Das grüne Amulett von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 15: Das Ende, Teil 1 ---------------------------- Kapitel 15 Das Ende, Teil 1 Zufrieden streckte Koushaka seine Gestalt. Die letzten Tage verbrachte er damit, seine neuen alten Kräfte zu trainieren. Es machte ihm Spaß seine Muskeln zu spüren, sich ungehindert zu bewegen. Sollte dieses rothaarige Weib doch kommen und ihn herausfordern, sie würde ihr blaues Wunder erleben. Sie hatte ihn schon viel zu lange genervt... jetzt war Schluss damit. Nach wie vor brauchte er noch Blut von unschuldigen Seelen, aber bald nicht mehr. Obwohl er sich an diesen verführerischen Geschmack gewöhnt hatte... hin und wieder frisches unschuldiges Blut, was sprach schon dagegen. Spät kehrte Riana in die Herberge zurück. Am nächsten Tag würde sie in die Berge aufbrechen, vorher hatte sie noch etwas zu erledigen. Die Youkai betrat ihr Haus und holte das Katana, welches Sesshoumaru ihr einst schenkte. All die Jahrzehnte leistete es ihr gute Dienste, es wurde Zeit, das es jemand anderen schützte. Mit dem Schwert in der Hand suchte sie Rafu und Rin auf. Sie fand die Gesuchten im Garten. „Rafu... ich muss mit dir reden.“, forderte sie den Jungen auf ihr zu folgen. Riana wollte nicht das Rin dabei war, wenn sie mit ihm sprach. Die Grünäugige setzte sich in das Gras und wartete bis Rafu es ihr gleich tat. Das Katana legte sie vor sich auf den Boden. „Morgen früh gehe ich in die Berge. Es kann durchaus sein, das es einige Dämonen ausnutzen werden.“, begann Riana das Gespräch. „In den letzten Wochen hast du dich im Schwertkampf geübt, darum werde ich dir dieses Katana anvertrauen. Ich möchte, das du im Notfall Rin damit beschützt.“ „Aber wieso? Warum gehst du?“ fragte der Junge verwirrt. „Ich habe etwas zu erledigen.“, war ihre knappe Antwort. Ernst sah sie ihn an. „Achte gut auf deine Freundin, Sesshoumaru kann sehr ungemütlich werden.“ „Du wirst nicht wieder kommen, nicht wahr?“ wollte Rafu wissen. „Stimmt... meine Zeit hier ist um.“, dabei ließ Riana offen, wie sie es meinte. Die Dämonin beugte sich vor, nahm das Katana auf und hielt es dem Jungen hin. „Es wurde geschmiedet um den Träger zu schützen. Wenn du es entehrst, entehrst du auch mich... bedenke das.“, mahnte die Rothaarige den Teenager. Ehrfurchtsvoll ergriff der Schwarzhaarige das Schwert mit beiden Händen. „Das werde ich nicht.“, flüsterte Rafu andächtig. Die Dämonin nickte und erhob sich, bevor sie ging, richtete sie noch einmal das Wort an jungen Mann. „Sag Rin nichts, sie hat schon genug durchgemacht. Es ist nicht nötig sie noch mehr zu ängstigen.“ Verwundert hob der Schwarzhaarige den Blick. Er glaubte nicht, das sich seine Freundin fürchtete, immerhin war sie seit Jahren mit einem Dämon unterwegs und kannte die Gefahren. Aber wenn es Riana wichtig war... „Ich werde ihr nichts verraten.“, bestätigte er schließlich. Ohne ein weiteres Wort ging die Grünäugige in ihr Haus, er sollte sie so schnell nicht wiedersehen. Noch vor Sonnenaufgang brach Riana auf. Von Hitomi und Yuren hatte sie sich am Abend verabschiedet. Von einer Anhöhe aus, blickte sie auf die Herberge zurück. Für eine kurze Zeit war diese ihr zu Hause gewesen, ihres und.... Okamis. Dieser Verlust schmerzte die Dämonin immer noch sehr. Der Vampirwolf war ihr ein sehr guter Freund gewesen und unter anderen Voraussetzungen hätte er auch wesentlich mehr sein können. Ein wehmütiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Wer weiß, mein Freund. Vielleicht sehen wir uns bald wieder.“, murmelte sie. Schließlich wandte sie sich ganz ab und schritt ihrem Ziel entgegen. Ungefähr wusste sie, wo sie Koushaka finden würde... und diesmal gab es kein entkommen für ihn. „Das ist nicht dein ernst?“ fragte Rin scharf. „Doch das ist es.“, meinte Rafu fast trotzig. „Hast du nicht gehört, was der Mann aus Yamamura erzählt hat? Es verschwinden alle Kinder in der Umgegend, da ist bestimmt ein Youkai für verantwortlich.“ „Und ausgerechnet du willst ihn zur Strecke bringen?“ hakte das Mädchen aufgebracht nach. „Ich hab den Schwertkampf geübt und jetzt habe ich auch eins. Was soll mir schon passieren?“, kam es recht großspurig von dem Jungen. „Das ist Rianas Schwert. Du kannst nicht einfach mit ihrem Katana losgehen und jagt auf Dämonen machen.“, beschwor Rin ihren Freund. „Falsch... es ist meins. Sie hat es mir geschenkt.“, stellte der Schwarzhaarige richtig. Verschwieg allerdings, das er es nur bekam um Rin schützen zu können, falls es notwendig sein würde. „Außerdem bin ich überzeugt, das Riana bei diesem Youkai zu finden ist. Es ist meine Pflicht ihr zu helfen.“, verteidigte sich Rafu erneut, setzte leise hinter her. „Sie ist allein, wäre Okami noch bei ihr, wäre es etwas anderes. Ich will ihr beistehen, so gut ich kann. Verstehst du?“ Rina dachte über das Gehörte nach und nickte dann leicht mit dem Kopf. „Das kann ich verstehen. Ich mag sie auch sehr gern.“, sagte sie leise und fasste einen Entschluss. „Ich komme mit.“ „Nein.“, lehnte Rafu sofort ab. Das lag nun gar nicht in seinem Interesse, sollte seiner Freundin etwas zustoßen, hätte er gleich zwei zornige Dämonen gegen sich. „Entweder du nimmst mich mit oder ich erzähle alles Meister Sesshoumaru.“, stellte sie ihren Freund vor die Wahl. Deutlich war dem Teenager seine Seelenqual anzusehen, doch nickte er schließlich ergeben und fügte sich dem Wunsch Rins. Die ihrerseits zufrieden grinste. „Bei Sonnenaufgang brechen wir auf.“, bestimmte sie einfach. „Ist gut, aber kein Wort zu Sesshoumaru.“, erklärte sich Rafu einverstanden. „Nicht ein Wort.“, versprach ihm das Mädchen. Kurz bevor sie aufbrechen wollten, überkamen Rin doch Zweifel, aber sie war an ihr Versprechen gebunden. Aber es gab eine Möglichkeit... leise schlich sie zu Jaken und schüttelte ihn an der Schulter. „Ich will nicht.“, murrte der kleine Krötenyoukai und zog sich die Decke über den Kopf. „Jaken... hey, Jaken, wach schon auf.“, rüttelte Rin erneut an dem Dämon. „Was ist?“ fragte der Gnom genervt, konnte er den nicht einmal in Ruhe schlafen? „Rafu und ich folgen Riana in die Berge. Wir wollen ihr gegen den Youkai helfen.“, antwortete sie schnell, denn viel Zeit hatte sie nicht mehr. „Hast du verstanden?“ „Jaaa... jetzt lass mich in Ruhe.“, nuschelte Jaken zurück und kuschelte sich wieder in seine Decke um weiter zu schlafen. Hoffentlich ging ihr Plan auf, bei Jaken konnte man nie Sicher sein, das er das machte, was man von ihm wollte. Am Tor der Herberge wartete Rafu auf sie. „Ich dachte schon, du hättest es dir anders überlegt.“, empfing er sie ungeduldig. „Tut mir leid, aber es gab ein Problem mit Jaken.“, entschuldigte sie sich. „Aber das ist geklärt.“ Leise schlichen sich die Jugendlichen aus dem Tor und schlugen den Weg in die Berge ein. Am frühen Nachmittag betrat Sesshoumaru, ganz gegen seine Gewohnheit, die Herberge. Er wollte mit Rin sprechen, die sich kaum noch bei ihm sehen ließ. Yuren kam gleich auf ihn zugeeilt, ebenso Jaken. Der Herbergsbesitzer verbeugte sich vor dem Inuyoukai. „Womit kann ich dienen, mein Herr?“ erkundigte er sich höflich. „Meister Sesshoumaru, wie schön. Seid ihr hier um mich, euren treuen Diener, zu holen?“ plärrte der Krötenyoukai freudig los. „Hol Rin.“, kam es kühl von Sesshoumarus Lippen. „Ja... sofort.“, beeilte sich der kleine Youkai zu versichern und ließ enttäuscht seinen Kopf hängen. Langsam machte er wieder kehrt und trottete über den Hofplatz. „Jaken!“, tönte ungeduldig die Stimme des Hundedämons hinter ihm her. Sofort beschleunigte er sein Schritte, stoppte dann abrupt, drehte sich um. „Ich hab sie heute noch gar nicht gesehen.“, wurde ihm gerade bewusst. „Wir auch noch nicht.“, mischte sich Yuren ein. „Weder Rin noch Rafu.“ „Ist Riana hier?“ erkundigte sich der Weißhaarige reserviert. Vor etlichen Jahrzehnten stand er schon mal in diesem Hof und fragte nach Riana. „Nein, Herr. Sie ist vor zwei Tagen gegangen und wird auch nicht zurück kommen.“, antwortete der Gefragte höflich. „Dann war das kein Traum.“, murmelte Jaken, dem es plötzlich ganz heiß wurde. „Was war kein Traum?“ peitschte die Frage Sesshoumarus über den Platz. „Ähm... also... Meister.... es rüttelte mich etwas... aber ich war so müde... ich glaube es war Rin, die was sagte... ja.. ähm... ich bin wieder eingeschlafen. Meister Sessh....“, stotterte der grüne Youkai. Im nächsten Moment blickten seine Augen in die goldenen Iriden des Hundedämons, ihm wurde langsam bewusst, das sein Meister ihn am Kragen gepackt hielt. „Was hat sie gesagt?“ forderte der große Youkai drohend eine Antwort. Jaken schnappte nach Luft, die ihm mit der Zeit knapp wurde. In seinem Hirn suchte er verzweifelt die Worte zusammen, die ihm Rin zugeflüstert hatte. „Rin und Rafu wollten der Rothaarigen in die Berge folgen.“, brachte er schließlich schnell heraus. „Und du hast sie nicht aufgehalten? Bete darum, das ihr nichts geschehen ist.“, knurrte der Weißhaarige ungehalten, öffnete seine Hand und ließ Jaken einfach zu Boden fallen. Ohne ein weiteres Wort verschwand Sesshoumaru in Richtung Berge. Rafu und Rin waren nun schon seit zwei Tagen unterwegs, vor sechs Stunden waren sie von Yamamura aufgebrochen. Das Dorf war fast ausgestorben, die letzten Bewohner hielt nur die Hoffnung hier, das sie ihre Kinder wieder bekamen. Eindringlich warnten sie die beiden Jugendlichen weiter zu gehen, doch ließen sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Zumal sie hörten, das Riana hier durchgekommen war. „Es ist unheimlich hier.“, flüsterte Rin und klammerte sich an Rafus Arm. „Das täuscht.“, widersprach der Junge und versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben. „Nein... seit Stunden ist uns niemand begegnet und Tiere gibt es hier auch nicht. Oder hast du Vögel oder andere Tiere gehört?“ beharrte das Mädchen auf seiner Meinung. „Wir sollten umkehren... jetzt.“ „Noch nicht... wir müssen erst Riana finden.“, weigerte sich der Schwarzhaarige dem Drängen seiner Freundin nachzugeben. Während ihres Gespräches erreichten sie einen kleinen Bergwald. Aus dem Dunkel der Bäume trat eine Gestalt auf die Straße. „Du hättest auf deine kleine Freundin hören sollen.“, kam es höhnisch von deren Lippen. Sofort stellte sich Rafu vor Rin und legte seine Hand an den Schwertgriff. „Wer seid ihr?“, fragte er mutig. „Euer Verderben..... ich bin der Youkai, den ihr sucht.“, lachte Koushaka böse. Die Jugendlichen wurden blass, damit hatten sie nie gerechnet. Eigentlich glaubten sie – hofften sie – auf Riana zu treffen. „Ihr kommt gerade richtig... Beute ist in dieser Gegend sehr knapp geworden.“, genießerisch strich seine Zunge über seine Lippen. Rafu zog das Katana und hielt es abwehrend vor sich. Er würde Rin beschützen... um jeden Preis. „Du Narr... aber wenn du unbedingt willst....“, höhnte der Fürst und zog seinerseits das Katana. „... dann spielen wir noch ein wenig.“ Riana war gar nicht so weit weg. Sie hatte die dämonische Aura Koushakas schon vor einer Weile ausfindig gemacht und folgte dieser nun. Die Zeit war reif und sie wollte die Konfrontation nicht weiter hinausschieben. Die Gedanken an einen gewissen Inuyoukai verbot sie sich drastisch. Sie brauchte all ihre Sinne für die bevorstehende Auseinandersetzung. Als sie den Gesuchten endlich fand, glaubte sie ihren Augen nicht. Der Junge hatte durchaus Talent, stellte der Fürst fest. Dumm nur, das dieser nicht mehr lange zu Leben hatte. Koushaka hatte keine Lust mehr mit dem Schwarzhaarigen zu spielen, zwei energische Hiebe mit seinem Katana und der Bengel lag am Boden. „Jetzt bist du fällig.“, grinste der Dämon, hob sein Schwert zum letzten Schlag. Rin kauerte an einem Baum und beobachtete mit angstvoll geweiteten Augen, das Spiel des Youkais. Rafu wäre ihm nie gewachsen gewesen... auch nicht, wenn er viel geübter wäre. Das Mädchen war lange genug mit Sesshoumaru unterwegs, so das sie in etwa einschätzen konnte, wie mächtig Rafus Gegner war. Innerlich flehte sie um Hilfe... hoffte inständig, das Sesshoumaru oder Riana hier auftauchten um das Schlimmste zu verhindern. Nun, als Rafu am Boden lag und die Klinge Koushakas niederging, löste sich ein Schrei aus ihrer Kehle. Das konnte sie nicht mit ansehen, verzweifelt schlug sie sich ihre Hände vor das Gesicht. Der Klang aufeinander treffenden Metalls erfüllte die Luft. Hoffnungsvoll zog Rin ihre Hände vom Gesicht und starrte auf die Szenerie vor sich. Überrascht sah Koushaka auf. Wer besaß die Frechheit ihn zu stören? Grüne Augen blickten ihn kalt drohend an. Diese Augen kannte er doch... schnell hatte er seine Überraschung überwunden, ein zufriedenes Grinsen ging über sein Gesicht. „Du?... Das trifft sich hervorragend.“, freute er sich. „Riana.“, flüsterte Rin erleichtert, nun würde alles wieder gut werden. „Rafu... verschwinde!“, befahl die Dämonin dem Jungen kalt, ohne ihn anzusehen. „Sofort!“ Hastig rappelte sich der Junge auf und stolperte zu seiner Freundin. Diese war ebenfalls aufgesprungen, klammerte sich an ihren Freund und beide liefen so schnell sie konnten. Rafus Herz raste, die Todesangst steckte ihm noch in den Knochen. Zum zweiten Mal hatte er den Fehler gemacht und sich gehörig überschätzt... ein drittes Mal würde es nicht geben. „Ihr bleibt!“, donnerte Koushaka, schickte ihnen einen Energieblitz vor die Füße und stoppte die Jugendlichen. Wie angewurzelt blieben Rin und Rafu stehen und starrten entgeistert auf den Youkai. „Lass sie gehen!“, forderte die Dämonin unnachgiebig. „Nein!... Sie bleiben.“, beharrte der Fürst. „So lange wird es mit dir nicht dauern. Auch wenn du mehr bist, als es den Anschein hatte.“ „Glaub mir.... ich bin noch viel mehr als du denkst.“, versprach Riana düster. „Da bin ich aber mal gespannt.“, höhnte ihr Gegner. Noch immer standen sie sich gegenüber und wehrten einander mit den Klingen ab. Dabei bewegten sie sich keinen Millimeter. Das Aufhalten der Teenager störte seine Konzentration nicht ein bisschen. Riana bestand nicht weiter darauf, das sich Rin und Rafu in Sicherheit brachten. Solange Koushaka mit ihr beschäftigt war, mussten die Zwei sich keine Sorgen machen.... vorerst. Blitzartig kam es zu einem Schlagabtausch der beiden Dämonen und ebenso schnell war dieser wieder zu Ende. Abschätzend fixierten sie ihre Blicke, Rin und Rafu unterdessen zogen sich zwischen die Bäume zurück. Der Junge schirmte, so gut es ging, seine Freundin von dem Kampfgeschehen ab. Von allen unbemerkt beobachteten zwei Augenpaare das Geschehen. Unabhängig voneinander fragten sich die jeweiligen Besitzer der Augenpaare, wieso Riana hinter diesem Dämon so beharrlich her war. Das fragte sich Koushaka auch wieder einmal. „Wieso verfolgst du mich so hartnäckig?“ fragte er denn auch. „Weißt du das wirklich nicht?“ antwortete Riana mit einer Gegenfrage. „Wenn ich es wüsste, hätte ich nicht gefragt.“, knurrte der Dämon ungeduldig. „Finde es raus.“, gab sie lediglich zurück. Die Augen des älteren Youkais verdunkelten sich vor Zorn. Wie konnte dieses Weib es wagen, so mit ihm zu reden? „Immerhin hast du es nach über siebzig Jahren endlich geschafft dich zu regenerieren... reife Leistung. Wenn du für die Antwort auch so lange brauchst, habe ich in der Zwischenzeit Spinnenweben angesetzt.“, provozierte die Youkai ihren Gegner. Ein böses Knurren kam aus der Kehle des Älteren, gleichzeitig schossen Energieblitze aus seinen Fingern. Zischend schossen diese auf die junge Dämonin zu... sofort tat sie es ihm gleich. Auf halber Strecke trafen sich diese gebündelten Energien und entluden sich in einer mächtigen Explosion. Das versetzte beide Beobachter in höchste Alarmbereitschaft. Angespannt warteten sie, bis sich die aufgewirbelte Dreck- und Staubwolke herabsenkte. Auch die Kinder starrten gebannt auf diesen Fleck. Eine Windboe vertrieb die letzten Reste und gab die Sicht wieder frei. Die Kontrahenten standen sich gegenüber, als wäre nichts geschehen. Eisig fixierten sie ihre Blicke, der Klang singenden Metalls kam für alle überraschend... war ihnen die vorherige Bewegung völlig entgangen. Gedankenschnell bewegten Riana und Koushaka über den freien Platz. Egal wo der Youkai seine Gegnerin treffen wollte, war ihre Klinge schon da und blockte ab. Sie war besser als er vermutete, er änderte seine Taktik und kombinierte seine unterschiedlichen Attacken. Doch auch diesen wich sie mühelos aus. Irgendwie musste man ihr doch bei kommen können? Dann wusste er, wie er sich einen Vorteil verschaffen konnte. Massiv griff er die Grünäugige an, ließ ihr keine Zeit zum agieren, sondern zwang sie zum reagieren. Während sie noch mit der Abwehr beschäftigt war, wandte er sich seinem neuem Ziel zu... den beiden Kindern. Zischend durchtrennten seine Energieblitze die Luft und rasten in sekundenschnelle auf die Teenager zu. Völlig unfähig sich zu bewegen, starrten die Jugendlichen entsetzt auf das Unheil, welches auf sie zu kam. Als Riana erkannte, was Koushaka vorhatte war es zu spät zum Handeln, sie war zu weit weg um Rin und Rafu zu schützen. Trotzdem versuchte sie die Kinder rechtzeitig zu erreichen, doch das wollte der Youkai nicht zulassen, unablässig attackierte er sie. Sesshoumaru gab seinen Beobachtungsposten auf und hetzte mit riesigen Sprüngen auf die Teenager zu. Dafür würde dieser Koushaka bezahlen müssen, niemand vergriff sich an seinen Schutzbefohlenen. So schnell der Inuyoukai auch war, selbst er würde nicht mehr rechtzeitig bei Rin und ihrem Freund sein können. Kurz bevor die Energieblitze die Jugendlichen erreichte sprang etwas sehr großes, dunkles über die Beiden hinweg, veränderte die Gestalt, zog ein Schwert und blockte den Angriff ab. Fauchend und knisternd, entlud sich diese Energie in alle Richtungen... lediglich hinter dem Mann mit dem Schwert war es sicher. Den Schatten hatte der Fürst nicht bemerkt, er glaubte sein Ziel erreicht zu haben und lachte böse. „Du hast versagt.“, verhöhnte er die Youkai. „Dafür wirst du bezahlen... du Scheusal.“, giftete Riana zurück, „Du willst keinen fairen Kampf? Ich kann auch anders.“ Immer mehr Kraft legte sie in ihre Angriffe, unbändiger Zorn tobte in ihr. Sie wollte diesen heimtückischen Youkai töten... um jeden Preis. Ihr Drachenschwert reagierte auf diesen Wunsch, seine Macht begann sich zu regen, drängte an die Oberfläche, doch fehlte der Schlüssel um sie frei zu lassen. Dennoch wurden die Gravierungen auf der Klinge lebendig, bei jedem Hieb, versuchten diese den Gegner zu umschlingen. Koushaka brauchte einige Minuten um zu erkennen, welch ein Katana die Youkai führte. Das glaubte er jetzt nicht. Sollte das Schwert, welches er so lange gesucht hatte, direkt vor ihm sein? Ein überraschter Aufschrei Rins, ließ beide Kämpfer innehalten und ihre Augen auf das jugendliche Paar richten. Beide waren überrascht, Koushaka, weil die Kinder noch lebten und Riana, weil sie erkannte, wer den beiden das Leben rettete. „Okami!!“ entfuhr es ihr perplex. Aber wie war das möglich? Er war doch tot... in ihren Armen gestorben. Sesshoumaru knurrte zufrieden, es war kein Fehler gewesen, Tensaiga bei diesem Vampirwolf einzusetzen. Als er erkannte, das Rin und ihr Freund nicht mehr in unmittelbarer Gefahr waren, hielt er es für besser, sich noch nicht blicken zu lassen. Etwas außer Atem stand Okami schützend vor den Teenagern und hielt sein Schwert abwehrend vor sich. „Böser Junge, will sich an unschuldigen, wehrlosen Kindern vergreifen.“, spottete der Vampirwolf. „Das ist unentschuldbar, nicht wahr, Riana?“ „Ja~a, ist es. Ein weiterer Punkt auf der Liste, der für Koushaka den Tod bedeutet.“, erwiderte sie im gleichen Tonfall. Natürlich hatte sie Fragen, aber dafür war es jetzt nicht die Zeit. „Gut siehst du aus. Das weiße Haar macht dich noch verführerischer.“, grinste Okami, dafür war immer Zeit. „Du hast dich kein bisschen verändert.“, murrte sie, lächelte aber dabei. „Das ist ja nicht zum aushalten. Turteln könnt ihr später noch...“, mischte sich der Youkai ungehalten ein. Er kam sich gerade mehr als verhöhnt vor. Auch Sesshoumaru knirschte leicht mit den Zähnen, bei Okamis Worten. „Weiß er, wer du bist?“ ignorierte der Schwarzhaarige die Worte des Youkais. „Keine Ahnung, aber er interessiert sich für mein Katana.“, antwortete Riana, nun blickte sie ihren Gegner direkt an. „DEIN Schwert? Es ist MEINS... es gehört mir. Es ist besser für dich, wenn du es mir freiwillig gibst.“, knurrte der Fürst. Die Dämonin lachte, ließ ihr Katana einmal um ihr Handgelenk kreisen und brachte es in Angriffsposition. „Es ist meins. Ich bin die rechtmäßige Erbin dieses Schwertes.“, machte sie deutlich. „Das ist gelogen. Es ist ein Katana von dem Drachenvolk geschmiedet, nur jemand aus der königlichen Familie vermag es tragen, nur demjenigen würde es gehorchen. Oder man hat den Schlüssel zu seiner Macht und den habe ich.“, triumphierte Koushaka und hielt das grüne Juwel in Händen. „Dann haben wir ein Problem. Ich bin die letzte aus der königlichen Familie und du hast das gestohlene Juwel. Was machen wir nun?“ Ihre Worte trieften nur so vor Ironie. „Das kann nicht sein... ich habe alle getötet.“, knurrte Koushaka drohend. Interessiert verfolgte der Inuyoukai dieses Gespräch. Dieser Koushaka war also für die Ausrottung des Drachenvolkes verantwortlich, aber was hatte er mit Riana zu tun? Seine Augen wanderte unablässig zwischen den Beiden hin und her, überrascht sog er die Luft ein. Sollte das der Grund sein? Er würde es sicher bald erfahren. „Offensichtlich nicht.“, konterte die Dämonin knapp. „Das hole ich jetzt nach.“, drohte der Youkai und griff an. Während zwischen den beiden Dämonen ein erbitterter Kampf um die Oberhand tobte, suchte Okami einen sicheren Weg für Rin und Rafu. Dummerweise versperrten die Kämpfer den direkten Weg, also ging er mit den Jugendlichen in die entgegengesetzte Richtung. Riana kümmerte sich nicht weiter um die Drei, Okami war bei den Kindern... besser beschützen könnte sie diese auch nicht. Das sich seine Beute aus dem Staub machen wollte, passte Koushaka überhaupt nicht. Obwohl er in Riana eine harte Gegnerin hatte, fand er Zeit, seine Attacken auch in die andere Richtung zu schicken. Im letzten Moment konnte der Vampirwolf seine Schützlinge in eine Felsnische stoßen und dann die Attacke abwehren. Offenbar hatte dieser Mistkerl etwas dagegen, das er mit den Kindern verschwand. „Was auch geschieht... ihr bleibt da, wo ihr jetzt seid!Verstanden!“, befahl der Schwarzhaarige und ließ keine Interpretation seines Befehls aufkommen. Rafu und seine Freundin nickten eifrig, diesmal wollte der Junge auch wirklich gehorchen... er hatte seine Lektion endlich gelernt. Okami wollte nicht eingreifen, es war Rianas Kampf. Trotzdem würde er nicht zusehen, sollte es ihr an den Kragen gehen. Der Gegner der Grünäugigen nutzte deren Schwäche und attackierte immer wieder den Vampirwolf, um sie aus der Reserve zu locken. Schließlich erreichte er sein Ziel, in dem Bestreben ihren Freund und dessen Schützlinge vor den immer heftiger werdenden Angriffen zu bewahren, wurde die Youkai unvorsichtig. Sofort nutzte Koushaka diesen Vorteil für sich aus und drang vehement auf Riana ein. Er konnte ihr einen heftigen Tritt in den Magen verpassen, der sie einige Meter durch die Luft schleuderte. Wie eine Katze landete sie auf allen vieren, die Krallen ihrer linken Hand schlug sie ins Erdreich. Lange Furchen ziehend bremste sie sich ab, ihr Katana lag weiterhin fest in ihrer rechten. Zeit zum Verschnaufen blieb ihr nicht, schon holte ihr Gegner zum nächsten Schlag aus. Die Youkai musste noch einige Treffer hinnehmen, doch sie teilte auch aus. Kühl beobachteten goldene Augen diesen Kampf. Der Inuyoukai hatte nicht vor sich einzumischen. Riana wollte... warum auch immer... diesen Kampf. Dann sollte sie auch allein damit fertig werden und ihre Chancen standen nicht schlecht. Es war kaum zu glauben, das seine damalige Freundin und diese harte Kriegerin, ein und dieselbe Person waren. Was hatte sie nur dazu getrieben so zu werden? War es nur der Zorn auf ihn? Weil sie sich von ihm verraten glaubte? Nein, es musste noch was anderes geschehen sein, etwas noch persönlicheres. Offenbar war das Schwert der Schlüssel zu diesem Ereignis. In diesem Moment stockte ihm doch der Atem, die Katanas der Kontrahenten wirbelten durch die Luft und blieben kurz darauf federnd im Erdreich stecken. Sekundenlang starrten sich die Gegner an, dann stürmten sie beide auf das Drachenschwert zu. Für Koushaka war es die beste Gelegenheit an dieses Katana heranzukommen und das Glück war ihm hold. Der Youkai war die entscheidende Sekunde schneller, griff das Schwert und zog es aus dem Boden. Sogleich tastete die Macht der Klinge nach ihm, doch sein Wille zwang das Schwert in die Defensive. Triumphierend wandte er sich an seine Feindin. „Jetzt gehört es mir... endlich.“, für einen kurzen Moment verklärte sich sein Blick, doch dann richtete er sich mit voller Härte auf die Youkai. „Jetzt wirst du die Macht des Schwertes am eigenen Leib erfahren.“ Schon drang er auf die Dämonin ein, die ihm waffenlos gegenüber stand. Nur knapp konnte sie seinen Angriffen ausweichen, stolperte und stürzte. Mit einem siegessicheren Schrei stürzte sich Koushaka auf sie, pfeifend zerschnitt seine Klinge die Luft und... wurde von Metall aufgehalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)