Der Weg den ich gegangen bin… von Sahara-san (Chunin-Prüfung des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 23: Familienbande ------------------------- Teams: Tamira - Tsukihime, Sara, Koji, Tai Takuya - Zen, Kyoko, Masami, Noburu Sheila - Seiji, Aya, Mai, Yamato Kiba - Ayano, Namano, Hikawa Ino - Himeno, Aiko, Atsushi Shino - Ichino, Koichi, Fuyumi Ame-Nin - Keiko, Satomi, Nagata Kusa-Nin - Eyano, Kirika, Setsuko   Kapitel 22: Familienbande   Naruto brauchte gut eine halbe Stunde um Itachi zu erreichen, was verständlich war. Immerhin musste Itachi sich vor den Konoha-Nin und Sasuke verstecken. Es stellte ein sehr hohes Risiko für ihn da sich so lange bei Konoha-Gakure aufzuhalten. Ein Risiko, das er nicht eingehen müsste, also stellte sich die Frage warum er so viel riskierte. Bis vor ein paar Tagen hätte sich Naruto nicht einmal entfernt erklären können, warum es Itachi so wichtig war ihm die Informationen zu Tsukihimes neuen Fähigkeiten zu überreichen. Doch nachdem was er in der Schriftrolle gelesen hatte, welche Sasuke vom Spion-Clan in die Hände bekam, hatte er eine eindeutige Vermutung. Nämlich Raiko… In Kumo-Gakure kannte jeder diesen Namen, sogar die Kinder, sowie auch Naruto und das hatte 3 sehr gewichtige Gründe. Der erste Grund war ihre Arbeit oder besser gesagt ihre Kunstwerke. Sie war eine außergewöhnlich begabte Glaskünstlerin, deren Werke überall in Kumo-Gakure zu finden sind und auch in anderen Ländern finden sich einige Stücke. Wunderschöne Skulpturen in allen Größen und Formen, manche abstrakt, andere so naturgetreu, dass es beinahe erschreckend war. Alle Figuren hatten eines gemeinsam - sie bannten das ‚Wesen der Dinge‘ in sich. Egal ob die Darstellung eine Blume, ein Tier, ein Menschenportrait oder sogar etwas so schwer Greifbares wie ein Gefühl war. Im Büro des Raikage stand eine mannshohe Skulptur die mit ihrem Farbspiel und der abstrakten Form jeden Menschen sofort unwillkürlich an die Worte ‚Kraft und Glaube‘ denken lassen. Diese Skulptur war das einzige Objekt im Büro des Raikage, das er penibel beschütze, ganz gleich wie groß seine zeitweiligen Ausraster waren. Naruto hatte die Frau nie kennen gelernt, aber er bewunderte sie sehr. Wegen all dem was sie den Menschen hinterlassen hat und wegen des Opfers, das sie gebracht hatte. Der zweite Grund warum jeder im Dorf ihren Namen kannte, war ein Erinnerungsdenkmal im Zentrum des Dorfes. Vor neun Jahren, als Tsukihime noch ein Kleinkind war, hatten Unbekannte versucht sie zu entführen um den Biju in ihrem Inneren zu befreien und für ihre eigenen Zwecken zu nutzen. Doch da sie den Wolf unterschätzt hatten, brach dieser teilweise aus, als sie etwas außerhalb von Kumo begannen das Siegel zu lösen und das Chakra geriet außer Kontrolle. Es bildete eine totbringende Wolfsgestalt um den kleinen Körper von Tsukihime, welche beinahe ihr Leben gekostet hätte. Man nahm an der Wolf hat diejenigen, die Tsukihime entführt haben, getötet und mit seinem schwarzen Flammenkörper verschlungen, da man von ihnen keine Spuren finden konnte. Auf halbem Weg zurück zum Dorf trat Raiko mit ein paar anderen dem Wolf entgegen. Doch gegen seine schwarzen Flammen, die alles verschlangen was sie berührten, kamen sie nicht an. Niemand verstand was für Flammen das waren, außer Raiko. Sie befahl ihren Kammeraden zurückzubleiben. Sie machte ihnen klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gab - die Flammen mit einem geheimen Jutsu auf den „Nutzer“ zurückwerfen, sodass dieser von seiner eigenen Kraft vernichtet wird oder sich selbst zu opfern um die Flammen zu löschen und dabei gleichzeitig das Siegel von Hachibi wieder zu schließen. Sie entschied sich für Letzteres um das Leben dieses kleinen unschuldigen Mädchens zu retten, denn… Der dritte Grund, warum jeder sie kannte, war, dass sie Tsukihimes Mutter ist. Als sie die Wahl hatte sich selbst und das Dorf oder ihre Tochter zu retten, entschied sie sich für ihre Tochter und das Dorf. Tsukihime kam danach zu ihrer Großmutter, die aber nicht viel zu ihrer Erziehung beitragen konnte, da sie schon 3 Jahre später allmählich mental abbaute und eine dauerhafte Hausbetreuung benötigte. Über ihren Vater wusste man nicht viel. Raiko hatte nur gesagt, sie habe ihn auf einigen ihrer früheren Missionen getroffen, als sie noch eine aktive Kunoichi war. Als sie mit ihrer Tochter schwanger wurde, gab sie dieses Leben auf und widmete sich ihrer Glaskunst, von der niemand wusste wie sie sie erschuf, und Tsukihimes Schutz. Raiko war den Erzählungen nach immer ein gütiger, geduldiger und ruhiger Mensch. Nur einmal ist sie derartig ausgeratet, dass selbst ihre Mutter schockiert war. Allgemein war nicht bekannt warum sie so ausrastete, aber als Berater der Raikage wusste Naruto zumindest, dass es mit Hachibis Versiegelung in ihrer Tochter zu tun hatte. Weitere Details kannte er auch nicht. Man konnte wohl von Glück sprechen, dass die Großmutter Tsukihime noch an der Ninja-Akademie anmelden konnte, bevor sich ihr Verstand vollkommen verabschiedete. Sie wuchs nicht so isoliert wie Naruto auf, aber war trotzdem nicht beliebt im Dorf. Sie hatte eine heimliche, beste Freundin, die ein paar Jahre älter war und die sie außerhalb der Schule immer mal wieder traf um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Natsunoko hatte Tsukihimes Mühe und Wille in der Akademie gesehen und sich mit ihr angefreundet, aber als Natsunoko zum Genin wurde, konnten sich die beiden nicht mehr so oft treffen, wie sie es gerne wollten. Bis Naruto ins Dorf kam und sich unbewusst mit diesem lieben und starken Mädchen beschäftigte. Die Bewohner hatten schon früh großes Vertrauen in Naruto und so vertrauten sie auch auf sein Urteilsvermögen von Tsukihimes Charakter. Er hätte sie gerne bei sich aufgenommen, weil es schon sehr schlimm um ihre Großmutter stand, aber da er sich damals noch integrierte und viele verschiedene Missionen begleitete um möglichst viele seiner neuen Kollegen kennenzulernen, ging das nicht. Zu der Zeit hat Natsunoko schon offen ihre Freundschaft mit Tsukihime gezeigt und daher wurde nach einigem Überlegen genehmigt, dass Tsukihime bei ihr und deren Mutter einzog. Seitdem hatte sich alles immer weiter verbessert…   --   Itachi wartete bereits mit der Schriftrolle in der Hand auf Naruto. „Das ging schnell.“ sagte der Schwarzhaarige statt einer Begrüßung. Naruto gab nur einen unbestimmten Laut von sich und nahm seine Maske ab. „Es ist kein Kekkei Genkai, richtig? Sondern ein Kekkei Touta!“ erwiderte Naruto ohne Federlesen, denn sie wussten beide, dass Floskeln überflüssig waren. „So ist es. Weißt du auch was es tut? Hat sie es dir gesagt?“ „Ich glaube es ist Glas und nein, sie hat mir nichts gesagt. Ich konnte während des Zweikampfs in der Zwischenprüfung etwas in ihrem Wasser-Jutsus erkennen. Auch wenn ich nicht genau sagen konnte was, ist es naheliegend, dass es Glas ist. Wegen ihrer Mutter Raiko.“ legte Naruto offen und beobachtete Itachis Reaktion auf Raikos Namen. Natürlich ließ er nicht einmal ein Zucken zu, nur stoische Ruhe und ein bedeutsames Nicken. „Die drei Elemente dieses Kekkei Touta sind Wasser, Erde und Blitz - in dieser Reihenfolge. Daher ist Tsukihimes erstes Element auch Wasser.“ erklärte der Uchiha. „Weißt du auch wie sie ihr Kekkei Touta aktiviert hat? Bisher hat sie keine natürlichen Neigungen zu Erde oder Blitz gezeigt. Gestern hat sie zwar ein Blitz-Jutsu eingesetzt, aber das hat sie nur mit Mühe gelernt.“ erkundigte sich Naruto. Itachi schüttelte den Kopf. „Das kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht eine unvorhersehbare, verzögerte Entwicklung.“ Er streckte Naruto die Schriftrolle entgegen. „Darin findest du alles was ihre Mutter über diese Fähigkeiten wusste.“ Der Blonde merkte, dass Itachi in diesem Moment auf die gleiche Art nach einer Reaktion Ausschau hielt, wie es Naruto zuvor bei ihm getan hatte und scheinbar auf eine Frage wartete. Als keine kam, flackerte im Gegensatz eine Frage in seinen schwarzen Augen auf. Der Kumo-Nin nahm die Schriftrolle und steckte sie in seine Tasche, ohne den Inhalt zu prüfen. Itachi Augen verengten sich, misstrauisch und ungeduldig. Der Blonde unterdrückte ein amüsiertes Schnauben und beschloss dem Schwarzhaarigen die Wahrheit zu sagen. „Sasuke ist bei seiner letzten Mission auf einen Spionage-Clan gestoßen und hat ihnen eine Schriftrolle abgenommen mit beinahe allen Informationen, die man über Akatsuki nur zusammentragen kann. Ich habe eine Kopie davon erhalten.“ Diesmal zuckte ein Muskel in Itachis Gesicht. „Warum du deinen Clan getötet hast, wussten sie nicht. Jedoch haben sie herausgefunden, dass du dich einige Zeit um Kumo-Gakure aufgehalten hast und Raiko begegnet bist. Auch hier konnten sie das Warum nicht ermitteln.“ Naruto sprach nicht weiter, aber sein Blick sagte deutlich, dass er den Grund sehr wohl kannte. Der Uchiha gab einen abwertenden Ton von sich. „Was?!“ fragte Itachi grimmig. „Denkst du ich antworte darauf?“ „Nicht nötig, ich bin nicht ahnungslos. Es ist mehr als offensichtlich warum du dich so für Tsukihime interessierst und mir die Informationen über ihr Kekkei Touta anvertraust. Dabei geht es nicht um den Biju!“ stellte Naruto klar. Itachi schwieg lange und sein Gegenüber wartete einfach. Nur der Schwarzhaarige konnte jetzt entscheiden ob er jemanden vertraute oder nicht. „Tsukihime braucht nichts davon zu wissen, dass ihr Vater ein kaltblütiges Monster ist.“ sagte er dann doch noch. „Harte Worte, selbst für dich…“ flüsterte er der Blonde. „…aber ich glaube das stimmt nicht. Sie hat ein Recht darauf die Wahrheit zu kennen. Sie fragt oft ob jemand etwas über ihren leiblichen Vater weiß.“ Darauf weigerte sich Itachi zu antworten und Naruto beließ es dabei. „Ich werde bis zum Beginn der nächsten Prüfung in der Nähe bleiben, falls du noch Fragen haben solltest.“ stellte Itachi klar. Da es wie ein Abschied klang, unterbrach der Blonde ihn. „Ich habe schon jetzt eine Frage, aber nicht zu Tsukihime, sondern Sasuke.“ Irritiert von dem Themawechsel runzelte Itachi kurz die Stirn bevor er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle brachte und stumm wartete. „Er weiß doch bestimmt, dass du hier im Wald bist. Wieso versucht er dann nicht dich aufzuspüren und zu töten? Ich habe zwar seinen Weg zurück nach Konoha geebnet, aber was hat ihn dazu bewegt seine Rache aufzugeben?“ Der Uchiha verschränkte die Arme vor der Brust. „Du klingst nicht enttäuscht darüber, sondern ehrlich neugierig, deswegen werde ich es dir sagen.“ Diesmal runzelte Naruto die Stirn, erstens weil es nicht mit einer Antwort gerechnet hatte, zweitens weil durch die Bewegung der Ärmel des Schwarzhaarigen ein wenig hochrutschte und er an Itachis Handgelenk etwas Beunruhigendes sah. „Sasuke kennt den Grund, warum ich meine Familie getötet habe, zumindest größtenteils. Sie waren kurz davor einen Staatsstreich zu verüben, aber anders als du hatte ich mein Dorf noch nicht vollkommen aufgegeben und die Befehle des Ältestenrates daher einfach ausgeführt.“ erklärte Itachi, jedoch ohne Naruto dabei zu verurteilen. Immerhin hatte er sein Dorf kurz darauf aufgegeben, weil sie ihn verstießen, obwohl die Ältesten die Wahrheit kannten. Es geschah nicht oft, dass Naruto sprachlos war, aber das hatte er nicht erwartet. Hatte er nicht erst vor einigen Tagen zu Tsunade gesagt, dass seine und Itachis Beweggründe verschiedener nicht sein könnte, so wurde er gerade eines besseren belehrt. Nach einigen Momenten der Fassungslosigkeit schüttelte er den Kopf und seufzte. „In einem anderen Leben hätten wir vielleicht Freunde sein können.“ stellte er fest und brachte Itachi kurzfristig derart aus der Fassung, dass ein überraschtes Lachen aus ihm herausbrach. Erneut schockiert, starrte er den vermeintlich eiskalten Uchiha an. Bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte, war dieser jedoch schon in einem Blätterrauschen verschwunden. Naruto stand noch kurz einfach da, bevor er sich wieder Richtung Konoha wandte. Es würde ihn schon interessieren, wie es dazu kam, dass Sasuke diese Wahrheit kannte, aber Tsunade allem Anschein nach nicht. Zumindest soweit Naruto es als Außenstehender beurteilen konnte, zeigte die Hokage keinerlei Hinweise diesbezüglich. Vielleicht würde er Itachi beim nächsten Treffen fragen und falls nicht, dann war es eben so. Naruto musste nicht alles wissen was auf der Welt geschah.   --   Auch wenn es ein Risiko darstellte, nutzte Naruto auf dem Rückweg etwas von Kyuubis Stärke und Geschwindigkeit, da er befürchtete Tuikihime würde schon auf ihn warten. Er wollte sie nicht verärgern oder sogar traurig machen. Sein Kopf versuchte noch immer das Gespräch mit Itachi zu verarbeiten - und Kuramas dröhnendes Gelächter über die Ironie ihrer beiden Lebensgeschichten zu ignorieren - als er beim Krankenhaus ankam. Vor diesem wartete noch keine Tsukihime und auch von den anderen Genin war nichts zu sehen. Seine Sinne sagten ihm, dass sie alle noch im Inneren waren. //Echt jetzt?! Es ist bald Mittagszeit.// fragte er sich. Schicksalsergeben machte er sich auf den Weg ins Innere. Beim Empfang fragte er ob seine Kumo-Kollegen und Genin noch im Gebäude waren, da er keinen Verdacht erregen wollte. Zumindest nicht mehr als ohnehin schon. „Sie sind alle noch immer im Sammelzimmer.“ kam die Antwort, jedoch nicht vom Empfangspersonal sondern von der Seite. Eine der drei zugeteilten Krankenschwestern für dieses Zimmer war gerade zufällig in der Eingangshalle. Naruto drehte sich zu ihr um und gab einen fragenden Ton von sich. „Tja, was soll ich sagen, viele dieser jungen Genin verstehen sich prächtig miteinander. Soll ich Sie zum Zimmer bringen?“ bot sie an. „Ja, das wäre sehr nett. Ich hole eine der nicht verletzten Genin zum Mittagessen ab.“ Die Krankenschwester lachte, als sie losgingen. Naruto nickte der jungen Empfangsdame höflich zum Abschied zu. Im Gegenzug bekam er ein kleines Lächeln zurück. Es schien sie nicht zu stören, dass er ein Anbu aus Kumo war, was seltsam war. Viele andere vom Krankenhauspersonal sahen ihn irritiert an, nicht feindselig, aber auch nicht unbedingt freundlich. Seine Führerin kümmerte sein Anbu-Status scheinbar auch recht wenig. Sie zeigte keinerlei Vorbehalte oder Vorsicht als sie auf dem Weg zum Zimmer anfing zu sprechen. „Na dann wünsche ich viel Glück. Bisher haben sie alle keine Anstalten gemacht das Zimmer zu verlassen, geschweige denn sich voneinander zu trennen. Sogar alle ihre Sensei trauen sich nicht ins Zimmer, weil sie sonst einen Ausbruch befürchten.“ Etwas zögerlich antwortete Naruto ihr. „Nachdem dieses Mittagessen extra gewünscht war von meiner, … ähm…Schülerin, hoffe ich mal, dass ich da ohne Drama rauskomme.“ Zu seiner kurzfristigen Unruhe blieb die Krankenschwester daraufhin stehen und drehte sich zu ihm um. Kurz sah sie sich im Gang um, ob jemand in Sicht oder Hörweite war. Naruto wurde etwas mulmig. Doch nachdem sie alleine im Korridor waren, lächelte die Krankenschwester plötzlich und zwinkerte ihm zu, bevor sie sich etwas näher zu Naruto beugte. „Keine Sorge, Ibiki hat mir alles erzählt und ich bin auf deiner Seite.“ flüsterte sie ihm leise zu. Naruto war geschockt. „Ibiki? Was…?“ „Psst, wir haben unsere Beziehung noch nicht öffentlich gemacht.“ unterbrach sie ihn schelmisch. „Und die junge Dame am Empfang ist übrigens Nato’s Schwester. Ich nehme an sie weiß auch Bescheid.“ Narutos Kopf kippte zur Seite und seufzte. „Wenn das so weitergeht, weiß bald ganz Konoha Bescheid…“ murmelte er resigniert. „Nato ist so eine Tratsche, hätte nicht gedacht, dass das auch auf Ibiki zutrifft…“ schmunzelte er letztlich aber doch unter der Maske. Die Frau lachte. „Nur wenn es um Leute geht, die er mag.“ meinte sie. Naruto lächelte. „Ich fühle mich geehrt und übrigens, herzlichen Glückwunsch. Ibiki war sicher nicht so leicht zu knacken, aber er ist absolut loyal, also wird er wohl immer gut für Sie sorgen.“ „Das will ich ja auch schwer hoffen, sonst hat er ernsthafte Probleme!“ drohte sie spielerisch. Plötzlich änderte sich ihre Körperhaltung von vertraut zu professionell. Naruto spürte, dass sie nicht mehr alleine im Korridor waren. „Nun, dann bringe ich Sie jetzt zu den Genin.“ nahm sie ihr Gespräch wieder auf, so als hätten sie sich nur über die Genin unterhalten. Da sie wieder in belebte Gänge kamen, schwiegen sie den restlichen Weg. Beim Zimmer zwinkerte sie nochmal verschwörerisch und ging zurück zur Station der Krankenschwestern. Naruto schüttelte innerlich den Kopf und drehte sich mich einem amüsierten Lächeln unter der Maske zur Türe um. Bevor er klopfen und den Verschwörungen im Inneren eine Unterbrechung gab, ging diese bereits auf und eine grinsende Tsukihime stand vor ihm. „Du kommst spät, aber das ist ok. Wir hatten viel zu besprechen!“ grinste sie. Es war die Art Grinsen die bei Mädchen und Frauen nichts Gutes verhieß. „Ah ja, und was könnten Genin so Wichtiges zu besprechen haben?“ stichelte Naruto, obwohl sie beiden wussten worum es ging. Sie grinste nur noch breiter, woraufhin Naruto ihr die Hand auf den Kopf legte und ihre Haare durchwühlte. Wie immer protestierte sie lautstark dagegen und schob seine Hand weg. Die restlichen Kumos im Raum lachten, weil sie dieses Spiel schon gut kannten. Naruto hob den Kopf und winkte fröhlich, bevor er sich leicht verbeugte. „Ich bedauere, dass ich euch eure Freundin jetzt entreißen muss.“ erklärte er spielerisch, während Tsukihime maulend ihre Haare richtete. „Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass sie diejenige war, die auf ein Mittagessen mit mir bestanden hat.“ „Gar nicht wahr…“ maulte Tsukihime errötend. „Leugnen ist zwecklos. Wir haben heute Morgen deutlich gehört, dass du mit deinem Ziehvater essen gehen willst!“ rief Zen und alle Kumo-Genin, die nicht im Krankenhaus geschlafen hatten, stimmten lautstark zu. Tsukihime blieb der Mund offen vor Erstaunen. „Verräter!“ meckerte sie halbherzig und steckte allen die Zunge entgegen. Im nächsten Moment drehte sie sich um, packte Narutos Hand und marschierte los. Naruto ließ sich lachend mitschleifen. Beim Rausgehen kamen sie sowohl an der Schwestern-Station, als auch an der Terrassentüre, auf welcher noch immer die anderen Jonin waren, vorbei. Naruto winkte ihnen allen recht freundlich zu. Seine Kollegen gaben ihm ein Daumen hoch zurück. Nun da der 1. Genin aus dem Zimmer entrissen war, konnten sie versuchen die restlichen Schüler zu trennen. Es war zumindest ein gutes Zeichen dafür, dass der Kriegsrat der Genin vorbei war.   --   Vor dem Krankenhaus fragte Tsukihime dann wo sie essen gehen würden. Immerhin musste er dafür ja seine Maske gefahrlos abnehmen können. „Keine Sorge, es gibt einen Ort an den ich gerne mitnehmen möchte und wo es sicher ist. Die Besitzer sind alte Freunde von mir.“ Sie sah in neugierig an, da sie ihn deutlich lächeln hörte und stimmte zu. Die beiden machten sich auf den Weg zu Ichiraku’s. Gleich beim Eintreten wurden sie von Ayame entdeckt. Sie lächelte amüsiert, stutzte kurz darauf aber, als sie ihn statt mit seinen Kollegen mit einem 13-jährigen Mädchen sah. Lange ließ sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen und führte die zwei zu einen abgeschirmten Tisch und gab Tsukihime eine Menü-Karte ehe sie Naruto fragend ansah. Dieser nahm gerade lächelnd seine Maske ab, was Tsukihime nach Luft schnappen ließ. Es war eine Sache in eine Restaurant zu gehen, in dem scheinbar Freunde von früher arbeiteten, aber eine ganz andere einfach so seine Maske vor deren Augen abzunehmen. „Ayame, darf ich die meine Ziehtochter vorstellen? Das ist Tsukihime. Tsukihime, das hier ist meine alte Freundin Ayame. Ich kenne sie und ihren Vater schon seit ich selber ein Kind war und sie kennen beide die Wahrheit über mich.“ stellte er die beiden einander vor. „Ziehtochter? Oh Wahnsinn, damit habe ich nicht gerechnet. Es freut mich dich kennenzulernen, Tsukihime.“ sagte sie erstaunt. „Ist er auch ein guter Vater zu dir? Wenn nicht, kannst du mir das sagen, dann versalze ich seine Ramen.“ zwinkerte sie dem Mädchen schelmisch zu und ignorierte Narutos sofortigen Protest. Tsukihime lächelte. „Er ist der Beste!“ stellte sie fröhlich klar. Gerührt von diesen Worten verstummten Ayame und Naruto. Ayame schien ihr sympathisch zu sein, sonst hätte sie nicht so frei gesprochen. Sie drehte sich zu ihrem Vater um und umarmte ihn fest. Liebevoll strich der Blonde seiner Tochter daraufhin die Hand übers Haar, ohne sie durcheinander zu bringen. „Ich hab dich lieb.“ sagte er ihr leise ins Ohr. „Ach, ihr zwei seid süß!“ schwärmte Ayame. „Ich bringe euch mal was zu trinken und nehme dann eure Essensbestellung auf.“ Und schon war sie weg. „Na komm, such‘ dir was zu essen aus.“ Tsukihime nickte und nahm wieder das Menü zur Hand. „Was ist mit dir? Brauchst du die Karte nicht?“ fragte sie. Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, ich nehme das Übliche. Früher habe ich beinahe jeden Tag bei Ichiraku gegessen, also wissen die zwei schon was ich bestelle.“ grinste er, da er genau wusste was kommen würde. „Nur Ramen essen ist nicht gesund. Yumemi-san sagt immer zu einer gesunden Ernährung…“ begann sie zu protestieren und verstummte dann. „Wie oft hast du in den letzten Tagen hier gegessen?“ fragte sie mit verengten Augen. Der Blonde lachte. Yumemi war die Mutter von Tsukihimes Freundin Natsunoko, bei der sie derzeit lebte. Sie war Ärztin im Krankenhaus und achtete demnach besonders auf eine ausgewogene Ernährung. Deswegen war Tsukihime auch so versessen darauf, dass er sich anständig ernährte. „Nur 3 Mal, ich schwöre. Ich wollte dich auf keinen Fall böse machen.“ verteidigte er sich. „Du kannst gerne die anderen fragen.“ „Das werde ich auch!“ drohte sie ernsthaft. „Das nenne ich eine starke Persönlichkeit.“ kam plötzlich ein leichtes Lachen neben dem Tisch. Tsukihime zuckte zusammen und sah schnell zwischen Naruto und dem Mann neben dem Tisch hin und her. Da Naruto aber ruhig blieb, nahm sie an, dass dies der Vater von Ayame war. Dies wurde ihr auch bestätigt als er ihnen ihre Getränke auf den Tisch stellte und Naruto sie einander vorstellte. „Ich konnte es kaum glauben, als Ayame mir sagte, du bist mit deiner Tochter hier. Es freut mich zu sehen, dass auch dieser Kindskopf erwachsen wird.“ grinste der alte Mann. Kurz unterhielten sich die drei, während Tsukihime nebenbei die Karte durchding, bevor Teuchi mit ihrer Bestellung wieder hinter dem Küchentresen verschwand. Während sie auf das Essen warteten, stürzte sich Tsukihime gleich auf das Thema, das ihr untern Fingern brannte. „Du bist mit Sheila-Sensei zusammen?!“ kam sie sofort fordernd auf den Punkt. „Warum hast du mir das nie gesagt? Wie lange seid ihr schon zusammen?“ beschwerte sie sich gleich darauf. Zum Glück hatte Naruto bereits eine schwache Barriere errichtet um ihr Gespräch vertraulich zu halten. Naruto stellte sein Glas, aus dem er gerade getrunken hatte, auf den Tisch und drehte sich zu der 13-jährigen Inquisitorin um. „Seit 2 Jahren auf und ab. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich es dir erzählt, aber das war nicht meine Entscheidung.“ begann Naruto. „Du weißt, dass Sheila sehr vorsichtig ist, weil sie schon viele ihrer liebsten Menschen verloren hat, oder?“ Tsukihime nickte langsam. „Ich werde dir die Details noch nicht sagen, vielleicht wenn du älter bist und sie besser verstehen kannst, aber zwischen mir und Sheila war es lange Zeit nicht einfach. Sie hatte zu große Angst sich wirklich zu öffnen und darauf zu vertrauen, dass sie mich nicht so schrecklich verliert wie ihren Vater und Bruder.“ „Das kannst du ihr nicht versprechen.“ wiedersprach Tsukihime leise. „Das kann niemand.“ Naruto stich ihr sanft über den Kopf. Er war sich sicher, dass sie gerade an ihre eigenen zerbrochene Familie dachte. An ihre Mutter, die sich geopfert hatte, ihre Großmutter, die ihren Verstand verlor und ihren unbekannten Vater, von dem sie nicht einmal wusste ob er überhaupt noch lebte. „Nein, das kann niemand, aber wir können immer hoffen und uns auf die guten Dinge im Leben konzentrieren. Nur weil wir Angst vor dem Unbekannten haben, sollten wir unser Leben nicht in Einsamkeit und ohne Liebe verbringen müssen.“ Naruto sah wie die Lippen seiner Tochter zu zittern begannen und zog sie sanft in seine Arme. „Na komm, nicht weinen.“ sagte Naruto leise und strich ihr sanft über den Rücken. Er wusste nicht, warum seine Tochter auf einmal anfing zu weinen, ob es wegen ihrer verlorenen Familie war oder wegen seiner Beziehung mit Sheila. Tsukihime schniefte leise. „Aber du und Sheila-Sensei…“  Daher also. „Ich lasse dich niemals im Stich…“ versicherte er ihr ernsthaft. „Und wenn ihr heiratet und ein eigenes Baby bekommt? Dann willst du mich vielleicht nicht mehr und ich… ich…“ „Du bist und bleibst meine geliebte Tochter. Das kann nichts und niemand ändern.“ unterbrach er sie. Vorsichtig schob er das Mädchen etwas weg und wischte ihre Tränen trocken. „Glaubst du mir das?“ Tsukihime nickte langsam. Noch einmal schniefte sie leise, versuchte sich aber zusammenzureißen. „Versuch die positiven Aspekte zu sehen. Wenn Sheila und ich mal zusammenziehen und vielleicht sogar heiraten, dann kann ich dich offiziell zu mir nehmen. Dann wäre nämlich jemand zuhause, der für dich sorgen kann, auch wenn ich auf einer Mission bin. Und wenn ich nach Hause komme, bist du schon da.“ „Was ist, wenn sie mich nicht will?“ fragte sie kleinlaut und unsicher. „Hat sie dir je den Eindruck vermittelt?“ stellte Naruto eine Gegenfrage. Er konnte es sich nicht vorstellen, denn Sheila liebte Kinder, aber Tsukihime musste diese Antwort selber finden. Tsukihime dachte darüber nach und bemerkte dabei gar nicht, dass gerade ihr Essen kam. Ayame sah, dass die beiden wohl was Ernstes besprochen hatten und lächelte deshalb nur stumm. Naruto nickte zurück, machte Tsukihime nur kurz auf das Essen aufmerksam und ließ sie dann wieder in Ruhe, während sie beim Essen über seine Frage nachdachte. Dann begann auch er zu essen. Als ihr Teller halb leer war, schien sie zu einer Entscheidung gekommen zu sein. „Nein!“ sagte sie bestimmt. „Nein, sie hat nie den Eindruck gemacht, dass sie mich nicht will. Sie war immer sehr nett und fürsorglich, sogar bevor du nach Kumo-Gakure gekommen bist.“ erzählte sie ehrlich und in ihren Augen flackerte deutlich eine Erinnerung, aber auch ein leiser Schmerz. „Das klingt nach einer Geschichte, die ich nicht kenne.“ wurde Naruto neugierig. Tsukihime nickte, aß aber weiter ohne zu antworten, einfach um den Blonden etwas zu ärgern. Naruto sah ganz genau, dass sie ein Grinsen in ihrem Essen versteckte und knuffte sie in die Seite. Sie zuckte zur Seite, ließ sich aber nicht beirren, also aß er auch weiter und wartete. Ihm war klar, dass sie die Geschichte eigentlich erzählen wollte und er nur geduldig warten musste. Während er wartete, hörte er den anderen Gästen im Ichiraku’s zu, auch wenn er nicht wusste warum. Dadurch hörte er auch die Ankunft eines neuen Gastes und Teuchi’s laute Begrüßung war sowieso unüberhörbar. „Konohamaru! Lange nicht mehr gesehen!“ Im Restaurant wurde es still, jeder schien den Atem anzuhalten und auch Naruto wurde ganz starr. Doch er wunderte sich warum die anderen Gäste so komisch reagierten. Er hätte gerne um die Ecke gesehen und überprüft welche Blicke sie Konohamaru zuwarfen, konnte es aber nicht. Naruto war klar, dass Konoha gespalten war, daher war schwer zu sagen ob Konohamaru böse Blicke erhielt oder diesen heimlichen Respekt, den er schon von manchen Knoha-Nin gesehen hatte. Konohamaru war immer der wohl einzige, der zu jeder Zeit offen zu Naruto gestanden war, gleich was man ihm angetan hat. „Ja, ich hatte in den letzten Tagen Einiges um die Ohren. Durch die Chunin-Prüfungen werden viele Schriftrollen zwischen den Dörfern hin- und her gesendet.“ antwortete der Jüngere unbekümmert. Naruto’s Schultern entspannten sich etwas. Scheinbar hatte sein kleiner Bruder keine Probleme mit den Blicken, er dürfte sich daran gewöhnt haben. Dies war gleichzeitig erleichternd als auch bedrückend. Tsukihime bemerkte natürlich auch die veränderte Stimmung ihres Vaters und der Restaurantbesucher. Neugierig spähte sie um die Ecke und sah sich die Person an, die der Grund war. Sie sah aber nichts Ungewöhnliches, der junge Erwachsene erschien nicht unbedingt gefährlich oder einschüchternd, sondern eher sympathisch. So wie ihr Vater. Da sie aber seine Anspannung sah, entschied sie nicht im Restaurant in unmittelbarer Nähe zu dieser Person danach zu fragen, solange es sich vermeiden ließ. Sie und Naruto lauschten aber bewusst in die Unterhaltung von diesem Konohamaru und Ayame, als sie ihn zu einem freien Tisch begleitete. „Dein Bein scheint schlimmer zu werden.“ meinte sie besorgt. Konohamaru gab einen leidenden Ton und ein erleichtertes Seufzen von sich als er endlich am Tisch saß. „Ja, auch die Schmerzen. Vor allem morgens, wenn meine schwindenden Muskeln noch ganz versteift sind.“ „Willst du dich wirklich nicht behandeln lassen? Du hast doch mal gesagt, dass mit einer bestimmten Behandlung fast alles heilen könnte.“ hakte die Braunhaarige nach. „Ich will nicht. Ich würde mich fühlen, als ob ich Naruto-nii-chan betrügen wurde.“ erwiderte er entschieden. Im Restaurant gab es ein kollektives Luftschnappen. Da fiel Tsukihimes Luftschnappen nicht auf. Ihr Kopf schnellte so schnell zu dem Blonden neben ihr, dass es ein Wunder war, dass sie kein Schleudertrauma bekam. Naruto ballte die Hand zur Faust und verzog grimmig die Lippen. „Kümmert euch um euren eigenen Kramm!“ schnauzte Ayame plötzlich sämtliche Gäste an. Plötzlich schien jeder was ganz Wichtiges zu besprechen haben, als hätten sie Angst vor Ayame. Die beiden Kumo-Nin runzelten verwundert die Stirn. „Gäbe es etwas oder jemanden, um dich umzustimmen?“ fragte Ayame ihren Freund. „Nur Naruto-nii-chan und auch nur dann wenn er mir einen guten Grund geben kann… und das Dorf endlich zur Vernunft kommen würde.“ murmelte er dunkel. Konohamaru sah nicht, dass der zustimmende Laut von Ayame begleitet war von einem ziemlich mulmigen Gesichtsausdruck. Auch Naruto war ziemlich mulmig, auch weil in seine Ziehtochter noch immer fragend ansah. Scheinbar konnte sie ihre Neugier doch nicht zurückhalten. Er seufzte, aß seinen letzten Bissen Ramen und begann ihr dann von Konohamaru zu erzählen. Wie er in kennengelernt hatte, die Unsinn, den sie in ihrer Jugend getan hatten und wie sie zu Brüder wurden. Tsukihime war sowohl entsetzt als auch amüsiert über das was er da erzählte. „Als ich Konoha verlassen habe, habe ich ihn im Stich gelassen. Er hat trotzdem immer zu mir gehalten, sogar dann als sich eine meiner ehemaligen Freunde gegen ihn gewandt und sein Bein zertrümmert hat… Es ist meine Schuld und ich weiß nicht wie ich es wieder gut machen kann. Eine einfache Entschuldigung und die Bitte sich behandeln zu lassen, können nie genug sein.“ Tsukihime lehnte sich an ihn und drückten seine Hand, sagte aber nichts. Naruto drückte ihrer Hand zurück und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Diese Schuld werde ich immer mit mir tragen und deswegen ist es mir auch so wichtig, dass ich diejenigen, die ich liebe, nie wieder im Stich lasse. Das gilt für dich und auch für Sheila.“ führte er das Thema wieder zurück zum Anfang. „Wir können sicher für alles eine Lösung finden, wenn wir uns bemühen.“ Tskihime nickte zwar, aber er sah, dass sie noch zögerte. Daher bat er sie ihr endlich zu erzählen, was ihre Geschichte mit Sheila war. Das Mädchen lächelte. „Als es meiner Oma immer schlechter ging, habe ich begonnen, selber für mich zu sorgen.“ fing sie an. „Als ich zum ersten Mal alleine einkaufen gegangen bin, ist aber alles schief gelaufen. Ich wollte Milch, Frühstücksflocken und Brot beim Supermarkt holen, aber ich wusste zuerst nicht mal wo das Geschäft ist. Es hat auch noch geregnet, und als ich den Supermarkt endlich gefunden habe, habe ich mich in den Gängen verlaufen.“ Sie fing plötzlich an zu zittern und drückte sich enger an ihren Vater. „Alle haben mich böse angestarrt, ich hatte Hunger und… ich habe eine Panikattacke bekommen und mitten im Geschäft angefangen zu weinen und schreien. Niemand hat mir geholfen…“ Dann hatte der Besitzer sie in den Regen hinauswerfen  wollen. Als er sie aber am Kragen hatte packen wollen, war Sheila zur Stelle und hielt ihn auf. Sie setzt sich zu Tsukihime auf den Boden, beruhigte sie und half ihr bei ihrem ersten Einkauf. Bei der Kassa merkte Tsukihime, dann das an die Sachen bezahlen musste und kein ‚Geld‘ hatte. Sheila blieb geduldig mit ihr, erklärte ihr was das war und bezahlte dann sogar ihre Sachen. Sie brachte die damals 6-jährige Tsukihime nach Hause. In den nächsten Monaten half sie ihr öfter dabei die Welt zu verstehen und sich zurecht zu finden. Leider erhielt Sheila dann ein Jahr später einen Sonderauftrag, der sie für lange Zeit aus dem Dorf heraus brachte und Tsukihime war wieder mehr auf sich gestellt, aber dank Sheila nicht mehr so hilflos wie zu Beginn. Naruto sorgte angestrengt dafür, dass sein Gesichtsausdruck nichts anderes als Unterstützung und Interesse zeigte. Innerlich allerdings stieg im die Galle hoch, er konnte auch Kurama knurren hören, da dieser zu demselben Schluss kam wie Naruto. Irgendein Mistkerl hatte ein Problem damit gehabt, dass sich jemand aktiv um ‚den Jinchuriki‘ kümmerte und hatte dafür gesorgt, dass Sheila von ihr separiert wurde. Sheila hatte ihm die Vorgeschichte noch nie erzählt, aber es hatte sie damals gewundert, dass sie so unvermittelt aus dem Dorf beordert wurde. Erst kurz nach Narutos Ankunft kam sie selber zurück, denn die Person welche den Befehl für Sheilas „Sonderauftrag“ gegeben hatte, war kurz zuvor als Verräter in den oberen Reihen entlarvt worden. Er war derjenige gewesen, der den Hinterhalt organisiert hatte, der Takuya’s damalige Anbu-Gruppe, welcher Naruto geholfen und nach Kumo gefolgt war, in Bedrängnis gebracht hatte. „Was war, als sie zurück war?“ fragte Naruto. Die Kleine verzog schuldig das Gesicht. „Ich war verletzt uns sauer, also bin ich ihr, ehrlich gesagt, aus dem Weg gegangen.“ gab sie zu. „Das ist nur allzu verständlich.“ meinte Naruto. „Und ich verstehe auch, dass ich nicht von dir erwarten kann Sheila einfach so als meine Partnerin oder sogar als deine Ersatzmutter zu akzeptieren, vielleicht sogar nie. Ich habe aber eine Bitte und einen Vorschlag.“ Die Gründe von Sheilas Weggang würde er vielleicht erst dann ansprechen, wenn sich die zwei Kunoichi wieder besser verstanden. Geduldig wartete Tsukihime und sah zu Naruto auf. „Das wäre?“ „Wir drei können öfter etwas zusammen unternehmen, trainieren oder einfach nur reden. Ganz langsam, sodass niemand sich zu etwas gezwungen fühlt. Hier in Konoha und zuhause in Kumo, bis wir alle bereit sind für den nächsten Schritt. Wäre das in Ordnung für dich?“ „Mh, ja, ich glaube das kann ich machen.“ lächelte sie wieder etwas fröhlicher. „Sehr gut, dann lass uns jetzt zurück zur Unterkunft gehen und über dein Training und etwas anderes, sehr Wichtiges reden.“ lächelte Naruto aufmunternd. Tsukihime nickte. „Da wäre sowieso etwas, dass ich dir sagen wollte…“ zögerte sie. Naruto grinste und legte eine Hand auf ihren Kopf… „Ich weiß schon was! Ich bin wirklich gespannt, wie du dein Kekkei Touta entdeckt hast!“ …und wuselte ihr kräftig durchs Haar. Ihr blieb der Mund offen stehen. „Mein was? Woher…?“ Mit großen Augen starrte sie den grinsenden Blonden an. „Oh, okay. Dann beeilen wir uns!“ rief sie aufgeregt und sprang vom Tisch auf, ohne auf ihr zerwühltes Haar zu achten. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie ihr neues Jutsu sogar vor ihm hatte verbergen können. Außerdem interessierte es sie brennend, woher er wusste, dass es en Kekkei Touta war. Da sie begann auf der Stelle zu hüpfen, setzte Naruto schnell seine Maske auf, beglich bei Ayame die Rechnung und machte sich mit Tsukihime auf den Weg zur Unterkunft.  Er hätte Konohamaru gerne gegrüßt, aber dieser war schon weg. Die beiden Kumo-Nin hatten sich wohl länger unterhalten als gedacht.   --   Bei der Unterkunft angekommen, begrüßten die beiden zuerst die anderen Kumo-Nin im Gemeinschaftsraum. So wie es aussah waren alle Kumo-Genin aus dem Krankenhaus entlassen worden. Tsukihime wollte ihr Training und Kekkei Touta dort besprechen, aber der Blonde verneinte dies. Etwas verwirrt folgte Tsukihime ihm daher in sein Zimmer und ließ ebenso verwirrte Kollegen und Freunde zurück. „Was heckt er jetzt schon wieder aus? Irgendein super spezielles Training?“ fragte Tamira. „Das sollte er auch mit mir besprechen!“ empörte sie sich. Sheila aber legte ihr eine Hand auf die Schulter als sie den beiden folgen wollte. „Ich habe Naruto lange nicht mehr so ernst gesehen, wenn es um Tsukihimes Training ging. Irgendwas ist anders, im Turm bei ihrem Kampf hat ihn auch schon was gestört.“ erzählte sie. Tamira legte den Kopf schief. „Trotzdem, in erster Linie ist sie meine Schülerin.“ „Lass‘ die zwei bessa‘ mal. Das is‘ eher ‘n Familiending. Er wird‘ dich schon einweihn.“ meinte Takuya nachdenklich. Naruto hatte bei ihrem Ausflug neulich Takuya gegenüber sowas in der Art angedeutet. Tamira sah etwas skeptisch aus, aber vertraute ihrem Bruder, wenn er sagte es sei eine Familienangelegenheit. Deswegen war sie aber nicht weniger neugierig.   --   In seinem Zimmer errichtete Naruto eine stärkere Barriere als im Restaurant und Tsukihime begriff, dass es wirklich ernst war, was Naruto mit ihr besprechen wollte. Gespannt setzte sie sich auf ein Kissen und sah ihn abwartend an. „Zuerst einmal, dein Jutsu habe ich im Turm das erste Mal gesehen, du Heimlichtuerin.“ rügte er sie spielerisch mit anklagendem Finger, wurde aber schnell ernst. „Ich wusste allerdings nicht genau was es war, bis ich mich an den Beruf deiner Mutter erinnert habe.“ Tsukihime grinste erwischt. „Ich hab mal eine ihrer Glas-Skulpturen in der Hand gehalten und ein ganz schwaches Chakra gespürt.“ sagte sie ertappt, schüttelte aber gleich den Kopf. „Nein, eigentlich war es Hinoouka[1] und ich habe einfach aus Neugier dann mein eigenes Chakra fließen lassen. Plötzlich hat sich die Figur verändert.“ Naruto nickte. „So war das also. Ich nehme an du hast danach experimentiert, bis du selber Glas herstellen konntest?“ Sie nickte. „Aber ich weiß noch immer nicht wie. Ich wollte die überraschen, aber beim Kampf habe ich gemerkt, dass es schwieriger ist als ich dachte. Kannst du mir helfen? Du hast ja auch gleich gewusst, dass es ein Kekkek Touta ist.“ „Ich habe vermutet, dass es ein Kekkei Touta, also ein Erbe aus drei Elementen ist, da keine Kombination von 2 Elementen wirklich Sinn ergab.“ erklärte Naruto und griff in seine Tasche. „Die Bestätigung erhielt ich allerdings von der Person, die ich heute im Wald getroffen habe und die mir diese Schriftrolle gegeben hat. Darin steht alles was deine Mutter über das Erbe wusste.“ Zum wiederholten Male an diesem Tag wurden ihre Augen Tellergroß. „Meine Mutter hat diese Schriftrolle geschrieben?“ fragte sie mit zitternder Stimme. „Aber wer… wer hat dir diese Schriftrolle gegeben?“ „Dein leiblicher Vater…“ ließ er die Bombe platzen. Tsukihime stockte der Atemn und dann begann sie immer schneller nach Luft zu schnappen. Sofort nahm Naruto sie in den Arm  evor sie zu stark zu hyperventilieren anfing. „Shh, alles ist gut. Tief durchatmen, Kleines, ein, aus und nochmal. Ein. Aus.“ Sobald sie sich beruhigt hatte, sah er ihr ins Gesicht und war nicht überrascht dort Tränen zu sehen. „Du… du hast ihn getroffen…wer…wie ist er…warum…warum kommt er nicht…?“ stotterte sie weinend und vergrub ihr Gesicht in Narutos Schulter. Tsukihime mussten gerade tausend Fragen im Kopf herum schwirren. Alle konnte er ihr vermutlich nicht beantworten, aber doch ein paar. „Er hat dich wann immer er konnte aus der Ferne beobachtet, deswegen wusste er auch, dass du das Erbe deiner Mutter bald erhalten wirst. Er wusste aber auch nicht, dass du es längst trainierst. Er ist extra wegen dir nach Konoha gekommen und mich zu treffen und mir diese Schriftrolle zu geben.“ fing er an zu erzählen. „Aber er hat Angst, dass du ihn ablehnst, wenn du erfährst wer er ist. Er ist schon lange auf sich allein gestellt und weiß deswegen nicht wie er mit dir reden kann. Dein Vater ist ein guter Mensch, aber das sehen die meisten nicht. Sie sehen nur die Oberfläche dessen, was er getan hat uns wessen er beschuldigt wird.“ „Beschuldigt wird?“ schniefte sie. „Was hat er getan?“ Naruto presste die Lippen zusammen, dann seufzte er. „Er hat sein Dorf vor einem Staatsstreich beschützt, aber die Ältesten haben ihn betrogen. Obwohl er auf ihren Befehl hin einen ganzen Clan getötet hat, haben sie ihn öffentlich denunziert und zum S-Rang Nuke-Nin verurteilt.“ „Wie schrecklich!“ hauchte Tsukihime. Sie konnte an Naruto’s Gesicht sehen, dass da noch mehr war und sie war sich nicht sicher ob sie es wissen wollte. Der Blonde erkannte das ebenfalls, also drückte er sich nochmal fest und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Den Rest erzähle ich dir ein andermal, versprochen.“ Sie nickte verstehend und dankbar. „Jedenfalls ist er noch in der Nähe, im Wald vor Konoha, bis zum Beginn der 3. Prüfung, falls ich noch Fragen haben sollte. Ich werde mich also noch mindestens einmal mit ihm treffen. Bis dahin hast du Zeit zu überlegen, ob du mitkommen möchtest oder nicht.“ „Ich…!“ wollte sie gleich protestieren, aber Naruto unterbrach sie sanft. „Denk darüber nach, Tsukihime. Du hast heute viel erfahren und somit einiges zu verarbeiten. Nimm dir etwas Zeit deine Gedanken zu ordnen, morgen reden wir dann gemeinsam mit den anderen übers Training. Du musst schließlich lernen wie genau die 3 Elemente deines Kekkei Touta zusammenarbeiten.“ Das Mädchen nickte, wischte sich die Augen trocken und gemeinsam gingen sie dann wieder zu den anderen. Verständlicherweise waren alle gleich besorgt, warum Tsukihime so aussah als ob sie geweint hatte, Naruto bat sie alle aber um etwas Geduld bis Tsukihime sich wieder gefangen hatte. Verständnisvoll, aber trotzdem etwas besorgt, akzeptierten sie das. Statt nachzubohren, beschlossen die Genin daher Sara zu helfen ihre Schätze zu verarbeiten. Selbst wenn Sara nicht verletzt wäre, hätte sie sicher Schwierigkeiten gehabt, alles rechtzeitig zu verarbeiten und das hätte sie schwer enttäuscht. Das wollten ihre Freunde natürlich nicht.   Wie Naruto vermutet hatte, grübelte Tsukihime vor sich hin. Ihr Gesichtsausdruck wechselte dabei zwischen hundert Emotionen, von traurig bis wütend. Sie war eindeutig unentschlossen und im Moment verständlicherweise völlig überfordert mit der Situation. Naruto war sich sicher, dass sie ihre Entscheidung demnach nicht heute oder in den nächsten Tagen treffen würde. Er hoffte aber aufrichtig, dass sie noch rechtzeitig zu einer Entscheidung kommen würde ob sie Itachi vor der 3. Prüfung treffen wollte oder nicht. Denn es war die letzte Chance, danach wäre es zu spät… Egal wie sie entschied, Naruto musste den Uchiha auf jeden Fall noch einmal aufsuchen. Denn er war sicher, dass Tsukihime nicht nur ein Erbe ihrer Mutter in sich trug, sondern auch eines ihres Vater. Ein Erbe, welches der Wolf vor neun Jahren anzapfen konnte und welches ihn noch totbringender gemacht hatte. Innerlich seufzte Naruto. Er hatte sich ein äußert schwieriges Mädchen zur Tochter ausgewählt…   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)