Glimpse von AraniShadon ([Karyu & Zero] [MC] [Singlework]) ================================================================================ Kapitel 1: Caress ----------------- Arani Shadon presents Glimpse Band: D'espairsRay Pairing: Karyu/Zero Genre: OOC, Fluff, Romance Disclaimer: Ich erhebe keinerlei Rechte an den hier dargestellten Personen, denn diese gehören (so hoffe ich doch) nur sich selbst, wenn ich versuchen würde Profit mit meinem Geschrieben zu machen, dann würde mir das Label, unter dem D'espairsRay unter Vertrag stehen, Anwälte auf den Hals hetzen, die ohnehin alles an Geld verschlingen würde, dass ich erwirtschaften könnte, also lass ich es von vornherein sein. Dies ist eine Story von Fans für Fans. Anmerkung: Ohne Beta – Korrektur, Fehler dürfen behalten und bei Ebay versteigert werden. Caress Dem Bassisten von D'espairsRay war nicht ganz klar, wie er es geschafft hatte seine Wohnung zu erreichen, die Fahrt vom Flughafen war eine Trance, die Treppen in das vierte Geschoss unter dem Dach eine kaum zu nehmende Hürde gewesen. Seine Tasche hatte der Langhaarige im Flur auf den Boden sinken lassen, dann bis zu seiner Haustür hinter sich her geschleift, anschließend nur noch über die Schwelle gezogen und vergessen – wenn er Lust hatte, würde er sich darum kümmern, wenn er ausgeschlafen hatte, in zwölf oder auch vierzehn Stunden. Die Augen geschlossen, schälte er sich aus seinem langen Ledermantel, hängte diesen auf, wenn auch nicht so akkurat, wie es sonst seine Gewohnheit war, die schweren Stiefel hingegen blieben im Wege stehen. Die Liste seiner Prioritäten war einfach... etwas essen, das Badezimmer und das Bett, wobei Zero erstes ausfallen lassen musste... er hatte vergessen, dass er vor ihrer fast dreimonatigen Tour alles verbraucht hatte, was nun schnell hätte zubereitet werden können. Aber das war auch egal... der Hunger des Dunkeläugigen war lang nicht so groß, wie sein Bedürfnis sich endlich einmal wieder gerade auszustrecken... und wenn er so darüber nachdachte, war seine Couch doch mehr als nur verlockend, lud ihn ein, sich auf die hellen Polster sinken zu lassen. Vielleicht ein paar Minuten... bis er die Kraft hatte, sich vollständig auszuziehen und den schier endlosen Weg in sein Schlafzimmer zu schaffen. Ein genussvoller Laut entfloh den Lippen des Musikers, als er seinen Kopf auf die Lehne legte, nach hinten überstreckte, was ein schmerzhaftes Ziehen in seinem Nacken nach sich zog... Gott, er war verspannt, sein gesamter Körper schien in einem einzigen dumpfen Schmerz zu pulsieren, ohne dass er eine Quelle ausmachen konnte. Mit den Fingern massierte der junge Mann seine Nase, suchte ein wenig den Kopfschmerz zu lindern und über nichts nachzudenken... einfach nur einige Sekunden Ruhe, abschalten, bevor er seine persönlich gesetzte Liste abarbeiten würde. In seinem Dämmerzustand registrierte Zero ein wunderbar warmes Gefühl, das weich über ihm lag, sich mit seinen Bewegungen an seinen Körper schmiegte, seine bloß liegende Haut zärtlich und herrlich sanft streichelte. Ein wenig kuschelte er sich tiefer, wollte diesen Moment auskosten, sich gegen die weichen Kissen pressen, die selbst nach all der langen Zeit noch immer einen feinen Geruch trugen, den er unverkennbar als den seines Geliebten erkannte. Nur langsam sickerte es in den trägen Geist, dass etwas nicht stimmen konnte... der Bassist hatte keine Kissen auf seiner Couch und sie war härter, trotzdem brauchte es lange Minuten, bis Zero benommen die Lider heben, sich umblicken konnte. Sein Schlafzimmer war von dem warmen Licht der Kerzen geflutet, unzählige von ihnen, sie standen auf einem jeden seiner Schränke, dem Boden, einfach überall... dazwischen Blütenblätter... eine Geste so hoffnungslos romantisch, dass sie ihn zu Tränen rührte. „Bist du wieder bei mir?“ Sanft gesprochene Worte, die den Langhaarigen den Kopf drehen ließen, um zu Karyu zu blicken, welcher am Fußende des Bettes saß, ein warmes Lächeln auf den Zügen, derweil der Bassist damit beschäftigt war die Wirklichkeit zu greifen. „Wie bist du hier herein gekommen?“ Eine dumme Frage, wirklich, sein Geliebter beantwortete sie dennoch, lächelte dabei ein Stück weiter. „Vielleicht mit dem Schlüssel, den ich vor gut einem halben Jahr von dir bekommen habe?“ „Stimmt.“ Der Größere lachte leise, ein so anziehender Laut, dem der Ältere nie müde wurde, dann seufzte er genussvoll, die Finger des Anderen stahlen sich unter die Decke, streichelten langsam über seine Füße, massierten diese. „Wann bist du gekommen?“ Karyu summte mit einem unbestimmten Kopfschütteln, arbeitete sich liebevoll über die schmerzenden Fersen des Kleineren. „Das ist nicht wichtig... du bist erschöpft und für mich das einzige, das zählt.“ Zero schnaubte zärtlich, das klang ja gerade so, als wäre er der einzige gewesen, der eine strapaziöse Tour hinter sich gebracht hatte, sich fühlte, als hätte man seine Hülle einmal gewendet und das Innere heraus geschabt. „Du bist es nicht?“ Die Decke wurde von seinen Beinen geschoben, deren linkes der Braunäugige auf die stumme Führung seines Freundes hin anwinkelte, damit dieser seine Waden erreichen konnte, doch zuvor legte der Kurzhaarige einen Kuss auf das Knie. „Nicht, wenn ich mich um dich kümmern kann.“ Der Bassist seufzte zufrieden, Karyu konnte fantastisch massieren, kannte all die Stellen, die besonders empfindlich waren, vermochte immer den richtigen Druck zu finden und außerdem waren seine Hände so wundervoll warm – er hatte vermisst, sie auf seinen Körper zu fühlen, sehnte sich nach sanftem Streicheln, den stundenlangen Erkundungen seines Geliebten, der es zu genießen schien, ihn immer wieder neu zu erkunden. „Und was hast du mit mir geplant?“ Seine Frage war von einem kleinen Gähnen begleitet, derweil er langsam blinzelte, schon wieder fast davon döste, doch seine Neugierde hielt den Dunkelhaarigen wach. Der Gitarrist ließ sich Zeit mit seiner Antwort, konzentrierte sich mit einem überlegenden Summen auf seine Arbeit, dann hoben sich die Lippen, schien der Blonde für sich selbst zu lächeln. „Zunächst werde ich dich ins Wohnzimmer tragen, dann werde ich dich mit meinem Gekochten verwöhnen, später, wenn du dann satt und zufrieden bist, bekommst du einen Wein. Danach werde ich dich - oder mit dir - baden und dann werde ich dich massieren, bis du zu Butter unter meinen Fingern wirst und mir die gesamte restliche Nacht zu Füßen liegst, während ich dich liebe.“ Ein leises Stöhnen brach sich aus der Kehle des Älteren, die Finger seines Freundes waren bis zu seinem Oberschenkel hinauf gewandert, strichen dort flüchtig über die samtweiche Haut. „Ich liebe es, wenn du so sprichst.“ Das Lächeln wandelte sich in ein Grinsen, als sich der Größere geschmeidig von dem Bett schob, sich stattdessen herunter beugte, um Zero hochzuheben. „Das weiß ich.“ Wieder schnaubte Zero leise, schlang seine Arme aber um den Anderen, der ihn mit sicheren Schritten in das Wohnzimmer brachte und als der Bassist samt seiner Decke auf dem Stuhl platziert war und das Essen vor sich sah, entschied dieser, dass selbst die qualvollsten Momente seines Lebens erträglich waren, solange er einen Partner wie den seinen hatte. End - Caress Kapitel 2: Glow --------------- Glow Band: D'espairsRay Pairing: Karyu/ Zero Genre: OOC, Fluff, Romance, slight touch of dark Disclaimer: Ich erhebe keinerlei Rechte an den hier dargestellten Personen, denn diese gehören (so hoffe ich doch) nur sich selbst, wenn ich versuchen würde Profit mit meinem Geschrieben zu machen, dann würde mir das Label, unter dem D'espairsRay unter Vertrag stehen, Anwälte auf den Hals hetzen, die ohnehin alles an Geld verschlingen würde, dass ich erwirtschaften könnte, also lass ich es von vornherein sein. Dies ist eine Story von Fans für Fans. Anmerkung: Ohne Beta – Korrektur, Fehler dürfen behalten und bei Ebay versteigert werden. //Flashback// Karyu behauptete zwar immer, er würde früh aufstehen können, doch wenn er schlief, dann tat er es wie ein Felsbrocken. Er lag unbewegt innerhalb der Kissen und Laken, ruhte so tief, dass es wohl möglich war, direkt neben ihm ein Konzert zu spielen, ohne dass es diesen aus seinem Schlummer riss. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde der Gitarrist es in seine Träume einbinden und - ganz der Perfektionist, der er war – in kleine Fragmente selektieren, bis er jede Note einzeln lesen konnte. In einem Resultat dessen, würde er anschließend probieren, es seinem Vorstellungen entsprechend zu formen, damit es letzten Endes ohne einen Fehler aufwartete. Ein sanftes, kaum zu erkennendes Lächeln lag auf den Zügen des Bassisten, als sich dieser auf die Seite drehte, um den Größeren zu beobachten, wobei er sich auf einem Ellenbogen stützte, die Wange in die Innenfläche seiner Hand gelegt. Sein langes Haar wurde auf diese Weise dazwischen gefangen, rahmte nun sein weiches Gesicht, welches nur noch flüchtig von dem silbrigen Morgengrau berührt wurde. Zero wartete, von einer zärtlichen Ruhe erfüllt, aufmerksam und entspannt zugleich, ein Widerspruch, doch der Braunhaarige war voll von diesen, sie machten ihn aus. Deswegen hinterfragte auch niemand, weswegen er auf den Sonnenaufgang, das zarte Licht eines neuen Tages wartete und darauf, dass es sich behutsam in diesen Raum stahl, um dann – einem neugierigem Kind gleich – zu dem Bett hinüber zu schleichen, auf welches es hinauf hüpfen würde, damit es über den halb entblößten Körper Karyus streicheln konnte. Kurz nur richtete sich Zeros Blick auf die großen Fenster, der Himmel zeigte sich bereits jetzt schon in einen strahlend tiefem Blau, versprach hohe Temperaturen und einen weiteren atemberaubenden Sommertag, die am Ozean seit jeher schöner und klarer wirkten, als in einer Großstadt. Sie würden wohl schwimmen gehen, sollte sich der Gitarrist dazu entscheiden, aus dem Reich der Schlafenden empor zu steigen, doch für den Augenblick war Zero mit dem Moment glücklich wie er war... der Ältere hatte so wenig Gelegenheiten seinen Geliebten in dieser Art zu betrachten und dessen Züge für sich zu studieren, in seiner Erinnerung festzuhalten. Sie veränderten sich ständig in ihrem Äußeren, zu einem Teil wohl eine unausweichliche Folge in ihrem Leben als Musiker, denn nur so blieben sie interessant, gerade in einem Land in dem das Aussehen einen wesentlichen Charakterzug einer Band ausmachte, aber vor allem sein Freund schien sich immer wieder neu zu definieren wollen. Zero selbst fühlte sich mit seinen langen, natürlich gewellten Haar sehr wohl – was auch daran lag, das sein Geliebter keine Gelegenheit ausließ, ihm zu zeigen, wie sehr er es mochte – Karyu hingegen, hatte die Länge seiner blonden Strähnen erneut verändert, zuvor reichten ihm bis über die Schultern hinweg, doch nun waren sie kürzer und dunkler, geflochtene Extensions ersetzen, was abgeschnitten worden war und gaben seiner hochgewachsenen Gestalt eine weitere, feminine, Note. Ein weiteres Detail dieses konstanten Wandels waren die Kontaklinsen, seit den letzten Auftritten war der Größere in die stechend Eisblauen verliebt, doch der Bassist hatte ihn bereits mit allen möglichen Farben gesehen, auch wenn er das warme, dunkle Braun am meisten schätze, denn dann konnte sich der Andere nicht mehr vor ihm verbergen, fielen die Masken. Einige von ihnen hatten es auch Zero angetan, da sie die Aura des Größeren unterstützen, Andere wieder waren nicht sein Fall, doch wenn man ihm nun plötzlich fragen würde, welche von ihnen er favorisierte, würde er sich wohl nicht zwischen Violett, Grün und diesen Eisblau entscheiden können, diese drei Farben verband er schlicht mit Karyu, selbst wenn er nicht genau greifen konnte, warum dem so war. Ihre Kleidung auf der Bühne war mit den Jahren schlichter geworden, ein wenig bequemer, ohne dabei an ihrer Eleganz zu verlieren, auch wenn Zero nach wie vor stark dem Leder und Lack verfallen war, er mochte diese Materialien, sie fühlten sich gut auf seiner Haut an. Aber er wich hier gerade von Thema ab und derweil er behutsam einen Finger über die nackte Schulter des Jüngeren gleiten ließ, dachte er über Tsukasa nach, dieser trug oftmals eine einfache Kombination aus engen Shirt und Hose und vermochte dennoch wie ein Gott durch den Raum zu schreiten, ganz ähnlich war es bei ihrem Vocal, welcher auch in einem Kartoffelsack gut aussehen würde. Mit einem weichen Schmunzeln spann der Bassist diesen Gedanken weiter und kam zu dem Schluss das der Schwarzhaarige wohl darauf bestehen würde, das schlichte Beige einzufärben, bevor er in Betracht zog, es überzustreifen. Unterstützend zu ihrer Kleidung verwendeten sie Schmuckstücke, wenig, im Vergleich mit anderen Musikern ihrer Szene, oftmals nur eine einzige Kette, ein Ring, in welchen meist eine tiefere Bedeutung streckte, schlicht weil es ein Geschenk gewesen war, oder aber etwas, dass aus den eigenen Gedanken heraus erschaffen wurde. Sein Geliebter trug zusätzlich immer etwas um den Hals, ein Tuch, Schal oder ein breites Lederband, ein Detail, welches Zero als unglaublich anziehend empfand, die tieferen Gründe hierfür waren allerdings wenig modisch bedingt. Seine Augen verdunkelten sich in wiederempfundener Angst, derweil er sacht seine freie Hand ausstreckte, um die Fingerspitzen sanft auf die Kehle seines Geliebten zu legen, dann sehr, sehr vorsichtig über die feine Narbe zu fahren, die Karyu dort trug und welche sich gute vier Zentimeter, senkrecht verlaufend, von der blassen Haut abhob. Es war eine so winzige Spur nun... die letzte, weiße Erinnerung an Nächte voll von Alpträumen, Erschöpfung und Hilflosigkeit und wenn Zero wagte daran zurückzudenken, verengte sich sofort sein Hals, kehrten Bilder wieder, die er vergessen wollte und es nicht konnte. //Der Bassist war müde, extrem abgekämpft von einem langen Interview und anschließendem Photoshoot, das nur seine eigene Person erfordert hatte, so etwas geschah nicht oft, zumal er ohnehin nicht gerne ohne die Anderen war, denn unter diesem Umständen lag die Aufmerksamkeit zu jeder Zeit auf ihm und das machte es oftmals schwer, die Maske zu halten, die er vor Fremden wahrte. Unter diese drückenden Empfindungen mischte sich leise, beginnende Sorge, derweil er in ein Taxi stieg, welches ihn zu ihrem gemeinsamen Apartment bringen würde. Karyu reagierte weder auf das Handy, noch auf den Festnetzanschluss, nicht unbedingt ungewöhnlich, dennoch stimmte es ihn unruhig und es frustrierte ihn, Zero hatte die Stimme seines Partners hören wollen, als er da auf der unbequemen Couch in einer dunklen Lagerhalle saß, sich allein fühlte. Der gesamte Wohnblock war von dem Mantel der Finsternis umhüllt, nicht hinter einem der Fenster konnte der Langhaarige ein schwaches Licht ausmachen und selbst wenn er sich sagte, dass auch dies durchaus möglich war, kroch die Furcht in seinen Magen, nistete sich dort mit einem klammen Gefühl ein. In ihre Etage zu gelangen wurde mit jeder Stufe schwerer, die Gedanken des Braunäugigen hüpften umher, ohne ein wirkliches Ziel, doch jedes stellte ein schlimmeres Szenario dar. Zero zögerte, bevor er den Schlüssel der Wohnungtür herum drehte, unüberrascht, dass auch die große Wohnung in Dunkelheit lag, begleitet von einer Stille, die so schwer war, dass es sich anfühlte, als würde sich sich einem eisernen Band gleich um seine Brust schnüren. Trotzdem schallt sich der Musiker innerlich, es war durchaus möglich, dass sein Partner einfach spazieren gegangen war, oder etwas gebraucht hatte, eventuell gab es auch einen Termin, der plötzlich aufgetaucht war und den der Kurzhaarige nicht weiter aufschieben konnte. Ein sanfter Ruf löste sich dennoch von seinen Lippen, die stille, verbliebene Hoffnung, dass der Jüngere einfach nur ihm Wohnzimmer eingeschlafen war. Doch nichts, der große Raum lag verlassen vor ihm, die Konturen eines Körpers hätten sich auf dem hellen Sofa sofort abgezeichnet und so stellte der Bassist nur seine Tasche ab, wanderte dann langsam in den nächsten Raum hinüber, währenddessen die Unruhe und Furcht in ihm eskalierte. Ihre Küche war niemals vollständig finster, Karyu mochte indirektes Licht und so hatten sie auf seinen Wunsch entlang der Hängeschränke sanft schimmernde Dioden einbauen lassen, die das Zimmer in ein kühles Licht hüllten und dem Größeren in der Nacht als eine Orientierungshilfe dienten. Mit einer Hand griff er nach dem Türrahmen, musste sich halten, als er das Ausmaß an Chaos erblickte, Schranktüren waren geöffnet, das Wasser nicht vollständig abgestellt und ihre Geschirrtücher auf dem Boden verteilt, Dazwischen lagen Glasscherben, größere Stücke und winzige Splitter, in welchen sich das Blau brach, Zero auf sadistische Art und Weise entgegen grinsten, als wollten sie ihm sagen, dass sie wussten was geschehen war, währenddessen er nach Atem rang und seine Augen nicht abwenden konnte. Angst explodierte mit einem hämischen Lachen, kostete Zero einige, lange Sekunden sein Gleichgewicht, bevor er herumwirbeln und zurück in das Wohnzimmer preschen konnte, Karyus Namen auf den Lippen, ein Laut, der einem panischen Ruf gleich kam. Nun erst erkannte der Braunhaarige, dass auch in dem weiträumigen Wohnraum Unordnung herrschte, noch mehr zerbrochen war, doch der Langhaarige kümmerte sich einen Dreck darum, rannte weiter, über den Flur in das Arbeitszimmer, ihren Schlafraum... letzten Endes fand er seinen Freund im Bad auf dem Boden. Karyu lag auf dem Bauch, dass Gesicht ihm abgewandt, ein Arm schmerzhaft nach hinten verdreht, den zweiten konnte der Bassist zunächst nicht entdecken, erst, als er neben dem Größeren auf die Knie gefallen war, fand er ihn. Sein Geliebter hielt mit ihm ein Handtuch umklammert, dass gegen seinen Hals ruhte, so fest, dass er es selbst in seiner Bewusstlosigkeit nicht losgelassen hatte und während Zero nach seinem Handy griff, um einen Krankenwagen zu alarmieren, wurde sein Name gerufen - Hizumi. Es dauerte, bis der Braunäugige begriff, wer da nun bei ihm war, selbst wenn es ihm vollkommen rätselhaft erschien, was ihr Vocal mit einem Mal hier tat, aber in seinem derzeitigen Zustand hatte er nicht die Kraft darüber nachzudenken, es mochten Engel gewesen sein, die dem Dunkelhaarigen hier her geführt hatten, die Gründe waren ihm gleich. Zero konnte dem Anderen nicht zu antworten, starrte stattdessen hilflos auf den Eingang zu Bad, die freien Finger seines Geliebten mit den seinen umschlossen, so fest, dass er Karyu sicher weh tat, aber er konnte es nicht verhindern, selbst als er sah, dass die Kuppen weiß wurden. Erst Hizumi - welcher die Situation innerhalb eines Herzschlages begriffen hatte – brachte den Langhaarigen dazu, loszulassen, damit es möglich sein würde, den Größeren vorsichtig in eine stabile Seitenlage zu bringen, damit dieser nicht an möglichen Erbrochenem erstickte. Durch die Veränderung der Position, entfernte der Sänger auch das Handtuch, welches durch und durch von Blut besudelt schien, offenbarte den Hals des Bewusstlosen und der Bassist brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er es war, der geschrien hatte und gegen ihren Vocal gekippt war, keuchend nach Luft schnappte und noch länger dauerte es, bis er verstand, dass Hizumi ihn anherrschte, er sich zusammen reißen musste.// Zero bebte ob dieser Bilder gequält, zwang sich mit einem Ruck in die Realität des Morgens zurückzukehren, bevor er zu weinen begann, wissend, dass sich Karyu Vorwürfe machen würde, wenn dieser die Tränen sah, es war jedes einzelne Mal so gewesen und es zerstörte den Braunäugigen, diesen Kummer in den Tiefen seines Partners zu sehen. Warmer Wind stahl sich durch die leicht geöffnete Tür, welche zur Veranda hinaus führte, strich zärtlich über die entblößte Haut ihrer Körper und der Bassist beobachtete, wie sein Geliebter zitterte, sich tiefer in die Laken presste, aber nicht erwachte. Erneut wanderte sein Blick zu der unscheinbaren Narbe, derweil er zuließ, dass die Erinnerung ihn wieder einnehmen würde, wenn auch nicht so tief wie zuvor, in den Nächten, in denen er das Blaulicht sah, die Sirenen hörte. //Wann war der Krankenwagen gekommen? Was war weiter geschehen? Wieso saß er nun hier, hielt diesen Becher umklammert? Der Braunhaarige vermochte es nicht zu sagen, der Fokus seiner Gedanken wurde schwächer und stärker, glich den Wellen eines tosenden Ozeans, Licht flackerte immer wieder in seinem Sichtfeld, sodass es ihm unmöglich war, abzuschätzen, wie viel Helligkeit seine Umgebung überhaupt spendete. Dazwischen immer wieder kurze, harsche Rückblicke aus ihrer gemeinsamen Wohnung, doch ohne einen Zusammenhang. Karyu. Blut. Ein Strauß Rosen und eine Kette. Ein Gewitter. Blut und ein Schrei. Wieder Karyu, dieses Mal mit seiner Gitarre. Ihre Küche, all das Chaos. Hizumi, der Notarzt. Ein verworrenes Spiel aus Stimmen und Musik. Das Glas. Bei den Göttern, das Stück, welches senkrecht in der Kehle seines Geliebten steckte, blutverschmiert, hässlich und dennoch erkannte es Zero ohne einen jeden Zweifel wieder – er selbst hatte diesen Kelch geschenkt. Ein gequälter Laut brach sich, ein Stöhnen und Jammern in einem, dann fehlte ihm die Luft zum atmen. Verzweifelt suchte der Bassist das Brennen in seinen Lungen zu mildern, dem Schwindel entgegen zu wirkten, der ihn zusammen mit dieser entsetzlichen Kälte erfasste, ohne Erfolg. Er fühlte dass seine Gott verdammten Wangen nass wurden, aber er konnte nichts machen, sein Blickfeld wurde kleiner und kleiner und – verflucht noch mal – er würde Karyu nicht mehr sehen können, nicht bei ihm sein! „Zero. Atme.“ Hände legten sich warm und fest auf seine Schultern, zwangen ihn in eine aufrechte Position und dazu, in die Augen des Drummers zu blicken, der sie seinen intensiv an sich hielt, bis der Braunhaarige ruhiger wurde. Tsukasa musste die Veränderung erkannt haben, denn nach einigen Sekunden zog ihn dieser an seinen Oberkörper heran, schirmte ihn von der Umgebung und den schrecklichen Geräuschen ab, die konstant auf ihn einprallten. „Was... was tust du hier?“ „Hizumi wollte, dass jemand bei dir ist solange er noch einmal zurück fährt und Ordnung macht. Er sagte, wenn er weiter hier sitzen muss, wird er durchdrehen. Er wird auch allen Anderen Bescheid geben, die von dieser Sache erfahren müssen.“ Zero nickte leicht, sein Kopf war schwer, schien gegen seinen Willen nach vorne zu kippen, weswegen ihn Tuskasa erneut an den Schultern hielt, auf das Bett nieder führte, welches dem Braunhaarigen zuvor nicht einmal aufgefallen war. „Möchtest du schlafen?“ Der Liegende schüttelte schwach mit dem Kopf, Ruhen würde bedeuten sich etwas geben zu lassen und dann würde er nicht zu sich kommen, wenn sie erfuhren, wie es um Karyu stand. Der Drummer nickte leicht, strich ihm behutsam über die Wangen, ohne Zweifel, um die Tränen davon zu wischen, bevor er sich auf dem Stuhl nieder ließ, die Atme vor der Brust verschränkte und wie auch Zero schlicht wartete.// Ihr Vocal war später ebenfalls zu ihnen gestoßen, das Gesicht schneeweiß und eingefallen, doch fester in den Bewegungen als je zuvor, der Kiefer in einer harten Linie zusammengepresst, derweil er ihnen detailliert erzählte, was er genau in der Wohnung vorgefunden hatte. Aus Umständen, die nur Karyu ihnen würde sagen können, schien der Gitarrist in der Küche gestürzt zu sein, wobei er den Kelch gehalten habe musste, oder zumindest in dem Begriff war, sich diesen zu nehmen und in dem Versuch den Sturz abzufangen, hatte er wohl die Türen geöffnet und die Arbeitsfläche abgeräumt. Letzten Endes hatte dies den Unfall aber nicht verhindern können, der Größere musste wohl geradewegs in die Scherben gefallen sein, deswegen auch all das Blut an den Händen, durch welches man die Schnitte zuvor nicht gesehen hatte. In der Realisierung, dass er verwundet war und in einem Zustand des Schocks, war es Karyus einziges Ziel gewesen etwas zu finden, mit dem er das Blut stoppen konnte... Hizumi hatte dem Langhaarigen in jener Nacht erzählt, dass das Apartment im Licht einem Schlachtfeld gleich kam, der Jüngere musste allein nach seinem Gefühl irgendwo hin gestolpert sein. //Sein Geliebter sah so herzzerreißend zerbrechlich aus, blass und unbewegt inmitten dieser unzähligen Maschinen und dem tristen Weiß der Wände, gegen welches die Verbände geradezu grell abstachen. Beide Hände waren vollständig umwickelt, ebenso die Unterarme und der Hals, von diesem vermochte der Bassist seinen Blick kaum zu lösen, als würde er erwarten, dass jeden Moment erneut das Blut hervorbrechen würde. Der Herzschlag war so unendlich langsam, doch die leisen Worte des Arztes teilten ihm mit, dass dies normal war, auch wenn für Zero an der jetzigen Situation überhaupt und rein gar nichts normal war. Derzeit befand sich der Gitarrist in einer tiefen Bewusstlosigkeit, ausgelöst durch seinen eigenen Leib und die Operation, welche der Schwarzhaarige Mann auf der anderen Seite des Raumes erklärte und dem der Langhaarige nicht folgen konnte – Hizumi oder Tsukasa würden es können und ihm sagen, wenn er den Drang einfach niederzusinken bekämpft hatte. Die einzigen Fetzen die er griff waren erschütternd genug, denn sie sagten ihm mehr als alles andere, wie nah Karyu an dem Punkt gewesen war, sein Leben zu verlieren... einige Minuten später und er wäre verblutet, eine andere Reaktion seines Geliebten innerhalb seines Schocks, ein weiter Sturz und die Kehle hätte weiter und irreparabel verletzt werden können. Auch so stand es in Frage, ob der Kurzhaarige überhaupt Reden würde können, wenn die Wunde begann zu heilen. Es stand in Frage ob er seine Finger wieder richtig benutzen würde können. Es war nicht einmal sicher, ob Karyu seine Arbeit – sein Leben! - würde aufgeben müssen.// Zero unterdrückte ein Schluchzen, derweil er zärtlich eine der schmalen Hände umschloss, die sich sofort leicht um seine eigene krümmten, legte einen weichen Kuss auf die Knöchel und hielt sie dann gegen seine Wange, während er die letzten Bilder zurück an diesen dunklen Ort in seinem Herzen drängte, dorthin wo er sie zumindest nicht mehr sah. Er erinnerte sich, dass der Moment, in welchen Karyu an diesem Sommermorgen im Krankenhaus die Augen geöffnet hatte, von einer solch unbeschreiblichen Intensität war, dass es ihm selbst nun die Brust verengte und vielleicht war dies der Grund, weswegen sie sich alle beide so sehr mit dem Sonnenaufgang verbunden fühlten. Sein Freund hatte ihm an diesem Tag mit zittrigen Fingern geschrieben, dass er sich fühlte, als wäre ein Stück von ihm neugeboren. Mit einem weiteren Blick aus dem Fenster beobachtete Zero die Wellen des ruhigen Ozeans, die sich langsam an den Strand heran schoben, sich dort brachen, währenddessen sich die aufgehende Sonne in ihnen spiegelte und mit einem Mal war das blaue Wasser entflammt, glitzerte einem Heer an Rubinen gleich, in welches sich flüssiges Gold mischte, Schaumkronen mit Diamanten besetzte. Schon allein dieses Schauspiel hätte der Braunhaarige ewig betrachten können, doch löste er sich, um seinen Blick auf seinen Geliebten zu legen, welcher neben ihm ruhte und dessen Körper von den ersten und zartesten aller Sonnenstrahlen berührt wurde. Dunkles Haar leuchtete in Facetten die so weit rangierten, dass der Bassist sie nicht einmal annähernd beschreiben konnte, weiße ebene Haut schien zu glühen, als würde eine Schicht silbriges Pulver auf ihr liegen, Schatten flossen in die sanften Formen und Kurven dieses so anziehenden Leibes. Gott, er könnte Karyu wirklich ohne Unterbrechung betrachten und als sich die Lieder verschlafen über den braunen Augen hoben, legte sich ein liebevolles Lächeln auf seine Lippen, derweil er sich nach vorne beugte und einen leichten, kaum zu fühlenden Kuss auf die Narbe legte. „Guten Morgen.“ End - Glow Kapitel 3: Sonata ----------------- Arani Shadon Sonata Band: D'espairsRay Pairing: Karyu/Zero Genre: ooc, romance, sad Disclaimer: Ich erhebe keinerlei Rechte an den hier dargestellten Personen, denn diese gehören (so hoffe ich doch) nur sich selbst, wenn ich versuchen würde Profit mit meinem Geschrieben zu machen, dann würde mir SwordRecords Anwälte auf den Hals hetzen, die ohnehin alles an Geld verschlingen würde, dass ich erwirtschaften könnte, also lass ich es von vornherein sein. Dies ist eine Story von Fans für Fans. Alle Rechtschreibfehler können behalten und auf Ebay versteigert werden. And as always r&r are love. ^^ ~~~~~ Zero war wie fest gefroren. Er stand außerhalb ihres Apartment in der rechten Hand seine Tasche, die er vor vier Tagen in aller Hektik und unter Tränen zusammengepackt hatte, in der Linken den Schlüssel, der nur seinen Weg in das Schloss finden musste. Trotzdem stand er hier, das Herz heftig schlagend in seinem Hals, den Magen voll von unwillkommenen Schmetterlingen, die ihm mehr Übelkeit als alles andere bescherten. Vorhin, als er angekommen war, hatte er die Fenster hinauf gestarrt, doch in keinem von ihnen hatte er Licht gesehen, was aber nicht bedeuten musste, dass sein Geliebter nicht zu Hause war, vielleicht war diesem nur nach Dunkelheit gewesen, ein Gedanke, der sein schlechtes Gewissen nur noch weiter entfachte und der Bassist biss sich auf die Lippen, bewegte endlich die Hand mit dem Schlüssel. Die Tür öffnete sich leise, dahinter begrüßte ihn... Stille und ein schweres Schweigen, nicht ein Geräusch, nicht einmal die Katzen, die sonst immer nachsahen, wer nach Hause kam und zumeist auch gleich nach Aufmerksamkeit und Futter verlangten. Zero stellte seine Tasche direkt neben der Garderobe ab, entledigte sich seiner Schuhe, dann ging er sofort weiter, auch wenn seine Schritte am Ende des Flures zögernd wurden und er am Ende ganz stehen blieb, in den dunklen Wohnraum blickte, die Konturen nur erahnen konnte, weil das sonst so blendend helle und pulsierende Licht ihrer Stadt nicht hier her vor drang. Er sah, dass die bodenlangen, weißen Vorhänge weit geöffnet waren, die Balkontür ebenfalls, er sah, wie sich das Mondlicht in der Scheibe reflektierte, konnte das Windspiel seicht klingeln hören, sonst war es still, kein Anzeichen, dass sich sein Geliebter hier befand und er musste sich selbst anherrschen und zum gehen zwingen, damit er in die Atmosphäre eintauchte, die der Raum ausstrahlte. Sanft strichen seine Finger über die Lehne der ebenfalls hellen Couch, berührten etwas weiches, ein Pullover, Karyu musste ihn hier abgelegt haben. Er nahm das Kleidungstück, verbarg einen Moment das Gesicht darin, es roch so vertraut und fast meinte der Bassist noch die Wärme zu fühlen, die ihn immer umgab, wenn Karyu ihn in die Arme schloss. Mit dem Stück Stoff in den Händen ging er weiter, er würde es im Arbeitszimmer versuchen, dort verbarrikadierte sich sein Partner oftmals, wenn er aufgewühlt war oder sie sich – wie in der letzten Woche – heftig gestritten hatten. Aber auch dieser Raum war leer, selbst wenn Stapel an Papieren und der laufende PC, sowie die an der Pinnwand verteilten Notitzettel darauf schließen ließen, dass der Andere durchaus das Heil in seiner Arbeit gesucht hatte, Zero sah, dass die weiße Gitarre noch angeschlossen war, um die Noten direkt in den Laptop zu übertragen und auch die schwarze akustische Schwester stand gegen die kleine Couch gelehnt, neben welcher er nun stand, den Pullover ablegte. Ryotaro [0] war hier, lag in dem geöffneten Giattrenkoffer, füllte diesen nahezu aus, der große Kopf des schwarzen Katers lag auf dem Rand und das Tier blinzelte ihn ruhig an, machte sich aber nicht die Mühe, sich aus seinem selbsterkorenen Schlafgemach zu erheben. Elegant ließ sich der Langhaarige in die Knie sinken, strich seicht über das dichte, wunderbar weiche Fell, den Kopf dabei leicht auf die Seite gelegt. „Wo ist dein Herrchen, hm?“ Er bekam keine Antwort, Ryotaro gähnte nur, zeigte ihm sein wirkliche beeindruckendes Gebiss und der Hockende lächelte seicht, strich noch einmal über die Ohren, erhob sich dann. Die Tür lehnte Zero nur hinter sich an, als er das Zimmer wieder verließ, Bad und Schlafzimmer, welche gegenüber lagen, waren leer, so blieb nur noch ein Raum übrig und vor diesem verharrte der Ältere noch einmal, sehr viel länger als im Flur oder vor der Tür des Apartment. Schließlich holte er tief Luft, legte seine schlanken Finger an den Türgriff, drückte diesen unerträglich langsam nach unten, öffnete das Reich, dass oftmals ihnen beiden, aber eigentlich Karyu gehörte. Sanfte Klänge eines Klavier flohen aus dem Inneren, weich und so behutsam gespielt, jede einzelne Note mit Perfektion ausgeführt, Klang und Tiefe des Stückes so wundervoll und klar eingefangen, Zeros Lider schlossen sich von selbst, als er einfach nur einige Herzschläge zuhörte, er kannte dieses Stück, der Größere hatte es ihm schon so oft vorgespielt, er verband damit zärtliche Erinnerungen, Abende, die sie zu zweit miteinander geteilt hatten. Behutsam öffnete er die Tür zu dem schallgeschützen Raum weiter, es brannte kein Licht, aber Karyu hatte die dicken Stammkerzen entzündet, welche in den Ecken und auf den Regalen standen – sie zeichneten Schatten über die hellen Wände, brachen sich sich den Prismen, die in der Mitte des Zimmers hingen und erzählten Geschichten, als sie sich in den flachen Wasserschalen brachen, die hier ebenfalls standen und welche Tsukasa ihnen schlicht aber beeindruckend dekoriert hatte. Der Flügel selbst wurde nur ganz leicht von dem flammenden Licht gestreift, er stand vor dem Fenster, welches geschlossen war, wahrscheinlich ob der Uhrzeit, Karyu liebte es sonst, den Wind zu fühlen, wenn er spielte. [1] Sein Geliebter selbst hatte ihn nicht bemerkt, oder aber ignorierte ihn, der letzte der beiden Gedanken löste einen Stich von Schmerz in dem Bassisten aus, aber er verdrängte das Gefühl, zwang sich, nicht so negativ zu denken, trat ganz langsam in dem Raum hinein, schloss die Tür hinter sich, beobachtete den Kurzhaarigen einfach nur. Karyu wiegte sich mit der weichen Musik, die Augen geschlossen und das Gesicht von diesem intensiven, konzentrierten Ausdruck erfüllt, es war ... berauschend es zu sehen und gleichzeitig machte es ihn unendlich traurig, denn im Grunde lief sein Partner nur vor der Realität davon. Er wollte das sanfte Spiel unterbrechen, mehrmals öffneten sich seine Lippen, ohne das sich ein Ton von ihnen löste, am Ende fanden die Finger ihr Ende, blieben nur auf den Tasten liegen, ohne sie hinunter zu drücken. „Du bist zurück.“ Zero zuckte zusammen, als hätte Karyu ihn geohrfeigt, die Worte waren ruhig, nicht von Ärger oder Wut erfüllt... nur eine verlorene Resignation enthielten sie, so als ob der Braunhaarige einsam und allein, wie er gewesen war, eine Entscheidung gefällt hatte. Er wusste nicht, was er tun sollte, war wie fest gefroren an seinem Platz, er fühlte, wie seine Finger bebten, als sich die dunklen Augen des Gitarristen auf ihn legten, ihn nur stumm musterten, derweil sich das Zittern in seinen ganzen Leib ausweitete. Ganz am Ende – als er glaubte, er würde jeden Moment auf die Knie brechen – hob sich die Hand des Jüngeren in seine Richtung. „Willst du nicht herkommen?“ Seiner Kehle entschlüpfte ein wimmernder Laut, dann ging er zu Karyu hinüber, musste sich zwingen, nicht einfach in dessen Arme zu stürzen, sondern blieb vor diesem stehen, sah ihn einfach nur an und der Jüngere erwiderte es, der Ausdruck in den Augen der Welt entrückt und in sich gekehrt, dann schlossen sich die Finger ganz leicht um die seinen, zog Karyu an ihnen, damit er noch näher kam. „Möchtest du mir sagen, wo du die letzten Tage warst?“ Wieder musste der Bassist ein Schluchzen unterdrücken, die Tränen in seinen Augen weg drängen... der Andere sprach so vorsichtig, so unsicher mit ihm, schien zu befürchten, dass er sich bei dem nächsten falschen Wort einfach herum drehte und ging, wo er doch gerade erst hier her gekommen war. „Ich war in einem Hotel in Kyoto.“ Der Größere nickte seicht, blickte auf ihre Hände hinab, streichelte sanft über seine Finger und die Innenseite, wartete wohl, dass Zero weiter sprach, doch der Langhaarige war sich nicht sicher, was er sagen sollte, was Karyu von ihm hören wollte. Sie standen an einer solch gewaltigen Kluft, sein Geliebter auf der einen Seite und er selbst auf der Anderen und er hatte Angst, dass er sie vielleicht noch weiter auseinander trieb, während ihm sein Verstand gleichzeitig – und ziemlich unmissverständlich – darauf hinwies, dass es vielleicht sein Schweigen war, dass die ganze Angelegenheit noch viel schlimmer machte, als sie ohnehin schon war. „Ich habe mir die Tempel angesehen und nachgedacht, über mein Leben, unsere Band, uns beide... ich habe lange vor den Altar gestanden und gebetet, dann bin ich wieder ziellos umher geirrt.“ Er machte eine Pause, um eine Hand gegen die Wange des Gitarristen zu legen, langsam über diese zu streicheln. „Ich habe keine Lösung gefunden und auch keinen neuen Weg. Deswegen bin ich zurück gekommen... ich will mit dir reden, Karyu. Ich will, dass wir das hier gemeinsam schaffen.“ Hoffnungsvoll sah er dem Jüngeren ins Gesicht, der ihn verwundert anblickte, dann Tränen davon blinzelte und dennoch löste sich eine von ihnen, glitt lautlos über die Wange. „Du... willst mich nicht verlassen?“ Zero schüttelte den Kopf. „Das wollte ich nicht eine Sekunde. Es ist schwer, Karyu. Mit dir zusammen zu sein ist für mich im Moment ebenso hart, wie mich von dir zu trennen. Ich denke, für den Augenblick würde ich keinen der beiden Weg schaffen und vor allem kann ich nicht mehr allein sein.“ Eine weitere Träne fiel von den Augen des Braunhaarigen und Zero konnte nur erahnen, was seine Worte in dem Jüngeren anrichteten, er fühlte, dass die Hand, welche seine hielt zu beben begann, Karyu war so niedergeschlagen, so verzweifelt und unglücklich. Der Bassist wollte ihm helfen, aber er konnte es nicht, weil er bereits einen Schritt auf den Anderen zugegangen war und nun nicht mehr weiter konnte, die Entscheidung, wie es weiter gehen sollte, lag bei seinem Partner, seinen eigenen Wunsch hatte er geäußert. Erneut herrschte Stille zwischen ihnen und wieder hatte Karyu den Blick von ihm fallen lassen, studierte irgendeinen Punkt auf dem dunklen Granitboden, seine Finger wurden aber weiterhin festgehalten und Zero hoffe inständig, dass dies ein gutes Zeichen war. „Ich will nicht, dass du gehst.“ Seicht nickte er, dass hatte Karyu bereits gesagt, aber nun war es ein wenig nachdrücklicher, keine Frage, wie zuvor und auch der Kopf hob sich wieder, in den braunen Iriden hatte sich etwas verändert, die Trauer und der Schmerz, sie waren noch immer da, aber es lag Entschlossenheit darunter, ein sanftes Feuer des Willen und Stolzes, dass seinen Geliebten so ausmachte. „Komm her.“ Nun legte sich die zweite Hand auf seine Hüfte und er wurde zärtlich, behutsam noch näher gezogen, sodass der Gitarrist die Arme richtig um ihn schließen konnte, die Stirn gegen seinen Bauch ruhen ließ, während er zwischen den geöffneten Beinen des Jüngeren stand, sehr zögerlich eine Hand hob, die er auf das weiche Haar legte. „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Es tut mir leid, dass ich dich beschimpft und verletzt habe.“ Leise Worte, aber sie waren sicher und ehrlich gesprochen und Zero atmete bebend ein, kämpfte hart mit seinen Tränen und gewann, doch er drückte Karyu näher an sich. „Auch mir tut es leid.“ Der Kopf seines Geliebten hob sich, damit dieser ihn ansehen konnte, ein weiches, unsicheres Lächeln lag auf den Lippen. „Darf ich dich dann jetzt richtig in den Arm nehmen?“ Nun schluchzte Zero doch, sackte vor dem Jüngeren zusammen, schlang unter Weinen und Lachen die Arme um den Hals, klammerte sich an das Oberteil und er fühlte, wie sich die Arme des Gitarristen hoben, ihn fest und sicher hielten. Wärme strömte durch Zero, so süß und vermisst, die Kälte um sein Herz schien zu schwinden, ließ es bluten, aber es war ein befreiender Schmerz, der die Hoffnung inne trug, dass es zwischen ihnen wirklich eine Lösung geben konnte und dass sie einander nicht verlieren würden. End – Sonata [0] Ich hoffe, ich habe den Namen von Karyus Kater richtig geschrieben [1] Rein fiktiv, ich habe keine Ahnung, ob Karyu Piano spielen kann oder nicht, ich habe es zumindest noch nicht bei ihm gesehen Kapitel 4: Observance --------------------- Arani Shadon present Observance Band: D'espairesRay Pairing: Karyu/Zero Genre: ooc, sweet, shonen ai POV: Tsukasa Disclaimer: Ich erhebe keinerlei Rechte an den hier dargestellten Personen, denn diese gehören (so hoffe ich doch) nur sich selbst, wenn ich versuchen würde Profit mit meinem Geschrieben zu machen, dann würde mir SwordRecords Anwälte auf den Hals hetzen, die ohnehin alles an Geld verschlingen würde, dass ich erwirtschaften könnte, also lass ich es von vornherein sein. Dies ist eine Story von Fans für Fans. Alle Rechtschreibfehler können behalten und auf Ebay versteigert werden. Dedication: To all, who like Karyu and tzo all who like D'espairsRay. ~~~~~ „Warum soll es denn nicht möglich sein?“ Meine Lippen berührte ein feines Lächeln, Karyu klang wie ein kleines Kind, dass man den Lutscher weggenommen und obenauf offenbart hatte, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gab. Sein Gesichtsausdruck spiegelte das ebenfalls, so wie er da auf dem Boden meines Wohnzimmers lag, die Beine auf der Couch und ein Weinglas auf dem Bauch, welches sich wohl bald auf meinen Teppich ergießen dürfte, wenn sich die schlanken Finger weiterhin so darum lösten – mein Teppich war im übrigen sehr teuer und ist blütenweiß, ich möchte dies nur einmal an dieser Stelle anmerken. Hizumi, welcher mit dem Oberkörper über die rechte Seite meines Sessels hing und dessen Glas ebenfalls in der Gefahr schwebte seinen Inhalt zu verlieren, gluckste nur dunkel, die Stimme ein wenig undeutlich, klar gezeichnet von dem Alkohol, den wir heute Abend bereits konsumiert hatten. „Warum sollten Vampire denn auf Dachrinnen entlang spazieren, wenn sie sich doch ebenso gut zwischen all den Menschen bewegen könnten.“ Karyus Brauen zogen sich zusammen, er leckte sich über die Lippen, suchte seine Worte noch klar hervor zu bringen, er sprach sehr betont, sehr langsam. „Weil...“ Mein Lächeln wurde weiter, er hatte wohl den Faden verloren, zog nun die Brauen zusammen und griff mit der freien Hand über sich in die Luft, als würde dort etwas sein, das ohnehin nur unser Gitarrist sehen konnte. „Weil sie da oben allein sind. Für sich.“ Damit schien Karyu aber auch nicht glücklich, denn die Falten auf seiner Stirn vertieften sich, seine Unterlippe schon sich schmollend nach vorn, als er es noch einmal probierte. „Sie haben da niemand, der sie stört oder beobachtet, sie sind einfach...“ „Frei.“ Wieder hatte unserem Gitarristen das richtige Wort gefehlt und nun wanderte mein Blick zu Zero, welcher eben gesprochen hatte und wie eine Katze zusammengerollt in meinem zweiten Sessel lag, die Wange gegen seinen Handrücken gestützt. Karyus Züge hellten sich sofort auf, dann nickte er heftig, derweil meine Braue zuckte, das Glas schwankte wirklich gefährlich, doch noch bevor ich mich erheben konnte, um es ihm nun endgültig zu entwenden, lehnte sich schon der Langhaarige nach vorne, nahm es an sich, stellte es sicher auf den Tisch. Der Jüngste von uns bemerkte das nicht mal, strahlte nur Zero weiter an, drehte dann den Kopf zu Hizumi. „Genau das wollte ich sagen.“ Seine Antwort war ein Schnauben. „Und dann fallen sie da runter und brechen sich das Genick. Schöne Form der Freiheit.“ Nun war es Karyu, der die Augen rollte und wieder fühlte ich, dass mein einer Mundwinkel zuckte, die Beiden miteinander zu beobachten war wirklich herrlich, nie schienen sie einer Meinung sein zu können, wenn sie getrunken hatten, es war, als würden sie einfach das vergessen, dass sie als erwachsene Männer auszeichnete. „Sie sind u~nsterblich, Hi-chan... warum sollte es ihnen was tun, wenn sie sich das Genick brechen.“ „Weil dann der Kopf ab ist?“ „Das tötet nur einen Highländer.“ „Und du bist jetzt wohl der Experte, oder was?“ „Besser als du alle mal.“ Das freundlich neckende Spielchen ging noch eine ganze Zeit weiter, bis die beiden am Ende wohl selber nicht mehr wussten, weswegen sie eigentlich miteinander diskutieren und sich darauf einigten, das Kriegsbeil einfach zu begraben und stattdessen noch einen zu trinken. Natürlich erforderte dies, dass sich die Kontrahenten erhoben und mehr oder minder fest in Richtung meiner Küche liefen, weswegen ich beschloss, dass es wohl ratsam war, ihnen einfach zu folgen... wer wusste schon, was die Beiden anstellten, wenn sie damit beginnen würden, meine Schränke zu öffnen und den Inhalt zu studieren. Mein Verdacht bestätigte sich, denn als ich in die Küche kam, hatten sie die Zutaten für meine Kuchen gefunden – und amüsierten sich wirklich königlich darüber. Um ihr Verhalten zu erklären: Ich backe ab und an für eine Gruppe an Kindern aus dem Jugendzentrum meiner Straße, es ist eine Tradition, die ich nun schon seit einigen Jahren verfolge. Damals war ich den Straßenkindern begegnet, weil sie mich ausnehmen wollten, ich denke, sie dachten, dass ein schmächtiger, unscheinbarer Mann wohl zu überwältigen sei, um schnelles Geld zu machen. Sie haben sich geirrt, belassen wir es dabei, okay? Und nun sind sie anständig, benehmen sich wie guter Möchtegern – Rocker, die niemals ein Stück Erdbeertorte anrühren würden... wenn man hinsah, versteht sich. Wir vertragen uns nun wirklich gut, einigen bringe ich nebenbei das Drummen bei und sofern es sich einmal ergibt, werde ich auch die Anderen fragen, ob sie sich an ein bisschen ehrenamtlicher Jugendarbeit beteiligen würden, ich bin sicher, sie würden alle auf die eine oder andere Art einen Heidenspaß haben. Eine meiner Brauen schob sich in die Höhe. Wie es schien hatten Hizumi und Karyu auch schon jetzt Spaß, denn sie hatten meine Zuckerdekorblumen geplündert, aßen sie zum Teil, aber vor allem spielten sie eine kleine Geschichte mit ihnen, der Titel lautete – und ich zitiere unseren Gitarristen – das Gänseblümchen und die böse rote Rose. Ort der Handlung in diesem packenden Drama aus Eifersucht und Intrigen war meine Küchenzeile und das hohe, blaue Weinglas das dort stand, Karyus Gänseblümchen war die holde Maid, die von einer meiner Schokoladennelken auf Zuckerstreuseln gebetet geliebt werden wollte, aber die rote Rose Hizumis vereitelte dies, indem sie die Nelke mit einer Tube gelber Lebensmittelfarbe dar nieder stieß. Und nun brach sich mein Lachen doch noch, die beiden waren solch herrliche Akteure, einer übertraf den anderen an so furchtbar kitschigen Sprüchen, dass es einfach nur eine Augenweide war – wenn sie so weiter machten, dann würde ich mich vor Lachen sicher hoffnungslos am Boden winden. Eine Schulter berührte sanft die meine und leicht drehte ich den Kopf, Zero stand neben mir, schüttelte mit einem tiefen Seufzen das Haupt, aber ein Lächeln lag auf den weichen Zügen. „Sie sind solche Kinder.“ Er strich sich die längeren Strähnen von der Schulter, beobachtete unsere beiden Freunde, die gerade den Höhepunkt ihres Drama ansteuerten – das Gänseblümchen war in Begriff sich von dem Rand des Weinglases zu stürzen und die Rose, die das alles ja niemals so gemeint hatte und das Gänseblümchen nie verletzen wollte , eilte aufopferungsvoll an die Seite der Zuckerblume, stürzte dann mit ihr in den Tod meiner kalten, kargen Küchenzeile. „Ja, dass sind sie.“ Ich lächelte auf unseren ruhigen Freund hinab, schob dann einen Arm um diesen. „Wie ist es nun, bleibt ihr über Nacht hier? Hizumi zumindest hat es sich schon sehr bequem in meinen Bett gemacht und war der Ansicht, dass ich die Couch nehmen könnte, oder aber mit ihm teilen soll. Er würde mir sogar eines meiner Kissen überlassen, was ich als sehr großzügige Geste werte.“ Unser Bassist schob die Brauen leicht zusammen, schien sich unschlüssig, dann aber nickte er doch, wohl mehr, weil er der Ansicht war, dass Karyu keine geraden Schritt mehr zur Tür hinaus schaffte – bei den Göttern, er war aber auch wirklich betrunken. „Soll ich dir helfen die Futons zu richten?“ Die warmen braunen Augen richteten sich abermals auf mich und leicht neigte Zero den Kopf, fragend, aber ich schüttelte nur den Meinen, lächelte dann wieder. „Das habe ich in weiser Voraussicht bereits erledigt und nun lass uns die beiden ins Bett bringen bevor sie meine gesamte Dekoration essen.“, ich stöhnte gespielt theatralisch, „ Sieh nur! Meine Zuckerblumen sind schon Vergangenheit und ich wette, das meine Marzipanrohmasse nun auch dezimiert ist, so wie sich Karyu die Finger leckt.“ Zero schmunzelte auf meine erschütterten Worte nur, trat aber an mir vorbei und weiter in die Küche hinein, berührte dann den Größeren, fasste behutsam dessen Hände, die gerade wieder in meinen Schubfach umher wühlten und nun mit der herben Kovertüre in den Fingern in das dämmrige Licht zurück kehrten und ich konnte beobachten, wie der Langhaarige geduldig die Schokolade aus dem Griff hinaus schälte. „Es reicht für heute, denkst du nicht auch?“ Der Jüngere schmollte, sah wie ein kleines, bockiges Kind aus. „Aber Zero...“, ein bettelnder Tonfall begleitet von dem dazugehörigen Blick, „... so spät ist es doch noch gar nicht.“ „Es ist spät genug. Komm, ich bring dich ins Bad, machen wir dich bettfertig.“ Unser Gitarrist schmollte noch immer, doch er folgte dem Älteren erstaunlich widerstandslos, weswegen sich meine Lippen erneut hoben, aber dieses Mal war das Lächeln wesentlich zärtlicher – Zero mochte es nicht an die große Glocke hängen, aber sie beide blühten unter der Beziehung auf, die sich am Anfang des Jahres zwischen ihnen entwickelt hatte. Es war schleichend gekommen, zärtlich und sehr ruhig, dennoch habe ich es lange vor den Beiden gesehen und gefühlt, die Art wie Zero Karyu ansah änderte sich, die Form ihrer Berührungen, ihres Umgangs. Immer öfter hatten sie nah beieinander gesessen, irgendwann waren sie beinahe täglich zusammen zur Arbeit gekommen und waren auch zusammen gegangen. Sie wechselten sehr sanft von einer freundschaftlichen, platonischen Liebe zu dem was ein echtes Paar ausmachte, selbst wenn sie sich kaum vor uns küssten, oder anderweitig zeigten, dass sie nun zusammen waren. Es machte mich glücklich sie zu sehen und wann immer ich es schaffte, kleine Augenblicke ihrer Beziehung zu erhaschen – so wie nun – dann nahm ich sie und bewahrte sie tief in meinem Herzen auf. Ab dem Moment wo ich sie zum ersten Mal sich umarmen gesehen hatte, stand mein Entschluss diese Liebe zu schützen fest und es macht mich stolz, sagen zu können, dass sie mir beide vertrauen, zu mir kommen, wenn sie reden wollen, jeder für sich, aber auch zusammen. Auch Hizumi ist eine feste Konstante, aber er gab ihnen nicht diesen Grad an... wie soll ich es nennen.. Sicherheit? Man kann es wirklich schwer beschreiben, aber sie sahen in mir wohl die Art der Stütze, die Hizumi ihnen nicht zu hundert Prozent geben konnte, egal wie eng wir alle miteinander befreundet waren. Mein Bett konnte ich tatsächlich nicht für mich behalten, aber es war in Ordnung, Hizumi war ein angenehmer Bettgefährte, auch wenn er sehr gerne kuschelte, ein Umstand, an den ich mich über die Jahre auch erst einmal gewöhnen musste. Dennoch war es nicht unser Sänger, der mich in den frühen Morgenstunden weckte, es war etwas anderes, dass ich nicht sofort einsortieren konnte – bis ich es noch einmal hörte. Es klang wie ein Wimmern, kam von außerhalb, wahrscheinlich vom Flur her und während sich meine Brauen zusammen zogen, erhob ich mich, schälte mich aus den Armen des Schwarzhaarigen, der mich zu seinem persönlichen Kuschelkissen auserkoren hatte. Ich hatte die Hand bereits an der Klinke, da hörte ich Zero sprechen, er war sehr leise, tröstend. „Nur noch ein kleines bisschen und dann kannst du dich wieder hinsetzen, okay? Das schaffst du noch, ich bin hier, ich halte dich.“ Behutsam öffnete ich dir Tür, die Beiden standen auf dem Flur, Karyu war gegen die Wand gelehnt... ganz offenbar war ihm der viele Alkohol in Kombination mit dem Zucker nicht bekommen, sicherlich hatte er sich übergeben. Ich folgte meinen Freunden leise, ich wollte sie in ihrem privaten Moment nicht stören, aber ich sorgte mich um unseren Gitarristen, so etwas nahm ihn immer ziemlich mit, nicht das Karyu jemals daraus lernen würde, nein, dazu machte es dem Jüngeren einfach zu viel Spaß, Alkohol zu genießen. Zero brachte seinen Geliebten ins Wohnzimmer, setzte ihn da auf die Couch, ich selbst blieb in der Tür stehen, beobachtete sie weiter. Sie würden mich sehen können, wenn sie aufsahen aber im Moment waren sie viel zu sehr aufeinander konzentriert. Karyu war blass, bebte leicht und hielt sich an dem Älteren, welcher ihm sanft über die Wange streichelte, mit der Stirn gegen den Kopf des Sitzenden ruhte. „Du bist so ein Dummerchen.“ Der Gitarrist wimmerte leise, aber Zero hatte die Worte liebevoll gesprochen, lehnte sich dann hinab um Karyu einen sanften Kuss auf die Lippen zu pressen. „Bleib, so ich hole dir ein Glas Wasser und dann kuscheln wir, bis es wieder besser wird, hm?“ Erneut lächelte ich, trat dann in den Raum, berührte den Braunhaarigen sanft an der Schulter. „Bleib bei ihm, ich hole das Wasser.“ Zero sah zu mir auf und ich lächelte weich, trat dann in die Küche, entnahm den Schrank ein Glas, um es zu füllen, mit ihm kehrte ich zurück und blieb erneut einfach stehen. Unsrer Bassist hatte Karyu in den Arm geschlossen, saß hinter ihm auf der Couch, streichelte sein Gesicht, die Augen dabei geschlossen. Er war so sanft zu ihn, so zärtlich und so liebevoll und wenn ich es mir aussuchen konnte, dann wollte ich irgendwann auch eine Beziehung wie die ihre, so voll von Intensität und offenkundiger Seelenverwandheit. „Was ist denn los?“ Eine verschlafene Stimme durchbrach die Stille und Arme schoben sich um meine Mitte, weswegen sich mein Lächeln weitete, als ich meine Hand über die von Hizumi legte. Genau so eine Beziehung wie sie Zero und Karyu teilten, das war für mich in diesem Augenblick definitiv. End - Observance Kapitel 5: Tears ---------------- Author: Arani Shadon Title: Glimpse Chapter V/V Pairing:Karyu/Zero & Tsukasa/Hizumi Band: D'espairesRay Genre: ooc, romance, sad, a little bit of lime Disclaimer: Und noch immer gehören sie nicht mir... was wirklich schade ist aber nun ja, nicht zu ändern. Auch die in meiner Story erwähnte Lyric gehört nicht mir, alle Rechte gehören zu den Urhebern, nur die Idee – die ist ganz allein meine. ~~~~~ Chapter V – Tears Part A „Ich bin zurück!“ Karyus Stimme flutete durch das kleine Apartment und Zero – der auf dem kleinen Balkon gesessen und ein Buch gelesen hatte – lächelte weich, erhob sich, um in das kühlere Innere zu gehen, den Gitarristen zu begrüßen. Dieser stand noch immer mit drei Beuteln bepackt im Flur und versuchte sich seiner Stiefel zu entledigen, was gar nicht möglich war, weswegen der Kleinere mit einem Schmunzeln näher schritt, Karyu die Taschen abnahm. „Es wäre einfacher sie hinzustellen, weißt du?“ „Schon, aber dann würde ihr Inhalt so gequetscht.“ Karyu lächelte ihn verliebt an und Zero schmunzelte nur weiter, lehnte sich dann nach vorn, um die Lippen sanft mit den seinen zu fangen - er genoss es ungemein, dass Karyu durch die Sanierungsarbeiten in seinem eigenen Wohnkomplex derzeit bei ihm lebte... so konnten sie ständig umeinander sein. „Was hast du denn da so spannendes drin, dass du es dir nicht erlauben kannst, es auch nur für ein paar Sekunden abzulegen?“ Er hatte gegen die Lippen gewispert und er fühlte, wie Karyu sanft lächelte. „Ein Geheimnis.“ Dann löste sich der hochgewachsene Mann, entwendete dem Langhaarigen behutsam die Tüten und brachte sie in die Küche hinüber, derweil der Zurückgebliebene wieder nur schmunzelte, dann zurück auf den Balkon ging... Karyu würde schon zu ihm kommen und ihn holen, wenn es soweit war. Er war drei Seiten in seinem Buch weitergekommen, als sich die angelehnte Tür weiter öffnete, der blonde Mann durch diese trat und sich zu ihm auf den freien Sessel setzte, den Kopf in den Nacken gelegt summte. Zero lächelte, sah kurz auf, dann las er weiter, wobei er nach einigen Momenten seine Finger ausstreckte, um mit ihnen die Hand des Jüngeren zu umschließen, welche entspannt auf der Armlehne geruht hatte. Der Druck wurde zärtlich erwidert und dann saßen sie einfach so beieinander da, genossen die Nähe des jeweils Anderen in ihrer eigenen kleinen Welt. Wind strich seicht an ihren Körpern entlang, fing sich dann in den Blättern und Blüten der vielen Pflanzen, die Zero hier züchtete, die Sonne wärmte sie, während sie langsam nieder sank, den frühen Abend ankündigte. „Wie war deine Besprechung mit ESP?“ Karyu lächelte erneut, die Augen geschlossen. „Ich bin sehr zufrieden, ich habe ihnen meine Wünsche mitgeteilt und sie können sie alle ausnahmslos erfüllen. Sie wird wunderschön werden. Außerdem habe ich Tsukasa dort getroffen, er hat den Entwurf für den Aufkleber gebracht [1]. Er ist wirklich beeindruckend und ich kann es kaum erwarten, bis ich sie in den Händen halte.“ Der Bassist summte leise, sah dann von seinem Buch auf, um Karyu anzublicken, welcher aber noch immer die Augen geschlossen hatte, die Wärme genoss, die über sein Gesicht geisterte. „Ist es das gleiche Tribal, dass er auch für die aktuellen Shirts und das Banner verwenden möchte? Der Phönix?“ Nun blinzelte Karyu überrascht, drehte leicht den Kopf. „Woher weißt du denn schon davon?“ Zero lächelte seicht und ganz für sich selbst. „Wir leben in einer Welt der modernen Telekommunikation, Baby. Ich habe mit Tsukasa telefoniert, bevor du nach Hause gekommen bist.“ Der Größere schob schmollend die Unterlippe hervor. „Alte Plaudertasche... dabei wollte ich dir davon erzählen.“ Zero lachte leise, strich mit dem Daumen über den Handrücken. „Wenn du möchtest, dann tu es und ich tue dann so, als wäre ich darüber unglaublich erstaunt.“ Der Gitarrist schnaubte leise, aber nicht wirklich böse. „Nein, schon gut, ich lebe jetzt einfach damit und außerdem..., „ das Lächeln des Blonden wurde weiter, kindlicher, „habe ich ja trotzdem eine Überraschung für dich, von der du nichts wissen kannst.“ Der Ältere summte leise, legte dann den Kopf auf die Seite, wobei einige der nun etwas kürzeren, braunen Strähnen über die Wange wisperten. „Und willst du mir nun verraten, was es ist?“ Karyu nickte und stand im gleichen Atemzug auf, holte auch den Kleineren auf seine Füße, indem er ihm das Buch entwendete, kurz auf die Seitenschal schaute, es dann schloss. Bis zur Küche führte er Zero rückwärts laufend, dann trat er hinter den Bassisten, legte die Hände über seine Augen, dirigierte ihn dann, bis sie in der kleinen Zelle standen, den Blick auf die einfache Arbeitsfläche gerichtet, auf welcher Karyus seine Überraschung ausgerichtet hatte. „Fertig?“ Zero summte leise und Karyu löste seine Hände, schob die Arme stattdessen um seine Mitte, den Kopf auf die Schulter gelehnt, derweil der Bassist mehr als verliebt lächelte, dann zärtlich über die Finger strich. Vor ihm stand ein wunderschön arrangiertes Gesteck von Calla, Efeu und hellen Rosen – sie waren nicht weiß, wirkten am Rand wie mit einer zarten grünen Farbe beträufelt, die Ranken des Efeu wanden sich auch über die Arbeitsfläche und Zero wurde klar, weswegen Karyu es hatte nicht ablegen wollen. Es wirkte, als würde es zerbrechen, wenn man es zu hart anfasste und so strich er nur flüchtig über den Kelch der weißen Calla, drehte dann den Kopf um Karyu einen Kuss auf den Kiefer zu legen. „Es ist bezaubernd.“ Karyu lächelte sanft, führte ihn dann noch zwei Schritte weiter nach vorn. „Das ist noch nicht alles.“ Zero schaute neugierig und tatsächlich unter den Gesteck, lag ein kleines Schmuckkästchen in tief dunklen Violett, welches er gar nicht so recht berühren wollte, es am Ende aber doch hoch hob, einfach nur einen Moment fest hielt, dann erst öffnete. In ihm steckte ein silberner Ring, auf ein schwarzes Kissen gebetet, er war etwas massiver und wie eine Spirale gearbeitet, in deren Lücke drei viereckige Steine nebeneinander ruhten, zwei Durchsichtige[3] und zwischen diesen ein leuchtend Roter[4]. Seicht strich er mit dem Finger über diese, ließ sie dann da ruhen, als auch Karyu seine Hand hob und über die seine legte. „Ich weiß es ist noch etwas früh für soetwas, weil wir noch nicht so lange zusammen sind. Aber ich konnte nicht anders. Es war eine so sanfte Stimmung heute, als ich durch die Straßen spaziert bin, da wollte ich dir unbedingt etwas schenken...“ Karyu wollte noch mehr sagen, doch Zero stoppte ihn, indem er sich herum drehte und einen Finger gegen die Lippen legte. „Schhh. Es ist perfekt so.“, er lächelte, berührte den Mund in einem sanften Kuss, „Steckst du ihn mir an?“ Karyu nickte, nahm das Schmuckstück dann aus seiner Schatulle und schob ihn behutsam über Zero linken Mittelfinger, küsste dann die Knöchel, das Handgelenk, derweil der Bassist seine Finger in die weichen blonden Strähnen schob, den Kopf zu sich zog, um die Lippen verlangend einzunehmen. „Ich will dich fühlen.“ Der Gitarrist stöhnte leise auf die Worte, führte Zero dann, bis er diesen gegen die Wand drücken konnte, dabei brach er sich ein Weg in das Reich des Braunhaarigen, kostete dies vollständig aus und lockte die andere Zunge mir der seinen zu spielen. Der Bassist schob seine freie Hand um die Taille des Größeren, glitt dann unter den dünnen Pullover, streichelte die weiche, warme Haut, bevor er unter den Bund der Hosen schlüpfte. Karyu drückte sich ihm weiter entgegen, rieb sich leicht an ihm und der Ältere stöhnte lüstern, sein Geliebter war pure Hitze, wenn er erregt war, all seine Berührungen Feuer gleich, die ihn verbrannten, mehr und mehr einnahmen, bis es am Ende nichts mehr außer dem Blonden in seinem Geist geben würde. Dessen Lippen wanderten an seinen Kiefer entlang, saugten sich dann an diesem fest, lösten einen herrlich kalt-warmen Schauer in dem Musiker aus und er keuchte leise den Namen des Jüngeren, welcher eine Hand auf seinen Hintern legte, um ihre Bewegungen gegeneinander zu intensivieren. Zeros Kopf kippte leise stöhnend nach hinten, was sein Geliebter gleich zu nutzen wusste, an seiner Kehle saugte, dann mit der Zunge tiefer strich, das Schlüsselbein entlang nippte. Die Berührungen waren so heiß, voll von Sehnsucht und Hingabe, wieder stöhnte der Langhaarige, wenn er es nicht besser wissen würde, dann läge die Vermutung nahe, dass Karyu ihm gleich die Hosen von der Hüfte zog und ihn hier gegen die Wand nahm. Doch dann löste sich sein Gitarrist, sah ihn lange und intensiv an, brach alle Berührungen, bis auf ein sanftes Streicheln über die Wange, bevor er zurückgezogen und ins Wohnzimmer gebracht wurde. Dort wurde Zero auf das große Sofa gelegt, lächelte seicht, als sich der Jüngere über ihn schob, seinen Hals küsste und ihm dabei erklärte, dass es hier viel besser sei, als in seinem kleinen, zu dunklen Schlafzimmer, welches der Blonde auch gerne mal eine Besenkammer nannte. Zero lächelte nur, schloss dann die Augen, während sein Geliebter über ihm lehnte, sein Gesicht sachte mit den Lippen zeichnete, dann zum Ohr hinab wanderte und dort den Punkt küsste, der erneut so einen wohligen Schauer in ihm auslöste. Warme Hände schoben sich unter den Pullover, streichelten seinen Bauch, in festen, liebevollen Bewegungen, dann erst glitten sie höher, suchten nach eine der Erhebungen, über welche sie spielten, so lange bis die hart wurde, dann löste sich Karyu ein weiteres Mal, doch nur, um den Liegenden seines Oberteils zu berauben. Dieser schob seine Finger in die blonden Strähnen, hob sich den Lippen entgegen, die sich auf seine erhitzte Haut legten und leise stöhnte er für den Größeren – was dieser tat, war so unheimlich gut und Zero befürchtete, dass er ihrer körperlichen Nähe schon jetzt vollkommen verfallen war. Nicht, dass ihn das stören würde... ein etwas lauteres und dunkles Keuchen brach sich von seinen Lippen, als der Gitarrist an seiner Brustwarze saugte, mit den Fingern dabei über seine Seite streichelte, ihm stumm versprach, dass er ihn den Rest der Nacht hingebungsvoll verwöhnen würde, so lange bis für den Langhaarigen nur noch sie beide existierten. ~~~~~~ Es war Ryotarous Maunzen, dass ihn aus seinem Schlaf riss – sie hatte den schwarzen Kater wohl versehentlich ausgesperrt, als sie erschöpft ins Bett gegangen waren und nun beschwerte sich das elegante Tier für diese Ungerechtigkeit. Zero stützte sich auf, seufzte dabei leise, strich sich durch das Haar, Karyu schien das Weinen seines Tieres nicht im Geringsten aufzustoßen, der Blonde schlief wie ein Stein, rührte sich nicht einmal, als er leise das Bett verließ und barfuß den winzigen Raum durchquerte, um die Tür zu öffnen. Der Kater saß davor, verrenkte den Kopf, um zu ihm hochzusehen, machte aber keinerlei Anstalten in das Zimmer zu kommen, maunzte stattdessen nur wieder laut. Der Braunhaarige runzelte die Stirn, hockte sich nach unten, streckte die Finger nach dem kleinen Tier aus. „Ryo?“ Entgegen seiner gewohnten Art, kam der Kater nicht, um mit der Hand zu schmusen und sich streicheln zu lassen, sondern schrie nur, laut und verstört – irgendetwas stimmte hier nicht. Zero warf einen Blick über seine Schulter, doch Karyu schlief noch immer, wenn er sich nun auch herum wälzte, unruhiger zu werden schien. Der Kater maunzte wieder, lief ein Stück von ihm weg, als er sich wieder erhob, wollte wohl, das er ihm folgte und Zero tat es, noch immer irritiert, derweil er sich genau umsah, suchte den Grund für das seltsame Verhalten des schwarzen Wesens zu finden. Er hatte das Wohnzimmer noch nicht ganz erreicht, da begann er es zu riechen... Rauch, beißend und gestochen scharf. Eine Hand legte er automatisch über sein Gesicht, lief weiter, versuchte Ryotarou zu erwischen, ihn hochzuheben, aber der Kater lief vor ihm weg. Leise fluchte er, konzentrierte sich aber nun darauf die Quelle zu finden und erkannte wenig später, dass er seinen Eingangsbereich kaum mehr betreten konnte, grau - schwarzer Nebel lag dick in der Luft, versperrte die Sicht auf die Tür, aber Zero wäre ohnehin nicht näher gegangen. Sein Herz begann zu hämmern, als das Adrenalin einsetzte und ihm bewusst wurde, was gerade passierte... das es brannte und sie eingeschlossen waren und trotzdem versuchte er ruhig zu bleiben, selbst wenn seine Finger zu zittern begannen, eiskalt wurden. Er wirbelte herum, zum Telefon, nahm es ab, doch die Leitung war tot... ihrer beiden Handy lagen im Flur, dahin konnte er nicht gehen, konnte niemanden warnen, niemanden holen. Fluchend lief er zurück ins Schafzimmer, griff sich dort ein paar Sachen, hockte sich dann zu Karyu, strich ihm über die Schulter, schüttelte ihn. „Baby? Komm schon, wach auf.“ Der Blonde murrte leise, grub sich tiefer in die Decken und Zero biss sich auf die Lippen, schüttelte den schlanken Mann härter. „Karyu! Wach auf, verdammt!“ Sein Geliebter fuhr nach oben, hatte wohl mehr auf die Stimmlage, als auf die Worte reagiert, dafür sprach der absolut verwirrte und auch verletzte Blick des Blonden, welcher erst jetzt zu sich zu kommen schien. „Zero...? Was ist denn los?“ Der Bassist reichte dem Jüngeren Sachen, zog diesem die Decke weg, drängte ihn aufzustehen, dann streichelte er über die Wangen, hielt Karyus Gesicht fest, sodass dieser gezwungen war in seine Augen zu blicken, derweil er drängend auf diesen einsprach. „Es brennt. Ganz in unserer Nähe, wir müssen raus hier.“ Selbst in der Dunkelheit ihres Schlafraumes konnte der Langhaarige sehen, dass der Größere kreidebleich wurde – Karyu hasste Feuer, es machte ihm Angst... nicht dass es Zero selbst besser gehen würde, er schob es nur einfach weg, durfte nicht darüber nachdenken, sonst würde er irgendwo nieder sinken und sich zusammen kauern. Doch das würde sie unter Umständen beide umbringen und deswegen half er Karyu aus dem Bett zu kommen, zog sich selbst weiter an, suchte die wichtigsten Dinge zusammen, alle Papiere hatte er im Schlafzimmer - glücklicherweise. „Wie sollen wir hier raus kommen?“ Karyus Stimme war rau, erfüllt von Panik, die der Blonde zu unterdrücken suchte, aber die Hand, welche seine regelrecht zusammen quetschte, sagte Zero wie es tatsächlich in die Größeren aussah. „Wir klettern aus dem Fenster und hangeln uns zum Balkon, von da über die Feuerleiter. Sein Geliebter nickte, ließ sich führen – der Rauch hing nun auch ihm Wohnzimmer, sie husteten, suchten sich mit den Händen vor dem Gesicht zu schützen, aber es war sinnlos, das Gift fand den Weg durch die Ritzen, setzte sich sofort in Nase und Rachen fest. Zeros Kopf hämmerte, als er sie zum Fenster in Badezimmer brachte und dann schrie er entsetzt auf, denn Karyu ließ auf einmal mit einem tiefen, erschrockenen Keuchen los, drehte sich herum und sprintete zurück durch den Wohnraum, verschwand im immer dichter werdenden Rauch. „Karyu! Hast du den Verstand verloren? Komm hier her zurück!“ „Ich kann nicht ohne sie gehen!“ Die Stimme des Gitarristen driftete leise zu ihm und Zeros Unruhe stieg, er hörte Knacken aus dem Eingangsbereich, er glaubte Hitze zu fühlen... er konnte den Flur von hier nicht sehen, wusste nicht, ob das Feuer bereits durchgebrochen war. „Karyu!“ Keine Antwort und Zero fluchte, riss zwei Handtücher von der Wand warf sie in die Wanne, um sie nass zu machen, dann legte er sich eines um den Kopf, hielt es wieder vor seine Nase und rannte seinem Geliebten nach, den er hustend und keuchend im Arbeitszimmer fand – seine weiße Gitarre über dem Rücken, aber Karyu war immer noch wie von Sinnen, krabbelte mit panisch suchenden Fingern über den Boden. Zero ließ sich neben diesen auf die Knie fallen, legte ihm das Handtuch um. „Wir müssen gehen!“ Karyu schüttelte den Kopf, bebte am ganzen Leib, schluchzte zwischen seinen harten Husten immer wieder. „Ich kann nicht! Ryo ist noch hier, ich kann ihn nicht finden.“ Zero biss sich auf die Lippen, packte seinen Freund dann aber entschlossen um die Mitte, zehrte ihn nach oben, auch wenn der Schrei der Verzweiflung sein Herz entzwei spaltete. „Du hast keine Wahl! Wir haben keine Wahl! Komm schon!“ Karyu schluchzte wieder schier unmenschlich, folgte aber als er ihn harsch mit sich zog, sie brachen mit ihrem Gewicht durch die zugefallene Tür des Schlafzimmers und direkt in die Hölle. Der gesamte Flur stand in Flammen, fraß sich durch die Tapete und das Mobiliar, es war unglaublich heiß, als würde die Luft selbst Feuer sein und sie konnten nur flüchten, stolperten und wankten zum Badezimmer, zum schon offenen Fenster. Draußen erklangen Sirenen, Zero sah die Lichter über die Fassaden tanzen, aber er konnte sich darauf nicht konzentrieren, musste seinen Geliebten dazu bewegen, hinaus zu klettern, das Gerüst des Balkons direkt neben ihnen zu packen. Karyus Größe war ein Vorteil und wäre er weniger aufgelöst, dann hätte es ihm keinerlei Probleme bereitet, sich über das Gitter zu schwingen, nun aber war es etwas stockender, doch es gelang ihm und Zero folgte sofort. Die Höhe ignorierte er, sie würde ihn nur schwindeln lassen, aber er wusste, dass sein Griff lange nicht so stabil war wie der des Gitarristen, dennoch wagte er es, rutschte ab und krachte mit Armen und Brust harsch gegen das Gitter, stöhnte schmerzerfüllt. Karyus Finger griffen nach ihm, packten sein Oberteil, die Hosen, zehrten ihn grob nach oben und über die Brüstung, sodass sie beide auf dem Balkon landeten. Unter ihrem kombinierten Gewicht ging etwas zu Bruch, Karyu stürzte seitlich geradewegs hinein, keuchte auf, doch sie hatten keine Zeit, kamen wieder hoch und begannen die Feuerleiter hinunter zu klettern. Das Metall war eiskalt, unter dem Griff seiner Hände und schmerzte an den Fußballen, ab und an trat er in etwas, von dem er besser gar nicht wissen wollte, was es war, er schnitt sich die Zehen auf, als er das letzte Stück springen musste und hoffte, dass es Karyu nicht ebenso erwischte, der sich nach ihm fallen ließ, sofort auf die Knie einbrach, der Blick vollkommen orientierungslos, die Atmung pfeifend, rasselnd und wieder war es Zero, der den größeren Mann nach oben zog und dazu brachte zu laufen, immer in Richtung der Lichter, der Helfer. Sie stolperten dem Sanitäter quasi in die Arme, welcher sofort über Funk durch gab, dass er sie gefunden hatte, weiteres Personal brauchte und Zero ließ im Inneren einfach los, krachte hart auf die Knie hinab, bebte und krümmte sich unter einem totalen, emotionalen Zusammenbruch, er schrie sogar, was wusste er nicht, aber es tat in seiner Kehle weh. Karyus Hände verließen ihn und er reagierte panisch, musste fest gehalten werden, bis ihm so schwindlig wurde, dass all seine Gegenwehr erstarb, er durfte jetzt nicht ohnmächtig werden, musste auf seinen Geliebten acht geben, dieser war sicher vollkommen von Sinnen. Fragen drangen zu ihm durch und er begann auf sie zu reagieren, nickte und schüttelte den Kopf, wieder wurde er bewegt, sie liefen, eine Decke wurde über seine Schultern gelegt, er sah den Krankenwagen, dann noch einen und viele andere Fahrzeuge. Im Inneren von einem der Sanitärfahrzeuge lag Karyu bereits seitlich zusammengerollt auf einer Liege, ebenfalls in eine Decke gehüllt, eine Atemmaske über dem Gesicht, die er mit einer Hand so fest umklammert hielt, dass die Knöchel weiß waren. Zero wurde ihm gegenüber platziert, auch er bekam eine Maske, aber im Gegensatz zu Karyu wollte er sitzen bleiben, die Ohnmacht war noch immer zu nahe, würde ihn sofort verschlingen, wenn er den Kopf betete und so beobachtete er nur seinen Geliebten, studierte dessen Gesicht, dreckig, voll von Rauch, Schmutz und Schweiß, dann die nassen, blonden Strähnen, welche nach hinten gekämmt lagen und zu guter Letzt das immer wiederkehrende Beben des Körpers. Wie lange er so da saß, wusste er nicht, ihr Zustand war offenbar nicht so akut, das man sie sofort in ein Krankenhaus bringen musste und er streifte die Maske irgendwann ab, hob eine Hand, als der Sanitäter die Stirn runzelte, er wollte mit Karyu reden und da war der Sauerstoff nur hinderlich. Er ließ sich von der Bank hinunter gleiten, hockte sich so vor Karyu, dass er seinen Kopf neben den des Gitarristen legen konnte. Mit den Fingern strich er sanft durch die Strähnen, spielte sanft mit den Spitzen. „Baby?“ Karyu blinzelte ihn an, Tränen in den Augen, kalkweiß und noch immer bebend, sicher sah er nicht besser aus, aber die Sorge um den Gitarristen ließ ihn sich selbst vergessen. „Du musst versuchen, dich zu beruhigen, okay?“ Ein sanftes Nicken und der Größere schloss die Lider, hob sie aber nach einigen Sekunden wieder, dann öffneten sich die Lippen und Zeros Finger streiften sanft zur Maske, wollten diese abnehmen, doch eine neue, angenehm warme Stimme unterbrach ihn. „Herr Shimizu?“ Zero nickte, reagierte instinktiv auf seinen Namen, auch wenn es seltener geworden war, dass er ihn hörte. „Hier ist jemand, der Sie sprechen will.“ End Part A [1] Ich spiele auf den Phönix an, welcher gerade auf Karyus Mainguitar ist, ich weiß nicht ob er tatsächlich von Tsukasa stammt, aber weil dieser in meinen Storys und Universum zeichnen kann, habe ich es ihm so zugedacht [2] Calla: Bewunderung, Schönheit Efeu: Ewige Treue Grüne Rose: Harmonie und Stabilität, Hoffnung und Vertrauen [3]Jaspis: Energiefluß ,Mut und Zuversicht für eine positive Lebenseinstellung, ausgleichend auf´s Gemüt [4]Bergkristall: Klarheit, einen "guten Riecher" für den richtigen Zeitpunkt, klärt bei Verwirrung und bringt Selbsterkenntnis, Wahrnehmung und Verstehen Kapitel 6: Tears B ------------------ Ohne Beta - Korrektur und da ich krank bin, könnten es mehr Fehler, als gewöhnlich sein. Part B Karyu sah ihn flehend an, schüttelte den Kopf und drückte seine Hand, welche der Größere von ihm selbst unbemerkt umschlossen hatte und Zero lehnte sich nach vorne, legte einen Kuss auf die feuchte Stirn. „Ich muss nachsehen, wer das ist... ich bin gleich wieder bei dir, bleib einfach liegen und atme ganz ruhig weiter, okay?“ Der Größere nickte, wimmerte dann, als er sich sanft aus dem Griff der Finger löste und dem Polizisten folgte, der ihn zu der Absperrung der Straße hinüber brachte. Sie hatten diese noch nicht ganz erreicht, da geriet Bewegung in die Menschen, die vor ihr versammelt waren, Zero konnte so etwas wie einen Schrei ausmachen und Befehle, die gebellt aber offensichtlich ignoriert wurden und dann legten sich Arme mit knochenbrechender Kraft um seinen Hals, ließen ihn taumeln. „Oh Gott, Zero!“ Er keuchte, brauchte einen Moment, um die Stimme über das Rasseln in seinen Ohren überhaupt klar verstehen zu können, dann erst begriff er, dass er von Hizumi umklammert wurde – woher der Andere auch immer her kam. „Geht es dir gut? Bist du verletzt? Wo ist Yoshi? Hat er etwas abbekommen?“ Hizumis Fragen stürzten auf ihn ein, der Vocal war in vollkommener Panik, er sah es an den dunklen Augen, an dem Zittern der Hände und auch an der Wortwahl, denn der Kurzhaarige benutzte diesen Spitznamen nur für Karyu, wenn er wirklich außer sich war. Zero öffnete seine Lippen, wollte antworten, doch nichts löste sich, kein Wort, er konnte es einfach nicht formulieren, egal, wie sehr er sich bemühte und in seinem Inneren schrie er, dass er dem Sänger nichts geben konnte, um ihn zu beruhigen. „Ze?“ Hizumis Augen waren bettelnd auf sein Gesicht gerichtet, suchten in diesen nach Zeichen, nach Irgendetwas, dass er nicht geben konnte, weswegen er einmal seicht den Kopf schüttelte, die Hände auf die Schultern seines Freundes legte und wieder nur eine verneinende Geste heraus brachte. „Hizumi. Lass ihm die Luft zum atmen.“ Tsukasas dunkle, ebenmäßige Stimme war wie Balsam in seinen aufgewühlten Gedanken und Gefühlen, sie legte sich frisch gefallenem Schnee gleich um ihn, beruhigte und schützte und sie war durch ihre Ruhe wie ein stummer Befehl, denn Hizumi sah sofort zu dem Drummer, schien sich nun an diesen zu klammern. „Kannst du uns zu Karyu bringen?“ Der ruhige Blick streifte ihn und Zero nickte, um sie herum war noch immer das Chaos, was die Aura des Drummers nur verstärkte – für den Langhaarigen war sein Freund in diesem Moment ein Gott, der vom Himmel danieder gestiegen war, um ihm zu helfen. Niemand hielt sie auf, als sie zu dem Krankenwagen zurück gingen, warum verstand er nicht, aber es war ihm egal, er brauchte die beiden Anderen gerade an seiner Seite, damit er nicht durchdrehte. Karyu hatte sich in eine aufrechte Position gekämpft und war nun dabei, von der Liege hinunter zu gleiten, wohl um ihn zu suchen, sicher hatte ihm der Augenblick, den sie voneinander getrennt waren, bereits zu viel Kraft gekostet – wenn der Gitarrist derart aufgewühlt war, solche Angst für die um ihn herum verspürte, ertrug er es nicht allein zu sein, zerbrach daran. Nun aber hob er den Kopf, sah sie und sofort wurden seine Bewegungen hektisch, suchte er die zwei Stufen aus dem Fahrzeug zu klettern und Hizumi an seiner Seite benahm sich nicht anders, er löste sich aus Tsukasas führenden Griff, stolperte zu dem Größeren, schloss ihn derart heftig in die Arme, dass Zero sich darum sorgte, ob Karyu Verletzungen davon tragen könnte. Erst als er näher kam, erkannte er, dass der Vocal eigentlich sehr behutsam war, der Blonde klammerte sich an dem Kleineren fest, bebte heftig, konnte auf die Fragen aber genauso wenig antworten und als Zero nah genug war, wurde er ebenfalls in die Umarmung gezogen, sein Geliebter schmiegte sich nun zitternd gegen ihn. Wie lange sie so standen konnte Zero nicht sagen, ihm fiel nicht einmal auf, dass Tsukasa nicht mehr bei ihnen war, erst als er dessen leise Stimme wieder hörte, wusste er, dass etwas gefehlt hatte. „Sie haben mir erlaubt, euch mitzunehmen, wenn ich euch in ein Krankenhaus schaffe.“ Zero nickte nur, wusste der Teufel wie Tsukasas das gemacht hatte, vielleicht hatte er in antiken Aztek gesprochen und war in Wahrheit ein jarhundertalter Magier, es war ihm gleich, so lange er nur dem Lärm hier entkommen konnte. Der Drummer brachte sie zu seinen Van hinüber, Hizumi kletterte hinten hinein, half erst Karyu, dann ihm, schnallte sie an, fragte, ob es so okay war, woraufhin er nur nickte, mehr war gerade nicht drin. Im Krankenhaus waren sie viel zu schnell und auch dort ließ Zero sich einfach nur führen, machte und tat alles was man von ihn wollte. Am Ende war er vollkommen erschöpft, lehnte sich in dem kargen Flur einfach irgendwo gegen die Wand – man hatte ihn gerade entlassen. Er und Karyu hatten eine leichte Rauchvergiftung, sein Geliebter allerdings befand sich zum derzeit noch beim Röntgen, da man sich Sorgen um seine Schulter machte, bei ihm selbst war es glücklicherweise nur bei Flecken und Kratzern und einigen, recht hässlichen Schnitten geblieben. Zero schloss die Augen, er fühlte, er war nah am Ende, doch noch konnte er nicht loslassen, er musste warten, bis Karyu wieder bei ihm war, musste wissen, was mit diesem war, dann musste er schauen, wo sie heute Nacht blieben, es gab so viele Anrufe zu tätigen... Hände legten sich warm und beruhigend auf seine Schultern. „Komm, setz dich zumindest hin.“ Er nickte sanft auf Tsukasas Worte, ließ sich zu einer Sitzecke in der leeren, aber noch geöffneten Cafeteria bringen, dort setzen sie sich in eine der Ecken. „Wo ist Hizumi?“ „Er hat Karyu begleitet. Sie wollen ihn hier behalten und er diskutiert deswegen mit den Ärzten.“ Zero nickte seicht. „Ich sollte das machen.“ Tsukasa schüttelte den Kopf, studierte ihn dann intensiv, drückte ihm einen Becher Kaffee in die Hand, den der Bassist dann mit beiden Händen umschloss, sich daran wärmte. „Du solltest nur hier sitzen bleiben und dich ausruhen. Es war ein harter Abend für dich.“ „Ich kann nicht.“ Zero schüttelte leicht den Kopf, den Blick nach unten in den Pappbecher gerichtet, in das dunkle Gebräu in dem er das harsche Neonlicht reflektiert sah. „Und warum nicht?“ „Weil ich sonst nachdenke und wenn ich nachdenke, dann werde ich zusammenbrechen.“ „Denkst du nicht, dass das gut für dich wäre?“ Tsukasa legte seine Hand behutsam auf seinen Arm, sie war warm und ließ ihn gestochen scharf erkennen, wie kalt ihm eigentlich war. „Das kann ich Karyu nicht antun.“ „Karyu ist jetzt nicht hier, Zero. Und du brauchst es, lass es doch einfach raus. Niemand kann dich hier sehen und niemand wird dich dafür verurteilen. Der Einzige, der hier ist, bin ich und wir wissen beide, dass ich dich schon mehr als nur ein Mal habe zusammenbrechen sehen.“ Der Drummer sagte noch mehr, in der sanften, ruhigen Stimme, die er hatte, doch die Sätze verloren an Bedeutung, als Zero zu weinen begann, die Tränen stumm über sein Gesicht liefen, derweil seine Schultern stumm bebten. Er fühlte die Arme, die sich um ihn schlossen, sein Freund schütze ihn vor ihrer harschen, kalten Umgebung und in der Sicherheit dieser Umarmung konnte er es zulasssen, offenbarte sich. „Oh Gott, Tsukasa... was , wenn ich nicht aufgewacht wäre? Was, wenn ich Karyu nicht hätte so führen können? Was, wenn eine meiner Entscheidungen falsch war? Sieh ihn dir doch an... es geht ihm so schlecht... ich... ich habe nicht einmal an seine Gitarren gedacht. Und Ryo... oh Gott, er wird mich dafür hassen...“ Seine Fragen und angebrochenen Sätze mischten sich mit seinem erstickten Atem, wurden immer undeutlicher, doch irgendwie war das egal, denn der Andere wusste immer zu antworten, sorgsam, liebevoll und so lange, bis Zero sich wieder halbwegs fing. Noch immer in der Umarmung verborgen, schrubbte er sich sich über das Gesicht, um die Tränen zu tilgen, nahm sich die Zeit, noch ein oder zwei tiefe Atemzüge zu tun, wenn er Glück hatte, würde sein Freund nicht bemerken, wie er aussah. Tsukasa musterte ihn still, als er sich löste, wartete auf eine Reaktion von ihm, die Zero geben konnte, indem er leicht nickte. „Danke.“ Der Drummer summte missbilligend. „Das wollte ich nun nicht hören, aber dennoch, immer, dass weißt du.“ Der Langhaarige nickte wieder, brachte dann ein reichlich wackliges Lächeln zustande. „Ich sollte anfangen zu telefonieren.“ Tsukasa schüttelte nur den Kopf, rieb Zeros Schulterm, als er das sanfte Beben in ihnen sah. „Nicht nötig, ich habe das bereits in deinem Namen getan, alle Angelegenheiten können warten, bis du dich vollständig erholt hast und ihr werdet nun auch nicht in irgendein Hotel gehen, sondern bei mir in meinen Haus bleiben.“ Dieser Aussage – nein, eher war es eine Aufzählung von bereits entschiedenen Tatsachen – konnte Zero nur mit einem irritierten Blinzeln begegnen, er wusste damit gar nicht recht anzufangen damit und er wollte den Anderen fragen, wie zum Teufel er das immer machte und vor allem, woher all die Nummern gehabt hatte, die wichtig waren, aber am Ende formte sich nur ein: „Du hast kein Haus.“ Nun lachte der Drummer, dunkel und samten – es war ein so starker Kontrast zu der ganzen Situation... zumal die Reaktion Zero kein Stück weiter brachte, doch Tsukasa schüttelte den Kopf, strich ihm dann sanft über die Wange. „Nicht in Tokyô, Dummerchen. Aber außerhalb, an der Küste schon und das weißt du, ihr wart alle schon mehrmals da.“ Wieder blinzelte er nur und der Braunhaarige umarmte ihn erneut, drückte ihn seicht dabei. „Schlaf erst einmal und sobald du wieder klar denken kannst, werde ich dir auch alles erklären, okay? Nimm es nun erst mal als gegeben hin und akzeptiere, dass du dir um nichts Sorgen machen musst.“ Zero nickte leicht, das war einfach, dass konnte er so machen, alles andere war ohnehin viel zu anstrengend und er lehnte sich einfach nur wieder gegen den Drummer, ließ sich von diesem festhalten, bis dieser sich gerade aufrichtete. „Hizumi.“ Zero kam ebenfalls in eine gerade Position, blickte zu dem Sänger, welcher auf sie zukam – allein. „Wo ist Karyu?“ Seine Stimme war höher, als normal, sofort mit Panik unterlegt und der Schwarzhaarige hob in Reaktion beruhigend die Hände. „Er wird gleich da sein. Er will sich nur das Gesicht waschen.“ Der Langhaarige seufzte erleichtert, setzte sich wieder, nachdem Tsukasa seichten Druck auf seine Schulter ausübte und wirklich kam der Größte von ihnen ein paar Minuten später mit relativ sicheren Schritten auf sie zu, doch man sah ihm an, dass er darauf all seine Konzentration verwendete. „Baby?“ Der Blick der dunklen Augen wanderte in seine Richtung und ein feiner Laut entkam der Kehle des Gitarristen, wie ein furchtbar leiser Ruf nach Hilfe, der in Zeros Herz mit der Lautstärke eines tosendem Unwetters einschlug und wie als würde sich in ihm ein Schalter umlegen, war das einzige, was nun noch zählte, war der Andere, welchen er nun vorsichtig umarmte und selbst bei dieser sanften Berührung zuckte Karyu leicht fort. „Sie ist geprellt sagen sie. Vier bis fünf Wochen Ruhe.“ Die Stimme war ebenso leise, wie ein Wimmern und es erstaunte Zero irgendwo, dass der Blonde noch auf seinen eigenen zwei Beinen stehen konnte, denn er konnte ihn zittern fühlen, hörte das abgehackte, zwanghafte Atmen – eine so lange Pause ohne spielen zu können war ein Desaster. „Schon okay, Baby... komm, komm setz dich kurz.“ Karyu folgte widerstandslos, sah sie dann einfach nur an, die Lippen dabei leicht geöffnet und so schrecklich hilflos... Zero wusste nicht, wie er es besser machen konnte, streichelte nur immer wieder über die Wange, den Hals. „Es tut mir so leid.“ Er schüttelte nur den Kopf, lehnte sich vor, küsste die Stirn seines Freundes, es war ihm egal, ob man sie dabei vielleicht sehen konnte, Karyu brauchte das, sonst würde er hier vor ihm in Tausende von Teilen zerspringen. „Nicht. Es ist nicht deine Schuld, okay? Nichts muss dir leid tun, es war ein Unfall. Du kannst nichts dafür.“ Der Gitarrist widersprach nicht, tat aber auch nichts, um ihm zu verstehen zu geben, dass er es auch so sah und am Ende war es wieder Tsukasa, der eingriff und sie alle vor dem Ertrinken rettete. „Lasst und fahren. Ihr beide müsst schlafen und euch beruhigen. Und dann können wir gemeinsam entscheiden, wie es weiter gehen wird.“ Zero nickte, Hizumi – an die Seite des Drummers geschmiegt – ebenfalls, auch Karyu senkte den Kopf, wenn wohl auch nur, weil sie es alle taten. Der Drummer half dem Blonden auf die Füße, hielt ihn stützend an der Hüfte, Hizumi eilte an die Seite des Langhaarigen, bot dieselbe Unterstützung an und er nahm sie dankbar an, ließ sich aus dem Krankenhaus führen, erleichtert den Gerüchen und der sterilen Umgebung endlich entkommen zu können. Tsukasa glitt einmal mehr hinter das Steuer und in dem Bassisten begann sich die Sorge zu regen, der Ältere musste sich auch ausruhen, war sicherlich ebenfalls erschöpft und dennoch konnte er nichts tun, als Hizumi sie abermals anschnallte, ihnen Decken überlegte und auch zu Trinken gab, bevor sich endlich ruhig genug zu fühlen schien, an die Seite des Drummers zu gehen, sich auf dem Beifahrersitz an zuschnallen. Eine Zeit lang beobachtete Zero seinen Freund, Karyu regte sich nicht, sah nur nach geradeaus, in sich zusammengesunken und nur zu gerne hätte der Kleinere nach der Hand gegriffen, die er unter der Decke hervor blitzen sah, doch da er nicht wusste, welche Schulter geprellt war, hatte er Angst Schmerz zuzufügen. Er hielt so lange durch, wie sie in Tokyô waren und ihn die Lichter der belebten Straßen wach hielten, doch dann auf der Landstraße hüllten ihn die Schwingen des Schlafes beängstigend schnell ein. Ab und an rüttelten ihn unruhige Träume wacher, aber nie so, dass er vollständig zu Bewusstsein kam, selten sickerten Fetzen zu ihm durch, alles so furchtbar unsortiert und ohne logische Zusammenhänge … „Hast du etwas erreichen können?“... … „Ja, aber sie sagten, es hätten keine Chancen mehr bestanden.“... … „Das wird ihn treffen.“... . ...“Ich weiß.“... Wovon redeten sie da? Zero versuchte darüber nachzudenken, doch es misslang ihm, die Erschöpfung war einfach zu groß und der Schlaf wisperte ihm beruhigend zu, sodass er sich fallen ließ. Sanft streichelte jemand über seine Wange, ein so schönes Gefühl, er seufzte leise, lehnte sich in die Berührung, Karyu war so süß zu ihm, so konnte er seinem Freund nicht einmal böse sein, wenn er eigentlich noch schlafen wollte. Aber schon ein paar Herzschläge später begriff er, dass das gar nicht Karyus Finger sein konnten, sie waren einfach anders, von der Struktur her und dem Druck mit dem sie auflagen, weswegen er doch die Augen öffnete, wissen wollte, was vor sich ging. Helles Licht blendete ihm ihm im ersten Moment und er musste für sich sortieren, wo er eigentlich war, er saß, was ihn verwunderte, wieso war er denn nicht in einem Bett? Erst nach und nach kamen die Erinnerungen zurück und er stöhnte leise, es wäre ihm weit lieber gewesen, wenn sie sich noch etwas Zeit gelassen hätten, doch dann fokussierte er sich auf das Gesicht vor ihm – Hizumi, der ihn geduldig und sogar etwas hoffnungsvoll anschaute. „Hey.“ Seine Stimme klang belegt und der Sänger reichte ihm eine Flasche geöffneten Wassers, hatte wohl damit gerechnet, dass er Trinken brauchte – Gott, sein Hals fühlte sich an, als wäre er mit reinem Sandpapier gefüllt. „Wie geht es dir?“ Zero wollte nicht darüber nachdenken,weswegen er nur den Kopf schüttele, Hizumi verstand, half ihm stattdessen aus dem Van auszusteigen, legte ihm wieder die Decke um... es war kalt an der frischen Luft, aber er genoss sie, sie war schwer von Salz und Meer. „Wo ist Karyu?“ „Drinnen. Tsukasa hat ihn vor ein paar Minuten mit mir hoch getragen.“ Der Bassist nickte und dann umarmte er Hizumi aus einem Impuls heraus, überraschte den Sänger damit wohl maßlos, denn dieser brauchte ein paar Sekunden, bis er die Umarmung erwiderte. „Danke. Für alles.“ Die Berührung festigte sich. „Ich habe doch gar nichts getan.“ „Du warst da. Das ist schon genug.“ Hizumi lächelte ihn ein wenig wacklig an und der Bassist erkannte, wie sehr der Ältere das gebraucht hatte, nicht den Zuspruch, sondern das er wieder von allein redete und agierte, weswegen er ihn noch einmal an sich zog, dieses Mal entschuldigend, erst dann gingen sie hinein und nach oben. Sie fanden Karyu in einem der beiden Schlafzimmer, der Gitarrist saß aufrecht im Bett, noch immer blass, aber gefasster und aufnahmefähiger als im Krankenhaus – er lächelte ihnen seicht und klar erleichtert entgegen, nachdem er sie bemerkt hatte. „Hey.“ Zero erwiderte das Lächeln, setzte sich mit auf das Bett, derweil Hizumi Posten auf dem Sessel bezog. „Hey, Baby. Wie geht es dir?“ Normalerweise mied Zero es, derartige Liebkosungen vor anderen zu benutzen, selbst wenn es enge Freunde waren, aber im Moment war es nur wichtig, dass es Karyu wieder besser ging und dieser reagierte viel mehr auf diese Art von Bezeichnungen, als auf seinen eigentlichen Namen. „Im Moment ganz gut, denke ich. Tsukasa will sich die Schulter ansehen und sucht deswegen eine Schere, um meinen Pullover zu zerschneiden.“ Irgendwie klang Karyu besorgt, weniger ob der Tatsache, das er gleich sein Oberteil verlieren würde, sondern mehr, dass Tsukasa die Verletzung sehen wollte, wie als wolle der Größte sie einfach niemanden zeigen, er rollte sich sogar instinktiv darum zusammen, als der Drummer in der Tür erschien, sah ihn bettelnd an. „Müssen wir das machen, Tsuka?“ Der Angesprochene nickte seicht, aber entschlossen genug, dass er keine Widerrede dulden würde. „Ich will es mir ansehen und bin ohnehin erstaunt, dass sie zugelassen haben, dass du den Pullover wieder angezogen hast.“ Karyu murmelte etwas unverständliches und der Bassist legte sanft den Kopf auf die Seite. „Wie war das eben?“ Ein kleinen Moment Schweigen, dann sah der Gitarrist vorsichtig zu Zero hinüber, fürchtete sich wohl, dass dieser böse mit ihm wurde. „Das haben sie auch nicht... ich habe es einfach gemacht, als ich auf der Toilette war.“ Zu seinem Erstaunen war das missbilligende Zischen des Drummers, schneller als sein eigenes und wie er es erwartet hatte, sank der Blonde darunter zusammen, weswegen er sanft die Finger seines Freundes drückte. „Das war keine gute Idee.“ „Ich wollte nicht, dass du dich sorgst. Und das hättest du, wenn ich nur halb angezogen gekommen wäre.“ Der Kopf des Größten hob sich wieder und die braunen Augen waren so dunkel und von Gefühl behaftet, dass jeder Ärger in Zero einfach davon geschmolzen wäre, wenn er ihn gefühlt hätte, denn es war so deutlich zu sehen, dass Karyu es wirklich nur getan hatte, damit er sich keine Sorgen machen würde. Der Bassist lächelte zärtlich und beruhigend, drückte die Hand seines Geliebten dann noch einmal, bevor er sie hob und einen sanften Kuss auf die Knöchel legte. „Es ist okay. Hauptsache du machst nun keine Dummheiten mehr.“ Seicht schüttelte der Sitzende den Kopf, wollte wohl etwas sagen, ließ es aber, sah stattdessen zu dem Drummer, welcher den Blick ruhig erwiderte, weswegen der Gitarrist sich langsam aufrichtete, seine zuvor verborgene Schulter wieder offenbarte. Zero hielt die Finger seines Geliebten fest, derweil Tsukasa damit begann, den Stoff zu trennen, ihn sanft zu entfernen, damit sie alle die Schulter ansehen konnte und Zero fürchtete, dass er mehr als das tat, er konnte den Blick nicht abwenden, Schock stand flammend über sein gesamtes Gesicht geschrieben. Karyu lachte leise, nervös, wie er war, wollte die Situation auflockern. „Hey... kommt schon, hört auf so zu schauen. So schlimm kann es doch bald gar nicht sein. Zero? Baby? Hizu? Tsuka?“ Niemand antwortete ihm und das machte ihn noch aufgeregter, er versuchte sich hoch zu kämpfen, entzog seine Hand, schob die Beine über das Bett. „Verdammt, nun sagt mir schon wie es aussieht!“ Er wollte richtig aufstehen, aber Tsukasa – der Einzige, welcher sich wohl wieder gefangen hatte – kam seinen Bemühungen sanft, aber bestimmend entgegen, hielt ihn immer wieder fest, derweil er flüchte und sich wehrte. „Karyu.“ Sein Name war ruhig gesprochen, aber die Warnung in dem einzelnen Wort zeigte Wirkung, er blieb ruhig, wenn der dem Älteren auch hitzig ansah, konnten sie denn nicht verstehen, dass ihr Schweigen alles nur noch schlimmer für ihm machte, als ohnehin schon? Es war wie auf einer beschissenen Achterbahn – wenn er nicht gerade versuchte zu begreifen, was eigentlich passiert war, dann war ihm danach in Tränen auszubrechen und gleichzeitig war er so wütend, so überdreht und wusste einfach nicht wohin mit sich selbst und alle den Ängsten und Fragen. die durch ihn tobten. Karyu war sicher, dass Tsukasa all das sehen konnte, denn der Drummer lehnte sich nach vorne, drückte ihn seicht und wispertet dann in sein Ohr. „Bleib sitzen. Ich hole dir einen Spiegel und bitte verzeih, dass wir so reagiert haben. Es sieht... furchtbar aus. Der Gitarrist konnte nur nicken... in seinen momentanen Augen und seelischer Verfassung war Tsukasa wirklich allwissend. End Part B Kapitel 7: Tears C ------------------ Part C Zero drückte abermals seine Finger, gab ihm so stumm Halt, während Tsukasa einen größeren Spiegel brachte, welchen dieser sicher aus dem Badezimmer genommen hatte und nun so auf dem Bett positionierte, dass er seine Schulter sehen konnte. Karyu wusste nicht genau, wie er reagierte, aber es war wohl nicht sehr positiv, denn Hizumi saß mit einem Mal seitlich zu ihm, die Arme zärtlich unter den seinen hindurch geschoben, summte leise in sein Ohr, derweil er selbst nur blinzelte und versuchte seine Schulter als etwas zu sehen das nicht... an die Konsistenz von Hackfleisch erinnerte. Sicher übertrieb die Panik in ihm, verschärfte das Bild vor seinen Augen aber quer über sein Schulterblatt zogen sich tiefe Schürfwunden, sie bluteten nicht mehr, dennoch glänzten sie feucht und Karyu wusste, dass Blut an seinen Fingerspitzen zurück bleiben würde, wenn er es wagte sie an zufassen. Tsukasa bewegte den zweiten Spiegel so, dass er das Ausmaß der Blutergüsse sehen konnte, sie zogen sich über die gesamte Schulter, hin zur Wirbelsäule auf dem Rücken und auf der Brust reichten sie unter das Schlüsselbein. Worauf war er nur gestürzt? Karyu suchte sich zu erinnern, aber da war nichts, er hatte keinerlei Schmerz gefühlt als es geschehen war, zu aufgeregt, in Panik, weil er Zero hatte am Geländer hängen sehen.... er hatte ihn fallen gesehen und seine Seele hatte in Terror geschrien, während er nach vorne gestürzt war, nach seinem Geliebten gegriffen hatte. Was wäre geschehen, wenn er ihn nicht erwischt hätte? Was, wenn der sanfte Mann wirklich gestürzt wäre? „Das reicht nun.“ Tsukasas ruhige Stimme brach durch den Nebel seiner dichten, trägen Gedanken und er nickte, ließ sich ohne Gegenwehr nach hinten drücken, als Hizumi das wollte, blinzelte dann zu ihnen hoch – er fühlte sich so ausgelaugt, so erschöpft und dass so plötzlich. „Tsuka... was ist mit meiner Gitarre? Und mit Ryo...?“ Finger strichen das Haar aus seiner Stirn zurück... ebenfalls Hizumi? „Deine Gitarre hat den Sturz mit erstaunlich wenig Schaden überstanden... wie es scheint hast du nicht nur Zero sondern auch sie mit deinem Körper geschützt. Um Ryo bemühen wir uns, aber wir wissen noch nichts.“ Karyu nickte leicht, öffnete dann noch einmal die Augen... vielleicht um sie alle zu sehen und dieses Mal umfing ihn Zeros warme Stimme, das weiche Gesicht über dem seinen, ein liebevolles Lächeln, dass ihm half, einfach los zulassen. „Ruhe dich aus. Schlaf.“ Sie blieben bei ihm, bis sie sicher waren, dass Karyu tatsächlich tief schlief, dann lehnte sich Zero vor, küsste die weichen Lippen, bevor er Hizumi und Tsukasa nach unten folgte, wo er sich mit einem lautlosen Seufzen auf die Couch sinken ließ. Hizumi setzte sich nah zu ihm, hielt nun seine Hände und Zero war es willkommen, der Kontakt half ihm stark zu bleiben, als er zu Tsukasa auf sah, welcher hinter dem Tresen der offenen Küche stand, Tee zubereitete. „Du hast ihn angelogen, nicht wahr?“ Der Drummer schwieg einen Moment, fuhr fort die verschiedenen getrockneten Kräuter in einen Teebeutel zu füllen, diesen dann mit sprudelnd kochendem Wasser zu übergießen, dann erst sah er auf. „Ja.“ Es überraschte den Bassisten nicht, auch wenn Hizumi seine Hände ein wenig enger umschloss. „Was hast du ihm verschwiegen?“ „Sie haben Ryo gefunden.“ Tsukasa sprach ruhig, sanft wie schon die gesamte Zeit über, stellte die Tassen zusammen mit der Kanne auf das Tablett, drehte sich dann dem Kühlschrank zu, um diesem die frischen Zitronen zu entnehmen, die er ebenfalls auf das Tablett legte, dazu Teller und ein kleines Messer. „Er ist tot, nicht wahr?“ Nun seufzte der Andere doch noch, schwer und unglücklich, nickte dann aber seicht, als er mit dem Tee zu ihnen kam, sich gegenüber der Couch auf den Sessel sinken ließ. „Sie konnten nichts mehr für ihn tun. Aber Karyu hat schon jetzt so schlecht auf seine Verletzung reagiert, es wäre zu viel für ihn gewesen, wenn wir ihm gleich die Wahrheit gesagt hätten. Mir ist klar, dass wir es nicht ewig vor ihm geheim halten können, aber er soll sich noch ein wenig erholen.“ Zero nickte, lächelte seinen Freund dann weich an. „Du bist immer so verdammt umsichtig.“ Ein leises, aber zärtliches Schnauben. „Bei Freunden wie euch muss man das sein. Seit ich euch kenne, war mein Leben keinen einzigen Tag mehr langweilig. Und gerade du und Karyu schafft es immer wieder eine schier unglaubliche Situation zu toppen.“ Zero runzelte die Stirn, zerschnitt eine der gelben Früchte, gab den Saft in seinen dunkelroten Tee. „Das klingt, als würden wir es mit Absicht machen.“ „Das habe ich nicht gesagt und das weißt du auch sehr genau, Zero.“ Die Falten auf der Stirn des Langhaarigen wichen und dieser seufzte leise, ließ sich dann richtig in die weißen Polster zurück sinken, die Tasse behutsam mit beiden Händen umschlossen. „Ich weiß... es ist nur so verdammt viel und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“ Nun war es Hizumi, der leise schnaubte, sich so auf die Couch setzte, dass er seitlich zu dem Braunhaarigen saß. „In meinen Augen meisterst du es mehr als vortrefflich.“ Zero seufzte, schüttelte den Kopf. „Er meistert es., „dabei nickte er zu Tsukasa, welcher der Unterhaltung stumm intensiv folgte, „ Ich tue gar nichts.“ Der Sänger verneinte die Worte des Anderen mit einer Geste. „Auch das stimmt nicht. Du bist Karyus Halt und du gibst ihm, was er braucht, obwohl du selbst ebenso am Boden zerstört bist.“ Der Bassist sah den Vocal einen langen Moment nur an, die Lippen leicht geöffnet, um etwas zu sagen, aber statt den Worten brach sich nur ein harsches Schluchzen und er wurde von dem sofort alarmierten Hizumi nahe heran gezogen, der ihn eng in die Arme schloss und Zero konnte nichts weiter tun, als sich an dessen Oberteil fest zu klammern und einfach alles aus sich heraus brechen zu lassen. Er würgte Worte hervor, zwischen seinem Weinen, dem Wimmern, immer wieder Stoßgebete an Götter, die ihn ohnehin verlassen zu haben schienen, er weinte für seinen Geliebten, für sich selbst... er stand vor den Trümmern seines Lebens und in diesem Moment war er viel zu verzweifelt, um ein Licht am Ende dieses langen, finsteren Tunnels zu sehen. Hizumi küsste ihn immer wieder sanft auf die Schläfe, wiegte und tröstete ihn -so viele, unbedeutende Worte, sie konnten nichts ändern und ungeschehen machen, aber dennoch wollte Zero sie hören, hing an den Lippen des Vocals wie ein Ertrinkender. Er presste sich in die Finger, als sie über seine Wangen streichelten, nickte, als Hizumi ihn fragte, ob es ihm jetzt wieder ein wenig besser gehen würde... der Drang sich zusammen zu rollen und vor allem zu verbergen war noch immer in ihm, aber er war schwächer geworden, nun legte das Biest seines Stolzes die riesigen Pranken über die Augen, versteckte sich Scham, dass er sich so hatte gehen lassen. Zero suchte immer alles allein zu meistern und nun war er schon zwei mal so bitter vor seinen Freunden zerbrochen... was dachten sie nun wohl von ihm? „Nicht anders, als vorher. Wir lieben dich und wollen dir helfen.“ Die Worte des Vocal klangen ein wenig unglücklich und der Langhaarige begriff, dass er sie laut ausgesprochen haben musste... immer wenn er so war, setzte sein Geist aus und er sagte Dinge, die er lieber nur gedacht hätte und so sah er den Anderen nun entschuldigend an, lehnte sich dann vor und küsste ihn seicht und mit flatternden Herzen... so etwas tat er normalerweise auch nicht, das war eher der Kontakt an Berührungen den Karyu brauchte nicht er. Und trotzdem sah er das glückliche Funkeln in den Tiefen des Schwarzhaarigen und abermals erkannte er, wie sehr Hizumi das brauchte... wie sehr dieser mit ihm mit litt. „Ich danke dir, euch.“ Sein Blick glitt zu Tsukasa, welcher noch immer in dem Sessel saß, dort weich lächelte und den Kopf schüttelte, aber nichts weiter dazu sagte, im Gegensatz zu dem Sänger, welcher ihn noch einmal an sich zog, wesentlich beherzter als zuvor. „Du bezahlst einfach das nächste Mal, wenn wir ausgehen und dann sind wir quitt.“ Nun lachte Zero, doch es war noch zu nahe, drohte um zuschlagen, weswegen er es wieder stillte, die Umarmung aber erwiderte. „Das sieht dir so ähnlich... kaum hast du die Chance kostenlos an Alkohol zu kommen, kennst du keine Scham mehr.“ Er punktierte das Ganze mit einem leichten Schlag gegen die Schulter des Anderen, aber dieser grinste ihn an – recht frech, wenn man das so sagen durfte. „Aber natürlich.“ ~~~~~ Die Dunkelheit lag über dem Haus, dem Strand und mit ihr die Ruhe... es war so anders hier, in Tokyô gab es immer Geräusche, das Pulsieren des Lebens, das es unmöglich machte, in die Stille um und in sich zu lauschen. Karyu konnte nicht einmal das Ticken einer Uhr hören, das Rauschen des Meeres gedämpft, als würde es sich der Nacht anpassen und sich friedlich mit ihr stellen, wenn sie kam und durch die einsamen Dünen schritt, hinab zu den langen Stränden, wo kleinen Muscheln und Steine im silbernen Mondlicht badeten. Der Gitarrist war aufgestanden, er hatte den ganzen Tag über im Bett gelegen,nahezu durchgängig geschlafen, sein Körper überwand so das Trauma, dass ihm widerfahren war, aber nun konnte er nicht mehr liegen, musste sich bewegen. Zero lag zusammengerollt neben ihm, die Beine nah an die Brust hochgezogen, das Gesicht halb von den langen weichen Strähnen verdeckt. Karyu wusste nicht einmal, wann sein Geliebter zu ihm gekommen war, aber nun, wo er vor dem Bett kniete, mit den Fingern zärtlich die Haare davon strich war es gleich, denn so hatte er die Möglichkeit, Zero anzusehen... er machte das so unglaublich gerne und selbst nun, wo es seinem Freund so offenkundig schlecht zu gehen schien, sich die Falten der Sorge selbst im Schlaf nicht zurück zogen... selbst jetzt, war er für den Blonden das Zauberhafteste, was er je gesehen hatte. Und ja, er wusste, dass es wie eine überschwängliche Erklärung der Liebe klang, selbst in seinen Ohren, aber es war ebenso egal, denn er fühlte genau das und wenn es nur mit Worten wie diesen erklärt und ausgedrückt werden konnte, dann war das für ihn in Ordnung. Er liebte... dass er ein Mann war, machte es in seinen Augen nicht weniger zärtlich. Zero seufzte leise, als er über die weiche Wange streichelte, lehnte sich der Berührung entgegen, aber der Gitarrist stillte sie, bevor sie den Kleineren wecken konnte... dieser brauchte den Schlaf ebenso, wie er ihn selbst benötigt hatte. „Ich danke dir so sehr.“ Er wisperte die Worte nur und sie umfassten auch nicht nur die Geschehnisse der letzten Nacht, in welcher Zero ihn immer eine Konstante war, sie waren für ihn weit mehr, denn er dankte Zero für jenen Abend an dem sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, er dankte dafür, dass der Bassist ihm der erste richtige Freund gewesen war und er dankte ihm vor allem dafür, dass sich ein Mann wie Zero so Jemanden wie ihn selbst ausgesucht hatte, seine Gefühle erwiderte. Behutsam lehnte er sich vor, küsste die Schläfe seines Geliebten, ließ die Lippen einen Moment auf dieser ruhen, er würde nach unten gehen, wollte den Anderen nicht mit seiner Unruhe stören. Als er sich löste, seufzte der Kleinere erneut, murmelte seinen Namen, wie in einem Ruf, weswegen er wieder über das weiche Haar strich. „Ich bin hier... schlaf weiter.“ Seine leisen Worte bewirkten, dass sich der Langhaarige tiefer in die Kissen presste, tatsächlich ruhiger wurde, weswegen er sich dann behutsam erhob und den Raum verließ, wobei er sich mit den Fingern an der Wand zur Tür führen ließ, ohne gegen etwas zu stoßen. Auf dem schmalen Flur war es ebenfalls still und er bemühte sich darum leise zu sein, wollte weder Tsukasa noch Hizumi wecken, falls diese auch schliefen... die Beiden hatten sich so sehr um Zero und ihn gekümmert, waren ohne zu Zögern hier raus mit ihnen gefahren... sie verdienten es, in Ruhe schlafen zu können, wenn es schon nichts anderes gab, dass Karyu ihnen außer seinem tiefen Dank als Gegenleistung entgegen bringen konnte. Seine Hand suchte abermals nach halt als er die Treppe nach unten ging, dort einen Moment verharrte – es war lange her, seitdem er das letzte Mal hier gewesen war und er wusste nicht mit hundert prozentiger Sicherheit ob sich die Wohnküche zu seiner Rechten befand, dennoch entschied er sich für diese Richtung, fühlte kurz darauf den Tresen unter seinen Fingern. Auf diesem fand er die gläserne Teekanne, ihr Inhalt war noch warm, also schliefen die anderen Beiden noch nicht, waren vielleicht draußen auf der Veranda. Karyu schritt an dem Tresen vorbei, hin zu den Türen, die ihn nach draußen bringen würde, ging aber nicht durch sie hindurch, sondern lehnte sich nur dagegen. Draußen saßen seine beiden Freunde, so wie er es vermutet hatte und er nahm sich ein paar Momente, dieses friedvolle Bild zu betrachten, ohne dass sie ihn bemerkten und er wieder im Mittelpunkt ihres Interesses stehen würde. Tsukasa hatte den Arm um Hizumi, welcher zugeneigt vertrauensvoll gegen ihn lehnte, sie beide waren in eine Decke gehüllt, aber diese lang mehr um ihre Hüften, schien dort vergessen. Sie sprachen miteinander, was, dass konnte er nicht hören, aber er sah wie sich ihre Lippen bewegten, wie der eine oder der andere der Beiden hin oder wieder nickte. Sie waren ein schönes Paar, explosiver, als Zero und er es waren, was einfach an Hizumis feuriger Seele lag, doch trotz Missverständnissen drifteten sie immer wieder zueinander, waren so stark einander zugetan, dass der Eine von ihnen wohl Berge versetzten würde, um dem Anderen beizustehen. Karyu versuchte sich daran zu erinnern, wann und wie die beiden 'offiziell' zusammengekommen waren, aber es funktionierte nicht – Hizumi war einfach irgendwann zu dem Drummer hinüber gegangen, hatte diesen im Nacken gepackt und geküsst. Diesem Handeln war ein sprachloser Moment seinerseits gefolgt, bis Tsukasa leise gelacht und ihm gesagt hatte, dass er seinen Kiefer jetzt wieder aufsammeln konnte. Karyu war auf dem Weg nach Hause beinahe vor Aufregung geplatzt und das Erste, was er getan hatte, war seinen Geliebten anzurufen und ihn mit dieser Nachricht zu überfallen, zu schnell und aus dem Zusammenhang gerissen, doch Zero hatte es dennoch verstanden. Arme schoben sich vorsichtig unter den seinen Hindurch, verflochten sich auf seinem Bauch miteinander und er legte seine unverletzte eigene auf sie. „Sie sind ein so schönes Paar, nicht wahr?“ Zero – welcher mit der Wange gegen ihn lehnte - summte leise. „Ja, dass sind sie.“ Für einen Moment beobachteten sie die Beiden noch, dann küssten sie sich und Karyu wand sich ab, dieser Augenblick war privat und sollte nur Tsukasa und Hizumi gehören. Seine Finger strichen seicht über Zeros Wange, dann durch das weiche Haar. „Warum bist du auf?“ „Mir war kalt, du hast gefehlt.“ Karyu summte leise, presste dann einen entschuldigenden Kuss gegen die Schläfe seines Geliebten. „Legen wir uns wieder hin.“ Zero nickte, gegen seine Berührung gelehnt, machte aber dennoch keine Anstalten sich zu bewegen, weswegen er zärtlich über die nackten Schultern und dann den Rücken hinab strich. „Zero?“ Ein leises Seufzen, als der Bassist die Arme richtig um ihn herum schob, dann zu ihm aufsah. „Es gibt da etwas, dass ich dir sagen muss, aber ich befürchte, dass du mir wieder zusammenbrichst, wenn ich es tue.“ Karyu wurde ganz still in seiner Umarmung und er festigte diese ein wenig mehr. „Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass es nichts ist, um das du dir Gedanken machen musst und ich würde es dir nur zu gerne abnehmen, aber du musst es wissen.“ Die Stimme des Langhaarigen war leise, liebevoll, immer wieder unterbrochen von kleinen Küssen, die Zero auf Schultern und Hals des größeren Mannes legte und dieser nickte nur stumm, ließ sich ohne Wiederwehr zu der Couch führen. Selbst hier im Dunkeln sah Zero den verstörten Blick und es tat ihm furchtbar leid, dass er dieses Thema überhaupt angesprochen hatte, anstatt damit zu warten, aber er konnte es einfach nicht – Karyu verdiente, dass man ihm die Wahrheit sagte. Abermals umschloss er die schlanken Finger, drückte sie sanft. „Es geht um Ryo.“ Karyu nickte abermals, aber die Hände, die zuvor Zero gehalten hatte, hielten nun die des Bassisten, krampften sich seicht um diese, wahrscheinlich ahnte der Größere es bereits, wusste es in seinem Herzen und hatte es bisher verdrängt, um dem Kummer zu entkommen, der unweigerlich folgen würde. „Er hat es nicht geschafft.“ Für ein paar Herzschläge kam gar nichts von Karyu, keinerlei Reaktion und dann – wie als mussten die Worte erst wirklich in seinen Geist sickern – ein leises Schluchzen, gefolgt von dem gewimmerten Wispern, das der Name seines Katers war. Sofort rutschte Zero näher, nahm Karyu in den Arm, küsste dessen Schopf, tat leise, beruhigende Laute in seiner Kehle – Karyu hatte so sehr an dem schwarzen Tier gehangen, es war ihm nicht nur ein Freund und Begleiter gewesen, sondern oftmals auch stummer Zuhörer für die Probleme des Blonden, Unruhestifter, wenn dieser zu viel gearbeitet, eine treue Seele wenn Karyu das gebraucht hatte, weil sein gesamtes Leben schief und aus der Bahn zu laufen schien. Tränen fielen auf seine Schulter, dort wo der Größere sein Gesicht verbarg, lautlos weinte, nur das unregelmäßige Atmen zeigte auf, dass er hart daran kämpfte nicht gänzlich auseinander zu fallen. „Hat... hat er gelitten?“ Leise Worte, abermals mit einem Wimmern unterlegt und Zero schluchzte ebenfalls leise – es tat so weh, Karyu so zu sehen und er log um dessen Willen, obwohl er wusste, dass Ersticken ein qualvoller Tod war, auch für ein Tier. „Nein, es war ganz schnell vorüber.“ Karyu nickte, klammerte sich an seine Worte und schwieg dann wieder, lag einfach nur in seinen Armen und Zero hielt, wiegte und tröstete ihn, so gut es ihm möglich war. „Ich hätte weiter nach ihm suchen sollen.“ Seicht schüttelte der Langhaarige sein Haupt. „Du warst in Lebensgefahr, Baby. Wenn du noch länger geblieben wärst hätte, es dich ebenso treffen können.“ Wieder ein paar Momente bedrückten Schweigens. „Ich fühle mich wie ein Verräter... ich habe ihn im Stich gelassen.“ Zero seufzte schwer, schüttelte abermals den Kopf. „Auch das ist nicht wahr und du weißt das auch. Wir mussten hinaus, ich habe dich mitgezogen. Wenn überhaupt einen von uns Schuld trifft, dann mich, weil ich dich daran gehindert habe, weiter nach ihm zu suchen.“ Nun hob Karyu den Kopf, schüttelte diesen, wie um es vehement zu verneinen. „Nein... nein, du hast uns da hinaus geholt. Du bist nicht Schuld.“ Zero legte sanft seine Hand an die Wange des Jüngeren. „Und warum redest du dir diese dann selbst ein?“ Der Mund des Blonden klappte auf und dann schloss er ihn wieder, Zero hatte dies gewusst, dass der Gitarrist darauf nicht mehr antworten konnte, lächelte deswegen und für Karyu, lehnte sich dann nach vorne um die Lippen sanft zu fangen. „Ryo würde sicher nicht wollen, dass du dich so sehr grämst. Er war ein sehr schlauer Kater.“ Karyu schluchzte leise, bemühte sich darum ruhiger zu werden, sicher weil er ihn – Zero – nicht sorgen wollte, das war so süß, wirklich auch wenn es nicht nötig war. Eigentlich kreisten sie beide immer wieder um das selbe, keiner wollte den Anderen verletzen, ihm weh tun oder ihn sorgen... und weil sie das so taten waren sie ein Paar wie sie waren, manches Mal faszinierte es Zero, wie gleich und doch unterschiedlich sie sein konnten und am Ende doch eins in ihrer Seele waren. Sanft küsste er die Lippen, wieder und wieder, bis Karyu begann sich von allein gegen die seinen zu bewegen, ihn tiefer zu küssen, dann erst lösten sie sich. „Ein wenig besser nun?“ Der Bassist streichelte Karyus Wangen und der Blonde nickte seicht, lehnte die Stirn gegen ihn, suchte nach Nähe und Zero umarmte ihn ganz, hielt ihn fest. „Ich hatte gehofft, ihr würdet durch schlafen.“ Tsukasa war herein gekommen, an seiner Seite Hizumi, doch der Sänger schien nur noch aufrecht zu stehen, weil er von dem Anderen gehalten wurde, die Augen waren bereits geschlossen und Zero lächelte den Braunhaarigen sanft entgegen. „Karyu wollte mich nicht wecken und ist aufgestanden, aber mir ist kalt geworden und deswegen bin ich ihn gefolgt.“ Ein zärtliches Schnauben. „Ihr zwei seit mir schon ein Paar. Aber nun können wir uns alle hinlegen gehen, oder?“ Der Bassist summte leise, strich über die nackten Schultern seines Geliebten, sah in dessen Gesicht, um nach Zustimmung zu suchen, die er in dem leichten Nicken Karyus fand, weswegen er diesen sanft auf seine Füße holte, immer darauf bedacht keinen Druck auf die verletzte Schulter auszuüben. Tsukasa lächelte still für sich, ließ die anderen Beiden vorgehen, beobachtete sie alle genau auf den Stufen, damit er notfalls eingreifen konnte, doch sie meisterten die Tücke ohne Probleme. „Ich bringe Hizumi zu Bett, dann komme ich nach euch schauen.“ Zero schnalzte leise mit der Zunge. „Ich denke, dass wir allein ins Bett finden werden, Papa.“ Ein Lächeln antwortete ihm. „Davon überzeuge ich mich am Besten selbst noch einmal.“ Der Bassist versuchte den anderen Mann in Grund und Boden zu funkeln, doch sein nicht allzu ernster Blick prallte an Tsukasa einfach ab, der sich – um das Spiel auf die Spitze zu treiben – über die Schulter wischte, als würde er etwas lästiges entfernen müssen, dabei zwinkerte er schon sehr vergnügt, ging dann mit Hizumi fort und Zero schnaubte nur wieder, wand sich aber ebenfalls ab. In ihrem Raum setze er Karyu auf das Bett, der Größere schien wie Hizumi schon gar nicht mehr richtig wach, blieb so, wie man platziert hatte, die Lider dabei halb geschlossen. „Leg dich hin, Baby.“ Wieder folgte der Gitarrist einfach, deckte sich nicht einmal zu, was der Ältere für ihm machte, weich die Lippen küsste, dabei lächelte, als nicht mal mehr Erwiderung kam – Karyu schlief bereits. „Wie ich sehe, seit ihr tatsächlich im Bett.“ Tsukasa stand in der Tür und der Langhaarige schüttelte sanft dem Kopf, lächelte dennoch. „Danke für dein Vertrauen.“ „Ich stehe immer wieder gerne zur Verfügung.“ Tsukasas Stimme klang hoch offiziell und Zero schnaubte nur wieder, legte sich dann zu Karyu, ließ sich von Tsukasa zudecken – wirklich, entgegen aller öffentlichen Annahmen war dieser eine Glucke, wie sie im Buche stand. „Gute Nacht, Papa.“ „Schlaf gut, mein Sohn.“ ~~~~~~ Warmes Sonnenlicht flutete den kleinen Raum, fiel auf das Bett und weckte den Gitarristen darin, was dieser mit einem leisen, missmutigen Stöhnen quittierte, suchte sich weg zudrehen, aber sein Instinkt stoppte ihn, bevor er sich richtig herum rollte – seine Schulter, um ein Haar hätte er sie vergessen, so erinnerte sie ihn nur dumpf pochend daran, dass es noch immer weh tat. Er war allein, aber das überraschte ihn nicht, sein Geliebter war in Situationen wie diesen oftmals vor ihm selbst auf den Beinen, es war die Sorge, die Zero antrieb und dem Langhaarigen nicht die Ruhe ließ, wirkliche Erholung zu finden. Karyu seufzte leise, er wünschte das er etwas dagegen tun könnte, aber es gab nicht – er musste einfach wieder gesund werden, seine Schulter heilen. Er nahm die dünne obere Decke mit sich, als er die Beine über den Rand des Bettes schob, schlang sie als eine persönliche Schleppe um seinen Leib, dann schritt er langsam durch den Raum, er war verspannt und Melancholie lastete schwer auf ihm, doch wenn er sich hier drinnen versteckte, würde es nur noch schlimmer werden. Außerdem... er konnte das Zero nicht antun. Oder Tsukasa und Hizumi. Sie waren alle so stark, er konnte es ihnen nicht zumuten eine Belastung zu sein, sonst würden auch sie brechen. Behutsam öffnete er die Tür, aus dem Nebenraum drangen die leisen Stimmen von Hizumi und Tsukasa und Karyu verharrte – seine Neugierde zwang ihn einfach dazu, obwohl er wusste, dass es nicht richtig war, seine Freunde zu belauschen. „Schau, Tsukasa. Sie ist wieder wie neu.“ Ein zustimmendes Nicken und das Rascheln von Kleidung, weswegen Karyu vermutete, dass der Drummer durch den Raum schritt. „Wunderschön. So wie am ersten Tag. Ich bin stolz auf dich, hon.“ [1] Ein dunkles, samtenes Glucksen. „Ich erinnere dich gerne daran, dass du mich heute morgen am liebsten durch das Telefon gezogen und erwürgt hättest.“ „Was erwartest du, hm? Wenn ich um fünf Uhr in der Früh aufwache und du nicht mehr da bist, obwohl wir erst zwei Stunden zuvor im Bett waren? Und dann nichts, außer einem kleinen Zettel auf dem steht: 'Keine Sorge.'? Ich dachte, du würdest irgendetwas Dummes anstellen.“ Abermals das Rascheln von Kleidung, dann Stille und Karyu stellte sich einen sehr innigen, zärtlichen Kuss vor. „Ich mache nichts Dummes mehr, seit ich dich habe.“ Karyu Lippen hoben sich ein einem liebevollen Lächeln, Gott, diese beiden waren so süß zueinander, er genoss, wie sie miteinander umgingen, konnte gar nicht genug von ihnen bekommen. „Baby?“ Zeros Stimme umschmeichelte ihn warm, sicher und Karyu seufzte, immer wieder fabriziert davon, wie allein ein Wort seinen Geliebten Balsam für seine Seele war. Er lächelte, als er den Kopf in Richtung der Treppe wand, auf welcher der Bassist stand, ging diese dann hinunter, ließ sich von den Armen umfangen und festhalten. „Guten Morgen. Wie fühlst du dich?“ Zero lächelte ihn an, als er sich hinab lehnte, einen Kuss gegen die weichen Lippen legte. „Das wollte ich dich gerade fragen. Ich bin okay... Tsukasa nimmt mir alles aus den Händen, ich brauche nichts zu tun.“ Karyu summte leise, lehnte die Stirn gegen die des Bassisten. „Er ist wirklich unserer Retter.“ „Ja, dass ist er.“ Sanft streichelte der Langhaarige seinen Freund über die Wange, sah ihm in die Augen. „Wie geht es dir? Schmerz deine Schulter sehr?“ Karyu seufzte leise, er wollte nicht über sich sprechen, aber er würde nicht daran vorbeikommen, also suchte er gar nicht erst eine ausweichende Notlüge zu erfinden. „Ich bin verloren und traurig. Ich will dir helfen und weiß nicht wie. Ich habe das Gefühl, dass ich eine Bürde für euch bin. Meine Schulter macht das nicht leichter, ich kann sie kaum bewegen.“ Ein leises verständnisvolles Gurren, Finger die zärtlich über seinen Nacken streichelten. „Du bist keine Bürde, werde einfach nur schnell wieder gesund.“, Zero legte einen kleinen Kuss gegen seinen Mundwinkel., „Außerdem hilfst du mir allein damit, dass du da bist. Mehr brauche ich nicht.“ Karyu summte leise, die Zweifel blieben, das konnte doch unmöglich ausreichen, oder? Dennoch ließ er das Thema fallen, Zero zog ihn sanft mit sich, auf die Terrasse, der Bassist hatte Frühstück für sie alle gemacht und Karyu überlegte, wann er das letzte Mal auf die typisch traditionelle Art gegessen hatte – es schien eine Ewigkeit her. „Setz dich einfach. Ich hole die beiden anderen, dann können wir essen.“ Er nickte seicht, folgte dem Wort, den Blick zu den Wogen des Meeres gerichtet, welches nun kraftvoll über den Strand hinweg rollte, den neuen Morgen auf diese Art und Weise begrüßte, Möwen schrien lauthals, stürzen immer wieder im steilen Flug in die See hinab, folgten den Fischerbooten, um etwas von deren Fang zu ergattern. Schritte rissen ihn aus seinen Beobachtungen und er lächelte für die beiden Anderen ebenso, wie er für Zero lächelte. Tsukasa erwiderte es, kam zu ihm, um ihn mit einem Arm zu begrüßen, dann wurde er eingehend gemustert, bis er sagte, dass es ihm gut ging. Hizumi kam ihn auch umarmen und Karyu fragte sich, wann sie eine derart intensive Gruppe geworden waren – ja, sie hatten sich schon immer gerne berührt und einander gehalten, aber die Gefühle dahinter schienen nun andere... sie waren viel mächtiger, reichten über eine normale Freundschaft hinaus. Karyu fand das es beinahe so etwas wie Liebe war... nicht nur beinahe, er liebte die beiden Anderen wirklich und obwohl ihn das hätte verunsichern sollen, löste es eher ein gegenteiliges Gefühl in ihm aus, er fühlte Glück darüber, dass er so etwas in seinen Händen halten konnte. Hizumi lächelte ihn ebenfalls an, als sich ihre Umarmung löste, der Vocal schien so glücklich darüber, dass er hier saß, dass er nicht mehr so verstört war, wie im Krankenhaus - Karyu schämte sich dafür, er musste wirklich schlimm gewesen sein. Zero goss ihnen allen Tee ein und Hizumi, welcher auf seiner linken Seite saß, griff nach seiner Hand, hielt sie fest. „Ich habe etwas für dich.“ Der Schwarzhaarige schien zu vibrieren vor Freude, vor Aufregung und während er nur sehr verwirrt blinzelte, lächelte Tsukasa von seinem Platz neben dem Bassisten, die Tasse Tee dabei behutsam in den Händen. „Nun geh und hole es, du kannst ja ohnehin nicht still sitzen und etwas essen.“ Auf die Worte sprang der kleinere Mann regelrecht auf seine Füße, stürmte zurück ins Haus, derweil Karyu die ganze Szene noch immer zu begreifen suchte und glücklicherweise war er nicht der einzige, Zero sah ebenso verwundert aus wie er selbst. Sie beide sahen den Drummer an, aber dieser lächelte nur sehr selig, trank in Ruhe seinen Tee, sagte nicht ein Wort, musste es auch nicht, denn Hizumi kam schon wieder zurück. In seinen Armen trug er einen Gitarrenkoffer und Karyus Herz machte einen furchtbar schweren Satz, er konnte gar nicht katalogisieren, was er alles empfand, es war einfach zu viel und es wirbelte durcheinander, vor allem als der Vocal den Koffer mit einem so aufgeregt strahlendem Lächeln in seinen Schoss legte, dann hinter ihn trat, die Hände unter seinen Armen hindurch geschoben um den Koffer zu öffnen. In ihm lag seine weiße Gitarre, sein Juwel und sie war vollkommen unbeschädigt. Verwundert, sprachlos und nahe der Tränen strich er über das helle Holz, die Saiten, den ganzen langen, schlanken Hals hinaus und dann wieder hinab zum Korpus, wo er behutsam über den Phönix strich. „Wie...?“ Mehr brachte er einfach nicht heraus, er hatte sie in der Nacht des Brandes einfach so über seinen Rücken geschlungen, war mit ihr aus dem Fenster geklettert, gestürzt... sie hatte bestimmt Schaden genommen, es war gar nicht anders möglich, zumal er nicht einmal wusste, wann er den Kontakt zu ihr verloren hatte. War sie im Krankenwagen noch bei ihm gewesen? Oder im Krankenhaus? Woher hatte Hizumi sie bekommen? Mehr und mehr Fragen, aber er konnte keine von ihnen stellen, strich nur immer wieder über die schönen Konturen, schluchzte, aber das bemerkte er erst, als Hizumi mit den Fingern über seine Wange streichelte. „Ich habe sie von den Sanitätern bekommen und bin heute morgen zurück nach Tokyô gefahren und habe sie bei ESP reparieren lassen.“ Das musste den Vocal ein Vermögen gekostet haben – nicht nur die Reparatur an sich, sondern vor allem das es so schnell möglich gemacht worden war, Karyu wusste nicht was er sagen sollte, er konnte nur seinen gesunden Arm heben, diesen um Hizumis Nacken schlingen und sich bei diesem wieder und wieder bedanken. Tsukasa – welcher seine Tasse sanft abgestellt und die Szene mit einem kleinen, zärtlichen Lächeln verfolgt hatte – wand sich nun Zero zu. „Das Hizumi nicht warten konnte, muss ich mit meinen Geschenk wohl auch nun aufwarten.“ Zero blinzelte nur sehr dumm – Geschenk? Der Drummer lächelte ein wenig weiter, tätschelte nur die Hand seines Freundes, erhob sich dann, um ebenfalls ins Haus zu gehen, aber im Gegensatz zu Hizumi kam er nicht mit einem großen Gegenstand sondern einem kleinen Briefumschlag wieder, welchen er Zero reichte. Dieser starrte das kleine, weiße und unscheinbare Ding nur an, sah dann zu Tsukasa hoch, welcher leicht eine Braue in die Höhe schob. „Du kannst ihn ruhig aufmachen, oder hast du einen Röntgenblick? Dann könnten wir sicher etwas sehr absatzförderndes damit anstellen.“ Zero schnaubte, schon aus Reflex, aber Tsukasa erreichte damit das er aus seiner Starre erwachte und den Brief langsam öffnete, er war nicht verklebt um in Inneren befand sich nichts außer drei Fotografien. Zero drehte sie langsam herum, auf den ersten beiden waren Katzen – winzige kleine Katzenkinder, so süße Geschöpfe, eines von ihnen grau Silber, das andere weiß, Zero konnte gar nicht alle Details auf einmal greifen, sie waren einfach so hübsch, so unschuldig. Ihre kleinen blauen leuchteten auf den beiden Bildern hervor, waren eine lange Zeit das einzige worauf sich der Langhaarige konzentrieren konnte, dann erst kamen all die anderen Dinge, die genaue Farbe des Fells, die Ohren, die Pfoten, der freche Blick. „Die beiden Katzenkinder warten auf ihr neues Zuhause, bei euch.“ Zero sah nach oben, Tsukasa lächelte so zärtlich und er fühlte sich überwältigt, stürzte den Drummer einfach um den Hals, drückte diesen fest, nicht nur für das wundervolle Geschenk, sondern auch für die Worte, denn Zero hatte mit sich gehadert ob er und Karyu zusammen ziehen sollten, er wünschte es sich sehr aber ihr Leben... Tsukasa aber hatte gesagt, 'euer' Heim und damit hatte er seinem Herzen Gewissheit gegeben. „Danke. Ich danke dir so sehr.“ Arme legten sich warm um seinen Rücken. „Das kannst du machen, wenn du dir auch das letzte Foto angesehen hast.“ Zero löste sich, die letzte Fotografie war auf den Schoss des Drummers gefallen und nun hob er sie hoch, drehte sich herum und keuchte heiser... nein, das konnte der Andere unmöglich ernst meinen. Das Bild zeigte das Innere eines leeren Apartment... es war eine Wohnung im Dachgeschoss, eine der Wände schräg, die Farbe an der Wand hell, einladend und der Boden mit dunklen, ebenso warmen Parkett ausgekleidet. „Tsukasa...“ Zeros Finger bebten, als sich Tsukasa Finger darum schlossen, dieser das Foto an seine Brust drückte, da wo der Bassist sein Herz trug. „Willkommen in eurem neuem Heim, Zero.“ Zero schluchzte nur in Dank, fiel den Anderen abermals um den Hals, schüttelte sich in der Gewalt seiner Emotionen. Gott – Tsukasa war wirklich ihr Retter. Karyu und Hizumi, die sich beide erhoben hatten umarmten ihn nun auch, der Gitarrist, fand seine Hand mit dem Foto, er fühlte wie er es sich ansah und dann schlossen sich die langen schlanken Finger um seine, drückten bebend zu. Zero hatte sein Heim und seine Erinnerungen in diesem verloren, aber hier, in diesem Moment hielt er das fest, was ihm wirklich wichtig war. Seine Freunde. Seinen Geliebten. Seine Familie fernab von denen die das gleiche Blut mit ihm teilten und obwohl er auch sie liebte, waren ihm diese drei Menschen so viel näher. Er wollte sie nie wieder aus freien Stücken loslassen. End Tears – Part C End Glimpse [1] umgangssprachlich, die Abkürzung für honey; Kosename von Tsukasa für Hizumi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)