Glimpse von AraniShadon ([Karyu & Zero] [MC] [Singlework]) ================================================================================ Kapitel 2: Glow --------------- Glow Band: D'espairsRay Pairing: Karyu/ Zero Genre: OOC, Fluff, Romance, slight touch of dark Disclaimer: Ich erhebe keinerlei Rechte an den hier dargestellten Personen, denn diese gehören (so hoffe ich doch) nur sich selbst, wenn ich versuchen würde Profit mit meinem Geschrieben zu machen, dann würde mir das Label, unter dem D'espairsRay unter Vertrag stehen, Anwälte auf den Hals hetzen, die ohnehin alles an Geld verschlingen würde, dass ich erwirtschaften könnte, also lass ich es von vornherein sein. Dies ist eine Story von Fans für Fans. Anmerkung: Ohne Beta – Korrektur, Fehler dürfen behalten und bei Ebay versteigert werden. //Flashback// Karyu behauptete zwar immer, er würde früh aufstehen können, doch wenn er schlief, dann tat er es wie ein Felsbrocken. Er lag unbewegt innerhalb der Kissen und Laken, ruhte so tief, dass es wohl möglich war, direkt neben ihm ein Konzert zu spielen, ohne dass es diesen aus seinem Schlummer riss. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde der Gitarrist es in seine Träume einbinden und - ganz der Perfektionist, der er war – in kleine Fragmente selektieren, bis er jede Note einzeln lesen konnte. In einem Resultat dessen, würde er anschließend probieren, es seinem Vorstellungen entsprechend zu formen, damit es letzten Endes ohne einen Fehler aufwartete. Ein sanftes, kaum zu erkennendes Lächeln lag auf den Zügen des Bassisten, als sich dieser auf die Seite drehte, um den Größeren zu beobachten, wobei er sich auf einem Ellenbogen stützte, die Wange in die Innenfläche seiner Hand gelegt. Sein langes Haar wurde auf diese Weise dazwischen gefangen, rahmte nun sein weiches Gesicht, welches nur noch flüchtig von dem silbrigen Morgengrau berührt wurde. Zero wartete, von einer zärtlichen Ruhe erfüllt, aufmerksam und entspannt zugleich, ein Widerspruch, doch der Braunhaarige war voll von diesen, sie machten ihn aus. Deswegen hinterfragte auch niemand, weswegen er auf den Sonnenaufgang, das zarte Licht eines neuen Tages wartete und darauf, dass es sich behutsam in diesen Raum stahl, um dann – einem neugierigem Kind gleich – zu dem Bett hinüber zu schleichen, auf welches es hinauf hüpfen würde, damit es über den halb entblößten Körper Karyus streicheln konnte. Kurz nur richtete sich Zeros Blick auf die großen Fenster, der Himmel zeigte sich bereits jetzt schon in einen strahlend tiefem Blau, versprach hohe Temperaturen und einen weiteren atemberaubenden Sommertag, die am Ozean seit jeher schöner und klarer wirkten, als in einer Großstadt. Sie würden wohl schwimmen gehen, sollte sich der Gitarrist dazu entscheiden, aus dem Reich der Schlafenden empor zu steigen, doch für den Augenblick war Zero mit dem Moment glücklich wie er war... der Ältere hatte so wenig Gelegenheiten seinen Geliebten in dieser Art zu betrachten und dessen Züge für sich zu studieren, in seiner Erinnerung festzuhalten. Sie veränderten sich ständig in ihrem Äußeren, zu einem Teil wohl eine unausweichliche Folge in ihrem Leben als Musiker, denn nur so blieben sie interessant, gerade in einem Land in dem das Aussehen einen wesentlichen Charakterzug einer Band ausmachte, aber vor allem sein Freund schien sich immer wieder neu zu definieren wollen. Zero selbst fühlte sich mit seinen langen, natürlich gewellten Haar sehr wohl – was auch daran lag, das sein Geliebter keine Gelegenheit ausließ, ihm zu zeigen, wie sehr er es mochte – Karyu hingegen, hatte die Länge seiner blonden Strähnen erneut verändert, zuvor reichten ihm bis über die Schultern hinweg, doch nun waren sie kürzer und dunkler, geflochtene Extensions ersetzen, was abgeschnitten worden war und gaben seiner hochgewachsenen Gestalt eine weitere, feminine, Note. Ein weiteres Detail dieses konstanten Wandels waren die Kontaklinsen, seit den letzten Auftritten war der Größere in die stechend Eisblauen verliebt, doch der Bassist hatte ihn bereits mit allen möglichen Farben gesehen, auch wenn er das warme, dunkle Braun am meisten schätze, denn dann konnte sich der Andere nicht mehr vor ihm verbergen, fielen die Masken. Einige von ihnen hatten es auch Zero angetan, da sie die Aura des Größeren unterstützen, Andere wieder waren nicht sein Fall, doch wenn man ihm nun plötzlich fragen würde, welche von ihnen er favorisierte, würde er sich wohl nicht zwischen Violett, Grün und diesen Eisblau entscheiden können, diese drei Farben verband er schlicht mit Karyu, selbst wenn er nicht genau greifen konnte, warum dem so war. Ihre Kleidung auf der Bühne war mit den Jahren schlichter geworden, ein wenig bequemer, ohne dabei an ihrer Eleganz zu verlieren, auch wenn Zero nach wie vor stark dem Leder und Lack verfallen war, er mochte diese Materialien, sie fühlten sich gut auf seiner Haut an. Aber er wich hier gerade von Thema ab und derweil er behutsam einen Finger über die nackte Schulter des Jüngeren gleiten ließ, dachte er über Tsukasa nach, dieser trug oftmals eine einfache Kombination aus engen Shirt und Hose und vermochte dennoch wie ein Gott durch den Raum zu schreiten, ganz ähnlich war es bei ihrem Vocal, welcher auch in einem Kartoffelsack gut aussehen würde. Mit einem weichen Schmunzeln spann der Bassist diesen Gedanken weiter und kam zu dem Schluss das der Schwarzhaarige wohl darauf bestehen würde, das schlichte Beige einzufärben, bevor er in Betracht zog, es überzustreifen. Unterstützend zu ihrer Kleidung verwendeten sie Schmuckstücke, wenig, im Vergleich mit anderen Musikern ihrer Szene, oftmals nur eine einzige Kette, ein Ring, in welchen meist eine tiefere Bedeutung streckte, schlicht weil es ein Geschenk gewesen war, oder aber etwas, dass aus den eigenen Gedanken heraus erschaffen wurde. Sein Geliebter trug zusätzlich immer etwas um den Hals, ein Tuch, Schal oder ein breites Lederband, ein Detail, welches Zero als unglaublich anziehend empfand, die tieferen Gründe hierfür waren allerdings wenig modisch bedingt. Seine Augen verdunkelten sich in wiederempfundener Angst, derweil er sacht seine freie Hand ausstreckte, um die Fingerspitzen sanft auf die Kehle seines Geliebten zu legen, dann sehr, sehr vorsichtig über die feine Narbe zu fahren, die Karyu dort trug und welche sich gute vier Zentimeter, senkrecht verlaufend, von der blassen Haut abhob. Es war eine so winzige Spur nun... die letzte, weiße Erinnerung an Nächte voll von Alpträumen, Erschöpfung und Hilflosigkeit und wenn Zero wagte daran zurückzudenken, verengte sich sofort sein Hals, kehrten Bilder wieder, die er vergessen wollte und es nicht konnte. //Der Bassist war müde, extrem abgekämpft von einem langen Interview und anschließendem Photoshoot, das nur seine eigene Person erfordert hatte, so etwas geschah nicht oft, zumal er ohnehin nicht gerne ohne die Anderen war, denn unter diesem Umständen lag die Aufmerksamkeit zu jeder Zeit auf ihm und das machte es oftmals schwer, die Maske zu halten, die er vor Fremden wahrte. Unter diese drückenden Empfindungen mischte sich leise, beginnende Sorge, derweil er in ein Taxi stieg, welches ihn zu ihrem gemeinsamen Apartment bringen würde. Karyu reagierte weder auf das Handy, noch auf den Festnetzanschluss, nicht unbedingt ungewöhnlich, dennoch stimmte es ihn unruhig und es frustrierte ihn, Zero hatte die Stimme seines Partners hören wollen, als er da auf der unbequemen Couch in einer dunklen Lagerhalle saß, sich allein fühlte. Der gesamte Wohnblock war von dem Mantel der Finsternis umhüllt, nicht hinter einem der Fenster konnte der Langhaarige ein schwaches Licht ausmachen und selbst wenn er sich sagte, dass auch dies durchaus möglich war, kroch die Furcht in seinen Magen, nistete sich dort mit einem klammen Gefühl ein. In ihre Etage zu gelangen wurde mit jeder Stufe schwerer, die Gedanken des Braunäugigen hüpften umher, ohne ein wirkliches Ziel, doch jedes stellte ein schlimmeres Szenario dar. Zero zögerte, bevor er den Schlüssel der Wohnungtür herum drehte, unüberrascht, dass auch die große Wohnung in Dunkelheit lag, begleitet von einer Stille, die so schwer war, dass es sich anfühlte, als würde sich sich einem eisernen Band gleich um seine Brust schnüren. Trotzdem schallt sich der Musiker innerlich, es war durchaus möglich, dass sein Partner einfach spazieren gegangen war, oder etwas gebraucht hatte, eventuell gab es auch einen Termin, der plötzlich aufgetaucht war und den der Kurzhaarige nicht weiter aufschieben konnte. Ein sanfter Ruf löste sich dennoch von seinen Lippen, die stille, verbliebene Hoffnung, dass der Jüngere einfach nur ihm Wohnzimmer eingeschlafen war. Doch nichts, der große Raum lag verlassen vor ihm, die Konturen eines Körpers hätten sich auf dem hellen Sofa sofort abgezeichnet und so stellte der Bassist nur seine Tasche ab, wanderte dann langsam in den nächsten Raum hinüber, währenddessen die Unruhe und Furcht in ihm eskalierte. Ihre Küche war niemals vollständig finster, Karyu mochte indirektes Licht und so hatten sie auf seinen Wunsch entlang der Hängeschränke sanft schimmernde Dioden einbauen lassen, die das Zimmer in ein kühles Licht hüllten und dem Größeren in der Nacht als eine Orientierungshilfe dienten. Mit einer Hand griff er nach dem Türrahmen, musste sich halten, als er das Ausmaß an Chaos erblickte, Schranktüren waren geöffnet, das Wasser nicht vollständig abgestellt und ihre Geschirrtücher auf dem Boden verteilt, Dazwischen lagen Glasscherben, größere Stücke und winzige Splitter, in welchen sich das Blau brach, Zero auf sadistische Art und Weise entgegen grinsten, als wollten sie ihm sagen, dass sie wussten was geschehen war, währenddessen er nach Atem rang und seine Augen nicht abwenden konnte. Angst explodierte mit einem hämischen Lachen, kostete Zero einige, lange Sekunden sein Gleichgewicht, bevor er herumwirbeln und zurück in das Wohnzimmer preschen konnte, Karyus Namen auf den Lippen, ein Laut, der einem panischen Ruf gleich kam. Nun erst erkannte der Braunhaarige, dass auch in dem weiträumigen Wohnraum Unordnung herrschte, noch mehr zerbrochen war, doch der Langhaarige kümmerte sich einen Dreck darum, rannte weiter, über den Flur in das Arbeitszimmer, ihren Schlafraum... letzten Endes fand er seinen Freund im Bad auf dem Boden. Karyu lag auf dem Bauch, dass Gesicht ihm abgewandt, ein Arm schmerzhaft nach hinten verdreht, den zweiten konnte der Bassist zunächst nicht entdecken, erst, als er neben dem Größeren auf die Knie gefallen war, fand er ihn. Sein Geliebter hielt mit ihm ein Handtuch umklammert, dass gegen seinen Hals ruhte, so fest, dass er es selbst in seiner Bewusstlosigkeit nicht losgelassen hatte und während Zero nach seinem Handy griff, um einen Krankenwagen zu alarmieren, wurde sein Name gerufen - Hizumi. Es dauerte, bis der Braunäugige begriff, wer da nun bei ihm war, selbst wenn es ihm vollkommen rätselhaft erschien, was ihr Vocal mit einem Mal hier tat, aber in seinem derzeitigen Zustand hatte er nicht die Kraft darüber nachzudenken, es mochten Engel gewesen sein, die dem Dunkelhaarigen hier her geführt hatten, die Gründe waren ihm gleich. Zero konnte dem Anderen nicht zu antworten, starrte stattdessen hilflos auf den Eingang zu Bad, die freien Finger seines Geliebten mit den seinen umschlossen, so fest, dass er Karyu sicher weh tat, aber er konnte es nicht verhindern, selbst als er sah, dass die Kuppen weiß wurden. Erst Hizumi - welcher die Situation innerhalb eines Herzschlages begriffen hatte – brachte den Langhaarigen dazu, loszulassen, damit es möglich sein würde, den Größeren vorsichtig in eine stabile Seitenlage zu bringen, damit dieser nicht an möglichen Erbrochenem erstickte. Durch die Veränderung der Position, entfernte der Sänger auch das Handtuch, welches durch und durch von Blut besudelt schien, offenbarte den Hals des Bewusstlosen und der Bassist brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er es war, der geschrien hatte und gegen ihren Vocal gekippt war, keuchend nach Luft schnappte und noch länger dauerte es, bis er verstand, dass Hizumi ihn anherrschte, er sich zusammen reißen musste.// Zero bebte ob dieser Bilder gequält, zwang sich mit einem Ruck in die Realität des Morgens zurückzukehren, bevor er zu weinen begann, wissend, dass sich Karyu Vorwürfe machen würde, wenn dieser die Tränen sah, es war jedes einzelne Mal so gewesen und es zerstörte den Braunäugigen, diesen Kummer in den Tiefen seines Partners zu sehen. Warmer Wind stahl sich durch die leicht geöffnete Tür, welche zur Veranda hinaus führte, strich zärtlich über die entblößte Haut ihrer Körper und der Bassist beobachtete, wie sein Geliebter zitterte, sich tiefer in die Laken presste, aber nicht erwachte. Erneut wanderte sein Blick zu der unscheinbaren Narbe, derweil er zuließ, dass die Erinnerung ihn wieder einnehmen würde, wenn auch nicht so tief wie zuvor, in den Nächten, in denen er das Blaulicht sah, die Sirenen hörte. //Wann war der Krankenwagen gekommen? Was war weiter geschehen? Wieso saß er nun hier, hielt diesen Becher umklammert? Der Braunhaarige vermochte es nicht zu sagen, der Fokus seiner Gedanken wurde schwächer und stärker, glich den Wellen eines tosenden Ozeans, Licht flackerte immer wieder in seinem Sichtfeld, sodass es ihm unmöglich war, abzuschätzen, wie viel Helligkeit seine Umgebung überhaupt spendete. Dazwischen immer wieder kurze, harsche Rückblicke aus ihrer gemeinsamen Wohnung, doch ohne einen Zusammenhang. Karyu. Blut. Ein Strauß Rosen und eine Kette. Ein Gewitter. Blut und ein Schrei. Wieder Karyu, dieses Mal mit seiner Gitarre. Ihre Küche, all das Chaos. Hizumi, der Notarzt. Ein verworrenes Spiel aus Stimmen und Musik. Das Glas. Bei den Göttern, das Stück, welches senkrecht in der Kehle seines Geliebten steckte, blutverschmiert, hässlich und dennoch erkannte es Zero ohne einen jeden Zweifel wieder – er selbst hatte diesen Kelch geschenkt. Ein gequälter Laut brach sich, ein Stöhnen und Jammern in einem, dann fehlte ihm die Luft zum atmen. Verzweifelt suchte der Bassist das Brennen in seinen Lungen zu mildern, dem Schwindel entgegen zu wirkten, der ihn zusammen mit dieser entsetzlichen Kälte erfasste, ohne Erfolg. Er fühlte dass seine Gott verdammten Wangen nass wurden, aber er konnte nichts machen, sein Blickfeld wurde kleiner und kleiner und – verflucht noch mal – er würde Karyu nicht mehr sehen können, nicht bei ihm sein! „Zero. Atme.“ Hände legten sich warm und fest auf seine Schultern, zwangen ihn in eine aufrechte Position und dazu, in die Augen des Drummers zu blicken, der sie seinen intensiv an sich hielt, bis der Braunhaarige ruhiger wurde. Tsukasa musste die Veränderung erkannt haben, denn nach einigen Sekunden zog ihn dieser an seinen Oberkörper heran, schirmte ihn von der Umgebung und den schrecklichen Geräuschen ab, die konstant auf ihn einprallten. „Was... was tust du hier?“ „Hizumi wollte, dass jemand bei dir ist solange er noch einmal zurück fährt und Ordnung macht. Er sagte, wenn er weiter hier sitzen muss, wird er durchdrehen. Er wird auch allen Anderen Bescheid geben, die von dieser Sache erfahren müssen.“ Zero nickte leicht, sein Kopf war schwer, schien gegen seinen Willen nach vorne zu kippen, weswegen ihn Tuskasa erneut an den Schultern hielt, auf das Bett nieder führte, welches dem Braunhaarigen zuvor nicht einmal aufgefallen war. „Möchtest du schlafen?“ Der Liegende schüttelte schwach mit dem Kopf, Ruhen würde bedeuten sich etwas geben zu lassen und dann würde er nicht zu sich kommen, wenn sie erfuhren, wie es um Karyu stand. Der Drummer nickte leicht, strich ihm behutsam über die Wangen, ohne Zweifel, um die Tränen davon zu wischen, bevor er sich auf dem Stuhl nieder ließ, die Atme vor der Brust verschränkte und wie auch Zero schlicht wartete.// Ihr Vocal war später ebenfalls zu ihnen gestoßen, das Gesicht schneeweiß und eingefallen, doch fester in den Bewegungen als je zuvor, der Kiefer in einer harten Linie zusammengepresst, derweil er ihnen detailliert erzählte, was er genau in der Wohnung vorgefunden hatte. Aus Umständen, die nur Karyu ihnen würde sagen können, schien der Gitarrist in der Küche gestürzt zu sein, wobei er den Kelch gehalten habe musste, oder zumindest in dem Begriff war, sich diesen zu nehmen und in dem Versuch den Sturz abzufangen, hatte er wohl die Türen geöffnet und die Arbeitsfläche abgeräumt. Letzten Endes hatte dies den Unfall aber nicht verhindern können, der Größere musste wohl geradewegs in die Scherben gefallen sein, deswegen auch all das Blut an den Händen, durch welches man die Schnitte zuvor nicht gesehen hatte. In der Realisierung, dass er verwundet war und in einem Zustand des Schocks, war es Karyus einziges Ziel gewesen etwas zu finden, mit dem er das Blut stoppen konnte... Hizumi hatte dem Langhaarigen in jener Nacht erzählt, dass das Apartment im Licht einem Schlachtfeld gleich kam, der Jüngere musste allein nach seinem Gefühl irgendwo hin gestolpert sein. //Sein Geliebter sah so herzzerreißend zerbrechlich aus, blass und unbewegt inmitten dieser unzähligen Maschinen und dem tristen Weiß der Wände, gegen welches die Verbände geradezu grell abstachen. Beide Hände waren vollständig umwickelt, ebenso die Unterarme und der Hals, von diesem vermochte der Bassist seinen Blick kaum zu lösen, als würde er erwarten, dass jeden Moment erneut das Blut hervorbrechen würde. Der Herzschlag war so unendlich langsam, doch die leisen Worte des Arztes teilten ihm mit, dass dies normal war, auch wenn für Zero an der jetzigen Situation überhaupt und rein gar nichts normal war. Derzeit befand sich der Gitarrist in einer tiefen Bewusstlosigkeit, ausgelöst durch seinen eigenen Leib und die Operation, welche der Schwarzhaarige Mann auf der anderen Seite des Raumes erklärte und dem der Langhaarige nicht folgen konnte – Hizumi oder Tsukasa würden es können und ihm sagen, wenn er den Drang einfach niederzusinken bekämpft hatte. Die einzigen Fetzen die er griff waren erschütternd genug, denn sie sagten ihm mehr als alles andere, wie nah Karyu an dem Punkt gewesen war, sein Leben zu verlieren... einige Minuten später und er wäre verblutet, eine andere Reaktion seines Geliebten innerhalb seines Schocks, ein weiter Sturz und die Kehle hätte weiter und irreparabel verletzt werden können. Auch so stand es in Frage, ob der Kurzhaarige überhaupt Reden würde können, wenn die Wunde begann zu heilen. Es stand in Frage ob er seine Finger wieder richtig benutzen würde können. Es war nicht einmal sicher, ob Karyu seine Arbeit – sein Leben! - würde aufgeben müssen.// Zero unterdrückte ein Schluchzen, derweil er zärtlich eine der schmalen Hände umschloss, die sich sofort leicht um seine eigene krümmten, legte einen weichen Kuss auf die Knöchel und hielt sie dann gegen seine Wange, während er die letzten Bilder zurück an diesen dunklen Ort in seinem Herzen drängte, dorthin wo er sie zumindest nicht mehr sah. Er erinnerte sich, dass der Moment, in welchen Karyu an diesem Sommermorgen im Krankenhaus die Augen geöffnet hatte, von einer solch unbeschreiblichen Intensität war, dass es ihm selbst nun die Brust verengte und vielleicht war dies der Grund, weswegen sie sich alle beide so sehr mit dem Sonnenaufgang verbunden fühlten. Sein Freund hatte ihm an diesem Tag mit zittrigen Fingern geschrieben, dass er sich fühlte, als wäre ein Stück von ihm neugeboren. Mit einem weiteren Blick aus dem Fenster beobachtete Zero die Wellen des ruhigen Ozeans, die sich langsam an den Strand heran schoben, sich dort brachen, währenddessen sich die aufgehende Sonne in ihnen spiegelte und mit einem Mal war das blaue Wasser entflammt, glitzerte einem Heer an Rubinen gleich, in welches sich flüssiges Gold mischte, Schaumkronen mit Diamanten besetzte. Schon allein dieses Schauspiel hätte der Braunhaarige ewig betrachten können, doch löste er sich, um seinen Blick auf seinen Geliebten zu legen, welcher neben ihm ruhte und dessen Körper von den ersten und zartesten aller Sonnenstrahlen berührt wurde. Dunkles Haar leuchtete in Facetten die so weit rangierten, dass der Bassist sie nicht einmal annähernd beschreiben konnte, weiße ebene Haut schien zu glühen, als würde eine Schicht silbriges Pulver auf ihr liegen, Schatten flossen in die sanften Formen und Kurven dieses so anziehenden Leibes. Gott, er könnte Karyu wirklich ohne Unterbrechung betrachten und als sich die Lieder verschlafen über den braunen Augen hoben, legte sich ein liebevolles Lächeln auf seine Lippen, derweil er sich nach vorne beugte und einen leichten, kaum zu fühlenden Kuss auf die Narbe legte. „Guten Morgen.“ End - Glow Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)