab ich gar nicht gemerkt...", entschuldigte sich Ruki mit möglichst unschuldiger Miene und grinste spitzbübisch. Doch die kaufte ihn Reita schon länger nicht mehr ab. Um genau zu sagen, seit er so... "anders" zu ihm ist. Schließlich wollte Ruki dadurch auch ernst genommen werden, nicht wahr? Das hatte er nun davon. Sadist... Das nächste, was der "unschuldige" Ruki tat, war es, ihm die Sicht mit dem Tuch zu nehmen. Reflexartig hob Reita die Arme, mit der Absicht, sich die Sicht wieder zu erkämpfen, als er an Rukis und an seine Wort denken musste. //Vertraue ihm... //, erinnerte er sich und ließ die Arme langsam wieder sinken. Leise grummelnd schloss er die Augen und hob den Kopf, damit Ruki ihm das Tuch umbinden konnte. "Dann bin ich mal gespannt...", meinte er und spürte überrascht, wie Ruki ihm einen Kuss auf die Nasenbinde hauchte. "Die stört jetzt...~", hörte er ihn murmeln und wenn er es gekonnt hätte, hätte er nun entsetzt die Augen aufgerissen. "Ru, die bleibt!" "Warum denn?" "Weil... Weil ich das eben so will." "Rei, jetzt hab dich doch nicht so...", grummelte Ruki und der Angesprochene legte die Stirn in Denkfalten. //Hm... Dann ist er wieder sauer auf mich... Ganz bestimmt! Oder er schneidet es aus Wut durch.//, wägte er stumm ab, seufzte schwer und erlaubte es ihm mit einem Nicken. "Aber nur, weil du es bist. Erspar dir bitte-", fing er an, doch da hatte der Kürzere ihm bereits das Band entknotet und es ihm von der Nase gezogen. "Wie süüüüüß~!", kichert er und ließ den Bassist somit genervt aufschnauben. //Jegliches Kommentar...//, ergänzte er im Stillen und piekste Ruki in die Seiten, sodass dieser aufzuckte und ihm zum Dank schmerzhaft das Knie zwischen die Beine rammte. Schmerzhaft aufstöhnend blies Reita die Wangen auf und beugte den Oberkörper, wie auch die Beine, krümmend seiner Mitte entgegen, wodurch Ruki, einen überraschten Laut ausstoßend, nach vorne gestoßen wurde und Reita zurück mit seinem Gewicht ins Bett pinnte. "Ohhh... Verdammt... Ru..." "Oh Mist! Tut mir Leid, Rei! Du weißt doch, das ich kitzlig bin!", versuchte sich der Sänger zu verteidigen, platzierte sein Knie nun vorsichtshalber neben Reitas Körper und stützte sich wieder vom Bett ab, sodass sein Freund wieder atmen konnte. "Geht es wieder?", fragte er besorgt und strich ganz vorsichtig über die noch vorhanden Beule in Reitas Unterhose, was diesen erschrocken aufjapsen ließ. "Man das tut ja echt weh...", brummte er, kam Rukis Hand jedoch mit der Hüfte entgegen. "Wenn du dich jetzt ganz lieb um ihn kümmerst, wird der Schmerz weggehen. Ganz sicher.", meinte er und grinste mit schief gelegtem Kopf, was Ruki misstrauisch die Brauen heben ließ. "Ich weiß, was du willst, Rei, aber das kannst du vorläufig vergessen. Zu dem komme ich später.", versprach er und hörte Reitas schweres Seufzen. "Okay, dann leidet er eben stumm weiter..." "Jetzt sei nicht gleich wieder eingeschnappt. Dem wird’s gleich wieder besser gehen, wenn ich erstmal angefangen habe." "Ich bin doch nicht eingeschnappt.", beschwerte sich Reita eingeschnappt und hörte Ruki mit der Zunge schnalzen. "Soll ich dir auch noch den Mund verbieten, oder gibt’s du endlich Ruhe?" //Oha, da ist ER wieder...//, dachte Reita und musste sich ein belustigtes Aufglucksen unterbinden, um seinen Schatz nicht böse werden zu lassen... "Ich bin schon still~", versprach er deshalb auch und zog eine Schnute. Ruki, der darüber nur belustigt grinsen musste, platzierte sich nun neben Reita, um ihn einmal ausgiebig und genießend zu betrachten. Wer wusste schon, wie oft er Reita in solch einer Position noch erleben durfte? Er zog noch zwei weitere Tücher hervor, die er ordentlich miteinander verknotete. Probeweise zog er an beiden Enden, doch der Knoten hielt. Sich selbst Mut zuredend, legte er er die zusammengebundenen Tücher beiseite, griff dann nach Reitas Handgelenken, wobei dieser überrascht zusammen zuckte, und pinnte sie oberhalb seines Kopfes, die Hände ineinander legend, in die Kissen, nahe des Bettgestells. Gut, das sie sich solch ein Bett ausgesucht hatten... Rukis grinsen wurde weder breiter noch weniger. Zu sehr nagte in ihm das Gefühl, Reita mit seinem Tun in die Enge zu drängen. Und das es ihm dadurch nicht gefiel, wollte er keinesfalls! "Rei, sei mir nicht böse... Vertrau mir einfach.", bat er mit ruhiger Stimme, nahm die beiden zusammengebundenen Tücher und band nun Reitas Handgelenke locker, aber dennoch fest genug, sodass er sich nicht von alleine befreien konnte, es sei denn er iss die Tücher auseinander, am Bettgestell zusammen. "Wow! Oka~y...Gut, damit kann ich leben... Aber versprich mir, das ich sie heute noch wieder bekomme." "W-was?! Ja, natürlich!", versprach Ruki erleichtert und streckte triumphierend die Fäuste in die Luft. //Hai!// Gut, dann konnte die Show ja beginnen... Als sich Ruki vom Bett entfernte, murrte Reita auf. "Lass mich jetzt hier bloß nicht liegen, Ru.", kam es schneller über seine Lippen gepurzelt, als ihm lieb war. "Sei still und genieße!", meinte Ruki im Befehlston, schenkte dem Halbnackten einen bösen Blick, und holte unter dem Bett eine Kiste hervor, in dem sie ihre wenigen Kostüme für besondere Feste aufbewahrten. Wenn er früher gewusst hätte, das Reita endlich dazu bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen, hätte er bestimmte Vorkehrungen treffen können. Jetzt musste er improvisieren. Er wühlte eine Weile in der Kiste herum, merkte beim öfteren Aufschauhen, wie unruhig sein Freund wurde, suchte schneller und fand das Gesuchte mit einem triumphierenden Aufschrei. "Hab ich dich!" "Ru~? Was ist los?", fragte Reita und war innerlich Hin und Her gerissen zwischen Unruhe und Neugierde. "Ich hab nur etwas gefunden, was dir gleich Freude bereitet wird. Wenn du aufhörst zu reden, wird es umso schöner werden. Vertrau mir einfach.", antwortete Ruki sogleich, sprang auf die Beine und krabbelte wieder zu seinem Schatz auf's Bett. In der Hand hielt er seinen, auf dem letzten Sommerfest gewonnen, Federfächer. "Fangen wir an, deine Haut zu sensibilisieren...", murmelte er konzentriert, kniete sich neben den Bassisten, dem vor Aufregung das Herz bis zum Hals schlug und dessen Atmung leicht beschleunigt war. Dann senkte er soweit den Kopf, das er auf gleicher Höhe wie Reitas Brustkorb war. Als er dabei an dessen Brust hängen blieb, leckte sich der Sänger über die spröde gewordenen Lippen. Blinzelnd riss er sich davon los, kniff die Augen leicht zusammen, um seinen Blick zu schärfen und ließ ganz langsam seine Hand mit dem Fächer, mit den Federn leicht nach unten geneigt, über Reitas Brust sinken, bis die Federspitzen, die von der Zimmertemperatur etwas abgekühlte Haut, kitzelten und Reita vor Überraschung aufschrecken ließen. Doch Reita verkniff sich ein Kommentar und biss sich stattdessen auf die Unterlippe. //Ruhig bleiben, Rei. Lass es Ruki genießen, Macht über dich zu haben, solange er noch kann.//, dachte er, um sich zu beruhigen und konzentrierte sich auf die leichte Bewegung, um sie zu analysieren. //Federn?//, fragte er sich überrascht und entspannte sich. Seine Ohren lauschten den kleinsten Geräuschen, die Ruki machte, angefangen von dessen beruhigendem, aber auch aufgeregtem Atem, bis zu den leisesten zufriedenen Aufseufzern. Seine Haut nahm die Berührung war, die weder mehr noch weniger wurde, aber über seine Brust zu tanzen begann. Die Aufseufzer, die er aufgrund dieser wenigen, aber hervorstechenden Sinneseindrücke, zu tätigen wünschte, unterdrückte er so gut es eben ging und zugegeben... Es machte ihn wahnsinnig, sich in diesem Moment so sehr unter Kontrolle halten zu müssen! Normalerweise würde Ruki jetzt bereits stöhnend unter ihm liegen und sich die Seele aus dem Leib schreien! Ganz geschweige von ihm. Er mochte es laut zu sein. Er liebte es auch, Ruki zuzuhören. Es gefiel ihm und machte ihn an. Aber das er jetzt zu schweigen hatte und in Gedanken um auch nur um einen leisesten Laut seines Freundes bettelte, war ungewohnt, nervig, aber ebenso anstachelnd. Jedesmal, wenn Ruki, aufgrund einer wohl für ihn positiven Regung seines Körpers, freudig aufseufzte, bedeutete es ihm, das sich seine Aufopferung gelohnt hatte und er es richtig machte! Gut... was sollte er auch falsch machen, wenn er gar nichts tat? Richtig... Gar nichts. "Rei, du darfst ruhig laut werden. Ich weiß doch, wie sehr dir das gefällt." Zu gütig... "Und warum sagst du nicht eher was?" "Du hast doch nicht gefragt!" Kami... Gab es hier jemanden, der ihm dafür eine Kopfnuss geben konnte? Er war leider verhindert. „Die Antwort erspar ich dir lieber...", grummelte Reita und keuchte auf, als die Federn erneut über seine Brust strichen. "Gut, dann sei jetzt wieder still..." "Kannst du dich auch mal entscheiden?" "Natürlich! Laute ja, Worte nein. Außer meinen Namen vielleicht. Konzentriere dich bitte wieder auf die Berührungen und genieße..." //Was sagte ich...? Sadist... Was man nicht alles für die Liebe tut.//, dachte Reita und seufzte leise auf. Ruki ließ sich von Reitas Selbstmitleid nicht stören und legte die Federn beiseite, um hinunter zu dessen stark muskulierten Beinen zu rutschen. Ach er liebte diese Muskeln~ Wenn Reita beim nächsten Mal zum Fitnesscenter ginge, würde er ihn fragen, ob er mitkommen könne, um ihn anzuschmachten... Das das nicht Sinn eines Fitnesscenters war, konnte ihm doch egal sein! Zur Not würde er sich auch in eine Sporttasche zwängen, um über den Rand des Reißverschlusses zu spähen und... Um seine Fantasievorstellungen zu verdränge, schüttelte Ruki hastig den Kopf. Das konnte er später auch noch tun! Vorsorglich wischte er sich den eventuell vorhandenen Sabber weg, um sich dann wieder ganz dem Objekt seiner nächsten Begierde zu widmen: Reitas bestem Stück und seinem besten Freund... Rukis Mundwinkel bogen sich himmelwärts. //Na dann seien wir mal ganz artig zueinander... Hihi...//, dachte er grinsend und leckte sich über die Lippen. Er nahm die Enden seiner Shorts zwischen die Fingerspitzen, die seine Haut nicht berührten und zog sie ihm ganz langsam – und dabei ließ er sich extra viel Zeit, um Reita ein bisschen zu quälen - von den Oberschenkeln. Das Reita ihm entgegenkam und seine Hüfte anhob, damit er ihm besser aus den Shorts helfen konnte, belohnte er durch eine doch recht kurze Berührung seines Zeigefingers, der sich eine empfindliche Stelle gesucht hatte: Reitas Kniekehlen. Er hörte den Bassisten erregt aufkeuchen und musste triumphierend grinsen. Wer glaubte, er kenne seinen Freund nicht richtig, nur weil sonst der Uke war, irrte sich gewaltig. Es gab genug Momente, die er zum erkunden genutzt hatte... Wenn Reita schlief zum Beispiel. Und von Belästigung konnte man dabei nicht reden! Er wehrte sich schließlich nicht und gab Laute von sich, die ihm sagten, das es ihm gefiel... und so~ Na ihr wisst schon! Kennt ihr doch sicher... Na jedenfalls entledigte er Reita seine Shorts und genoss für kurze Zeit den hinreißenden Anblick seiner Nacktheit, ehe er sich wieder an seinen Plan erinnerte und erneut zum Fächer griff. Jetzt wird es Reita an den Kragen gehen! Haha! Also... im übertragenden Sinn natürlich... Da der Ärmste nichts von Rukis Ideen wusste, dachte Reita nicht einmal daran, sich in irgendeiner Weise zu beschweren oder zu wehren. Er hoffte, nun endlich das zu bekommen, wonach er sich schon die ganze Zeit sehnte... Wenn er sich da nicht zu viel erhoffte... Mit vor Konzentration etwas heraus hängender Zunge, führte er den Fächer an Reitas Bauch heran und das wieder so, das Reita nur erahnen konnte, das die Federn ihn berührten. Reita hielt den Atem an. Dann ließ er die Federn hinab wandern, während er den Fächer Millimeter genau näher heranführte, um die Berührung zu vergrößern. Über die Hüftknochen, die er etwas länger kitzelte, und dann weiter die Oberschenkel hinab, bis zu den Knien. Reita gab ein erregtes Keuchen von sich und biss sich anschließend auf die Unterlippe, um darauf aufgeregt zu knabbern. Sein Unterleib hatte sich vor Anspannung zusammengezogen und bescherte ihn einen Nervenkitzel nach dem anderen, sobald die Federn sich versetzten. Konnte Ruki die Federn nicht gegen etwas anderes ersetzen! Aber Protestieren war verboten! Also Augen zu und durch! //Haha... Wer hat diesen dämlichen Spruch erfunden? Dämlich...//, dachte der Bassist und schüttelte sich, da ihn eine Gänsehaut vom allerfeinsten überkam, als Ruki sein linkes Bein anhob, um seine empfindlichen Kniekehlen mit den Federn entlang zu fahren. "Mhm...", machte er langegezogen und streckte sich, ohne sich Gedanken um die Folgen zu machen, Rukis Händen entgegen. Doch als die Berührungen plötzlich aufhörten, erstarrte Reita. "Nicht aufhören~ Tut mir Leid." Doch seine Entschuldigung machte es nicht besser. Mit bösartigem Grinsen tigerte der Sänger, der noch immer alles am Leibe trug und dessen Erregung sich leicht gegen seine Hose abzeichnete – denn auch ihn berührte diese Show auf eine gewisse Art - zu Reitas Taille hoch, um seine Strafe besser ausüben zu können, um seinen anderen Plan, nämlich Reita nicht zu berühren, zu gefährden. Die Strafen bildeten da Ausnahmen... Er beugte sich vor, positionierte seine Hände über Reitas Brustwarzen und kniff einmal kräftig in beide hinein. Überrumpelt gab Reita einen lauten Schmerzenslaut von sich. "Auuu maaaan! Das tut doch... Ich bin ja schon ruhig...", verbesserte sich der Bassist schnell und biss die Zähne vorsichthalber zusammen, falls Ruki auf die Idee kommen sollte, ihn für seinen Protest zu strafen. //Jammern war nicht vorgesehen. Man ich will wieder sehen können... Das nervt, nicht zu wissen, was als nächstes kommt.// Doch Ruki lächelte zufrieden und beugte sich nahe an Reitas Ohr, um hinein zu pusten. Wieder schüttelte Reita sich und drehte den Kopf etwas weg, um dieser "Folter" zu entgehen. "Jetzt kommt die Belohnung...~", hauchte Ruki anzüglich, nachdem er seiner Bewegung gefolgt war und strich mit den Fingerkuppen hauchzart über Reitas Lippen. Küsste ihn jedoch nicht, sondern ließ seine Fingerkuppen leicht über die Lippen hinab an Reitas Hals wandern, den dieser sogleich reckte, um mehr Angriffsfläche bieten zu können. Er erschauderte leicht, als sich diese viel intensivere Berührung ausbreitete und ihn mehrmals zum Aufseufzen oder erregten Keuchen brachte. Wenn Ruki dieses Gefühl des genaueres Wahrnehmens von Berührungen "Sensibilisieren" nennt, dann... Wow! Es war unglaublich, wie sehr er sich nach den Berührungen sehnte und wie viel sie in ihm auslösen konnten! Doch sollte er Ruki dafür loben und ihm damit die Erlaubnis auf eine Wiederholung geben...? "Motto?", fragte Ruki lächelnd und sah Reita nicken. "Mhm~ Hier?", fragte er wieder und ließ seine Lippen nun Reitas Halsschlagader entlang wandern, begleitet von einer frechen Zunge, die sich ihre nasse Spur den Lippen folgend bahnte. Ein erregtes Grollen drang aus Reitas Kehle und ließ Ruki erregt aufseufzen. "Anscheinend gefällts dir hier~?", merkte der Sänger vergnügt kichernd an und zog neckend an Reitas Ohrläppchen, um dann anschließend seine Zunge in Reitas Ohrmuschel gleiten zu lassen, was diesen verschreckt, jedoch zugleich aufkeuchend, von Ruki wegzucken ließ. Das dadurch sein Ohrläppchen länger gezogen wurde, da Ruki nicht von ihm abgelassen hatte, kommentierte Reita mit einem Zischen, welches jedoch keinen bloßen Schmerz ausdrücken sollte, da es in einem erregten Seufzen unterging. Zufrieden lächelnd wanderte Ruki weiter. "Hier~?", fragte er anzüglich und schloss seine Lippen um Reita Addamsapfel, was diesen zunächst erschrocken aufjapsen ließ. Doch Rukis Lippen saugten nur leicht an dem sehr empfindlichen Stück und seine Zunge umspielte ihn spielerisch. Wieder grollte Reita erregt auf. Warum turnte es ihn plötzlich an, Ruki mit ihm spielen und ihn Macht haben zu lassen?! Und warum hatte er das vorher nie getan?! Diese Machtlosigkeit, weder sprechen, noch richtig schlucken zu können, obwohl sein Hals mehr als trocken war, gefiel ihm... irgendwie... Sofern es bei dieser leichten Berührung blieb. Als Ruki wieder von ihm abließ, musste sich Reita schwer zusammenreißen, sich nicht diese heißen, verführerischen Lippen zu schnappen. "Und hier~?", hörte er seinen Freund erneut in einem anrüchigen Ton fragen und Reita fragte sich, was Ruki nun wieder anvisiert hatte. Doch lange Zeit darüber nachzudenken, welche Stelle es nun sein könnte – und es rasten unzählige Möglichkeiten durch seinen Kopf - blieb ihm nicht, da Ruki gerade seine Lippen um seine linke Brustwarze schloss. Erst biss er vorsichtig hinein, dann saugte er mit geschlossenen Augen genießerisch an ihr, bis sie sich ihm entgegen reckte. "Ruki...", keuchte der Bassist und zog einmal probeweise an an den Tüchern, in der Hoffnung, sie würden sich von alleine lösen. Enttäuscht seufzte er über sein Scheitern aus. "Rei~", hauchte Ruki und bließ seinen aufgestellten Nippel an, was den Genannten schwer aufatmen ließ. "Kami..." "Du darfst mich gerne Ruki nennen.", neckte ihn dieser und tat es nun mit der anderen Brustwarze gleich. Wieder zog er das rosige Fleisch zwischen seinen Zähnen leicht von seiner Anhöhe ab, ließ wieder davon ab und fuhr mit der Zunge daran entlang. Spürte das ungehaltene Beben, das durch Reitas Körper drang. Rukis Mundwinkel hoben sich. Sein Spiel neigte sich wohl dem Ende zu. Doch noch ein wenig...~ Er konnte nicht genug von Reita bekommen. Er schloss wieder die Augen und fuhr nun zwischen Reitas Brust mit der Zunge seinen Oberkörper hinab, um die Reise an dessen Bauchnabel enden zu lassen, indem er ihn zunächst mit der Zungenspitze leicht umkreiste, um dann mit seine Zunge, so weit wie eben möglich, darin einzutauchen. Da bäumte sich Reitas Oberkörper auf und ein grollendes Stöhnen drang seinem Freund aus der Kehle. Okay, es wurde Zeit. Jetzt länger zu warten, könnte schmerzhaft werden. Denn wenn er Reitas kleinen Mann so betrachtete – und ihm den Atem stocken ließ - , war dieser wirklich bereit dafür und noch für viel mehr. "Okay, Reita... Ich löse jetzt deine Hände, aber berühren darfst du mich noch nicht.", verbot Ruki mit tröstender Stimme und schenkte ihm einen Kuss. "Aber Ru... ich..." "Ich weiß. Aber noch eines möchte ich dir schenken." "Hm...~", machte Reita etwas benommen und davon abgelenkt, seine Erregung im Griff zu behalten. "Dann beeil... dich b-bitte", bat Reita keuchend hervor, atmete schwer und unregelmäßig. "Hai...", murmelte Ruki und befreite Reita aus seiner Fesselung. Verdammt so hatte Ruki sich das nicht ganz vorgestellt. Das Reita jetzt schon kurz davor war, passte ihm nicht in seinen Plan. Egal. Dann musste eben improvisiert werden. Doppelt hält besser, wie man so schön sagt... Kaum hatte Reita seine Hände wieder, juckte es diesem in den Fingern, Ruki zu berühren..., aber er durfte nicht! "Ru... D-die Binde?" "Hai, nimm sie dir ab.", erlaubte der Kürzere und krabbelte schnell hinab zu Reitas Beinen, um zwischen diese zu rutschen. Das Reita bei der Bewegung etwas schmerzhaft aufstöhnte, ließ bei Ruki die Alarmglocken läuten. "Okay, Rei, hör mir zu! Sieh mir genau zu und lass dich gehen." Der Angesprochene richtete sich etwas schwerer auf, als er selbst gedacht hätte, und schlug verwundert die Augen auf, woraufhin er blinzeln musste, da ihm das Licht der Nachttischlampe blendete. Hatte Ruki es angestellt? Aber das war jetzt nicht wichtig! Viel wichtiger war...- Heilige Scheiße...! Reita schluckte schwer, als er sein Objekt der Begierde zwischen seinen Beinen hocken sah. Er biss sich auf die Unterlippe, als er dessen Blick auf sich spürte. Dessen schöne Augen, die ihm einen Blitz der Erregung zwischen die Lenden schickte und erneut schmerzhaft aufstöhnen ließ. Mist... Das tat echt langsam weh. "Ru bitte..." Der Kürzere nickte verstehend. Als er sich zu Reitas Glied hinunter beugte, ließ er Reita dabei nicht aus den Augen. Dann berührte er vorsichtig das heiße Fleisch, aus dem bereits die ersten Lusttropfen drangen, strich es zärtlich von der Wurzel bis zur Spitze, bevor er seinen heißen Mund darum schloss. Reitas Kopf wurde aufstöhnend nach hinten geworfen und sein Körper zeigte deutlich die Anstauung seiner Lust. Die starken Oberschenkel, die er zuvor noch angeschmachtet hatte, bebten heftig und drohten ihm ihn zwischen ihnen einzudängen. Reitas Glied zuckte verschwörerisch zwischen seinen Lippen und ließ auch ihn unterdrückt aufstöhnen. Reitas vor Lust glänzenden Augen durchbohrten ihn und unter ihnen fühlte Ruki sich nackt und beinahe hilflos. Er schloss die Augen, um seien Fassung zu behalten. Ahmte Schluckgeräusche nach und umzüngelte den Schaft. //Nun komm schon...//, drängelte Ruki. Dann drückte er Reitas Glied seiner Bauchdecke entgegen, ließ es aus seinem Mund gleiten und umfasste es stattdessen mit seiner Hand, die die rötliche Haut mit einer schnellen Auf- und Abbewegung taktierte, und ließ seinen Mund hinabwandern. Schloss seine Lippen, um seinen Hodensack und zog saugend daran. Währenddessen spürte er das starke pulsieren Reitas angestauter Lust zwischen seinen Fingern. Aber er wollte doch ihr Bettzeug nicht beschmutzen...~ Schnell löste er seine Hand von dem pulsierenden Fleisch, ersetzte sie wieder durch seinen Mund und saugte noch einmal stark an der zuckenden Spitze, bevor Reita laut aufstöhnend in seinem Mund kam... Und Ruki nahm alles an, was sein Schatz ihm zu bieten hatte. Denn er liebste alles an ihm. Und er würde sich schlecht fühlen, wenn er diesem zusetzen würde. So wie beinahe eben, wenn er sich nicht beeilt hätte, ihn kommen zu lassen. Das Reita auch so empfindlich war...~ Verliebt lächelnd leckte sich Ruki den ausgetretenden Saft des Lebens von den Lippen und krabbelte ohne Nachzudenken, aber vorsichtig, da er Reitas gereiztes Glied nicht unnötig berühren wollte, zu ihm hoch. Sofort empfing ihn der Bassist und schlang seine Arme um ihn. Kein Verbot würde ihn davon noch abhalten können. "Du hättest dich ruhig ausziehen können, Ru. Das war... unglaublich...~", stammelte Reita freudig beglückt und zufrieden lächelnd, während er seine Hände sehnsüchtig unter Rukis Shirt schob. "Rei du...", fing Ruki an, unterbrach sich jedoch mit einem Keuchen, da Reita ihn gerade samt Beule in der Hose an ihn presste. "Hm?" "Bist du sauer?", fragte Ruki zögerlich und strich Reita die Strähnen aus dem schweißnassen Gesicht. //Hab ich es zu weit getrieben mit meinem Spaß?// Besorgt musterte er den anderen und zuckte zusammen, als Reita zu lachen begann. "Spinnst du? Warum sollte ich sauer sein? Das war echt gemein, aber endgeil!" "Meinst du...? Hab ich dir nicht weh getan?" "Och Ruki, du bist süß... Nein, hast du nicht. Es hat zum Ende hin etwas geschmerzt, aber das kann schon passieren, wenn man Spaß hat. Ich bin solche Streicheleinheiten eben nicht gewöhnt. Das ist alles." Wenn Reita könnte, würde er ihn wohl jetzt mit Herzchenaugen betrachten, oder wie sollte sich Ruki das jetzt vorstellen...? "Öhm 'kay~ Wenn du meinst.", murmelte Ruki immer noch verunsichert und riss die Augen auf, begleitet von einem erregten Stöhnen, als sich eine von Reitas Händen zwischen ihre Leiber stahl und über seinen Schritt rieb. "Hm Rei... ~ Lass das lieber..." Verständnislos hob dieser die Brauen und zog seine Hand zurück. "Was ist los, Ruki? Willst du nicht mehr?" "Doch schon, nichts lieber als das, aber... willst du wirklich, oder fühlst du dich nur dazu verpflichtet, weil ich die letzten Male so enttäuscht deswegen war? Mein Verhalten kommt mir inzwischen richtig kindisch vor.", seufzte der Sänger und lächelte traurig, als Reita mit dem Daumen seiner Rechten die Linie seiner Lippen entlang fuhr, wobei er sich nicht verkneifen konnte, mit der Zunge nach ihm zu greifen. Reitas grinsen wurde für einen Moment breiter, dann jedoch wurde seine Gesichtsausdruck ernster. "Inzwischen fühle ich mich nicht mehr nur dazu verpflichtet. Ruki, ich habe mich lange genug dagegen gewährt. Ich würde mich sogar freuen, wenn du dir nun selbst den Gefallen tun würdest.“ "Bist du sicher?" "Ganz sicher!", stimmte Reita dreckig grinsend zu und fing Rukis Lippen zu einem atemlosen Kuss ein, in dem sich ihre Zunge gegenseitig versuchten zu übertrumpften und den jeweils anderen zurück in die eigene Mundhöhle zurück zu drängen. Rukis Unsicherheit war gewichen. Seine Hände verfingen sich in Reitas Haaren und seine Hüfte hob er an, sodass Reita wieder zwischen sie fahren konnte, um seine Hose zu öffnen. Wie es Reitas Art war: Hauptsache schnell. Das fiel natürlich Ruki auch auf und da es noch immer sein Abend war, wie ihm Reita gerade erlaubt hatte, ließ er seine Hände Reitas starke Arme hinab wandern, um anschließend seine Handgelenke zu packen und sie von sich zu drücken. Überrascht hob Reita den Blick. "Deine Regeln?" "Du verstehst schnell.", meinte Ruki anerkennend und nickte. "Wenn du nicht wieder gefesselt werden willst, dann halt dich daran." "Mhm... Mir bleibt ja wohl nichts anderes übrig. Okay, dann strip mal los." "Na da hat aber jemand extra Wünsche." "Ich darf dich ja nicht ausziehen. Also los, los!", forderte der Bassist grinsend und hielt sich demonstrativ die Hand vor dem Mund. Schelmisch grinsend riss Ruki den Kopf hoch und wippte mit den Brauen. "Ganz Recht, mein Lieber. Ein Mucks und-" "Ich werde bestraft.", ergänzte Reita provozierend und zischte auf, als Ruki mit den Nägeln seiner Linken extra langsam über seine erhitzte Brust kratzte und ihn einen strafenden Blick zu wies. "Harr~", machte Reita belustigt und grinste auf, als er Ruki noch Lächeln sah, bevor er sich von ihm abwendete, um ihm seinen Knackpo zu präsentieren, indem er seine Hüfte schwingend aufstand, und ihm dabei zunächst seinen Hintern entgegen gestreckt hatte. "Sing oder denk dir die Musik einfach." "Warum singst du nicht? Du bist doch der Vocal von uns." "Rei du redest schon wieder unnötig. Wie soll man da etwas genießen? Hast du mich schon mal sprechen hören, wenn du mich genommen hast? Außerdem würde ich dann, wenn ich dir etwas vorsinge, jedes mal wenn ich es wiederholen würde, daran zurückdenken müssen. Nein danke. Die Leute müssen nicht wissen, was bei uns im Schlafzimmer abgeht." "Ach aber im Bad? In der Küche? In der Wohns-" "Du weißt doch, was ich meine. Kannst du jetzt bitte still sein, oder muss ich das Tuch wieder holen? Ich muss mich konzentrieren und kann auf deine unnötigen Kommentare gerne verzichten." "Wie solltest du auch sprechen, wenn ich dir mit meiner Männlichkeit den Atem raube~?" "Hast du nicht gehört...? Auf unnötige Kommentare kann ich gerne verzichten.", grummelte Ruki genervt, zog sich sein Shirt über den Kopf, hielt es an beiden Händen straff gezogen, baute eine Schwingbewegung auf, damit es sich um sich selbst drehte und ließ dann, noch im Schwung, das ein Ende gegen Reitas Brust schlagen, der vor Schreck zusammen zuckte und abwehrend die Arme hob. "Was denn?!" "Meine Regeln, Reita! Und der Striptease ist gestrichen." "Oh nooooin~, warum denn?", jammerte Reita auf, doch im Inneren fühlte er sich glücklich beflügelter denn je. Ruki hatte ihm etwas ganz besonderes geschenkt und er hatte das Gefühl, die Liebe zwischen ihnen, sei noch gewachsen. Dann musste er auflachen, um den Schmetterlingen in seinem Magen frei Luft zu lassen und sie ihre Flügel schwingen zu lassen. "Was ist bitte daran lustig?", wollte Ruki schmollend wissen und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. "Ich kann nun mal nicht mit einer Beule in der Hose arbeiten." "Dann arbeite sie doch mit mir zusammen ab~?" "Wer ist das Opfer?" "Das klingt so gemein...", murrte der Bassist und zog an Rukis Hose. "Ich. Versprochen." "Okay, aber du bist von jetzt an ruhig." "Ja, ich werde es versuchen." "Rei!" "Aber ich bin so glücklich! Lass mich doch...", schmollte Reita und hatte einen verwirrten Blick auf sich kleben. "Ähm... Erklär ich dir später. Jetzt komm her, mein Großer.", lockte er Ruki zu sich, der erst mit den Schultern zuckte und sich dann aus der Hose pellte. Als er sie über seinen Schritt streifen musste, biss er sich auf die Unterlippe, konnte jedoch sein unterdrücktes Aufkeuchen nicht verbergen. Dann fegte er sie über die Bettkante hinaus, verhakte seine Finger mit denen Reitas und ließ sich auf dessen Bauchdecke sinken. Ein bloßer Blick machte deutlich, was beide wollten. Die verhakten Finger lösten sich voneinander. Ihr Münder trafen sich, nachdem Ruki sich zu Reita hinuntergebeugt hatte und dabei seine Hüfte soweit wieder anhob, das Arme zwischen sie passen konnten. Sogleich, als hätten sie sich gegenseitig abgesprochen, glitt jeweils eine Hand von ihnen zwischen ihre Körper, wie es Reita zuvor schon einmal gewagt hatte. Aufmurrend zupfte der Bassist an der Shorts seines Freundes, ehe er ohne weitere Proteste unter den Bund dieser glitt, um Rukis Schwanz auf das Kommende vorzubereiten. Ruki hatte es währenddessen einfacher. Schließlich hatte er dieses Mal die Shorts an. Er legte Hand an Reitas kleinen Mann und pumpte die wallende Lust erneut zwischen seine Lenden, jedoch darauf bedacht, rechtzeitig in seiner Bewegung zu stoppen und Reita ein Zeichen dafür zu geben, das es genug wäre, bevor er zu früh abschießen würde. Wenn dieser Zeitpunkt eintreffen würde, dann müsste Reita stark sein. Stark für das sein, für das er so lange gebraucht hatte, sich zu überwinden. Doch Ruki würde es ihm so angenehm wie möglich machen und ihn so lieben, wie es ihre Liebe verdient hatte... ~+~ "Ieks!", quietschte Takeru hell auf, als Masato ihn wieder einmal zu sehr knuddelte und kicherte im Anschluss vergnügt auf, als dieser ein Murren von sich gab, da Takeru ihn auf den Schopf pattete. "Masato, mir geht es guuuuuuut.", meinte der Weißblonde langgezogen, doch es half nichts. Masato klebte immer noch an ihm, während Chiyu am Lenkrad saß, um Takeru sicher mit dem Auto bei Yuji abzusetzen, zu dem Takeru zunächst wollte. Auch hatten Chiyu und Masato ihm von Yujis netter Geste erzählt, das er seinen Hund aufgenommen habe. Zunächst war Takeru völlig baff gewesen. Doch mit der Zeit, und je näher sie Yujis Wohnung kamen, wurde sein glückliches Grinsen immer breiter und breiter, und sein Herzschlag vor Aufregung immer schneller. Doch anstatt wie sonst herum zu hibbeln, wie es normalerweise seine Art war, saß er etwas gequetscht hinten auf der Rückbank, da Masato an ihn klebte und ihn nicht mehr loslassen wollte. Selbst als sie endlich vor Yujis Wohnung ankamen, schien Masato die Situation noch nicht peinlich geworden sein, denn er hatte immer noch die Arme um ihn geschlungen. Etwas angepisst funkelte Chiyu durch den Rückspiegel zu den beiden nach hinten. "Also langsam habe ich das Gefühl, du magst Takeru mehr als mich.", meinte er mit verschränkten Armen. Der Weißblonde schüttelte sofort den Kopf. "Nein, nein, Chiyu! Mach dir keine Sorgen! Es ist nur... auf... ähm... Takeru-Entzug. Ja, das wird es sein.", verteidigte er Masato und grinste breit. Dann pattete er Masato erneut, nachdem Chiyu grinsend den Kopf geschüttelt und der Brünette die Augen aufgeschlagen hatte, da er bemerkt hatte, das über ihn geredet wurde. "Masatoo~ Du kannst jetzt loslassen." "Hö? Sind wir schon daa~?", wollte der Angesprochene verwirrt wissen und hob den Kopf aus dem Fenster. Als der Anblick es ihm bestätigte und Takeru zusätzliches Nicken, jammerte Masato traurig auf. "Aber... Aber... Miauu~!" "Ja, Kätzchen, Takeru hat dich auch lieb.", kicherte dieser vergnügt und kraulte Masato im Nacken, was diesen Schnurren ließ. Chiyu brach der weil vorne in Gelächter aus. "Was lacht der denn jetzt wieder so doof?", wollte Masato murrend wissen und zog eine Schnute. "Och ähm... Nur so.", versuchte Takeru zu erklären, musste dann jedoch selbst auch lachen, als er sich Masato mit Katzenschwänzchen, Katzenöhrchen, Pfoten und Glöckchen vorstellte. "Oh nee, wie süüüüß~!", quietschte er zwischen lachen und kichern und schließlich schaffte er es damit, das Masato von ihm abließ, um schmollend in seine Sitzecke zu rutschen. Dabei verschränkte er die Arme und zog wieder seine süße Schmollschnute. "Ihr seid doch beide doof...", murrte er und sah zickend aus dem Fenster. "Masato~?", machte Takeru in einer süßen Kinderstimme und verzückt drehte dieser tatsächlich den Kopf, um Takeru mit großen Augen anzuschauen. "Bist du jetzt böse~?", machte Takeru wieder, löste den Gurt, zog die Beine auf die Sitze und kniete sich vor ihm hin, um sich tief zu verneigen. "Bitte.... BITTE oh großartiger... genialer... gütiger...", übertrieb Takeru schauspielhaft, legte sich die Hände auf's Herz und sah langsam mit großen wässrigen Augen zu um Verzeihung bittend auf. Masato starrte Takeru für einen Moment ungläubig an, ehe er, wie auch Chiyu, auflachen musste und Takeru damit unterbrach, da dieser mitgerissen wurde. "Okay okay...~ geh schon zu deinem Yuji. Aber melde dich!", bat Masato lieb lächelnd und pattete nun Takeru, der eine Schnute zog. "Ja, Mama... Aua!", fiepte Takeru zum Schluss auf, weil er eine halbherzige Kopfnuss erhalten hatte. Schließlich konnte Masato seinem Sorgenkind doch keine richtige Strafe erteilen. Was wäre er sonst für eine Ma... ein Freund...? Chiyu, der sich nun auch allmählich ausgelacht hatte, wandte sich an Takeru, der bereits kurz davor aus, aus dem Auto zu steigen. "Bestell Yuji liebe Grüße von uns, okay? Wir besuchen euch beide dann die nächste Tage hier.", versprach Chiyu und ließ Takeru verwundert aufsehen. "Aber ich wohne doch gar nicht bei Yuji. Da muss ich ihn doch erstmal fragen, ob ihr kommen dürft.", meinte der Weißblonde und wurden von beiden geheimnisvoll lächelnd angeschaut. "Hab ich irgendwas verpasst? Wurde mir meine Wohnung etwa gekündigt, weil ich die Hauswand pink angestrichen habe? Oder weil ich den Zwergen im Garten der Nachbarin diese süßen Kostüme angezogen habe? Oder-" "Takeru! Nein, du hast sie nicht verloren, obwohl du das pink anstreichen vielleicht hättest lassen sollen. Er wird sicherlich nichts dagegen haben, wenn wir dich besuchen. Macht euch ein paar schöne Tage, ja?" "Na da bin ich ja froh. Macht mir doch nicht solche Angst! Und ich weiß gar nicht, was du hast? Wie hätte ich dann die Hauswand anstreichen sollen? Rosa? Babyblau vielleicht?" "Äh... nein, nein! Ich meinte das nur, weil du noch Ärger bekommen wirst, sobald du zu Hause bist." "Oh dann... Also stimmst du mir zu? Pink ist doch cool, ne? Oder soll ich die Farbe doch nochmal ändern? Ich kann ja auch noch schöne andersfarbige Muster setzen. Dann hab ich alle Farben dabei." "Nein, Takeru. Pink passt schon. Jetzt geh schon zu Yuji. Der ist bestimmt schon ganz wahnsinnig vor lauter Angst um dich geworden!", Warf Masato ein, um einer Diskussion um die pinke Farbe zu entgegehen und schubste Takeru aus dem Wagen. "Meinst du wirklich?", murmelte Takeru sichtbar verlegen und legte den Kopf schief, während er die Wohnung hinauf sah, um Yujis Fenster zu erspähen, hinter denen kein Licht brannte. "Vielleicht ist er gar nicht zu Hause.", fiel ihm plötzlich ein und traurig verzog sich sein Gesicht. "Ach Takeru, der ist bestimmt da... Jetzt schau doch mal nach. Du hast doch einen Schlüssel von ihm bekommen, oder nicht?" "Ja schon, aber... Nein, ist gut. Wenn er nicht da ist, warte ich mit Chibi eben auf ihn, wenn er ihn nicht gerade ausführt." "Ach jetzt heißt er schon Chibi...?", warf Chiyu belustigt ein und Takeru musste grinsen. "Ist doch süß, oder?" Da beide nickten, hob Takeru lächelnd die Hand zum Abschied und machte sich zur Tür der Wohnung auf, um seinen Schlüssel, den Yuji ihm vor kurzem übergeben hatte, aus seiner Hosentasche zu ziehen und diese aufzuschließen. Das einfache Aufschließen verriet ihm die Anwesenheit Yujis. Freudig lächelnd trat er ein, um sich umzusehen. Nanu...? Kein Hundegebell? Kein Yuji? Verwirrt sah er sich weiter um, bis er schließlich vor der Schlafzimmertür stand und nicht wusste, ob er da so einfach eintreten konnte. Das war ja schließlich Yujis Privatbereich. Doch die Sehnsucht nach dem anderen antwortete ihm und ließ ihn die Türklinke greifen, um diese hinunter zu drücken und in den Raum zu spähen. Zunächst lugten nur seine Augen zögerlich zwischen den noch schmalen freigewordenen Streifen, zwischen Rahmen und Tür. Doch da er dabei nicht viel erkennen konnte, bis auf die eine Bettkante Yujis Bettes, öffnete Takeru die Tür noch ein Stück weiter und das Bild, welches ihn dort erwartete, hätte ihn beinahe verzückt aufquietschen lassen. Doch Takeru hielt sich schnell die Hände vor den Mund, um Yuji nicht zu wecken, wie er da mit einem Orca Kuscheltier im Arm auf dem Bett lag und selig schlummerte, während sein kleiner Chihuahua daneben lag und es ihm ohne Kuscheltier gleich tat. Ein Bild für die Götter! Lächelnd schloss der Weißblonde die Tür hinter sich. Dann schlich er sich auf das Bett zu und stieg ganz vorsichtig auf dieses, um durch die Bewegung des Bettes niemanden zu wecken. Weiterhin darauf bedacht, nicht zu verräterisch zu wirken, krabbelte Takeru auf Yuji zu, um sich neben ihn zu legen. Mit leicht geröteten Wangen glitt seine linke Hand Yujis Seit hinauf und legte sich schließlich um dessen zierlichen Körper, um dann näher an diesen heran zu rücken und sich an ihn zu kuscheln. Leise aufseufzend schloss Takeru die Augen und genoss die Nähe Yujis und dessen Wärme. Doch so fest schlief Yuji nicht, um nicht mitzubekommen, wie sich das Bett leicht bewegte und sich ein Arm um ihn legte, so leicht er auch war. Aufgeregt schluckte er und schlug die Augen auf, um an sich hinunter zu sehen. Seinen Seinen Orca schob er dabei etwas von sich, um einen Blick auf die Hand zu werfen. Als er sie nur einen zuordnen konnte, riss er die Augen ungläubig auf, wobei sein Blick auf den Hund fiel und ihn vor Schreck zurückschrecken ließ, wodurch er gegen den Hintermann stieß, der erschrocken auffiepte und die Hand dabei schnell zurück zog. Da der Hund von dem Lärm wach geworden war und auch die Stimme seines Herrchens hörte, sprang der Chihuahua vom Bett zu Boden und bellte voller Freunde, ehe er um das Bett herum rannte und wieder zurück. Erschrocken riss Yuji sich von dem aufgeweckten Hund los und wandte sich langsam um. Sein Herz schlug ihm vor Aufregung bis zum Hals. Er schluckte. "T-Takeru...?", fragte er etwas ängstlich, denn der Weißblonde konnte doch nicht plötzlich neben ihm sitzen, als ob nichts wär, oder?! Doch als er in das strahlende Gesicht Takerus sah, überrante ihn die Freude und die Überraschung und ohne etwas zu sagen, riss er den anderen erleichtert in seine Arme. "Ich freu mich auch, dich zu sehen, Yuji.", nahm Takeru das Sprechen in die Hand und legte auch seine Arme um den anderen. Als dieser jedoch zu schluchzen begann, legte Takeru verwirrt den Kopf schief und drückte Yuji leicht von sich, um ihn ins Gesicht sehen zu können. "Warum weinst du denn? Bist du traurig? Mir... geht es doch gut.", versicherte Takeru und strich Yuji die Tränen von den erröteten Wangen. "N-nein, i-ich freu mich nur so!", erklärte Yuji schniefend und drückte sich wieder an Takerus Körper. Der Weißblonde kicherte erleichtert auf und strich dem Brünetten beruhigend über den bebenden Rücken. "W-wie kommst du hierher?!", wollte dieser dann neugierig von ihm wissen und blinzelte angestrengt die Freundentränen weg, womit auch sein freudiges Lächeln immer breiter wurde. Die Augen hielt er währenddessen geschlossen und sog sehnsüchtig den Duft Takerus ein, wobei es wohl eher ein etwas herberer Geruch war, da Takeru schließlich die letzten Tage nicht hatte duschen können. Doch das war Yuji in dem Moment egal. Takeru blieb Takeru und die Freude über sein Auftauchen ließ alles drumherum unwichtig werden. "Masato und Chiyu haben mich her gefahren." "Hö? Ja aber... Wie... Wie bist du freigekommen? Was ist mit dem Entführer?" "Den haben Aoi und ich ins Gefängnis gebracht, nachdem Reita und Aoi ihn sozusagen überrumpelt haben.", kicherte Takeru. "W-Wie?! Reita? Wie hat er euch denn gefunden?! Und warum... hat er mir nichts gesagt...?", wollte Yuji verwirrt und enttäuscht wissen und löste sich langsam von Takeru, da ihm seine Klammeraktion allmählich peinlich wurde. "Der hat sich entführen lassen.", erklärte der Weißblonde und pattete Yuji, der ihn aus großen Augen musterte und schließlich verwirrt blinzelte. "Ach jee~h...", murmelte er und verzog nachdenklich das Gesicht. "Zum Glück ist ihm nicht auch noch was passiert. Das heißt also... das... das es Aoi und Ruki auch gut geht?!" Takeru nickte. "Ja, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Den beiden geht es gut. Reita und Ruki hatten es sehr eilig fort zu kommen und Uruha und Aoi werden sich wohl viel zu sagen haben." Verstehend nickte Yuji. Dann sah er schnell auf, als ihm etwas einfiel und er sich am liebsten die Hand an die Stirn geschlagen hätte. "O-oh man, ich hab doch total vergessen... Takeru, brauchst du irgendwas? Hast du Hunger? Durst? Willst du duschen? Brauchst du Wechselsachen? Und-" "Immer langsam, Yuji!", lachte Takeru und deutete mit den Händen an, das er sich wieder beruhigen konnte. "Nein ich habe keinen Hunger. Etwas zu trinken wäre ganz nett. Duschen wäre suuuuuuper! Und Wechselsachen... uhm... bräuchte ich vorläufig auch.", meinte Takeru und hielt Yuji am Handgelenk zurück, als dieser aufspringen wollte, um wohl für ihn alles vorzubereiten. "Noch etwas?", wollte Yuji aufmerksam wissen und erstarrte, als Takeru sich zu ihm vorbeugte und die Lider senkte. //Er wird doch nicht... Kami... Bitte... Lass das kein Traum sein!//, hoffte Yuji und starrte aufgeregt auf Takerus näherkommende Lippen, um dann die Augen zu schließen. Seine Hände verkrampften sich währenddessen vor Aufregung in den Stoff seiner Hose. Wartete mit rasendem Herzschlag auf das aufeinander treffen ihrer Lippen. Meine Güte... Das Warten machte ihn fast wahnsinnig! Wann... Wann geschah es dann endlich?! Oder... träumte er doch? Bildete er sich zu viel ein? Zögernd, nachdem immer noch nichts geschehen war, schlug Yuji die Augen auf. Takeru war ihm tatsächlich nahe gekommen, doch er schien zu zögern. Sollte er, Yuji, den ersten Schritt machen? Würde dies Takeru wirklich wollen?! "Yuji... Ich... Ich möchte noch Zähne putzen. Geht das...?" Für einen Moment starrte der Angesprochene seinen Gegenüber an, der sich inzwischen wieder zurück gezogen hatte und nun mit gesenktem Blick und roten Wangen auf seine Hände starrte, die er nervös auf seinem Schoß knetete. Wo war die Wand, gegen die er laufen konnte?! //Also doch nur ein Traum.//, dachte Yuji enttäuscht und nickte, vergaß dabei völlig, das Takeru dies gar nicht sehen konnte, da er nach unten blickte. "J-ja, natürlich.", stimmte er deshalb noch einmal zu und erhob sich schließlich vom Bett. Er vollzog diese Bewegung langsam, da er hoffte, von Takeru erneut aufgehalten zu werden, aber von diesem kam nichts weiter. Leise aufseufzend ging Yuji in die Küche, um Takeru etwas zu trinken zu bringen. Als er wieder zurück kam, sah er, wie Takeru seinen Hund hinter den Ohren kraulte und sich dabei nachdenklich umsah. Schnell blickte Yuji umher, um für den Fall, das es etwas äußerst peinliches hier herumliegen lassen hatte, um schnell eingreifen zu können. Doch nichts war hier, was ihm irgendwie in diese Situation bringen konnte, und so seufzte Yuji erneut erleichtert auf. Takeru entging dieser Laut nicht und so sah er auf. "Danke, Yuji.", sagte der Weißblonde und nahm das Glas entgegen, das Yuji für ihn mit Multivitaminsaft gefüllt hatte. Ich leg dir ein Handtuch und ein paar Sachen bereit. Wo das Bad ist, weißt du ja. "Hm...~ Hai. Danke, Yuji." "Eh... Kein Problem." "Nein, auch... Ich meine, für alles. Das du den Hund genommen hast. Dich um mich gesorgt hast. Mir... hilfst. Danke.", meinte Takeru ehrlich und lächelte. Auch Yuji lächelte. Doch winkte er diesen Dank mit einer Handbewegung und einem verlegen ausweichenden Blick ab. "Nicht der Rede wert..." Doch Takerus Blick sagte ihm etwas anderes. Yuji schluckte und sah schnell in eine andere Richtung, in die er auch sogleich steuerte, um für ihn Wechselsachen aus dem Schrank zu nehmen. "War Chibi artig gewesen?", wollte Takeru wissen und musste grinsen. "Wer?", fragte Yuji irritiert und hielt eine Boxer hoch, wobei sein Gesicht sich dunkler färbte. "Der kleine Strolch hier.", kicherte Takeru und kitzelte seinem Chihuahua am Bauch. "Ach heißt er Chibi? Hm... Er hätte meinem Orca beinahe die Flosse abgebissen und konnte sich beim Gassi gehen nicht benehmen. Ansonsten... war es erträglich.", meinte Yuji ehrlich und packte auch Socken zu dem kleinen Haufen an Klamotten. "Mal so und mal so.", wich Takeru aus und hob den Blick, als Yuji ihm von Chibis Mängeln an Erziehung erzählte. Verlegen räusperte Takeru sich und senkte den Blick auf seinen kleinen Chaoten. "Tut mir Leid. Die Erziehung des Kleinen ist wohl auf der Strecke geblieben, als ich das Café eröffnen wollte.", entschuldigte sich der Weißblonde. "Dann werden wir uns wohl Mühe geben müssen.", meinte Yuji schneller, als er über seine Worte nachdenken konnte und erstarrte vor Schreck in seiner Bewegung. Verwirrt sah Takeru auf. "Was meinst du denn mit "wir", Yuji?" //Mist!//, fluchte der Angesprochene im Stillen und wandte sich langsam und zögerlich Takeru zu. "Uhm... na ja, ich dachte... du möchtest hier vielleicht einziehen...? Die Wohnung ist groß genug für uns drei! Und... Tut mir Leid. Das geht alles viel zu schnell. Denk darüber nach, okay?", versuchte Yuji sich zu retten und strich sich dabei verlegen durch die Haare. "Du hast Recht. Es... ist etwas übereilt, aber... Ich würde mich tierisch darüber freuen, bei dir bleiben zu können!", meinte Takeru grinsend, ließ Chibi von seinem Arm springen und stand auf, um Yuji dankbar in den Arm zu nehmen. "Ich mag es nicht alleine zu sein und hier bei dir gefällt es mir sehr.", gestand er und schloss genießerisch die Augen. //Nein, erst ins Bad! Das ist doch eklig...//, fiel Takeru wieder ein und schnell löste er sich von Yuji. "Danke, Yuji. Du bist echt süß. Ich geh schnell duschen, okay? Dann können wir ja über die Inneneinrichtung sprechen.", meinte Takeru breit grinsend, nahm ihm die Sachen zum Wechseln ab und ging ins Bad. //Äh... Hat er "süß" gesagt?! Oder sollte ich meine Ohren waschen? Und was meint er mit Inneneinrichtung?!//, fragte sich Yuji und sah sich leicht panisch um. //Gibt es daran etwa etwas auszusetzen?// +~+ //Gleich bin ich bei ihm. Ich hoffe, er hat nichts Dummes angestellt.//, hoffte Aoi besorgt lächelnd und biss sich auf die Unterlippe, als er seinen Haustürschlüssel aus der Hosentasche zog. Als er dabei einen kurzen Blick über die Schulter warf, bemerkte er Stirnrunzelnd, wie man zu ihm hinüber sah. Aoi konnte vom Glück reden, so schlau gewesen zu sein, unter das Kleid, welches er vor seiner Entführung getragen hatte, eine Hose anzuziehen. Denn sonst würden die Leute nur noch mehr starren. So trug er es ordentlich zusammen gefalten über seinem Arm. Doch warum sah man denn immer noch zu ihm? Kontrollierend sah er an sich hinab. //Ach die Schuhe wahrscheinlich.//, bemerkte er und musste belustigt grinsen. Das ihm das nicht eher aufgefallen war. //Und die Schminke.//, fiel ihm auch noch ein und beeilte sich nun, in ihre Wohnung zu gelangen. Drinnen machte er sich von den Schuhen los, hänkte sie sich über dem linken Zeigefinger und lief auf Socken die Treppen hinauf. Vor der Wohnungstür angekommen, suchte er den Wohnungsschlüssel an seinem Schlüsselbund, um anschließend die Tür aufzuschließen, die nur noch zwischen Uruha und ihm stand. Sein Herz schlug ihm inzwischen erhöht vor Aufregung und dem Treppenlaufen in der Brust. Was würde ihn erwarten? Er atmete noch einmal tief ein und wieder aus, bevor er entgültig die Tür aufschloss und diese öffnete. Doch was er sah, erfüllte ihn mit Grauen und schrecklicher Angst. Auch glaubte er, sein Herzschlag wäre für einen Moment stehen geblieben, da ein merkwürdiges leeres Gefühl durch sein Körper schlich. Aoi kniff die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf. Er mochte diese Leere nicht. Als er sie wieder aufschlug, war die erhoffte Illusion nicht verschwunden, doch zumindest schossen ihm tausende Gedanken durch den Kopf, was ihn beruhigt aufatmen ließ. Dann – er schaffte es endlich, sich von der Stelle zu rühren, auf der er zunächst zu einer Salzsäule erstarrt war – hechtete Aoi auf Uruha zu, der eingesackt an der Wand lehnte und sich nicht rührte. Das Messer neben ihm. Bevor er Uruha ängstlich auf Wunden abzutasten begann, schubste Aoi die Tür unsanft zu. "Uruha! Uruha bitte... Mach die Augen auf! Sei nicht tot... nein...", jammerte der Schwarzhaarige, dessen Augen feucht wurden, und riss den schlaffen Körper in seine Arme. "Bitte sag das das nur ein Traum ist... Das kann nicht sein! Uruha!", rief er erneut und schluchzte auf. Wenn er doch nicht so getrödelt hätte! Dann wäre er vielleicht noch rechtzeitig zu kommen, um es zu verhindern! Aber... was "es" eigentlich...? Er hatte doch nichts finden können! Mit hastigem Atem, schnellen Herzschlag, weit aufgerissenen, tränenden Augen und zittrigen Fingern, löste sich Aoi wieder von Uruha, um nach dessen Halsschlagader zu tasten. Währenddessen zuckten Uruhas Lider, da er von dem Krach um sich herum und den vielen Bewegungen allmählich erwachte. Und das, obwohl er doch gerade so schön geträumt hatte...~ Blinzelnd schlug er die Augen auf und blinzelte gleich noch viel heftiger, als er glaubte, Aoi vor sich knien zu haben. Das konnte nur ein Traum sein! Er kniff sich und gab einen Schmerzenslaut von sich, während Aoi zur gleichen Zeit vor Erleichterung glücklich aufjuchzte. Die Köpfe einander zuwendend, starrten sie sich für einen Moment sprachlos vor Überraschung, in Uruhas Fall, und im anderen vor Freude, an, ehe sie sich, mit den Namen des jeweils anderen auf den Lippen, in die Arme nahmen. "Aoi! W-wie... wie... Kami, ich fass es nicht! Wie kommst du hierher?! Nein, wichtiger! Wie geht es dir, mein Engel??! Was hat dieser Typ mit dir gemacht?! Ich mach ihn zu Hackfleisch, wenn ich den in die Finger bekomme! Ich hab dich schrecklich vermisst! War total fertig vor Sorge! Kami... Mein Herz springt mir gleich aus der Brust! Ich glaub's nicht... Kneif mich bitte! Lass es kein Traum sein! Bitte, sag mir, das du wirklich mein Aoi bist!", schluchzte Uruha vor Erleichterung und klammerte sich an den anderen, der inzwischen auf seinem Schoß saß und mit ihm um die Wette zitterte. Doch Aoi antwortete zunächst nicht. Er hob Uruhas Kopf auf seine Höhe und küsste ihn. Sprachlos starrte Uruha seinen Gegenüber an, der die Augen geschlossen hatte. Ja, das war eindeutig sein Aoi. Lächelnd erwiderte er diesen gefühlvollen Kuss, während er Aoi nun seinerseits nach Wunden abtastete. Da löste Aoi überrascht den Kuss und senkte den Blick etwas misstrauisch auf Uruhas Hand. "Warum hörst du auf, Aoi? Bist du verletzt? Hat er dir wehgetan? Bitte.. rede mit mir!", bat Uruha, hob seinen besorgten Blick und legte seine Arme wieder ruhend um den Körper seines Freundes. Verstehend biss sich Aoi auf die Unterlippe. //Verdammt... Ich hab gedacht, er will mehr...//, dachte er und strich Uruha über die Wangen. Versuchte sich von seinen Selbstvorwürfen abzulenken. "Mir geht es gut, Uruha. Er hat mir nichts getan, glaub ich...", fing an Aoi an, unterbrach sich und runzelte nachdenklich die Stirn. Warum war er sich darüber so unsicher...? Ein Stück Erinnerung fehlte ihm, aber ihm ging es schließlich gut. Was war also mit ihm...? War er doch verletzt? Unsicher strich er sich beidseitig die Arme hinauf. Uruhas Gesicht wurde Ernst. "Was hast du? Hast du doch Schmerzen?" "Nein, aber... Ich hab einen Filmriss.", erklärte der Schwarzhaarige und sah auf. Schluckte schwer. "Wahrscheinlich noch von der Betäubung. Aber mir geht es wirklich gut, Uruha. Du wolltest wissen, wie wir rausgekommen sind, ja? Nun der Entführer hat Rei entführt und der hat ihn überrumpelt. Er ist jetzt da, wo er seine Strafe absetzen kann. Takeru und Ruki sind auch zu ihren Schätzen." Der Blonde schüttelte besorgt den Kopf. Dann schloss er die Augen und lehnte seine Stirn an die Aois. "Von einer Betäubung kann man keinen Black Out bekommen. Klar... Nur während der Zeit, in der sie wirkt, aber folgende Nachwirkungen hat eine Narkose nicht. Rei... Dieser gemeine...", grummelte Uruha und schob seinen einen Arm unter Aois Kniekehlen. "Warum ist Rei denn gemein?", wollte der Schwarzhaarige wissen und schlang überrascht seine Arme um Uruhas Hals, als dieser sich aufzurappeln versuchte und ihn dabei mit hoch nahm, um ihn zu tragen. "W-warete, Uruha! Ich kann gehen! Überanstrenge dich doch nicht!" "Quatsch, du bist doch leicht wie eine Feder.", meinte Uruha und strauchelte noch etwas benommen von seinem Nickerchen vorwärts, sodass Aoi sich noch mehr in ihn krallte und er das Gesicht vor Schmerzen verzog. "Was sollte das eigentlich mit dem Messer?", fragte Aoi vorwurfsvoll weiter und lockerte seinen Griff wieder ein bisschen, als er merkte, wie Uruhas Schritte sicherer wurden. "Zum ersten, weil Reita mir nichts davon gesagt hat, das er diese Rettungsaktion geplant hat, denn irgendwie musste er es ja geschafft haben, sich entführen zu lassen und zum zweiten, wollte ich mich verteidigen können, wenn der Typ es gewagt hätte, bei uns einzubrechen. Allerdings bin ich vor Erschöpfung eingeschlafen. Dein Verschwinden hat mir die Nerven und den Schlaf geraubt.", gestand Uruha und musste grinsen, als Aoi ihm einen Kuss auf die Wange gab und sich an ihn kuschelte, soweit es ihm da oben eben möglich war. "Ich habe dich auch vermisst, Uruha...~", meinte Aoi ehrlich und schloss zufrieden die Augen. "Hey~ Hier wird nicht geschlafen.", meinte Uruha grinsend, als er Aoi auf der Couch absetzen wollte. Sofort schlug der Schwarzhaarige seine Augen wieder auf. "Will ich doch gar nicht. Ich würde viel lieber kuscheln, nachdem du mir solche Angst mit dem Messer gemacht und danach so süße Sachen gesagt hast." Nun lächelte Uruha seine Suchtdroge liebevoll an, eh er sich neben ihm fallen ließ, um ihn wieder auf seinen Schoß zu ziehen und seine Arme um ihn zu legen. Sanft küsste er seinen Aoi auf die Schläfe, die ihm am nächsten war. "Aoi?" "Hm?", machte dieser und kuschelte sich zufrieden seufzend an den Blonden. "Wenn ich lieber erst duschen gehen soll, sag Bescheid. Ich will nur eben deine Nähe genießen...", erklärte er, da er glaubte, Uruha wolle ihn darauf aufmerksam machen. Doch dem war nicht so. "Ich... Nein, Aoi, das... war mir noch gar nicht aufgefallen. Wenn du willst, können wir gleich zusammen in die Badewanne. Ich muss mit dir reden und ein Bad entspannt." Unsicher sah Aoi auf diese Worte hin auf, nickte dann aber. Er hatte eigentlich nicht vor gehabt, gleich über ihre Beziehungsprobleme zu diskutieren und dies vielleicht in einem Streit ausarten zu lassen, da er wusste, wie empfindlich Uruha auf das Wort "Sexsucht" reagierte, aber wenn Uruha dies unbedingt jetzt wünschte, dann würde er sich dem ohne Proteste fügen. Schließlich waren es IHRE Probleme, die SIE lösen mussten, damit diese Beziehung weiter bestehen konnte und Aoi wollte Uruha nicht verlieren! Wenn sie es bis hierher geschafft hatten, dann würden sie das auch die nächste Zeit über schaffen. Davon war er zumindest überzeugt. "Ano... 'kay.", murmelte er schließlich, riss sich zusammen und gab dem ein bekräftigendes Nicken hinzu. "Keine Sorge. Kuscheln können wir trotzdem.", versuchte Uruha seinen Schatz aufzumuntern und erhob sich erneut mit Aoi auf den Armen. Fehlte nur noch die Schwelle, über die er ihn tragen konnte... Doch wenn Aoi nicht so ernst schauen würde, dann hätte er wohl über die Vorstellung gelacht. //Das geht nun wirklich etwas... schnell.//, fand er und pustete Aoi ins Gesicht, damit dieser ihn ansah. "Hast du vor etwas Angst?", wollte er nun wieder etwas besorgt wissen, während er seitlich durch die Badezimmertür ging, damit Aoi sich nicht stieß. Doch der Angesprochene winkte dies durch eine simple Handbewegung ab. "Ich mag nur nicht streiten...", murmelte er hinten dran und lehnte sein Stirn an Uruhas Schläfe. "Warum sollten wir denn streiten, hm? Oder gibt es da etwas, was du mir sagen möchtest?" "Eto...", machte Aoi überrascht und dachte angestrengt nach. "Vorsicht... Ich muss dich nur mal eben hier absetzen.", meinte Uruha leise, um Aoi nicht beim Grübeln zu stören, und setzte den Schwarzhaarigen vorsichtig auf dem Klodeckel ab. Anschließend ließ er in der Badewanne das Wasser ein und regulierte es in einer angenehmen Temperatur. "Hm... Also... Du hältst dich doch an deine Worte, die du vor meiner Entführung sagtest, ne? Wenn ja, fällt mir grad' nichts Anderes ein.", meinte Aoi schließlich und Uruha wandte sich von der Wanne ab. Dann ging er vor diesem in die Hocke und nahm sich dessen Hände, um liebevoll über ihre Handrücken zu streichen. Dabei sah er seinem Koi tief in die Augen. "Ich werde mich daran halten, was ich sagte, Aoi. Bitte vertraue mir. Ich hoffe, du kannst es noch, nachdem, was ich dir und unserer Beziehung damit angetan habe. Ich weiß selbst auch nicht, warum die Situation so eskalierte, warum ich so wurde, doch ich werde mich bessern. Versprochen. Ich werde eine Therapie besuchen und von nun an auf dein Okay warten.", versprach Uruha und schloss genüsslich die Augen, als Aoi ihm vor kindlicher Freude einen dicken Schmatzer gab. Daraufhin musste Uruha lachen und ertappte sich dabei, wie er Aois Lippen anstarrte, jener den Blick bemerkte und einen Finger auf seinen Lippen legte. Beschämt senkte der Blonde den Blick und schluckte schwer. "Tut mir Leid. Alte Gewohnheit..." "Nein, Uruha... Das ist es nicht. Ich würde nur gerne die Zähneputzen. Drei Tage ohne ist nicht sehr angenehm. Und ja, ich vertraue dir, Uruha." " "Ach so...~ Schön.", seufzte Uruha erleichtert und stand auf, damit Aoi genug Platz hatte, um an ihn vorbei und zu seiner Zahnbürste zu gelangen. Vergnügt grinsend sah er ihm dabei zu, ehe er nicht mehr an sich halten konnte und seinen Koi von hinten umarmte. Mit der Zahnbürste im Mund sah dieser fragend auf. Doch Uruha schüttelte nur den Kopf. Wollte seine Nähe genießen. Grinsend schrubbte Aoi weiter, bis er glaubte, fertig zu sein. Sich nach vorne über das Waschbecken beugend, spülte er sich noch den Mund aus und machte anschließend die Zahnbürste sauber. Uruha, der bei der Beugung halb auf Aoi lag, löste sich vorsichtshalber von seinem Schatz, bevor ihm ein nicht hierhin gehörender Gedanke in den Sinn kam. Prüfung wandte er sich zur Badewanne um und war froh, das Wasser nur langsam hineinfließen lassen zu haben, da diese jetzt sonst überschwemmt wär. "Ich hoffe, die Temperatur ist okay so?" Prüfend hielt Aoi einen Finger in das Wasser der Wanne. "Ja, ist es.", meinte er lächelnd und sah sich um. "Uhm... Ich hol uns mal Wechselssachen.", sagte er noch und verschwand an Uruha vorbei, um das Gesagte zu holen. Nachdenklich zog Uruha sich währenddessen aus, um schon einmal in die Wanne zu steigen. Wie sollte er dieses Thema um Aois eventuell wieder hervorgerufene Krankheit nur ansprechen? Uruha seufzte. Und biss sich auf die Unterlippe. Als er in die Wanne steigen wollte, fiel ihm die Lösung ein. //Takeru!// Sofort wandte er sich von der Wanne ab und ging, so wie Gott ihn schuf, auf die Suche nach dem Telefon. "Wo hab ich's nur...", murmelte er und musste an das Telefongespräch mit der Schwester Aois denken. //Im Schlafzimmer.//, fiel ihm ein, machte kehrt und ging in die andere Richtung zum Schlafzimmer, aus dem ihm Aoi mit Wechselsachen auf dem Arm entgegenkam und in seiner Bewegung strauchelte, als er Uruha erblickte. "Ano... Uruha? Was..." "Mir ist nur eben etwas eingefallen. Geh du schon mal ins Bad. Ich hol nur eben das Telefon, falls jemand anruft.", erklärte der Blonde ausweichend, schenkte Aoi einen Kuss und ging dann an diesem vorbei, der Uruha verwirrt hinterher sah und seinen Blick dabei ie automatisch auf Uruhas nackten Hintern sinken ließ. Kopfschüttelnd, schloss Aoi die Augen, wandte sich ab und ging ins Bad. //Jetzt fang ich schon so an...//, merkte er ein wenig schockiert und legte die Sachen auf der Waschmaschine im Badezimmer ab. Und während er sich entkleidete, kam auch Uruha wieder ins Badezimmer zurück und schloss hinter sich die Tür, damit die kalte Luft draußen blieb. Das Telefon legte er neben den Sachen auf der Waschmaschine ab. In greifbarer Nähe also, wenn er sich danach ausstrecken würde. Nickend wählte er zwei extra flauschige Handtücher aus einem der Hängeschränke und legte sie obenauf. So, das hätten sie. Jetzt konnte ja das Bad folgen. Lächelnd drehte sich Uruha und erstarrte augenblicklich, als er die nackte Haut Aois erblickte. Ein heftiges Schlucken folgte und Uruha wandte angestrengt den Blick ab. Vermied dabei den Blick in Aois Richtung, jener den kurzen Blick auf sich nur hatte erahnen können und daher freudig lächelnd, da sein Freund sich tatsächlich zurückhalten konnte, in die Wanne stieg. Erst als er saß, sah er auf. "Möchtest du nicht auch rein, Schatz?" "Ä-ähm ja!", antwortete Uruha hastig, löste sich von den nicht sehr jugendfreien Vorstellungen, die sich in seinem Kopf gebildet hatten, und kletterte Aoi hinterher. Als dieser sich etwas erhob, damit Uruha seine langen Beine ausstrecken konnte, hielt der Blonde die Augen geschlossen, um den heißen Anblick seines Freundes nicht ertragen zu müssen. "Uruha, geht es dir nicht gut? Ist das Wasser etwa zu heiß? Oder zu kalt?" "N-nein, nein! Ich versuch nur an nichts Sexistisches zu denken. Das ist schwerer als ich dachte, bei so einem heißen Freund wie dir.", gestand der Größere, schlug wieder die Augen auf und zog Aoi zu sich, damit dieser sich auf seinen Schoß setzen konnte. Schließlich hatte er ihm versprochen, dass sie kuscheln würden. Der Schwarzhaarige, dessen Wangen nun rot aufleuchteten, zögerte währenddessen, sich auf Uruhas Schoß zu setzen, wenn dieser Schwierigkeiten hatte, sich zurück zu halten. "Uhm... Hör doch auf... Meinst du, es ist gut, wenn ich mich jetzt auf deinen Schoß setze? Wir können auch später kuscheln, wenn dir das lieber ist.", schlug Aoi rücksichtshalber vor und stieß einen überraschten Laut aus, als Uruha ihn auch schon auf sich gezogen hatte. Aufseufzend gab Aoi nach und schmiegte sich an den anderen. "Ich werde es nur schaffen können, wenn du mich zwar herausforderst, ich mich aber zurückhalten kann.", meinte Uruha grinsend und schlang im Wasser die Arme um den zierlichen Körper. "Er hat dich also wirklich nicht verletzt.", fügte er noch hinzu, nachdem er den Kleineren musternd begutachtet hatte. "War er gemein zu dir?", wollte er wissen und strich liebevoll über Aois Wangenknochen. Genüsslich seufzte dieser auf und ließ seine Hände in Uruhas Nacken wandern, um ihn dort zu kraulen. "Nein, eher... nicht, aber eigentlich möchte ich über die Zeit gar nicht mehr reden." "Okay, verständlich. Dann zu wichtigerem. Unsere Beziehung, hm?", schlug Uruha mit ernster Miene vor und Aoi nickte langsam, aber deutlich, sah etwas dabei unsicher auf. "Mir ist vieles in den letzten Tagen klar geworden. Du bist mir mehr als alles andere wichtig. Deshalb muss auch ich etwas für diese Beziehung tun. Ich versprach dir bereits, das ich diese Therapie machen werde und mich um deine Wünsche kümmern werde. Wenn es mit der Band auf Dauer nicht klappt, mache ich meine Ausbildung weiter, die ich wohl vorläufig wegen dem Vertrag kündigen muss, und werde die Wohnung mit finanzieren. Darüber haben wir ja bisher nicht gesprochen." Lächelnd nickte Aoi. "Das liegt daran, das wir noch nicht lange zusammen wohnen und die Zeit einfach nicht hatten." "Richtig. Trotzdem muss ich finanziell mithelfen und die Zeit werden wir uns demnächst einfach nehmen. Wir werden einen Haushaltsplan anfertigen und aufteilen wer was macht, okay?" Wieder nickte Aoi. Dieses mal ernster. Auch suchte er nach einer Hand Uruhas, um sie mit seiner zu verhaken. "Wenn es mit der Band wirklich auf Dauer nicht klappen sollte, was ich nicht hoffe, dann werde ich meinen Job doch nicht an den Nagel hängen." "Job?", fragte Uruha verwirrt und überrascht zugleich. "Ja, ich arbeite doch in dem Musikladen um die Ecke. Tut mir Leid, das ich es dir nicht eher gesagt habe. Ich dachte, ich hätte das bereits." "Nein, hast du nicht. Das wir uns vieles nicht gesagt haben, liegt an mir. Ich muss mich also entschuldigen.", seufzte Uruha und bettete seinen Kopf auf Aois Schulter. "Und warum bist du nicht arbeiten gegangen die letzten Tage? Hast du Urlaub?" "Nein, ich bin doch offiziell noch krank geschrieben. Weißt du nicht mehr? Du bist mein ärztlicher Pfleger. Aber eigentlich bin ich längst wieder gesund. Wir sollten wohl besser gleich Morgen ins Krankenhaus gehen. Dann werde ich noch zu meinem Chef gehen und kündigen. Ist wohl besser so. Jetzt wo wir alle wieder da sind, werden wir wohl viel zu tun haben und wir müssen Kai wegen dem Geld fragen. Sonst haben wir keines mehr für Essen." "Uhhh~ da war ja was. Gut, dann gehen wir gleich Morgen hin und ich werde auch mit meinem Chef reden. Am besten, ich ruf nachher mal an, um mir einen Termin zu machen. Der muss doch auch arbeiten. Und dann muss ich noch eine Kündigung schreiben." "Hm... Muss ich auch. Hab keine Lust..." "Aber leider müssen wir ran. Noch haben wir keine Assistentinnen." "Meinst du, wir kriegen solche?" "Hm... Warum nicht?" "Ich kann mir nicht vorstellen, andere herum zu kommandieren." "Könntest du nicht, hm. Kann ich mir bei dir auch nicht vorstellen." "Du etwa?" "Nee, auch nicht wirklich. Wenn ich Hilfe brauche, frag ich einfach dich." "Ach...? Bin ich 'ne Frau?", schnaubte Aoi und zog eine Schnute. „Neeeein! Aber du hast meistens eine Antwort auf meine Fragen und sleber einkleiden kann ich mich auch." "Und auskleiden." "Ja, auch das." "Das will ich doch hoffen!" "Eifersüchtig?", wollte Uruha grinsend wissen und wippte mit den Brauen. Lachend verdrehte Aoi die Augen. //Uruhas Ego brauch das.//, beschloss er und warf stürmisch die Arme um den Blonden. "Aber totaaaal, das glaubst du nicht!" "Aoi, du bist ein schlechter Schauspieler..." "Aber ich hab's versucht.", rechtfertigte sich der Schwarzhaarige grinsend und als sie sich so gegenseitig liebevolle Blicke zuwarfen, fanden ihre Münder wie automatisch zueinander und ihre Augen drifteten nacheinander genießerisch zu. Doch schon bald unterbrach Uruha wieder den Kuss und ließ Aoi fragend und etwas verträumt aufblinzeln. "Gibt es noch etwas zu unserer Beziehung zu reden? Fällt dir was ein?", wollte uruha forschend wissen und bereitete sich schon innerlich auf die große Bombe zu, die er gleich platzen lassen wollte. "Hm~? Eh... Also mir fällt jetzt nichts weiter ein.", meinte der Angesprochene und legte den Kopf nachdenklich in die Schräge. Grinsend tippte Uruha ihm auf die Nase. "Gut, dann zu etwas anderem. Ich habe vorhin mit deiner Schwester gesprochen." Verwundert hob Aoi daraufhin die Brauen und stoppte dabei, Uruha zu kraulen. "Hat sie angerufen?" "Nein, eher... ich.", gestand der Blonde und verwirrte Aoi damit noch mehr. "Wenn du meine Familie kennen lernen möchtest, dann hättest du das sagen können.", meinte er etwas vorwurfsvoll, doch Uruha schüttelte den Kopf und ließ ihn damit stutzig werden. "Du möchtest nicht?" "Das nicht, Aoi. Also... Ich habe nicht aus diesem Grund angerufen. Das machen wir, wenn wir beide das wollen und wenn die Zeit dazu reif ist. Aber sie vermisst dich." "Oi... Ja, ich sollte mich wohl mal wieder melden... Also warum hast du sie angerufen?" "Ich...", fing Uruha an und seufzte, hatte die Stirn nachdenklich verzogen. "Wolltest du etwas von ihr wissen?", fragte Aoi nach und nickte Uruha aufmunternd zu, weiter zu sprechen. "Ähm... ja. Ich habe – und bitte verzeih mir meine Neugierde – einen veralteten Arzneischein gefunden, auf dem steht, das dir Neuroleptika verschrieben wurde. Da ich weiß, für was dieses Mittel verschrieben wird, wollte ich von ihr wissen, ob du geheilt bist und was genau du hast.", erklärte Uruha und war zum Ende hin immer leiser geworden, da sich Aois Augen umso geschockter geweitet hatten. "A-Aoi?", versuchte Uruha den anderen anzusprechen und bewegte die Hand vor dessen Augen, um erleichtert zu bemerkten, wie diese seiner Hand folgten. Doch Uruha konnte über diese Tatsache weder lachen noch andeutungsweise lächeln, denn er spürte deutlich, wie Aoi zitterte. Doch kalt konnte ihm in dem warmen Wasser nicht sein! Also musste es an seinen Worten liegen. "Es tut mir Leid, das ich das anspreche, aber ich möchte darauf vorbereitet sein und möchte wissen, wie ich dir helfen kann. Bist du jetzt sauer...?" "N-Nein... Ich muss diese Information erstmal verdauen.", erklärte Aoi und atmete tief ein und wieder aus. "Wieder etwas, womit ich dich überrumple. Diese ganze Geschichte ist allerdings schon etwa..." "5 Jahre?" "Ja, 5 Jahre her." "Und seit dem ist nichts weiter passiert?" "Nicht das ich's wüsste." "Klar, du bekommst diese Momente ja auch nicht bewusst mit." "Uhm... Ich hoffe... nicht...?", korrigierte sich Aoi unsicher geworden und biss sich auf die Unterlippe. "Du sagtest doch, du hast einen Filmriss, was den Aufenthalt bei dem Entführer anging." "Schon ja... aber... Hm... Er sagte mir etwas davon, dass ich Witze erzählt haben soll. Doch davon weiß ich nichts. Ich dachte, er will mich verarschen oder so...", erzählte der Schwarzhaarige und erntete einen überraschten Blick. "Witze?" "Ja." "Hab dich noch nie Witze erzählen hören." "Eben." "Erzählst du mir einen?" "Uruha! Wie kannst du jetzt an-" "War doch nur ein kleiner Spaß...", unterbrach ihn der Blonde und gab seinem Schatz zur Besänftigung einen Kuss. "Was hältst du davon, wenn wir Ruki oder Takeru anrufen und fragen? Die müssen das doch mitbekommen haben, wenn du wirklich Witze erzählt haben sollst." "Meinst du...? Okay, schaden könnte es nicht, denk ich, aber... Ruki fragen wir lieber später. Der ist bestimmt grad' mit Reita beschäftigt, so wie die abgedampft sind." Fragend wandte Uruha den Kopf Aoi zu, nachdem er sich das Telefon auf der Waschmaschine gekrallt hatte. Dann musste er grinsen. "Klar... Sie haben sich schließlich einen Tag nicht gesehen...", murmelte er und verdrehte die Augen. Wer war hier schlimm?! "Lass sie doch...", meinte Aoi und musste ebenfalls grinsen. Als er jedoch das Telefon sah, wich es wieder von seinem Gesicht. "Aber... warum sollte ich das plötzlich wieder haben..?" "Vielleicht hab ich dir einfach zu viele nerven geraubt oder dich in irgendeiner Weise eingeengt. Außerdem wurdest du entführt. Angstzustände können solche Dinge hervorrufen.", erklärte Uruha und starrte das Telefon in seiner Hand an. "Hast du Takerus Nummer?" "Nein, aber Yujis, und da wird er jetzt wohl sein. Hoffentlich stören wir sie nicht." "Bei was denn?" "Hast du's nicht gemerkt?", fragte der Schwarzhaarige verwundert und durchsuchte sein E-Telefonbuch nach Yujis Nummer. "Nein, was denn?" "Yuji liebt Takeru." "Oh... Dann haben die beiden sich wohl noch so einiges zu sagen." "Und wir drücken den beiden einfach die Daumen." "Aber die Daumen brauche ich heute noch.", maulte Uruha und musste auflachen, als Aoi mit einem bösen Blick à la Widersprich-mir-nicht zu ihm auf sah, der jedoch schnell an Schärfe verlor, als Uruha nicht an sich halten konnte. "Jaa~ Ich mach ja.", setzte er schnell hinzu, was Aoi wieder zufrieden Lächeln ließ, und hob beide Hände, um ihm zu demonstrieren, wie gut er doch Daumen drücken konnte. "Spaßvogel~", meinte Aoi grinsend dazu und legte sich den Hörer an sein Ohr. "Machst du bitte den Lautsprecher an?", wurde er gebeten und kam der Bitte sofort nach. Nach langem Tuten nahm auch endlich jemand ab. Yuji. "Ja hier Yuji, wer da?!", wollte dieser etwas gehetzt wissen und Aoi und Uruha sahen einander grinsend an. "Hey Yuji~ ich bin es, Aoi." "Und Uruha.", ergänzte dieser. "Stören wir euch gerade bei etwas?", wollte Aoi wissen. "A-Aoi?! Kami, stimmt ja! Du bist ja auch wieder heim! Schön, deine Stimme zu hören! Wie geht es dir? Und nein, ihr stört nicht.", meinte Yuji und hatte ganz rote Wangen bekommen, als Aois Frage so zweideutig eindeutig klang. Vorsichtshalber linste er über die Schulter zur Badtür, hinter der Takeru noch immer duschte. "Mir geht es gut, danke. Freut mich auch, deine wieder zu hören. Ich hoffe, dir geht’s jetzt auch besser?" "Ja! Jetzt wo Takeru wieder da ist, werde ich wieder essen, schlafen, ehrlich lächeln und mich freuen können. Es geht mir großartig!" "Das ist schön. Dann macht euch noch einen schönen Abend, ja? Und ich wünsche dir alles Glück, was du gebrauchen kannst, Yuji." "Danke, Aoi. Das ist echt lieb von dir." "Von mir auch!", meinte Uruha hastig, als er von Aoi in den Bauch gepiekst wurde. "Danke, Uruha. Also warum ruft ihr an?" Als Aoi den Mund öffnen wollte, um ihr Anliegen vorzubringen, stoppte ihn Uruha, indem er ihm einen Finger auf den Mund legte. "Lass mich...", murmelte er und lächelte beruhigend. Der andere nickte daraufhin und verdeckte sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge. Ihm war die ganze Sache so peinlich...~ "Wir rufen an, weil wir eigentlich Takeru sprechen wollten. Und zwar würden wir gerne wissen, was nach Aois Entführung geschehen ist. Er kann sich nämlich an diese Zeit nicht mehr erinnern. Vergleichbar mit einem Filmriss. Der Entführer meinte wohl, Aoi habe Witze erzählt, aber das hat er gar nicht. Nun hegen wir die Befürchtung, das es an seiner eigentlich längst geheilten Krankheit liegt, die bei Angstzuständen wieder hervor gerufen werden kann. Halluzinationen." "Ahh~ Jetzt macht das Sinn! Also tut mir Leid, aber Takeru duscht gerade. Wir können euch ja zurück rufen, wenn er fertig ist, wenn ihr das wollt?" "Klingt gut, aber...", fing Uruha verwirrt an, doch ihm wurden die Worte aus dem Mund genommen, als Aoi fort fuhr: "Was macht Sinn?" "Hm~ Na weil so etwas doch schon mal vorgekommen ist. Nur jetzt versteh ich, warum du dich nicht daran erinnern konntest, als ich dir davon erzählte." "Wann?" "Vor nicht mal einer Woche!" Träge hob Aoi den Kopf und starrte verwirrt den Hörer in Uruhas Hand an, den dieser ihm abgenommen hatte. „Wann genau? Was ist denn passiert?" "Als ich mit dir, Aoi, zu Takeru gehen wollte. Da kannten wir uns noch nicht. Da war eine Frau mit einem Hund, vor dem ich vor Angst weggelaufen bin, und sie hat dir mit ihrer Handtasche eins übergebraten. Danach hast du mit einer Katze geflirtet, als sei sie eine Frau." "Was?! Die Frau hat dich geschlagen?! Du hast mit jemanden geflirtet?!", fragte Uruha entsetzt und hatte die Augen vor Ungläubigkeit aufgerissen. "M-mit einer Katze...", verbessere Aoi seine Aussage und verdeckte sein Gesicht an Uruhas Brust. "Ich hatte mal eine Freundin, die eine Katze hatte, aber... Das ist doch echt krank...", meinte Aoi und schniefte auf. War er wieder krank? Musste er diese vielen Therapien wieder über sich ergehen lassen? "Richtig. Krank. Und dafür kannst du nichts, Aoi.", versuchte Uruha seinen Freund zu beruhigen, legte den Hörer beiseite und nahm den Schwarzhaarigen wieder ganz in die Arme, um ihm tröstend über den Rücken zu streichen. "Aber warum jetzt?!" Unsicher biss sich Uruha daraufhin auf die Unterlippe. Was solte er schon darauf antworten? "Das wird wieder, Aoi. Zusammen werden wir das schaffen, okay? Ich werde dich nicht mehr bedrängen und Angst musst du jetzt auch nicht mehr haben." "Und was ist mit Sex...?", wollte Aoi wissen und verbarg seine roten Wangen. Yuji hustete dezent im Hintergrund. "Oh... tut mir Leid, das...", versuchte sich der Schwarzhaarige sogleich zu entschuldigen, aber es interessierte ihn nun mal! Diese Gelüste waren menschlich, jawohl! Breit lächelnd hob Uruha Aois Kopf zu sich hoch, um ihn zu küssen. "Das Aoi... Ist kein Bedrängen. Bedrängen ist das, was ich die letzten Tage geleistet habe und für was ich mich schämen sollte. Wenn wir beide Sex wollen, geht das in Ordnung. Da dürfte deine Psyche auch nichts gegen haben." Yuji hustete wein weiteres Mal im Hintergrund. "Soll ich später zurückrufen...?", wollte er wissen und hatte einen hochroten Kopf. Wenn die zwei schon von Sex reden, sollten sie daran denken, das er als Ausgehungerte eine blühende Vorstllungskraft besaß! Und sich Aoi und Uruha vorzustellen wie sie... Hastig schüttelte er den Kopf, um die Bilder loszuwerden, die ihm im Kopf herumschwirrten. Das war gemein! "Sicher...~?", fragte Aoi mit Tränen in den Augen und sah den Blonden mit großen Augen unsicher an. Verträumt lehnte sich Uruhas Kopf in die Schräge, als er seinen süßen Freund so betrachtete. "Sicher.", meinte er leise und verschloss erneut ihre Lippen zu einem sehnsüchtigen Kuss. "Eh.. Hallo? Noch dran? Hey, ignoriert mich nicht!", schimpfte Yuji und wollte sich nicht vorstellen, was die zwei gerade trieben. Der Klang vom bewegenden Wasser reichte ihm aus, um die beiden schwer schluckend weg zu drücken. Das wurde ihm zu viel. Sollten sie doch anrufen, wenn sie fertig mit dem sind, was auch immer so gerade trieben! Mist... jetzt dachte er darüber nach. "Hey Yuji~ Bin fertig. Was starrst du denn das Telefon so an? Möchtest du jemanden anrufen?", wollte Takeru wissen, ließ sich neben der Tomate nieder und rubbelte sich die Haare mit einem Handtuch trocken. Sogleich wurde er stutzig, als er Yujis Gesichtsfarbe sah. "Was ist denn mit deinem Gesicht?" "W-was? Mein Gesicht?!", fragte Yuji mit leicht erhöhter Stimme, riss sich vom Telefon los und legte die Hände auf seine Wangen, die warm glühten. "E-eh... Ich...", stammelte er und sah erschrocken auf, als er Takeru kichern hörte. "Wen hast du denn gerade angerufen?" "Aoi und Uruha." "Aha... Die beiden im Doppelpack...? Hast du sie etwa bei etwas gestört?" Yuji schluckte. Warum stellte Takeru solche Fragen?! "Nein, nein! Sie haben mich angerufen!" "Ach...? Was wollten sie denn?" "Sie wollten dich sprechen." "Oh... Mich? Ganz sicher?" "Ja, dich und dann..." "Haben sie dich in Verlegenheit gebracht, hm? Kann man aber auch verstehen. Jetzt sind sie beide endlich wieder vereint.", meinte Takeru breit lächelnd und mit verstrubbelten Haaren. Yujis rechter Mundwinkel zuckte verräterisch. //Das klingt so eindeutig zweideutig! Verdammt! Geht aus meinem Kopf! Sonst passiert noch was Dummes!//, dachte er panisch, nahm sich ein Kissen und legte es sich vorsichtshalber über den Schritt. "Hm...", machte er noch zustimmend und nickte. "Und sie wollen, das du sie anrufst.", fügte er noch hinzu und reichte Takeru das Telefon, der fragend auf sah. "Ist die Nummer gespeichert?" "Drück die Rückruftaste. Dann hast du sie dran." "Hm, okay. Yuji?" "Hm?" "Wäre es schlimm, wenn ich mir hier die Haare bürste? Ansonsten geh ich mit dem Telefon ins Bad. Wenn die so trocknen, bekomme ich Locken." //Locken.//, wiederholte Yuji und versuchte sich Takeru mit Locken vorzustellen, wobei er grinsen musste. //Trotzdem süß.// "Nein, mach ruhig hier. Ich würde auch gerne... mit hören.", bat er etwas unsicher und sah Takeru nicken, dessen Augen über das Telefon huschten. "Mhm hey! Yuji, warum hast du denn aufgelegt?", wollte Uruha wissen, nachdem er sich von Aoi lösen und das Telefon greifen konnte. "Das musst du ihn schon fragen, Uruha.", kicherte Takeru und stellte auf Lautsprecher um. "Hm, Takeru?" "Hai." "Ah~ 'kay. Yuji, war was?" "Na soll ich mir mit anhören, wie ihr euch abknutscht und mich vergisst oder wie...?", grummelte Yuji und zog einen Schmollmund. Nun endlich verstehend pattete Takeru ihm den Kopf, woraufhin Yuji nur noch mehr aufgrummelte. "Tut mir Leid, Yuji.", entschuldigte sich Aoi sogleich und lehnte sich mit roten Wangen an seinen Schatz, den er wieder im Nacken kraulte. "Mhm... Also was wolltet ihr denn von mir?", warf Takeru ein, der das Telefon zwischen sich und Yuji legte, um sich die Haare zu bürsten. "Hai. Tut mir Leid, das ich dieses Thema anspreche, Takeru, aber es muss leider sein. Hat sich Aoi nach seiner Entführung irgendwie... na ja... seltsam verhalten?" Etwas überrascht war der Weißblonde schon über die Frage, aber er brauchte nicht lange, um zu überlegen. "Ja, das hat er. Er-" "Inwiefern?", bohrte Uruha nach. "Jetzt lass ihn doch mal ausreden!", verteidigte Yuji seinen Nebenmann und erhielt ein dankbares Lächeln Takerus. "Sumimasen.", murmelte Uruha etwas beschämt und strich Aoi über den nackten Rücken, wobei er bemerkte, das diesem etwas kalt zu werden schien. Mit dem Fuß suchte er deshalb nach dem Stöpsel der Badewanne, um etwas Wasser abfließen lassen zu können, damit er anschließend neues und wärmeres Wasser hinzu geben konnte. "Er erkannte mich nicht mehr. Er kannte auch dich und Ruki nicht mehr. Nur eure Namen kannte er, wusste sie aber nicht zuzuordnen. Er hat dem Entführer Witze er zählt, der dann ziemlich sauer geworden ist und Aoi in einen extra Raum gesperrt hat." Sprachlos verharrten Aoi und Uruha auf ihrer Seite des Telefons. "Aoi, du kanntest mich nicht...", murmelte Uruha fassungslos und schenkte ihm einen traurigen Blick. "Uruha, bitte... Es tut mir Leid! Ich konnte doch ni-" "Nein, schon gut. Wow... Das war nur eben ein kleiner Schock... Ich weiß doch, das du dafür nichts kannst.", versuchte Uruha seine innere Unruhe nieder zu drängen und seinen Aoi zu beruhigen. Erleichtert hörte er diesen aufseufzen. "Ich könnte dich doch nicht vergessen...", wollte der Schwarzhaarige klar stellen und küsste Uruhas Stirn, um dann seine Stirn an diese zu lehnen. "Ich hoffe doch, das ich dir damit keinen Ärger gemacht habe, Takeru...? Wenn... dann... Kami... E-es tut mir so Leid!" "Das geht schon in Ordnung, Aoi. Er hat mir nichts getan. Ich hatte nur schreckliche Angst um dich. Doch zum Glück ging es dir gut, als du selbst aus deiner "Zelle" ausgebrochen bist. Ich hoffe nur, das sich das nicht wiederholt. Das kann böse ins Auge gehen. Er hätte dich... dich beinahe...", wollte Takeru erzählen, doch seine Stimme versagte ihm. Aufschniefend biss er sich auf die Unterlippe, als er daran zurückdenken musste. "E-er hat dir wehgetan! Und... Man! Ich hab mich nicht dafür gerächt! Total verpeilt ey...", murrte er und strich sich genervt die Tränen aus den Augenwinkeln. Überrascht sah er auf, als Yuji sich neben ihm auf die andere Seite niederließ und ihn besorgt in seine Arme zog. Da schaffte Takeru wieder ein Lächeln, während er sich an den anderen schmiegte. "Oh nein... Takeru?! Yuji, bitte umarm ihn mal für mich mit, ja? Tut mir Leid, dass ich dir Kummer bereitet habe. Das war nicht mit Absicht!", entschuldigte sich Aoi aufgewühlt und hätte den Weißblonden am liebsten in die Arme genommen, um ihn zu trösten. Es tat ihm so Leid, was er getan hatte. "Stop, stop! Du sagtest, er hat meinem Aoi weh getan?! Aber er sagt selbst, ihm tut nichts weh! Was hat er mit ihm gemacht?!", wollte Uruha erzürnt wissen, drückte Aoi etwas von sich, um ihn genauer zu betrachten. Hektisch. Ängstlich sogar. Vielleicht konnte man die Zeichen dieses Schmerzes nicht an ihm sehen, sondern... nein, daran wollte er nicht denken! "Hai...~ Uhm... Er hat ihn gewürgt und... und... ihm... sein Bein zwischen... na ihr wisst schon... gerammt...", stammelte Takeru peinlich verlegen, legte die Bürste beiseite und schlang einen Arm um Yuji. "Was?!!!!!", stieß Uruha entsetzt aus und tastete Aois Hals ab, der das Gesicht etwas verzog und sich räusperte. "Dabei wirkte er so harmlos, als ich mit ihm gesprochen habe...", murmelte er noch und erntete einen überraschten Blick Uruhas. "Tut das weh, wenn ich dich am Hals berühre? Vielleicht hat er dir... Nein, das würdest du merken... Kami, ich hatte schon mit Schlimmeren gerechnet. Trotzdem wird er dafür büßen müssen.", versprach Uruha und hob Aoi von seinem Schoß, um ihn auf die Beine zu ziehen. "Nein, ich- Waaahh! Uruha, was-", fing Aoi überrascht an und schluckte hart auf, als Uruha ihn so intensiv zwischen die Beine starrte. "I-ich hab nichts...", versuchte er dem anderen klar zu machen, der den Kopf etwas seitlich legte, um vielleicht so besser sehen zu können. Erst als Aoi sich verlegen räusperte, merkte Uruha, was er hier gerade tat. Rot werdend räusperte sich Uruha nun auch, senkte den Blick. "Tut mir Leid, Schatz." "Schon okay, aber hier oben wir es langsam kalt." "Hm...", machte der Blonde nur und zog Aoi wieder auf seinen Schoß und in das wärmer werdende Wasser., das sich allmählich dem Wannenrand näherte. Schnell drehte Uruha den Wasserhahn ab. "Zum Glück, hast du davon keine Folgen erlitten." "Eto... Ich hoffe nicht." "Fangt ihr jetzt wieder an?!", fragte Yuji genervt und riss überrascht die Augen auf, als Takeru sich von ihm löste, um sich anschließend auf seinen Schoß zu setzen, nachdem er das Kissen von diesem geklaubt und weggeworfen hatte. Was war denn jetzt?! "Mit was fangen wir an?", wollte Uruha verwirrt wissen und küsste Aois Schläfe. "Na über Sex zu reden!", erklärte Yuji und sah unsicher zu Takeru auf, der ihn süß und unschuldig anlächelte. War das normal, sich auf den Schoß anderer zu setzen? Wieder folgte Schweigen, in dem Aoi und Uruha sich überrascht anstarrten. "Haben wir...?", fragte Aoi schließlich verwirrt und Uruha legte fragend den Kopf schief. "Haben wir...?", fragte auch er. "Ja! Schon zum zweiten Mal in nicht mal einer halben Stunde! Ihr habt ja nun unsere Antworten, die ihr wolltet. Macht was ihr wollt, aber lasst uns damit in Ruhe." Wumms. Das saß. "Hm... Er hat Recht, Uruha." "Ja, hat er wohl...", stimmte dieser verlegen lächelnd zu und strich Aoi die Haare aus dem Gesicht, um sein schönes Gesicht besser betrachten zu können, während er nach dem Telefon griff. "Danke, ihr beiden. Macht euch noch eine schöne Zeit zusammen.", verabschiedete er sich und hielt Aoi das Telefon entgegen, der es etwas verwirrt betrachtete. "Ja... auch von mir.", sagte er etwas langsam und sah nun grinsend zu, wie Uruha das Telefongespräch beendete. "Meinst du nicht, wir weichen langsam zu sehr hier drin auf?", fragte Uruha grinsend und strich Aois Arme entlang. "Ja, wir sollten hier raus.", stimmte der Schwarzhaarige zu und ertappte sich dabei, wie er auf Uruhas Lippen starrte. "Hm. Ganz meiner Meinung...", murmelte Uruhas und fing Aois Lippen sehnsüchtig mit seinen Samtkissen auf, ehe sie sich beide, nicht voneinander lassend, erhoben, um sich blind die Handtücher zu greifen, die Uruha zuvor bereit gelegt hatte. "Anziehen können wir uns ja später...?", schlug Uruha zweideutig vor und erhielt ein zustimmendes Nicken seitens Aoi, der ihm damit genug Erlaubnis erteilte. Hungrig schob er ihm zum Dank die Zunge in den Mund, um seine Mundhöhle zu plündern. Warum nur kam es ihm so vor, als hätte er die ganze Zeit auf diese Erlaubnis gewartet?! //Suchtie//, benannte er sich selbst und zusammen stolperten sie aus der Wanne, um sich anschließend gegenseitig und hastig abzutrocknen. Kaum waren sie damit fertig, griff Uruha sich Aois Hand, dessen Herz vor Aufregung schneller in seiner Brust schlug, und zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer. //Werd' ich jetzt auch schon so wie er?/, fragte er sich, verdrängte jedoch den Gedanken, als er das Bett erblickte und Uruha hinter ihnen die Tür schloss. "Willst du ein Rückzieher machen?" "Spinnst du...?!" Lachend glitt Uruha auf's Bett und zog Aoi mit sich. "Ich liebe dich." "Ich dich auch, mein Engel." ~+~ "Uhm... ja, bye.", murmelte Yuji noch, nachdem Uruha und Aoi längst aufgelegt hatten. "Die zwei sind echt komisch." "Aber liebenswert.", ergänzte Takeru grinsend und kuschelte sich mit leicht erröteten Wangen an Yuji, der sich ein glückliches Aufseufzen unterdrückte, um sich nicht zu verraten. "Bist du jetzt etwa kuschelbedürftig?", fragte er und grinste. "Nerv ich dich?" "Nein, tust du nicht." "Dann... kann ich so bleiben?" "Ja, kannst du." "Hast du nichts dagegen?", wollte Takeru sichergehen und sah mit großen Augen auf. "Ä-ähm... ich... n-nein.", stotterte Yuji und lächelte Takeru verträumt an. "Findest du das schön?" "Warum fragst du so viel?", murrte Yuji mit roten Wangen und ließ seine Stirn an der Takerus ruhen. Weiter traute er sich noch nicht. "Weil ich neugierig werde, wenn's um dich geht...", gestand der Weißblonde und strich wie zufällig über Yujis Brust, welchem die Augen genüsslich zufielen. "Wenn du nicht so breit grinsen würdest, würd' ich das tatsächlich als eine Art Anmache sehen..." "Och ich kann auch anders gucken, wenn du das wünschst?" "Hm...?", machte Yuji verwirrt und schlug blinzelnd die Augen auf. "Also wirklich...?" "Nur wenn du einverstanden bist." "Ano...", fing Yuji an, wurde noch röter und schluckte. "Hai...~", hauchte er und fiel überrascht gegen die Couchlehne, nachdem sich Takeru breitbeinig auf seinem Schoß niederließ und sich gegen ihn lehnte. Yujis glaubte, sein Herz würde ihm davon jagen, so schnell schlug es ihm in der Brust. "So... kuschel ich mit niemanden, Yuji. Ich mag dich... sehr, hai!" "Hm.", machte Yuji sprachlos und schlang die Arme um den anderen. "I-ich dich auch." Zufrieden seufzte Takeru auf und hob seinen Kopf von Yujis Brust, dessen Herzschlag er gelauscht hatte. "Bist du aufgeregt?", neckte er den Brünetten und drehte spielerisch Locken in Yujis Haare. Als Yuji nicht antwortete, sondern nur sein Gesicht versuchte zu verstecken, indem er Takerus Blick auswich, fuhr Takeru mutig fort. "Ich bin auch aufgeregt. Dafür muss man sich nicht schämen, Yuji. Ich bin so froh, dich wieder zu haben. Ich hab oft an dich denken müssen." "Hai, ich auch an dich... Ich... uhm... Ich schäme mich doch nicht..." "Warum schaust du mir denn nicht ins die Augen und sagst mir, was dich bedrückt?" "Nya~ Das ist nicht ganz... so einfach, Takeru..." "Dann... Soll ich...?" "Was?" "Na sagen, was dich bedrückt." Entsetzt sah Yuji auf. "D-das k-kannst du gar nicht wissen! Hat wer gepetzt?!" "Was gepetzt...?", fragte Takeru süß lächelnd und legte den Kopf schief. "Das ich...! Ha...! Fast hättest du mich erwischt." "Schade, da muss ich wohl noch etwas üben." "Uhm..." „Ach Yuji... Du bist so kompliziert." "Ändere es doch...", bot ihm Yuji schneller an, als er denken konnte und biss sich ertappt auf die Unterlippe. Verlegen räusperte er sich. "Ich meine-" "Siehst du~ Ein bisschen kannst du es doch.", meinte Takeru breit grinsend und wippte mit dem Kopf vergnügt hin und her. "Ach verdammt... Jetzt hast du mich!", meinte der Brünette schließlich, ließ seine Hand in Takerus Nacken wandern, um ihn zu sich zu ziehen, und küsste Takeru, woraufhin dieser genüsslich seufzend die Augen schloss und sich in Yujis Arme fallen ließ. Na endlich... "Ich hab mich in dich verliebt, Takeru." "Ich... Ja, ich mich auch, Yuji.", kicherte der Weißblonde, schlang die Arme um Yujis Nacken und küsste den anderen nun seinerseits. Erst ein Fauchen ließ sie auffahren und sich zu dem Ursprung des Fauchens drehen. "Deine Katze ist hervor gekrochen..." "Und ist nicht gerade erfreut über deinen Hund.", ergänzte Yuji, konnte das träumerische Grinsen jedoch nicht aus seinem Gesicht wischen, selbst als der kleine Chihuahua erfreut bellte, was seine süße Mieze wohl als Angriff sah. "Ach die beiden werden sich schon finden.", meinte Takeru strahlend und stellte sich ganz viele Katzen und Hundebabies vor. Als wüsste Yuji, was in Takerus Kopf vor geht, piekste er diesen in sein Grinsegrübchen. "Wie stellst du dir das bitte vor. Eine Katze und ein Hund. Klaaar~" "Warum nicht? Was nicht ist, kann doch noch werden." Droppend seufzte Yuji auf, schüttelte den Kopf und drehte Takerus Kopf wieder zu sich. "Dann lassen wir die beide mal ihren Machtkampf austoben...", schlug Yuji vor und ließ ihre Lippen wieder miteinander kollidieren. Er konnte von diesen süßen Lippen einfach nicht genug bekommen...~ ~+~+~ * Es ist das letzte Kapitel dieses Sequels, aber ich plane noch ein Speciel, was ich nicht extra veröffentlichen möchte. Allerdings kommt dieses - und die Fortsetzung meiner anderen Fanfics - erst in einigen Monaten, da ich mein Abitur schreiben muss. Ich wollte, bevor ich richtig mit lernen anfange, euch wenigstens noch das letzte Kapitel geschrieben haben. So~ Ich hoffe, es hat euch gefallen ^^ Wenn euch merkwürdiges aufgefallen ist, dann bitte an mich wenden. Da ich länger dran geschrieben habe und zwischendurch genug andere Dinge noch im Kopf hatte, hab ich wohl einige Dinge vergessen. Wer mir verraten kann, wie Takerus richtiger Hund heißt, bekommt einen Keks xD Ich wünsche euch noch schöne Tage und... vergesst mich nicht xD Ich komme wieder +g+ glg. Blue ^^v Edit: Da ich jetzt schon mehrmals auf Hitsugi, Saga, Maya und co. angesprochen wurde, ergänze ich an dieser Stelle noch etwas. Es wird noch ein weiteres Sequel geben Bei "Die Clownarmee" sollte es größtenteils um SuG gehen (und i-wie bekam ich auch GazettE nicht ganz los oO xD). Im nächsten dann die anderen Charas. Ihr werdet von mir benachrichtigt, wenn es soweit ist. Kapitel 9: Was man nicht alles aus Liebe tut - non adult -------------------------------------------------------- Ein Frohes neues Jahr wünsche ich euch allen noch! Früher habe ich es leider nicht schaffen können, aber nun ist es endlich fertig. Das nächste und letzte(*) Kapitel, das mal wieder viel zu lang geworden ist. Doch ob ich dieses in drei Teile einteile oder euch gleich ganz serviere, es würde die gleiche Anzahl an Wörtern sein. Deshalb - Viel Spaß beim Lesen ^^ und wenn ihr Feedback hinterlassen wollt, dann erspart euch bitte das Geschimpfe über die Länge. Ich weiß, das ich schlimm bin... xD Ich muss echt lernen, kürzere Kapitel zu schreiben oO" Ich danke den Kommischreibern des letzten Kapitels: _Nyoko_, Replik_Luke, Tatsu-addict, Vampire-Mad-Hatter, -Broken_Crow-, japanesesabse und kleine_punkhexe Vielen Dank ^^ +euch durchflausch+ Rechtschreibfehler könnt ihr gerne behalten ^^ Meine Beta-Leser werden sich dann um den Rest kümmern. GazettE, Alice nine, Hitsugi, Gackt, SuG und Mana, Zero gehören nicht mir, aber dafür Yura (Aois Schwester) und die ganzen Tiere. Yay~ Viel Spaß ;) ~+~+~+~ Eines wusste Reita... Er würde sich nie wieder so schwul anziehen! Und bestimmt nie wieder in solchen Schuhen herumlaufen! Denn gerade stolperte er mehr vorwärts, als Lolita-like zu laufen und sein soeben noch gezwungenes Lächeln war in den Keller gesunken, nachdem eine ordentliche Schimpftarade a là Reita über sie hinweg gepurzelt waren. Allerdings war mit dem Negativen oftmals auch das Positive verbunden, denn so stob die Menge wenigstens auseinander, als er durch sie hindurch in die Mitte des Marktes wollte, und musste sich nicht durchquetschen, was wiederum dem Kleid geschadet hätte. Saga hätte ihn umgebracht. Na ja... lieber sterben, als nochmal so rumzulaufen! Zum Glück hatte er allen Spiegeln, denen er auf dem Weg begegnet war, die kalte Schulter gezeigt. Genau zu wissen, WIE er aussah, das hätte sein Herz nicht auch noch aushalten können. Da stand er also. Mitten auf dem Markplatz. Umgeben von Menschen, die ihn mehr als irritiert musterten und eher verschreckt als entzückt zu wirken. //Mist! Rei Alter, du versaust es noch! Reiß dich zusammen!//, orderte er sich selbst an und zwang sich ein Lächeln auf, wodurch sein Gesicht eher wie eine Grimasse wirkte, da der Rest nicht zu seinem Lächeln passte. Als ein kleines Mädchen vor ihm stehenblieb und ihn mit großen Augen ansah, pattete Reita ihr immer noch mit einem versuchten Lächeln das Köpfchen, woraufhin sie ängstlich zurückwich. Verwundert hob Reita eine seiner Brauen, grummelte kurz und holte einen Lolli aus einer kleinen Tasche am Kleid und reichte ihn ihr. "Etwas Süßes für eine Süße.", sagte er und wenig überzeugt, dich sie quieckte verzückt auf, riss ihm den Lolli aus der Hand und verschwand. Verwundert kratzte sich Reita am Hinterkopf. "Hm...", brummte er und sah sich suchend um. //Du musst an etwas Schönes denken.//, ermahnte er sich und überlegte. Doch er musste dies nicht lange tun, denn als er an den Tag zurück dachte, an dem er Ruki kennen gelernt hatte, wurden schöne Erinnerungen in ihm wach und ließen ihn verträumt lächeln. //Ach Ruki... Du hast meine Welt auf den Kopf gestellt.//, gestand er sich seufzend ein und blinzelte überrascht auf, als jemand ein Foto von ihm machte. //WTF?!// "Shit!", fluchte er leise und sah sich nach dem Urheber um, welcher ihn breit grinsend ansah und ihm genau gegenüber stand. "Sie müssen aufpassen, junge Lady. Sonst schnappt sie noch jemand weg.", warnte der andere ihn immer noch lächelnd und riss überrascht die Augen auf, als Reita ihm seine Kamera aus den Händen riss und verzweifelt versuchte das soeben gemachte Foto zu löschen. "Soll das eine Andeutung sein?!", fragte Reita mit wenig freundlicher Stimme und der Fotograf riss schockiert die Augen auf. "Sie... sie... sie sind ein... ein ER?! Geben sie mir meine Kamera zurück! Das ist Diebstahl!" "Beruhig dich Alter, ich nehm sie dir schon nicht weg. Ich will nur dieses... verdammte... Foto löschen!", erklärte Reita und ignorierte das Entsetzen des Fotografen, während er allerdings innerlich aufheulen könnte. Das gibt's doch nicht! Sich komplett bloßzustellen, war nicht sein Plan gewesen! Das würde Ruki büßen müssen...! Und Saga gleich noch dazu! Warum musste er auch so eine große Sache daraus machen und alles übertreiben?! Innerlich kochend drückte der Bassist wie wild auf der doch ziemlich teuer aussehenden Kamera herum und knurrte ein unzufriedenes "Hey!" als der Mann ihm die Kamera wieder entrissen. Böse funkelte der Blonde mit den Schleifchen im Haar den merkwürdig dreinschauenden Mann mit Brille an, welcher nun etwas verschüchtert mit seiner Kamera hantierte. "Das Bild ist gelöscht. Dann... eh... viel Spaß noch, was auch immer sie vorhaben.", meinte er und versuchte zu lächeln, was ihm allerdings misslang und schnell war der Mann in der Menge verschwunden. Boah... Was für'n Tag... ~+~ "Meinst du, es geht ihm gut?", wollte Masato wissen, der auf Chiyus Schoß saß, während dieser genervt durch das Programm zeppte. Dieser gab es nun jedoch ganz auf, etwas Gescheihtes zu finden und schaltete das Gerät aus, um gleich darauf die Fernbedienung achtlos neben sich in die Polster zu werfen. "Hoffen wir's einfach.", meinte er wenig zuversichtlich und biss sich auf die Unterlippe, da er eigentlich überzeugend klingen wollte, um Masato nicht noch mehr zu beunruhigen. Dieser krallte sich gleich noch ein wenig mehr in Chiyus Shirt und tat es seinem Freund gleich. Besorgnis zeichneten ihre Stirn und es war, als warte der jeweils andere darauf, das sein Freund ihm umstimmte, das sie nun doch helfen gingen, aber niemand verlor ein Wort darüber. Dafür war bei beiden die Angst zu groß, den anderen zu verlieren. "I-ich kann nicht länger still sitzen bleiben!", meinte Masato schließlich und löste sich von Chiyus Schoß, der ihn warnend am Handgelenk packte. "Was hast du vor?" "Ich werd' Putzen! Das lenkt wenigstens ab...", meinte Masato und schluckte. "Und vielleicht kann ich so mein schlechtes Gewissen verdrängen." "Ich helf dir!", stimmte Chiyu sofort zu, obwohl er normalerweise nie einen Lappen in die Hand nahm, doch in diesem besonderen Fall, ging es beiden wohl gleich. Auch Chiyu hatte schwer mit sich zu kämpfen. Trotz der Entscheidung, Takeru nicht auf irgendeine Weise zur Hilfe zu kommen, hielt er es für richtig, da er Masato in Gefahr sah, aber dennoch glaubte er, Takeru im Stich gelassen zu haben. "Und danach packen wir!", schlug Masato tatkräftig vor und Chiyu hob fragend die Brauen. Dies entging auch Masato nicht und so erkläre er: "Damit wir abhauen können, wenn Yuji anruft!" "Ah... Überstürzten wir das nicht etwas?" "Was sollen wir sonst machen?!" "Hast ja Recht...", ließ sich Chiyu ganz leicht überstimmen, der nun zusammen mit Masato, der sogleich die Aufgabenbereiche verteilte, durch die Wohnung wuselte. ~+~ //Au man... Wie lange bin ich jetzt schon hier und niemand.... wirklich niemand verhällt sich besonders auffällig. Mit Ausnahme von mir natürlich. Pah diese Gaffer! Die sind doch nur neidisch! Langsam krieg ich aber echt einen Krampf vom Lächeln. Wie schafft Kai das nur, den ganzen Tag so bescheuert zu grinsen? Wenn ich ihn sehe, muss ich ihn das unbedingt mal fragen!// Wie zur Bestätigung seiner Worte, nickte Reita und als er sich vor einem kleinen Mädchen leicht verbeugen wollte, auch um ihr hinterhältig die Frisur zu zerstören, wäre er beinahe auf sie gefallen, da er etwas aus den Schuhen rutschte. "Argh! Ich dreh noch durch in diesen scheiß Teilen!", brüllte er schlechtgelaunt und das Mädchen, welches ihn gerade noch zuckersüß angelächelt hatte, rannte weinend zu ihrer Mutter, die ihn erst mit ihren Blicken strafte und als Reita sie direkt ansah, sich rasch wegdrehte und ihr Kind vorwärts schob, um möglichst viel Abstand zwischen sich und dem seltsamen Kerl zu schaffen, der in dieser nicht zu ihm passenden Kostümierung mitten auf dem Marktplatz stand und sich lächerlich machte. Jawohl, Lächerlich! Warum machte er das nochmal?! //Ach ja... Ruki...//, rief er sich wieder in Erinnerung, seufzte lautlos und bückte sich nun vorsichtig, um den Verschluss dieser Schuhe um seine Knöchel fester zu ziehen, wobei er sich eine Frage nicht verkneifen konnte. //Woher hat die Saga eigentlich? Die müssten ihm doch zu klein sein.// Doch zum weiter darüber Nachgrübeln kam er gar nicht, da er plötzlich an den Handgelenken gepackt wurde und diese ihm auf den Rücken gebogen wurden, sodass er sich ungewollt aufrichten musste und aus dem noch halb offenen Schuh glitt, wodurch er nach vorne stolperte. Auch das Schubsen des ihm Unbekannten machte es nicht leichter, endlich einen festen Stand unter den Beinen zu bekommen und so war er praktisch nicht in der Lage, sich aus dieser Sache herauszuboxen, doch das hatte er auch nicht vor. Er ließ den Typen machen, wollte ihm dies jedoch nicht durch sein neutrales Auftreten zeigen und versuchte sich zu wehren, wobei er seine durch Energiedrinks gestaute Energie und Kraft sehr zurückschraubte. Somit hatte der Typ, der ihn immer noch eisern festhielt die Macht über ihn, was ihn gar nicht behagte, aber es still über sich ergehen lassen musste. "Was soll das?! Lass mich gefälligst los!", meinte er mit versucht neutraler Stimme und sogar ein wenig geheuchelte Angst floss darin ein. Wenn Reita könnte, würde er sich jetzt stolz auf die Schulter klopfen. Er hätte Schauspieler werden sollen... Wie erwartet erhielt er als Antwort keine Worte, sondern wurde gegen eine Wand gedrängt, damit er sich nicht so leicht losreißen konnte, zumindest hoffte dies wohl der Typ, und ein Tuch wurde ihm um den Kopf über den Mund gebunden. Der Mann hatte ihn wohl erst aus der Menge heraushaben wollen, bevor er ihm deutlich machte, was er vor hatte. Trotz Band versuchte er Flüche auszustoßen, die wie erwartend von dem Stoff verschluckt wurden. //Wenigstens diesen verdammten Schuh könnte er mir ausziehen. Dann wär ich ihm wenigstens in einer Sache dankbar.//, dachte Reita und versuchte durch wildes herumzappeln seines rechten Fußes den lästigen hochhackigen Schuh loszuwerden, "Halt Still!", befehlte ihn der Entführer mit gereizter und drängender Stimme und stülpte ihm einen Sack über den Kopf, um diesen anschließend am Hals zu festigen. Erst bekam Reita ein mulmiges Gefühl, als er die Schlinge an seinem Hals spürte, doch nachdem die Schnürung vollendet war, erwischte er sich dabei, wie er auf das Kommende wartete. //Das war's? Ganz harmlos? Da könnte sich doch jeder x-beliebige losreißen. Ich hab nicht einen Kratzer! Super! Dann kann ich ja davon ausgehen, das zumindest während der Entführung den anderen nichts passiert ist.//, dachte Reita und seufzte erleichtert, knurrte jedoch gleich darauf abgedämpft auf, da er den Schuh immer noch nicht von seinem Fuß hatte. //Wenn er schon so 'nett' ist, könnte er sich wenigtens erbarmen, um mir den Schuh auszuziehen. Dann wäre ich ihm wenigstens für etwas dankbar.//, meinte er in Gedanken und zappelte erneut rum. Doch anstatt ihn als Entführer zurecht zu weisen, nahm Zero nur ein wenig Sicherheitsabstand, um nicht von Reitas Fuß getroffen zu werden und sah verwundert, wie ihm rosa Pömps entgegenstrahlten. //Wenn er den anderen noch hätte, könnte ich die Schuhe in Geld einlösen und den Jungs Essen kaufen.//, dachte Zero und wollte sich erbarmen, um ihn den Schuh auszuziehen, denn wie er mitbekam, wollte der Neue sie auch nicht mehr. "Halt mal eben still!", wies er Reita an, doch dieser bekam seine Worte zu spät mit, schüttelte noch einmal den Fuß und als der Schuh tatsächlich abging, indem der Verschluss an der Seite aufging, flog der Schuh im hohen Bogen nach hinten weg und traf den Man direkt an der Schläfe, der nicht rechtzeitig hatte ausweichen können. Der Bassist erstarrte. //Upps...//, dachte er und drehte sich auf dem nun endlich freien Sohlen um. "Hey? Noch da?", wollte er fragen, doch seine Worte wurden wieder durch das Band abgedämpft. Nach dem Geräusch zu urteilen, war der Entführer allerdings soeben ohnmächtig zu Boden gegangen. //Na ganz toll. Saga, ich hasse deine Schuhe! Zur Strafe wirst du sie nie wieder sehen. Muharhar! Hm... und jetzt?//, fragte er sich und war drauf und dran sich den Sack vom Kopf zu holen, denn schließlich hatte er wieder die Hände frei, aber was würde dann aus seinem Plan werden, in das Versteck des Entführers zu kommen? Brummend ließ er sich zu Boden sinken. Was mit dem Kleid passierte, war ihm scheiß egal! Sollte es doch dreckig werden. Solch Fetisch eines Mannes müsste eh verboten werden und der Sagas ganz gewiss! Mit seinen freien Händen versuchte er das Gesicht des Entführers zu ertasten und als er es schließlich gefunden hatte, brauchte er nicht lange zu überlegen, um ihn eine deftige Ohrfeige zu verpassen. Bewusstlos oder nicht, er hatte seinen Ruki entführt! Dafür würde es später dann nach die nächsten Schläge geben. Jetzt musste er allerdings erst einmal in das Versteck kommen. Danach konnte er sich diesen Kerl immer noch vorknöpfen, wobei die Schläge noch dazukommen würden, die er für die Entführung von Aoi verdient hatte, und wenn er mit Kopfschmerzen aufwachen würde, war Reita das nur Recht. Meinetwegen konnte er auch ein angeschwollenes Auge haben. Nur ihn zu Ruki bringen, das musste er noch können. Dann musste er für seine Taten büßen müssen. Stumm lauschte er de Geräuschen seiner Umgebung und erkannte, das sie sich noch in der Nähe des Marktes befanden, was jeden normalerweise erfreuen würde, der gerade entführt wurde und dem nun leicht entfliehen konnte, aber in Reitas Fall, war dies nun eine völlig andere Sache! Er wollte ja bewusst entführt werden! Noch einmal ließ Reita seine Gedanken Gedanken sein und lauschte, filterte Geräusche der Natur aus und versuchte mögliche Schritte oder nähernde Laute auszumachen, nahm jedoch nur das lärmende Volk des Marktplatzes wahr und die unregelmäßigen Atemzüge des Entführers, der zu seinen Füßen lag, die ihm noch immer von den Schuhen wund waren. //Sicher ist sicher.//, dachte er, nickte still für sich und rappelte sich wieder auf. Zum Glück war der Mann nicht so weit gekommen, seine Hände zu verbinden. Das er jedoch ohnmächtig geworden ist und das, obwohl er ihm gerade helfen wollte, wie er zu spät bemerkt hatte, passte ihm rein gar nicht in seinen Plan. Er wollte doch so schnell wie möglich seinen Ruki wieder haben! Doch es half alles nichts. Allein vom stummen verfluchen ließ er den Kerl nicht wieder aus seiner Bewusstlosigkeit aufwachen. Als er stand, beugte Reita sich zu dem Entführer hinunter, der nach Reitas Vorstellung nicht in das Bild eines richtiges Entführers passte, so dumm wie er sich anstellte, und suchte den Boden nach den Armen des Mannes ab, solange bis er sie gefunden hatte. Er nahm ihn an die Hände, mit denen er weiß Gott schon alles angestellt und seinen Jungs angetan haben konnte, und zog ihn in die entgegengesetzte Richtung des Lärms, trat gegen Mülltonnen, die umfielen, trat gegen eine Katze, die sich an sein Bein schmiegen wollte und fauchte ihn anschließend mehr als gereizt an, bevor sie davonlief, und stieß letztendlich gegen ein Gebäude, das es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Hätte es nicht beiseite springen können? Murrend wandte er sich nach links, einfach dem Gefühl folgend und tastete mit seiner rechten Hand die Wand des Gebäudes entlang, bis sie ein jähes Ende fand, während seine Linke noch immer die leblos erscheinende und verhasste Hand des anderen hielt. Weiter zog er den Bewusstlosen, bog um die Ecke und hoffte, eine Sackgasse gefunden zu haben, in der sie solange nicht auffallen würden, bis der Entführer wieder aufwachte. Wieder stolperte er über den unebenen Weg und wunderte sich, das es in der Nähe des Marktes solch eine unebene Straße gab. Völliges Neuland betrat er hier und das, obwohl er hier schon eine längere Zeit lebte. //Auf was man für Gedanken kommt, wenn man nicht weiter weiß.//, dachte Reita erstaunt und lehnte sich vorsichtig an die Wand hinter sich, an der er langsam hinunterrutschte, vorher den Boden unter sich abtastend, damit er sich nicht irgendwo drauf setzte. //Hoffentlich wird er nicht misstrauisch. Ansonsten muss ich ihn zu seinem 'Glück' zwingen.//, dachte Reita und wartete nun darauf, das der andere erwachte, der nicht mal nach seiner Ohrfeige die Augen geöffnet hatte. //Tja Saga~ Deine Schuhe hauen einfach jeden um.// ~+~ Ein vorsichtiges Klopfen folgte, ehe das darauf folgende nach einer kurzen Pause erneut ertönte. Nervös hatte Maya sein Ohr an die Tür des Wohnwagens gelegt, um zu lauschen, was in drinnen geschah. Nur leise nahm er das Schluchzen war, das nun allmählich immer mehr zu ersticken drohte. "Verschwinde!", kam es von innen und Maya erschrak, aufgrund des ihm unbekannten Tons. "I-ich bin es, Hitsugi!", antwortete Maya und lehnte seine Stirn an das kalte Holz, das, nach nicht lang andauernder Stille, nachgab und ihn nach vorne stolpern ließ. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, direkt in Hitsugis Arme. Hatte er für den Tag das Pech gepachtet, oder warum trat er aus einer Stolperfalle direkt in die Nächste? Schwer schluckend drückte er sich leicht von Hitsugis Schultern ab, die unter ihm erzitterten, nachdem er seine Hände reflexartig nach vorne gestreckt hatte, um sich, wenn nötig, auf dem Boden abzufangen oder gar abzurollen. Soviel konnte er noch aus dem Sportunterricht. Zum Glück hatte er dabei dem anderen nicht wehgetan, sondern knapp neben seinem Kopf vorbeigeschossen. Allerdings war dies natürlich nicht das einzige, zum Glück noch verhinderte, Malheur, das ihm nach solch einer tollpatschigen Aktion verfolgte. Da er auf dem direkten Wege nach vorne gefallen war und Hitsugi ihm genau gegenüber gestanden und ihn aufgefangen hatte, waren ihre Köpfe zusammengestoßen, weswegen sie nun schmerzhaft im Chor aufstöhnten und wenn die Situation nicht so verflucht ernst wäre, dann hätten sie spätestens jetzt etwas gefunden, was sie hätte von ihren düsteren Gedanken abbringen können, doch jedes angesetzte Lachen wäre wie eine Lüge, die ihnen die Sicht auf die Realität nehmen würde. "Kann ich rein...?", fragte Maya, nachdem er sich etwas gefasst hatte und richtete sich langsam wieder auf, dessen Augen noch vor wenigen Minuten unter Wasser gestanden haben. "Das du eh mit dem Kopf durch die Wand bist und praktisch schon drin stehst, möchte ich kein schlechter Gastgeber sein und dich wieder rauswerfen, nachdem du dich mehr oder weniger selbst eingeladen hast. Danke für's Begrüßungsgeschenk.", erwiderte Hitsugi mit belegter Stimme sarkastisch und trat zur Seite. "Tut mir Leid Hitsugi... Ich weiß, ich bin ein Tollpatsch, aber das war nicht mit Absicht. Das musst du mir glauben!", bat Maya und verbeugte sich vor dem anderen, nachdem er ganz eingetreten war und die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. "Tu ich und jetzt richte dich auf. Ich bin nur... mies gelaunt gerade und da du dich praktisch anbietest, musstest du nun drunter leiden. Tut mir Leid...", murmelte Hitsugi angeschlagen, wandte ihm den Rücken zu und ging etwas weiter in den Wohnwagen hinein, wo auch seine junge Vertraute saß und königlich auf eines der zerfetzten Kissen thronte. Schon beim bloßen Anblick erlangte Maya seine alte Nervosität zurück, die er hatte, wenn eine der Tiere, die Hitsugi zu bändigen wusste, in der Nähe war. Zu oft hatten diese ihn angeknurrt, angefaucht und ihn wie ein wildes Tier, das sogleich ihr Opfer werden sollte, in eine Ecke gedrängt. Mit erhöhten Puls griff er nach Hitsugis Handgelenk, sodass dieser erstaunt stehenblieb und fragend zu ihm zurück blickte. Bei Mayas blassem Gesicht biss sich der Dompteur auf die spröden Lippen und ließ sich problemlos zurück ziehen, zurück zu Maya und in dessen Arme, die nun heftig zitterten und sich um ihn schlangen. "M-Maya...?", gab Hitsugi leicht überfordert von sich und dachte darüber nach, seine Arme zu heben und dem zitternden Energiebündel über den Rücken zu streichen? Zur Beruhigung? Würde das helfen? "Hast du Angst?", setzte er nach kurzem zögern hinzu und legte eine seiner Hände zaghaft auf Mayas Schulterblatt, während die andere sich zur Faust ballte. Sollte er nicht traurig sein?! Warum war es Maya denn auch? Verwirrt wartete er dessen Antwort ab, die nach kurzem Zögern schließlich auch kam, wenn es auch nur durch ein Nicken symbolisiert wurde. Hitsugi seufzte. "Und ich bin daran Schuld." "N-ne... Jaein... Ich hatte es verdient.", meinte Maya und traute sich aufgrund seiner roten Wangen nicht aufzusehen. Nachdenklich knabberte Hitsugi an seiner Unterlippe und begann den Älteren unbewusst über den Rücken zu streichen und wenn sein Streicheln eher ungewohnt und fast zu zart für Maya's Vorstellung war, beruhigte es ihn dennoch und ließ ihn leise aufseufzen. "Ich kann sie nicht... jetzt... zurückbringen.", meinte Hitsugi schließlich und seufzte schwer auf. "Mhm... Hier bleiben oder zu dir?", schlug der Dompteur etwas hilflos vor und Maya errötete aufgrund der von Hitsugi ungewollten Doppeldeutigkeit um eine Nuance mehr, schluckte trocken und krallte sich unbewusst in Hitsugis Rücken. "E-eto... z-zu mir...", haspelte er und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, als der Jüngere mit der Streicheleinheit aufhörte. "Was hast du denn Maya? Hast du so sehr Angst? Sie ist doch eine ganz Liebe, auch... wenn ich dir das nicht gerade gezeigt habe. Du musst sie nur etwas näher kennenlernen, dann merkst du das auch.", meinte Hitsugi mit einem Lächeln auf den Lippen und versuchte Mayas Hände von seinem Rücken zu lösen, da ihm Mayas Fingernägel allmählich etwas unangenehm wurden, ebenso die nicht aufhörende Umarmung, die er von niemanden gewöhnt war, ihm bis zu einem gewissen Punkt jedoch gefiel, aber warum sich Maya so verzweifelt an ihn klammerte, konnte der Kleinere nicht verstehen. "O-Oh nein, lass gut sein. Die hat mich doch nur zum Fressen gern. G-gehen wir?", fragte Maya, zog peinlich berührt seine Hände weg und wandte sich so schnell und mit zum Boden gerichteten Gesicht ab, das Hitsugi seine Wangen nicht weiter auffielen, jedoch sein merkwürdiges Verhalten blieb nicht unbemerkt. Mit gerunzelter Stirn drehte er sich der Löwin zu, die inzwischen ihr Kissen verlassen hatte und sich zu ihrem Freund begab. Liebevoll strich der Gepiercte ihr über den Kopf. "Warte hier bitte, ja meine Süße? Du bekommst auch noch was Schönes von mir.", versuchte er sie milde zu stimmen und wandte sich an den kleinen Kühlschrank, der noch am unversehrtesten in seinem zweiten zu Hause aussah und griff nach einem großen rohen Steak, das bereits am Morgen aus seiner Verpackung genommen hatte, um dieses ihr zuzuwerfen. Reflexartig fing sie es mit ihren großen und gefährlichen Zähnen auf und verzog sich damit auf Hitsugis Kissen- bzw. Federlandschaft. Grinsend verließ Hitsugi nun seinen Wohnwagen, um Maya zu folgen und zum ersten Mal dessen Wohnwagen zu betreten. Drin angekommen, blickte sich Hitsugi neugierig um und ging an Maya vorbei zu einem der Stühle, um sich darauf zu setzen, doch Maya hielt ihn davon ab. "Der ist kaputt! Setz dich doch bitte... auf... mein Bett hm...", bat der Bunthaarige den anderen und spürte seinen erhöhten Herzschlag in den Ohren. Das der Stuhl vollkommen heile war, ignorierte er. "Willst du etwas trinken?" "Ähm... ja, gerne.", bat Hitsugi ihn aus Höflichkeit und setzte sich auf die Bettkante. Im Gegensatz zu seinem, konnte man Mayas nämlich als eines betrachten, weshalb er sich dabei etwas unwohl fühlte. Abwartend ließ er seinen Blick zu Maya wandern, der nun im Kühlschrank herum hantierte, bevor er seine Aufmerksamkeit dem Fenster widmete, an dem gerade die ersten Tränen des Himmels die Scheiben küssten und lange und glitzerne Fäden hinter sich herzogen. "Hier bitte." Erschrocken zuckte Hitsugi zusammen und sah nun leicht verwirrt von Maya zu dem Glas, welches ihm hingehalten wurde und wieder zurück, ehe er verstand und sich für sein Erschrecken entschuldigte. "Nicht dafür. Du hast allen Grund etwas neben der Spur zu sein.", meinte Maya und ließ sich neben dem Gepiercten auf's Bett fallen. Verwundert sah Hitsugi zurück zu dem Liegenden und schmunzelte. "Willst du... darüber... mit mir reden, oder warum sitz ich jetzt hier?" Nickend richtete sich Maya wieder auf. "Ich dachte, du brauchst vielleicht jemanden zum Reden." "Wir sind noch nicht mal einen ganzen Tag Freunde." "Ist es denn so schlimm, wenn ich helfen will?" "... Nein." "Siehst du.", meinte Maya und lächelte, woraufhin auch Hitsugi ein wenig lächeln musste. "Also... wie geht es dir denn nun?" "Kannst du dir das nicht denken?" "Willst du darüber nicht reden...?" Wie auf den Punkt getroffen, senkte Hitsugi den Blick und starrte in sein Glas. "Es ist kompliziert... unwichtig... und lachhaft, wenn man hört, das sich jemand in Saga verliebt hat..." Nach kurzem Zögern, in dem Maya genau darüber nachdachte, wie bedacht er seine Worte wählen konnte, widersprach er Hitsugi. "Ich finde es nicht lachhaft." Nun sah der Gepiercte wieder auf. Sein fragender Blick versprach Unsicherheit und der Mayas war aufrecht und freundlich gestimmt, was durch ein Lächeln noch verdeutlicht wurde. "Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt." Seufzend wandte Hitsugi den Blick ab und nahm einen Schluck des Getränks, welches ihn Maya spendiert hatte, um anschließend das Glas auf dem nicht allzu entfernten Tisch abzustellen. Daraufhin ließ er seine Hände auf den Schoß gleiten und knetete sie etwas nervös, war wieder unsicher geworden. "Ich hätte es verhindern können...", meinte Hitsugi und seine Stimme klang bitter, was auch Maya auffiel. Laut aufseufzend, um seine Genervtheit gegenüber Hitsugis Sturheit auszudrücken, legte er einen Arm um dessen Schulter und zog ihn zu sich, damit er sich anlehnen konnte. „Wie denn? Wie hättest du es verhindern können, dich in ihn zu verlieben?", hakte er nach und wartete nun geduldig auf Hitsugis Antwort, die auf sich warten ließ. Erst nach gefühlten fünf zähen Minuten, seufzte der Gepiercte resigniert auf und hob den Kopf. "Du wirst keine Ruhe geben bis du es erfahren hast, richtig?" Breit grinsend nickte Maya und klatschte freudig in die Hände, anschließend rieb er sie vor Aufregung und setzte sich im Schneidersitz ihm seitlich gegenüber. "Leg los.", fügte er dem hinzu. Nervös fuhr sich der Löwendompteur durch die roten Haare. "Saga und ich hatten eine Sexbeziehung.", gestand er kurz und knapp und ließ das freudige Glimmen in Mayas Augen erlischen. Auch fiel dessen Kinnlade herab. Angesichts dessen, wandte sich Hitsugi leicht beschämt ab. "Ich wusste, du würdest es nicht gut aufnehmen. Warum wolltest du es auch wissen...?", fragte er kopfschüttelnd und ruckte mit dem Kopf hoch, als sich Mayas Hand auf seine linke Schulter legte. "Tut mir Leid, aber jeder müsste diese Information erstmal verdauen... Jetzt... weiß ich wenigstens, was los ist. Ihr hattet diese Beziehung und du hast dich in ihn verliebt. Okay, das macht es natürlich kompliziert. Meinst du, Saga könnte sich...?" "Nein." "Bist du sicher?" "Ja. Ganz am Anfang hat er mir eindeutig klar gemacht, das "Liebe" dabei keine Rolle spielen wird." "Aber deine Gefühle haben sich doch auch ihm gegenüber geändert!" "Aber seine nicht..." "Woher willst du das wissen?!", fuhr Maya den Kleineren gereizt an und wandte anschließend beschämt den Kopf ab. "Er ist noch das selbe Arschloch wie vorher und spielt mit mir, als wär ich eine Puppe. Er nutzt meine Schwächen aus, spielt sie gegen mich aus." Verwirrt runzelte Maya die Stirn. "Da ihr keine wirkliche Beziehung habt, ist es doch für ihn in Ordnung, fremd zu flirten, oder... was meinst du?", wollte er vorsichtig wissen und wandte sich dem anderen wieder zu, dessen Hand sich in Mayas Hemd verkrampft hatte. "Jeder hat seine Bedürfnisse... und Saga wusste, was ich brauche...", murmelte der Gepiercte mit bebenden Lippen und abwesendem Blick und gab einen überraschten Laut von sich, als ihm der Bunthaarige eine eher schwache Ohrfeige verpasste, die seinen Kopf dennoch zur Seite weichen ließ. "Muss man dir alles aus der Nase ziehen?! Und jetzt hör schon, im Selbstmitleid zu verfallen! Das hält man janicht aus...", fuhr Maya den anderen trotzig an und verschränkte die Arme vor der Brust, hinter der sein Herz einen erhöhten Takt schlug. Sprachlos blinzelte Hitsugi ins Leerem während sich eine Hand wie von selbst auf die geschlagene Wange legte. "Saga... er... wusste, das ich ihn brauche, denn nur er wusste Bescheid über mich. Maya... bitte denke jetzt nicht schlecht über mich. Ich habe es mir nicht ausgesucht, genau wie das Verliebt sein. Ich stehe nicht auf Blümchensex und Saga war ein guter Lover, auch, wenn mir seine Bedürfnisse auf Zeit zu anstrengend wurden. Ein Nimmersatt, wie er im Buche steht.", gab Hitsugi belustigt von sich, hatte aber weder ein Lächeln noch ein freudiges Glimmen in den Augen, während er sprach. "... und das war alles??", wollte Maya unbeeindruckt wissen und starrte Hitsugi verständnislos an, der nun ebenso verständnislos aufschaute. "Was...? Schockt dich das nicht?" "Warum sollte ich geschockt sein? DAS ist ja wohl eines der ganz natürlichen Bedürfnisse! Worüber du dir 'nen Kopf machst man!" Wieder blinzelte Hitsugi und starrte Maya an, als käme er von einem anderen Stern. "Ist das dein Ernst?" "Ja! Dann hast du eben dieses Bedürfnis. Na und, wen störts?!" "Na ja... wenn du meinst. Du etwa auch?" "Hm?" "Na... Stehst du eher auf Blümchensex oder die härtere Version?" Kaum hatte Hitsugi, DER Hitsugi, ihm diese Frage gestellt, musste Maya heftig auflachen, wobei er sich zurück in die Kissen warf, um sich darauf von links nach rechts zu rollen. Hitsugi hingegen beobachtete ihn kritisch dabei und verdrehte recht bald die Augen, weil er genervt war, musste jedoch bald in das Lachen mit einstimmen, weil Mayas Lachen ihn ansteckte. So kam es, das Maya beim Hin- und Herrollen vor Lachen über den Gepiercten hinwegrollte, der überrascht aufkeuchte, als er das Gewicht auf sich spürte, und nochmal, als Maya wieder zurückrollte und plötzlich beim Rollen innehielt, da er sich über den Widerstand wunderte, der ihm plötzlich beim Lachflash auskurieren in dem Weg gekommen war. Beiden verging augenblicklich das Lachen, als sie sich entgeistert in die Augen starrten. Hitsugis Mundwinkel verzogen sich spöttisch. "Die Position gefällt dir wohl, hm?" "Wahhh~", stieß der Angesprochene peinlich berührt aus und rollte sich von Hitsugi, um sich dann in die dunkelste Ecke zu verkriechen und seine roten Wangen zu verstecken. "Dein Tonfall gefällt mir nicht.", meinte Maya patzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Verwundert legte sich der Kleinere auf die Seite, um den Bunthaarigen besser beobachten zu können. "Das war nichts weiter als eine Feststellung." "Jaa~ Jaaa~ DAS kann ja jeder sagen! Jetzt wo du Saga nicht mehr hast, suchst du dir wohl den Nächsten, hm?" "Warum... sagst du das?" "Na du brauchst doch sicherlich jetzt jemand, der deine Bedürfnisse erfüllt, richtig?" "Das ist jetzt unwichtig! Hast du es nicht verstanden, Maya?! Ich will das nicht mehr!" "Tse... Tief in deinem Inneren weißt du, das es nicht so ist. Du brauchst mich, da du jetzt Saga nicht mehr hast." "Du spinnst doch...", knurrte Hitsugi und stand auf. „Was bin ich denn in deinen Augen, wenn du so von mir denkst?!", fügte er verletzt hinzu und wenig später hörte Maya nur noch das Zuplautzen der Tür. Es vergingen Minuten in denen Maya über das eben Geschehene nachdachte und es vergingen wieder Minuten bevor er zu einem Entschluss kam: „Och noooin~ bin ich doof...! Und du bist auch doof, Hitsugi... Warum sagst du nicht einfach: ja?“ +~+ "Ohhh... mein Kopf~", stöhnte der Entführer schmerzhaft auf und rieb sich die Stirn. "Klasse... Pömps haben mich zum Einhorn gemacht.", fügte er dem hinzu und schlug blinzelnd die Augen auf. "Na auch mal wach?", entkam es Reita, woraufhin er sich schnell auf die Unterlippe biss. //Upps...// "Äh-ähm tut mir Leid wegen vorhin. Das mit dem Schuh... war keine Absicht. Bitte... tun Sie mir nichts.", bat er mit versucht hilflosem Gesichtausdruck und leicht erhöhter Stimme, was wohl Angst ausdrücken sollte, woraufhin er jedoch husten musste. Er war diese hohe Stimme einfach nicht mehr gewohnt. Mit zuckenden Brauen und erstauntem Blick stierte der andere ihn an, was er nur erahnen konnte, da er sich ertappt fühlte, doch dem war anscheinend nicht so, denn plötzlich lachte der Entführer auf. Verständnislos zog Reita, so gut es eben mit Augenbinde ging, die Brauen hob – nämlich gar nicht - , aber er würde es, wenn er könnte. "Du bist echt dumm, weißt du das? Du hättest fliehen können. Warum hast du es nicht getan?" //Boah das geht zu weit... Hat er DUMM gesagt?!//, regte sich Reita innerlich auf und musste sich arg zurückhalten, seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen, in dem er sich jetzt verriet oder den anderen sogar bewusstlos schlug. Das sollte erst später folgen... "ICH...!", begann er erzürnt und gebot sich zur Einhalt. //Halt lieber so lange die Klappe, bis er dich hingeführt hat!//, mahnte er sich und senkte den Blick. Und wieder lachte der Entführer auf, bevor er sich wankend erhob. "Ich mag dich.", meinte er urplötzlich und half Reita auf die Beine, der dies nur verwirrt unterstützte und sobald er stand, auch wieder den für ihn empfundenen, nötigen Abstand suchte. "Doch ab hier ist Schluss. Du weißt noch zu viel.", wurde plötzlich geurteilt und der überraschte Laut, den Reita ausstieß, da er gegriffen und in des Entführers Arme gedreht wurde, wurde durch ein Stück Stoff, oder gar Lappen, der einen sonderbaren Geruch ausstieß, abgedämpft. Ohne sich wehren sich können, da die Lähmung zu schnell seine Glieder packte, fielen Reitas Augen zu und sein Bewusstsein ging auf Reisen... ~+~ Uruha war inzwischen in Aois und seinem trauten Heim angekommen und in ihr gemeinsames Schlafzimmer gechlurft. //Wenn ich doch nur wüsste, wie es ihm geht, würde ich mich schon besser fühlen...//, dachte der Blonde und glitt träge über das Bett auf Aois Seite, um seine Nase in dessen Kissen zu drücken und seinen Geruch aufzunehmen, den er so sehr an ihm liebte. Wohltuend schloss Uruha die Augen und entspannte sich zunehmend. Hier ging es ihm doch gleich ein wenig besser, auch wenn er sich einsam fühlte und sein Herz sich verkrampfte, wenn er an ihn dachte. Uruha atmete einmal tief ein und wieder aus, während seine rechte Hand sich über seinem Herzen in den Stoff krallte und er sein Gesicht verzog. Bereits nach wenigen Minuten glaubte er, den letzten noch übrig gebliebenen Duft Aois aufgesogen zu haben oder sein Hirn war so benebelt von dem Geruch, das sein Riechzentrum ihn darum betrog. Langsam hob der Blonde seinen schweren Kopf und blinzelte mehrmals träge, um seinem Geist die Zeit zu geben, wieder munterer zu werden. Um nicht ganz tatenlos zu sein, senkte er seine Nase einige Zentimeter weiter südlich in die weiche Bettdecke, doch Aois Geruch war darin so schwach, das es sich nicht lohnte, wie ein Verrückter gleich nach den Überbleibseln seines Freundes zu suchen. Schwer seufzte der Blonde auf. Es musste sich doch etwas finden lassen, das ihn mehr an Aoi erinnern konnte. An sein Lächeln, seinen tollen Charakter, seinen glänzenden Augen, seinen Duft, sein ich. Einfach alles, was Aoi ausmachte, was er liebte und ihn Begehrenswert machte. Etwas tatkräftiger setzte Uruha sich auf und ließ seinen Blick über den Nachttisch gleiten. Dort befand sich eine kleine Lampe, deren Schein ihn abends manchmal blendete, eine Uhr, die sehr alt zu sein schien und schon längst nicht mehr funktionierte, aber dennoch von Aoi behalten, gepflegt und geliebt wurde. Was ihn an ihr für Erinnerungen verknüpft waren, wusste Uruha nicht. Er hatte ihn nie danach gefragt und jetzt, wo er so darüber nachdachte, machte es ihn schier verrückt, es nicht zu wissen. Er wollte doch alles wissen! Warum brachte sie Aoi nicht zur Reparatur oder schmiss sie endlich weg? Sich durch die Haare fahrend, ließ er seinen Blick weiter wandern. Da stand ein Foto von ihm und Aoi, auf denen sie beide in die Kamera lächelten und von Ruki fotografiert wurden. Ach der Kleine... //Hoffentlich geht es ihm auch gut.//, hoffte Uruha und strich behutsam, als wäre es ein Schatz, über den Knauf der ersten Schublade, bevor er sie vorsichtig ein Stück weit öffnete, dann mit dem Kopf schüttelte und sie wieder schloss. Er konnte doch nicht in Aois Sachen rein schauen! Aber... warum eigentlich nicht? Den Kopf schief legend, starrte Uruha die Schublade an. //Aoi wird mir schon nicht böse drüber sein. Bei mir kann er schließlich auch reinschauen, wenn er mag. Ich hab nichts zu verbergen.//, dachte er und öffnete die Schublade Stück für Stück. Woher seine Neugier kam? Sie wuchs aus der Sehnsucht. Als er sie schließlich vollständig geöffnet hatte, lugte er fast ehrfürchtig hinein. "Hm...", machte er und zog die Stirn in Falten. Er hätte... ja was hätte er? Mehr erwartet? Ja, vielleicht. Vielleicht hätte er einen Brief erwartet in dem steht, das er nur eine Weile weg ist, um seine Eltern zu besuchen oder um etwas Abstand zu gewinnen? Oder das er mit einem anderen durchgebrannt sei? Humbug! Angst Träumerei! Rasch schüttelte Uruha den Kopf, wobei er seine Augen zusammengekniffen hatte. Wie kam er nur auf solch einen Unsinn?! Diese Qual fraß sich nun auch schon in sein Hirn, oder was sollten solche Vorstellungen bedeuteten? Nichts! Eben... Langsam ließ Uruha seine Hand in die Schublade gleiten und tastete den Boden ab. Nur Papier... Papier... Warum hatte Aoi soviel davon in seiner Schublade? Er hatte in seiner anstatt Papier... Ein leichtes Grinsen zierte nun sein Gesicht, verlor jedoch rasch wieder an Festigkeit. Er bewahrte dort unsittliche Dinge auf, auf die sein Geliebter zu erst kommen würde, sollte er fragen. Warum nicht, hm? Konnte man doch eins und eins zusammenziehen... Er hatte ihm schließlich deutlich gemacht, das er es mit seiner Sucht nach ihm übertrieben hatte, nicht wahr? Ja, natürlich. Aoi würde es nicht ohne Grund sagen. Hatte er ihn wirklich so sehr damit bedrängt? Uruha seufzte kläglich. Wieder diese Schuld! Er hatte es Leid, aber verdient hatte er es auch. Er musste sich ändern! Uruha nickte. "Hm.", gab er einen zustimmenden Laut von sich und nahm den Stapel Blätter aus der Schublade. //Notizzettel?//, fragte er sich verwundert, als er die Leere des ersten Blattes bemerkte. Er hob das erste Blatt an und lugte darunter. //Auch leer? Ich hätte mir das spannender vorgestellt.//, merkte er fast ein wenig enttäuscht an und besah sich die nächsten Zettel. //Aoi ist eben normal, wie man so schön sagt. Gewöhnlich, aber außergewöhnlich in meinen Augen wird er dennoch bleiben.//, meinte Uruha und stieß auf eine Postkarte, die zwischen den Zetteln gesteckt hatte. //Von wem bekommt er denn Post?//, fragte Uruha sich verwundert, da er diese Postkarte noch nie gesehen hatte. Neugierig drehte er sie in seinen Händen und las die ersten Zeilen. Erleichtert atmete Uruha auf, als er bemerkte, dass sie von seiner Mutter stammen musste. //Sie scheint nett zu sein. Ich bin gespannt darauf, sie mal kennen zu lernen.// Melancholisch lächelnd steckte er die Postkarte zurück zwischen die Blätter und sah nun nur noch wenig interessiert hindurch, bis er auf einen kleinen vergilbten Zettel stieß, dessen Kanten Eselsohren aufwiesen. Der schien viele Jahre alt zu sein, wie Uruha verwundert an dem Datum bemerkte. //Und warum bewahrt Aoi den immer noch auf?//, fragte er sich und besah sich den Zettel genauer. Schnell wurde ihm klar, das es ein Arzneizettel war, wie er ihn noch von früher kannte, wenn er mal krank gewesen ist. Doch solche Zettel hatte man doch immer abgeben müssen, wenn man die Arznei in der Apotheke abholen wollte. Warum also hatte Aoi noch immer solch einen Zettel und schmiss ihn nicht fort? "Neuroleptika.", las Uruha vor und zog die Stirn kraus. "Das bekommen doch Patienten bei Schizophreniesymptomen! Aber Aoi und Schizophrenie? Das hätte ich gemerkt! Allerdings... könnte er auch Halluzinationen, Wahn oder Denkstörungen haben.", murmelte er nachdenklich und las sich die Nebenwirkungen durch. //Schluckkrämpfe, Augenkrämpfe, Steifheit beim Gehen, Zittern, Speichelfluß, Zungen-Schlund-Syndrom, Zittern, Tippelschritt, Gewichtszunahme, Mundtrockenheit, Potenzstörungen, Depressionen, Verlangsamung, Angst, Blutbildveränderungen, Netzhautveränderungen,...// "Neuroleptika hat es in sich.", murmelte Uruha und rieb sich über das Gesicht. Seine Augen hatte er geschlossen. Er dachte nach. Hatte er bei Aoi jemals irgendetwas merkwürdiges feststellen können? Wahnstörungen? Uruha schüttelte den Kopf. Nein, gar nichts von all dem. Aber dieser Schein war auch schon etwa sechs Jahre alt. Vielleicht hatte Aoi diese Krankheit gar nicht mehr. Das würde zumindest erklären, warum er nie etwas Sonderbares an ihm feststellen konnte. Seufzend bedeckte Uruha sein Gesicht mit den Händen. //Wenn die Band nicht wäre, würde ich meine Arztausbildung machen und könnte mich besser um ihn kümmern, wenn er wirklich etwas hat..//, dachte er und ließ sich auf dem Bett zurück sinken. //Gut... Da wir nicht wissen, ob wir's schaffen und die Chancen eh nicht besonders hoch sind, könnte ich die abgebrochene Ausbildung wieder aufnehmen und beendigen und die Band nebenbei laufen lassen? So könnte ich Aoi wenigstens auch finanziell unterstützen. Bisher kann ich ihn nur mit dem Gewinn aus meiner aufgegebenen Wohnung unterstützen, aber das wird bald verbraucht sein. Ich muss an unsere gemeinsame Zukunft denken.//, machte der Blonde sich klar und strich die Haare aus dem Gesicht. //Und Aoi hat es nicht einmal angesprochen.//, merkte er an und dachte über die vergangenen Wochen nach. //Vielleicht hatte er Angst, ich würde ihn verlassen, wenn er mit solch einer Frage kommt? Aber... er weiß doch, wie sehr ich ihn liebe und wie sehr ich mir ein gemeinsames Leben mit ihm wünsche... oder? Und soviel Verantwortungsbewusstsein besitze ich, das ich weiß, dass auch ich finanziell anpacken muss. Gut, sobald ich Aoi wieder in meinen Armen halten kann, werde ich mich um die Ausbildung kümmern. Er soll wissen, das mir das mit ihm wirklich, WIRKLICH sehr ernst ist! So vernarrt in jemanden war ich noch nie.//, gestand sich Uruha ein und lächelte. "Und jetzt...?", fragte er sich nach kurzem Zögern und wendete den Arzneizettel in seiner Hand. "Schlafen kann ich nicht, wenn Aoi da draußen um sein Leben kämpft, womöglich... Das geht nicht... Und allein diese Vorstellung!", rief Uruha verzweifelt aus und schüttelte hastig den Kopf, als wolle er die Gedanken daran mit wegschütteln. "Doch helfen könnt ich ihm in meinem Zustand auch nicht.", fügte er dem jaulend hinzu und fühlte sich nutzlos. "Vielleicht... sollte ich... Nein, wie wäre das? - Hallo, mein Name ist Uruha und ich bin seit einigen Wochen mit ihrem Sohn zusammen. Wir lieben uns und wohnen zusammen. Ich rufe an, weil ich wissen möchte, was für eine Krankheit Yuu hat- Das ist doch... Das ist... nee...", haderte Uruha mit sich und schüttelte den Kopf. "Total unsensibel. Da mach ich mich ja gleich beliebt bei ihnen und ein Schwiegermonster mag ich gar nicht haben wollen.", fügte er dem hinzu und starrte nachdenklich Löcher in die Luft. Dann musste er belustigt aufglucksen. //Schwiegermutter. Hm...~ Damit könnte ich mich anfreunden.//, dachte Uruha und lächelte breit. Dabei drückte er die Zettel aus Aois Schublade an seine Brust und atmete einmal tief ein und wieder aus, wobei sein Lächeln erneut an Farbe verlor. "Hm... aber bis dahin, muss ich meinen Aoi erst wieder in den Armen halten und unsere Beziehungsprobleme müssen gelöst werden.", seufzte Uruha und setzte sich auf. "Bis dahin... muss ich sehen, das ich was nützliches tun kann.", meinte er und stand auf. Etwas wacklig zwar, aber er knickte nicht um. Das war doch schon mal Positiv. Entschlossen straffte er die Schultern, bevor er sich zu der noch immer geöffneten Schublade umdrehte und alle Zettel bis auf den Arzneischein zurück in diese tat. Kaum hatte er dies getan und auch die Schublade geschlossen, wandte er sich von Aois Nachtschrank ab und ging hastigen Schrittes auf ihren gemeinsamen Schreibtisch zu, auf dem er seinen Laptop abgestellt hatte, um sich davor zu setzen. Dann klappte Uruha ihn auf und fuhr ihn hoch. Während der Blonde warten musste, tippelte er nervös auf der Tischplatte herum und sein Blick fiel auf die herumstehenden Bilder, die Aoi fein säuberlich in Rahmen an die Wand genagelt oder sie auf dem Tisch gestellt hatte. Wieder musste er lächeln, als er die Schnappschüsse seiner Freunde sah, die Aoi für gut genug hielt, sie in Rahmen festzuhalten. Es war sogar ein Bild dabei, an welches sich Uruha nicht erinnern konnte, das es gemacht wurde. Neugierig und lächelnd griff Uruha danach und betrachtete es sehnsüchtig, da er darauf gerade mit seinem Engel knutschte. //Wer hat denn das Foto gemacht?//, fragte er sich verwundert und drehte es automatisch in der Hand, um vielleicht auf der Rückseite die Antwort auf seine Frage zu finden. Doch der Rahmen versperrte ihm die Sicht auf eine tatsächlich handschriftlich verfasste Nachricht. Nun noch neugieriger und hibbeliger als zuvor, trennte Uruha den hinteren Rahmen von dem Rest, um das Foto heraus zu ziehen und las: "Wie schwer auch der Weg sein mag, ich liebe dich, mein süchtiger Süchtigmacher~ Dein Yuu." Schluchzen. Schwere Tränen perlten über Uruhas Wangen. Das war nicht fair... Wie gerne würde er seinen Yuu jetzt dafür in den Arm nehmen, ihn halten und küssen und ihm sagen, dass auch er ihn liebte. Es nahm ihn schlichtweg die Sprache. Wie kann man in nur so wenigen Tagen so viel Liebe aufbauen? Unglaublich... //Obwohl das ewig auch so lange stehen kann, wie wir zusammen sind...?// Uruha seufzte. //Hör auf zu denken! Du machst die Stimmung mit deiner Unsicherheit kaputt!//, mahnte er sich und steckte das Bild wieder zurück in den Rahmen. Dann machte er sich daran, im Internet die Telefonnummer des Krankenhauses raus zu suchen, welches auf dem Arzneizettel stand. Dabei lächelte er noch immer. Die Telefonnummer bei dem Stempeldruck war nämlich so verblichen, das die Zahlen kaum noch leserlich waren. Ein Wunder das er den Namen des Krankenhauses hatte entziffern können. Nachdem er sie gefunden hatte, notierte er sie sich auf einem Notizzettel, den er einem Zettelblock entriss, stand auf und ging auf Telefonsuche. Als er es nach weniger Sucherei gefunden hatte, nämlich dort, wo es sonst auch immer zu finden war, auf der Telefonladestation, gab er die Nummer das Krankenhauses ein und wartete geduldig. Wenn er Glück hatte, gab man ihm Auskunft über ihren Patienten Yuu Shiroyama. ~+~ Reita erwachte langsam, als er wenig sanft auf einen wenig federnden Untergrund fiel und sein Kopf sich an etwas stieß, was einen abgedämpften Laut von sich gab und nachgab. "W-was ist passiert...?", brabbelte er noch halb benommen und schlug die Augen auf. Dunkelheit umfing ihn und seine Hände waren gefesselt. "Setz dich hin.", wurde ihm befohlen und Reita schüttelte den Kopf, um die Benommenheit abzuschütteln. "Wenn du dich meinen Befehlen widersetzte, bekommst du Ärger. Das ist dir klar, oder?", meinte der Entführer warnend und nun wurden die versuchten, aber abgedämpften Rufe lauter. Ruki und Takeru begannen aufgeregt zu zappeln. Wen hatte er noch entführt?! War es jemand von ihnen?! Reita's Kopf flog zur Seite. "R-Ruki?! Bist du es?!", wollte er mit schnell schlagendem Herzen wissen und versuchte die Handfesseln unbemerkt zu lockern, indem er seine Beine um die Arme schlang. "Ich wusste gleich, ihr kennt euch. Seltsame Leute treiben sich in letzter Zeit auf dem Markt herum und genau das ist es, was ich suche.", meinte Zero und zog Reita an den Schultern, damit er sich aufsetzen könne. Genau diesen Moment hätte sich Reita zu Nutzen machen können, doch seine momentane Unaufmerksamkeit ließ seine geplante Heldentat nicht zu. "Wenn du Ruki auch nur ein Haar gekrümmt hast oder Aoi, dann kannst du was erleben!", versprach der Blonde giftig und schaffte es seine Handgelenke zu befreien. Vorerst versteckte er sie jedoch noch unter seinen Beinen. "Musst du mal?", fragte er der Entführer unbeeindruckt, den Reitas Haltung auffiel. Dieser versteifte sich ertappt. "Pah... Was geht es dich an...", antwortete er patzig und hoffte somit, der Fragerei zu entgehen. "Wo haben sie uns hingebracht und was haben sie mit uns vor?!", wollte er wissen, um abzulenken und erhielt ein belustiges Schnauben zur Antwort. "Ich würde nur zu gerne wissen, was in deinem Kopf abgeht... Vorhin warst du noch so scharf drauf, entführt zu werden und jetzt? Stehst wohl drauf und bekommst jetzt schiss, hm? Ich muss dich jedoch enttäuschen, Schätzchen, aber ich bin nicht so einer... kein Vergewaltiger. Ich bin nur seit Jahren schon auf der Suche nach jemanden – Ohne Erfolg, egal was ich versuchte – , doch in deiner Nähe verspüre ich nicht mal den Hauch eines Gefühls. Ich kann mich natürlich auch täuschen, aber...", begann er und seufzte resigniert auf. Dann begab er sich nachdenklich gestimmt hinter Reita, während er ein Tuch aus seiner Hosentasche zog. "Wenn ich mich recht erinnere... ist keine Ähnlichkeit vorhanden...", murmelte er und wollte sich noch einmal Reitas Gesicht näher anschauen. Doch dazu musste er erstmal den Sack über dessen Kopf entfernen und ihn vorsichtshalber das Tuch um die Augen binden. Gesagt – getan. Doch gerade, als er dem Blonden das Tuch umbinden und zuknoten wollte, spürte er Hände, die seine Knöchel packten, und einen überraschten Laut ausstoßend, als sein Gefangener aufzustehen versuchte und seine Füße mit sich zog, zurück fiel und im Heu landete. Ihm lagen Fragen auf der Zunge, doch Zeit, sie auszusprechen, fand er nicht. Als Zero sich aufstemmen wollte, jappste er überrascht nach Luft, als ein zusammengebundenes Paar Arme sich um seinen Hals legte und ihn nieder drücken zu versuchten. „Lasst mich gefälligst los!“, bellte Zero verunsichert und versuchte sich nun vorerst von Ruki zu befreien. Da dieser jedoch nicht locker ließ, blieb Zero nur noch eine Möglichkeit: zur Seite rollen und hoffen, das sein Gefangener ihn frei ließ, denn Reita hatte sich bereits triumphierend lächelnd die Fesseln an den Füßen abgenommen und Zero wusste, das ein freier Gefangener ein ernsthafter Gegner sein konnte. Schließlich war er selbst nicht gerade der Stärkste und der neue im rosa Kleidchen sah durchaus gefährlich aus, wenn auch etwas lächerlich, so wie er gerade die Fingernöchel knacken ließ und grimmig drein blickte. Doch das Lachen verging ihm rasch, als sich Takeru auf seine Brust setzte, sodass ihm das Atmen schwer fiel, dessen Prozess eh schon gestört wurde, da Rukis Arme noch immer um seinen Hals lagen. "R-runter!", stieß er nun schon leicht panisch aus und strampelte wild mit den Beinen, um vielleicht Takeru von ihm runter zu befördern, während er gleichzeitig versuchte, nach Ruki auszuschlagen, der zurück weichen musste, als er am Kopf gestriffen wurde. Reitas rechte Augenbraue zuckte verdächtig. "Okay, du willst es ja nicht anders! Ich hab dich gewarnt!", bellte er kurz darauf auch schon los und ging eiligen Schrittes auf den auf dem Heu Liegenden zu. "Takeru, runter von ihm!", bat er ihm in harschen Ton, doch der Weißblonde horchte auf und krabbelte von dem Entführer herunter. Da Zero nun jeglicher Schutz versagt wurde, packte er Takeru an der Schulter und drehte ihn zu sich in die Arme, um ihn eisern festzuhalten, oder besser: sich Halt suchend an ihn zu klammern. "W-wehe, du kommst mir zu nah, oder Takeru wird... wird...", wollte Zero drohen, doch ihm fiel nicht so recht ein, was er denn ohne jegliche Waffe androhen sollte. Er schluckte. Takeru wimmerte ängstlich in Zeros Armen. Wenn er doch nur was sehen könnte! Dann würden seine Nerven nicht so mit ihm durchgehen, wie es im Moment der Fall war. "Was dann...?! ich würde dir raten, ihn gehen zu lassen! Dann wird deine Strafe vielleicht etwas milder ausfallen...~", bot er ihm überlegend grinsend an und streckte die Hand fordernd nach Takeru aus. "N-nein, ich...!", begann Zero hilflos, doch wurde er von jemanden unterbrochen, den er hier nicht erwartet hätte. "A-Aoi?!", fiepte er überraschend auf. Nun war er wirklich am Ende. Was sollte er schon gegen diese zwei ausrichten können, von dem einer ein gefährlich wirkender Punk mit Lolita-Fetisch war und der Schwarzhaarige, der seine verzweifelte Wehr mit seiner Sympathie lahm legen konnte?! Und Takeru und Ruki? Trotz Fesselung und Blindheit ernst zu nehmende Gegner! "Wie hast du...?“" "Du hättest mir nicht die Handfessel abnehmen sollen. Ein dummer Fehler, aber da du kein professioneller Entführer bist, war ein Fehler deinerseits schon voraus zu sehen. Allerdings hast du gleich zwei gemacht. Du hast Reita entführt, der...", wollte Aoi sagen, doch da fiel sein Blick auf seinen besten Freund, dessen Auftritt ihn verblüfft stocken ließ. So hatte er Reita noch nie gesehen! "Starr nicht so!", fauchte Reita beschämt und verschränkte die Arme ineinander. "Denkst du, ich hab das Freiwillig getan?!", wollte sich Reita verteidigen, doch selbst er musste nach seinen Worten schmunzeln. Grummelnd packte er Zero an den Armen und zog ihn auf die Beine. Dieser starrte noch immer Aoi an, während er versuchte, sich halbherzig gegen Reita zu wehren. "Und die Tür?!" "Hm...? Ähm... Die war leicht zu knacken.", meinte Aoi und schüttelte grinsend den Kopf. "Hat dich wohl ganz schön erwischt, was Rei?", fügte er an Reita gewandt hinzu und lief zu Takeru und Ruki, um sie von ihren Fesseln zu nehmen. "W-warte! Aoi... ich...", wollte Reita protestieren, als er sah, wie Aoi gerade zu Rukis Augenbinde greifen wollte, doch sein Protest erlosch unsicher. Mit nachdenklich verzogener Stirn und einer leichten Röte auf den Wangen biss sich Reita auf die Unterlippe. Sofort hielt Aoi inne und wechselte einen schnellen Blick zwischen ihm und Ruki. Dann verstand er und nickte Reita mit erhobenen Daumen zu. Dann beugte er sich lächelnd zu Ruki's Ohr, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Reita hielt Zero noch immer im schraubstockartigem Griff gefangen und verfolgte dies mit unruhigem Herzschlag. //Wenn Ruki meine Aufmachung sieht, dann kann ich meine Männlichkeit gleich in den nächstbesten Gulli schmeißen.//, dachte er und wandte sich nun dem Entführer zu, der dem Schauspiel nicht mehr länger folgen wollte und wieder aufmuckte. "L-lass mich gehen!", befahl er, doch hörte es sich mehr nach einer verzweifelten Bitte an. "Das kannst du vergessen, du Gnom! Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?!" "Ich hab doch gesagt, das ich jemanden suche!“ "Ach und so wolltest du dein Problem lösen?! Weißt du, was du jeden von uns damit angetan hast?! Du Idiot!", brüllte Reita den Dunkelhaarigen an, der noch kleiner wurde, als er eh schon war. "I-ich...", begann Zero verunsichert und gab einen überraschten Laut von sich, als Reita ihn gegen die nächste Wand drängte, um ihn zwischen seinen Armen einzukesseln. "Wegen dir musste ich dieses Kleid anziehen, damit du mich hier her bringst! Wegen dir sind alle fast wahnsinnig vor Sorge um die, die du entführt hast!" "Sagte er gerade "Kleid"?", wollte Ruki ungläubig wissen, nachdem ihm das Tuch vom Mund entfernt wurde, während er seine schmerzenden Handgelenke rieb. Die Augenbinde thronte ihm immer noch im Gesicht und ließ ihn blind gegenüber seiner Umwelt sein. Takeru hingegen, der seine Augenbinde nun selbst abmachen konnte, quietschte entzückt auf, als er Reita in dem Kleid erblickte. "Jaaaa~ Kleid!", kicherte er und riss die Augen überrascht auf, als Aoi ihm die Hand über den Mund legte. "Psst... Takeru, was hab ich dir eben gesagt?" Der Angesprochene rollte leicht gernevt mit den Augen und zog die Lippen zu einem Schmollmund, nachdem Aoi wieder die Hand sinken gelassen hatte. "Aber ist doch... süß...", murmelte er, der nicht verstand, warum Reita dieses Kleid peinlich sein sollte! Er hatte ihn zwar noch nie in solch einem gesehen, aber es es sah doch ganz putzig aus, wie er fand. "Lass ihn das bloß nicht hören.", warnte Aoi und nahm Ruki in den Arm. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist." "Bin ich auch. Und da Reita jetzt hier ist und wir nach Hause können!" "Ja, nach Hause..." Aoi nickte langsam und strich Ruki beruhigend über den Rücken. Er spürte regelrecht, wie Ruki nach Reita verlangte, es jedoch nicht auszusprechen wagte. Nicht jetzt. Nicht hier. Traurig seufzte Aoi auf und hoffte, dass es unter dem Gebrüll Reita untergegangen war. Doch egal wie abgelenkt Ruki auch war, der angespannt auf alles, was er von Reita hörte, mit zu bekommen, vernahm er Aois leises Seufzen. "Was hast du?" Erneut seufzte Aoi. Nun etwas schwerer. Auch löste er sich von Ruki und hatte nun Takeru am Rücken kleben, der auch umarmt werden wollte, wie es Aoi schien. "Nicht traurig sein...", bat der Blonde und strich dem Schwarzhaarigen die Oberarme hinab, während er sein Gesicht träumerisch an dessen Rücken lehnte. Wie es wohl den anderen erging? "Uruha...", hauchte Aoi und schluckte. Ruki nickte. Verschwieg jedoch sein schlechtes Gefühl, welches ihn überfiel, wenn er an Uruha denken musste. Er wollte Aoi nicht noch mehr Sorgen machen. "Am besten du kehrst so schnell wie möglich zu ihm zurück. Wer weiß, was der so alles anstellt... ohne dich." Aoi nickte entschlossen auf Rukis Worte hin und erhob sich langsam. "Reita? Können wir langsam, oder möchtest du Zero so lange zu brüllen, bis dieser nur noch ein Häufchen Elend ist?" "Wäre mir am liebsten!", stieß Reita aus, der angriffslustig die Faust direkt vor dessen Gesicht hielt. Zero hingegen zitterte stark und starrte ängstlich auf Reitas Faust. Dabei schielte er leicht, da diese wenige Zentimeter vor seiner Nase schwebte. "Überlass ihn der Polizei und gib dich bitte mit dem zufrieden. Wir wollen nach Hause. Bitte... Ich muss zu Uruha." Erst zögerte Reita, ließ dann jedoch enttäuscht aufseufzend die Faust sinken. "Eigentlich wollte ich dich zusammen prügeln.", gestand er Zero knurrend, packte ihn wieder an den Schultern und drehte ihn so, das er seine Arme besser ihm Schraubgriff halten konnte. "Dann machst du dich schuldig. Komm Rei... lass ihn! Er soll im Gefängnis selber einsehen, das es falsch von ihm war. Er muss dafür gerade stehen und ich glaube nicht, dass er es wieder tun wird." "Du denkst aber auch echt immer, das in jedem Menschen etwas Gutes steckt, oder?", murrte Reita schmollend und ließ Zero vor sich her in Richtung Ausgang stolpern. Aoi, der nun Ruki auf die Beine half, lächelte leicht. "Naiv, ich weiß, aber so bin ich nun mal. Ich will doch aber auch nur das Beste für dich, Rei." "Jaa~ ich weiß. Nicht ohne Grund bist du mein bester Kumpel.", meinte Reita gespielt genervt und erhielt einen Knuffer von Aoi in die Seite, was ihn zur Seite springen ließ. "Ich hab dich auch lieb, Rei~", murrte Aoi schmollend und sah erstaunt zur Seite, als Takeru nach seiner Hand gegriffen hatte und sie etwas durch die Luft schwenken ließ. Und als Aoi auf sah, in das blasse von blonden Haaren umrahmte Gesicht blickte, erkannte Aoi die Sorge, die den sonst so frohen Takeru gepackt hatte. "Wie... Wie geht es den anderen?", wollte Takeru wissen und wandte den Blick an Reitas Hinterkopf, während Aoi gerade Ruki mit leiser Stimme warnen musste, als sie eine Treppe zu überwinden gedachten. "Die machen Panik, was erwartet ihr? Die haben mit einem ernst zu nehmenden Entführer gerechnet, von dem ich auch gedacht habe, das es schwerer wäre, ihn unter meine Kontrolle zu bringen. Jedenfalls wollen sie Morgen die Polizei einschalten, trotz Warnung und dann aus der Stadt fliehen. Gut, das ich euch noch rechtzeitig hier rausgeholfen habe!", lachte Reita stolz und schubste Zero triumphierend weiter. Aoi räusperte sich. "Ich will ja nicht an dir zweifeln, Rei, aber...", fing der Schwarzhaarige an und ließ seinen Blick demonstrativ Reitas Körper hinab wandern, was der Blonde nicht sehen konnte, da er noch immer viel zu sehr damit beschäftigt war, den Helden zu spielen. "Aber mit oder ohne dir, hätt' ich das auch gepackt.", beendete Aoi schließlich seinen ernst gemeinten Satz und zog grinsend an dem Reisverschluss des Kleides. Reita, dessen Ego nun angekratzt war, schlug Aois Hand brummend beiseite, nachdem er sich halb zu ihm umgedreht hatte. "Lass...! Ich hab kaum was drunter." Schmunzelnd verdrehte der Schwarzhaarige die Augen. "Hättest du daran gedacht, könntest du dich jetzt aus diese peinlichen Ding schälen." "Ja, danke Aoi... wirklich... Kratz nur noch mehr an meinem Ego...", maulte Reita beleidigt und schubste Zero weiter. "Aber mal weg von meiner wohl fehlgeschlagenden Heldentat und dem Fummel... Wo sind wir hier eigentlich?", wollte Reita wissen und sah sich, als sie an der frischen Luft angelangt waren, neugierig um, während Ruki, Takeru und Aoi sehnsüchtig die frische Luft einatmeten. Der Schwarzhaarige von ihnen war der Erste, der die Augen, die sie automatisch geschlossen hatten, wieder öffnete und sich umsah. "In der Nähe des Hafens, wie mir scheint." "Kein guter Ort, muss ich sagen, aber...", meinte Reita und hob schulterzuckend die Hände. "Jedem das Seine.", beendete er seine Aussage und stieß einen überraschten Laut aus, als Zero die Chance der Unachtsamkeit der anderen ausnutzen wollte, um sich davon zu stehlen. "Nix da. Hier geblieben!", donnerte Reita mit zusammengezogenen Brauen, holte die wenigen Schritte zwischen dem Entführer und sich auf und packte Zero am Kragen, um ihn zurückzuziehen. Überrumpelt tat er einen erstickten Laut kund, bevor er sich an die kurzzeitig eingeengte Gurgel fasste und sie sich rieb, nachdem Reita ihn wieder am Kragen entlassen hatte. Aois beunruhigter Blick lag kurz auf Zero, bevor er jedoch wieder abschwenkte und die Schultern straffte, um sich nicht von seinen Gefühlen leiten zu lassen. "Reita, ich würde sagen, du bringst Zero ins Gefängnis, während der Rest nach Hause geht? Dann kannst du doch eine Heldentat begehen." "Wie denn?", warf Ruki sofort ein und schob die Unterlippe vor. Das sein Einwand nicht nur wegen der Augenbinde kam, behielt er für sich. Warum musste auch unbedingt Reita diesen Mistkerl ins Gefängnis bringen?! Aber Takeru, er und Aoi waren ebenso schlecht... Konnte der Typ nicht allein ins Gefängnis gehen?! Ach nein... So blöd war er nun auch nicht. Reita musste wohl das gleiche denken, denn er sah so aus, als wäre er Hin und Her gerissen und sein Blick glitt immer wieder zu Ruki, der noch immer die Augenbinde tragen, damit Reita sich nicht in Grund und Boden schämen musste. War er spätestens eh tun müsste, wenn Takeru den anderen von dem Kleid erzählte... Zumindest schätzte er ihn so ein, wobei er sich natürlich auch irren konnte. Schwer seufzend ließ Aoi den Kopf sinken, während seine Hände sich widerstrebend ballten. "Gut... geht schon... Ich übernehm das..." Große Erleichterung überfiel den Bassisten und Ruki und Aoi sah ihnen deutlich an, wie die angespannten Schultern sanken und sich lockerten. "Na los... Ihr habt euch sicherlich einiges zu erzählen.", meinte Aoi mit einem Lächeln und blinzelte die aufkommenden Tränen fort, als die gestauten Emotionen aus ihm hervor drangen. Uruha müsse sich wohl noch ein wenig gedulden. Ruki, dessen Lippen bebten und nicht wussten, wie sie ihren Dank so herzlich ehrlich aussprechen mussten, um seine Dankbarkeit und Erleichterung darin auszudrücken. Dem Echo Aois Stimme folgend, das noch in seinem Kopf inne wohnte, schritt er vorsichtig auf den Schwarzhaarigen zu, der zu Rukis Unterstützung den Kleineren an sich zog, als er nah genug war, und umarmte Aoi. "Du könntest kein besserer Ersatz für mich an Uruhas Seite sein...", meinte Ruki gerührt und seufzte sehnsüchtig auf. "Boah hab ich das Knuddeln vermisst...", gestand er sich ein und kicherte. "Dann weißt du ja, was du den Rest des Tages machen musst, Rei, hm?", gluckste Aoi und wuschelte Ruki durch die Haare. Der Angesprochene hingegen, lächelte stolz zu seinen beiden Freunden hinüber. "Danke, Aoi. Dann komm, Ruki. Wir gegen jetzt nach Hause." "Au ja~", stimmte Ruki sehnsüchtig zu und spürte, wie Reita seine Hand nahm, die nun von Aoi ab ließ, so wie auch der Rest. Und wie Reita Ruki an sich nahm, nahm auch Aoi die Hände von Zero, um sie überraschend fest auf dessen Rücken an Ort und Stelle zu halten, sodass dieser einen überraschten Laut ausstieß, gefolgt von einem enttäuschten Seufzer. Er hatte schon geglaubt, er könne unter Aois Führung schneller entkommen... "Nichts da...", brummte Aoi und strich sich mit je einer Hand die Tränen aus dem Gesicht. Da spürte er auch schon die Hand seines besten Freundes auf der Schulter. "Wenn irgendwas ist, dann... ach mist!", fluchte Reita unfein, als ihm eine Tatsache einfiel. Aoi jedoch blickte ihn nur verwirrt an. "Ich hab mein Handy bei Saga gelassen! Vielleicht hätt' ich doch diese bescheuerte Handtasche mitnehmen sollen...", grummelte Reita und strich sich über sein Gesicht, während er genervt aufseufzte. Verstehend nickte der Schwarzhaarige und ließ seine Stirn für kurze Zeit an Reitas Schulter ruhen. "Ich schaff das schon, Rei. Und jetzt geh und sei lieb zu Ruki. Und hört auf euch zu streiten. Reicht mir, wenn der Stress in meiner Beziehung liegt... Und Saga wird damit schon nichts anfangen, außer vielleicht alle deine Kontakte durchzusehen und irgendwelche blöden Simsen zu verteilen. Die werden denken, du bist betrunken und damit hat sich das...", meinte Aoi neckend und sah grinsend auf. "Du hast dabei etwas wichtiges außer Acht gelassen, Yuu-chan." Verwundert hob Aoi die Brauen. Er wurde schon länger nicht mehr so von Reita genannt, doch er beschwerte sich auch nicht darüber. "Meine Eltern stehen auch in der Kontaktliste." "DAS... war mir entfallen. Ach der wird schon nichts damit anstellen und jetzt denk einfach nicht daran und macht euch noch einen schönen Tag." "Sehen wir uns Morgen?" "Hm... nein. Ich brauch etwas Zeit mit Uruha, denk ich..." "Ah... Wenn was ist, meld' dich, klar?! Und wenn er wieder-" "Rei, nun geh schon!", unterbrach ihn Aoi und schubste Reita halbherzig zu Ruki. Viel lieber hätte er ihn auch einmal in den Arm genommen, aber diese gehörten heute nur noch Ruki und das konnte Aoi gut nachvollziehen, zumal er Zero festhalten musste, damit dieser nicht floh. Reita grummelte nur etwas unmissverständliches, nahm sich jedoch wieder Rukis Hand an, die dieser wie einen rettenden Anker festhielt. "Soll ich dich tragen, Ru-chan?", schlug Reita liebevoll vor und drückte die Hand seines Freundes. "Ja~", antworte Ruki freudestrahlend und hob beide Arme zu Reita empor, welcher in Anbetracht des ihm bekannten kindlichen Getues grinsen musste. Dann jedoch beugte sich Reita drehte er dem Kleineren den Rücken zu und ging in die Kniebeuge hinunter, um Rukis Hände um seinen Hals zu legen, sich dessen Beine mit einem kräftigen Ruck um den Bauch zu schlingen und schließlich mit Ruki auf dem Rücken heimwärts ging. "Sag mal Rei~?" "Hm?" "Hast du wirklich ein Kleid an?" Doch Reita beantwortete diese Frage nicht und ging stur geradewegs weiter. "Ignorier mich nicht!", jammerte Ruki beleidigt, platzierte seine zum Schmollmund geformte Lippen in Reitas Nacken, holte tief Luft und pustete sie lautstark gegen die sensible Haut, die Reita auch gleich die Nackenhärchen zu Berge stehen ließ. Auch zog der Bassist den Kopf ein und hätte beinahe Rukis Beine losgelassen vor Schreck. "Ruki!", bellte er mir rauer Stimme und der Kleinere grinste frech. "Du weißt genau, das ich dort sensibel bin!" "Eben deshalb~", antworte Ruki frech und kicherte. "Na warte... wenn wir zu Hause sind... Dann kannst du was erleben!" "So~?", kicherte Ruki und kraulte seinem Kater mit ausgefahrenden Krallen den Nacken, was diesen sofort ruhiger werden ließ. Nur das Schnurren setzte nicht ein. Wäre ja noch schöner! Reita und schnurren... Ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest bis jetzt. Rukis Grinsen wurde breiter. Dann nahm er noch seine weitere Hand zur Hilfe und fuhr unter das Kinn des Bassisten, um ihn dort zu kraulen und ab und an leicht darüber zu kratzen. Er konnte nur erahnen, das Reitas Lippen sich zu einem zufriedenen Lächeln formten, denn bei ihm konnte man lange auf eine Bestätigung warten. "Was wäre, wenn ich genau darauf aus bin?", hauchte er deshalb ohne Umschweife in Reitas Ohr und zog anschließend mit den Zähnen an seinem Ohrläppchen. Das Reita gefiel was er tat, konnte er wiederum an dem unterdrückten Keuchen feststellen. So viel Genugtuung wollte er Ruki wohl nicht zukommen lassen. "Gib doch zu, das es dir gefällt, was ich tue...~ Warum so schüchtern?", kicherte Ruki herausfordernd und ließ seine Lippen hauchzart über die empfindliche Haut unter dem Ohr gleiten. "Ja verdammt, du-", fing Reita an und unterbrach sich durch ein unterdrücktes Aufstöhnen. "Ruki! Muss das hier vor allen Augen sein?!" "Vor meinen nicht. Warum gehst du auch direkt durch die Menschenmassen?", warf Ruki vorwurfsvoll und ein wenig schmollend zugleich ein, was Reitas aufseufzen ließ. Er musste arg mit sich ringen, Ruki nicht aus lauter Sehnsucht, Zuneigung und anfänglicher Erregung gegen die nächstbeste Wand zu pinnen. Zum Glück hatte er ein Kleid an. So konnte er, sofern Ruki seine Anmachen übertrieb, die deutlichen Anzeichen seiner Erregung verstecken. Freute er sich gerade darüber, ein Kleid zu tragen?! Kami, er musste aus diesem rosa Fummel! "Um etwas zu verhindern, was ich auf zu Hause verschieben möchte, wenn das Recht wäre." "Sag das doch gleich!", rief Ruki grinsend aus und gab seinen Reita, da er dessen verführerische Lippen nicht erreichen konnte, einen kleinen Vorgeschmack auf Späteres, in dem er sich in die Haut über Reitas Halsschlagader festsaugte, um ihm einen Stempel aufzudrücken. Was er nicht merkte war, die blitzartige Erregung, die Reita dabei direkt zwischen die Lenden schoss und ihn für einen Moment vorwärts taumeln ließ. "Ru!", zischte der Bassist und atmete merklich kurzatmiger. "Wenn du mich runterlassen und mir die Binde abnehmen würdest, könnten wir eher zu Hause sein~", schlug dieser, Reitas Proteste ignorierend, raunend in dessen Ohr vor, bevor er seine Zungenspitze in Reitas Ohrmuschel gleiten ließ. "Kami...", keuchte der Blonde, machte kehrt und ließ den Markt, den er zusammen mit Ruki erreicht hatte, hinter sich, um eine leere Gasse oder Straße aufzusuchen, um dann hinein zu eilen. "D-du legst es echt drauf an, was?!" "Was erwartest du? Ich hab Reita-Entzug!", verteidigte sich Ruki mit einer gespielt unschuldigen Schnute, die Reita jedoch nicht sehen konnte, da dieser gerade damit beschäftigt war, Ruki von seinem Rücken runter gleiten zu lassen, was dieser mit einem sehnsüchtigen Seufzen kommentierte, als sein Schritt über Reitas Hüfte hinweg glitt. "Ich steh ja auf Sex, aber werd' nicht wie Uru.", warnte der Bassist und wandte sich zu Ruki um, der bis eben noch eine Schnute gezogen hatte und nun lächelnd den Kopf schüttelte. "Nein, keine Sorge Rei. So nötig hab ich's nicht, zumal unsere Karriere unter solch einer psychischen Sucht leiden würde. Gerade jetzt, wo sie richtig anfängt." "Ich hoffe, das kriegt Ruha auch noch in den Schädel." "Wird er. Schließlich hängt seine und Aois Beziehung davon ab und jetzt lass uns aufhören, zu reden. Lass uns lieber Taten sprechen und nimm mir dieses Ding ab!", murrte Ruki leicht gereizt und stieß ein überraschtes Stöhnen aus, als sich ein Oberschenkel zwischen seine Beine drängte und ihn zurück gegen eine Mauer stolpern ließ. Doch anstatt sich zu beschweren, formten sich seine Lippen zu einem zufriedenen Grinsen. „Noch eines. Du sollst wissen, warum ich in diesem Kleid stecke. Ich habe es mir von Saga geliehen, damit ich entführt und zu dir gebracht werde, um dich zu befreien. Das hab ich also nur wegen dir und den beiden anderen getan und wenn du lachst, gibt es Sexentzug. Verstanden?!" "Ich liebe dich, Akira.", antwortete Ruki mit verträumt schief gelegten Kopf und streckte lächelnd seine Arme nach dem Bassisten aus, welcher ihm vorerst die Augenbinde entknotete, dann, kaum entblößte es Rukis Augen, die dieser aufgrund des Lichtes zusammen kneifen musste, pinnte er Rukis Handgelenke sanft aber doch bestimmend gegen die Mauer hinter ihm und beugte sich schlussendlich zu ihm hinunter, um ihn in einen sehnsüchtigen Kuss zu ziehen. Erleichtert aufseufzend verhakte Ruki seine Hände in Reitas Nacken und erwiderte den Kuss mit geschlossenen Augen und liebevoller Hingabe. Wie er diese Küsse doch vermisst hatte... +~+ Enttäuscht sackte Uruha mit ineinander verschränkten Armen und das Telefon noch in der einen Hand auf dem Tisch zusammen. Den Kopf hatte er auf seinem rechten Handgelenk gebettet und ein Auge lugte über den rechten Oberarm hinweg aus dem Fenster. Anschließend seufzte er schwer und schloss die Augen. Was nun? Man hatte ihn keine Auskunft über ihre ehemaligen oder jetzigen Patienten geben können und nun war Uruha ebenso schlau wie zuvor. Was könnte er nun noch versuchen? Aois Eltern anrufen? Eigentlich hatte er dies vermeiden wollen. Diesmal seufzte Uruha langgezogen auf. Hin und Hergerissen starrte er das Telefon in seinen Händen an. "Irgendwann werde ich sie eh kennen lernen müssen.", meinte er schließlich nach gefühlten Stunden und rief per Tastendruck das Telefonbuch des Telefons auf. Noch immer etwas verunsichert knabberte er auf seiner Unterlippe herum, während seine Augen über die Einträge huschten, bis er schließlich das gesuchte fand. "Oh... er hat noch einen Bruder... und eine Schwester.", fiel ihm auf und schmunzelte. Kopfschüttelnd seufzte er auf. "Wie viel wir noch nicht über den anderen wissen, ist doch immer wieder erstaunlich.", meinte Uruha, aber was sollte man auch erwarten, wenn man gerade mal eine Woche vielleicht zwei zusammen ist? Wenn diese Tatsache Uruha nicht so schmerzen würden, hätte er wohl jetzt über seine Naivität gelacht, doch stattdessen musste er über seine Dummheit schmunzeln. //Hätte ich nicht so viel Zeit damit verschwendet, ihn zu vergraulen, in dem ich ihn bedränge, wüsste ich vielleicht auch mehr über ihn.//, musste er sich eingestehen und biss sich auf die Unterlippe, bevor er die Nummer der Schwester wählte, die es vielleicht am ehesten aufnehmen würde, wenn er sich als Yuus Freund vorstellen würde. //Ich glaub, ich belass es erstmal bei einem guten Freund. Vielleicht mag Aoi nicht, das ich es ihnen mitteile und nicht er ihnen.//, dachte er und nickte leicht, für jedermann unsichtbar, da er noch immer in der Stille des Schlafzimmers saß. Weit entfernt von seinem Engel. Wieder seufzte er, da ihm das monotone Klingeln und dieser Umstand des Alleinseins zusetzte. "Moshi Moshi, Yura Shiroyama desu.", meldete sich endlich Aois Schwester zu Wort und ließ Uruha aus seinem Trübsal aufschrecken. "E-eh... Ja, hier spricht eh... ein Freund ihres Bruders.", fing der Blonde verunsichert an, atmete jedoch erleichtert auf, da die Schwester sehr symphatisch am Telefon klang. "Welcher?" "Eh... wie?" Yura kicherte. "Welchen Bruder meinen sie? Yuu oder-" "Yuu! Ja, ein Freund von Yuu.", unterbrach er sie und räusperte sich verlegen. „Entschuldigung." "Ach das ist schon okay, eh... Wie heißen sie noch gleich?" "O-oh, Kouyou desu.", stellte er sich nachträglich vor. "Habe ich wohl vergessen zu sagen." "Schön, sie kennen zu lernen, Kouyou-san." "Ja, ganz meinerseits." "Wie kann ich ihnen helfen?" "Sie können mich ruhig duzen, Yura-san." "Na wenn sie das auch machen würden?", kicherte Aois Schwester und Uruha musste lächeln. Das fing ja schon mal ganz gut an. "Gerne. Also warum ich anrufe. A- ich meine Yuu ist ähm... momentan unterwegs und da hab ich in seiner-" "Wo ist er denn?" "Eh... einkaufen. Ja, ein wenig einkaufen.", log Uruha und biss sich auf die Unterlippe. Er konnte ihr doch nicht sagen, das er entführt wurde, oder?! "Ihr wohnt also zusammen?", fragte sie interessiert und Uruha nickte, fügte dem ein zustimmendes "Hai" hinzu. "Davon hat Yuu gar nichts erzählt, aber der sagt in letzter Zeit ja eh nicht viel.", meinte sie und Uruha glaubte einen Ton des Schmollens heraushören zu können. "Er hat in den letzten Tagen auch viel zu tun gehabt.", verteidigte Uruha seinen Freund und hatte bereits ganz rote Wangen. //Mit mir.// "Hat er etwa einen neuen Job?" Uruha blinzelte. Sollte er es ihr verraten? Würde sie es gut finden? Er konnte sich nur zu gut an seine Eltern erinnern, als er auch nur erwähnt hätte, er würde gerne in einer Band eintreten. Das lag jetzt auch schon einige Jährchen zurück und seitdem hatte er dieses Thema nicht noch einmal erwähnt. Doch noch ehe er zu einem Entschluss kommen konnte, nahm sie ihm die Worte aus den Mund. "Hat er endlich eine passende Band gefunden?" Uruha fiel die Kinnlade herunter. Als er sich jedoch bewusst wurde, das Aois Schwester noch auf eine Antwort wartete, sammelte er seinen Kiefer wieder ein. "Ä-äh ja, aber behalte das bitte vorerst für dich." Nun musste Yura lachen. "Ich verstehe schon, wie du das meinst, aber meinem Bruder darf ich doch davon erzählen, oder?", fragte sie vergnügt und Uruha murmelte ein unsicheres "Hai." "Er hat Yuu schließlich das Gitarre spielen beigebracht. Der wird sich freuen. Wie schön. Bist du auch in dieser Band, Kouyou?" "Eh ja, aber ich wollte eigentlich-", versuchte Uruha auf sein eigentliches Anliegen Aufmerksam zu machen, doch sie unterbrach ihn einfach. "Ich bin sofort bei dir! Du bist doch bei Yuu in der Wohnung, oder?" "Ja, aber-" "Nichts da! Ich bin gleich bei dir und ich bring auch ein paar Kekse mit, okay? Die habe ich gerade erst gebacken. Wenn mein Brüderchen kommt, muss das gefeiert werden." "NEIN!", unterbrach sie Uruha panisch und schluckte anschließend schwer. "Hab ich was Falsches gesagt?" "Eh... Nein. Tut mir Leid Yura, aber... das hätte ich eigentlich nicht sagen sollen. Das wollte er sicherlich selber verkünden, aber ich ruf auch aus einem ganz anderen Grund an." "Okay. Gut, du hast sicherlich Recht. Ich bin eben viel zu neugierig. Tut mir Leid. Dann schieß mal los." Erleichtert sackte Uruha auf dem Stuhl zusammen. „Also was ich eigentlich wissen wollte ist, ob Yuu irgendeine Krankheit hat? Eine... na ja... eine... psychische?", druckste er verlegen und schloss die Augen. Abwartend und doch gespannt saß er angespannt auf dem Stuhl, während sich seine freie Hand in den Sitz verkrampfte. Eine angespannte Stille entstand zwischen den beiden und Uruha war schon kurz davor, das ganze in einem Scherz enden zu lassen, sie beide und vor allem seine Nerven zu entlasten, als sich Yura plötzlich etwas verunsichert meldete. "Hat er sich denn etwas seltsam benommen?", fragte sie vorsichtig und Uruha setzte sich abrupt auf. Also doch! "Ich kann mich an nichts dergleichen erinnern, aber wie ich vorhin sagen wollte, habe ich einen alten Arzneizettel in seiner Schublade entdeckt. Natürlich habe ich darin nichts zu suchen, aber ich war eben... auch neugierig. Und jedenfalls bin ich darauf gestoßen und nun quält mich diese Frage. Ich würde gerne wissen, wie ich ihm helfen kann, sofern irgendetwas ist und die Band muss natürlich auch darauf vorbereitet werden.", meinte er mit möglichst ernster und geschäftlicher Stimme. "I-ich verstehe.", seufzte Yura mit leicht angefressener Stimme und plötzlich tat ihm seine eigene Kälte weh. //Ich hoffe, ich kann bald ehrlich zu ihr sein. Dieses halbherzige Interesse tut nicht nur ihr weh.// "Bitte wirf ihn nicht deswegen aus der Band, ja Kouyou? Bitte, das ist doch Yuu's sehnlichster Traum!" Uruhas Augen wurden groß. "K-keine Frage! Natürlich bleibt er! Tut mir Leid, wenn das gerade so geklungen hat!" Als er Aois Schwester erleichtert aufatmen hörte, löste sich auch Uruhas Spannung wieder und am liebsten hätte er Yura in den Arm genommen. "Also...?", fragte er mit leicht erhöhter Stimme nach und räusperte sich. "Es ist so, das...", fing sie an und seufzte erneut. "Hm?" "Vor einigen Jahren war unsere Oma verstorben, die Yuu über alles geliebt hatte und irgendwie geschah dabei auch irgendetwas tief in ihm. So meinte es zumindest der Psychologe. Doch die Auswirkungen kommen meist nur ans Tageslicht, wenn sich seine Emotionen stauen, sprich wenn er Angst hat oder bedrängt wird. Es kann aber auch auftreten, wenn er glücklich ist. Allerdings ist das letzte Auftreten fünf Jahre her! Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, Kouyou, wenn du selber schon meinst, das dir nichts aufgefallen ist." "Kami... Das kommt darauf an, wie lange diese Zustände andauern?" "Das kann unterschiedlich sein. Von wenigen Minuten, Stunden oder sogar Tagen kann er davon betroffen sein." "Na dann könnte es doch sein...", fing Uruha nachdenklich an und wurde immer weißer im Gesicht. //Bedrängen...? Angstzustände...?! FUCK!// "Dann könnte was sein?", nahm Yura den Satz wieder auf. "Das mir diese Veränderungen nicht aufgefallen sind, weil sie auftraten, als ich nicht dabei war? Wie äußern sich diese Zustände?" "Das kann gut möglich sein, aber, wie ich schon sagte, ist das letzte Auftreten jetzt fünf Jahre her und der Psychologe meinte auch, das er wieder gesund ist!", versuchte Yura die Möglichkeit der erneuten Störung herunter zu spielen. "Wie treten diese Zustände auf, Yura?", wiederholte Uruha und ignorierte ihren Protest. "Hm... Durch Halluzinationen z.B. Einmal hat er seine Gitarre für Oma gehalten und sie fast eine Woche nicht losgelassen! Wir mussten ihn krank schreiben, weil er so nicht zur Schule gehen konnte und waschen konnten wir ihn nicht, weil er Oma nicht im Wasser ertrinken lassen wollte! Sie konnte nicht schwimmen, musst du wissen. Das war schrecklich.", meinte sie und Uruha konnte hören, wie sie mit den Tränen kämpfen musste, als die Erinnerungen wieder aufkamen. "Am liebsten hätte ich ihm auch geglaubt, das es Oma wäre, aber das war sie nicht..." "Das tut mir Leid, Yura.", meinte Uruha ehrlich mitfühlend. "Wir können von Glück reden, wenn es nur solche Störungen sind.", fügte er tröstend hinzu, doch für Yura war das gar nicht tröstend. "Wie meinst du das?! Unter Glück verstehe ich was anderes!" "Yura, bitte hör mir zu. Es hätte ihn schlimmer erwischen können." Jetzt hörte sich Aois Schwester aufgebracht an, oder eher entrüstet, was Uruha gut nachvollziehen konnte. "Wie meinst du das?" Kennst du dich damit etwa aus, oder woher willst du das wissen?" "Ich bin... ich meine, ich war Arzt. So gut wie zumindest, aber ich kenne mich etwas aus. Wenn ich meine, es hätte ihn schlimmer erwischen können, dann meine ich das auch so. Halluzinationen sind noch die erträglicheren Erscheinungen der Krankheit. Er hätte auch Denk- oder Wahnstörungen haben können. Die sind meist schlimmer. Zumindest nach meiner Erfahrung." "Das hört sich wirklich nicht schön an. Vielleicht hast du Recht...", meinte sie nachdenklich und seufzte schwer. "Tut mir Leid, das ich dich angefahren habe." "War verständlich." "Darf ich dich um etwas bitten, Kouyou?" "Ja, natürlich." "Danke. Wenn Yuu nach Hause kommt, ruf mich bitte an. Ich will ihn sprechen. Ich mache mir sorgen. Jetzt wo du mir davon erzählst. Außerdem würde ich ihn gerne wieder sehen und dich natürlich auch." "Gerne. Ich danke dir, das du mir etwas helfen konntest." "Wenn es um meine Familie geht, steh ich dir gerne zur Verfügung. Kümmere dich gut um ihn, ja?" Jetzt wurde Uruha doch wieder rot. "Na klar, mach ich. Keine Sorge. Ich werde mein Bestes geben. Und wenn wirklich etwas ist, dann schick ich ihn zu einem Psychologen. Einfach so zum Test, okay? Damit das Problem vorgebeugt wird." "Ich danke dir. Tu das bitte." "Dann bis später, hoffe ich. Vergiss Aois Schwesterchen nicht, hai?" "Nein, tu ich nicht.", meinte Uruha und ließ den Blick auf die Tischplatte vor sich sinken. "Yura?" "Hm? Kommt er gerade?" "Nein...", murmelte Uruha angefressen und stützte seinen Kopf mit der Hand ab. Die langen Haare fielen ihm ins Gesicht. "Es kann sein, das er anschließend oder wir anschließend noch zu einer Bandprobe müssen und ich dich heute Abend erst anrufen kann oder Morgen. Je nachdem, wie spät es wird." "Ähm... gut, dann viel Spaß noch, aber sag ihm, das ich ihn sprechen möchte, okay? Sei so lieb, ja?" "Ja." "Danke. Dann mach's gut, Kouyou." "Bye." Seufzend ließ Uruha das Telefon sinken und drückte Aois Schwester weg. "Was ist, wenn er Morgen auch nicht wieder zu Hause ist...?", fragte er sich niedergeschlagen und fuhr über sein Gesicht. "Wie viele Ausreden muss ich mir noch ausdenken...?" +~+ "Hey Masato~ Ich-" "TAKERUUUUUUUUUUUU?????!!!!!!!! WIE GEHT'S DIR??!!", unterbrach ihn Masato und ließ Aoi zum ihm sehen, der bis eben noch in einem Gespräch mit einem Polizisten vertieft war, so laut drang Masatos Stimme durch den Telefonhörer der Polizeistation. Takeru musste lachen. "Bevor oder nachdem du mein Ohr vergewaltigt hast?!" "Tut mir Leid~", nuschelte Masato aufgebracht, doch allzu lange konnte er sich nicht zurückhalten. Auch Chiyu lauschte angespannt ihrem Wortwechsel. Über Takerus Wortwahl war selbst er überrascht. "Was hat dieser Psyche mit dir gemacht, das du dieses Wort in den Mund nimmst?" "Darf ich das nicht sagen?", fragte Takeru irritiert und legte den Kopf schief. Bevor Masato und Takeru noch in einer endlosen Diskussion über: Was darf ein Takeru und was darf er nicht, ausbrachen, übernahm Chiyu unter Proteste Masatos das Gespräch. "Um Masatos Gedanken zusammen zufassen: es ist ungewöhnlich, aber man kann sich an alles gewöhnen. Wie geht es dir, Takeru? Und wo befindest du dich gerade? Ich glaube, Masato versucht dir gerade durch Kunststückchen weis zu machen, das er dich sehen will, was allerdings nur ich sehen kann. Geht es dir gut, Schatz?", fragte Chiyu irritiert und besorgt, und gab einen überraschten Laut von sich, als Masato ihm den Telefonhörer aus der Hand riss. "WO BIST DU TAKERU?! BEWEG DICH NICHT VON DER STELLE! WIR SIND GLEICH DA! UND WENN DIESER PSYCHO IN DER NÄHE IST, KANN DER WAS ERLEBEN!!" Breit grinsend und vergnügt den Kopf hin und her bewegend, sah Takeru Löcher in die Luft. Das Telefon, welches er sich geliehen hatte, weit von sich gestreckt. Als das Schreien abgeklungen war, traute er sich, es sich wieder näher ans Ohr zu halten. "Mir geht es gut. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Und ich bin der Polizei. Und der lustige Entführer sieht schon ganz ängstlich hier her.", kicherte Takeru und erntete ein verwirrtes "HÄÄÄÄÄÄ???!" seitens Masato, der nun mit Chiyu um den Telefonhörer kämpfen musste. "Jetzt- Ohhh maaaan!!", regte sich Masato auf und verschränkte schmollend die Arme, weil er gegen Chiyu verloren hatte, der grinsend in Masatos aufgeplusterte Wange piekte. "Warum lustig?" "Hm... weiß nicht. Er ist nur eben ein schlechter Entführer. Tut mir Leid, Zero." "Nyaa~ Stimmt schon...", grummelte dieser niedergeschlagen und sah zu Aoi auf, der ihn pattete. "Dann sei lieb zu den anderen Insassen, ja? Dann kommst du auch bald wieder raus und kannst bestimmt deinen Bruder finden. Nur eben... anders das nächste Mal, okay?" Zero nickte und seufzte. "Besuchst du mich?", wollte er wissen und sah hoffend auf. "Eh... Das kann ich dir nicht versprechen. Ich habe viel zu tun, musst du wissen." "Schade. Dann hättest du mir wieder Witze erzählen können." "Aber ich habe dir doch schon gesagt, das ich nicht weiß, was du meinst. Ich habe dir nie welche erzählt!", meinte Aoi irritiert und legte den Kopf schief. "Okay, das reicht. Gehen Sie bitte nach Hause. Wir danken ihnen für ihre Kooperation und wenn doch etwas ist, dann rufen sie uns an. Und nehmen sie bitte ihren blonden Freund mit.", wurde Aoi von einem der Polizisten gebeten und Aoi hob die Hand zum Abschied, während Zero auch schon fortgeführt wurde. "Ja, kein Problem. Vielen Dank." "Wir haben zu danken.", meinte der Polizist noch und nickte ihm zu, bevor auch er verschwand. Unschlüssig drehte sich Aoi um. Was sollte er wann für Witze erzählt haben? Schulterzuckend näherte er sich Takeru und tippte ihm auf die Schulter. "Können wir?" Takeru, der das Telefon bereits wieder aufgehangen hatte und nun gelangweilt die Steine der Mauer zählte, die sie umgaben, erschrak leicht und legte den Kopf so nach hinten, das er Aoi anschauen konnte, der verwirrt die Brauen hob. "Ich kann nicht weg." "Möchtest du nicht nach Hause? Oder ins Café?" "Doch, aber Masato und Chiyu meinten, ich solle mich nicht von der Stelle bewegen. Sie werden wohl gleich herkommen." "Und das nimmst du natürlich wortwörtlich, ne?", fragte Aoi und schmunzelte. Grinsend nickte der Weißblonde. "Meinst du, ob ich mich umdrehen darf?" "Natürlich. Warum fragst du?" "Ich würd' mich ja praktisch von der Stelle bewegen." Aoi seufzte. "Ja, darfst du.", meinte er eindringlicher. "Schön.", sagte Takeru lächelnd, hob den Kopf in die Senkrechte, drehte sich um und umarmte Aoi stürmisch, sodass dieser zurückstolperte, was Takeru aufquiteschen ließ. "Jetzt hab ich mich noch mehr fort bewegt!", meinte er mit leichtem Schrecken in der Stimme und erhielt eine sanfte Kopfnuss seitens Aoi, der jedoch lachen musste. "Spaßvogel." "Rabe.", kicherte Takeru vergnügt. "Hä?" "Schwarz, schön und klug." "Na na, lass das mal nicht Yuji hören." "Warum Yuji?", fragte Takeru verwirrt und Aoi biss sich ertappt auf die Unterlippe. "Ich meinte Uruha. Ja, nur Uruha." "Ach der wird mir zustimmen!", kicherte Takeru wieder und überhörte Aois erleichtertes Aufseufzen. "Ja, da hast du vielleicht recht. Willst du nun weiter so verharren, oder lässt du mich auch wieder los?" "Ungern, aber ja.", antwortet Takeru, gab Aoi ein Küsschen auf die Wange und lockerte schließlich seine Umklammerung. Aoi, der sich leicht grinsend die Wange hielt und Takeru durch die Haare wuschelte, grinste. "Na dann...~ Wir sehen uns." "Hai." "Und vergiss nicht, Yuji Bescheid zu sagen. Der wird sich freuen." "Werd' ich nicht, versprochen.", meinte Takeru und hob den ausgestreckten Daumen. Etwas erheiterter Grinsend wandte sich Aoi schließlich von dem Energiebündel ab und verließ das Polizeigebäude. Er musste schleunigst zu Uruha! "DA! SIEHST DU, WAS ICH SEHE?!" "Jetzt schrei doch nicht schon wieder so laut, Masato! Natürlich hab ich Aoi gesehen. Ich bin ja nicht blind!" "ICH SCHREI NICHT!", schrie Masato genervt. "Doch, tust du. Warte mal eben...", meinte Chiyu, hielt mitten in der Bewegung inne, krallte sich Masatos Handgelenk und riss ihn zurück direkt in seine Arme. Masato gab nur ein überraschtes Quiecken von sich. "Das hilft immer gegen Hysterik...", fügte er noch hinzu und küsste Masato, was diesen die Augen zunächst aufreißen ließ, bevor er rot anlief und schließlich wie Butter in Chiyus Armen werden ließ. Aoi, der irritiert näher getreten war, stand nun neben den beiden und legte den Kopf schief. "Scheint wirklich zu helfen.", schlussfolgerte Aoi grinsend und fühlte sich EIN WENIG(!) ignoriert... Dann entließ Chiyu seinen Masato wieder, der verträumt die Augen aufschlug und als er nach diesem atemberaubenden Kuss sehen musste, wie Chiyu nun Aoi in die Arme schloss, murrte er auf. "Hey ~! Ich will auch!" "Dann eben Gruppenkuscheln.", meinte Chiyu belustigt und riss Masato an sich und Aoi, der in dem Knäul an Leibern leise auflachen musste. "Und dir geht es gut?", fragte schließlich Masato und lächelte Aoi aufmunternd zu, welcher ebenso lächelnd nickte. "Hai. Ich hoffe, wir haben euch nicht allzu große Sorgen bereitet...?" "Und ob! Panik haben wir geschoben! Ich glaub, das waren die schrecklichstem Stunden seit langem!", meinte Masato und schüttelte den Kopf. "Lasst euch ja nie wieder entführen, ja?!" "Masato, sie konnten doch nichts dafür.", warf Chiyu ein und rollte mit den Augen. "Jaaa~ Ich meine ja nur!", versuchte dieser sich daraufhin zu rechtfertigen und musste dann ebenfalls grinsen. Er führte sich auf, wie eine Mutter, die ihre Kinder verloren und dann wiedergefunden hat. Apropos Kind verloren... "Ist Takeru noch bei der Polizei?", wollte Masato wissen und löste die Gruppenumarmung. "Ja, ist er.", bestätigte Aoi lächelnd und nickte zum Abschied, als Chiyu ihm die Hand auf die Schulter legte, um anschließend der Staubwolke namens Masato hinterher zu laufen. "Verrückt, aber liebenswürdig...", murmelte Aoi und wandte sich ab, um den Nachhauseweg anzutreten. +~+ "Endlich sind wir zu Hause.", seufzte Yuji erleichtert, schloss die Tür hinter sich und machte dem Hund die Leine ab. Kaum hatte er dieses Wunder vollbracht, was bei dem quirligen Tier gar nicht so einfach war, erkundete dieser seine Wohnung und ließ Yuji alleine im Flur zurück. "Und lass meine Möbel ganz!", rief er ihm noch hinterher, ehe er seinen Schlüsselbund auf der Kommode ablegte und in die Küche schlürfte, wo die ganzen Hundeutensilien abgelegt worden waren. Prüfend öffnete Yuji nacheinander die Tüten. "Ganz schön viele Sachen für einen kleinen Hund.", murmelte er, gähnte herzhaft und fischte anschließend aus einer der Tüten den Fressnapf und die Trinkschalte heraus, die er beide neben dem Hundekörbchen abstellte. //Ich hoffe nur, Takeru hat ihn wenigstens erzogen.//, dachte er nahm nun auch das Hundefutter zur Hand, um neugierg auf die Verpackung zu schauen. "Gibt es eine mindest Grammzahl, die man den Hunden geben sollte, oder woher weiß man, wie viel die Kleinen bekommen oder wie viel die Großen?", fragte er sich und fand nichts dergleichen. "Hm... na dann...", murmelte er und kippte die Futterschale voll mit Hundefutter. "Mit der Methode, kann sich jeder kleine Hund ganz groß fühlen.", sagte er und musste grinsen. Warum "Monster" allerdings nicht kam, wunderte ihn. Kamen Hunde sonst nicht immer, wenn man die Hundefutterverpackung auch nur schüttelte? Warum machte Takerus Hund also wieder eine Ausnahme? Yuji seufzte. //Dann hat er wohl einfach kein Hunger. Oder vielleicht schmeckt ihm auch gerade ein Schuh von mir.//, überlegte er und überlegte weiter, wo er die Packung verstecken sollte. //Alles, was sich deutlich über seinem Kopf befindet, müsste unerreichbar für ihn sein. Also praktisch alles in der Küche, bis auf den Boden.//, musste er beim Drehen in der Küche feststellen und grinste fies. "Das Leben eines Hundes kann sooo gemein sein.", meinte er mit einer Singsangstimme und tänzelte etwas träge aus der Küche. "Monster~", rief er den Kleinen und durchsuchte die Räume nach ihm. Doch anscheinend sah er nicht genau hin, denn finden tat er ihn nirgends. "Komm schon raus, wo immer du auch bist~ Ich tu dir auch nichts." //Wenn du nichts angeknabbert hast.//, fügte er dem in Gedanken hinzu und sah unter dem Wohnzimmertisch nach. Anschließend ging er auf die Knie, um unter dem Sofa nachzusehen. "Wo ist er denn jetzt...", murmelte er verwirrt und richtete sich auf. Nachdenklich legte er den Kopf schief. "Okay... Was würde ein Takeru an meiner Stelle tun?", fragte er sich, doch eine Antwort wusste er darauf selbst nach weiterer verstrichener Denkzeit nicht. //Dafür kenne ich ihn zu wenig.// "Hm...~ Takeru mags bunt. Au ja~ Das tut er. Vielleicht hat das Herrchen auch auf den Hund abgefärbt? Aber... bunt gefärbt ist er nicht.", erinnerte er sich, schmunzelte und musste auflachen. "Na klar, der Hund springt ja auch freiwillig in einen Farbtopf! ... Obwohl...~", meinte Yuji und legte den Zeigefinger seiner Rechten nachdenklich auf seine Lippen, während er versuchte sich das Szenario vorzustellen. "Also jetzt bekomm ich Angst.", gab er schließlich offen zu und ließ seinen Blick noch einmal durch den Raum wandern. Die Ohren hatte er gespitzt. //Ich muss ihn finden und am besten die ganze Zeit im Auge behalten, damit er auch ja nichts Dummes anstellt!// "Okay, mal sehen, wer von uns schlauer ist.", sagte Yuji kampfeslustig und ging raschen Schrittes auf seine DVD-Sammlung zu. "Was haben wir denn hier buntes, quietschiges,...", zählte er das auf, was er jetzt dringend brauchte und ging seine CD's durch. "Die CD's meines Bruders habe ich ja immer noch!", fiel ihm auf und ging diese durch, die gleich nach seinen aufgereiht waren. "Wow! Die sehen bunt aus! お遊戯ゎが魔々団×【PaRADEiS】Also gut, Jungs. Holt mir das Monster hier her.", sagte er zu den Musikern auf dem Cover und legte die CD ein. Und während die Musik abspielte, lauerte Yuji neben der Tür zur Wohnstube. Und wartete... Und wartete... Da kam das "Monster" hinein getabst und schliff sein Orca Kuscheltier mit sich! Yuji jammerte entsetzt auf. "Mein Orca! Du Monster! Gib ihn mir wieder! Wehe du beißt ihm die Flosse ab!", stieß er angesäuert aus und stürzte sich auf den kleinen Chihuahua, der so schnell ihn seine kleinen Beinchen tragen konnte, aus seiner Schussweite lief, dabei das Kuscheltier hinter sich lassend. Wenigstens etwas, worüber sich Yuji gerade freuen konnte. "Iehh... Jetzt bist du ganz angesabbert!", jammerte er weiter und drückte den Orca leicht angewidert, dennoch an sich. "Das wirst du mir büßen! Einen Orca greift man doch nicht an! Die armen Tiere... Die sind im Gegensatz zu dir total knuffig und gutartig.", verteidigte er sein Lieblingstier und streckte dem Hund, der ihn mit seinen großen Kulleraugen ansah, die Zunge raus. "Pah, ich geh jetzt Orcas knuddeln. Hab keine Lust mehr auf solche Monster wie dich...", meinte Yuji erschöpft, ließ den Orca, der an seine Brust gepresst wurde, nicht los, als er dem Kleinen näher kam, um die Musik abzustellen. "Bevor du dich entschuldigst, brauchst du auch gar nicht erst bei mir ankommen. Wenn Takeru wieder da ist, kann er dich gerne knuddeln. Ich schmolle.", beschloss er und wandte sich erhobenen Hauptes von dem kleinen Chihuahua ab. Das dieser Yuji folgte, nahm dieser gar nicht für wahr. Viel zu sehr war dieser damit beschäftigt, seinen Kuscheltier beruhigende Worte zuzuflüstern und die angeknabberte Flosse zu tätcheln. Anstatt geradewegs ins Schlafzimmer zu marschieren, schließlich war er immer noch hundemüde, bog Yuji in sein Badezimmer ein, um aus einem der Hängeschränke Verbandszeug zu holen. "Halte durch, Orca. Yuji rettet dich. Und danach ruhen wir uns zusammen aus, ja?", schlug er lächelnd vor und legte den Verband um die schwer betroffende Flosse. "Hoffentlich muss da kein Arzt dran. Ich kann doch nicht nähen.", jammerte Yuji leise und seufzte auf. +~+ Uruha, der inzwischen aufgelöst vor Verzweiflung und Hilflosigkeit seine Sachen zusammenpackte, um zunächst aus Vorsicht zu seinen Eltern zu fahren, ließ während er dies tat, und überhaupt nicht wusste, was er sich überhaupt aus seinem Kleiderschrank nahm, seinen aufgelösten Blick durch's Zimmer wandern, an dem so viele Erinnerungen an Aoi hingen, wie in keinem anderen Raum. Natürlich... Schließlich hatten sie wohl mehr Zeit in diesem Zimmer als in all den anderen Zimmern verbracht, mit Ausnahme des Badezimmers. Wütend schürzte Uruha die Lippen. "Ich bin wirklich ein schlechter Freund...", meinte er und rieb sich die schmerzenden Augen, wonach er auf den Haufen von Wäsche in seinem Koffer starrte. "Da ist ja mein halber Kleiderschrank drin!", fiel ihm auf leerte ihn wieder, um ihn erneut zu füllen. Doch wieder drifteten seine Gedanken während des packens ab, was ihn, als er den erneuten Wäscheberg sah, entgültig aufgeben ließ. Leise auffluchend, ließ er sich neben dem nun wieder ungefüllten Koffer fallen. "Es bringt doch nichts... Warum auch verstecken? Wenn der Typ es wagen sollte, Aois Wohnung aufzusuchen, bekommt er es mit mir zu tun! So schwer... kann das doch nicht sein... Ich werde ihn rächen, ja!“, beschloss Uruha, jedoch war sein Gesichtsausdruck weniger entschlossen, als seine Wort es waren. Unsicherheit stand ihn in den Augen geschrieben und nur mit Mühe, erhob er sich wieder, ächzte vor Anstrengung dabei auf, und begab sich in die Küche, um ein großes Messer aus einer der Schubladen zu nehmen, womit er sich verteidigen würde. Das Messer mit der flachen Seite an seine Brust gepresst, ging Uruha langsamen Schrittes zur Tür und lehnte sich gleich daneben gegen die Wand. "Er soll nur kommen...", murmelte Uruha und starrte mit immer häufiger schlagenden Lidern die gegenüberliegende Wand an. //Du musst wach bleiben, Uruha! Schlafend kannst du Aoi nicht rächen!//, sagte er sich immer wieder in Gedanken und merkte nicht, wie er immer mehr die Kontrolle über seine müden Glieder und seines müden Geistes verlor und schließlich, an der Wand hinabrutschend, gegen seinen Willen einschlief. Glücklicherweise fiel das Messer neben ihm zu Boden und verletzte ihn nicht. ~+~ Reita und Ruki hatten sich währenddessen mit viel Mühe voneinander lösen können, um ein bessere Plätzchen aufzusuchen, an dem sie intim werden konnten. Denn das sie es wollten, war ihnen anzusehen. Und damit meine ich nicht die leicht verschwitzen Gesichter, die vom Wind zerzausten Haare oder das kurzatmige Atmen der beiden. Nein, das kam allein von der Schnelligkeit, mit der sie sich in ihr gemeinsames Domizil bewegt hatten. Wenn es nach Ruki gegangen wär, wäre ihm auch eine öffentliche Toilette recht gewesen, doch von so etwas wollte Reita nichts hören. Steckte in ihm vielleicht doch ein kleiner Romantiker, der es lieber gemütlich hatte, als sich in Gefahr zu geben? Oder lag es an seinem bloßem Schamgefühl, nicht offen Preis geben zu wollen, einen Mann zu lieben? Ruki wusste es nicht, aber vielleicht würde es eines Tages herausfinden? Es in Erfahrung zu bringen, war durchaus verlockend...~ Aber wenn es tatsächlich daran lag, das er ein Mann war, dann würde er ihm eins blasen! Und das in aller Öffentlichkeit zu tun, damit hatte er kein Problem! Sollte doch jeder wissen, was seine Vorlieben waren! Und was Reita dann zu seiner Verteidigung bringen würde...! Das müsste schon ein richtig guter Grund sein! Beinahe hätte Ruki bekräftigend genickt, um seine Worte zu untermauern und seine Entschlossenheit darüber hervorzuheben, als ihm selbst ein guter Grund dafür einfiel. //Die Band!// Wie konnte er nur daran nicht denken? Doch viel Zeit zum nachdenken blieb ihm nicht. Kaum hatten Reita und er ihre gemeinsame Wohnung betreten, hatte der Größere die Tür hinter sich ins Schloss fallen lassen, hätte sich am liebsten das Kleid in Fetzen von sich gerissen und ihn, Ruki, gegen die nächstbeste Wand zu pinnen, was sich ja ganz einfach vorstellen ließ, doch ganz so einfach war es eben nicht, wie Reita feststellen musste, der versuchte, den Reißverschluss des Kleides mit den eigenen Armen zu erreichen. Um Reita aus dieser Misère zu befreien, verkniff er sich sein drängendes Lachen, ging in gemächlichen, abschätzbaren Schritten auf sein Opfer zu, packte es an der Hüfte und schob Reita, der überraschend nach vorne stolperte, auf die ihm gegenüberliegende Wand zu. "Geht das auch sanfter? Wäre nett, wenn du mir aus dem Kleid helfen könntest.", meinte Reita und wollte sich von der Wand abstützen, als Ruki ihn durch einen Schub seines Fußes in den Rücken, wieder gegen die Wand drängte. Lasziv grinsend musterte dieser den Blonden, der allmählich begriff, worum es Ruki ging. Und es kostete ihm reichlich Überwindung, ihm die folgenden Worte zu sagen: "Hast du vor, deinen Freund von hinten im pinken Loilta Kleidchen zu vögeln, oder lässt du mich heute noch aus diesem Ding raus?!", kam es etwas grimmiger raus, als er es vorgehabt hatte und wartete schließlich auf Rukis Reaktion ab. Mit zur Mitte hingebogenen Brauen, immer noch etwas kurzatmigeren Zügen und aufgeregt schlagendem Herzen, schloss der Blonde die Augen und lehnte seine glühende Stirn gegen die kühle Wand. Seine Hände hatten sich unsicher zu Fäusten geballt. //Du ziehst das jetzt durch!//, trichterte er sich immer wieder ein und blieb stumm. Wann sagte Ruki denn endlich was?! Hatte er sich gerade zum Deppen gemacht?! Stand er vielleicht gar nicht mehr hinter ihm?! Nein, da war der Blick, der ihn die Nackenhärchen zu Berge stehen ließ. Also war sein kurzer Freund noch da, hatte es aber aufgegeben, ihn gegen die Wand zu drängen. Wollte er gar nicht mehr? War der Wille, auch einmal nicht derjenige zu sein, der einstecken musste, nur vorgespielt gewesen?! Hatte er sich umsonst so sehr damit beschäftigt und mit sich geringt?! "Ru... nun sag was, oder wir lassen es bleiben...", drohte er enttäuscht und wollte sich schon von der Wand abdrücken und sich Ruki zuwenden, um sich ganz von diesem abzuwenden, als er plötzlich zwei Arme spürte, die sich um seine Taille legten und einen warmen Körper, der sich an ihn presste und leicht zitterte. Überrascht riss Reita den Mund auf, schloss ihn jedoch wieder, als ihm keine gescheihten Worte einfielen, und legte stattdessen nur zögerlich seine Hände auf die Rukis. "Bist du dir sicher?", fragte der Kleinere nach gefühlten Stunden, in denen Reita die sich so sehr gesehnte Nähe gefallen ließ und sie schweigend genoss, und riss Reita damit aus seinen Gedanken, die er noch immer zu ordnen versuchte. Es würde geschehen... Das, wovor er doch eigentlich Angst hatte. Die ganze Zeit schon über und sich nie getraut hatte, Ruki davon zu erzählen. Doch wenn er noch länger stur geblieben wäre, hätte er damit rechnen müssen, ihn zu verlieren und das wollte er nicht länger riskieren. Die Streitereien hatten bereits genug an seinen Nerven gezerrt und er verdankte es allein Ruki, das die Beziehung noch bestand, da dieser immer wieder nachgegeben und zu ihm zurückgekehrt war. Nun musste er etwas dafür tun. Das hatte er einsehen müssen, bevor Ruki entführt wurde. Nur wurde dieser Gedanke durch dessen Entführung nur noch verstärkt. Er wollte ihn nicht verlieren! "Ja, das bin ich. Denke ich...", fügte er trotzdem seinem Entschluss hinzu, um seine Unsicherheit auszudrücken, die Ruki nicht verborgen blieb. Langsam löste sich die Arme um seiner Taille. Stattdessen bewegten sie Reita dazu, sich Ruki zuzuwenden, in dessen Augen so viel Zuneigung lag, das es Reita schier die Sprache verschlug. //Zum Glück weiß er nicht, was ich denke... Süüüüüß~!//, beschrieb er ihn und musste lächeln. Doch anstatt mit ihm zu lächeln, wurde Rukis Blick misstrauisch. "Und wehe du verarschst mich...~", warnte er Reita, welcher kurz auflachen musste. Jedoch erstickte sein Auflachen schnell, als er Rukis ernstes Gesicht sah. Upps... Reita räusperte sich. Wurde wieder ernst und schüttelte den Kopf. "Wenn ich versuchen sollte, den Spieß wieder umzudrehen und mein Wort zu brechen, dann schlag mich." Rukis Brauen hoben sich. "Du stehst auf BDSM?" "Öh... Denk dir einfach 'ne Strafe aus.", verbesserte sich der Bassist und fuhr sich ein wenig verlegen durch die Haare. Er sollte aufpassen, was er sagte. Wenige Sekunden lang wurde er noch misstrauisch beäugt, bis Reita dann von Ruki an die Hand genommen und in Richtung Schlafzimmer gezogen wurde. "Aber... NICHT in diesem Kleid!", betonte Reita nochmal und Ruki musste grinsen. "Hast du Angst, das du's danach nicht mehr anziehen kannst?" Der Größere erwiderte mit einem Knurren. Dann seufzte er genervt auf und schüttelte den Kopf. "Saga wird mir den Hals umdrehen, wenn auch nur irgendetwas daran kaputt ist.", gestand er schließlich und Ruki wandte verwirrt den Kopf um. "Und was ist mit den Schuhen?" Leise fluchte Reita auf. Da hatte wohl jemand etwas wichtiges außer Acht gelassen... "Okay, er bringt mich so oder so um. Trotzdem nicht in dem Kleid! Lass mir wenigstens so viel Würde!" Jetzt drehte sich Ruki ganz zu seinem Freund um und nahm auch dessen zweite Hand. "Rei~ Du hast Würde und hast sie auch dadurch nicht verloren. Du hast damit uns drei gerettet.", versuchte er Reita zu beruhigen, der jedoch daraufhin den Kopf schüttelte. "Aoi hätte das auch alleine geschafft...", seufzte er und wich Rukis Augen aus, die ihn verfolgten und sich in seine Haut brannten. Er biss sich auf die Unterlippe. "Rei, jetzt hör schon auf, dich selbst fertig zu machen. Komm, ich helf dir da raus. Ich mag dich eh viel lieber als ganzer Mann. So jemand wie Saga wäre mir viel zu feminin.", meinte Ruki, entließ Reitas Hände und begab sich hinter diesen, um ihm den Reisverschluss zu öffnen. Das er sich dabei Zeit ließ und mit Absicht seine vom Rennen leicht verschwitzte Haut strich, ließ den größeren aufseufzen. "Das hoffe ich doch." "Wärst du eifersüchtig?", wollte Ruki wissen und striff die Träger des Kleides über die muskulösen Arme seines Schatzes, der sich eingestehen musste, das ihm solche Zärtlichkeiten allmälich zu gefallen schienen, auch wenn sie ungewohnt waren. Normalerweise verzichtete er lieber auf das Vorspiel und kam gleich zur Sache... "..." "Es macht mich wahnsinnig, wenn andere dich berühren...", grummelte Reita schließlich nach gefühlten Stunden, so schien es Ruki, und ließ ihn freudig lächeln. "Das hast du schön gesagt.", lobte er den Bassisten, beugte sich zu dessen Nacken hoch und hauchte zur Belohnung einen Kuss an diese sensible Stelle. Aufseufzend ließ Reita den Kopf nach vorne sinken und schloss die Augen. "Du verlangst heute echt alles von mir ab..." "Uh~ Wenn du wüsstest, was ich mit dir vor habe...~", gurrte Ruki grinsend zur Antwort in Reitas Ohr, der nun die Augen wieder aufriss und erst verwirrt, dann neugierig das Gesicht dem Kleineren zu wand, um eventuellen Schalk darin festzustellen. Doch Ruki war vollkommen ernst. Der Zustand verwirrte ihn, je öfter er auftrat, immer mehr. "Seit wann, kannst du so ernst sein... mein Lieber?", wollte Reita mit gefährlichem Unterton wissen und hob Rukis Gesicht mit dem Zeigefinger seiner Linken an, um ihn genauer zu betrachten. Hm... Nein, das war tatsächlich Ruki... "Wenn ich es nicht wär, würdest du mich und das was ich tun werde, ernst nehmen? Nein, würdest du nicht. Außerdem bin ich geil... und jetzt rat mal, auf wen...~", stellte Ruki die Frage in den Raum und hatte dem anderen bereits das Kleid bis zur Hüfte hinunter geschoben, sodass er seine vor Aufregung zitternden Hände über die freigelegte, leicht erhitzte Haut wandern lassen konnte. Um darauf eine Antwort zu finden, brauchte Reita nicht lange zu überlegen. Das merkte man auch seinem Gesicht an, denn seine Mundwinkel hatten sich nach oben gebogen, was von einem zufriedenem Seufzen begleitet wurde. "Dann mach schon, Ru.", forderte Reita ihn ungeduldig auf und half Ruki, das Kleid über seine Hüfte zu streifen. Was darunter sichtbar wurde, gefiel Ruki und das das Kleid über Reitas Schritt rieb, als er es über seine leichte Erregung streifen wollte, gefiel diesem und ließ ihn leise aufstöhnen. "Warum so ungeduldig, mein Lieber?", fragte Ruki gespielt naiv und ließ einen seiner Finger dicht neben dem erregten Glied von der Wurzel abwärts, und wieder zurück wandern. Murrend biss sich der Bassist auf die Unterlippe. "Du siehst doch warum! Jetzt mach schon Ruki...! ... Bitte..." "Willst du's etwa schnell hinter dich bringen?", fragte der Kürzere beleidigt, wandte sich abrupt von ihm ab und ging, Reitas Proteste ignorierend, an ihm vorbei in ihr gemeinsames Schlafzimmer. "Jetzt fängt das wieder an...", murmelte Reita genervt und lief seinem Freund rasch hinterher. "Ru, du weißt genau, das ich-" "Einfach nur bis zur Bewusstlosigkeit gefickt werden willst, oder?!", knurrte Ruki im gefährlichen Ton und drehte sich um die eigene Achse, um Reita scharf anzuvisieren. Dieser hob verwirrt die Brauen und öffnete den Mund, um dagegen zu protestieren, als Ruki vorhechtete und ihm einen Finger auf die Lippen zu legen. "So kam es mir immer vor, wenn du mich genommen hast. Heute bin ich dran und wir spielen nach meinen Regeln! Wenn dir das nicht gefällt, dann lass dir 'ne Gummipuppe zum vögeln schenken!" Wow! Eine simple Sprachlosigkeit ließ sich nicht mit dem vergleichen, was gerade in Reita vorging. Überrumpelt stolperte dieser zurück. Da Ruki ihn jedoch am Kragen gepackt hielt und ihn zur gleichen Zeit zu sich zog, merkte Reita gar nicht, wie er sich, anstatt der Tür zu nähern, um eventuell noch vor dem fliehen zu können, was ihn jetzt wohl erwartete, dem Bett näherte, da Ruki seine Bewegungsrichtung lenkte. Erst als dieser losließ, und ihn stattdessen unsanft schubste, und Reita rückwärts stolpern ließ, bemerkte er es, da er das Bett plötzlich unter sich spürte. "Also kneifst du?" "Nein. Ich hab mich dazu entschlossen, also... bleib ich dabei." "Das ist das Wort eines Mannes und das, was dich gerettet hat. Wenn du doch kneifen solltest, bestrafe ich dich.", verprach Ruki mit einem geheimnisvollen grinsen und näherte sich dem Bett, auf dem sein Opfer lag. Als er direkt vor Reitas gespreizten Beinen stand und sich zu ihm nach unten vorbeugte, schluckte Reita schwer, hoffte, er würde endlich für seine "Aufopferung" bezahlt werden, und schloss die Augen, wurde jedoch enttäuscht, als Ruki ihm nur mit dem restlichen Kleid helfen wollte. Dennoch konnte er sich ein erregtes Keuchen nicht verkneifen, als ihn wieder Rukis Hände berührten, fast zu streicheln schienen, dann kurzzeitig das Kleid entließen, um seine Innenschenkel hinauf zu streichen, um ihm dann anschließend endgültig von dem Kleid zu entledigen und es weit von sich zu schmeißen. "Du machst mich fertig...", gab der Bassist zu und beobachtete Ruki aus halb zugedrifteten Augen, der wieder zu grinsen begann, als er zu ihm aufblickte. "Und ich hab noch nicht mal richtig angefangen...~" "Nicht?" "Nein, mein Lieber~ Es fehlt noch das Entscheidene." "Und was bitte?", fragte Reita leicht genervt, der das lange warten nicht ausstehen konnte. "Du bist nicht sensibilisiert genug.", antwortete Ruki und ließ Reita verwirrt und willig auf dem bett zurück. "Ich verstehe nicht, was du meinst. Du weißt, das ich an gewissen Stellen sensibel bin und er ist-", fing Reita an, um sich zu verteidigen und das ganze vielleicht etwas anzutreiben, doch Ruki unterbrach ihn mit einem strafenden Blick. "Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?!", regte sich Reita auf und zog die Brauen beleidigt zusammen. "Du redest zu viel. Vertrau mir einfach, Rei. Wenn ich merke, das du bereit bist, dann geb ich dir schon das, was du brauchst. Nur lass mich bis dahin etwas spielen." "Spielen?! Aber ich bin bereit!" "Ach...? Möchtest du, das ich mich sofort und ohne Rücksicht in deinen noch jungfräulichen Hintern ramme?" Wieder klappte Reitas Mund auf, doch bis auf heiße Luft kam nichts über seine Lippen. Wie Ruki sprach, war ungewohnt, aber eine Seite, die ihm gefiel und gerade neu für sich entdeckte. Um ihn nicht warten zu lassen und seinen Hintern nicht zu gefährden, schüttelte Reita hastig den Kopf. Zufrieden lächelnd wandte sich Ruki wieder ab und kramte nun in einer seiner Schublade. Misstrauisch richtete Reita seinen Oberkörper auf und versuchte einen Blick auf das zu erhaschen, was Ruki aus dem Stück Holz beförderte. Ungeduldig seufzte er auf. //Das kann doch nicht wahr sein... // "Ist es mir wenigstens erlaubt, auch etwas tätig zu werden, oder muss ich jetzt die ganze Zeit hier liegen bleiben?", wollte er wissen und hob abwartend die Brauen, als Ruki sich an ihn wandte und dabei noch immer oder schon wieder ein Grinsen auf den Lippen trug. "Du bleibst schön liegen, Rei und keine Sorge, es wird dir gefallen. Auch wenn es dir am Anfang nicht so erscheinen wird.", verkündete Ruki vorahnend und trat näher, verdeckte jedoch noch immer die Sicht auf das, was er sich aus dem Schrank genommen hatte. "Du willst mich echt leiden sehen, oder?", knurrte Reita und stöhnte überrascht und ein wenig schmerzhaft auf, als sich Ruki auf dem Bett abstützen wollte, um ihn auf's Bett zu drücken, und dabei mit seinem Knie direkt an seinen Schritt stieß. "Bist du aus Zucker?" "Nein!", erwiderte Reita knurrend und schenkte dem über ihm gebeugten einen bösen Blick, was Ruki jedoch nicht, wie er gehofft hatte, zurückschrecken ließ. "Dann heul nicht rum, wenn ich dir ein bisschen zu nah komme." "Ich heule nicht!", erwiderte Reita immer angepisster und verkrampfte seine Finger in die Bettwäsche, um seine angestaute Gereiztheit im Zaum zu halten. Ruki, der natürlich merkte, wie angespannt sein Freund aufgrund der ungewohnten Situation war, verschloss ihre Lippen versöhnend zu einem Kuss. Jedoch währte dieser nicht lange und dies brachte Reita dazu, unzufrieden aufzumurren, um dann ganz plötzlich erschrocken aufzukeuchen, als sich Rukis Knie wieder bewegte. "Was nun? Ja oder ja?", murrte Reita, löste seine verkrampften Finger von der Bettwäsche und ließ sie stattdessen unter Rukis Shirt gleiten, was diesen die Brauen heben ließ. "Ich sagte doch, ich will etwas spielen.", wiederholte sich der Kürzere und zwickte seinem Freund grimmig und die rechte Brustwarze. Erschrocken zuckte Reita zusammen. "Man, sei doch vorsichtiger! Das tat weh!" "Ach...~? Das hat eine Bestrafung so an sich, oder?" "Hm?", machte der Bassist und erinnerte sich an seien Worte. "Aber ich mach doch gar nichts, außer das bisschen gestreichle." "Hab ich dir das erlaubt?!" "Brauch ich jetzt schon 'ne Erlaubnis, wenn ich dich anfassen will?" "Ja!", knurrte Ruki leicht gereizt und zwickte dem unter ihm Liegenden ein weiteres Mal in die Brust. Aufzischend nahm Reita seine Hände unter Rukis Shirt wieder hervor. "Geht doch." "Darf ich gar nichts?" "Wenn ich es dir erlaube, dann darfst du.", erlaubte ihm Ruki versöhnlich lächelnd, doch Reita seufzte nur enttäuscht auf und wandte den Blick zur Seite. Schmollte er etwa? Nun war es Ruki, der aufseufzte. "Macht dich das so fertig, einmal nicht der Mächtige zu sein?", fragte er und Reita glaubte, einen Hauch von Traurigkeit darin zu erkennen, was ihn wieder aufsehen ließ. "Es... Ruki, es ist ungewohnt. Sonst nichts... Mach einfach weiter. Du wirst das schon richtig machen.", versuchte der Bassist ihn wieder aufzumuntern und zwang sich dazu, sich zusammen zu reißen, um Ruki glücklich zu machen und sein Wort zu halten. Nur zögerlich strich er mit den rauen Fingerkuppen von Rukis Wangenknochen an zu dessen Lippen, um sich dann ein wenig aufzurichten und ihm einen sehnsüchtigen Kuss zu schenken. Rukis Lippen waren wie immer berauschend und süß zugleich. Wie er es liebte. Und Ruki war es, der beinahe seinen Plan vergessen zu haben schien, in dem er mit Reita in einem immer leidenschaftlicheren Kuss abdriftete, bis Reita, und das selbst zu seinem Erstaunen, den Kuss löste, so schön er auch war, um seine Hände wieder neben seinem Körper abzulegen und Ruki herausfordernd von unten herauf an zu grinsen. Ein wenig überrascht blinzelte der Sänger ihn an. Sein süßer Atem war kurzatmiger geworden und seine Lippen rotgeküsst. Ein Anblick, der Reita einen Blitz der Erregung direkt zwischen seine Lenden schickte. Wieder biss er sich auf die Lippen, um sich ein verräterisches Aufstöhnen zu ersparen. Nein, er musste sich für Ruki zusammen reißen! Das dieser nicht verstand, was nun wieder mit ihm war, war ihm deutlich anzusehen. "Rei, alles okay?" "J-ja, mach nur...", meinte Reita ebenso kurzatmig und stöhnte unterdrückt auf, als Ruki sich ein wenig aufrichtete und sein Knie abermals ungünstig platzierte. War er mit Absicht so tollpatschig?! "Ru~?", zischte er und fixierte den Kleineren, der gerade damit beschäftigt war, aus seiner Hosentasche ein Tuch hervor zu ziehen, was er wohl zuvor aus der Schublade geholt hatte, mit einer Mischung aus Ernst und aufkommender Verwirrtheit. Was bitte hatte er mit dem Tuch vor?! Der Angesprochene hob ertappt den Blick. "Was denn jetzt noch?" "Wenn du willst, das ich es ein wenig länger aushalte, dann hör auf, zwischen meinen Beinen hin und her zu rutschen!" "Oh tut mir Leid, Rei. Das hab ich gar nicht gemerkt...", entschuldigte sich Ruki mit möglichst unschuldiger Miene und grinste spitzbübisch. Doch die kaufte ihn Reita schon länger nicht mehr ab. Um genau zu sagen, seit er so... "anders" zu ihm ist. Schließlich wollte Ruki dadurch auch ernst genommen werden, nicht wahr? Das hatte er nun davon. Sadist... Das nächste, was der "unschuldige" Ruki tat, war es, ihm die Sicht mit dem Tuch zu nehmen. Reflexartig hob Reita die Arme, mit der Absicht, sich die Sicht wieder zu erkämpfen, als er an Rukis und an seine Wort denken musste. //Vertraue ihm... //, erinnerte er sich und ließ die Arme langsam wieder sinken. Leise grummelnd schloss er die Augen und hob den Kopf, damit Ruki ihm das Tuch umbinden konnte. "Dann bin ich mal gespannt...", meinte er und spürte überrascht, wie Ruki ihm einen Kuss auf die Nasenbinde hauchte. "Die stört jetzt...~", hörte er ihn murmeln und wenn er es gekonnt hätte, hätte er nun entsetzt die Augen aufgerissen. "Ru, die bleibt!" "Warum denn?" "Weil... Weil ich das eben so will." "Rei, jetzt hab dich doch nicht so...", grummelte Ruki und der Angesprochene legte die Stirn in Denkfalten. //Hm... Dann ist er wieder sauer auf mich... Ganz bestimmt! Oder er schneidet es aus Wut durch.//, wägte er stumm ab, seufzte schwer und erlaubte es ihm mit einem Nicken. "Aber nur, weil du es bist. Erspar dir bitte-", fing er an, doch da hatte der Kürzere ihm bereits das Band entknotet und es ihm von der Nase gezogen. "Wie süüüüüß~!", kichert er und ließ den Bassist somit genervt aufschnauben. //Jegliches Kommentar...//, ergänzte er im Stillen und piekste Ruki in die Seiten, sodass dieser aufzuckte und ihm zum Dank schmerzhaft das Knie zwischen die Beine rammte. Schmerzhaft aufstöhnend blies Reita die Wangen auf und beugte den Oberkörper, wie auch die Beine, krümmend seiner Mitte entgegen, wodurch Ruki, einen überraschten Laut ausstoßend, nach vorne gestoßen wurde und Reita zurück mit seinem Gewicht ins Bett pinnte. "Ohhh... Verdammt... Ru..." "Oh Mist! Tut mir Leid, Rei! Du weißt doch, das ich kitzlig bin!", versuchte sich der Sänger zu verteidigen, platzierte sein Knie nun vorsichtshalber neben Reitas Körper und stützte sich wieder vom Bett ab, sodass sein Freund wieder atmen konnte. "Geht es wieder?", fragte er besorgt und strich ganz vorsichtig über die noch vorhanden Beule in Reitas Unterhose, was diesen erschrocken aufjapsen ließ. "Man das tut ja echt weh...", brummte er, kam Rukis Hand jedoch mit der Hüfte entgegen. "Wenn du dich jetzt ganz lieb um ihn kümmerst, wird der Schmerz weggehen. Ganz sicher.", meinte er und grinste mit schief gelegtem Kopf, was Ruki misstrauisch die Brauen heben ließ. "Ich weiß, was du willst, Rei, aber das kannst du vorläufig vergessen. Zu dem komme ich später.", versprach er und hörte Reitas schweres Seufzen. "Okay, dann leidet er eben stumm weiter..." "Jetzt sei nicht gleich wieder eingeschnappt. Dem wird’s gleich wieder besser gehen, wenn ich erstmal angefangen habe." "Ich bin doch nicht eingeschnappt.", beschwerte sich Reita eingeschnappt und hörte Ruki mit der Zunge schnalzen. "Soll ich dir auch noch den Mund verbieten, oder gibt’s du endlich Ruhe?" //Oha, da ist ER wieder...//, dachte Reita und musste sich ein belustigtes Aufglucksen unterbinden, um seinen Schatz nicht böse werden zu lassen... "Ich bin schon still~", versprach er deshalb auch und zog eine Schnute. Ruki, der darüber nur belustigt grinsen musste, platzierte sich nun neben Reita, um ihn einmal ausgiebig und genießend zu betrachten. Wer wusste schon, wie oft er Reita in solch einer Position noch erleben durfte? Er zog noch zwei weitere Tücher hervor, die er ordentlich miteinander verknotete. Probeweise zog er an beiden Enden, doch der Knoten hielt. Sich selbst Mut zuredend, legte er er die zusammengebundenen Tücher beiseite, griff dann nach Reitas Handgelenken, wobei dieser überrascht zusammen zuckte, und pinnte sie oberhalb seines Kopfes, die Hände ineinander legend, in die Kissen, nahe des Bettgestells. Gut, das sie sich solch ein Bett ausgesucht hatten... Rukis grinsen wurde weder breiter noch weniger. Zu sehr nagte in ihm das Gefühl, Reita mit seinem Tun in die Enge zu drängen. Und das es ihm dadurch nicht gefiel, wollte er keinesfalls! "Rei, sei mir nicht böse... Vertrau mir einfach.", bat er mit ruhiger Stimme, nahm die beiden zusammengebundenen Tücher und band nun Reitas Handgelenke locker, aber dennoch fest genug, sodass er sich nicht von alleine befreien konnte, es sei denn er iss die Tücher auseinander, am Bettgestell zusammen. "Wow! Oka~y...Gut, damit kann ich leben... Aber versprich mir, das ich sie heute noch wieder bekomme." "W-was?! Ja, natürlich!", versprach Ruki erleichtert und streckte triumphierend die Fäuste in die Luft. //Hai!// Gut, dann konnte die Show ja beginnen... Als sich Ruki vom Bett entfernte, murrte Reita auf. "Lass mich jetzt hier bloß nicht liegen, Ru.", kam es schneller über seine Lippen gepurzelt, als ihm lieb war. "Sei still und genieße!", meinte Ruki im Befehlston, schenkte dem Halbnackten einen bösen Blick, und holte unter dem Bett eine Kiste hervor, in dem sie ihre wenigen Kostüme für besondere Feste aufbewahrten. Wenn er früher gewusst hätte, das Reita endlich dazu bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen, hätte er bestimmte Vorkehrungen treffen können. Jetzt musste er improvisieren. Er wühlte eine Weile in der Kiste herum, merkte beim öfteren Aufschauhen, wie unruhig sein Freund wurde, suchte schneller und fand das Gesuchte mit einem triumphierenden Aufschrei. "Hab ich dich!" "Ru~? Was ist los?", fragte Reita und war innerlich Hin und Her gerissen zwischen Unruhe und Neugierde. "Ich hab nur etwas gefunden, was dir gleich Freude bereitet wird. Wenn du aufhörst zu reden, wird es umso schöner werden. Vertrau mir einfach.", antwortete Ruki sogleich, sprang auf die Beine und krabbelte wieder zu seinem Schatz auf's Bett. In der Hand hielt er seinen, auf dem letzten Sommerfest gewonnen, Federfächer. "Fangen wir an, deine Haut zu sensibilisieren...", murmelte er konzentriert, kniete sich neben den Bassisten, dem vor Aufregung das Herz bis zum Hals schlug und dessen Atmung leicht beschleunigt war. Dann senkte er soweit den Kopf, das er auf gleicher Höhe wie Reitas Brustkorb war. Als er dabei an dessen Brust hängen blieb, leckte sich der Sänger über die spröde gewordenen Lippen. Blinzelnd riss er sich davon los, kniff die Augen leicht zusammen, um seinen Blick zu schärfen und ließ ganz langsam seine Hand mit dem Fächer, mit den Federn leicht nach unten geneigt, über Reitas Brust sinken, bis die Federspitzen, die von der Zimmertemperatur etwas abgekühlte Haut, kitzelten und Reita vor Überraschung aufschrecken ließen. Doch Reita verkniff sich ein Kommentar und biss sich stattdessen auf die Unterlippe. //Ruhig bleiben, Rei. Lass es Ruki genießen, Macht über dich zu haben, solange er noch kann.//, dachte er, um sich zu beruhigen und konzentrierte sich auf die leichte Bewegung, um sie zu analysieren. //Federn?//, fragte er sich überrascht und entspannte sich. Seine Ohren lauschten den kleinsten Geräuschen, die Ruki machte, angefangen von dessen beruhigendem, aber auch aufgeregtem Atem, bis zu den leisesten zufriedenen Aufseufzern. Seine Haut nahm die Berührung war, die weder mehr noch weniger wurde, aber über seine Brust zu tanzen begann. Die Aufseufzer, die er aufgrund dieser wenigen, aber hervorstechenden Sinneseindrücke, zu tätigen wünschte, unterdrückte er so gut es eben ging und zugegeben... Es machte ihn wahnsinnig, sich in diesem Moment so sehr unter Kontrolle halten zu müssen! Normalerweise würde Ruki jetzt bereits stöhnend unter ihm liegen und sich die Seele aus dem Leib schreien! Ganz geschweige von ihm. Er mochte es laut zu sein. Er liebte es auch, Ruki zuzuhören. Es gefiel ihm und machte ihn an. Aber das er jetzt zu schweigen hatte und in Gedanken um auch nur um einen leisesten Laut seines Freundes bettelte, war ungewohnt, nervig, aber ebenso anstachelnd. Jedesmal, wenn Ruki, aufgrund einer wohl für ihn positiven Regung seines Körpers, freudig aufseufzte, bedeutete es ihm, das sich seine Aufopferung gelohnt hatte und er es richtig machte! Gut... was sollte er auch falsch machen, wenn er gar nichts tat? Richtig... Gar nichts. "Rei, du darfst ruhig laut werden. Ich weiß doch, wie sehr dir das gefällt." Zu gütig... "Und warum sagst du nicht eher was?" "Du hast doch nicht gefragt!" Kami... Gab es hier jemanden, der ihm dafür eine Kopfnuss geben konnte? Er war leider verhindert. „Die Antwort erspar ich dir lieber...", grummelte Reita und keuchte auf, als die Federn erneut über seine Brust strichen. "Gut, dann sei jetzt wieder still..." "Kannst du dich auch mal entscheiden?" "Natürlich! Laute ja, Worte nein. Außer meinen Namen vielleicht. Konzentriere dich bitte wieder auf die Berührungen und genieße..." //Was sagte ich...? Sadist... Was man nicht alles für die Liebe tut.//, dachte Reita und seufzte leise auf. Ruki ließ sich von Reitas Selbstmitleid nicht stören und legte die Federn beiseite, um hinunter zu dessen stark muskulierten Beinen zu rutschen. Ach er liebte diese Muskeln~ Wenn Reita beim nächsten Mal zum Fitnesscenter ginge, würde er ihn fragen, ob er mitkommen könne, um ihn anzuschmachten... Das das nicht Sinn eines Fitnesscenters war, konnte ihm doch egal sein! Zur Not würde er sich auch in eine Sporttasche zwängen, um über den Rand des Reißverschlusses zu spähen und... Um seine Fantasievorstellungen zu verdrängen, schüttelte Ruki hastig den Kopf. Das konnte er später auch noch tun! Vorsorglich wischte er sich den eventuell vorhandenen Sabber weg, um sich dann wieder ganz dem Objekt seiner nächsten Begierde zu widmen: Reitas bestem Stück und seinem besten Freund... Rukis Mundwinkel bogen sich himmelwärts. //Na dann seien wir mal ganz artig zueinander... Hihi...//, dachte er grinsend und leckte sich über die Lippen. Er nahm die Enden seiner Shorts zwischen die Fingerspitzen, die seine Haut nicht berührten und zog sie ihm ganz langsam – und dabei ließ er sich extra viel Zeit, um Reita ein bisschen zu quälen - von den Oberschenkeln. Das Reita ihm entgegenkam und seine Hüfte anhob, damit er ihm besser aus den Shorts helfen konnte, belohnte er durch eine doch recht kurze Berührung seines Zeigefingers, der sich eine empfindliche Stelle gesucht hatte: Reitas Kniekehlen. Er hörte den Bassisten erregt aufkeuchen und musste triumphierend grinsen. Wer glaubte, er kenne seinen Freund nicht richtig, nur weil sonst der Uke war, irrte sich gewaltig. Es gab genug Momente, die er zum erkunden genutzt hatte... Wenn Reita schlief zum Beispiel. Und von Belästigung konnte man dabei nicht reden! Er wehrte sich schließlich nicht und gab Laute von sich, die ihm sagten, das es ihm gefiel... und so~ Na ihr wisst schon! Kennt ihr doch sicher... Na jedenfalls entledigte er Reita seine Shorts und genoss für kurze Zeit den hinreißenden Anblick seiner Nacktheit, ehe er sich wieder an seinen Plan erinnerte und erneut zum Fächer griff. Jetzt wird es Reita an den Kragen gehen! Haha! Also... im übertragenden Sinn natürlich... Da der Ärmste nichts von Rukis Ideen wusste, dachte Reita nicht einmal daran, sich in irgendeiner Weise zu beschweren oder zu wehren. Er hoffte, nun endlich das zu bekommen, wonach er sich schon die ganze Zeit sehnte... Wenn er sich da nicht zu viel erhoffte... Mit vor Konzentration etwas heraus hängender Zunge, führte er den Fächer an Reitas Bauch heran und das wieder so, das Reita nur erahnen konnte, das die Federn ihn berührten. Reita hielt den Atem an. Dann ließ er die Federn hinab wandern, während er den Fächer Millimeter genau näher heranführte, um die Berührung zu vergrößern. Über die Hüftknochen, die er etwas länger kitzelte, und dann weiter die Oberschenkel hinab, bis zu den Knien. Reita gab ein erregtes Keuchen von sich und biss sich anschließend auf die Unterlippe, um darauf aufgeregt zu knabbern. Sein Unterleib hatte sich vor Anspannung zusammengezogen und bescherte ihn einen Nervenkitzel nach dem anderen, sobald die Federn sich versetzten. Konnte Ruki die Federn nicht gegen etwas anderes ersetzen! Aber Protestieren war verboten! Also Augen zu und durch! //Haha... Wer hat diesen dämlichen Spruch erfunden? Dämlich...//, dachte der Bassist und schüttelte sich, da ihn eine Gänsehaut vom allerfeinsten überkam, als Ruki sein linkes Bein anhob, um seine empfindlichen Kniekehlen mit den Federn entlang zu fahren. "Mhm...", machte er langegezogen und streckte sich, ohne sich Gedanken um die Folgen zu machen, Rukis Händen entgegen. Doch als die Berührungen plötzlich aufhörten, erstarrte Reita. "Nicht aufhören~ Tut mir Leid." Doch seine Entschuldigung machte es nicht besser. Mit bösartigem Grinsen tigerte der Sänger, der noch immer alles am Leibe trug und dessen Erregung sich leicht gegen seine Hose abzeichnete – denn auch ihn berührte diese Show auf eine gewisse Art - zu Reitas Taille hoch, um seine Strafe besser ausüben zu können, um seinen anderen Plan, nämlich Reita nicht zu berühren, zu gefährden. Die Strafen bildeten da Ausnahmen... Er beugte sich vor, positionierte seine Hände über Reitas Brustwarzen und kniff einmal kräftig in beide hinein. Überrumpelt gab Reita einen lauten Schmerzenslaut von sich. "Auuu maaaan! Das tut doch... Ich bin ja schon ruhig...", verbesserte sich der Bassist schnell und biss die Zähne vorsichthalber zusammen, falls Ruki auf die Idee kommen sollte, ihn für seinen Protest zu strafen. //Jammern war nicht vorgesehen. Man ich will wieder sehen können... Das nervt, nicht zu wissen, was als nächstes kommt.// Doch Ruki lächelte zufrieden und beugte sich nahe an Reitas Ohr, um hinein zu pusten. Wieder schüttelte Reita sich und drehte den Kopf etwas weg, um dieser "Folter" zu entgehen. "Jetzt kommt die Belohnung...~", hauchte Ruki anzüglich, nachdem er seiner Bewegung gefolgt war und strich mit den Fingerkuppen hauchzart über Reitas Lippen. Küsste ihn jedoch nicht, sondern ließ seine Fingerkuppen leicht über die Lippen hinab an Reitas Hals wandern, den dieser sogleich reckte, um mehr Angriffsfläche bieten zu können. Er erschauderte leicht, als sich diese viel intensivere Berührung ausbreitete und ihn mehrmals zum Aufseufzen oder erregten Keuchen brachte. Wenn Ruki dieses Gefühl des genaueres Wahrnehmens von Berührungen "Sensibilisieren" nennt, dann... Wow! Es war unglaublich, wie sehr er sich nach den Berührungen sehnte und wie viel sie in ihm auslösen konnten! Doch sollte er Ruki dafür loben und ihm damit die Erlaubnis auf eine Wiederholung geben...? "Motto?", fragte Ruki lächelnd und sah Reita nicken. "Mhm~ Hier?", fragte er wieder und ließ seine Lippen nun Reitas Halsschlagader entlang wandern, begleitet von einer frechen Zunge, die sich ihre nasse Spur den Lippen folgend bahnte. Ein erregtes Grollen drang aus Reitas Kehle und ließ Ruki erregt aufseufzen. "Anscheinend gefällts dir hier~?", merkte der Sänger vergnügt kichernd an und zog neckend an Reitas Ohrläppchen, um dann anschließend seine Zunge in Reitas Ohrmuschel gleiten zu lassen, was diesen verschreckt, jedoch zugleich aufkeuchend, von Ruki wegzucken ließ. Das dadurch sein Ohrläppchen länger gezogen wurde, da Ruki nicht von ihm abgelassen hatte, kommentierte Reita mit einem Zischen, welches jedoch keinen bloßen Schmerz ausdrücken sollte, da es in einem erregten Seufzen unterging. Warum turnte es ihn plötzlich an, Ruki mit ihm spielen und ihn Macht haben zu lassen?! Und warum hatte er das vorher nie getan?! Als Ruki wieder von ihm abließ, musste sich Reita schwer zusammenreißen, sich nicht diese heißen, verführerischen Lippen zu schnappen. "Und hier~?", hörte er seinen Freund erneut in einem anrüchigen Ton fragen und Reita fragte sich, was Ruki nun wieder anvisiert hatte. Doch lange Zeit darüber nachzudenken, welche Stelle es nun sein könnte – und es rasten unzählige Möglichkeiten durch seinen Kopf - blieb ihm nicht, da Ruki gerade seine Lippen um seine linke Brustwarze schloss. Erst biss er vorsichtig hinein, dann saugte er mit geschlossenen Augen genießerisch an ihr, bis sie sich ihm entgegen reckte. "Ruki...", keuchte der Bassist und zog einmal probeweise an an den Tüchern, in der Hoffnung, sie würden sich von alleine lösen. Enttäuscht seufzte er über sein Scheitern aus. "Rei~", hauchte Ruki und bließ seinen aufgestellten Nippel an, was den Genannten schwer aufatmen ließ. "Kami..." "Du darfst mich gerne Ruki nennen.", neckte ihn dieser und tat es nun mit der anderen Brustwarze gleich. Wieder zog er das rosige Fleisch zwischen seinen Zähnen leicht von seiner Anhöhe ab, ließ wieder davon ab und fuhr mit der Zunge daran entlang. Spürte das ungehaltene Beben, das durch Reitas Körper drang. Rukis Mundwinkel hoben sich. Sein Spiel neigte sich wohl dem Ende zu. Doch noch ein wenig...~ Er konnte nicht genug von Reita bekommen. Er schloss wieder die Augen und fuhr nun zwischen Reitas Brust mit der Zunge seinen Oberkörper hinab, um die Reise an dessen Bauchnabel enden zu lassen, indem er ihn zunächst mit der Zungenspitze leicht umkreiste, um dann mit seine Zunge, so weit wie eben möglich, darin einzutauchen. Da bäumte sich Reitas Oberkörper auf und ein grollendes Stöhnen drang seinem Freund aus der Kehle. Okay, es wurde Zeit. Jetzt länger zu warten, könnte schmerzhaft werden. Denn wenn er Reitas kleinen Mann so betrachtete – und ihm den Atem stocken ließ - , war dieser wirklich bereit dafür und noch für viel mehr... ~+~ "Du hättest dich ruhig ausziehen können, Ru. Das war... unglaublich...~", stammelte Reita freudig beglückt und zufrieden lächelnd, während er seine Hände sehnsüchtig unter Rukis Shirt schob. "Rei du...", fing Ruki an, unterbrach sich jedoch mit einem Keuchen, da Reita ihn gerade samt Beule in der Hose an ihn presste. "Hm?" "Bist du sauer?", fragte Ruki zögerlich und strich Reita die Strähnen aus dem schweißnassen Gesicht. //Hab ich es zu weit getrieben mit meinem Spaß?// Besorgt musterte er den anderen und zuckte zusammen, als Reita zu lachen begann. "Spinnst du? Warum sollte ich sauer sein? Das war echt gemein, aber endgeil!" "Meinst du...? Hab ich dir nicht weh getan?" "Och Ruki, du bist süß... Nein, hast du nicht. Es hat zum Ende hin etwas geschmerzt, aber das kann schon passieren, wenn man Spaß hat. Ich bin solche Streicheleinheiten eben nicht gewöhnt. Das ist alles." Wenn Reita könnte, würde er ihn wohl jetzt mit Herzchenaugen betrachten, oder wie sollte sich Ruki das jetzt vorstellen...? "Öhm 'kay~ Wenn du meinst.", murmelte Ruki immer noch verunsichert und riss die Augen auf, begleitet von einem erregten Stöhnen, als sich eine von Reitas Händen zwischen ihre Leiber stahl und über seinen Schritt rieb. "Hm Rei... ~ Lass das lieber..." Verständnislos hob dieser die Brauen und zog seine Hand zurück. "Was ist los, Ruki? Willst du nicht mehr?" "Doch schon, nichts lieber als das, aber... willst du wirklich, oder fühlst du dich nur dazu verpflichtet, weil ich die letzten Male so enttäuscht deswegen war? Mein Verhalten kommt mir inzwischen richtig kindisch vor.", seufzte der Sänger und lächelte traurig, als Reita mit dem Daumen seiner Rechten die Linie seiner Lippen entlang fuhr, wobei er sich nicht verkneifen konnte, mit der Zunge nach ihm zu greifen. Reitas grinsen wurde für einen Moment breiter, dann jedoch wurde seine Gesichtsausdruck ernster. "Inzwischen fühle ich mich nicht mehr nur dazu verpflichtet. Ruki, ich habe mich lange genug dagegen gewährt. Ich würde mich sogar freuen, wenn du dir nun selbst den Gefallen tun würdest.“ "Bist du sicher?" "Ganz sicher!", stimmte Reita dreckig grinsend zu und fing Rukis Lippen zu einem atemlosen Kuss ein, in dem sich ihre Zunge gegenseitig versuchten zu übertrumpften und den jeweils anderen zurück in die eigene Mundhöhle zurück zu drängen. Rukis Unsicherheit war gewichen. Seine Hände verfingen sich in Reitas Haaren und seine Hüfte hob er an, sodass Reita wieder zwischen sie fahren konnte, um seine Hose zu öffnen. Wie es Reitas Art war: Hauptsache schnell. Das fiel natürlich Ruki auch auf und da es noch immer sein Abend war, wie ihm Reita gerade erlaubt hatte, ließ er seine Hände Reitas starke Arme hinab wandern, um anschließend seine Handgelenke zu packen und sie von sich zu drücken. Überrascht hob Reita den Blick. "Deine Regeln?" "Du verstehst schnell.", meinte Ruki anerkennend und nickte. "Wenn du nicht wieder gefesselt werden willst, dann halt dich daran." "Mhm... Mir bleibt ja wohl nichts anderes übrig. Okay, dann strip mal los." "Na da hat aber jemand extra Wünsche." "Ich darf dich ja nicht ausziehen. Also los, los!", forderte der Bassist grinsend und hielt sich demonstrativ die Hand vor dem Mund. Schelmisch grinsend riss Ruki den Kopf hoch und wippte mit den Brauen. "Ganz Recht, mein Lieber. Ein Mucks und-" "Ich werde bestraft.", ergänzte Reita provozierend und zischte auf, als Ruki mit den Nägeln seiner Linken extra langsam über seine erhitzte Brust kratzte und ihn einen strafenden Blick zu wies. "Harr~", machte Reita belustigt und grinste auf, als er Ruki noch Lächeln sah, bevor er sich von ihm abwendete, um ihm seinen Knackpo zu präsentieren, indem er seine Hüfte schwingend aufstand, und ihm dabei zunächst seinen Hintern entgegen gestreckt hatte. "Sing oder denk dir die Musik einfach." "Warum singst du nicht? Du bist doch der Vocal von uns." "Rei du redest schon wieder unnötig. Wie soll man da etwas genießen? Hast du mich schon mal sprechen hören, wenn du mich genommen hast? Außerdem würde ich dann, wenn ich dir etwas vorsinge, jedes mal wenn ich es wiederholen würde, daran zurückdenken müssen. Nein danke. Die Leute müssen nicht wissen, was bei uns im Schlafzimmer abgeht." "Ach aber im Bad? In der Küche? In der Wohns-" "Du weißt doch, was ich meine. Kannst du jetzt bitte still sein, oder muss ich das Tuch wieder holen? Ich muss mich konzentrieren und kann auf deine unnötigen Kommentare gerne verzichten." "Wie solltest du auch sprechen, wenn ich dir mit meiner Männlichkeit den Atem raube~?" "Hast du nicht gehört...? Auf unnötige Kommentare kann ich gerne verzichten.", grummelte Ruki genervt, zog sich sein Shirt über den Kopf, hielt es an beiden Händen straff gezogen, baute eine Schwingbewegung auf, damit es sich um sich selbst drehte und ließ dann, noch im Schwung, das ein Ende gegen Reitas Brust schlagen, der vor Schreck zusammen zuckte und abwehrend die Arme hob. "Was denn?!" "Meine Regeln, Reita! Und der Striptease ist gestrichen." "Oh nooooin~, warum denn?", jammerte Reita auf, doch im Inneren fühlte er sich glücklich beflügelter denn je. Ruki hatte ihm etwas ganz besonderes geschenkt und er hatte das Gefühl, die Liebe zwischen ihnen, sei noch gewachsen. Dann musste er auflachen, um den Schmetterlingen in seinem Magen frei Luft zu lassen und sie ihre Flügel schwingen zu lassen. "Was ist bitte daran lustig?", wollte Ruki schmollend wissen und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. "Ich kann nun mal nicht mit einer Beule in der Hose arbeiten." "Dann arbeite sie doch mit mir zusammen ab~?" "Wer ist das Opfer?" "Das klingt so gemein...", murrte der Bassist und zog an Rukis Hose. "Ich. Versprochen." "Okay, aber du bist von jetzt an ruhig." "Ja, ich werde es versuchen." "Rei!" "Aber ich bin so glücklich! Lass mich doch...", schmollte Reita und hatte einen verwirrten Blick auf sich kleben. "Ähm... Erklär ich dir später. Jetzt komm her, mein Großer.", lockte er Ruki zu sich, der erst mit den Schultern zuckte und sich dann aus der Hose pellte. Als er sie über seinen Schritt streifen musste, biss er sich auf die Unterlippe, konnte jedoch sein unterdrücktes Aufkeuchen nicht verbergen. Dann fegte er sie über die Bettkante hinaus, verhakte seine Finger mit denen Reitas und ließ sich auf dessen Bauchdecke sinken. Ein bloßer Blick machte deutlich, was beide wollten. Die verhakten Finger lösten sich voneinander. Ihr Münder trafen sich, nachdem Ruki sich zu Reita hinuntergebeugt hatte und dabei seine Hüfte soweit wieder anhob, das Arme zwischen sie passen konnten. Sogleich, als hätten sie sich gegenseitig abgesprochen, glitt jeweils eine Hand von ihnen zwischen ihre Körper, wie es Reita zuvor schon einmal gewagt hatte. Aufmurrend zupfte der Bassist an der Shorts seines Freundes, ehe er ohne weitere Proteste unter den Bund dieser glitt. Ruki hatte es währenddessen einfacher. Schließlich hatte er dieses Mal die Shorts an. Er legte Hand an Reitas kleinen Mann und pumpte die wallende Lust erneut zwischen seine Lenden, jedoch darauf bedacht, rechtzeitig in seiner Bewegung zu stoppen und Reita ein Zeichen dafür zu geben, das es genug wäre, bevor er zu früh abschießen würde. Wenn dieser Zeitpunkt eintreffen würde, dann müsste Reita stark sein. Stark für das sein, für das er so lange gebraucht hatte, sich zu überwinden. Doch Ruki würde es ihm so angenehm wie möglich machen und ihn so lieben, wie es ihre Liebe verdient hatte... ~+~ "Ieks!", quietschte Takeru hell auf, als Masato ihn wieder einmal zu sehr knuddelte und kicherte im Anschluss vergnügt auf, als dieser ein Murren von sich gab, da Takeru ihn auf den Schopf pattete. "Masato, mir geht es guuuuuuut.", meinte der Weißblonde langgezogen, doch es half nichts. Masato klebte immer noch an ihm, während Chiyu am Lenkrad saß, um Takeru sicher mit dem Auto bei Yuji abzusetzen, zu dem Takeru zunächst wollte. Auch hatten Chiyu und Masato ihm von Yujis netter Geste erzählt, das er seinen Hund aufgenommen habe. Zunächst war Takeru völlig baff gewesen. Doch mit der Zeit, und je näher sie Yujis Wohnung kamen, wurde sein glückliches Grinsen immer breiter und breiter, und sein Herzschlag vor Aufregung immer schneller. Doch anstatt wie sonst herum zu hibbeln, wie es normalerweise seine Art war, saß er etwas gequetscht hinten auf der Rückbank, da Masato an ihn klebte und ihn nicht mehr loslassen wollte. Selbst als sie endlich vor Yujis Wohnung ankamen, schien Masato die Situation noch nicht peinlich geworden sein, denn er hatte immer noch die Arme um ihn geschlungen. Etwas angepisst funkelte Chiyu durch den Rückspiegel zu den beiden nach hinten. "Also langsam habe ich das Gefühl, du magst Takeru mehr als mich.", meinte er mit verschränkten Armen. Der Weißblonde schüttelte sofort den Kopf. "Nein, nein, Chiyu! Mach dir keine Sorgen! Es ist nur... auf... ähm... Takeru-Entzug. Ja, das wird es sein.", verteidigte er Masato und grinste breit. Dann pattete er Masato erneut, nachdem Chiyu grinsend den Kopf geschüttelt und der Brünette die Augen aufgeschlagen hatte, da er bemerkt hatte, das über ihn geredet wurde. "Masatoo~ Du kannst jetzt loslassen." "Hö? Sind wir schon daa~?", wollte der Angesprochene verwirrt wissen und hob den Kopf aus dem Fenster. Als der Anblick es ihm bestätigte und Takeru zusätzliches Nicken, jammerte Masato traurig auf. "Aber... Aber... Miauu~!" "Ja, Kätzchen, Takeru hat dich auch lieb.", kicherte dieser vergnügt und kraulte Masato im Nacken, was diesen Schnurren ließ. Chiyu brach der weil vorne in Gelächter aus. "Was lacht der denn jetzt wieder so doof?", wollte Masato murrend wissen und zog eine Schnute. "Och ähm... Nur so.", versuchte Takeru zu erklären, musste dann jedoch selbst auch lachen, als er sich Masato mit Katzenschwänzchen, Katzenöhrchen, Pfoten und Glöckchen vorstellte. "Oh nee, wie süüüüß~!", quietschte er zwischen lachen und kichern und schließlich schaffte er es damit, das Masato von ihm abließ, um schmollend in seine Sitzecke zu rutschen. Dabei verschränkte er die Arme und zog wieder seine süße Schmollschnute. "Ihr seid doch beide doof...", murrte er und sah zickend aus dem Fenster. "Masato~?", machte Takeru in einer süßen Kinderstimme und verzückt drehte dieser tatsächlich den Kopf, um Takeru mit großen Augen anzuschauen. "Bist du jetzt böse~?", machte Takeru wieder, löste den Gurt, zog die Beine auf die Sitze und kniete sich vor ihm hin, um sich tief zu verneigen. "Bitte.... BITTE oh großartiger... genialer... gütiger...", übertrieb Takeru schauspielhaft, legte sich die Hände auf's Herz und sah langsam mit großen wässrigen Augen zu um Verzeihung bittend auf. Masato starrte Takeru für einen Moment ungläubig an, ehe er, wie auch Chiyu, auflachen musste und Takeru damit unterbrach, da dieser mitgerissen wurde. "Okay okay...~ geh schon zu deinem Yuji. Aber melde dich!", bat Masato lieb lächelnd und pattete nun Takeru, der eine Schnute zog. "Ja, Mama... Aua!", fiepte Takeru zum Schluss auf, weil er eine halbherzige Kopfnuss erhalten hatte. Schließlich konnte Masato seinem Sorgenkind doch keine richtige Strafe erteilen. Was wäre er sonst für eine Ma... ein Freund...? Chiyu, der sich nun auch allmählich ausgelacht hatte, wandte sich an Takeru, der bereits kurz davor aus, aus dem Auto zu steigen. "Bestell Yuji liebe Grüße von uns, okay? Wir besuchen euch beide dann die nächste Tage hier.", versprach Chiyu und ließ Takeru verwundert aufsehen. "Aber ich wohne doch gar nicht bei Yuji. Da muss ich ihn doch erstmal fragen, ob ihr kommen dürft.", meinte der Weißblonde und wurden von beiden geheimnisvoll lächelnd angeschaut. "Hab ich irgendwas verpasst? Wurde mir meine Wohnung etwa gekündigt, weil ich die Hauswand pink angestrichen habe? Oder weil ich den Zwergen im Garten der Nachbarin diese süßen Kostüme angezogen habe? Oder-" "Takeru! Nein, du hast sie nicht verloren, obwohl du das pink anstreichen vielleicht hättest lassen sollen. Er wird sicherlich nichts dagegen haben, wenn wir dich besuchen. Macht euch ein paar schöne Tage, ja?" "Na da bin ich ja froh. Macht mir doch nicht solche Angst! Und ich weiß gar nicht, was du hast? Wie hätte ich dann die Hauswand anstreichen sollen? Rosa? Babyblau vielleicht?" "Äh... nein, nein! Ich meinte das nur, weil du noch Ärger bekommen wirst, sobald du zu Hause bist." "Oh dann... Also stimmst du mir zu? Pink ist doch cool, ne? Oder soll ich die Farbe doch nochmal ändern? Ich kann ja auch noch schöne andersfarbige Muster setzen. Dann hab ich alle Farben dabei." "Nein, Takeru. Pink passt schon. Jetzt geh schon zu Yuji. Der ist bestimmt schon ganz wahnsinnig vor lauter Angst um dich geworden!", Warf Masato ein, um einer Diskussion um die pinke Farbe zu entgegehen und schubste Takeru aus dem Wagen. "Meinst du wirklich?", murmelte Takeru sichtbar verlegen und legte den Kopf schief, während er die Wohnung hinauf sah, um Yujis Fenster zu erspähen, hinter denen kein Licht brannte. "Vielleicht ist er gar nicht zu Hause.", fiel ihm plötzlich ein und traurig verzog sich sein Gesicht. "Ach Takeru, der ist bestimmt da... Jetzt schau doch mal nach. Du hast doch einen Schlüssel von ihm bekommen, oder nicht?" "Ja schon, aber... Nein, ist gut. Wenn er nicht da ist, warte ich mit Chibi eben auf ihn, wenn er ihn nicht gerade ausführt." "Ach jetzt heißt er schon Chibi...?", warf Chiyu belustigt ein und Takeru musste grinsen. "Ist doch süß, oder?" Da beide nickten, hob Takeru lächelnd die Hand zum Abschied und machte sich zur Tür der Wohnung auf, um seinen Schlüssel, den Yuji ihm vor kurzem übergeben hatte, aus seiner Hosentasche zu ziehen und diese aufzuschließen. Das einfache Aufschließen verriet ihm die Anwesenheit Yujis. Freudig lächelnd trat er ein, um sich umzusehen. Nanu...? Kein Hundegebell? Kein Yuji? Verwirrt sah er sich weiter um, bis er schließlich vor der Schlafzimmertür stand und nicht wusste, ob er da so einfach eintreten konnte. Das war ja schließlich Yujis Privatbereich. Doch die Sehnsucht nach dem anderen antwortete ihm und ließ ihn die Türklinke greifen, um diese hinunter zu drücken und in den Raum zu spähen. Zunächst lugten nur seine Augen zögerlich zwischen den noch schmalen freigewordenen Streifen, zwischen Rahmen und Tür. Doch da er dabei nicht viel erkennen konnte, bis auf die eine Bettkante Yujis Bettes, öffnete Takeru die Tür noch ein Stück weiter und das Bild, welches ihn dort erwartete, hätte ihn beinahe verzückt aufquietschen lassen. Doch Takeru hielt sich schnell die Hände vor den Mund, um Yuji nicht zu wecken, wie er da mit einem Orca Kuscheltier im Arm auf dem Bett lag und selig schlummerte, während sein kleiner Chihuahua daneben lag und es ihm ohne Kuscheltier gleich tat. Ein Bild für die Götter! Lächelnd schloss der Weißblonde die Tür hinter sich. Dann schlich er sich auf das Bett zu und stieg ganz vorsichtig auf dieses, um durch die Bewegung des Bettes niemanden zu wecken. Weiterhin darauf bedacht, nicht zu verräterisch zu wirken, krabbelte Takeru auf Yuji zu, um sich neben ihn zu legen. Mit leicht geröteten Wangen glitt seine linke Hand Yujis Seit hinauf und legte sich schließlich um dessen zierlichen Körper, um dann näher an diesen heran zu rücken und sich an ihn zu kuscheln. Leise aufseufzend schloss Takeru die Augen und genoss die Nähe Yujis und dessen Wärme. Doch so fest schlief Yuji nicht, um nicht mitzubekommen, wie sich das Bett leicht bewegte und sich ein Arm um ihn legte, so leicht er auch war. Aufgeregt schluckte er und schlug die Augen auf, um an sich hinunter zu sehen. Seinen Seinen Orca schob er dabei etwas von sich, um einen Blick auf die Hand zu werfen. Als er sie nur einen zuordnen konnte, riss er die Augen ungläubig auf, wobei sein Blick auf den Hund fiel und ihn vor Schreck zurückschrecken ließ, wodurch er gegen den Hintermann stieß, der erschrocken auffiepte und die Hand dabei schnell zurück zog. Da der Hund von dem Lärm wach geworden war und auch die Stimme seines Herrchens hörte, sprang der Chihuahua vom Bett zu Boden und bellte voller Freunde, ehe er um das Bett herum rannte und wieder zurück. Erschrocken riss Yuji sich von dem aufgeweckten Hund los und wandte sich langsam um. Sein Herz schlug ihm vor Aufregung bis zum Hals. Er schluckte. "T-Takeru...?", fragte er etwas ängstlich, denn der Weißblonde konnte doch nicht plötzlich neben ihm sitzen, als ob nichts wär, oder?! Doch als er in das strahlende Gesicht Takerus sah, überrante ihn die Freude und die Überraschung und ohne etwas zu sagen, riss er den anderen erleichtert in seine Arme. "Ich freu mich auch, dich zu sehen, Yuji.", nahm Takeru das Sprechen in die Hand und legte auch seine Arme um den anderen. Als dieser jedoch zu schluchzen begann, legte Takeru verwirrt den Kopf schief und drückte Yuji leicht von sich, um ihn ins Gesicht sehen zu können. "Warum weinst du denn? Bist du traurig? Mir... geht es doch gut.", versicherte Takeru und strich Yuji die Tränen von den erröteten Wangen. "N-nein, i-ich freu mich nur so!", erklärte Yuji schniefend und drückte sich wieder an Takerus Körper. Der Weißblonde kicherte erleichtert auf und strich dem Brünetten beruhigend über den bebenden Rücken. "W-wie kommst du hierher?!", wollte dieser dann neugierig von ihm wissen und blinzelte angestrengt die Freundentränen weg, womit auch sein freudiges Lächeln immer breiter wurde. Die Augen hielt er währenddessen geschlossen und sog sehnsüchtig den Duft Takerus ein, wobei es wohl eher ein etwas herberer Geruch war, da Takeru schließlich die letzten Tage nicht hatte duschen können. Doch das war Yuji in dem Moment egal. Takeru blieb Takeru und die Freude über sein Auftauchen ließ alles drumherum unwichtig werden. "Masato und Chiyu haben mich her gefahren." "Hö? Ja aber... Wie... Wie bist du freigekommen? Was ist mit dem Entführer?" "Den haben Aoi und ich ins Gefängnis gebracht, nachdem Reita und Aoi ihn sozusagen überrumpelt haben.", kicherte Takeru. "W-Wie?! Reita? Wie hat er euch denn gefunden?! Und warum... hat er mir nichts gesagt...?", wollte Yuji verwirrt und enttäuscht wissen und löste sich langsam von Takeru, da ihm seine Klammeraktion allmählich peinlich wurde. "Der hat sich entführen lassen.", erklärte der Weißblonde und pattete Yuji, der ihn aus großen Augen musterte und schließlich verwirrt blinzelte. "Ach jee~h...", murmelte er und verzog nachdenklich das Gesicht. "Zum Glück ist ihm nicht auch noch was passiert. Das heißt also... das... das es Aoi und Ruki auch gut geht?!" Takeru nickte. "Ja, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Den beiden geht es gut. Reita und Ruki hatten es sehr eilig fort zu kommen und Uruha und Aoi werden sich wohl viel zu sagen haben." Verstehend nickte Yuji. Dann sah er schnell auf, als ihm etwas einfiel und er sich am liebsten die Hand an die Stirn geschlagen hätte. "O-oh man, ich hab doch total vergessen... Takeru, brauchst du irgendwas? Hast du Hunger? Durst? Willst du duschen? Brauchst du Wechselsachen? Und-" "Immer langsam, Yuji!", lachte Takeru und deutete mit den Händen an, das er sich wieder beruhigen konnte. "Nein ich habe keinen Hunger. Etwas zu trinken wäre ganz nett. Duschen wäre suuuuuuper! Und Wechselsachen... uhm... bräuchte ich vorläufig auch.", meinte Takeru und hielt Yuji am Handgelenk zurück, als dieser aufspringen wollte, um wohl für ihn alles vorzubereiten. "Noch etwas?", wollte Yuji aufmerksam wissen und erstarrte, als Takeru sich zu ihm vorbeugte und die Lider senkte. //Er wird doch nicht... Kami... Bitte... Lass das kein Traum sein!//, hoffte Yuji und starrte aufgeregt auf Takerus näherkommende Lippen, um dann die Augen zu schließen. Seine Hände verkrampften sich währenddessen vor Aufregung in den Stoff seiner Hose. Wartete mit rasendem Herzschlag auf das aufeinander treffen ihrer Lippen. Meine Güte... Das Warten machte ihn fast wahnsinnig! Wann... Wann geschah es dann endlich?! Oder... träumte er doch? Bildete er sich zu viel ein? Zögernd, nachdem immer noch nichts geschehen war, schlug Yuji die Augen auf. Takeru war ihm tatsächlich nahe gekommen, doch er schien zu zögern. Sollte er, Yuji, den ersten Schritt machen? Würde dies Takeru wirklich wollen?! "Yuji... Ich... Ich möchte noch Zähne putzen. Geht das...?" Für einen Moment starrte der Angesprochene seinen Gegenüber an, der sich inzwischen wieder zurück gezogen hatte und nun mit gesenktem Blick und roten Wangen auf seine Hände starrte, die er nervös auf seinem Schoß knetete. Wo war die Wand, gegen die er laufen konnte?! //Also doch nur ein Traum.//, dachte Yuji enttäuscht und nickte, vergaß dabei völlig, das Takeru dies gar nicht sehen konnte, da er nach unten blickte. "J-ja, natürlich.", stimmte er deshalb noch einmal zu und erhob sich schließlich vom Bett. Er vollzog diese Bewegung langsam, da er hoffte, von Takeru erneut aufgehalten zu werden, aber von diesem kam nichts weiter. Leise aufseufzend ging Yuji in die Küche, um Takeru etwas zu trinken zu bringen. Als er wieder zurück kam, sah er, wie Takeru seinen Hund hinter den Ohren kraulte und sich dabei nachdenklich umsah. Schnell blickte Yuji umher, um für den Fall, das es etwas äußerst peinliches hier herumliegen lassen hatte, um schnell eingreifen zu können. Doch nichts war hier, was ihm irgendwie in diese Situation bringen konnte, und so seufzte Yuji erneut erleichtert auf. Takeru entging dieser Laut nicht und so sah er auf. "Danke, Yuji.", sagte der Weißblonde und nahm das Glas entgegen, das Yuji für ihn mit Multivitaminsaft gefüllt hatte. Ich leg dir ein Handtuch und ein paar Sachen bereit. Wo das Bad ist, weißt du ja. "Hm...~ Hai. Danke, Yuji." "Eh... Kein Problem." "Nein, auch... Ich meine, für alles. Das du den Hund genommen hast. Dich um mich gesorgt hast. Mir... hilfst. Danke.", meinte Takeru ehrlich und lächelte. Auch Yuji lächelte. Doch winkte er diesen Dank mit einer Handbewegung und einem verlegen ausweichenden Blick ab. "Nicht der Rede wert..." Doch Takerus Blick sagte ihm etwas anderes. Yuji schluckte und sah schnell in eine andere Richtung, in die er auch sogleich steuerte, um für ihn Wechselsachen aus dem Schrank zu nehmen. "War Chibi artig gewesen?", wollte Takeru wissen und musste grinsen. "Wer?", fragte Yuji irritiert und hielt eine Boxer hoch, wobei sein Gesicht sich dunkler färbte. "Der kleine Strolch hier.", kicherte Takeru und kitzelte seinem Chihuahua am Bauch. "Ach heißt er Chibi? Hm... Er hätte meinem Orca beinahe die Flosse abgebissen und konnte sich beim Gassi gehen nicht benehmen. Ansonsten... war es erträglich.", meinte Yuji ehrlich und packte auch Socken zu dem kleinen Haufen an Klamotten. "Mal so und mal so.", wich Takeru aus und hob den Blick, als Yuji ihm von Chibis Mängeln an Erziehung erzählte. Verlegen räusperte Takeru sich und senkte den Blick auf seinen kleinen Chaoten. "Tut mir Leid. Die Erziehung des Kleinen ist wohl auf der Strecke geblieben, als ich das Café eröffnen wollte.", entschuldigte sich der Weißblonde. "Dann werden wir uns wohl Mühe geben müssen.", meinte Yuji schneller, als er über seine Worte nachdenken konnte und erstarrte vor Schreck in seiner Bewegung. Verwirrt sah Takeru auf. "Was meinst du denn mit "wir", Yuji?" //Mist!//, fluchte der Angesprochene im Stillen und wandte sich langsam und zögerlich Takeru zu. "Uhm... na ja, ich dachte... du möchtest hier vielleicht einziehen...? Die Wohnung ist groß genug für uns drei! Und... Tut mir Leid. Das geht alles viel zu schnell. Denk darüber nach, okay?", versuchte Yuji sich zu retten und strich sich dabei verlegen durch die Haare. "Du hast Recht. Es... ist etwas übereilt, aber... Ich würde mich tierisch darüber freuen, bei dir bleiben zu können!", meinte Takeru grinsend, ließ Chibi von seinem Arm springen und stand auf, um Yuji dankbar in den Arm zu nehmen. "Ich mag es nicht alleine zu sein und hier bei dir gefällt es mir sehr.", gestand er und schloss genießerisch die Augen. //Nein, erst ins Bad! Das ist doch eklig...//, fiel Takeru wieder ein und schnell löste er sich von Yuji. "Danke, Yuji. Du bist echt süß. Ich geh schnell duschen, okay? Dann können wir ja über die Inneneinrichtung sprechen.", meinte Takeru breit grinsend, nahm ihm die Sachen zum Wechseln ab und ging ins Bad. //Äh... Hat er "süß" gesagt?! Oder sollte ich meine Ohren waschen? Und was meint er mit Inneneinrichtung?!//, fragte sich Yuji und sah sich leicht panisch um. //Gibt es daran etwa etwas auszusetzen?// +~+ //Gleich bin ich bei ihm. Ich hoffe, er hat nichts Dummes angestellt.//, hoffte Aoi besorgt lächelnd und biss sich auf die Unterlippe, als er seinen Haustürschlüssel aus der Hosentasche zog. Als er dabei einen kurzen Blick über die Schulter warf, bemerkte er Stirnrunzelnd, wie man zu ihm hinüber sah. Aoi konnte vom Glück reden, so schlau gewesen zu sein, unter das Kleid, welches er vor seiner Entführung getragen hatte, eine Hose anzuziehen. Denn sonst würden die Leute nur noch mehr starren. So trug er es ordentlich zusammen gefalten über seinem Arm. Doch warum sah man denn immer noch zu ihm? Kontrollierend sah er an sich hinab. //Ach die Schuhe wahrscheinlich.//, bemerkte er und musste belustigt grinsen. Das ihm das nicht eher aufgefallen war. //Und die Schminke.//, fiel ihm auch noch ein und beeilte sich nun, in ihre Wohnung zu gelangen. Drinnen machte er sich von den Schuhen los, hänkte sie sich über dem linken Zeigefinger und lief auf Socken die Treppen hinauf. Vor der Wohnungstür angekommen, suchte er den Wohnungsschlüssel an seinem Schlüsselbund, um anschließend die Tür aufzuschließen, die nur noch zwischen Uruha und ihm stand. Sein Herz schlug ihm inzwischen erhöht vor Aufregung und dem Treppenlaufen in der Brust. Was würde ihn erwarten? Er atmete noch einmal tief ein und wieder aus, bevor er entgültig die Tür aufschloss und diese öffnete. Doch was er sah, erfüllte ihn mit Grauen und schrecklicher Angst. Auch glaubte er, sein Herzschlag wäre für einen Moment stehen geblieben, da ein merkwürdiges leeres Gefühl durch sein Körper schlich. Aoi kniff die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf. Er mochte diese Leere nicht. Als er sie wieder aufschlug, war die erhoffte Illusion nicht verschwunden, doch zumindest schossen ihm tausende Gedanken durch den Kopf, was ihn beruhigt aufatmen ließ. Dann – er schaffte es endlich, sich von der Stelle zu rühren, auf der er zunächst zu einer Salzsäule erstarrt war – hechtete Aoi auf Uruha zu, der eingesackt an der Wand lehnte und sich nicht rührte. Das Messer neben ihm. Bevor er Uruha ängstlich auf Wunden abzutasten begann, schubste Aoi die Tür unsanft zu. "Uruha! Uruha bitte... Mach die Augen auf! Sei nicht tot... nein...", jammerte der Schwarzhaarige, dessen Augen feucht wurden, und riss den schlaffen Körper in seine Arme. "Bitte sag das das nur ein Traum ist... Das kann nicht sein! Uruha!", rief er erneut und schluchzte auf. Wenn er doch nicht so getrödelt hätte! Dann wäre er vielleicht noch rechtzeitig zu kommen, um es zu verhindern! Aber... was "es" eigentlich...? Er hatte doch nichts finden können! Mit hastigem Atem, schnellen Herzschlag, weit aufgerissenen, tränenden Augen und zittrigen Fingern, löste sich Aoi wieder von Uruha, um nach dessen Halsschlagader zu tasten. Währenddessen zuckten Uruhas Lider, da er von dem Krach um sich herum und den vielen Bewegungen allmählich erwachte. Und das, obwohl er doch gerade so schön geträumt hatte...~ Blinzelnd schlug er die Augen auf und blinzelte gleich noch viel heftiger, als er glaubte, Aoi vor sich knien zu haben. Das konnte nur ein Traum sein! Er kniff sich und gab einen Schmerzenslaut von sich, während Aoi zur gleichen Zeit vor Erleichterung glücklich aufjuchzte. Die Köpfe einander zuwendend, starrten sie sich für einen Moment sprachlos vor Überraschung, in Uruhas Fall, und im anderen vor Freude, an, ehe sie sich, mit den Namen des jeweils anderen auf den Lippen, in die Arme nahmen. "Aoi! W-wie... wie... Kami, ich fass es nicht! Wie kommst du hierher?! Nein, wichtiger! Wie geht es dir, mein Engel??! Was hat dieser Typ mit dir gemacht?! Ich mach ihn zu Hackfleisch, wenn ich den in die Finger bekomme! Ich hab dich schrecklich vermisst! War total fertig vor Sorge! Kami... Mein Herz springt mir gleich aus der Brust! Ich glaub's nicht... Kneif mich bitte! Lass es kein Traum sein! Bitte, sag mir, das du wirklich mein Aoi bist!", schluchzte Uruha vor Erleichterung und klammerte sich an den anderen, der inzwischen auf seinem Schoß saß und mit ihm um die Wette zitterte. Doch Aoi antwortete zunächst nicht. Er hob Uruhas Kopf auf seine Höhe und küsste ihn. Sprachlos starrte Uruha seinen Gegenüber an, der die Augen geschlossen hatte. Ja, das war eindeutig sein Aoi. Lächelnd erwiderte er diesen gefühlvollen Kuss, während er Aoi nun seinerseits nach Wunden abtastete. Da löste Aoi überrascht den Kuss und senkte den Blick etwas misstrauisch auf Uruhas Hand. "Warum hörst du auf, Aoi? Bist du verletzt? Hat er dir wehgetan? Bitte.. rede mit mir!", bat Uruha, hob seinen besorgten Blick und legte seine Arme wieder ruhend um den Körper seines Freundes. Verstehend biss sich Aoi auf die Unterlippe. //Verdammt... Ich hab gedacht, er will mehr...//, dachte er und strich Uruha über die Wangen. Versuchte sich von seinen Selbstvorwürfen abzulenken. "Mir geht es gut, Uruha. Er hat mir nichts getan, glaub ich...", fing an Aoi an, unterbrach sich und runzelte nachdenklich die Stirn. Warum war er sich darüber so unsicher...? Ein Stück Erinnerung fehlte ihm, aber ihm ging es schließlich gut. Was war also mit ihm...? War er doch verletzt? Unsicher strich er sich beidseitig die Arme hinauf. Uruhas Gesicht wurde Ernst. "Was hast du? Hast du doch Schmerzen?" "Nein, aber... Ich hab einen Filmriss.", erklärte der Schwarzhaarige und sah auf. Schluckte schwer. "Wahrscheinlich noch von der Betäubung. Aber mir geht es wirklich gut, Uruha. Du wolltest wissen, wie wir rausgekommen sind, ja? Nun der Entführer hat Rei entführt und der hat ihn überrumpelt. Er ist jetzt da, wo er seine Strafe absetzen kann. Takeru und Ruki sind auch zu ihren Schätzen." Der Blonde schüttelte besorgt den Kopf. Dann schloss er die Augen und lehnte seine Stirn an die Aois. "Von einer Betäubung kann man keinen Black Out bekommen. Klar... Nur während der Zeit, in der sie wirkt, aber folgende Nachwirkungen hat eine Narkose nicht. Rei... Dieser gemeine...", grummelte Uruha und schob seinen einen Arm unter Aois Kniekehlen. "Warum ist Rei denn gemein?", wollte der Schwarzhaarige wissen und schlang überrascht seine Arme um Uruhas Hals, als dieser sich aufzurappeln versuchte und ihn dabei mit hoch nahm, um ihn zu tragen. "W-warete, Uruha! Ich kann gehen! Überanstrenge dich doch nicht!" "Quatsch, du bist doch leicht wie eine Feder.", meinte Uruha und strauchelte noch etwas benommen von seinem Nickerchen vorwärts, sodass Aoi sich noch mehr in ihn krallte und er das Gesicht vor Schmerzen verzog. "Was sollte das eigentlich mit dem Messer?", fragte Aoi vorwurfsvoll weiter und lockerte seinen Griff wieder ein bisschen, als er merkte, wie Uruhas Schritte sicherer wurden. "Zum ersten, weil Reita mir nichts davon gesagt hat, das er diese Rettungsaktion geplant hat, denn irgendwie musste er es ja geschafft haben, sich entführen zu lassen und zum zweiten, wollte ich mich verteidigen können, wenn der Typ es gewagt hätte, bei uns einzubrechen. Allerdings bin ich vor Erschöpfung eingeschlafen. Dein Verschwinden hat mir die Nerven und den Schlaf geraubt.", gestand Uruha und musste grinsen, als Aoi ihm einen Kuss auf die Wange gab und sich an ihn kuschelte, soweit es ihm da oben eben möglich war. "Ich habe dich auch vermisst, Uruha...~", meinte Aoi ehrlich und schloss zufrieden die Augen. "Hey~ Hier wird nicht geschlafen.", meinte Uruha grinsend, als er Aoi auf der Couch absetzen wollte. Sofort schlug der Schwarzhaarige seine Augen wieder auf. "Will ich doch gar nicht. Ich würde viel lieber kuscheln, nachdem du mir solche Angst mit dem Messer gemacht und danach so süße Sachen gesagt hast." Nun lächelte Uruha seine Suchtdroge liebevoll an, eh er sich neben ihm fallen ließ, um ihn wieder auf seinen Schoß zu ziehen und seine Arme um ihn zu legen. Sanft küsste er seinen Aoi auf die Schläfe, die ihm am nächsten war. "Aoi?" "Hm?", machte dieser und kuschelte sich zufrieden seufzend an den Blonden. "Wenn ich lieber erst duschen gehen soll, sag Bescheid. Ich will nur eben deine Nähe genießen...", erklärte er, da er glaubte, Uruha wolle ihn darauf aufmerksam machen. Doch dem war nicht so. "Ich... Nein, Aoi, das... war mir noch gar nicht aufgefallen. Wenn du willst, können wir gleich zusammen in die Badewanne. Ich muss mit dir reden und ein Bad entspannt." Unsicher sah Aoi auf diese Worte hin auf, nickte dann aber. Er hatte eigentlich nicht vor gehabt, gleich über ihre Beziehungsprobleme zu diskutieren und dies vielleicht in einem Streit ausarten zu lassen, da er wusste, wie empfindlich Uruha auf das Wort "Sexsucht" reagierte, aber wenn Uruha dies unbedingt jetzt wünschte, dann würde er sich dem ohne Proteste fügen. Schließlich waren es IHRE Probleme, die SIE lösen mussten, damit diese Beziehung weiter bestehen konnte und Aoi wollte Uruha nicht verlieren! Wenn sie es bis hierher geschafft hatten, dann würden sie das auch die nächste Zeit über schaffen. Davon war er zumindest überzeugt. "Ano... 'kay.", murmelte er schließlich, riss sich zusammen und gab dem ein bekräftigendes Nicken hinzu. "Keine Sorge. Kuscheln können wir trotzdem.", versuchte Uruha seinen Schatz aufzumuntern und erhob sich erneut mit Aoi auf den Armen. Fehlte nur noch die Schwelle, über die er ihn tragen konnte... Doch wenn Aoi nicht so ernst schauen würde, dann hätte er wohl über die Vorstellung gelacht. //Das geht nun wirklich etwas... schnell.//, fand er und pustete Aoi ins Gesicht, damit dieser ihn ansah. "Hast du vor etwas Angst?", wollte er nun wieder etwas besorgt wissen, während er seitlich durch die Badezimmertür ging, damit Aoi sich nicht stieß. Doch der Angesprochene winkte dies durch eine simple Handbewegung ab. "Ich mag nur nicht streiten...", murmelte er hinten dran und lehnte sein Stirn an Uruhas Schläfe. "Warum sollten wir denn streiten, hm? Oder gibt es da etwas, was du mir sagen möchtest?" "Eto...", machte Aoi überrascht und dachte angestrengt nach. "Vorsicht... Ich muss dich nur mal eben hier absetzen.", meinte Uruha leise, um Aoi nicht beim Grübeln zu stören, und setzte den Schwarzhaarigen vorsichtig auf dem Klodeckel ab. Anschließend ließ er in der Badewanne das Wasser ein und regulierte es in einer angenehmen Temperatur. "Hm... Also... Du hältst dich doch an deine Worte, die du vor meiner Entführung sagtest, ne? Wenn ja, fällt mir grad' nichts Anderes ein.", meinte Aoi schließlich und Uruha wandte sich von der Wanne ab. Dann ging er vor diesem in die Hocke und nahm sich dessen Hände, um liebevoll über ihre Handrücken zu streichen. Dabei sah er seinem Koi tief in die Augen. "Ich werde mich daran halten, was ich sagte, Aoi. Bitte vertraue mir. Ich hoffe, du kannst es noch, nachdem, was ich dir und unserer Beziehung damit angetan habe. Ich weiß selbst auch nicht, warum die Situation so eskalierte, warum ich so wurde, doch ich werde mich bessern. Versprochen. Ich werde eine Therapie besuchen und von nun an auf dein Okay warten.", versprach Uruha und schloss genüsslich die Augen, als Aoi ihm vor kindlicher Freude einen dicken Schmatzer gab. Daraufhin musste Uruha lachen und ertappte sich dabei, wie er Aois Lippen anstarrte, jener den Blick bemerkte und einen Finger auf seinen Lippen legte. Beschämt senkte der Blonde den Blick und schluckte schwer. "Tut mir Leid. Alte Gewohnheit..." "Nein, Uruha... Das ist es nicht. Ich würde nur gerne die Zähneputzen. Drei Tage ohne ist nicht sehr angenehm. Und ja, ich vertraue dir, Uruha." " "Ach so...~ Schön.", seufzte Uruha erleichtert und stand auf, damit Aoi genug Platz hatte, um an ihn vorbei und zu seiner Zahnbürste zu gelangen. Vergnügt grinsend sah er ihm dabei zu, ehe er nicht mehr an sich halten konnte und seinen Koi von hinten umarmte. Mit der Zahnbürste im Mund sah dieser fragend auf. Doch Uruha schüttelte nur den Kopf. Wollte seine Nähe genießen. Grinsend schrubbte Aoi weiter, bis er glaubte, fertig zu sein. Sich nach vorne über das Waschbecken beugend, spülte er sich noch den Mund aus und machte anschließend die Zahnbürste sauber. Uruha, der bei der Beugung halb auf Aoi lag, löste sich vorsichtshalber von seinem Schatz, bevor ihm ein nicht hierhin gehörender Gedanke in den Sinn kam. Prüfung wandte er sich zur Badewanne um und war froh, das Wasser nur langsam hineinfließen lassen zu haben, da diese jetzt sonst überschwemmt wär. "Ich hoffe, die Temperatur ist okay so?" Prüfend hielt Aoi einen Finger in das Wasser der Wanne. "Ja, ist es.", meinte er lächelnd und sah sich um. "Uhm... Ich hol uns mal Wechselssachen.", sagte er noch und verschwand an Uruha vorbei, um das Gesagte zu holen. Nachdenklich zog Uruha sich währenddessen aus, um schon einmal in die Wanne zu steigen. Wie sollte er dieses Thema um Aois eventuell wieder hervorgerufene Krankheit nur ansprechen? Uruha seufzte. Und biss sich auf die Unterlippe. Als er in die Wanne steigen wollte, fiel ihm die Lösung ein. //Takeru!// Sofort wandte er sich von der Wanne ab und ging, so wie Gott ihn schuf, auf die Suche nach dem Telefon. "Wo hab ich's nur...", murmelte er und musste an das Telefongespräch mit der Schwester Aois denken. //Im Schlafzimmer.//, fiel ihm ein, machte kehrt und ging in die andere Richtung zum Schlafzimmer, aus dem ihm Aoi mit Wechselsachen auf dem Arm entgegenkam und in seiner Bewegung strauchelte, als er Uruha erblickte. "Ano... Uruha? Was..." "Mir ist nur eben etwas eingefallen. Geh du schon mal ins Bad. Ich hol nur eben das Telefon, falls jemand anruft.", erklärte der Blonde ausweichend, schenkte Aoi einen Kuss und ging dann an diesem vorbei, der Uruha verwirrt hinterher sah und seinen Blick dabei ie automatisch auf Uruhas nackten Hintern sinken ließ. Kopfschüttelnd, schloss Aoi die Augen, wandte sich ab und ging ins Bad. //Jetzt fang ich schon so an...//, merkte er ein wenig schockiert und legte die Sachen auf der Waschmaschine im Badezimmer ab. Und während er sich entkleidete, kam auch Uruha wieder ins Badezimmer zurück und schloss hinter sich die Tür, damit die kalte Luft draußen blieb. Das Telefon legte er neben den Sachen auf der Waschmaschine ab. In greifbarer Nähe also, wenn er sich danach ausstrecken würde. Nickend wählte er zwei extra flauschige Handtücher aus einem der Hängeschränke und legte sie obenauf. So, das hätten sie. Jetzt konnte ja das Bad folgen. Lächelnd drehte sich Uruha und erstarrte augenblicklich, als er die nackte Haut Aois erblickte. Ein heftiges Schlucken folgte und Uruha wandte angestrengt den Blick ab. Vermied dabei den Blick in Aois Richtung, jener den kurzen Blick auf sich nur hatte erahnen können und daher freudig lächelnd, da sein Freund sich tatsächlich zurückhalten konnte, in die Wanne stieg. Erst als er saß, sah er auf. "Möchtest du nicht auch rein, Schatz?" "Ä-ähm ja!", antwortete Uruha hastig, löste sich von den nicht sehr jugendfreien Vorstellungen, die sich in seinem Kopf gebildet hatten, und kletterte Aoi hinterher. Als dieser sich etwas erhob, damit Uruha seine langen Beine ausstrecken konnte, hielt der Blonde die Augen geschlossen, um den heißen Anblick seines Freundes nicht ertragen zu müssen. "Uruha, geht es dir nicht gut? Ist das Wasser etwa zu heiß? Oder zu kalt?" "N-nein, nein! Ich versuch nur an nichts Sexistisches zu denken. Das ist schwerer als ich dachte, bei so einem heißen Freund wie dir.", gestand der Größere, schlug wieder die Augen auf und zog Aoi zu sich, damit dieser sich auf seinen Schoß setzen konnte. Schließlich hatte er ihm versprochen, dass sie kuscheln würden. Der Schwarzhaarige, dessen Wangen nun rot aufleuchteten, zögerte währenddessen, sich auf Uruhas Schoß zu setzen, wenn dieser Schwierigkeiten hatte, sich zurück zu halten. "Uhm... Hör doch auf... Meinst du, es ist gut, wenn ich mich jetzt auf deinen Schoß setze? Wir können auch später kuscheln, wenn dir das lieber ist.", schlug Aoi rücksichtshalber vor und stieß einen überraschten Laut aus, als Uruha ihn auch schon auf sich gezogen hatte. Aufseufzend gab Aoi nach und schmiegte sich an den anderen. "Ich werde es nur schaffen können, wenn du mich zwar herausforderst, ich mich aber zurückhalten kann.", meinte Uruha grinsend und schlang im Wasser die Arme um den zierlichen Körper. "Er hat dich also wirklich nicht verletzt.", fügte er noch hinzu, nachdem er den Kleineren musternd begutachtet hatte. "War er gemein zu dir?", wollte er wissen und strich liebevoll über Aois Wangenknochen. Genüsslich seufzte dieser auf und ließ seine Hände in Uruhas Nacken wandern, um ihn dort zu kraulen. "Nein, eher... nicht, aber eigentlich möchte ich über die Zeit gar nicht mehr reden." "Okay, verständlich. Dann zu wichtigerem. Unsere Beziehung, hm?", schlug Uruha mit ernster Miene vor und Aoi nickte langsam, aber deutlich, sah etwas dabei unsicher auf. "Mir ist vieles in den letzten Tagen klar geworden. Du bist mir mehr als alles andere wichtig. Deshalb muss auch ich etwas für diese Beziehung tun. Ich versprach dir bereits, das ich diese Therapie machen werde und mich um deine Wünsche kümmern werde. Wenn es mit der Band auf Dauer nicht klappt, mache ich meine Ausbildung weiter, die ich wohl vorläufig wegen dem Vertrag kündigen muss, und werde die Wohnung mit finanzieren. Darüber haben wir ja bisher nicht gesprochen." Lächelnd nickte Aoi. "Das liegt daran, das wir noch nicht lange zusammen wohnen und die Zeit einfach nicht hatten." "Richtig. Trotzdem muss ich finanziell mithelfen und die Zeit werden wir uns demnächst einfach nehmen. Wir werden einen Haushaltsplan anfertigen und aufteilen wer was macht, okay?" Wieder nickte Aoi. Dieses mal ernster. Auch suchte er nach einer Hand Uruhas, um sie mit seiner zu verhaken. "Wenn es mit der Band wirklich auf Dauer nicht klappen sollte, was ich nicht hoffe, dann werde ich meinen Job doch nicht an den Nagel hängen." "Job?", fragte Uruha verwirrt und überrascht zugleich. "Ja, ich arbeite doch in dem Musikladen um die Ecke. Tut mir Leid, das ich es dir nicht eher gesagt habe. Ich dachte, ich hätte das bereits." "Nein, hast du nicht. Das wir uns vieles nicht gesagt haben, liegt an mir. Ich muss mich also entschuldigen.", seufzte Uruha und bettete seinen Kopf auf Aois Schulter. "Und warum bist du nicht arbeiten gegangen die letzten Tage? Hast du Urlaub?" "Nein, ich bin doch offiziell noch krank geschrieben. Weißt du nicht mehr? Du bist mein ärztlicher Pfleger. Aber eigentlich bin ich längst wieder gesund. Wir sollten wohl besser gleich Morgen ins Krankenhaus gehen. Dann werde ich noch zu meinem Chef gehen und kündigen. Ist wohl besser so. Jetzt wo wir alle wieder da sind, werden wir wohl viel zu tun haben und wir müssen Kai wegen dem Geld fragen. Sonst haben wir keines mehr für Essen." "Uhhh~ da war ja was. Gut, dann gehen wir gleich Morgen hin und ich werde auch mit meinem Chef reden. Am besten, ich ruf nachher mal an, um mir einen Termin zu machen. Der muss doch auch arbeiten. Und dann muss ich noch eine Kündigung schreiben." "Hm... Muss ich auch. Hab keine Lust..." "Aber leider müssen wir ran. Noch haben wir keine Assistentinnen." "Meinst du, wir kriegen solche?" "Hm... Warum nicht?" "Ich kann mir nicht vorstellen, andere herum zu kommandieren." "Könntest du nicht, hm. Kann ich mir bei dir auch nicht vorstellen." "Du etwa?" "Nee, auch nicht wirklich. Wenn ich Hilfe brauche, frag ich einfach dich." "Ach...? Bin ich 'ne Frau?", schnaubte Aoi und zog eine Schnute. „Neeeein! Aber du hast meistens eine Antwort auf meine Fragen und sleber einkleiden kann ich mich auch." "Und auskleiden." "Ja, auch das." "Das will ich doch hoffen!" "Eifersüchtig?", wollte Uruha grinsend wissen und wippte mit den Brauen. Lachend verdrehte Aoi die Augen. //Uruhas Ego brauch das.//, beschloss er und warf stürmisch die Arme um den Blonden. "Aber totaaaal, das glaubst du nicht!" "Aoi, du bist ein schlechter Schauspieler..." "Aber ich hab's versucht.", rechtfertigte sich der Schwarzhaarige grinsend und als sie sich so gegenseitig liebevolle Blicke zuwarfen, fanden ihre Münder wie automatisch zueinander und ihre Augen drifteten nacheinander genießerisch zu. Doch schon bald unterbrach Uruha wieder den Kuss und ließ Aoi fragend und etwas verträumt aufblinzeln. "Gibt es noch etwas zu unserer Beziehung zu reden? Fällt dir was ein?", wollte uruha forschend wissen und bereitete sich schon innerlich auf die große Bombe zu, die er gleich platzen lassen wollte. "Hm~? Eh... Also mir fällt jetzt nichts weiter ein.", meinte der Angesprochene und legte den Kopf nachdenklich in die Schräge. Grinsend tippte Uruha ihm auf die Nase. "Gut, dann zu etwas anderem. Ich habe vorhin mit deiner Schwester gesprochen." Verwundert hob Aoi daraufhin die Brauen und stoppte dabei, Uruha zu kraulen. "Hat sie angerufen?" "Nein, eher... ich.", gestand der Blonde und verwirrte Aoi damit noch mehr. "Wenn du meine Familie kennen lernen möchtest, dann hättest du das sagen können.", meinte er etwas vorwurfsvoll, doch Uruha schüttelte den Kopf und ließ ihn damit stutzig werden. "Du möchtest nicht?" "Das nicht, Aoi. Also... Ich habe nicht aus diesem Grund angerufen. Das machen wir, wenn wir beide das wollen und wenn die Zeit dazu reif ist. Aber sie vermisst dich." "Oi... Ja, ich sollte mich wohl mal wieder melden... Also warum hast du sie angerufen?" "Ich...", fing Uruha an und seufzte, hatte die Stirn nachdenklich verzogen. "Wolltest du etwas von ihr wissen?", fragte Aoi nach und nickte Uruha aufmunternd zu, weiter zu sprechen. "Ähm... ja. Ich habe – und bitte verzeih mir meine Neugierde – einen veralteten Arzneischein gefunden, auf dem steht, das dir Neuroleptika verschrieben wurde. Da ich weiß, für was dieses Mittel verschrieben wird, wollte ich von ihr wissen, ob du geheilt bist und was genau du hast.", erklärte Uruha und war zum Ende hin immer leiser geworden, da sich Aois Augen umso geschockter geweitet hatten. "A-Aoi?", versuchte Uruha den anderen anzusprechen und bewegte die Hand vor dessen Augen, um erleichtert zu bemerkten, wie diese seiner Hand folgten. Doch Uruha konnte über diese Tatsache weder lachen noch andeutungsweise lächeln, denn er spürte deutlich, wie Aoi zitterte. Doch kalt konnte ihm in dem warmen Wasser nicht sein! Also musste es an seinen Worten liegen. "Es tut mir Leid, das ich das anspreche, aber ich möchte darauf vorbereitet sein und möchte wissen, wie ich dir helfen kann. Bist du jetzt sauer...?" "N-Nein... Ich muss diese Information erstmal verdauen.", erklärte Aoi und atmete tief ein und wieder aus. "Wieder etwas, womit ich dich überrumple. Diese ganze Geschichte ist allerdings schon etwa..." "5 Jahre?" "Ja, 5 Jahre her." "Und seit dem ist nichts weiter passiert?" "Nicht das ich's wüsste." "Klar, du bekommst diese Momente ja auch nicht bewusst mit." "Uhm... Ich hoffe... nicht...?", korrigierte sich Aoi unsicher geworden und biss sich auf die Unterlippe. "Du sagtest doch, du hast einen Filmriss, was den Aufenthalt bei dem Entführer anging." "Schon ja... aber... Hm... Er sagte mir etwas davon, dass ich Witze erzählt haben soll. Doch davon weiß ich nichts. Ich dachte, er will mich verarschen oder so...", erzählte der Schwarzhaarige und erntete einen überraschten Blick. "Witze?" "Ja." "Hab dich noch nie Witze erzählen hören." "Eben." "Erzählst du mir einen?" "Uruha! Wie kannst du jetzt an-" "War doch nur ein kleiner Spaß...", unterbrach ihn der Blonde und gab seinem Schatz zur Besänftigung einen Kuss. "Was hältst du davon, wenn wir Ruki oder Takeru anrufen und fragen? Die müssen das doch mitbekommen haben, wenn du wirklich Witze erzählt haben sollst." "Meinst du...? Okay, schaden könnte es nicht, denk ich, aber... Ruki fragen wir lieber später. Der ist bestimmt grad' mit Reita beschäftigt, so wie die abgedampft sind." Fragend wandte Uruha den Kopf Aoi zu, nachdem er sich das Telefon auf der Waschmaschine gekrallt hatte. Dann musste er grinsen. "Klar... Sie haben sich schließlich einen Tag nicht gesehen...", murmelte er und verdrehte die Augen. Wer war hier schlimm?! "Lass sie doch...", meinte Aoi und musste ebenfalls grinsen. Als er jedoch das Telefon sah, wich es wieder von seinem Gesicht. "Aber... warum sollte ich das plötzlich wieder haben..?" "Vielleicht hab ich dir einfach zu viele nerven geraubt oder dich in irgendeiner Weise eingeengt. Außerdem wurdest du entführt. Angstzustände können solche Dinge hervorrufen.", erklärte Uruha und starrte das Telefon in seiner Hand an. "Hast du Takerus Nummer?" "Nein, aber Yujis, und da wird er jetzt wohl sein. Hoffentlich stören wir sie nicht." "Bei was denn?" "Hast du's nicht gemerkt?", fragte der Schwarzhaarige verwundert und durchsuchte sein E-Telefonbuch nach Yujis Nummer. "Nein, was denn?" "Yuji liebt Takeru." "Oh... Dann haben die beiden sich wohl noch so einiges zu sagen." "Und wir drücken den beiden einfach die Daumen." "Aber die Daumen brauche ich heute noch.", maulte Uruha und musste auflachen, als Aoi mit einem bösen Blick à la Widersprich-mir-nicht zu ihm auf sah, der jedoch schnell an Schärfe verlor, als Uruha nicht an sich halten konnte. "Jaa~ Ich mach ja.", setzte er schnell hinzu, was Aoi wieder zufrieden Lächeln ließ, und hob beide Hände, um ihm zu demonstrieren, wie gut er doch Daumen drücken konnte. "Spaßvogel~", meinte Aoi grinsend dazu und legte sich den Hörer an sein Ohr. "Machst du bitte den Lautsprecher an?", wurde er gebeten und kam der Bitte sofort nach. Nach langem Tuten nahm auch endlich jemand ab. Yuji. "Ja hier Yuji, wer da?!", wollte dieser etwas gehetzt wissen und Aoi und Uruha sahen einander grinsend an. "Hey Yuji~ ich bin es, Aoi." "Und Uruha.", ergänzte dieser. "Stören wir euch gerade bei etwas?", wollte Aoi wissen. "A-Aoi?! Kami, stimmt ja! Du bist ja auch wieder heim! Schön, deine Stimme zu hören! Wie geht es dir? Und nein, ihr stört nicht.", meinte Yuji und hatte ganz rote Wangen bekommen, als Aois Frage so zweideutig eindeutig klang. Vorsichtshalber linste er über die Schulter zur Badtür, hinter der Takeru noch immer duschte. "Mir geht es gut, danke. Freut mich auch, deine wieder zu hören. Ich hoffe, dir geht’s jetzt auch besser?" "Ja! Jetzt wo Takeru wieder da ist, werde ich wieder essen, schlafen, ehrlich lächeln und mich freuen können. Es geht mir großartig!" "Das ist schön. Dann macht euch noch einen schönen Abend, ja? Und ich wünsche dir alles Glück, was du gebrauchen kannst, Yuji." "Danke, Aoi. Das ist echt lieb von dir." "Von mir auch!", meinte Uruha hastig, als er von Aoi in den Bauch gepiekst wurde. "Danke, Uruha. Also warum ruft ihr an?" Als Aoi den Mund öffnen wollte, um ihr Anliegen vorzubringen, stoppte ihn Uruha, indem er ihm einen Finger auf den Mund legte. "Lass mich...", murmelte er und lächelte beruhigend. Der andere nickte daraufhin und verdeckte sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge. Ihm war die ganze Sache so peinlich...~ "Wir rufen an, weil wir eigentlich Takeru sprechen wollten. Und zwar würden wir gerne wissen, was nach Aois Entführung geschehen ist. Er kann sich nämlich an diese Zeit nicht mehr erinnern. Vergleichbar mit einem Filmriss. Der Entführer meinte wohl, Aoi habe Witze erzählt, aber das hat er gar nicht. Nun hegen wir die Befürchtung, das es an seiner eigentlich längst geheilten Krankheit liegt, die bei Angstzuständen wieder hervor gerufen werden kann. Halluzinationen." "Ahh~ Jetzt macht das Sinn! Also tut mir Leid, aber Takeru duscht gerade. Wir können euch ja zurück rufen, wenn er fertig ist, wenn ihr das wollt?" "Klingt gut, aber...", fing Uruha verwirrt an, doch ihm wurden die Worte aus dem Mund genommen, als Aoi fort fuhr: "Was macht Sinn?" "Hm~ Na weil so etwas doch schon mal vorgekommen ist. Nur jetzt versteh ich, warum du dich nicht daran erinnern konntest, als ich dir davon erzählte." "Wann?" "Vor nicht mal einer Woche!" Träge hob Aoi den Kopf und starrte verwirrt den Hörer in Uruhas Hand an, den dieser ihm abgenommen hatte. „Wann genau? Was ist denn passiert?" "Als ich mit dir, Aoi, zu Takeru gehen wollte. Da kannten wir uns noch nicht. Da war eine Frau mit einem Hund, vor dem ich vor Angst weggelaufen bin, und sie hat dir mit ihrer Handtasche eins übergebraten. Danach hast du mit einer Katze geflirtet, als sei sie eine Frau." "Was?! Die Frau hat dich geschlagen?! Du hast mit jemanden geflirtet?!", fragte Uruha entsetzt und hatte die Augen vor Ungläubigkeit aufgerissen. "M-mit einer Katze...", verbessere Aoi seine Aussage und verdeckte sein Gesicht an Uruhas Brust. "Ich hatte mal eine Freundin, die eine Katze hatte, aber... Das ist doch echt krank...", meinte Aoi und schniefte auf. War er wieder krank? Musste er diese vielen Therapien wieder über sich ergehen lassen? "Richtig. Krank. Und dafür kannst du nichts, Aoi.", versuchte Uruha seinen Freund zu beruhigen, legte den Hörer beiseite und nahm den Schwarzhaarigen wieder ganz in die Arme, um ihm tröstend über den Rücken zu streichen. "Aber warum jetzt?!" Unsicher biss sich Uruha daraufhin auf die Unterlippe. Was solte er schon darauf antworten? "Das wird wieder, Aoi. Zusammen werden wir das schaffen, okay? Ich werde dich nicht mehr bedrängen und Angst musst du jetzt auch nicht mehr haben." "Und was ist mit Sex...?", wollte Aoi wissen und verbarg seine roten Wangen. Yuji hustete dezent im Hintergrund. "Oh... tut mir Leid, das...", versuchte sich der Schwarzhaarige sogleich zu entschuldigen, aber es interessierte ihn nun mal! Diese Gelüste waren menschlich, jawohl! Breit lächelnd hob Uruha Aois Kopf zu sich hoch, um ihn zu küssen. "Das Aoi... Ist kein Bedrängen. Bedrängen ist das, was ich die letzten Tage geleistet habe und für was ich mich schämen sollte. Wenn wir beide Sex wollen, geht das in Ordnung. Da dürfte deine Psyche auch nichts gegen haben." Yuji hustete wein weiteres Mal im Hintergrund. "Soll ich später zurückrufen...?", wollte er wissen und hatte einen hochroten Kopf. Wenn die zwei schon von Sex reden, sollten sie daran denken, das er als Ausgehungerte eine blühende Vorstllungskraft besaß! Und sich Aoi und Uruha vorzustellen wie sie... Hastig schüttelte er den Kopf, um die Bilder loszuwerden, die ihm im Kopf herumschwirrten. Das war gemein! "Sicher...~?", fragte Aoi mit Tränen in den Augen und sah den Blonden mit großen Augen unsicher an. Verträumt lehnte sich Uruhas Kopf in die Schräge, als er seinen süßen Freund so betrachtete. "Sicher.", meinte er leise und verschloss erneut ihre Lippen zu einem sehnsüchtigen Kuss. "Eh.. Hallo? Noch dran? Hey, ignoriert mich nicht!", schimpfte Yuji und wollte sich nicht vorstellen, was die zwei gerade trieben. Der Klang vom bewegenden Wasser reichte ihm aus, um die beiden schwer schluckend weg zu drücken. Das wurde ihm zu viel. Sollten sie doch anrufen, wenn sie fertig mit dem sind, was auch immer so gerade trieben! Mist... jetzt dachte er darüber nach. "Hey Yuji~ Bin fertig. Was starrst du denn das Telefon so an? Möchtest du jemanden anrufen?", wollte Takeru wissen, ließ sich neben der Tomate nieder und rubbelte sich die Haare mit einem Handtuch trocken. Sogleich wurde er stutzig, als er Yujis Gesichtsfarbe sah. "Was ist denn mit deinem Gesicht?" "W-was? Mein Gesicht?!", fragte Yuji mit leicht erhöhter Stimme, riss sich vom Telefon los und legte die Hände auf seine Wangen, die warm glühten. "E-eh... Ich...", stammelte er und sah erschrocken auf, als er Takeru kichern hörte. "Wen hast du denn gerade angerufen?" "Aoi und Uruha." "Aha... Die beiden im Doppelpack...? Hast du sie etwa bei etwas gestört?" Yuji schluckte. Warum stellte Takeru solche Fragen?! "Nein, nein! Sie haben mich angerufen!" "Ach...? Was wollten sie denn?" "Sie wollten dich sprechen." "Oh... Mich? Ganz sicher?" "Ja, dich und dann..." "Haben sie dich in Verlegenheit gebracht, hm? Kann man aber auch verstehen. Jetzt sind sie beide endlich wieder vereint.", meinte Takeru breit lächelnd und mit verstrubbelten Haaren. Yujis rechter Mundwinkel zuckte verräterisch. //Das klingt so eindeutig zweideutig! Verdammt! Geht aus meinem Kopf! Sonst passiert noch was Dummes!//, dachte er panisch, nahm sich ein Kissen und legte es sich vorsichtshalber über den Schritt. "Hm...", machte er noch zustimmend und nickte. "Und sie wollen, das du sie anrufst.", fügte er noch hinzu und reichte Takeru das Telefon, der fragend auf sah. "Ist die Nummer gespeichert?" "Drück die Rückruftaste. Dann hast du sie dran." "Hm, okay. Yuji?" "Hm?" "Wäre es schlimm, wenn ich mir hier die Haare bürste? Ansonsten geh ich mit dem Telefon ins Bad. Wenn die so trocknen, bekomme ich Locken." //Locken.//, wiederholte Yuji und versuchte sich Takeru mit Locken vorzustellen, wobei er grinsen musste. //Trotzdem süß.// "Nein, mach ruhig hier. Ich würde auch gerne... mit hören.", bat er etwas unsicher und sah Takeru nicken, dessen Augen über das Telefon huschten. "Mhm hey! Yuji, warum hast du denn aufgelegt?", wollte Uruha wissen, nachdem er sich von Aoi lösen und das Telefon greifen konnte. "Das musst du ihn schon fragen, Uruha.", kicherte Takeru und stellte auf Lautsprecher um. "Hm, Takeru?" "Hai." "Ah~ 'kay. Yuji, war was?" "Na soll ich mir mit anhören, wie ihr euch abknutscht und mich vergisst oder wie...?", grummelte Yuji und zog einen Schmollmund. Nun endlich verstehend pattete Takeru ihm den Kopf, woraufhin Yuji nur noch mehr aufgrummelte. "Tut mir Leid, Yuji.", entschuldigte sich Aoi sogleich und lehnte sich mit roten Wangen an seinen Schatz, den er wieder im Nacken kraulte. "Mhm... Also was wolltet ihr denn von mir?", warf Takeru ein, der das Telefon zwischen sich und Yuji legte, um sich die Haare zu bürsten. "Hai. Tut mir Leid, das ich dieses Thema anspreche, Takeru, aber es muss leider sein. Hat sich Aoi nach seiner Entführung irgendwie... na ja... seltsam verhalten?" Etwas überrascht war der Weißblonde schon über die Frage, aber er brauchte nicht lange, um zu überlegen. "Ja, das hat er. Er-" "Inwiefern?", bohrte Uruha nach. "Jetzt lass ihn doch mal ausreden!", verteidigte Yuji seinen Nebenmann und erhielt ein dankbares Lächeln Takerus. "Sumimasen.", murmelte Uruha etwas beschämt und strich Aoi über den nackten Rücken, wobei er bemerkte, das diesem etwas kalt zu werden schien. Mit dem Fuß suchte er deshalb nach dem Stöpsel der Badewanne, um etwas Wasser abfließen lassen zu können, damit er anschließend neues und wärmeres Wasser hinzu geben konnte. "Er erkannte mich nicht mehr. Er kannte auch dich und Ruki nicht mehr. Nur eure Namen kannte er, wusste sie aber nicht zuzuordnen. Er hat dem Entführer Witze er zählt, der dann ziemlich sauer geworden ist und Aoi in einen extra Raum gesperrt hat." Sprachlos verharrten Aoi und Uruha auf ihrer Seite des Telefons. "Aoi, du kanntest mich nicht...", murmelte Uruha fassungslos und schenkte ihm einen traurigen Blick. "Uruha, bitte... Es tut mir Leid! Ich konnte doch ni-" "Nein, schon gut. Wow... Das war nur eben ein kleiner Schock... Ich weiß doch, das du dafür nichts kannst.", versuchte Uruha seine innere Unruhe nieder zu drängen und seinen Aoi zu beruhigen. Erleichtert hörte er diesen aufseufzen. "Ich könnte dich doch nicht vergessen...", wollte der Schwarzhaarige klar stellen und küsste Uruhas Stirn, um dann seine Stirn an diese zu lehnen. "Ich hoffe doch, das ich dir damit keinen Ärger gemacht habe, Takeru...? Wenn... dann... Kami... E-es tut mir so Leid!" "Das geht schon in Ordnung, Aoi. Er hat mir nichts getan. Ich hatte nur schreckliche Angst um dich. Doch zum Glück ging es dir gut, als du selbst aus deiner "Zelle" ausgebrochen bist. Ich hoffe nur, das sich das nicht wiederholt. Das kann böse ins Auge gehen. Er hätte dich... dich beinahe...", wollte Takeru erzählen, doch seine Stimme versagte ihm. Aufschniefend biss er sich auf die Unterlippe, als er daran zurückdenken musste. "E-er hat dir wehgetan! Und... Man! Ich hab mich nicht dafür gerächt! Total verpeilt ey...", murrte er und strich sich genervt die Tränen aus den Augenwinkeln. Überrascht sah er auf, als Yuji sich neben ihm auf die andere Seite niederließ und ihn besorgt in seine Arme zog. Da schaffte Takeru wieder ein Lächeln, während er sich an den anderen schmiegte. "Oh nein... Takeru?! Yuji, bitte umarm ihn mal für mich mit, ja? Tut mir Leid, dass ich dir Kummer bereitet habe. Das war nicht mit Absicht!", entschuldigte sich Aoi aufgewühlt und hätte den Weißblonden am liebsten in die Arme genommen, um ihn zu trösten. Es tat ihm so Leid, was er getan hatte. "Stop, stop! Du sagtest, er hat meinem Aoi weh getan?! Aber er sagt selbst, ihm tut nichts weh! Was hat er mit ihm gemacht?!", wollte Uruha erzürnt wissen, drückte Aoi etwas von sich, um ihn genauer zu betrachten. Hektisch. Ängstlich sogar. Vielleicht konnte man die Zeichen dieses Schmerzes nicht an ihm sehen, sondern... nein, daran wollte er nicht denken! "Hai...~ Uhm... Er hat ihn gewürgt und... und... ihm... sein Bein zwischen... na ihr wisst schon... gerammt...", stammelte Takeru peinlich verlegen, legte die Bürste beiseite und schlang einen Arm um Yuji. "Was?!!!!!", stieß Uruha entsetzt aus und tastete Aois Hals ab, der das Gesicht etwas verzog und sich räusperte. "Dabei wirkte er so harmlos, als ich mit ihm gesprochen habe...", murmelte er noch und erntete einen überraschten Blick Uruhas. "Tut das weh, wenn ich dich am Hals berühre? Vielleicht hat er dir... Nein, das würdest du merken... Kami, ich hatte schon mit Schlimmeren gerechnet. Trotzdem wird er dafür büßen müssen.", versprach Uruha und hob Aoi von seinem Schoß, um ihn auf die Beine zu ziehen. "Nein, ich- Waaahh! Uruha, was-", fing Aoi überrascht an und schluckte hart auf, als Uruha ihn so intensiv zwischen die Beine starrte. "I-ich hab nichts...", versuchte er dem anderen klar zu machen, der den Kopf etwas seitlich legte, um vielleicht so besser sehen zu können. Erst als Aoi sich verlegen räusperte, merkte Uruha, was er hier gerade tat. Rot werdend räusperte sich Uruha nun auch, senkte den Blick. "Tut mir Leid, Schatz." "Schon okay, aber hier oben wir es langsam kalt." "Hm...", machte der Blonde nur und zog Aoi wieder auf seinen Schoß und in das wärmer werdende Wasser., das sich allmählich dem Wannenrand näherte. Schnell drehte Uruha den Wasserhahn ab. "Zum Glück, hast du davon keine Folgen erlitten." "Eto... Ich hoffe nicht." "Fangt ihr jetzt wieder an?!", fragte Yuji genervt und riss überrascht die Augen auf, als Takeru sich von ihm löste, um sich anschließend auf seinen Schoß zu setzen, nachdem er das Kissen von diesem geklaubt und weggeworfen hatte. Was war denn jetzt?! "Mit was fangen wir an?", wollte Uruha verwirrt wissen und küsste Aois Schläfe. "Na über Sex zu reden!", erklärte Yuji und sah unsicher zu Takeru auf, der ihn süß und unschuldig anlächelte. War das normal, sich auf den Schoß anderer zu setzen? Wieder folgte Schweigen, in dem Aoi und Uruha sich überrascht anstarrten. "Haben wir...?", fragte Aoi schließlich verwirrt und Uruha legte fragend den Kopf schief. "Haben wir...?", fragte auch er. "Ja! Schon zum zweiten Mal in nicht mal einer halben Stunde! Ihr habt ja nun unsere Antworten, die ihr wolltet. Macht was ihr wollt, aber lasst uns damit in Ruhe." Wumms. Das saß. "Hm... Er hat Recht, Uruha." "Ja, hat er wohl...", stimmte dieser verlegen lächelnd zu und strich Aoi die Haare aus dem Gesicht, um sein schönes Gesicht besser betrachten zu können, während er nach dem Telefon griff. "Danke, ihr beiden. Macht euch noch eine schöne Zeit zusammen.", verabschiedete er sich und hielt Aoi das Telefon entgegen, der es etwas verwirrt betrachtete. "Ja... auch von mir.", sagte er etwas langsam und sah nun grinsend zu, wie Uruha das Telefongespräch beendete. "Meinst du nicht, wir weichen langsam zu sehr hier drin auf?", fragte Uruha grinsend und strich Aois Arme entlang. "Ja, wir sollten hier raus.", stimmte der Schwarzhaarige zu und ertappte sich dabei, wie er auf Uruhas Lippen starrte. "Hm. Ganz meiner Meinung...", murmelte Uruhas und fing Aois Lippen sehnsüchtig mit seinen Samtkissen auf, ehe sie sich beide, nicht voneinander lassend, erhoben, um sich blind die Handtücher zu greifen, die Uruha zuvor bereit gelegt hatte. "Anziehen können wir uns ja später...?", schlug Uruha zweideutig vor und erhielt ein zustimmendes Nicken seitens Aoi, der ihm damit genug Erlaubnis erteilte. Hungrig schob er ihm zum Dank die Zunge in den Mund, um seine Mundhöhle zu plündern. Warum nur kam es ihm so vor, als hätte er die ganze Zeit auf diese Erlaubnis gewartet?! //Suchtie//, benannte er sich selbst und zusammen stolperten sie aus der Wanne, um sich anschließend gegenseitig und hastig abzutrocknen. Kaum waren sie damit fertig, griff Uruha sich Aois Hand, dessen Herz vor Aufregung schneller in seiner Brust schlug, und zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer. //Werd' ich jetzt auch schon so wie er?/, fragte er sich, verdrängte jedoch den Gedanken, als er das Bett erblickte und Uruha hinter ihnen die Tür schloss. "Willst du ein Rückzieher machen?" "Spinnst du...?!" Lachend glitt Uruha auf's Bett und zog Aoi mit sich. "Ich liebe dich." "Ich dich auch, mein Engel." ~+~ "Uhm... ja, bye.", murmelte Yuji noch, nachdem Uruha und Aoi längst aufgelegt hatten. "Die zwei sind echt komisch." "Aber liebenswert.", ergänzte Takeru grinsend und kuschelte sich mit leicht erröteten Wangen an Yuji, der sich ein glückliches Aufseufzen unterdrückte, um sich nicht zu verraten. "Bist du jetzt etwa kuschelbedürftig?", fragte er und grinste. "Nerv ich dich?" "Nein, tust du nicht." "Dann... kann ich so bleiben?" "Ja, kannst du." "Hast du nichts dagegen?", wollte Takeru sichergehen und sah mit großen Augen auf. "Ä-ähm... ich... n-nein.", stotterte Yuji und lächelte Takeru verträumt an. "Findest du das schön?" "Warum fragst du so viel?", murrte Yuji mit roten Wangen und ließ seine Stirn an der Takerus ruhen. Weiter traute er sich noch nicht. "Weil ich neugierig werde, wenn's um dich geht...", gestand der Weißblonde und strich wie zufällig über Yujis Brust, welchem die Augen genüsslich zufielen. "Wenn du nicht so breit grinsen würdest, würd' ich das tatsächlich als eine Art Anmache sehen..." "Och ich kann auch anders gucken, wenn du das wünschst?" "Hm...?", machte Yuji verwirrt und schlug blinzelnd die Augen auf. "Also wirklich...?" "Nur wenn du einverstanden bist." "Ano...", fing Yuji an, wurde noch röter und schluckte. "Hai...~", hauchte er und fiel überrascht gegen die Couchlehne, nachdem sich Takeru breitbeinig auf seinem Schoß niederließ und sich gegen ihn lehnte. Yujis glaubte, sein Herz würde ihm davon jagen, so schnell schlug es ihm in der Brust. "So... kuschel ich mit niemanden, Yuji. Ich mag dich... sehr, hai!" "Hm.", machte Yuji sprachlos und schlang die Arme um den anderen. "I-ich dich auch." Zufrieden seufzte Takeru auf und hob seinen Kopf von Yujis Brust, dessen Herzschlag er gelauscht hatte. "Bist du aufgeregt?", neckte er den Brünetten und drehte spielerisch Locken in Yujis Haare. Als Yuji nicht antwortete, sondern nur sein Gesicht versuchte zu verstecken, indem er Takerus Blick auswich, fuhr Takeru mutig fort. "Ich bin auch aufgeregt. Dafür muss man sich nicht schämen, Yuji. Ich bin so froh, dich wieder zu haben. Ich hab oft an dich denken müssen." "Hai, ich auch an dich... Ich... uhm... Ich schäme mich doch nicht..." "Warum schaust du mir denn nicht ins die Augen und sagst mir, was dich bedrückt?" "Nya~ Das ist nicht ganz... so einfach, Takeru..." "Dann... Soll ich...?" "Was?" "Na sagen, was dich bedrückt." Entsetzt sah Yuji auf. "D-das k-kannst du gar nicht wissen! Hat wer gepetzt?!" "Was gepetzt...?", fragte Takeru süß lächelnd und legte den Kopf schief. "Das ich...! Ha...! Fast hättest du mich erwischt." "Schade, da muss ich wohl noch etwas üben." "Uhm..." „Ach Yuji... Du bist so kompliziert." "Ändere es doch...", bot ihm Yuji schneller an, als er denken konnte und biss sich ertappt auf die Unterlippe. Verlegen räusperte er sich. "Ich meine-" "Siehst du~ Ein bisschen kannst du es doch.", meinte Takeru breit grinsend und wippte mit dem Kopf vergnügt hin und her. "Ach verdammt... Jetzt hast du mich!", meinte der Brünette schließlich, ließ seine Hand in Takerus Nacken wandern, um ihn zu sich zu ziehen, und küsste Takeru, woraufhin dieser genüsslich seufzend die Augen schloss und sich in Yujis Arme fallen ließ. Na endlich... "Ich hab mich in dich verliebt, Takeru." "Ich... Ja, ich mich auch, Yuji.", kicherte der Weißblonde, schlang die Arme um Yujis Nacken und küsste den anderen nun seinerseits. Erst ein Fauchen ließ sie auffahren und sich zu dem Ursprung des Fauchens drehen. "Deine Katze ist hervor gekrochen..." "Und ist nicht gerade erfreut über deinen Hund.", ergänzte Yuji, konnte das träumerische Grinsen jedoch nicht aus seinem Gesicht wischen, selbst als der kleine Chihuahua erfreut bellte, was seine süße Mieze wohl als Angriff sah. "Ach die beiden werden sich schon finden.", meinte Takeru strahlend und stellte sich ganz viele Katzen und Hundebabies vor. Als wüsste Yuji, was in Takerus Kopf vor geht, piekste er diesen in sein Grinsegrübchen. "Wie stellst du dir das bitte vor. Eine Katze und ein Hund. Klaaar~" "Warum nicht? Was nicht ist, kann doch noch werden." Droppend seufzte Yuji auf, schüttelte den Kopf und drehte Takerus Kopf wieder zu sich. "Dann lassen wir die beide mal ihren Machtkampf austoben...", schlug Yuji vor und ließ ihre Lippen wieder miteinander kollidieren. Er konnte von diesen süßen Lippen einfach nicht genug bekommen...~ ~+~+~ * Es ist das letzte Kapitel dieses Sequels, aber ich plane noch ein Speciel, was ich nicht extra veröffentlichen möchte. Allerdings kommt dieses - und die Fortsetzung meiner anderen Fanfics - erst in einigen Monaten, da ich mein Abitur schreiben muss. Ich wollte, bevor ich richtig mit lernen anfange, euch wenigstens noch das letzte Kapitel geschrieben haben. So~ Ich hoffe, es hat euch gefallen ^^ Wenn euch merkwürdiges aufgefallen ist, dann bitte an mich wenden. Da ich länger dran geschrieben habe und zwischendurch genug andere Dinge noch im Kopf hatte, hab ich wohl einige Dinge vergessen. Wer mir verraten kann, wie Takerus richtiger Hund heißt, bekommt einen Keks xD Ich wünsche euch noch schöne Tage und... vergesst mich nicht xD Ich komme wieder +g+ glg. Blue ^^v Edit: Da ich jetzt schon mehrmals auf Hitsugi, Saga, Maya und co. angesprochen wurde, ergänze ich an dieser Stelle noch etwas. Es wird noch ein weiteres Sequel geben Bei "Die Clownarmee" sollte es größtenteils um SuG gehen (und i-wie bekam ich auch GazettE nicht ganz los oO xD). Im nächsten dann die anderen Charas. Ihr werdet von mir benachrichtigt, wenn es soweit ist. Kapitel 10: Outtake-Story ------------------------- Hallo ihr Süßen Auch wenn noch nicht alle Abiturprüfungen hinter mir habe, habe ich viele Abende damit verbracht, für euch weiter zu schreiben ^^~ Was soll man machen, wenn die Kreativität siegt, einen noch mehr Ideen beschert, und es so tolle Kommi-Schreiber gibt, die mir immer wieder ein Lächeln/Grinsen ins Gesicht zaubern und DAS ist doch wirklich das Glück eines Autors ;) Danke an , , und für eure Kommentare ♥ Fühlt euch geherzt Entgegen meiner Erwartungen sind nun doch so viele Ideen wieder aufgekommen, die ich nun in einem weiteren Sequel niederschreiben werde und schließe mit diesem Kapitel "Die Clownarmee" nun gänzlich ab. Dieses Kapitel ist gewidmet, da ich ihr die Story zum Geburtstag geschenkt habe. Allerdings habe ich nun noch mehr dazu geschrieben und ein paar Änderungen vorgenommen und damit verbessert. Und ich hoffe doch, das dir, dieses Kapitel besonders gefallen wird, denn hier ist auch gaaaaanz viel Witz drin ;P Hintergrund: Stellt euch einfach vor, ihr ladet eine Menge an Kindern zu einer Spontan-Party ein, die außerdem auf witzige oder freche Sprüche stehen und Witze mögen. Wahrscheinlich sind es zu viele Witze, um jeden Einzelnen genießen zu können, aber mir kamen so viele Ideen, die ich unbedingt mit einbringen wollte **. Selbst die Sprüche aus meiner Schule habe ich mit eingebracht. Notizzettel aus jahrelanger Sammlung sind hier eingebracht worden. Have Fun, no risk XD ~+~ „Und Ruki... nein... äh...“, stotterte Aoi unsicher und endete mit schief gelegtem Kopf. „Ich hab meinen Text vergessen.“, merkte er nachdenklich an und sah fragend zu Miyavi auf, der neben der Kamera stand. „Und cut! Aoi, ich sagte zwar stottern, damit es so rüberkommt, als hättest du dein Gedächtnis verloren, und dir nur tief in deinem Inneren Ruki's Name einfällt, aber das ist jetzt erstens schon das zweite Mal und zweitens muss du es nicht unbedingt damit übertreiben.“, tadelte Miyavi kopfschüttelnd und trat näher an den noch immer am Stuhl gefesselten Aoi. „Ich sagte doch, ich hab meinen Text vergessen.“, wiederholte der Rhythmusgitarrist genervt. „Ich kann mir diese Witze einfach nicht merken. Komm mir dabei außerdem etwas plemplem vor.“ „Aber du bist plemplem!“ Nun hob Aoi die Brauen und schenkte Miyavi einen kritischen Blick, der beschwichtigend die Hände hob. „Ich meinte, du spielst den Typen, der etwas...“, verbesserte er sich und ließ den Zeigefinger neben seiner Schläfe kreisen. „Sind die Witze nicht gut?“ „Na ich weiß nicht...“ Ratlos zuckte Aoi mit den Schultern. „Es gibt Lustigere.“ Nachdenklich verschränkte Miyavi die Arme vor der Brust. „Soll ich's nochmal probieren? Der Stuhl wird langsam ungemütlich.“ „Warte... Ich denke gerade über andere Witze nach... Falls dir welche einfallen, dann schieß los! Soll doch witzig werden, oder?.“ Auf den Fußballen drehte Miyavi sich um, ließ den gefesselten Aoi zurück und näherte sich den anderen Schauspielern dieser fiktiven Geschichte. „Hier wird nicht geschlafen, Tora, Shinpei! Shou! Auch wenn ihr erst in der Fortsetzung dran kommt. Was haltet ihr von den Witzen, die ich einbauen wollte? Sind die witzig genug oder fallen euch bessere ein?“ Von Miyavi's Worten wach geworden, blinzelten sich Tora und Shou verwirrt an, bis ihnen wieder einfiel, wo sie waren.. „U-uh...“, murrten beide und streckten sich ausgiebig. Takeru piekste derweil den wach werdenden Shinpei in die Wangen, welcher ihm nur verwirrt entgegen blinzelte. „Ich habe einen.“, meldete sich Hitsugi zu Wort und bemerkte die neugierigen Blicke Naos, der neben ihm saß und an seinem Kaffee nippte. „Schieß los, Hitsugi.“, bat Miyavi den Gepiercten lächelnd und setzte sich neben Uruha, dessen besorgter Blick von Aoi auf Miyavi fiel. „Warum sind sie eigentlich Löwendompteur geworden?“, wollte der Doktor kopfschüttelnd von dem Mann wissen, der von einem seiner Tiere angefallen worden war. „Anfangs habe ich Flöhe dressiert, doch dann wurde ich kurzsichtig.“, endete Hitsugi seinen Vorschlag und sah Nao neben sich grinsen, der Hiroto mit seiner rechten Hand davon abhielt, von seinem Stuhl zu plumpsen, da er sich neugierig vorgebeugt hatte, um an Nao vorbeisehen zu können. „Heißt das, du hast mal Flöhe dressiert?“ „Nur die meiner Katzen. Ich habe ihnen schwimmen und fliegen beigebracht.“, witzelte der Rothaarige und erblickte beim zur Seite sehen, wie Ruki sich die Hand vor dem Mund hielt, um sein Lachen zu verstecken. Interessant war daran, das man daran absehen konnte, wo Ruki aufgewachsen war, denn nur in einigen Teilen Japans versteckte man sein lachendes Gesicht. Doch zum Glück übertrieb er es nicht wie manch Frauen, die, wenn sie lachen mussten, ihr ganzes Gesicht versteckten. Ruki jedenfalls tätschelte noch immer Reita's Knie, der es endlich geschafft hatte, das Drehbuch des 6. Kapitels zu lesen und Miyavi wohl für alle Zeit dafür verfluchen würde. Warum hatten sie auch im Vollrausch diesen blöden Vertrag unterzeichnen müssen?! Klar könnten sie dagegen anfechten, da sie nicht zurechnungsfähig gewesen waren, aber Kai hatte der Gedanke gefallen, mit Miyavi nun auch öffentlich rumzumachen. Na toll... Und dafür mussten sie nun leiden. Oder besser er, denn Uruha und Aoi hatten ebenfalls nicht abfällig reagiert und ihm beigestanden. Alles Verräter... Miyavi durchbrach die Gedanken aller durch ein Klatschen. „Konzentration bitte. Jede Stunde Drehzeit kosten eine Menge Geld. Hitsugi, merk dir den bitte. Vielleicht kommen wir darauf zurück. Allerdings müssen als Personen Uruha und Ruki eine Rolle spielen, ja?“, verdeutlichte er, während er die Reihen der Schauspieler und Musikerkollegen entlang sah. Sein Sitznachbar machte sich durch ein Räuspern bemerkbar. „Hm?“ „Ich hätte da einen.“, meinte Uruha und ihm war es etwas unangenehm, als die Blicke aller auf ihn ruhten. „Nun?“, versuchte Miyavi dem Blonden mit einem beruhigendem Lächeln zu entlocken. „Die zwei jungen Brüder Ruki und Uruha übernachten bei der Oma. Vor dem Schlafen gehen, sprechen sie noch ihr Abendgebet. Ruki schreit: „Kami, ich wünsche mir zum Geburtstag einen Game Boy und ein Feuerwehrauto.“ Uruha merkt daraufhin verwundert an: „Aber Kami ist doch nicht schwerhörig.“, woraufhin Ruki augenzwinkernd meint: „Kami nicht, aber die liebe Omi.““, endet Uruha und wurde von einem lachenden Tsukasa auf die Schulter geklopft. „Geschwister, ja?“ „Na ja... In dem Witz.“, erklärte Uruha grinsend und blickte sich nach Ruki um. „Was waren wir freche Brüder... hä?“, kam es von diesem und Uruha schüttelte grinsend den Kopf. „Und das Feuerwehrauto hab ich trotzdem nicht bekommen.“, fügte Ruki schmollend hinzu und wurde nun von Reita auf den Kopf gepattet. „Hey!“ „Ich dich auch, Ru.“ „Hm.“, grummelte dieser und lehnte sich wieder entspannt zurück. Dann meldete sich Gackt zu Wort, der jedoch für Mana sprach. „Mana hat einen.“ Erstaunte Blicke. „Schieß los!“, forderte Miyavi neugierig auf und wartete ab, bis Mana Gackt seine Worte ins Ohr geflüstert hatte. Gackt räusperte sich. „Uruha und Ruki unterhalten sich. Fragt Uruha erstaunt: „Ist es wahr, das du mit einem Fußtritt eine Eiche umgelegt hast?“ Und Ruki antwortet mit stolz geschwellter Brust: „Ja, das habe ich.“ Dann jedoch wurde sein Gesicht trüber. „Ich habe habe auf's Gaspedal, statt auf die Bremse getreten.““, endete Gackt und Mana drehte verwundert den Kopf, als ihn ein Papierflugzeug am Kopf traf. „Ich kann sehr wohl... Auto fahren.“, meinte Ruki trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt jammer doch nicht rum, wie ein Baby. Ist doch nur ein Witz und er war gut.“ „Sagt der, der rum jammert, nur weil er ein Kleid tragen muss.“ „Weil ich das wirklich machen muss. Das mit dem Auto ist ein W.I.T.Z.“, buchstabierte Reita mit grimmiger Miene und piekste bei jedem Buchstaben Ruki in die Seite. „Ist ja gut~“ „Okay, der war gut. Jetzt habt euch dahinten wieder lieb.“, meinte Miyavi tadelnd und erhielt einen bösen Blick Reitas. „Reita, ich bin immun gegen deine Todesblicke. Schließlich hast du den Vertrag unterzeichnet.“ Ein verächtliches Schnauben. Als Miyavi sich umblickte, überall nachdenkliche Gesichter sah, wurde er stutzig, wie er Keiyuu erblickte, der sich meldete. „Nanu? Keiyuu? In deiner Pause hier?“ Der Angesprochene nickte und stand auf, damit ihn jeder sehen konnte. „Ich habe ganz viele Witze, die euch vielleicht helfen könnten.“ Miyavis Gesicht hellte sich merklich auf. „Dann schieß los.“ „Okay, hört gut zu. Ruki und Uruha sitzen im Café. Fragte Ruki: „Warum starrst du denn ständig zum Garderobenständer?“ Uruha antwortet, während er noch immer in diese Richtung blickte. „Ich passe auf, dass mein Mantel nicht gestohlen wird.“ Ruki daraufhin kopfschüttelnd: „Lächerlich. Ich schaue doch auch nicht dauernd hin.“ Und Uruha: „Klar, dein Mantel ist ja auch schon weg.““, endete er und grinste breit, als er die lachenden Gesichter erblickte. „Okay weiter. Onkel Ruki ist schon seit Wochen zu Besuch bei seinen Verwandten, die ihn endlich loswerden wollen und deshalb fragen: „Hast du nicht langsam Sehnsucht nach Uruha?“ Ruki antwortet erfreut: „Lieb von euch. Ich werde ihn gleich anrufen und sagen, dass er auch kommen soll.““, endete Keiyuu erneut. „Wenn du Onkel Ruki sagst, klingt das richtig niedlich, Keiyuu.“, meinte Hiroto grinsend und merkte, wie Keiyuu leicht errötete. „Wie süß~“, flötete Shou und stieß seinen Ellenbogen in Toras Seite, da dieser aus dem Lachen nicht mehr rauskam und sonst noch erstickte. „Jetzt lasst doch den armen Keiyuu in Ruhe. Mach bitte weiter. Die sind großartig.“, meinte Miyavi begeistert und überschlug, wie Saga, die Beine. „Ich hab noch einen, der ist etwas Frauenfeindlich. Was nicht heißen soll, das ich Frauen nicht mag!“, wollte er sicher gehen und wurde von einigen Seiten schief angegrinst. „Nun sag schon, Keiyuu.“, munterte Maya ihn auf und lutschte fröhlich an seinem Lolli. //Wenn das nicht versaut aussieht...//, dachte Saga und grinste dreckig in Mayas Richtung, der sich beinahe an seinem Lolli verschluckte und leicht errötete. Was musste Saga ihn auch immer so ansehen... „Okay... Also wo steht es, wenn eine Frau einen Mann aus dem Fenster schubst?“ Kurz wartete Keiyuu ab, da keine Antwort aus seinem Publikum kam. „In der Zeitung!“, löste er auf und setzte fort: „Und wo steht es geschrieben, wenn ein Mann eine Frau aus dem Fenster schubst?“ Wieder ratlose Blicke und Keiyuu löste verlegen auf. „In der Zeitung „Schöner Leben““ „Oh der war fies.“, kam es von Miyavi, jedoch grinste er noch immer, was Keiyuu erleichtert wahr nahm. „Lass das bloß nicht Melody hören.“ „N-nein!“, meinte Keiyuu sofort und schüttelte den Kopf. „Okay.“, flötete Miyavi daraufhin und zwinkerte ihm zu. „Mach weiter so.“ „J-ja. Also was ist der Unterschied zwischen versaut und pervers?“, fragte Keiyuu in die Runde. „Oho sowas von unserem unschuldigen Keiyuu~?“, kam es von Saga und der Kleinere winkte grinsend ab. „Aber das ist doch klar-“, fing Saga wieder an, wurde jedoch durch einen Ellenbogen in der Seite von Hizumi unterbrochen. Keiyuu überging dieser versuchte Antwort und antwortete selbst: „Versaut ist, wenn man beim Sex seine Partnerin oder Partner... mit einer Feder an der Fußsohle entlang streicht, während sie oder er ans Bett gefesselt ist. Pervers ist, wenn noch das Huhn dran hängt.“ „Stille Gewässer sind tief und dreckig.“, gackerte Hiroto und nun lachten alle auf. „Musst ausgerechnet du sagen.“, warf Tora noch hinterher und wenn Nao nicht seinen Starbucks Kaffee umklammert hätte, hätte Hiroto wohl mit diesem um sich geworfen. Resigniert schrumpfte er auf seinem Stuhl zusammen, während Nao ihn tadelnd anblickte. „Hol dir gefälligst selbst einen Starbucks, Pon, wenn du Tora unbedingt damit feucht machen willst. Allerdings musst du das ganze wieder wegmachen, denn mit einem triefenden Tora setz ich keine Bandprobe an.“ Nun war auch Tora still und Nao grinste wieder fröhlich zu Keiyuu auf. „Weiter machen, Witzekönig.“ Keiyuu salutierte grinsend, bevor er fort fuhr: „Ruki sieht zum ersten Mal einen Pfau, der ein Rad schlägt. Staunend ruft er: „Schau mal, Uruha. Da steht ein Huhn, das blüht!““ „Also jetzt komm ich mir doof vor...“, murmelte Ruki und verstummte schmollend. „Und „Du, Mama?“, sagt der kleine Uruha, „lass sich bitte nicht von diesem Mann ansprechen, der da über die Straße kommt.“ „Aber Uruha, ich lasse mich nie von fremden Männern ansprechen!“, weist Ruki ab. „Das ist kein fremder Mann, das ist mein Lehrer.““, endet Keiyuu und zog den Kopf etwas ein, als Ruki empört aufschnaubte. „Wenn, dann ist Uruha die Mama!“ „Aber in der Geschichte bist du mein Uke und Uruha ist Seme.“, erklärte Reita und setzte sich mit einem breiten Grinsen vorsichtshalber einen Stuhl weiter. „D-das...! Das ist doch nicht das Selbe! Ich kann sehr wohl... dominant sein. Ach ihr seid doch bloß neidisch... Ich werd's dir schon noch zeigen, Reita!“ Miyavi, der inzwischen vor lachen von seinem Stuhl runter gefallen war, erhob sich mühsam. Uruha, der verlegen auf Rukis Proteste nichts zu antworten wusste, half ihm dabei. „Na das werden wir ja sehen. Bis ich mich uken lasse-“, fing Reita selbstsicher an, doch Miyavi unterbrach ihn lachend. „Aber du wirst geukt!“ Nun erstarb das selbsichere Grinsen auf Reitas Gesicht und machte einer Blässe platz, die selbst durch Reitas Nasenband nicht versteckt blieb. „W-WAS?! MIYAVI! Sag nicht, du baust eine Lemon ein!“ „Oh~ doch.“ Und das war der Tod des berühmten Miyavis... Kleiner Scherz, versteht sich. Schließlich war Miyavi der Regisseur und somit wichtig für die Verfilmung. Nachdem sich Zero und Karyu todesmütig auf den rasenden Reita geschmissen hatten, blieb Miyavi vorerst verschont und die Autorin zerriss wieder ihre Ideen für Reitas Strafe. Obwohl... Die Idee mit den Absatzschuhen von Saga... Unbemerkt wurde der Zettel zwischen die Seiten des Drehbuches geschoben... Hehe... „So richtig geukt, wie man einen Uke eben ukt?“, fragte Ruki Händereibend nach. „Hey! So natürlich ist das nicht!“, beschwerte sich Kai, der sich angesprochen fühlte. „Ich meinte dich doch nicht, Kai. Was geht mich euer Sexleben an?“, erwidert Ruki noch schadenfroher grinsend und hätte beinahe böse aufgelacht, als er Kai erröten sah. „Jetzt lass meinen Uke in Ruhe, Ruki und setz dich! Keiyuu ist bestimmt noch lange nicht fertig. Stimmt's, Keiyuu?“ „N-na ja... Meine Pause ist gleich vorbei.“ „Dann kommen Yasuno und co. Bestimmt auch gleich. Dann wird die Runde noch lustiger und du kannst mit deiner Stimme andere Töne von dir geben.“ „Also wie sich das nun wieder angehört hat.“, bemerkte ein Neuankömmling tadelnd und trat grinsend näher, um sich neben Chiyu zu setzen. „Als ob wir Keiyuu zum Gruppensex nötigen.“ „Yasuno~ Ich werde zum Witze erzählen genötigt.“, jammerte Keiyuu gespielt auf, hatte einen rot leuchtenden Kopf, und schaute entschuldigend zu seinem Bandkollegen hinüber. „Au ja, das kannst du doch so gut, Keiyuu.“, warf Mai ein, der sich neben Yasuno nieder ließ. „Öh... Okay... keine Bandprobe...“, seufzte Keiyuu und klatschte im nächsten Moment begeistert in die Hände. „Gut, dann eben Witze.“ „Den hier. Zwei Rentner sitzen im Park auf einer Bank, beide über 90 Jahre alt. Uruha meint: „Kannst du mir erklären, warum du zu deiner Frau immer noch Schatzi sagst, wo ihr doch über 65 Jahre verheiratet seit?“ und Ruki antwortet: „Weil ich nicht mehr weiß, wie sie heißt.““ „Also Ruki! Verheimlichst du mir was?“, warf Reita empört ein, nachdem er Zero und Karyu abgeschüttelt und sich wieder normal hingesetzt hatte. „Ach was, Schatzi.“, entgegnete Ruki verdeckt lachend. Nun musste auch Uruha kichern, als er sich die beiden als alte Rentner vorstellte. „Und: Ruki kommt in ein Spielwarengeschäft. „Ich hätte gerne Geduldspiele, aber zack, zack!“ oder: „Mensch, Ruki“, ruft plötzlich Uruha einem anderen zu, „wie hast du dich bloß verändert. Früher warst du viel eleganter und schlanker, früher hattest du noch Haare und früher...“ „Moment mal...“, entgegnete der andere, „ich heiße überhaupt nicht Ruki!“ „Was? Ruki heißt du auch nicht mehr...““, endete Keiyuu und lachte auf, als er die anderen so herzhaft lachen sah. Das erfreute doch das Herz. „Und wieder Aufnahmefähig?“, fragte er und sah in die Runde. „Ihr wisst schon noch, das wir eigentlich Witze für die Story suchen ne?“, warf Miyavi kritisch ein, musste sich jedoch die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen. „Miyavi, jetzt sei doch kein Spielverderber.“, motzte Nao, dessen Starbucks Kaffee leer geschlüft war. „Und du hol dir einen neuen Kaffee, sonst wirst du unausstehlich.“, meinte Hiroto und fiepte auf, als Nao ihn knuffte. „In der Story findest du mich nicht unausstehlich.“ „Werde ich nicht. Das kommt erst in der Fortsetzung. Außerdem hast du da meistens auch einen Kaffee. Zwar nicht Starbucks, aber den von SuG.“ „Na wer weiß schon, was da drin ist. Happy-Drogen vielleicht.“, warf Maya ein. „Gar nicht wahr!“, schniefte Takeru theatralisch und alle lachten. „Kann ich wieder?“, warf Keiyuu ein, dem wieder neue Witze auf der Zunge lagen, oder besser: ein ganzes Witzebuch. Einstimmiges „Ja“, nachdem ein vorbeihuschender Nao den Raum vorläufig verlassen hatte. „Okay~ Uruha zu Ruki: „Hast du gestern den Krimi gesehen? Der war einmalig. So richtig aus dem Leben!“ „Was war denn so einmalig?“, wollte Ruki wissen und Uruha erklärte: „Na weder die Gängster noch die Polizei haben einen Parkplatz gefunden.“ und Woran erkennt man einen freundlichen Motorradfahrer? An den Mücken zwischen den Zähnen. Oder Zwei Riesen beim spazieren gehen. Erschrocken hält der eine inne und hielt sich die Hand über dem Auge. Fragt der andere: „Was ist denn los?“ „Mir ist 'ne Krähe ins Auge geflogen.“ und Zwei Elefanten stehen in der Steppe. Da kommt ein Zebra vorbei. Sagt der eine Elefant zum anderen: „Du kannst sagen, was du willst. Streifen machen doch schlank!“ und Eine Nadel läuft einen Hang hinauf. Es ächzt und keucht vor Anstrengung. Ein Igel kommt vorbei und überholt die Nadel. „Wenn ich gewusst hätte, das es einen Bus gibt, dann hätte ich den genommen!“, meinte die Nadel oder Resigniert sagt Ruki zu seinem Mann Uruha: „Ich gebe meine Abmagerungskur auf. Ich sehe keine Resultate.“ Mischt sich das adoptierte Kind ein und fragt: „Welche Resultate will Papi denn sehen?“ „Seine Füße.“, antwortet Uruha.“, endete Keiyuu und ging vor einem Schuh in Deckung, den Ruki nach Keiyuu geworfen hatte, dabei jedoch lachte. „Du bist so fies zu mir, Keiyuu. Kannst aber weiter machen. Ich hab noch einen Schuh und Uruha hat sie auch noch alle.“ „Schön, das er sie noch alle hat.“, meinte Tsukasa und wurde von Uruha in die Seite geknufft, woraufhin er lachen musste. „Okay, wartet Mal.“, warf Miyavi ein und stand auf, um auf Keiyuu zuzugehen und diesem Stolz auf die Schulter zu hauen. „Ich hab auch noch ein paar Witze auf Lager. Witzen wir um die Wette?“ Rot werdend sah Keiyuu auf, rubbelte mit den Händen über seine Ohren und sah mit großen Augen auf. „Was?“, wollte Miyavi irritiert wissend. „Hab ich was Falsches gesagt?“ „Klang wie Wichsen um die Wette.“, meinte Saga und Miyavi lachte auf. „Ach was ihr schon wieder versteht. Ich meinte W.I.T.Z.E.N....“ „Okay.“, bestätigte Keiyuu erleichtert. Begeistert berieten die anderen, wer ihr Favorit war. „Wer beginnt?“, wollte Miyavi wissen und Keiyuu überließ ihm grinsend das Feld. „Was tun zwei Schwule mit einer Frau im Wald?“ Maya klatschte sich die Hand gegen die Stirn. „Ich wusste es...“, murmelte er leise. „Der eine hält sie fest und der andere kämmt ihr die Haare.“ „Verdammt... Kann ich noch auf Keiyuu setzen?“, wollte Shou wissen und wurde von Tora ausgelacht. „War der nicht gut?“, fragte Miyavi verwundert und sah sich um. Erhielt jedoch zweifelnde Blicke. „Wundert dich das? Erst wegen deinen Witzen, haben wir damit angefangen. Nicht wahr, Aoi?“, meldete sich Uruha zu Wort und sah zu diesem, um dessen Bestätigung zu erfahren. Doch dessen Anblick ließ ihn auf die Beine springen. Sie hatten total vergessen, das Aoi noch immer an diesen Stuhl gefesselt war! Leise fluchte Uruha auf und stürzte zu seinem Freund. „Hey Aoi, geht es dir gut?“ „Ach auch schon gemerkt, das es mich noch gibt...?“, maulte Aoi und hob den Blick, als Uruha sein Gesicht anhob. „Tut mir Leid, Aoi. Wirklich.“, entschuldigte sich der Blonde und löste die Fesseln. Schwach fiel der Schwarzhaarige in die Arme seines Gitarrenpartners. „Komm ich massiere dir die Arme und den Rücken.“ „Mhm...“ „Ähm... upps...“. Ließ Miyavi verlauten und ließ sich von seinen Assistenten eine Matratze bringen. „Hier kannst du ihn drauflegen, Uruha.“ „Danke.“ „Keiyuu, hast du noch abschließend Witze? Die Dreharbeiten sind wohl heute beendet.“, meinte Nao, der mit einem neuen dampfenden Starbucks Kaffee wiedergekehrt war. „Aber will denn niemand von mir-“, fing Miyavi an, wurde jedoch einstimmig unterbrochen, mit Ausnahme von Mana und Gackt, der sich dezent im Hintergrund hielt. „Nein!“ Schmollend platzte sich Miyavi. „Ich hab auch lustige Sprüche oder lustige Momente, die man hier und dort mal aufschnappt.“ „Da kenn ich auch was.“, warf Aoi ein, der sich zufrieden unter Uruha räkelte. „Na da fallen einem schon mehrere Dinge ein.“, bestätigte Tora und auch einige andere nickten. „Okay, dann sammeln wir einfach mal und haben Spaß.“, meinte Keiyuu freudestrahlend. „Kann ich anfangen?“, bat Kai aufgeregt. „Klar, warum nicht.“, meinte Nao grinsend und sah sich um, ob jemand dagegen sprechen wollte. „Schon früher in der untersten Klasse hab ich die Patzer meiner Lehrer und Lehrerinnen geliebt. Die waren immer das Herrlichste. Lehrer sagt: „Ich als Klasse“ oder der Lehrer stellt eine rhetorische Frage und antwortet selbst drauf.“ „Na das tun Lehrer aber oft.“, warf Karyu ein und zündete sich eben eine Zigarette an. Wenn hier nicht mehr gedreht wurde, konnte die Luft ruhig 'verpestet' werden. Kai hob die Hände, um erneut die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Gespräche zwischen zwei.“, erklärte der Brünette grinsend und bewegte die eine Hand. „ Der eine zum anderen: „Willst du wissen wie-“ „Nein!“ „Na jedenfalls...““ Oder im Matheunterricht.“, fing Kai an und erhielt ein genervtes Stöhnen. „Ja, ein Fach, das viele verdrängen wollen. Jedenfalls ging es um lokale Extrema. Versucht ein Mädchen dem Banknachbarn etwas zu erklären: „Hier hast du den Höhepunkt... eh... den Maximumpunkt.“ „Ach ich bin da flexibel. Geh damit ganz locker um, falls dir das jetzt peinlich ist.“ Oder hatten wir auch einen in der Klasse, der wollte Soldat werden. Totaler Freak. Er wurde gefragt: „Was würdest du mit 500000€ machen?“ Er antwortet: „Einen Panzer kaufen.“ In der Grundschule!“ Grinsend setzte sich Kai und Nao stand auf. „Ich mach mal weiter. Wär doch cool, wenn jeder was erzählt, oder? Würde mich mal interessieren, wie ihr so erlebt habt. Also: Schau mal! 5€ das Freibier! Oder: „Boah bist du blind“, sagte Tora. „Hey, das war jetzt aber nicht nett von dir.“, mischt sich Hiroto ein. Tora versucht dann Hiroto die Sachlage zu erklären: „Wenn du blind bist, dann darfst du sagen, der andere ist blind, wenn der tatsächlich blind ist. Das ist dann keine Beschimpfung.“ „Und woher siehst du dann, ob der andere blind ist, wenn du blind bist?“ „Öh...“ Konzentrierte starrt Tora Hiroto an, der abwartend zu Tora sieht. „Ich überlege noch eine schlagfertige Antwort.“, meint dieser und bringt Hiroto zum lachen.“, endete Nao und und grinst unschuldig von Hiroto zu Tora, der etwas rot um die Nasenspitze wurde. „Hey, ich dachte, wir reden über die Schulzeit!“ „Aha?“, kam es interessiert von Takeru und lachte drauf los. „Also verraten hast du dich jetzt selbst, Tora.“, meinte Nao und streckte ihm die Zunge raus. „Na warte...“ „Na du kannst gerne auch was sagen.“ „Ich überleg noch...“ Wieder wurde gelacht und Tora versank mehr auf seinem Stuhl. Schmollte. Reita steht auf und räuspert sich laut. Die Aufmerksamkeit liegt auf ihm. „Warum Six Pack kaufen, wenn man ein ganzes Fass haben kann.“, sagte der Bassist und deutete einen runden Bauch mit den Händen an, obwohl darunter das Six Pack lauert. „Er, totaler Fußballfan und angehender Trainer, hat einen pinken Spickzettel für die nächste Klassenarbeit. Der Nachbar starrt schockiert auf den PINKEN Notizzettel und sagt: „Du hast da ein Komma vergessen.“ und zuletzt noch den: Schweigen sich zwei solange an, bis dem einen der Geduldsfaden reißt. „Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?!“ „Hä?“, entgegnet der andere geistreich und nickt. „Natürlich höre ich dir zu.“ „So, was hab ich denn gesagt?“ „Gar nichts.“ „Hm... stimmt...““ Noch immer verhalten lachend erhebt sich Ruki. „Also das wird jetzt etwas unfein... Jemand in den hinteren Reihe der Klasse rülpst. Meldet sich einer ganz vorne: „Das hab ich bis hierher gehört. Also nicht das Stöhnen, sondern den Vorgang davor.“ Und ein Lehrer wünschte uns mal für eine Klassenarbeit „Guten Appetit“, der außerdem gerne mit Beispielen hantierte: „Stellt euch eine Klasse vor, die keine Schüler hat.“ Aber... dann gäbe es diese Klasse gar nicht. Richtig?“, fragte Ruki grinsend und setzte sich. Saga erhebt und streckt ich. „Dann... bringen wir's hinter uns. Also es geht um Fummeln. Der eine zum anderen: „Ich kann ja schon mal anfangen. Wenn du möchtest, kannst du mit einsteigen.“ Und meinte der eine: „Ich habe Kopfschmerzen.“ Ich darauf: „Dann lass uns Sex haben. Die gehen dann weg.““ „Boah Saga, so genau wollten wir das jetzt nicht wissen!“, lachte Tora und Saga dreht sich mit funkelnden Augen um. „Toras Anmachspruch. Ein Mädchen hat eine Laufmasche zwischen den Beinen. Er: „Du hast da ein Loch zwischen den Beinen.“ Kannst also zugeben, das meine Anmachsprüche wirkungsvoller sind, Tora.“ Und damit wandte sich Saga vom rot gewordenen Tora ab, der sich nun vornahm, lieber die Klappe zu halten, wenn er kein Opfer mehr werden wollte. Shou pattete ihn derweil mitfühlend. Takeru sprang auf. „Ich hab auch was!“ „Dann lass hören, Krümel.“, meinte Reita und wurde von Ruki in die Seite geknufft. Grinsend hebt Takeru seine Jacke. „Beratung beim Shoppen. Ich: Masato was meinst du? Die Jacke sagt: „Mhm..., seh ich gut aus.“ und“, fängt der Blonde an und hält nun seine Brille hoch , „und die Brille sagt: „Damit seh ich intelligent aus.“ Masato rauft die Haare und meint geschockt: „Die Sachen können sprechen!““ „So so, dann wissen wir jetzt, was ihr so in eurer Freizeit treibt, die ihr zusammen verbringt. Mit Klamotten sprechen.“, witzelte Yuji und hatte wenig später Takeru auf seinem Schoß, der ihn auskitzelte. Lachend wand er sich unter den Händen seines Leaders, die nur mit Mühe dank Chiyu gefangen gehalten worden konnten. „So... Nachdem Yuji beinahe aus Luftnot erstickt ist und Takeru schließlich beides gekauft hat, können wir ja weiter machen mit-“, fing Miyavi an, wurde jedoch von Aoi unterbrochen. „Nein, Miyavi. ICH drehe heute bestimmt nicht mehr. Aber ich hab auch was.“ Schmollend platzte sich Miyavi erneut. „Miyavi fragt Ruki im Weihnachtsmannkostüm: „Was möchstest du mal werden?“ Ruki antwortet: „Größer.““ „Das war NICHT lustig...“, meinte Ruki trocken, während manch andere das nicht so sahen. Wieder fing an an: „Ein Schüler schenkt dem fülligem Lehrer ein Bonbon, obwohl dieser das Geschenk abgelehnt hatte. Der Lehrer meint etwas genervt zur Klasse:“Gut, ich werde es essen, wenn ihr euch alle umdreht.“ Die Klasse dreht sich um. Lehrer räuspert sich und die Klasse sieht wieder zu ihm. Das Bonbon ist weg. Ein Schüler aus der Klasse ruft: „OH! Wo ist der Tisch?!“ und: Ein Schüler war frech zum Lehrer. Lehrer wirft mit einem Stück Radiergummi nach dem Schüler. Trifft jedoch nicht. Lehrer zum Schüler: „Mist! Eigentlich wollte ich dich treffen.“ Schüler zum Lehrer: „Tut mir Leid. Beim nächsten Mal spring ich dazwischen.“ und: Ein Schüler der ersten Klasse meint mit Stolz geschwellter Brust, die japanischen Sprache perfekt zu beherrschen. Der Schüler zählt sein Fachwissen auf: „Mitsubishi, Toyota, Suzuki,...““, endet Aoi und erhält Jubel. „Hat das der Schüler überlebt?“, wollte Hiroto wissen und fiel wieder halb vom Stuhl, als er sich zu verbiegen musste, um Aoi ansehen zu können. „Du meinst seinen frechen Ausruf? Ja, der Lehrer hat's mit Humor getragen. Allerdings war der Schüler auch nicht der schlankste.“ Dann stand Hiroto auf. „Ich habe auch welche. Also da wäre: „Ich hab keinen Bock mehr, Nao.“ Und Nao antwortet, um mich auf die Schippe zu nehmen: „Aber 'ne Ziege ne?“ Und: Schüler erklärt mit stolz geschwellter Brust über sein Fachwissen: „Der Tomatenfrosch soll der giftigste Frosch sein.“ Ein anderer fragt: „Ist der blau?“ und der stolze Schüler schaut dumm aus der Wäsche. Und: Fragt der eine den anderen: „Hast du Hunger? Soll ich dir etwas mitbringen?“ Und der andere antwortet: „Ja, bitte was Gesundes, aber mit Fleisch.““, endet Hiroto und setzt sich grinsend, während Masato aufstand, um etwas vorzutragen. „Weil unser Leader immer so gut drauf ist... „Takeru, nimm deine Nase aus meinem Gesicht!“ „Dann nimm dein Gesicht aus meiner Nase.“ und: Fragt uns Shin von ViViD: „Wenn ihr Takeru einschätzen müsstet, wie verrückt er manchmal sein kann. Wie würdet ihr ihn einschätzen?“ Chiyu fragt daraufhin: „Welche Skala sollen wir nehmen?“ Und Shin antwortet: „Von eins bis Miyavi.“ „Zweimal Miyavi.“, lautet die Antwort.“ „Das ist gemein.“, meinte Takeru und schob schmollend die Unterlippe vor. „Und überhaupt nicht wahr. Wer ist hier der Verrückteste?“, wollte Miyavi gekränkt wissen und stand auf. „Du hast 'ne Frau geheiratet. Eindeutig der Verrückteste. SuG kennen dich eben noch nicht gut genug, Miyavi.“, versuchte Saga den Solisten zu beruhigen. Und tatsächlich setzte sich der wieder Schwarzhaarige mit schmunzelndem Gesicht. Yuji erhob sich. Und ersetzte Masato. „Da ich seit kurzem – dank Takeru – Fanfics lese, bin ich schon einige Male über lustige Dinge gestolpert. So wie auch über Beschwerden über das nicht veröffentlichen von solchen Fanfics. Z.B. „Das ist kein Plagiat! Sie hat diese Fanfic eigentlich von MIR geklaut und sie nur drei Jahre vor mir zum ersten mal gepostet!“ und: „Was, gesperrt wegen explizit beschriebener Vergewaltigung? Also das kann gar nicht explizit sein; Ich hab ja gerade mal einen Satz dafür gebraucht!“ und: „PWP? Meine Fanfic hat doch eine Handlung! Lies doch selbst: Masato und Chiyu kamen gerade vom Eis essen, als sie geil aufeinander wurden. Sie fielen zusammen ins Bett und...““, endet Yuji und wurde von Tsukasa ersetzt, der sich nun erhob. „Einer meiner damaligen Lehrer zu uns: „Haltet diese Aussage bitte in stichpunkthaltigen Stichpunkten zusammen.“ Vor vielen Jahren war ich dank meines Vaters in einem Fußballverein. Dort hatten wir eine weibliche Spielerin, die aber aufgrund der kurzen Haare eher wie ein Mann wirkte, wenn man nicht genau hinsah. Jedenfalls, kurz vor einem unserer Spiele, trat der Trainer des fremden Teams zu uns und wollte etwas an uns richten. „Nun meine Herren, wir-“ Wurde jedoch von unseren Trainer unterbrochen, der ihn darauf hinwies, das eine weibliche Fußballerin bei uns im Team war. Nun... der Trainer sah sich um. „Nur Herren...? Eine Dame.... ist nicht zu erkennen...“, meinte er verwundert und erhielt dafür einen Fußball direkt in seinen Schritt. Das nenne ich männliche Ignoranz.““ „Und das von einem Mann.“, meinte Shou überrascht und nickte. „Aber echt fies...“ Shinpei stand auf. „Also wenn ich ich wäre...“, fing Shinpei an und sah sich grinsend um Fragend wurde er angesehen. „Na... das war's schon. Wenn ich ich wäre.“ „Ah~ Sag doch gleich.“, meinte Masato grinsend. „Wir hatten vor einigen Jahren eine Austauschschülerin aus Frankreich bei uns, die sich unser Schulsystem mal genauer vor Augen führen wollte und so hab ich sie mitgenommen. Da an unserer Schule Deutsch angeboten wurde, wollte sie sich diese ihr etwas bekannte Sprache mal anhören und besuchte diesen Kurs. Der Französischkurs war für sie uninteressant. Sie hätte wohl eine Brieffreundin in Deutschland. Also ich bin mit hin gegangen. Ich verstand kein Wort. Die Lehrerin fragte etwas und erwähnte eine Stadt in Frankreich. Sie wollte die Lehrerin aufgrund der falschen Aussprache verbessern und meldete sich. Sie sprach dies Stadt aus, viel besser als die Lehrerin, doch die unterbrach sie. Sie meinte: „Es ist nicht schlimm, wenn sie es nicht richtig aussprechen können. Ich konnte es auch erst, nachdem ich die Französischlehrerin gefragt habe.“ Ich musste der Lehrerin dann sanft mitteilen, das sie Französin sei und wir wurden höflich aus dem Kurs gebeten.“ Mit einem belustigten Schmunzeln auf den Lippen, ersetzte Hizumi den sich setztenden Shinpei. „Eine Lehrerin erzählt etwas und unterbricht sich, weil jemand im Unterricht erzählt hat. „Kenshi!“, ruft sie und erwartet Stille. Er jedoch: „Ja...?“ „Was habe ich gerade gesagt?“, fragt sie gereizt. „Ähm... Kenshi?“ Das Gesicht hättet ihr sehen müssen. Herrlich. Und noch einer: „Einer unserer Lehrer zu uns im belehrenden Ton: „Wenn man Pornofilme runterläd, hat man Trojaner auf dem Rechner. Ich habe auch Trojaner auf den Rechner.““ Er setzt sich und erhält mitleidende Blicke. „Boah is' ja widerlich. Hat der kapiert, das er sich verraten hat?“ „Nö.“ „Ich habe noch nie erlebt, das ein Lehrer auch nur dieses Wort ausgesprochen hat.“, warf Hiroto verwirrt ein und erhielt Zustimmung. „Tja~ Wenn wir frühreifen Jungs eben gerne über Mädels reden, ist es die Pflicht eines Erwachsenen, einem das so schnell wie möglich auszureden. Es zumindest zu versuchen. Gestört hat uns diese Sache nicht. Was sind schon Trojaner“, feixte Hizumi. „Da hast du Recht.“, meinte Yasuno und nickte. „Ihr wisst schon, das ihr gerade verratet, Pornos auf euren Rechnern zu haben...?“, versuchte Takeru ein wenig verlegen und erhielt belustigtes Kopf schütteln. „Okay, bin schon still.“ Grinsend knuffte Yuji ihm in die Seite und wuschelte dem Weißblonden durch die Haare. Hitsugi erhebt sich und Ruhe kehrt wieder ein. „Yomi zu Ruka: „Kannst du bitte mee(h)r Wasser aufsetzen?“ Dieser antwortet: „Wenn du mir mee(h)r-Salz gibst, kann ich dir mee(h)r-Feeling geben.“ „Ach du bist doof...“ Früher im Musikunterricht. Die Lehrerin zur Klasse: „Wer noch keinen Ständer hat – für die Noten – geht bitte hoch und holt sich einen runter.“ Nun etwas für die starken Heteros unter uns und die, die es werden wollen, weil manche Situation einfach zu geil sind, um sie zu verpassen. Ein Hete zu seinen Kumpelinen: „Ich steh auf Europäer.“ „Ähm... alles klar.“, lachte eine und der Herr Hete merkt seinen Sprachfehler und versucht ihn schnell zu korrigieren: „INNEN!“ „Sag doch einfach, das du Seme bist. Wir verstehen das schon.“ „Verdammt...“, flucht der Herr und rollt das Gummiband an seinem Poster, welches er sich eben gekauft hat, auf und ab. „Ich steh nicht auf Kerle. Schwule sind eklig.“ „Neeeeeeein gaaaar nicht~!“, lachen die Mädels und der Hete kapiert nicht, was so lustig ist. Rollt das Gummi nachdenklich wieder auf und ab. Die eine zur anderen: „Er tut es schon wieder!“ Er kapiert dann auch mal etwas. „Ist halt ein praktisches Gummi.“ Nur leider nicht das, was er kapieren sollte.“ Von lauten Lachen begleitet setzt sich Hitsugi, der vom grinsenden Nao in die Seite geknufft wird. „Der war herrlich. Warst du der Hete?“, wollte er wissen und erntet einen schiefen Blick. „Nein, nur jemand, den ich kenne. Hier aber nicht unter uns sitzt.“ „Aber vielleicht IN dir?“, fragte Saga grinsend und wieder wurde gelacht. „Geht nicht, ich sitz drauf.“ Tora steht auf. „Ach der Herr lebt auch noch?“, merkte Saga an Tora gerichtet an, erhält jedoch einen vernichtenden Blick. „Soll ich oder nicht?“, murrt der Schwarzhaarige. „Nun mach Tora. Lass dich doch nicht ärgern.“, ermunterte ihn Shou lächelnd. „Also gut. Die Freundin von... Shou... sorry, ich nehm dich mal als Beispiel.“, merkte er an Shou gerichtet an, der lächelnd abwinkte. „Die Freundin von Shou läd ihn zum Essen in einem feinen Restaurent ein. Sie wohnt nicht bei ihm, denn lange sind sie noch nicht zusammen. Shou ist dementsprechend überrascht, fragt sich jedoch gleichzeitig, ob er ein wichtiges Datum vergessen hat. Dort sagt sie zu ihm, der gerade am Treffpunkt erscheint: „Ich habe eine Überraschung für dich. Setz dich bitte. Du wirst Umfallen vor Freude.“ Er setzt sich. „Ich habe hier“, fing sie an und hält einen geöffneten Briefumschlag hoch, „ die Einladung für das Vorstellungsgespräch von der Firma, in der du gerne arbeiten würdest.“ Er ist total überrascht, dann begeistert und umarmt sie stürmisch. „Wie hast du das nur geschafft?!“, möchte er wissen und kann sein Glück kaum fassen. Sie zu ihm: „Nun ich bin zu deinem Briefkasten und hab den Brief daraus gefischt. Du solltest dir wirklich einen sicheren Briefkasten zulegen, wie ich es dir schon unzählige Male gesagt habe.“ „A-aber du kannst doch nicht einfach an meinen Briefkasten gehen.“ „Siehst du doch,. Ich wollte dir zeigen, wie einfach du es den Dieben machst und dich natürlich beglückwünschen.“ und: Hiroto erblickt in seinem Lieblings CD-Laden eine SuG CD: „Auf der Rückseite ist ein Mann abgebildet, der auf den Hintern einer Frau sieht, oder? Ist das Takeru?“ Saga daraufhin: „Takeru und 'ne Frau? Da stimmt etwas mit deiner Gleichung nicht.““, endet Tora und setzt sich schnell, um Sagas Blick auszuweichen. „Ihr seid gemein zu miiiiiaaaa~“, maulte Takeru auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich geh Spielen...“, setzte er nach und wollte schon den Raum verlassen, als Yuji ihn an der Hose zurück und in seine Arme zog, um den schmollenden Leader zu besänftigen. Karyu steht auf. „Als Bezugspersonen nehme ich Tsukasa und Zero. Tsukasa umarmt Zero, weil Tsukasa ihn liebt . „Wo warst du nur mein Leben lang?“, jammerte Tsukasa. „Eh... in Afrika.“, antwortet Zero ausweichend und drückt Tsukasa von sich, was jedoch nicht ganz funktioniert. Tsukasa zu Zero: „Was heißt Liebe auf Afrikanisch? Ich will dir meine Liebe gestehen.“ Zero schreit daraufhin: „HIIIIILFEEE!“ „Oh was für ein schönes Wort und wie herrlich es aus deinem Mund klingt.“, meint Tsukasa geblendet und will Zero küssen. Dieser ruft wiederholt: „HILFE!“ und wird daraufhin verliebt angelächelt und noch mehr gedrückt. „Ich liebe dich auch.“ und: Die letzten Worte der Ehefrau: „Ach übrigens. Ich habe deine Festplatte gelöscht.“ und zuletzt: Das Leben ist wie ein Penis. Alt, schrumplig und viel zu kurz um Spaß zu haben.““, endet Karyu und setzt sich. Wird jedoch von Zero ersetzt, der nun aufsteht. „Ein paar Sprüche aus der Schulzeit: „Jedes Mal, wenn ich in deiner Nähe bin, bleibt mir die Luft weg und mir wird schwindelig... Sag mal, hast du kein Deo?!“, „Ich hoffe, du hast eine gute Haftpflichtversicherung, denn für die Beule in meiner Hose bist du verantwortlich.“, „Bist du Fluglotse oder warum starten in meinem Bauch unzählige Flugzeuge, wenn ich dich sehe?“, „Ich vergesse nie ein Gesicht, aber in deinem Fall wäre ich froh, eine Ausnahme machen zu können.“ und „Schätzchen? Soll ich dich groß rausbringen, oder findest du die Tür alleine?““ „Und? Warst du beliebt bei den Mädchen? Du hast nämlich mehr fiese Sprüche genannt als Gute.“, meinte Tsukasa wissen und lachte auf, als Zero kopfschüttelnd grinste. Nun stand Shou auf. „Die letzten Worte eines Blinden: „Ich hab's kommen sehen...“ , „Mädchen sind wie Fluflotsen. Wenn sie nicht wollen, kann keiner bei ihnen landen.“, „Lieber ein Haar in der Suppe, als Suppe in den Haaren.“, „Halt den Mund, wenn ich dich unterbreche!“, „Lieber heimlich schlau, als unheimlich dumm.“, „Was haben Behörden und Jeans gemeinsam? An den wichtigsten Stellen sitzen Nieten.“, „Die letzten Worte des Detektivs: „Klarer Fall, sie sind der Mörder.“ und zuletzt: „Alkohol ist keine Antwort, denn vom Trinken vergisst man nur die Frage!““, endet Shou und als Uruha Aois Massage unterbrach, um aufzustehen und nun selbst etwas beizupflichten, dauerte es etwas, bis jeder sich soweit beruhigt hatte, das Uruha sprechen konnte „Fragt der eine: „Sag mal, wie gefällt dir eigentlich dein Arbeitsplatz?“ - „Oh, es ist dort wie im Paradies.“, meint der andere. „So toll?“ - „Das nicht, aber ich kann jeden Tag rausfliegen.“, fragte die Lehrerin einen Schüler nach des Hausaufgaben: „Tanaka, was hatten wir denn Gestern auf?“ Tanaka überlegt kurz und antwortet: „Sie gar nichts und ich eine Baseballkappe.“ und einen Witz, den mir mal Aoi erzählt hat: Ein Kätzchen geht in eine Kneipe. Fragt der Wirt: „Ein Glas Milch?“ - „Nein, heute einen Whisky:“, sagt das Kätzchen. „Warum Whisky? Schmeckt ihnen die Milch nicht mehr?“ Darauf das Kätzchen: „Doch, aber ich möchte Morgen mal mit 'nem Kater aufwachen.““ Grinsend setzt sich Uruha wieder zu Aoi, der den Daumen hebt, während Chiyu von Masato aufgefordert wird, auch etwas zu sagen. „Gehen zwei Sandkörner durch die Wüste. Meint das eine: „Du, ich glaub, wir werden verfolgt.“ , „Warum sitzen immer zwei Mann in einem Hubschrauber? Der eine hubt, der andere schraubt.“ , „Mein größter Schatz, ist mein Allgemeinwissen.“ - „Aha, und wo hast du ihn vergraben?““, endet Chiyu und setzt sich wieder, knuffte dabei Masato in die Seite, der ihm die Zunge rausstreckte. Da sich nun niemand mehr erhob, wurde es allmählich unruhig zwischen den Jungs. „Wer war denn noch nicht...?“, wollte Nao interessiert wissen und seufzte schwer, als er seinen zweiten Kaffee leer getrunken, obwohl er sich doch extra soooo viel Zeit gelassen hatte und der schon längst kalt geworden war. Wie spät war es eigentlich...? Gerade, als er diese sehr intelligente Frage stellen wollte, ging das Licht aus, was Miyavi aufspringen ließ. „Ein Stromausfall!“, rief er, lief und rannte in Keiyuu, der ebenfalls aufgesprungen war. „Quatsch, es ist nur“, fing Nao an und ließ das Ziffernblatt seiner Uhr erleuchten , „nur verdammt spät geworden. Es wurde wohl vermutet, wir seien schon längt verschwunden.“ „Au man, hast Recht, Nao. Dann sollten wir wohl nach Hause.“, meinte Miyavi erleichtert und suchte in der Dunkelheit nach seiner Tasche. „War aber lustig heute. Sollten wir vielleicht öfter machen.“, meinte Hiroto und lief in Nao, der den leeren Kaffeebecher fallen ließ. „Och nö. Den wollte ich doch in meine Sammlung aufnehmen. Jetzt ist der bestimmt kaputt.“ „Nao, deine Sammlung besteht aus einheitlichen Starbucks Kaffeebechern. Gerade du hast es nötig, das dir mal jemand reinläuft und diese Dinger zerstört! Plemplem sowas...“, maulte Hiroto und schubste Nao weiter, damit er auch ja nicht nach dem Becher auf dem Boden suchte. Ohne Licht. „Du hast eben keine Ahnung, Hiroto. Starbucks ist... ist... einfach... heilig.“ „Weißt du... es gibt da so'ne Sendung in Deutschland. Die heißt Trödeltrupp. Der wird dir dann mal flöten, wie viel Wert der Becher ist. Der Typ wird sauer abreisen, weil du ihm scheiß andrehst.“ „Da wir nicht in Deutschland sind, lieber Hiroto, sind meine Becher sicher vor dieser Sendung. Und jetzt geh mir aus den Augen. Ich muss meinem Becher nachweinen und das musst du dir nicht antun.“ Kopfschüttelnd wandte sich Hiroto, draußen angekommen, ab und ging heim, während er den anderen Musikern zuwinkte, um sich zu verabschieden. „Ich werd dein Trödelheini sein, mein Lieber. Ich besorge dir einen riesen Container... Muharhar...“ ~+~ Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr mit den vielen Anführungszeichen verwirrt oo Ich bin es nämlich ID" Die bestehenden Bands werden von Miyavi dazu genötigt, diese Story nachzuspielen. Soo~ jetzt ist hier Schluss ^^ Entgegen meiner eigenen Worte... +grummel+ ... werde ich die Fortsetzung von Clownarmee so schnell wie möglich fertig schreiben, damit ich diese 'Gesamtkapiteln' abhaken und mich komplett neuen Geschichten widmen kann. Dann is' aber auch wirklich Schluss oO Ich hoffe, es hat euch gefallen und lesen uns wieder ^^~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)