Kosma_Atum 2 von HasiAnn ((Wie Tai lernte, eine ganze Welt zu zerstören)) ================================================================================ Kapitel 10: Alle verhalten sich gerade nicht so, wie sie sollen --------------------------------------------------------------- Alle verhalten sich gerade nicht so, wie sie sollen „Wir wissen, wo Agumon ist.” „Wir auch.” „Echt?!?”, fragte Izzy völlig verwirrt den vor sich sitzenden Jungen, der soeben aus dem Computer geschossen kam. „Woher wisst ihr das?” „Wir haben bei Gennai herumgeschnüffelt.” „Aha.” Davis stand von Joe auf, da der Computer die beiden Jungs beim Eintritt in die reale Welt sorgfälltig übereinander gestapelt hat. „Und woher wisst ihr, wo Agumon ist?” Izzy half Davis auf die Beine und drehte ihn dann wieder zum Computer hin. Er öffnete ein Programm. Davis sah dem Rothaarigen gespannt zu. „Kurz bevor ich mich mit Matt das erste Mal in der Höhle umsah, in der Tai das letzte Mal gesehen wurde, habe ich auf dem Computer im EDV-Raum ein paar Daten empfangen, die sich meinem Wissensradius stark entzogen haben.” „Und das heißt was?”, Davis blickte die unzähligen Zeichen auf dem Bildschirm blöd an. „Unter dem uns bekannten Schriftcode der Digiwelt tauchten plötzlich spanische Wörter auf. Ich wusste damit nicht viel anzufangen, da ich noch nie Spanisch gesprochen hatte, also bad ich, Matts kleinem Insidertipp nachgehend, Ken um Hilfe.” „Klar, unser Spanisch-Genie.” „Als er die einzelnen Wörter übersetzt hatte, machten wir uns Gedanken, woher sie kamen und was sie bedeuteten.” „Was bedeuten sie denn nun?” Izzy rieb sich kurz am Kopf und versuchte sich an das zu erinnern, was ihm Ken übersetzt hatte, um Davis auch ja keinen Mist zu erzählen. Aber so ganz bekam er das Bild nicht detailgenau hin. „Tja, ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Scheine die Hälfte schon wieder vergessen zu haben.” „Das erste Wort bedeutet Hilfe.”, Ken kam plötzlich ins Zimmer rein. „Ich dachte, du wolltest ‘ne Runde schlafen.”, Izzy drehte sich zu dem dürren Jungen um. „Ja, aber nur so lange Davis weg ist.”, damit ich mir nicht so viele Sorgen machen muss. Aber das dachte Ken nur, sonst würde ihm Davis nur wieder ins Gesicht springen, weil er ja gesagt hat, dass es sich bemühe, sich so wenig wie nur irgendmöglich Sorgen um Davis zu machen. Das schien ihm aber nicht wirklich zu gelingen. Steinbock eben... „Hilfe?!? Wer braucht denn Hilfe?”, Joe war nun endlich auch vom Boden aufgestanden und rieb sich den Rücken, auf dem Davis gelandet war. „Das wissen wir nicht genau. Aber wir denken, dass Agumon Hilfe braucht. Die nächsten Wörter, die wir gefunden haben, waren - gelbes Digimon -, - Digiwelt - und - Kaverne -. Mehr Text gab es bisher noch nicht zu übersetzen. Also glauben wir, dass Agumon in der Kaverne in der Digiwelt ist.” „Was ist denn eine Kaverne?!?”, stellte sich Davis weiterhin blöd. „Eine Kaverne ist das veraltete, lateinische Wort für Höhle.”, brachte sich nun Sora in das Gespräch mit ein. „Und warum haben die dann nicht einfach Höhle geschrieben statt Kaverne? Da kommt man ja voll durcheinander...” Alle verdrehten die Augen. „Wie dem auch sei. Wir haben aber noch etwas mehr herausgefunden. Wir wissen auch, wo sich die anderen aufhalten. Naja, bis auf Tai.”, Joe zog das Pergament hervor, dass Atum ihm überlassen hat. „Wir haben den zweiten Teil der Prophezeiung auf einem gespiegelten und auf dem Kopf stehenden Bild entdeckt, gelesen und gemeinsam mit Atum interpretiert. Dann erschien plötzlich dieser Wisch und alles war klar.” „Was steht denn drauf?”, Sora stellte sich interessiert neben Joe, um einen Blick auf das Pergament zu werfen. Joe hingegen wurde dabei ganz rot. „D-da steht drauf, wo sich Matt, Kari, Kosma und Agumon aufhalten. Agumon ist ganz richtig in der Digiwelt in der Kaverne. Matt ist in der Zitadelle, die in der Realiät stehen soll. Das ist die Welt, aus der Kosma kommt. Kari ist in der Zisterne in der realen Welt, quasi hier ganz in der Nähe und Kosma ist in der Mastaba in der... Naja, wirklich erklären können wir uns das selber nicht. Davis hatte nur so den Gedanken, dass sie wahrscheinlich in Tais Welt ist.” „In Tais Welt?”, murmelte Sora in sich hinein. „Brüllt mich bitte nicht an, wenn ich schon wieder fragen muss, aber ich habe leider keinen blassen Schimmer, was eine Zisterne, Zitadelle oder Mastaba ist.”, meinte Davis kleinlaut. „Ich sag’s dir. Eine Zisterne ist die lateinische Bezeichnung für einen in die Erde eingetieften Auffangbehälter für Regenwasser oder ein unterirdisches Rinnensytem für Trinkwasser. Eine Zitadelle ist ein besonders festes Verteidigungswerk innerhalb einer Festung oder einer befestigten Stadt. Und eine Mastaba ist eine altägyptische Grabbkammer. Sie besteht aus einem rechteckigen Bau mit geböschten Seitenwänden, aus Ziegeln oder Kalksteinblöcken. An der Ostseite gibt es eine Kultstelle, dahinter ist eine unzugängliche Kammer mit der Statue des Toten und die unterirdische Sargkammer.” Alle starrte Sora verblüfft an. „Woher weißt du denn das alles?” Das Mädchen wurde auf Joes Frage genauso rot, wie er eben noch und sagte dann verlegen: „Naja, ich hab’ mir so viel Sorgen um die anderen gemacht, dass ich plötzlich angefangen habe, die Bücher zu lesen, die hier rumliegen.” „Tja, dann ist der Fall doch klar.”, rief Izzy. „Jetzt wissen wir, wo die anderen sind. Wir müssen sie nur noch suchen, finden, Okeanomon vernichten und die früheren Bedingungen in den Welten wieder herstellen. Ich sag den anderen Bescheid. Wir bilden Teams und suchen getrennt nach unserern Freunden. Wenn jemand gefunden wurde, werden sämtliche andere benachrichtigt. Alles klar? Also los!!!”, Izzy stiefelt zum Computer und machte sich daran, den anderen Digirittern Mails zu schreiben, dass sich die Siutation wieder in Richtung Hoffnung verschoben hat. Die im Raum Stehenden griffen sich an den Kopf und fragten sich, warum Izzy auf einmal vom Computerfreak zum Anführer mutiert sei. Tai verliert den Mut am Kämpfen, Davis fängt an logisch zu denken, Sora wird zur Allwissenden und Izzy entpuppt sich als Drillmaster. Wo soll das nur hinführen?!? „Taichi, jetzt hör’ mir doch nur zu. Merkst du denn nicht, dass hier eine Menge seltsamer Dinge vor sich gehen?”, versuchte ich den Jungen, der gelangweilt von seinem Bett auf mich hinab sah, von meiner Unsicherheit zu überzeugen. „Welche Dinge denn?”, fragte er abwesend, als ob es ihn nicht interessiere. „Erstmal die Speisekarte, auf der nur ein und das selbe stand und wir mussten dafür nicht mal was bezahlen. Du lässt mich bei dir wohnen, ohne dass du deine Eltern fragst und ohne, dass es sie stört. Du gehst nicht zur Schule und bekommst trotzdem Spitzenzeugnisse. Fällt dir da nicht irgendwas dran auf?!?” Taichi überlegte gespielt. „Nö...”, sagte er knapp. „Du solltest dich mal entspannen. Ist doch schön, dass wir nix bezahlen mussten für so ein super Essen. Außerdem findest du es denn nicht auch in Ordnung, wenn du bei mir wohnst, jetzt, wo du nicht mal weißt, woher du kommst?” „Das ist noch so ein Punkt. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht weiß, woher ich komme, aber das scheint dich nicht wirklich zu interessieren. Es ist, als ob du gerade darauf aus wärst, dass ich bei dir wohne.” „Und? Ist das etwa nicht OK?”, fragte Taichi plötzlich in einer anderen Stimmlage. Er grinste mich plötzlich lustvoll wie der Wolf das Rotkäppchen an. „Ich find’s prima, dass du bei mir bist.”, er stieg von dem Doppelstockbett zu mir runter und stellte sich ganz nah vor mich. „Du etwa nicht?” „Taichi, was soll das?”, fragte ich verunsichert. Hoffentlich hatte er, seinem Blick und seinen Worten zu Folge, nicht das vor, was ich gerade dachte. „In dieser Welt ist doch alles perfekt. Genau, wie du.” „Was... Was meinst du damit. Du machst mir, glaube ich, Angst.”, ich trat einen Schritt zurück, doch Taichi kam mir wie die Katze auf der Lauer hinterher. „Weißt du, Kosma. Da gibt es nämlich etwas, das ich dir sagen muss.” „Und was ist das?”, ich wollte gar nicht, dass meine Stimmer zitterte, aber versucht mal bei dem Blick in solche braunen Augen ruhig zu bleiben. „Ich habe mich in dich verliebt.” Ich riss die Augen auf. „Was?!” „Schon seit ich dich das erst Mal sah.”, Taichis Gesicht näherte sich meinem. „Das erste Mal?”, ich schluckte. „Ja, weißt du noch? Das erste Mal, am Computer...” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)