a cascade of dreams von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: trusted fellow ------------------------- In all ihren Vorlesungen, die alle am Vormittag statt fanden, war Jun genau aufgefallen, dass der junge Mann mit den dunkelblonden Haaren entweder direkt neben oder zumindest in der gleichen Reihe wie sie hockte und langsam kam es ihr so vor, als würde er sie verfolgen. Selbst in der Mittagspause, die fast schon sowas wie Juns Heiligtum war, wo sie meistens von den anderen Mitstudenten abgeschottet auf der Wiese hockte und sich ihren wirren Gedanken hingab, folgte er ihr und sie strich sich eine Strähne zur Seite, bevor sie sich genau vor ihn aufbaute und ihn leicht funkelnd anschaute. "Hier sind soviele andere Mädchen, die herum laufen, wieso folgst du gerade mir?" fragte sie nun bei ihm etwas entnervt nach, stemmte beide Hände in die Hüfte und ihr Blick fiel dabei warnend aus. "Weil du mir am nettesten von ihnen erscheinst" antwortete er nun rasch auf Juns Frage, grinste sie dabei leicht an und irgendetwas tief in seinem Innerem sagte ihm gerade, dass sein Gegenüber nich so böse auf ihn war, wie sie gerade tat. "Woher willst du das denn wissen, Yoshitaka?" kam nun auch schon die Konterfrage von Jun, die ihn skeptisch anschaute und sich fragte, wieso er sich gerade einbildete, dass sie netter als all die anderen Mädchen am Campus war. "Egal was du auch gerade denkst, Bruder, sie gehört zu mir, habe ich mich klar ausgedrückt?" sagte er nun zu seinem Zwilling, den er genau anschaute und beide ahnten im Moment nicht, dass sie von ihr auf telepatischen Wege belauscht wurden. Rasch hatte sie heraus gefunden, wo sich die Beiden befanden, funkelte beide nur böse an, verpasste jeden von ihnen eine Ohrfeige und verschwand in Richtung Meer, jener Ort, zu dem sie sich angezogen fühlte. "Was für Idioten die Beiden doch sind, ich bin doch kein Preis, um den man sich streitet" brachte sie seufzend hervor, starrte auf das Meer hinaus, zog ihre Beine an sich, legte ihren Kopf auf ihre Knie und innerlich fragte sich im Moment, wieso die Zwillinge sich nur so um sie stritten, obwohl sie doch von ihnen das Gefühl bekam, dass sie nicht genau wussten, wie sie, Ryanna Aethil, sich eigentlich fühlte. "Weil ich es einfach im Gespür habe" antwortete ihr nun der junge Japaner mit den dunkelblonden Haaren, sah Jun genau an und allein schon ihr Wesen machte sie ihm gegenüber interessant, um eine Freundschaft zu beginnen. "Lern erst mal die Anderen kennen" kam es nun entnervt von Jun, die ihn nun ihre Tasche schnappte, Yoshitaka einfach so stehen ließ und in Richtung Mensa ging, als ihr genau auffiel, dass er ihr weiterhin folgte. "Gibt es eine Möglichkeit, wie ich dich los werde?" fragte Jun nun nach, die sich aus der Mensa gerade Softshelltacos und ein Mineral geholt hatte, mit ihrem Essen zur Wiese ging und Yoshitaka mit einem leicht entnervten Blick belegte, der ihn einfach nur schmunzeln ließ. Er selbst hatte sich aus der Mensa eine Portion Rindscurry und eine Cola mitgenommen, setzte sich Jun genau gegenüber und grinste nur leicht. "Ich brauch halt Gesellschaft" meinte er nur als Antwort auf Juns Frage hin, öffnete nun seine Coladose, machte einen Schluck davon und er verstand einfach nicht, warum Jun ihn eigentlich wieder los werden wollte, wenn er doch heute zum ersten Mal an der Uni war. Entnervt verdrehte sie leicht ihre Augen, fischte ihren mp3-player aus ihrer Tasche, schaltete diesen ein, lauschte einfach nur der Musik und konzentrierte sich dabei auf eine Zeichnung, die sie gerade anfertigte, wobei sie den Dunkelblondhaarigen so gut es ging ignorierte und daher nicht bemerkte, wie ihre beste Freundin nun auf sie zukam und leicht auf ihre Schulter tippte. Auch wenn die Älteren sie nun akzeptierten, wurde sie weiterhin behandelt, als wäre sie aus der Unterschicht und sie zeigte ihnen nicht, wie sehr sie darunter litt. Tief in ihrem Herzen verletzte es sie sehr, dass die männlichen Halbvampire alle sofort akzeptiert wurden und nur weil sie auch einer war, wie der letzte Dreck behandelt wurde. "Wir sind doch alle gleich, also warum hacken die dann so auf dir herum?" wurde sie eines Tages von einem jungen Vampir gefragt, von dem sie genau wusste, dass die Dorfältesten ihn nur als Vampir akzeptierten, da sein Vater dem Stamm der Oni angehörte und blickte ihn genau an. Noch nie hatte es einer im Dorf gewagt, die Hierachie in Frage zu stellen und sie bekam nun das Gefühl, jemanden gefunden zu haben, der genau wusste, wie sie sich fühlte. "Weil ich eine Frau bin" kam es leise über ihre Lippen, senkte nur ihrne Kopf und auf einmal keimte diese eine Frage in ihr auf, die sie so lange schon quälte. Hatten die Zwillinge sie überhaupt als einen Vampir angesehen oder wollten sie nur mit ihr zusammen sein, weil sie auf anderer Seite her ein Wesen des Lichts war? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)