Wenn ich lieben könnte ... von -Llynya- (... dann würde ich nur dich lieben) ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel XIII ------------------------ Vorab eine Anmerkung: In diesem Kapitel habe ich anders als in den vorherigen in der Ich-Form geschrieben, weil es meiner Meinung nach einfach besser passt. Hoffe nur, das stört nicht allzusehr. ^^""" _ Es ist das gleiche wie beim letzten Mal mit Gaara und doch etwas anderes. Diesmal ist der leblose Körper, der auf meinem Schoß liegt und auf dessen Brust meine Hände ruhen, nicht irgendjemand für mich. Diesmal ist es die Person, mit der ich in den vergangenen Jahren gestritten, gegessen, gekämpft, gelacht, geweint und neben der ich auf den vielen Missionen geschlafen habe. Ich kann mir gar nicht vorstellen, ohne das alles weiterzuleben. Ohne Naruto zu leben. Alles, was ich jetzt noch habe, ist der Anblick seines Gesichts unter mir. Doch jetzt versucht jemand, ihn mir wegzunehmen. Wer es ist, sehe ich nur durch eine Art Schleier. Ich merke jetzt erst, dass mir die Tränen übers Gesicht laufen und aus meiner Kehle ein leises Schluchzen dringt. Doch das alles scheint die Person neben mir nicht zu interessieren, welche mir Naruto nun endgültig wegzieht und auf seine Arme hebt. Als ich den Blick hebe, um zu sehen, um wen es sich dabei handelt, ist es zu spät. Ich sehe nur noch, wie derjenige wie gehetzt davonrennt, Naruto fest an sich gepresst. Kurz darauf springt noch jemand auf und folgt der Person mit den schwarzen Haaren, welche gerade aus meinem Sichtfeld verschwindet. Es dauert noch einige Sekunden, bis mir die Identitäten der beiden wieder einfallen. Mein einstiger Schwarm Sasuke Uchiha, verfolgt von Sabaku no Gaara, dem Kage von Kaze-no-Kuni. Sasuke, den ich und Naruto so lange gesucht haben. Durch die Suche nach ihm sind Naruto und ich immer unzertrennlicher geworden. Fühlt es sich deshalb so an, als wäre mit ihm ein Teil von mir gestorben? Ich weiß nicht, wie es ohne ihn weitergehen soll. In mir ist eine noch größere Leere als vor drei Jahren, als Sasuke Konoha verlassen hat. Bedeutet das, dass ich Naruto liebe? Ich fürchte mich, wenn du nicht neben mir stehst Ich schlafe nicht, wenn du nicht neben mir schläfst Ich lache nicht, wenn du nicht neben mir lachst Ich bin ganz still und mache nichts Ich spreche nicht, wenn du nicht mit mir sprichst Ich esse nicht, wenn du nicht neben mir isst Ohne dich ist mir alles fremd Das musst du doch wissen, denn du hast mich gezähmt Als Sasuke mit Naruto an mir vorbeizieht und Gaara ihm folgt, versuche ich nicht, die beiden aufzuhalten. Welchen Sinn hätte es auch? Nur kurz sehe ich den beiden nach, für die mein ehemaliger Schüler einer der wichtigsten Menschen ihres jungen Lebens war und wohl noch immer ist. Doch das ist Naruto auch für Sakura, die jetzt regungslos dasitzt und weint. Ihr gleichtun kann ich es nicht, obgleich auch in mir Trauer herrscht. Die gleiche Trauer wie bei Obitos Tod. Die gleiche wie vor fast 16 Jahren, als ich hilflos zusehen musste, wie mein Sensei sich für unser Dorf geopfert hat. Doch beider Tod hatte zumindest einen Sinn. Doch welchen Sinn hat es, dass Naruto von uns gegangen ist? Ich weiß es nicht. Ich brauche einige Minuten, um den Schmerz in mir zu unterdrücken, wie ich es in meinem Leben schon so oft tun musste, bevor ich mich um Sakura kümmern kann. Die Entfernung zu ihr überbrücke ich mit wenigen Schritten, was sie nicht zu bemerken scheint. Erst als ich meine Hände auf ihre Schultern lege, kehrt das Leben in ihren Körper zurück und sie steht auf. Das nächste, was ich spüre, ist, wie sie sich hilfesuchend an mich klammert. Zwar ist es nicht das, was ich normalerweise tun würde, doch lasse ich sie gewähren. Eine ganze Weile steht sie so da, während ich nicht weiß, was ich ihr sagen könnte. Naruto wüsste sicher, wie er sie trösten kann, ich hingegen weiß es nicht. Vielleicht ist auch jeder Versuch fehl am Platze, schließlich konnte meine Trauer um Obito damals auch nicht vertrieben werden, sie ist immer noch da. Ich hätte mir nur gewünscht, niemals um den blonden Sturschädel trauern zu müssen, der mich so sehr an seinen Vater erinnert und doch ganz anders ist. Schon während ich die Augen schließe, stürmen die Erinnerungen an die Zeit mit Naruto auf mich ein, den ich von Anfang an gemocht habe, was ich ihm jedoch nie gezeigt habe. Ohne ihn wird das Leben in Konoha nicht mehr dasselbe sein, das weiß ich jetzt schon. Ich habe vergessen, wie das ist, wenn du nicht da bist Ich kann nicht glauben, dass du mich verlässt Komm her und sag, dass es nicht wahr ist und du an meiner Seite für immer bist Was fällt dem Uchiha eigentlich ein, mit Naruto abzuhauen? Reicht es nicht, dass er tot ist? Daran darf ich gar nicht denken. Der Schmerz, der wie ein sich immer und immer wieder umdrehendes Messer in meinem Herzen wütet, ist schlimmer als alles, was ich bisher erlebt habe - selbst schlimmer als der Tod, den ich vor einiger Zeit durchlebt habe. Dass ich noch oder besser gesagt, wieder am Leben bin, verdanke ich Naruto. Naruto, der mich vor Jahren aus der Dunkelheit gezogen und mir vor Monaten mit seinem Chakra das Leben zurückgegeben hat. Zweimal hat er mich gerettet, aber nun kann ich nichts für ihn tun. Ich kann nur dafür sorgen, dass er in seine Heimat zurückgebracht wird, wohin er gehört. Und daran wird mich Sasuke Uchiha sicher nicht hindern! Es dauert lange, bis ich ihn eingeholt habe, doch letztendlich ist damit der erste Schritt gemacht. Noch im Rennen forme ich die Erde unter uns zu Sand, mit welchem ich eine Mauer vor Sasuke errichte, die ihm keinen Fluchtweg offenlässt. Als er sich nun zu mir umdreht, sehe ich in seinen Augen die Wut, die ich so lange in mir gespürt habe. Es dauert jedoch nur einen Moment, bis diese Wut verschwindet und von Trauer ersetzt wird. Trauer um einen geliebten Menschen. Trauer um die im eigenen Leben nahezu wichtigste Person, die ich auch spüre. Fast scheint es so, als wäre sein Schmerz noch um ein vielfaches größer als der meine. Kann das sein? Ist es möglich, dass er für Naruto noch mehr empfindet als ich, der doch das gleiche Schicksal als Jinchuriki erlitten hat? Wenn das wahr ist, dann liebt er Naruto mehr als sich selbst, was ich gut nachvollziehen könnte. Trotzdem kann ich ihn nicht einfach mit Naruto verschwinden lassen. Ich fürchte mich, wenn du nicht neben mir stehst Ich schlafe nicht, wenn du nicht neben mir schläfst Ich lache nicht, wenn du nicht neben mir lachst Ich bin ganz still und mache nichts Ich spreche nicht, wenn du nicht mit mir sprichst Ich esse nicht, wenn du nicht neben mir isst Ohne dich ist mir alles fremd Das musst du doch wissen, denn du hast mich gezähmt Warum hält Gaara mich auf? Natürlich, er spürt nicht das, was ich spüre. Diese furchtbare Hilflosigkeit habe ich bereits zweimal durchgemacht. Beim ersten Mal, als ich vor meinen toten Eltern stand. Das zweite Mal, als ich erfahren habe, warum Itachi unsere Familie wirklich umgebracht hat. Dennoch ist das jetzige Gefühl nicht mit den vorangegangenen Situationen zu vergleichen, war ich doch damals trotz der Leere in mir noch ich selbst. Dieses Mal ist es anders. Ich fühle noch nicht einmal mehr Traurigkeit, zumal das Wort eine Untertreibung wäre. Es ist, als hätte man mir das Herz herausgerissen und in Millionen Teile zerfetzt. Jetzt, wo Gaara mich aufgehalten hat und ich wieder nachdenken muss, anstatt blindlings einfach nur zu rennen, ist es, als würde die Welt um mich herum zusammenbrechen und sich neu zusammensetzen. Obwohl ich den Sauerstoff in meine Lunge strömen fühle, ist es gleichzeitig, als wäre meine Kehle wie zugeschnürt. Ich habe das Gefühl zu ersticken, als ich nun resigniert in die Hocke gehe, Naruto weiterhin im Arm haltend. Sein Körper ist immer noch warm. Die einzige Wärme, die ich jemals spüren durfte. Das einzige, was mich an dem Glauben festhalten lässt, dass Sakura sich geirrt hat. Ich kann und will seinen Tod nicht akzeptieren! Nicht nach der viel zu kurzen Zeit, die ich ihn lieben durfte. Ja, lieben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch zu diesem Gefühl fähig bin, aber ich habe den kleinen Idioten in meinen Armen lieben gelernt. Wenn es einen Weg gäbe, ihn zurückzuholen, würde ich sogar mein eigenes Leben dafür geben. Etwas, was ich nicht einmal für den bisher wichtigsten Menschen in meinem Leben - Itachi - getan hätte, wäre ich nun für Naruto bereit zu tun. Ich weiß, dass ich ohne ihn nicht leben kann. Ohne ihn bin ich nicht mehr ich selbst, das haben mir die letzten Tage mehr als deutlich gezeigt. Meinen Blick fest auf sein Gesicht gerichtet, lege ich Naruto auf der kalten Erde ab und lasse mich auf ihn sinken. Als Gaara nun näher kommt und gleichzeitig auf die Rufe der anderen antwortet, die uns suchen, nehme ich das nur unterbewußt wahr. Selbst Itachi, der wenig später zu mir tritt, interessiert mich im Augenblick nicht. Seinen Versuch, mich von Naruto wegzuziehen, blocke ich ab. Alles, was ich jetzt will, ist bei Naruto zu sein. Sein Lachen noch einmal zu hören, mit ihm zu streiten, seine Wärme zu spüren, ihn einfach nur um mich zu haben. Es kann nicht sein, dass du mich einfach loslässt Allein verlaufe ich mich wie ein Kind Du musst doch sehen, dass die Gefahr zu groß ist und ich mich nie mehr wieder find Während dem ganzen Rückweg nach Suna habe ich Naruto nicht ein einziges Mal losgelassen. Ich weiß, dass sich die anderen Sorgen um mich machen, Gaara ausgenommen. Aber das ist mir momentan egal. In den zwei Tagen, welche wir für die Rückreise gebraucht haben, habe ich so gut wie gar nicht geschlafen - aus Angst, Naruto wäre weg, wenn ich aufwache. Gegessen habe ich in dieser Zeit nur, weil ich ansonsten mein Chakra restlos verbrauchen und somit Itachi auch noch verlieren würde. Er hat immer wieder versucht, mich dazu zu bewegen, ihn Naruto vorübergehend tragen zu lassen. Doch selbst ihm habe ich das keinen Moment lang erlaubt, ebensowenig Kakashi, Sakura und Gaara. Mir ist bewusst, dass sie ihn mir durchaus mit Gewalt hätten wegnehmen können, doch das haben sie nicht getan. Obwohl meine Gefühle auf Sparflamme stehen, spüre ich neben der Trauer um Naruto auch Dankbarkeit den anderen gegenüber. Zeigen kann ich es ihnen nicht, zumindest noch nicht. Als wir im Dorf ankamen, habe ich mich von ihnen distanziert, ich kann keine anderen Menschen mehr in meiner Nähe ertragen. Es gibt nur einen, der jetzt noch zu mir durchdringen könnte. Die Person, die neben mir auf dem Bett liegt, welches mir ebenso wie das Einzelzimmer im Gästehaus Sunas zur Verfügung gestellt wurde. Die Person, deren Gesichtszüge ich mir stundenlang ansehen könnte. Naruto sieht selbst jetzt noch liebenswert aus. Doch anders als in den vergangenen Tagen bringe ich nicht mehr den Mut auf, ihn zu berühren. Woran das wohl liegt? Vielleicht daran, dass ich beginne, seinen Tod zu akzeptieren, so schwer es mir auch fällt. Ich fürchte mich Ich schlafe nicht Ich lache nicht Ich bin ganz still und mache nichts Ich spreche nicht Ich esse nicht Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)