Caught... von schokodingsviech (... in the net of Love) ================================================================================ Kapitel 9: Schweigen. --------------------- Konzentriert sah Yami auf die Straße, während Bakura mit einem Kollegen aus der Zentrale ein paar Einzelheiten besprach. Der Mord war in einem Nobelviertel Tokios passiert. Gesicherte Hausanlage, Wachschutz, 24h-Rezeption, viele Sicherheitskameras, ein mit einem Code gesichertes Tor - aber niemand hatte irgendetwas gesehen… Das versprach ja wirklich gut zu werden. Doch viel mehr wurmte Yami, das er mit Bakura nicht mehr hatte sprechen können! Jetzt würde es heute den ganzen Tag zwischen ihnen stehen! Er hatte es zwar als sie losfuhren nochmals probieren wollen, doch Bakura hatte sich direkt ans Funkgerät geklemmt… Yami hoffte wirklich, dass sie bald eine Gelegenheit bekommen würden, in der sie alles klären konnten. _ Ich bog in die Einfahrt der Hausanlage ab und sah mich etwas um. Schick, schick… Ich weiß ja, dass ich schon eine ziemlich noble Wohnung habe - aber das hier ist wohl die Extraklasse. Einige Gehaltsstufen über mir… Ich hielt an und wir stiegen aus meinem Wagen. Ein Polizist in Uniform kam auf uns zugelaufen. "Cain-san, Muto-san, hier entlang bitte…" Er wieß in die Richtung des Haupteingangs und ging dann vor. Ich klippte meine Marke lässig an den Bund meiner Jeans und folgte dem Streifenpolizisten. Noch bevor ich den Tatort betrat, nahm ich mir eine Tasse Kaffee. Nach 2 kräftigen Schlucken der schwarzen Brühe, denn besonders stark war der Kaffee, den der Kollege Tomosuki kochte, nie, folgte ich den Kollegen. Ich sah mich oberflächlich in der Wohnung um. Es hatte wohl eine Art Party gegeben, benutzte Gläser, leere Champagnerflaschen, verstreute Kleidung… benutzte Kondome. Na holla. Wen hatte sie denn wohl zu Gast? Allerdings drifteten meine Gedanken fast sofort wieder zur gestrigen Nacht. Ich muss das schleunigst klären, aber wann? Als Bakura mich ansprach reagierte ich nicht, ich war so in Gedanken… der One-Night-Stand, wenn er denn einer war, beschäftigte mich mehr, als das Popsternchen, das erdrosselt in ihrem Bett lag. Erst nach mehrmaliger Ansprache seinerseits, reagierte ich. "Was?" Yami sah Bakura etwas fragend und desorientiert an. "Übernehmen Sie den Tatort oder die Zeugenbefragung?", stellte Bakura seine Frage erneut. "Ehm, ich mach wohl die Zeugen… ich hab's heut nicht so mit Leichen.", erklärte er und drehte ab in Richtung Küche, aus der man das Geschluchze des Hausmädchens hören konnte. Die zierliche Frau stand in ihrem Hausmädchendress neben einem Kollegen der Spurensicherung in der Küche und heulte ein Taschentuch nach dem anderen mit ihrer Mascara voll. Der Tod ihrer Chefin nahm sie wohl sehr mit. Yami sah den Kollegen fragend an. "Ich hab hier alles.", sagte dieser daraufhin und packte sein Fingerabdruck-Set zusammen. Anschließend verließ er die Küche. Die junge Frau rieb sich vergeblich mit einem der Taschentücher die schwarze Farbe von den Fingerkuppen. "Wie geht es Ihnen, Miss?", tastete sich Yami vorsichtig heran. "Fürchterlich! Das ist eine einzige Katastrophe! Madame war eine so liebenswerte Person! Ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll!" Wieder fing die junge Frau an zu Schluchzen und schnäuzte sich in ein frisches Taschentuch. "Könnte ich Ihnen wohl ein paar Fragen stellen?" "Aber das hat doch Ihr Kollege schon…" "Miss, ich muss Ihnen diese Fragen aber noch einmal stellen, mein Name ist Detective Muto -" "Ja, ja, schon gut… fragen Sie halt." Sie versuchte wieder sich die Tränen mit einem Taschentuch zu trocknen und blinzelte dann die letzten Tränen weg, bevor sie Yami wieder ansah. "Nun gut, Miss… ?" "Aoyama, Rina Aoyama." "Gut, Miss Aoyama, Sie haben die Leiche gefunden?" "Ja, ich kam wie jeden Morgen um 7, um nun ja aufzuräumen und sauberzumachen… Und ich mache Madame auch immer das Frühstück…" Yami notierte sich alles in kurzen, präzisen Stichpunkten. "Sie wollten Ihr also gerade das Frühstück bringen, als Sie sie fanden?" "Ja… ich habe vor Schreck das ganze Tablett fallen lassen… ich wusste sofort das Madame tot ist… so wie sie da lag…" Sie schloss ihre Augen und konnte nur schwer ein Schluchzen unterdrücken. "Sie haben sie also nicht berührt, um nach einem Puls zu fühlen, oder ähnliches?" "Nein, nein… ich… ich bin sofort zum Hausverwalter gelaufen… er… er rief dann die Polizei…" Yami nickte leicht und kringelte sich kurz das Wort Hausverwalter ein. Mit ihm sollte er als nächstes sprechen. "Gut, danke Miss Aoyama, das war es für's Erste… Ich denke wir werden uns nochmals an sie wenden… Es wäre gut, wenn sie den Kollegen von der Spurensicherung noch sagen könnten, ob etwas entwendet wurde. Schaffen Sie das noch?" "Ja… ja ich denke schon." "Gut, danke, danach wird ein Kollege sie nach Hause bringen. Wir melden uns, wenn noch etwas ist… ach ja, und bleiben Sie bitte in der Stadt." Danach verließ Yami die Küche und sprach noch kurz mit einem Kollegen von der Spurensicherung, bevor er nach dem Hausverwalter fragte. _ Erst weit nach Mittag verließen Yami und ich den Tatort. Der Fall war höchst brisant. Die junge Frau war eine sehr berühmte Popsängerin, sowie ein angesagtes Model. Erst vor kurzem hatte sie eine eigene Modekollektion herausgebracht… Sie war also dick im Geschäft. Das bietet natürlich eine Vielzahl von Motiven doch wir tippen auf ein klassisches "Mord aus Leidenschaft"-Motiv. Es gab Anzeichen für Sex, kein gewaltsames Eindringen, keine Spur von Raub - Yami riss mich abrupt aus meinen Gedanken. "Hm?", frage ich nachdenklich. "Ich habe gefragt, ob wir etwas essen wollen? Es ist schließlich Mittag." Yami sah auf seine Uhr. "Naja, es war Mittag…" Ich nicke leicht. "Klar, hast du eine Idee wohin?" "Wir könnten in ein Nudelhaus… ich glaub da war eins 3 Straßen weiter…" "Okay, fahren wir hin." Yami nickte und stieg in seinen Wagen. Sie fuhren los zu besagtem Nudelhaus und wieder schwiegen sie. Yami nervte das mittlerweile schon ziemlich, doch er wusste auch nicht, wie er das ändern sollte… und Bakura machte auch keine Anstalten etwas zu sagen! Na klasse! Seufzend sah Yami auf die Straße und versuchte dieses verdammte Nudelhaus zu finden… Als sie nach dem Essen aus dem Nudelhaus kamen, klingelte Bakuras Handy. "Cain." Er runzelte die Stirn und hörte aufmerksam zu. Yami sah Bakura ebenso aufmerksam an. "Alles klar, wir fahren jetzt auch ins Büro… gut… ja ein bisschen Schreibtischarbeit und die Fallakte anlegen… ja, alles klar… lasst aber ein paar Kollegen vor Ort… wer weiß wann die Fernsehsender und Paparazzi auftauchen." Mit ein paar knappen Worten legte Bakura auf und stieg mit Yami wieder in den Wagen. Schweigend fuhren sie zum Büro. Yami war jetzt schon furchtbar frustriert! Hoffentlich schafften sie es noch darüber zu sprechen… Ende Kapitel 8. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)