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Kosma_Atum 2

(Wie Tai lernte, eine ganze Welt zu zerstören)
von

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Finale

Finale
 

“Mir ist jetzt alles völlig klar.”

“Was ist dir klar.”

“Okeanomon weiß überhaupt nicht, dass ich Atum bin!”

“Wie bitte?!?”

“Als ich aufgewacht bin und ihm ausgeliefert war, hat er mich als Mensch bezeichnet. Myotismon hat mich hingegen gleich als Schwester angesprochen. Und auch jetzt nennt er mich wieder Mensch. Wir alle sind von Anfang an davon ausgegangen, dass Okeanomon und ich voneinander wissen. Wir haben gedacht, dass Okeanomon weiß, dass ich seine Schwester bin. Wir haben niemals in Betracht gezogen, dass er das gar nicht weiß. Und es macht Sinn. In Tai existierte nur noch der Hass und der Groll gegen Atum. Also wollte er das böse als erstes aus sich verbannen. Erst nachdem ich mich wieder selbst in Tai verliebte und nach einer Antwort gebettelt hatte, manifestierte er mich auch als sein Gutes. Wie sollte mich Okeanos auch kennen, wenn Tai in sich das Böse nicht akzeptieren wollte?”

“Ja und wie hilft uns das jetzt weiter?”

“Wenn er nicht weiß, wer ich bin, dann weiß er auch nicht, wozu ich in der Lage bin.”

“Und wozu bist du in der Lage?”

“Ich bin in der Lage, ihm das Schoen wieder wegzunehmen. Ich bin Atum und ich bin die einzige, die gegen ihn kämpfen kann und ihm das Schoen wieder wegnehmen kann.”

“Aber wie willst du das anstellen? Tai will sich doch nicht helfen lassen. Er liebt seine eigene Welt, weil er da alles hat, was er braucht. Sobald wir uns in seine Welt einmischen, denkt er es sich anders und aus die Maus. Du wirst nicht einfach das Schoen an dich reißen können, so lange Tai das nicht will.”

“Aus diesem Grund hat er Freunde, die ihm das sagen.” Ich blickte Davis fest an. “Du bist der einzige, der noch übrig ist. Du bist sein Erbe und du bist das, was Tai jetzt noch fehlt. Du siehst aus wie er, du denkst wie er, du bist fast er. Und genau dich braucht er noch, um zurück zu finden. Du weißt, was du zu tun hast.” Davis sah mich erst ein wenig ängstlich an, doch diese Kämpfernatur weiß, wo sein Platz ist. Er nickte kurz und rannte dann schnurstracks auf das Spinnenetz zu, in dem Ken und Cody hingen. Ich wandt mich wieder Okeanos zu, der nur verwirrt Davis hinterher sah.

“Was wird denn das jetzt? Springen jetzt etwa alle Lemminge über die Schlucht?” Ein heller Blitz leuchtete auf, der Davis verschlang.
 

...Was ist hier los?? “Tai, komm zu dir!” Warum höre ich so viele Stimmen? “Wach auf. Das ist nicht der richtige Ort für...” So viele bekannte Stimmen?
 

“Jetzt bist also nur noch du übrig, Prinzessin.”, Okeanos kam langsam auf mich zu, so als sei er noch irgendwie selbstsicher.

“Ganz recht.”, antwortete ich ihm, bewegte mich aber keinen Zentimer, sondern sah ihn weiter hin finster an.

“Niemand mehr, der dich beschützt. Niemand mehr, der für dich da ist. Wie traurig.”, als er unmittelbar vor mir stand, legte er seine Hand auf meine Schulter. “Wie jammer schade. Allerdings macht es mir die Sache jetzt um einiges einfacher, dich wieder dahin zu schicken, wo du hergekommen bist. Zurück in Tais Welt. Es sei denn, du willst freiwillig gehen, wie all deine anderen Freunde.”

“Warum sollte ich freiwillig gehen?”

“Wie bitte?”, der Junge sah mich überrascht an.

“Der Berg hat sich ja wohl zum Propheten zu begeben. TAI!!”, rief ich so laut ich konnte.
 

“TAI!!” Was? Wer ist da?
 

“TAI, HÖRST DU MICH?”, rief ich noch lauter. Okeanos war sichtlich verwirrt, nahm endlich seine Hand von meiner Schulter und trat ein paar unsichere Schritte zurück.
 

“TAI, HÖRST DU MICH?” Diese Stimme...
 

“GIB NICHT AUF! ICH BIN GLEICH DA UND HOL DICH DA RAUS!”

“Und wie willst du das anstellen?”, fragte mich Okeanos mit einem schon fast wieder selbstsicheren Lächeln. Doch ich war mir klar darüber, dass er wusste, dass ich noch einen Trumpf im Ärmel hatte.
 

“GIB NICHT AUF!” Das ist... ihr Stimme... “Tai, komm zu dir!” und die vielen anderen Stimmen. “ICH BIN GLEICH DA UND HOL DICH DA RAUS!” “Wir sind alle hier. Wir sind für dich da. Du musst nur wieder zu dir finden.” Sie sind alle da? Alle? Ich bin nicht allein?
 

Ich holte mit der Hand aus, als ob ich Okeanomon einen runter hauen wollte.

“Soso, du kleine Prinzessin will mich verprügeln. Wie süß. Na los, versuch's doch.” Selbstgefällig hielt mir Okeanos seinen Oberkörper hin.

“Tai! Ich hoffe, die anderen haben es geschafft. Glaub an dich und deine Freunde.”
 

“Tai! Ich hoffe, die anderen haben es geschafft.” Die anderen... “Glaub an dich und deine Freunde.” Meine...? “Du bist nicht allein.” “Wir sind alle hier.” Meine Freunde...? Ich habe... Freunde...
 

Ohne zu zögern rammte ich meine Faust in Okeanos Brust. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Er sah nur, wie meine Faust auf ihn zuflog und fast gänzlich in ihm stecken blieb. Blut floss keines, aber dafür flossen Okeanos die Gesichtszüge davon.

“Was... hast du getan?”, fragte das Digimon geschockte. Er war stocksteif, atmete nicht mal mehr.

“Ist dir noch nie in den Sinn gekommen, dass wir Geschwister sind?”, lächelte ich ihn an.

“Atum?”
 

Ich habe Freunde...
 

Plötzlich bekam ich im Inneren von Okeanomon etwas zu fassen. Eine Hand. Eine weiche, warme Hand. Ich zog mit aller Kraft daran. Ein Licht erstrahlte grell aus dem Digimon, das schrie und wand sich unter der Hellichkeit. Aus seiner Brust jedoch zog ich einen langen, leuchtenden Gegenstand heraus. Das Schoen war wieder in meiner Hand. Okeanos hingegen sank vor mir kraftlos auf die Knie. Ich betrachtete das Schoen in meiner Hand glänzen. Ich streichelte das Schwert.

“Tai... Zeigen wir's diesem Idioten, der dir das alles angetan hat.” Ich holte einmal kräftig aus, langte mit dem Schwert zu und schlug Okeanos den Kopf von den Schultern. Ein gewaltiges Donnern und Blitzen wurde entfacht. Gleißendes Licht erstrahlte aus allen Richtungen, sodass ich die Augen schließen musste. Es folgte eine Explosion gewaltigen Ausmaßes, die mich einige Meter weit durch die Luft schleuderte. Die Schockwelle nahm mir mit einem Mal das Bewusstsein, sodass ich die Haltung verlor und völlig erschöpft nieder sank.
 

“Du hast gut gekämpft, Kosma.”

“Wer ist da? Mein Kopf tut weh...”

“Erkennst du mich denn nicht?”

“Sollte ich?”

“Hmpf, netter geht's wohl nicht.”

“Hast du was anderes erwartet?”

“Mag sein.”

“Du bist Atum, hab ich recht?”

“Stimmt genau.”

“Was ist passiert?”

“Du hast Tai befreit und all deine Freunde auch.”

“Dann ist dieser Kampf jetzt vorbei?”

“Mhm.”

“Aber du bist immer noch in mir. Und ich bin nur eine Manifestation. Ich werde Tai wieder verlassen müssen und das ganze Debakel wird von vorne beginnen.”

“Kosma, was hast du aus dem ganzen hier gelern?”

“Dass es fatal ist, wenn man glaubt, man könne sich für den Rest seines Lebens in eine eigene Welt einsperren und hoffen, dass man nie wieder den Grausamkeiten des Alltags ins Gesicht sehen muss.”

“Wie poetisch.”

“Danke.”

“Aber wenn du das verstanden hast, warum glaubst du, dass es Tai noch immer nicht verstehen wird?”

“Weil Jungs ne Schraube locker haben.”

“Ja, das auch...”

“Ne, ich weiß nich. Wie Atenetamon gesagt hat. Liebe ist das einzige, was eine Welt zerstören kann. Wenn Tai jetzt wieder um seine Liebe betrogen wird, dann knallt er doch wieder durch.”

“Aber meinst du nicht, dass der Junge auch irgendetwas gelernt haben muss?”

“Ich weiß, worauf du hinaus willst.”

“Und du bist dir sicher, dass Tai das auch weiß.”

“Ja, ich denke doch. Ich glaube, dann kann ich ja gehen.”

“Er wird dich nicht vergessen. Und du wirst auch weiter leben. Keine Sorge. In irgeneiner Fantasie wirst du deinen Platz finden. Und wenn es nur MayaAnns Geschichte sein wird. Aber genau das zeigt uns, dass Gedanken immer frei sind, selbst wenn das bedeutet, dass sich Gut und Böse zuerst die Köpfe einschlagen müssen, um das zu verstehen.”

“Ja, du hast recht. Mach's gut.”

“Bye... schönes Leben noch.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jozu
2008-06-13T11:57:46+00:00 13.06.2008 13:57
schönes ende :)
Ich hoffe Tai hat verstanden, was er verstehen sollte, ich hab es nicht verstanden ^^'
nuddelsuppenfreak


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