From The Beginning von _Bella_ (Bella & Edward) ================================================================================ Kapitel 12: Vindication... -------------------------- Vindication... Laut krachend knallte ich auf die nasse Wiese hinter dem Haus der Cullens, während ein dunkler Schatten auf mich zugerast kam. Mich mit Händen und Füßen abstoßend, machte ich einen gewaltigen Satz in die Luft, drehte mich und landete einige Meter hinter Jasper auf den Beinen. Doch ich hatte den Boden noch nicht richtig berührt, da stieg mir schon sein Geruch in die Nase, gefolgt vom Geruch des nassen Grases, als er auch schon bei mir war und mich von den Füßen riss. Abermals krachte ich mit lautem Getöse und dem Gesicht voran auf den Boden. „Du musst dich mehr auf deinen Instinkt verlassen Bella!“, rief Jasper von oben auf mich herab. Ich hatte keuchend nach Luft geschnappt, doch nicht weil es wehgetan hätte, durch die Gegend geschleudert und auf den Boden geschmettert zu werden. Nein, es war eher die Geschwindigkeit mit der Jasper sich bewegte, die Präzision mit der eine seine gezielten Schläge verteilte und die enorme Kraft, die sich hinter seiner harmlos aussehenden Fassade verbarg. „Übertreib es nicht Jasper!“, fauchte eine samtene Stimme wenige Meter hinter mir. Ich wandte den Kopf kaum merklich in seine Richtung. Edward war mit Emmett und Rosalie jagen gewesen, während Jasper mit meinem Training begonnen hatte. Alice hatte mir im Vertrauen gesagt, dass Edward nur deshalb ging, weil er nicht mit ansehen wollte, wie Jasper mich schlug. Jedenfalls so sehr im Vertrauen, wie es mit einem gedankenlesenden Bruder möglich war. Und Emmett und Rosalie gingen nur mit, um ein Auge auf ihn zu haben. Eigentlich bestand also gar keine Notdürftigkeit, Blut zu trinken. Eigentlich… „Ich glaube nicht dass ich ihr wehtue Edward. Du solltest am besten wissen, das wir solche simplen Angriffe ohne jegliche Art von Schmerz verkraften.“, erklärte Jasper ihm sachlich und nüchtern und einen Moment musste ich an einen meiner Grundschullehrer denken. Zähneknirschen war die Antwort und ich konnte seinen Ärger förmlich riechen, während ich mich aufrichtete und mich zu Edward umwandte. „Würdest du aufhören, anderen zu sagen, wie sie mit mir umgehen sollen?! Ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich bin nicht mehr ganz so zerbrechlich wie ich es früher war!“ Glaubte er, er könne sein Verlassen wieder gut machen, indem er JETZT wieder versuchte mich zu schützen? Jetzt, wo es nicht mehr Nötig war? Edward starrte zurück, den Mund wie sooft in letzter Zeit zu einer festen, starren Linie zusammengedrückt. „Denkst du vielleicht mir fällt es leicht so etwas mit anzusehen? Und nichts zu tun?“ Seine Stimme schallte über das Grundstück der Cullens hinweg, vermischte sich für mit dem entfernten Grollen, des heraufziehenden Gewitters. „Es ist dir leicht gefallen mich zu verlassen! Dann sollte das doch kein Problem für dich sein! Ich hab dir schon einmal gesagt, ich brauche dich nicht mehr Edward!“ Ich wusste das es kaum einen Sinn machte, so etwas weiterhin zu sagen, ihm weiterhin kalt und abweisend gegenüber zu sein, denn Jasper wusste genau wie zerrissen ich mich fühlte und welche meine Emotionen ständig die Oberhand gewann. Und Edward hatte dies jetzt sicherlich mehr als einmal in den Gedanken seines Bruders hören können. Und doch trat wieder der gleiche, schmerzverzerrte Ausdruck in seine Augen, ließ seine Gesichtszüge erschlaffen. „Wenn du mir doch nur ein einziges Mal zuhören würdest Bella! Immer wenn ich versuche dir zu erklären, warum ich es getan habe, blockst du ab, rennst weg oder hältst mich sonst irgendwie davon ab!“ Edwards Stimme war rau und hart, es kostete ihn einiges an Mühe nicht laut loszubrüllen. Er war auf mich zugekommen, mit jedem Wort einen Schritt näher. Ich starrte ihn, wie er mir einen Meter gegenüberstand und sein Blick auf mir ruhte. „Ich glaube nicht das ich dir zuhören müsste!“, fauchte ich leise, meine Stimme ein tiefes Knurren. Lass nicht zu das er es wieder mit dir macht! Lass es nicht zu! Lass nicht zu das er wieder zu deinem einzigen Lebensinhalt wird! Eisern ließ ich mir diese Gedanken durch den Kopf jagen, betrachtete sie als meinen einzigen Schutz, vor einer erneuten Verletzung. Und es fiel mir leichter, Edward anzuzischen, ihn zu belügen und zwar so, dass er es mir glaubte. Mein Ärger und meine Wut klangen echt, waren noch immer echt! „Bella…hör mir endlich zu!“ Edwards Hand schoss nach vorne, packte mich am Arm, zog mich näher zu sich hin. Seine kühle Hand, welche meinen Ellbogen umschloss, löste wie immer, einen sehnsüchtig Schauer in mir aus und meine Gedanken wurden von anderen verdrängt. Berühr mich! Umarme mich! Lass mich nie wieder gehen! Doch ich riss mich los davon, wollte ihm nicht wieder verfallen. „Lass mich los Edward!“, fuhr ich ihn knurrend an und mit einem heftigen Schlag vor die Brust, schleuderte ich ihn einige Meter weit von mir weg. Er wirbelte herum, landete leichtfüßig auf allen Vieren wie eine Katze, ein Raubtier. Und genauso war auch sein Blick, der sich auf mich heftete, als ich es ihm gleich tat. Als ich ebenfalls langsam in die Hocke ging. Wir starrten uns an, ich hörte Jasper etwas murmeln, sah aus den Augenwinkeln wie er sich langsam von uns entfernte, sich aus unserem Kampfradius entfernte. Verschwommen sah ich Alice aus dem Haus kommen. Vermutlich hatte sie es kommen sehen, hatte kommen sehen, dass ich Edward angreifen würde und er darauf eingehen würde. Wut stieg in mir auf, kochende Wut, gemischt mit Abscheu und dem Verlangen ihm genau den gleichen Schmerz zuzufügen, wie er mir. Und gleichzeitig erschrak ich vor mir selbst, vor den Gedanken, vor den Gefühlen welche ich hatte, weil ich nicht wusste ob die Wut und die Abscheu ihm oder mir selbst galten. Auch wenn ich wusste, dass ich ihm körperlich nicht gewachsen, das ich keine Chance hatte, das Edward schneller, stärker und talentierter war, verlor ich vollkommen die Kontrolle über mich, obwohl ich es nicht wollte. Meine Instinkte blühten auf, kochten über und ich stürzte mich auf ihn! Und doch merkte ich, selbst jetzt in diesem Moment, dass ich nicht mit ganzer Kraft auf in zu jagte, dass ich es nicht über mich brachte ihn anzugreifen, obwohl ich wusste das ich ihn nie verletzten können würde. Ich konnte es nicht, meine Gefühle für ihn waren viel zu intensiv, viel zu stark und so war es kein Wunder, das er mir mit Leichtigkeit auswich, hinter mir auftauchte und die Arme um mich schlang. Eingeschlossen wie in einem Schraubstock stand ich da, versteinert von der plötzlichen Nähe und seinem Geruch, bevor ich es schaffte ihn mit einem Tritt die Beine wegzureißen und von ihm weg zu hechten! Edward war nicht gestürzt, hatte sich ohne Mühe abgefangen und jagte nun neben mir her. „Wenn du mir nicht freiwillig zuhörst, werd ich dich dazu zwingen Bella!“, rief er, streckte abermals die Hände nach mir aus, doch ich bremste abrupt ab, wirbelte mit einem gewaltigen Satz herum und versetzte ihm wie abermals einen heftigen Schlag vor die Brust. „Versuchs doch!“, schrie ich ihn an, während er schlitternd in die Knie ging, sich abstieß und dann traf mich seine Schulter heftig vor die Brust, riss mich von den Füßen! Ich spürte wie ich rittlings nach hinten flog, über das feuchte Gras rutschte und keuchend auf dem Rücken liegen blieb. Ich hob den Kopf, starrte Edward an, der gute dreißig Meter von mir entfernt stand, mich mit schreckensweiten Augen anstarrte. Als könne er selbst nicht glauben, was er gerade getan hatte. Ich richtete mich auf, langsam, während ein ohrenbetäubender Knall über uns auf grollte. Das Gewitter hatte uns erreicht, ein greller Lichtblitz folgte und tauchte uns in ein gespenstiges Licht, spiegelte sich in Edwards schönen, geschockten Augen. Dicke Regentropfen begannen zu fallen, schlossen sich zu einem dichten Vorhang zusammen und durchnässten uns innerhalb weniger Minuten vollständig bis auf die kalte Haut. Noch immer blickten wir uns an, während ich langsam auf die Beine kam. „Und, siehst du endlich ein, dass ich nicht mehr so leicht zu zerbrechen bin? Das ich nicht mehr davon abhängig bin, dass du mich beschützt?“ Meine Stimme war laut und deutlich, stark und selbstbewusst – denn es stimmte. Ich konnte auf mich alleine aufpassen. „Ach ja? Glaubst du das? Warum bist du dann überhaupt nochmal zu uns gekommen, wenn du uns und vor allen Dingen mich nicht mehr brauchst?“, schrie Edward mir über das erneute, laute Donnern entgegen. Ich starrte ihn an, spürte wie sich meine Muskeln verspannten. Ich knirschte mit den Zähnen, presste die Lippen aufeinander und ballte die Fäuste. Natürlich hatte er recht. Natürlich konnte ich nicht ohne sie. Und nicht ohne ihn. Aber das würde ich ihm doch nicht einfach so sagen oder gar zeigen. „Wenn du so gut auf dich aufpassen kannst, warum fällt es mir dann so einfach, dich aufs Kreuz zu legen? Und das mit gerade Mal der Hälfte meiner Kraft?“ Und dann schoss er abermals auf mich zu, flog wie ein dunkler Schatten auf mich zu und ich sah ihn kommen. Klar und deutlich. Und ich wollte ausweichen, wollte mich abstoßen und mit einem Hechtsprung über ihn hinwegsetzen, doch meine tief in mir verwurzelte Tollpatschigkeit ließ dies nicht zu. Die sowieso schon nass und rutschig gewesene Wiese, war durch den neuen Regen, welcher noch immer auf uns niederfiel, zu einer glitschigen Rutschpartie geworden. Mitten in der Bewegung rutschte ich aus, der Boden glitt mir unter den glatten Sohlen der Turnschuhe, welche ich trug, weg und ich hatte keine Möglichkeit mehr Edward auszuweichen! Mit ohrenbetäubendem Getöse krachte er gegen mich, riss mich zu Boden und begrub mich unter seinem Körper. Ich spürte ihn auf mir, spürte das Gewicht seines Körpers, welches mich auf den nassen Boden drückte, fühlte seinen kalten Atem auf meiner Haut, in meinem Gesicht, als er sich langsam, für wenige Zentimeter, aufrichtete und mich dann mit seinem intensiven Blick fesselte. Der Regen prasselte auf uns nieder, doch auch er war nicht stark genug, um den verführerischen, sinnlichen Geruch von Edward zu überdecken, geschweige denn ihn wegzuwaschen. Edwards Hände packten meine, drückten sie neben meinem Gesicht ins feuchte Gras, umschlossen meine Handgelenke wie Handschellen, mit denen man sich nur zu gerne anketten ließ. „Das ist so typisch für dich…auf nassem Gras ausrutschen…selbst als Vampir…“ Seine raue, samtene Stimme drang in mein Ohr, sein seidiger, weicher Blick ließ nicht zu, dass ich das Gesicht abwandte. Mein totes Herz verlangte nach ihm, schrie förmlich nach seiner Nähe, während mein Verstand sich dagegen zu wehren versuchte. Und dann, ganz langsam, beugte er sich zu mir, ließ seinen kalten Atem noch fester über meine Wange streifen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, versuchten sich aus seinem Griff zu lösen, doch gegen seine eiserne Stärke war ich machtlos. Ich öffnete den Mund, wollte ihm etwas entgegen schreien und hoffte, dass wenigstens mein Gesichtsausdruck so wütend aussah, wie ich eigentlich sein sollte. Doch dann trafen seine kalten, zarten Lippen auf meine, berührten sie ihn einer sinnlichen, sanften Berührung und der Widerstand, welchen ich mir versucht hatte mit dem restliche klaren Verstand der mir noch geblieben war, aufzubauen, brach in sich zusammen wie ein Kartenhaus – getroffen von einem Orkan! Widerstandslos ließ ich mich von ihm küssen. Bedingungslos ging ich darauf ein. Sehnsüchtig verschlangen sich meine Finger mit seinen. Und verlangend schloss ich die Augen, während das Gewitter weiter über uns tobte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)