Search your Future in the Past von WildeRose (Draco x Harry und viele mehr) ================================================================================ Kapitel 24: Remus Lupin ----------------------- Hey Leute, Ich weiß, es hat mal wieder ewig gedauert^^°. Kennt ihr das, dass man in den Ferien manchmal sogar noch mehr Stress hat, als während der Schulzeit O.O° Naja, egal jetzt erst mal viel Spaß, mit dem nächsten Kapitel von `Search` Remus Lupin Die Straße, in der auf einmal vier Jugendliche auftauchten, wurde lediglich von ein paar Straßenlaternen erleuchtet. Doch nur eine streunende Katze, die von dem ersten lauten Knall aufgeschreckt wurde, sah die vier Gryffindors. Diese schauten sich erst einmal um, um sich ein wenig zu orientieren, auch wenn das eigentlich überhaupt nichts brachte. Immerhin war noch keiner von ihnen jemals hier gewesen und Raven kannte Remus Lupin noch nicht einmal richtig. Nur durch die ganzen Erzählungen ihrer Freunde hatte sie ein wenig über den ehemaligen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Werwolf erfahren. Und genau diese letzte Tatsache machte die Grünäugige ziemlich nervös. Die letzten Werwölfe, die sie kennen gelernt hatte, hatten ihr ihre Eltern genommen und sie selbst schwer verletzt. So war es kein Wunder, dass sie ein wenig zitterte und nervös an ihrer Unterlippe kaute. Trotzdem wollte sie es durchziehen, immerhin hatte sie es versprochen. Da konnte sie jetzt nicht kneifen… mal ganz davon abgesehen, dass sie sowieso nicht alleine zurück nach Hogwarts kam und alleine draußen bleiben, während die anderen in das Haus von Lupin gingen, kam auch nicht in Frage. „Hey Raven, alles in Ordnung?“, fragte Harry, da ihm durchaus aufgefallen war, dass sie in den letzten Minuten ziemlich still geworden war. „Naja… es geht. Mir gefällt nur die Tatsache nicht, dass ich gleich einem Werwolf gegenüber stehe!“, antwortete Angesprochenen leise. „Du brauchst keine Angst zu haben. Professor Lupin ist total in Ordnung. Er sieht auch wie ein normaler Mensch aus… halt nur nicht, wenn gerade Vollmond ist.“, witzelte Fred. „Genau. Er war ein super Lehrer. Schade, dass er gehen musste. Aber er ist ein lieber Kerl und tut keiner Fliege was zuleide. Du darfst ihn nicht mit solchen Kerlen wie Greyback in einen Topf schmeißen. Lupin würde nie absichtlich jemanden beißen um ihn in einen Werwolf zu verwandeln.“, sprach George. Raven nickte nur, trotzdem konnten ihre Freunde die Nervosität nicht so ganz vertreiben. So war es auch kein Wunder, dass sich die schwarzhaarige Löwin lieber hinter ihre drei Freunde stellte, als sie endlich das richtige Haus gefunden hatten und Harry die Klingel betätigte. Remus Lupin wohnte in einem kleinen Haus am Stadtrand. Der Garten vor dem Haus war klein, aber gepflegt, genauso wie der kurze Kiesweg, der zu der kleinen Veranda mit einem runden Tisch und 4 Stühlen führte. Das Haus selbst bestand nur aus einem Erdgeschoss. Ob es auch einen Keller hatte konnte man nicht sagen. Da kein Stimmengewirr nach draußen tönte, war der ehemalige Professor wohl allein zu Hause, sodass die vier Gryffindor ohne großes Risiko klingeln konnten. Sie wollten sich lieber nicht ausmalen, was passierte, wenn sie in eine Weihnachtsfete reinplatzen würden. Die Tatsache, dass hinter einigen Fenstern noch Licht brannte, zeigte ihnen, dass Lupin auch noch nicht schlafen gegangen war. Nachdem Harry geklingelt hatte, wartete er ungeduldig darauf, dass die Tür geöffnet wurde. Er wollte Antworten haben, sofort. Und der Einzige, der sie ihm momentan geben konnte, war einer der engsten Freunde seiner Eltern. Gut Dumbledore würde ihm unter Garantie einiges erklären können, aber den würde er hundertprozentig NICHT fragen. Der Schulleiter war bei ihm unten durch. Endlich hörten Harry, Fred, George und Raven, wie sich Schritte der Tür näherten und dann das Verandalicht angeknipst wurde. Kurz passierte gar nichts. Anscheinend sah ihr ehemaliger Professor durch den Türspion, wer ihn da zu so später Stunde – und dann auch noch an Weihnachten – einen Besuch abstattete, dann wurde die Tür endlich geöffnet. „Harry, Fred, George? Seid ihr das wirklich?! Was, beim Barte Merlins, macht ihr denn hier?“, wurden die drei Jungs erschrocken, verwirrt und fassungslos von dem braunhaarigen Mann gefragt. Raven stand immer noch hinter den Jungs, sodass Lupin diese überhaupt nicht sah. „Ich habe einige Fragen an Sie Professor.“, begann Harry ohne Umschweife und sah Lupin ernst an. Dieser hatte sich in der Zeit, in der der Schwarzhaarige ihn nicht gesehen hatte nicht sonderlich viel verändert. Er sah immer noch älter aus, als er wirklich war, trug immer noch geflickte, aber trotzdem gepflegte Klamotten. Auch sah er immer noch ein wenig kränklich aus, aber da vor 3 Nächten erst Vollmond gewesen war, wunderte Harry das nicht. „Lass das mit dem `Professor`, Harry. Ich habe die Lehrstelle aufgegeben, also braucht ihr mich auch nicht mehr so zu nennen. Aber wie wäre es, wenn ihr erst einmal reinkommt. Drinnen lässt es sich besser reden.“, sprach Lupin und deutete mit einer Handbewegung in das Innere des Hauses. Kurze Zeit später saßen sie alle in Lupins weihnachtlich dekoriertem Wohnzimmer und hatten etwas zu trinken vor sich stehen. Natürlich hatte der Werwolf Raven inzwischen bemerkt, allerdings wusste er noch nicht, wer sie war. Er hatte sie noch nie zuvor gesehen. „Ich glaube, wir zwei wurden uns noch nicht vorgestellt? Mein Name ist Remus Lupin. Ich war im dritten Schuljahr der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts.“, sprach er und streckte Raven die Hand entgegen. Die Schwarzhaarige lächelte ein wenig nervös und ergriff die Hand. „Freut mich Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Raven Shaslos. Ich bin dieses Jahr nach Hogwarts gekommen.“ Remus roch die Nervosität natürlich und zog die Augenbrauen fragend hoch, sprach Raven allerdings nicht darauf an. Jedoch ließ ihn der Nachname des Mädchens stutzen. „Shaslos! Die Shaslos!? Rachel und Ryan Shaslos?!“, fragte der ehemalige Professor gespannt, "Ach, und auch für dich gilt: Nenn mich Remus." Raven nickte ein wenig irritiert. „Okay... Remus und ja, das waren meine Eltern.“, bestätigte sie leise und senkte traurig den Kopf. Natürlich bemerkte Remus die Traurigkeit des Mädchens, dennoch sprach er leise weiter. „Weist du, ich kannte deine Eltern flüchtig vom Orden. Ich habe sehr viel Gutes über sie gehört. Sie waren zwei der besten Auroren und stark für den Orden des Phönix engagiert. Es tut mir wirklich sehr Leid, was mit ihnen passiert ist… ich habe es aus dem Tagespropheten erfahren.“ „Danke… Ich weiß ihre... deine Anteilnahme zu schätzen. Doch es braucht dir nicht Leid zu tun. Es stimmt, sie waren meine Eltern, allerdings sind sie mir nie wie welche vorgekommen. Jedenfalls nicht, wenn man meine Gefühle für Rachel und Ryan mit den Gefühlen anderer Kinder für ihre Eltern vergleicht.“, sprach Raven bestimmt. Remus Lupin sah das schwarzhaarige Mädchen erstaunt und auch ein wenig erschrocken an. Harry, George und Fred blieben ruhig. Raven hatte sie schon vor längerer Zeit über ihre Beziehung zu ihren Eltern aufgeklärt. „Weißt du, wie du schon richtig gesagt hast, waren meine Eltern ziemlich engagiert, wenn es um den Orden ging. Doch das war nicht nur dort der Fall. Auch ihre Arbeit als Auroren haben sie ziemlich ernst genommen, was sich natürlich auch auf das Budget der Shaslos auswirkte. Wir waren… bzw. sind ziemlich gut betucht, aber was nützen mir Galeonen und Sickel, wenn mir das wichtigste für einen Menschen nicht gegeben wird? Liebe, Respekt und Anerkennung… das alles sind Gefühle, die meine Eltern mir nie entgegengebracht haben. Ständig waren sie unterwegs und wenn sie dann mal zu Hause waren, wollten sie sich ausruhen. Ich wurde von unseren Hauselfen und von meinen Lehrern aufgezogen. Meine `Eltern` waren mir eher fremd. Von daher tut es auch nicht sonderlich weh zu wissen, dass sie Tot sind. Sicher, es ist schrecklich DAS sie Tot sind und auch die Umstände sind nicht gerade schön…“, erklärte Raven und bei der Erinnerung an jene schicksalhafte Nacht zog sich alles in ihr vor Angst zusammen. Sie begann leicht zu zittern, schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch, bevor sie den ehemaligen Professor erneut anblickte. Das Mädchen sah die Verwunderung in den Augen des Professors. Anscheinend wusste er nicht, was in dieser Nacht geschehen war. Deswegen hatte er sie auch so erstaunt angesehen, als sie sich ihm gegenüber erst ein wenig zurückhaltend verhalten hatte. „Anscheinend sollte ich erst mal einiges Erklären, dann wird dir wahrscheinlich auch mein Verhalten nicht mehr so komisch vorkommen. So wie es aussieht, hast du keine Ahnung, WIE meine Eltern ums leben gekommen sind?“, fragte sie und erzählte weiter, als sie von Remus ein Kopfschütteln erhielt, „Es muss so um acht Uhr Abends gewesen sein, am 10. Mai. Meine Eltern waren gerade von einer längeren Mission wieder zurück. Unsere Hauselfen hatten das Abendessen gemacht und sich dann zurück gezogen. Wir hatten gegessen und meine Eltern saßen noch im Garten, um ein Glas Wein zu trinken. Ich selbst war in meinem Zimmer am lesen, da meine Eltern mir gesagt haben, dass sie sich ein wenig entspannen wollten. Plötzlich hörte ich einen Aufschrei von Unten und einen lauten Knall. Erschrocken schnappte ich mir meinen Zauberstab und lief nach unten… das erst was ich sah war… meine Mutter… sie… sie…“, fing Raven an zu stottern. Sobald sie anfing davon zu erzählen tauchten wieder die ersten grausamen Bilder vor ihren Augen auf. Ganz egal, wie wenig sie für ihre Eltern empfunden hatte, alleine diese Bilder waren zu schrecklich und unvorstellbar. Zitternd und gegen die Tränen ankämpfend holte Raven tief Luft. Harry, der bis dato noch auf einem Sessel gesessen hatte, stand nun auf und setzte sich neben Raven auf das kleine Sofa. Vorsichtig nahm er seine Freundin in die Arme und streichelte beruhigend über ihren Rücken. Er mochte es nicht, seine sonst so lebensfrohe Freundin weinen zu sehen, aber er wusste auch, dass sie darüber sprechen sollte. Das machte es einfacher, mit der Angst und dem Schrecken fertig zu werden. Nachdem sich die Grünäugige ein wenig beruhigt hatte, erzählte sie weiter: „Meine Mutter… lag bewegungslos und blutüberströmt auf dem Wohnzimmerboden. Um sie herum die Glassplitter von der Terrassentür. Man hatte sie wohl dadurch geschleudert. Doch am schlimmsten war diese riesige Bisswunde an ihrem Hals. Überall war Blut… Dann hörte ich einen weiteren Knall. Er kam von Draußen. Ich… ich wollte eigentlich nicht hingehen… meine Beine haben gezittert, wie sonst was… doch ich konnte nicht anders… Als ich an der kaputten Terrassentür angekommen war, sah ich meinen Vater… er war ebenfalls schon schwer verwundet. Überall hatte er Kratzer und Fleischwunden. Seine Kleidung… war schon total zerfetzt und er kämpfte gegen ein riesengroßes Ungetüm. Ich… ich war wie erstarrt. Ich musste hilflos mit ansehen, wie Vater immer mehr in die Enge getrieben wurde… Vater war ein starker Auror… doch alleine gegen einen Werwolf hatte er auch keine Chance.“ Bei diesen Worten zuckte Remus Lupin heftig zusammen. Also das war der Grund, warum sie so ängstlich gewesen war. Er wollte was sagen, doch Raven sprach schon weiter. „Plötzlich sprang der Werwolf meinen Vater an und riss ihn um. Ich hörte irgendwas laut knacken… Er hatte meinem Vater irgendwas gebrochen, doch trotzdem versuchte er sich weiterhin gegen den Werwolf zu wehren. Doch das Tier… riss auf einmal sein riesiges Maul auf… Gott, all diese scharfen, spitzen Zähne… ich hatte solche Angst…“, jetzt konnte sie auch die Tränen nicht mehr zurück halten. Sie vergrub ihr Gesicht in ihre zitternden Hände, doch sprach sie schluchzend weiter, „Ich habe geschrien… und geschrien. Ich wollte Vater helfen… doch ich war wie erstarrt. Doch plötzlich hörte… hörte ich ein Knurren hinter mir. Als ich meinen Kopf … herumdrehte, sah ich… einen zweiten Werwolf hinter mir. Noch ehe ich reagieren konnte… schoss er auf mich zu… dann spürte ich nur noch einen messerscharfen Schmerz, der meinen Rücken in zwei Teile zu spalten schien… dann wurde alles dunkel. Als ich... wieder wach wurde, lag ich im St. Mungos... fast mein ganzer Körper war bandagiert. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern... später hat man mir dann erzählt, was passiert war... dann kehrten auch meine Erinnerungen zurück... ich war die Einzige, die überlebt hatte. Meine Mutter und mein Vater... beide sind Tod“, schluchzte die Schwarzhaarige. Denn auch, wenn sich ihre Eltern vielleicht nicht so benommen hatten, wie es Eltern tun sollten, so waren es doch immer noch ihre Eltern. Sie hatten Raven niemals schlecht behandelt. Sie hatten nur nie gezeigt, wie sehr sie ihr Kind liebten... und jetzt konnten sie es auch nicht mehr. Als die Grünäugige sich wieder ein wenig beruhigt hatte, berichtete sie weiter. "Auch bei mir... war es ziemlich knapp gewesen. Der zweite Werwolf hat seine Krallen bis in meine Lungen gebort... die Ärzte im Mungos haben über drei Stunden um mich gekämpft, haben sie gesagt. Die Narben auf meinem Rücken werde ich wohl mein Leben lang behalten. Später kam dann eine Aurorin zu mir... sie stellte mir ein paar Fragen zu dem Überfall... von ihr erfuhr ich auch den Namen von den Werwölfen, die uns Angegriffen haben... Fenrir Greyback und sein Sohn Leon. Sie haben uns auf Voldemorts Befehl angegriffen... Rachel und Ryan Shaslos getötet und mich am leben gelassen... obwohl das wahrscheinlich eher ein Versehen war. Sie haben wohl nicht daran geglaubt, dass ich es schaffe...", meinte Raven mit zitternder Stimme, während noch immer Tränen aus ihren Augen liefen. Stille breitete sich in dem gemütlichen Wohnzimmer aus, nachdem Raven geendet hatte. Lediglich das Aufschluchzen des Mädchens durchbrach die Luft. Die vier Männer waren geschockt und hatten erst einmal an dieser Geschichte zu knabbern. Zwar hatten Harry, Fred und George schon ein wenig von Ravens Vergangenheit gewusst, doch die komplette Geschichte hörten sie heute zum ersten Mal… und sie waren erschüttert. Harry streichelte weiter unablässig über den Rücken seiner Freundin. Er hatte sich ja schon einiges über ihre Vergangenheit ausgemalt, aber dass sie so schlimm gewesen war, dass hätte er nicht vermutet. Traurig sah er auf das weinende Mädchen in seinen Armen, die sich nur langsam wieder zu beruhigen schien. Selbst die Weasley- Zwillinge schienen nicht zu wissen, was sie sagen sollten und das hatte bis jetzt noch keiner geschafft. Nach ein paar Minuten hatte Raven sich dann wieder gefangen. Zwar zitterte sie noch immer und ihr Gesicht war blass und nass vor Tränen, doch weinte sie nicht mehr. Scheu lächelte sie ihre drei Freunde und auch Lupin an, die sie alle immer noch besorgt musterten. „Mir… mir geht’s wieder gut, also guckt nicht so. Es tut nicht mehr so weh, wie zu Anfang… ich brauche einfach nur noch ein bisschen Zeit.“, versucht sie die vier Männer zu beruhigen. Skeptisch betrachteten die beiden Weasleys und Harry ihre Freundin, beschlossen aber, es auf sich beruhen zu lassen. Sie waren ja schon froh darüber, dass das Mädchen ihnen endlich die komplette Geschichte erzählt hat. Hatten sie doch immerhin mitbekommen, dass ihre Vergangenheit sie immer noch stark beschäftigte. Raven setzte sich nun wieder aufrecht hin und blickte Remus Lupin gerade in´s Gesicht, ehe sie erneut begann zu sprechen. „Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich vorhin erst so auf Abstand gegangen bin… bitte verzeih mir. Ich weiß, dass du nicht so, wie die beiden Werwölfe bist, die mich und meine Familie angegriffen haben, ansonsten würden Harry, Fred und George dir sicher nicht vertrauen. Außerdem haben die drei mir schon viel von dir erzählt… trotzdem kann ich meine Angst nicht so leicht abstellen… es tut mir Leid.“ Remus jedoch schüttelte heftig den Kopf. „Bei Merlin. Dafür brauchst du dich doch jetzt wirklich nicht zu entschuldigen. Viele, denen so etwas wie dir passiert wäre, würden wahrscheinlich nicht einmal in meine Nähe kommen. Außerdem habe ich ja selbst Angst vor mir, wenn Vollmond ist und ich den Wolfsbann- Trank nicht genommen habe. Von daher kann ich dich wirklich sehr gut verstehen und ich bin dir sehr dankbar, dass du trotz deiner Angst hier in meinem Wohnzimmer bist.“ Leicht lächelte die Löwin Lupin an. Dank dieses Gesprächs fühlte sie sich schon um einiges wohler. Indessen begann Harry auf seinem Platz leicht hin und her zu rutschen. Ihm war durchaus bewusst, dass dieses Gespräch – vor allem für Raven – ziemlich wichtig war, trotzdem wollte er endlich zum eigentlichen Grund ihres Besuches kommen. Und wie, als hätte er Harrys Gedanken gelesen, fragte Remus: „Gut, aber nun: Dürfte ich erfahren, warum ihr – und vor allem DU - …“, dabei warf er Harry einen vorwurfsvollen Blick zu, „… euch an Weihnachten heimlich – da ich nicht glauben kann, dass Albus davon weiß – aus Hogwarts schleicht und meint mich besuchen zu müssen?“ Wie auf Kommando drehen George, Fred und Raven ihre Köpfe in Richtung Harry. „Eigentlich hatten wir nicht vor dich zu besuchen… wir waren bei meinem Elternhaus. Das war Freds, Georges und Ravens Weihnachtsgeschenk an mich: Ein Besuch im Haus meiner Eltern… allerdings haben wir dort etwas ziemlich Interessantes gefunden, von dem ich gerne eine Erklärung von dir hätte.“, erklärte Harry ernst und suchte in Remus Gesicht Anzeichen für eine Erkenntnis, was er – Harry – dort hätte finden können. Doch das einzige, was sich in Remus Gesicht spiegelte, war ein Hauch Neugier und Überraschung. So beschloss der Schwarzhaarige einen Schritt weiter zu gehen. Aus seinem Umhang holte er die verkleinerten Adoptionsunterlagen, vergrößerte sie wieder und legte sie vor Remus auf den Wohnzimmertisch. Dieser betrachtete die Dokumentenmappe nur verwirrt. „Sieh es dir an… dann verstehst du, was ich meine!“, forderte der-Junge-der-lebte seinen ehemaligen Professor auf. Immer noch ziemlich ratlos nahm Remus die Mappe vom Tisch und schlug sie auf. Für ein paar Minuten lang herrschte vollkommene Stille in dem Raum, während Remus Augen beim Lesen immer größer und größer wurden. Der Unglaube war ihm deutlich vom Gesicht abzulesen. „Das… das ist unmöglich!! Davon hätte ich gewusst! Das habt ihr wirklich in James und Lilys Haus gefunden?!“, rief er dann fassungslos. „Ja, wir haben die Sachen im Arbeitszimmer, in einer verschlossenen Schublade im Schreibtisch meines Vater – falls er das wirklich noch ist – gefunden!“, antwortete Harry sarkastisch. Jedoch vernahm jeder den traurigen Unterton in der Stimme des schwarzhaarigen Jungen. „Aber, dass kann einfach nicht sein. Lily war schwanger. Ich war doch selbst dabei und habe es mit meinen eigenen Augen gesehen!“, widersprach Remus. „Auch die Geburt?“, mischte sich Raven in das Gespräch ein. „Wie?“, verblüfft wurde sie von dem Werwolf angesehen. „Ob di auch bei der Geburt dabei gewesen bist. Es wäre doch immerhin möglich, dass das richtige Potter- Baby bei der Geburt gestorben ist. Dann haben Lily und James Potter einfach ein Baby adoptiert. Oder die Babys wurden einfach ausgetauscht. Es gibt mehrere Möglichkeiten.“, erklärte die Grünäugige. „Es wären mögliche Erklärungen… aber trotzdem kann ich das nicht glauben.“, blieb der ehemalige Professor standfest, „Immerhin sieht Harry James zum verwechseln ähnlich. Und die Augen hat er eindeutig von Lily. Er MUSS ihr leibliches Kind sein!“ „Ich denke mal, dass das das kleinste Problem wäre. Immerhin gibt es doch für fast alles einen Trank, oder?“, sprach Harry nun wieder, „Wenn ich etwas von Snape gelernt habe, dann dass es verdammt viele mächtige Zaubertränke gibt, die fast alles möglich machen. Es könnte doch irgendeine Abwandlung vom Vielsaft-Trank gewesen sein oder irgendein Anderer. Immerhin war meine Mu… Lily ziemlich gut in Zaubertränke… sagt Snape zumindest.“ Er schaffte es einfach nicht Lily Potter noch Mum zu nennen. Nicht, wenn die Möglichkeit bestand, dass er adoptiert war. Erst musst er die Wahrheit wissen. „Ja… das stimmt…“, murmelte Remus. Dann herrschte für eine Weile erst einmal schweigen. Die vier Gryffindors grübelten, jeder für sich, über all die neuen Informationen, die sie in den letzten paar Stunden gesammelt hatten und Remus Lupin musste die ganze Geschichte erst einmal verdauen. „ Du weißt also wirklich nichts über diese Adoption? Keine Vermutung, oder so?“, fragte Harry nach wenigen Minuten. Der Werwolf schüttelte nur den Kopf. „Also sind wir genauso schlau wie vorher auch?!“, seufzte Fred und stützte seinen Kopf in die Hände. „So wie es aussieht ja, Bruderherz. Stellt sich jetzt nur die große Frage: Was machen wir nun? Die Informationen die wir hier haben, sind mehr als nur dürftig. Das einzige, was wir machen können ist spekulieren. Beweise haben wir so gut wie gar nicht.“, überlegte George. „Es gibt eine Möglichkeit, an noch mehr Informationen zu kommen.“, mischte sich Lupin nun wieder ein, „Die Unterlagen, die ihr in James und Lilys Haus gefunden habt sind nur ein kleiner Teil dessen, was im Ministerium liegt. Die medizinischen Unterlagen, Beurteilungen von Psychologen, die Testauswertungen von dem gefundenen Kind und noch vieles mehr. Das alles wird im Zauberer- und Hexenmeldeamt aufbewahrt. Am entscheidensten für uns sind die medizinischen Unterlagen. In ihnen steht die Blutgruppe des Kindes. Die können wir mit deiner vergleichen Harry. Der direkte Vergleich mit dem Blut von Lily und James wäre natürlich schneller, aber da die beiden tot sind…“ Alle schauten den Mann mit großen Augen an, dann wanderten die Blicke von Fred, George und Raven zu Harry. „Was denkst du?“, sprach George dann die Frage aus, die alle Anderen dachten. Ein paar Sekunden lang schloss Harry die Augen und überlegte. Bilder zogen vor seinem geistigen Auge vorbei. Das Fotoalbum, dass Hagrid ihm geschenkt hatte, mit den vielen Bildern von Lily und James. Sein Lieblingsfoto, wo Lili ihn auf dem Arm hat, James steht daneben und winkt fröhlich in die Kamera. Er sah sich, wie er im ersten Schuljahr den Spiegel Nerhegeb gefunden hatte, mit dem Spiegelbild von Lily und James und er selbst bei ihnen. Entschlossen öffnete er die Augen wieder und sah dem ehemaligen Marauder-Mitglied fest in die Augen. „Ich will die Wahrheit! Ganz egal, wie sie aussehen mag. Vorher werde ich wahrscheinlich nie wieder ruhig schlafen können!“, sprach er entschlossen. „Na, dann ist das beschlossene Sache! Auf zum Ministerium!!“, riefen die Zwillinge voller Tatendrang. „Halt, halt, halt! Immer schön langsam, mit den jungen Gnomen.“, bremste der braunhaarige Ex-Professor die beiden Weasleys, „Es ist jetzt knapp 11 Uhr Abends… außerdem ist Weihnachten. Da wird kaum einer mehr im Ministerium sein. Außerdem würden sie uns die Akten gar nicht aushändigen. Albus hat damals verboten, dass jemand Einsicht in deine Akte bekommt. Als Begründung nannte er deine Sicherheit Harry. Ansonsten könnte ja ein Todesser irgendjemanden unter den Imperio setzen und so alle möglichen Daten über dich erfahren. Das hatte man natürlich eingesehen und die Tatsache, dass Dumbledore all diese Auszeichnungen hat, war auch äußerst hilfreich.“ Kurz schien der Braunhaarige zu überlegen, dann sprach er weiter, „Aber ich bin mir sicher, dass Albus dir erlauben würde, dass du dir deine Akten ansiehst. Wenn wir ihn fragen…“ „NEIN!!“, unterbrach Harry ihn schon fast schreiend, „Dumbledore darf davon NICHTS erfahren. Weder von unserem `Ausflug` noch von den Adoptionsunterlagen… bitte Remus!“, flehte der Schwarzhaarige. Auch Raven, George und Fred sahen ihren Professor bittend an. Dieser war nun wieder verwirrt. „Aber… wieso?“, brachte er die Frage nicht ganz über die Lippen. Trotzdem wurde sie verstanden. Harry knabberte nervös an seiner Unterlippe und überdachte die Situation. Genau genommen blieb ihm doch nichts anderes übrig, als alles zu erzählen. Lupin kannte sich garantiert im Ministerium aus. Immerhin war dieses nicht gerade klein, wie er selbst ja schon feststellen durfte. Sie alleine würden wahrscheinlich Wochen brauchen, um die richtige Abteilung zu finden. Außerdem konnten sie jemanden wie Remus Lupin gut gebrauchen. Er war ziemlich klug und war nicht wie sie an Verbote für Schüler gebunden. So nickte der-Junge-der-lebte seinen Freunden knapp zu und wandte sich dann wieder an den Professor. „Weist du Remus… es hat schon in den Sommerferien angefangen…“, begann er zu erzählen. Erneut wurden die Augen des Werwolfes immer größer und größer, je mehr der Grünäugige erzählte. Immer wieder schüttelte er ungläubig den Kopf. Das war doch unmöglich, doch so sehr er auch selbst überlegte, er konnte sich einfach keinen Reim auf Dumbledores Verhalten machen. Und wieso sollte ihn Harry belügen und sich solche Dinge wie die Traumreisen und die Wolkenschlage ausdenken. Außerdem kannte er Harry ja als seinen früheren Schüler und wusste, dass er Niemand war, der andere Leute mit Lügen schlecht machte. Nachdem der Goldjunge seine Geschichte beendet hatte, brauchte Remus erst einmal ein paar Minuten und ein Glas Feuerwhiskey, um das Gehörte zu verarbeiten. Dann: „Gut, ich werde euch helfen!“, sprach er entschlossen und blickte die vier Gryffindor ernst an. Diese blickten erfreut zurück. „Also, hört zu: Wie ich schon gesagt habe, wird das nicht gerade leicht mit dem Ministerium.“, redete der Werwolf weiter und beugte sich leicht nach vorne, „Gerade im Zauberer- und Hexenmeldeamt, wo alles zu jeder/m einzelner/n Hexe/Zauberer vermerkt wird, werden wir zu 100% auf Widerstand stoßen. Dort unterliegt alles strengster Geheimhaltung, was durchaus zu verstehen ist. Wenn diese ganzen persönlichen Daten in die falschen Hände geraten, kann das Ausmaß ungeahnt große Folgen haben.“, kurz hielt der Ex-Professor inne und schien zu überlegen, „… Wenn Albus nichts von alledem hier wissen soll, sollen die im Ministerium wahrscheinlich auch nichts mitkriegen, oder?“ Ein vierköpfiges Nicken gab ihm Antwort. „Gut, dann stellt sich nur die Frage, wie wir es machen. So wie ich das sehe, gibt es da ja nur eine Möglichkeit, oder?“, fuhr er fort. Harry und Raven sahen ihn nur verständnislos an, während die Zwillinge zu verstehen schienen. „Da bleibt dann ja nur noch Einbruch übrig, was?“, sprach Fred, mit blitzenden Augen, schließlich das aus, was der Braunhaarige angedeutet hatte. Die beiden Schwarzhaarigen rissen erschrocken die Augen auf und sahen Lupin groß an. „Einbrechen!?!“, riefen sie erschrocken. „Ja, das ist die einzige Möglichkeit, die mir auf die schnelle einfällt. Ansonsten geht es nur mit der Erlaubnis des Ministers.“, bestätigte der Werwolf. Sofort schüttelte Harry heftig den Kopf. Schon alleine bei dem Gedanken an Rufus Scrimgour kroch Wut in ihm hoch. Wie sehr er diesen Mann doch hasste. Schnell schüttelte er dann jedoch den Kopf. Für irrationale Wutausbrüche hatte er jetzt keine Zeit. „Gut… dann brechen wir also in das Ministerium ein… aber wieso hilfst du uns?“, fragte er seinen ehemaligen VgddK- Professor. Kurz sah der Angesprochene in das Kaminfeuer, was lustig vor sich hinprasselte, doch schien er es gar nicht zu sehen, sondern mitten hindurchzustarren. Dann begann er zu sprechen: „Ich weiß, es hört sich verrückt an, aber irgendwie finde ich Albus Verhalten in letzter Zeit komisch. Auf einmal geht er viel härter und besessener gegen die schwarze Magie vor. Außerdem habe ich ein verdammt ungutes Gefühl in seiner Nähe. Es ist nichts Greifbares und ich habe auch keine Beweise dafür, es ist eher so etwas wie eine Ahnung… wie bei Tieren, die Naturkatastrophen vorausahnen können. Es ist so, als würde mein innerer Wolf mich warnen wollen. Das klingt verrückt, was?“ Verneinend schüttelten die vier Gryffindor-Löwen ihre Köpfe. „Wissen sie, Professor… bei alledem, was uns dieses Schuljahr schon passiert ist, klingt das wie das normalste der Welt!“, winkte Fred ab. „Ich dachte wir sind beim `du`… aber trotzdem danke. Gut, zurück zum Thema: Wenn ihr die Unterlagen wirklich haben wollt, müssen wir im Ministerium einbrechen.“ Hin- und hergerissen ließ Harry sich tiefer in den Sessel sinken. Hier ging es um mehr, als nur einen Regelverstoß. Sollten sie erwischt werden würde Dumbledore auf jeden Fall davon erfahren und wissen wollen, was die dort gesucht haben. Es würde alles auffliegen und Scrimgour würde diese Gelegenheit mit Freude beim Schopfe packen. Andererseits war das hier die einzige Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden und das wollte Harry. Er wollte wissen, ob sein ganzes bisheriges Leben auf Lügen beruhte, die von Dumbledore erzählt wurden. Fred, George, Raven und Lupin beobachteten den schwarzhaarigen Löwen gespannt. Diese Entscheidung konnten sie ihm nicht abnehmen, doch egal, wie Harry sich entscheiden würde, die drei Gryffindors waren sich einig ihren Freund mit all ihren Kräften zu unterstützen. Harry unterdessen nahm seine Umgebung nicht mehr wirklich war. Viel zu sehr war er in seinen Überlegungen versunken. Einbrechen oder nicht einbrechen? Wahrheit oder weiter im Ungewissen leben? Plötzlich erinnerte er sich wieder an die zischende Schlangenstimme aus der Kammer des Schreckens: ~// KOMMT UND FINDET DIE WAHRHEIT!!! SUCHT EURE ZUKUNFT IN DER VERGANGENHEIT!!//~ Entschlossen ruckte sein Kopf wieder nach oben. „Ich will die Wahrheit!“ Raven, Fred und George lächelten. Irgendwie war ihnen klar gewesen, dass der Grünäugige sich so entscheiden würde… immerhin besaß er eine gesunde Portion Neugierde. Remus nickte zustimmend. „Ganz wie du willst. Stellt sich jetzt nur noch die Frage, wann wir gehen sollen.“ „Na jetzt!!“, riefen die Zwillinge im Brustton der Überzeugung. „Jetzt!?“, kam es entsetzt von dem Werwolf. Auch Raven und Harry sahen ihre beiden Freunde ziemlich erstaunt an. „Ja! Gerade jetzt ist es die beste Gelegenheit. Schließlich ist heute, wie unser hochgeschätzter Ex-Professor eben erwähnt hatte, Heiligabend. Es ist kaum Jemand im Ministerium. Außerdem müssten wir, wenn wir unseren kleinen `Besuch` verschieben, noch einmal aus Hogwarts wegschleichen und dieses Risiko für Harry willst du doch sicher nicht noch einmal eingehen, oder Remus? Bedenke, dass Voldemort und seine Anhänger immer noch da draußen rumlaufen.“, wandte sich George nun direkt an Lupin und grinste ihn unschuldig an. Dieser hingegen seufzte innerlich resignierend auf. So wie es aussah hatte er sich einwandfrei in eine Ecke hinein manövriert und die beiden rothaarigen Chaoten nutzten das eiskalt aus. Er selbst hatte Harry vorhin noch gerügt, dass er einfach so auf offener Straße herumspazierte. Jedoch hatte er ihnen auch versprochen ihnen zu helfen… es blieb ihm ja praktisch nichts anderes übrig, als jetzt zuzustimmen. Mit einem Aufstöhnen sah Remus auf die große Standuhr, die rechts neben ihm an der Wand stand. 0.30 Uhr. Als er seinen Blick wieder zurückschwenkte begegnete er fragenden und bittenden Blicken. Worauf hatte er sich da bloß wieder eingelassen? Aber er konnte verstehen, dass Harry so schnell wie möglich Klarheit haben wollte. „Okay, okay! Ihr könnt aufhören mich so anzusehen. Ihr habt gewonnen.“, winkte er halb lachend, halb seufzend ab. „Juhuuuu!!“, jubelten die vier Gryffindor und sprangen auf. 10 Minuten später standen alle fünf vor Remus Lupins Haus und machten sich apparierbereit. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sooooo und das war´s auch schon wieder mit dem Kapitel. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat *grins* Bis zum nächsten Mal, SchwarzePandora Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)