Loveless´faith von Beloved ================================================================================ Kapitel 12: The show must go on... ---------------------------------- Er erwachte wieder. Etwas Warmes floss seine Wangen hinab und erst als er sich durch das blonde Haar fuhr, erkannte er das Blut. Blut, hatte er verloren? Ein Blick auf seine Umgebung verriet ihm, dass es so war. Ritsuka war fort, mit ihm seine Waffe...Akihiko Shirakawa. Soubis Körper schmerzte, es tat weh, wenn er versuchte sich aufzurichten. Doch er musste aufstehen, er durfte nicht noch mehr Zeit verlieren. Er musste....>Ritsuka....< zurückholen....! Es schnürte ihm die Luft ab, als er den Schmerz durch seine Gelenke spürte, diese Waffe war stark. Zu stark für ihn...was würde Ritsuka nun denken. Was waren seine Gefühle? Warum...hatte er ihn verlassen? Waren es wirklich die Gründe gewesen, die er ihm genannt hatte? War es...?! Doch es half nicht. Gleich wie sehr er an ihn dachte, allein das Denken brachte den jungen Erwachsenen nicht zurück. Wieso nur? >Warum Ritsuka?< Er schaffte es aufzustehen, seine Augen füllten sich mit leisen Tränen. Er hatte verloren...gegen eine andere Waffe...Was würde.... »Seimei...verzeih mir. Ich habe versagt.« Waren seine Gedanken im Moment wirklich nur bei ihm? Bei Seimei? Er hatte seine Aufgabe nicht erfüllt...er hatte sie nicht ausführen können. Seimeis letzten Befehl... >Wirst du mir verzeihen? Wirst du mir vergeben können? Seimei...< Es war ein schrecklicher Fehler gewesen, den Jungen zu verlieren. Ritsuka war Seimei wichtig. Wichtiger als er...und er hatte diesen Menschen gehen lassen.... >Reiß dich zusammen...du warst es doch, der es beendet hat. Reiß dich zusammen. Lass dich nicht von jeder Kleinigkeit aus der Ruhe bringen...< Wie würde Seimei reagieren, wenn er davon erfuhr? Was würde er tun? >Es ist vorbei, Soubi...wir führten eine Beziehung, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war...< Langsam bewegte er sich in Richtung seiner Wohnung, ließ die dunklen Bäume des Waldes hinter sich. Der kühle Nachtwind streichelte fast liebevoll sein Gesicht, doch der Kampf, den Soubi im Inneren auszutragen hatte, war umso schlimmer. Er wusste nicht wohin mit seinen Gefühlen. War er traurig? Wenn ja, war es der Verlust seines Sacrifices, das eigentlich nie sein eigenes war? Lag es daran, dass er Ritsuka nie wieder sehen würde? Oder lag es daran, dass er Seimei enttäuscht hatte? Er wusste es nicht. Seine Emotionen kochten über, verwirrten seine Sinne. Was war nur los? Was geschah mit ihm? Es fühlte sich so merkwürdig an... Dieses Gefühl im Inneren, etwas unwiederbringlich verloren zu haben. Einen Teil seiner selbst... Er hatte Ritsuka verloren...für immer. >Was kann ich mir für Hoffnungen machen? Ich muss dich verlassen....wenn ich es nicht tue...weiß ich, dass ich wieder davon schweben werde...dass du mich in deinen Bann ziehst....und mich das eines Tages umbringen wird. Es tut mir Leid, doch ich weiß mir nicht anders zu helfen...Es schmerzt so sehr... Ich wusste, dass du mich hintergangen hattest und dass ich dir nie etwas bedeutet hatte. Dass du mich nie geliebt hattest...und doch: Ich hatte mir gewünscht, so sehr, dass ich der Mensch sein würde....der dir am meisten am Herzen liegt. Aber...es ist so einfach....: Ich war nie dieser Mensch. Ich war es einfach nicht...< Langsam glitt seine Hand an seine Haustür, drückte vorsichtig die Klinge herunter und er betrat den Raum. Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass er nicht allein war... Langsam zog Ritsuka seine Sachen aus, legte sie auf den Stuhllehne. Sein leerer Blick sah in die ferne Nacht. Es war vorbei... Hinter ihm stand Akihiko, der seine Arme behutsam um den Jungen legte. »Alles okay?« Ritsuka nickte schwach. »Ich werde es...überstehen.« Er musste es überstehen. Er musste einfach. »Es war richtig so...glaub mir.« »Ich weiß, doch...« »Es ist schwer...ich kann dich verstehen...Ritsuka. Du musst versuchen diesen Teil deines Lebens hinter dir zu lassen. Ich werde dir dabei helfen, das verspreche ich dir...Ritsuka. Ich liebe dich.« Wie sehr wünschte er sich doch, Soubi vergessen zu können. Doch mit jeder Minute, in der er ihn misste, wurde die Erkenntnis klarer: Er würde ihn niemals vergessen können. Nicht in Tausend Jahren...! »Akihiko. Was...machen wir jetzt? Ich kann doch nicht so einfach zurück nach Hause gehen, oder?« »Natürlich nicht. Deine Mutter würde dich umbringen, wenn sie deine fehlenden Ohren sähe.« Ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Lippen. »Du bleibst vorerst besser bei mir, bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, deine Mutter schonend über den Stand der Dinge zu informieren.« »Und die Schule?« »Musst du wohl oder Übel abbrechen müssen. Fürs Erste...« Er fuhr mit der Hand durch Ritsukas weiches Haar. »Ich verlange viel von dir...ich weiß, doch...« »Es ist in Ordnung...wirklich...« Nun lächelte auch er. Wenn er Akihiko so ansah, mit seinem erwachsenem und doch kindlichen Grinsen, dann wurde im auf unerklärlicherweise warm ums Herz. »Wir...sind doch schließlich ein Team...nicht wahr, Akihiko?« »Ja...wir sind ein Team.« Zärtlich suchten seine Hände nach denen seines Herrn. Fast schon zaghaft ergriffen sie dessen Finger, umschlossen sie sanft und zogen sie zu sich. »Wir gehören zusammen. Es war nie anders und wird auch nie anders sein.« »Ich kenne dieses Gefühl noch nicht...ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll...« »Das ist ganz natürlich...du wirst dich daran gewöhnen, vertrau mir.« Akihiko nahm den Jungen in die Arme, atmete seinen süßen Duft ein. »Ich lasse dich nie mehr gehen, Ritsuka. Ich habe so lange gebraucht, um dich zu finden...« »Wie lange hast du nach mir gesucht?«, er fühlte sich wie einen Bann gezogen. Seine lieblichen Worte prägten sich in sein Herz ein und ein dünner, rosaroter Schleier legte sich um seine Augen. Konnte die Welt doch schön sein? Würde...er es vielleicht doch schafften, den Schmerz zu überwinden? Zusammen mit Akihiko? Wenn sie füreinander bestimmt waren, war dann nur er in der Lage seine Wunden zu schließen? War er der Richtige? Ritsuka wusste es nicht. Seine Gefühle standen Kopf. Es war so verwirrend. Im einen Moment, da dachte er nur an Soubi...im anderen, konnte er ihn augenblicklich durch das Gesicht von Akihiko ersetzen... Wen liebte er mehr? Soubi oder...seine Waffe ? Für Soubi hatte sein Herz schon so lange geschlagen...doch Akihiko löste in ihm Gefühle aus, die er noch nie zuvor gespürt hatte. Lag es daran, dass sie miteinander geschlafen hatten? »Ich wusste schon als Kind, dass irgendetwas in meinem Leben fehlte. Mit 15 fing ich dann ernsthaft an, dich zu suchen, Ritsuka.« »Was...was ist MINDBREAKER? Akihiko? Was ist das für eine Organisation?« »Hat dir Kouga-kun das denn noch nicht gesagt?« »Doch, aber...ich will es noch einmal von dir hören. Ein tiefer Seufzer drang über seine Lippen. »Nun ja...lass es mich so ausdrücken: Wir sind Wächter oder auch Beschützer: Wir versuchen die Menschen vor anderen Waffen zu bewahren. Waffen die auf Befehl ihrer Sacrifices auf die Menschen losgehen und ihnen Gewalt antun.« »Ich wusste nicht, dass....die Waffen so etwas tun...« »Es sind auch nicht viele, die so von der Bahn abgekommen sind. Wirklich nicht sehr viele.« »Mein Bruder...« Ein Hauch von Angst spiegelte sich in seinen dunklen Augen wieder. Er fürchtete sich vor der Antwort, die Akihiko ihm geben würde. »Mein Bruder gehört auch zu ihnen, habe ich Recht?« »Ja. Er ist einer der Schlimmsten, vor allem, weil....Nisei sehr, sehr stark ist.« Er hatte es gewusst. »Und Soubi arbeitet für Seimei?« »Ja.« »Weil ich...« »Weil du eines der stärksten Sacrifices bist...und weil Seimei dich auf seiner Seite haben will...« »Es tut weh...« Ritsuka drehte sich um, vergrub schnell sein weinendes Gesicht im rauen Stoff von Akihikos Kleidung. »Es tut weh, so verraten zu werden...« Seine Augen schlossen sich und ein trauriges Strömen ergriff von seinem Körper Besitz. >Es tut so weh, verrate zu werden.< »Du hast ihn geliebt, nicht wahr Ritsuka?«, fragte Akihiko und drückte den Jungen fester an sich. Seine Mimik verriet, dass es ihm weh tat, seinen Herrn so leiden zu sehen. Dieser nickte nur. >Selbst jetzt....in Liebe zu ihm...kann ich ihn nicht vergessen...< »Ich werde alles Menschenmögliche versuchen, um ihn zu...ersetzen...Ich werde versuchen, dir eine gute Waffe zu sein und ich werde dich lieben, Ritsuka. Es geht weiter...es ist nicht das Ende. Ritsuka...im Gegenteil! Unsere Reise hat gerade erst begonnen.« Der Entjungfernte wischte sich die Tränen ab, nickte erneut. Es würde weitergehen. Ob mit...oder ohne Soubi. Es ging immer weiter....das war das Leben. >Es geht weiter...es muss weitergehen. Auch, wenn das bedeuten sollte..., dass wir ab diesem Tag...Feinde sind.< Akihiko strich sich das schwarze Haar aus der Stirn und sah in die Nacht hinaus. Das Spiel hatte seinen Anfang genommen. LOVELESS befand sich in seinem Besitz und dieser Fakt würde viele Waffen missmutig stimmen...vor allem BELOVED. Das Spiel und der Kampf hatte begonnen. »Seimei....?«, hauchte Soubi beim Anblick seines wütenden Gesichtsausdrucks. Der schwarzhaarige Ohrenträger stand in der Mitte des Raumes, funkelte ihn mit gebieterischen und boshaften Augen an. Sie sprachen Bände und sagten, dass sie bereits über alles informiert waren. Schnell richtete sich Soubi auf, um den Schmerz, der seine physische Hülle quälte, zu verbergen. »Seimei...« Er ging einen Schritt auf ihn zu, doch dieser signalisierte ihm deutlich keinen Schritt weiter zu gehen. »Bleib stehen!!!«, brüllte er haltlos und Soubi gehorchte. Mit einem Blick durch den Raum sah der angeschlagene Blonde, dass Nisei nicht da war. War Seimei etwa alleine hierher gekommen? Was das nicht zu riskant? »Wo ist Ritsuka?« Schweigen. »Soubi! Antworte mir! Wo ist mein Bruder?« »Ich habe ihn verloren, Master...« Ein leichtes Zucken umspielte Seimeis Augen, eine Reaktion, die nur selten bei ihm zu sehen war. »Du hast ihn verloren? Soll das heißen, dass seine Waffe gekommen ist? Seine wahre Waffe ?« Soubi nickte gehorsam. »Sein Name ist Akihiko Shirakawa...« »Und du hast gegen ihn verloren?« »...Ja.« »Du bist so ein Versager...« Seimei wandte sich von ihm ab, blickte nachdenklich aus dem Fenster. Seine Augen starrten in die unendliche Schwärze, ließen nicht erahnen, was seine Gedanken oder seine Gefühle waren. »Hol ihn zurück...«, flüsterte er schließlich. »Ich will, dass du ihn zurück holst.« »Ritsuka hat unsere Bande gelöst.« »Na und? Ich habe unsere Bande auch einst gelöst und du dienst mir immer noch. Was sollte dich davon abhalten ihn wieder zu dir zu holen?« »Ich habe verstanden, Master...« In der Hoffnung ein wenig der geliebten Nähe seines Herrn zu erhaschen, stellte er sich hinter ihn und streckte zaghaft die Finger nach ihm aus. Er berührte die weichen Haare, erschauderte bei der zarten Berührung und das Seimei sich nicht dagegen wehrte. »Ja, mein Master...« »Bring ihn zurück. Das ist ein Befehl...falls du versagen solltest...Soubi, dann Gnade dir Gott.« Soubi musste schmunzeln. Er wusste, dass Seimei nicht an einen Gott glaubte. Seimei war selbst ein GOTT! »Ritsuka muss zu mir gehören. Es hat schon begonnen...« Augenblicklich weiteten sich Soubis Pupillen. »Schon..?!« »Der Kampf zwischen MINDBREAKER UND KALEIDOSKOP hat seinen Anfang genommen. Diese beiden Organisationen werden sich gegenseitig vernichten, so wie ich es geplant habe. Sie sind solche Narren. Sie denken, sie könnten Ritsuka für sich gewinnen, dabei wissen sie nicht, dass er nur allein auf mich hören wird. Auf mich, seinen Bruder. Blutbande ist stärker als alles andere, Soubi...das weißt du doch...« Ein trauriger Hauch spiegelte sich in seinen bezaubernden Augen wider. >Ja...Blutbande...< Das war auch der Grund gewesen, warum Seimei ihn verstoßen hatte...Blutbande waren stärker als gewöhnliche Bande...viel stärker! Geräuschlos wehte Seimeis Mantel an ihm vorbei und seine Schritte bewegten sich langsam auf die Tür zu. »Das wars. Ich bin nur gekommen, um dir das zu sagen.« »Warte, Seimei..«, bat Soubi hoffnungsvoll. »Warte...« »Was ist?«, fragte er leicht gereizt. »Was willst du noch?« Für einen winzigen Augenblick hatte Soubi tatsächlich mit dem Gedanken gespielt es Seimei zu sagen. Noch im allerletzten Moment verschlossen sich allerdings seine Lippen. >Nein...noch nicht...noch werde ich es ihm nicht sagen...< Als keine Antwort von ihm folgte, ging Seimei weiter. Den Kopf majestätisch gen Himmel gereckt und die dunklen, mysteriösen Augen auf den Weg vor ihm gerichtet. »Und nun geh, Soubi...bring mir meinen Bruder zurück!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)