Scramble von Vanillaspirit ================================================================================ Kapitel 4: fuckin' manager -------------------------- Grauer Stahl, an dem sich Rost unter dem abblätternden Lack zeigte. Kalte Luft strömte durch die Ritze zwischen Treppenabsatz und Tür. Jemand hatte Nachrichten in die oberste Farbschicht geritzt, die dunkelgrau schimmerten. Namen, Fratzen, sogar etwas, das entfernt nach einem Spielzug aussah. Es war unverkennbar, wessen Revier sich hinter dieser Tür befand. Das Dach war kein Ort für brave, sittsame Schüler, sondern ein Rückzugsort für Paare und Personen, welche die Gesellschaft der anderen nicht auf sich nehmen wollten. Mamoris Herz klopfte. Nervös leckte sie sich über die trockenen Lippen, streckte ihre Hand nach dem Griff und verharrte einige Zeit in dieser Position. Sie musste sich über sich selber wundern. Früher hätte sie ohne zu zögern die Tür aufgestoßen und in ihrer Position als Sittenwächter der Schule Verwarnungen und Verweise für unzüchtiges Verhalten und Rauchen verteilt. Diesmal lag die Situation anders. Es kam einem Gang nach Canossa gleich und es demütigte sie zutiefst sich eingestehen zu müssen, dass sie ihm mal wieder auf den Leim gegangen war. Wind und viel zu heller Sonnenschein schlug ihr entgegen, als sie sich endlich dazu durchgerungen hatte die Tür aufzustoßen. Geblendet blinzelte die Oberschülern, hatte aber dennoch eine Ahnung von den fragenden Blicken die auf ihr ruhen mussten. Mit wackeligen, vorsichtigen Schritten trat sie auf das Schuldach. „Anezaki?“ Die Angesprochene lächelte flüchtig. Musashis Stimme zu hören, war ein Trost und sie hätte den Jugendlichen unter anderen Umständen stürmisch umarmt und ihm immer wieder versichert, wie dankbar sie war, dass er sie nicht mit IHM allein ließ. Sie beließ es dabei ihn anzusehen, noch einmal zu lächeln und zu registrieren, dass er einige Schulbücher neben sich liegen und etwas Mayonnaise von seinem Sandwich im Gesicht verschmiert hatte. Anscheinend nutzte er die Möglichkeit in der Schule zu lernen, immerhin hatte man sonst wenig Zeit, wenn man fast seine ganze Freizeit auf einer Baustelle verbrachte. Verhalten grinsend strich sich Mamori mit der Fingerspitze über der Wange. Musashi verstand diesen Wink sofort und wischte sich hastig mit seinen großen, verhornten Fingern über das Gesicht. „Was führt dich her?“, fragte er nuschelnd, während er sich die Mayonnaise vom Finger leckte. Er wusste selber, dass diese Frage überflüssig war. So gern er auch mit dem Mädchen geplaudert hätte, ein besorgter Blick ihrerseits auf den blonden Schopf neben ihm, sagte mehr aus als eine lange Erklärung. Hiruma schien nicht zu reagieren. Mit dem Rücken gegen den hohen Maschendrahtzaun gelehnt, saß er auf dem Betonboden und tippte unablässig auf seinem Notebook. Selbst Musashi, seinem engsten Vertrauten, wäre das belustigte Zucken des Mundwinkels fast entgangen. Bastard, dachte dieser amüsiert und bohrte unbewusst mit einem Finger im Ohr. Selbstverständlich registrierte Hiruma alles, was in seiner Nähe vor sich ging und er wusste auch, dass sie nach der Katastrophe am Wochenende zu ihm kommen würde. Dennoch gönnte er es dem Mädchen nicht auch nur so zu tun, als würde ihre Anwesenheit ihn interessieren. Er blickte sie nicht einmal an, als sie so nah an ihn herangetreten war, dass ihr Schatten über ihn fiel. Mamoris Herz schlug heftig gegen ihre Rippen und sie hoffte, dass niemand außer ihr es hören konnte. Nervös strich sie eine Strähne hinter ihr Ohr, biss sich auf die Unterlippe und zupfte an dem Saum ihres, plötzlich viel zu kurz erscheinenden, Rockes. „Können wir reden? Allein?“ Es klackte leise, als das Notebook zugeklappt wurde. Unbeteiligt lehnte er an der Wand nahe des Fensters, die Arme abwehrend vor der Brust verschränkt und den Blick auf den Sportplatz gerichtet. Außer den Leichtathleten trainierte um diese Zeit niemand. Es war Freitag und die meisten Arbeitsgemeinschaften und Zirkel trafen sich heute nicht nach dem Unterricht. Lediglich ein paar unerschütterliche Schüler, die entweder in Ruhe lernen oder keinen Grund hatten schon zu gehen, befanden sich noch im Schulgebäude. Mamori konnte sich sicher sein, dass sie nicht gestört werden würden und gleichzeitig hoffte sie gerade darauf. Hiruma schien ihr minutenlanges Schweigen hinzunehmen, obwohl sie es war, die dieses Gespräch gesucht hatte. Nun saß sie auf einem der leeren Plätze, möglichst weit weg von ihm und kam sich verloren vor. Der Klassenraum erschien ihr noch größer als sonst und sie begann sich zu fragen, ob Hiruma überhaupt noch Notiz von ihrer Anwesenheit nahm. Unbemerkt für sie, blickte er knapp zu ihr, als Mamori sich laut räusperte. Sie konnte ihn nicht ewig hier festhalten und wollte ihn auch nicht länger als nötig in ihrer Nähe wissen. „Warum greifst du nicht ein?“ Er schnaubte amüsiert über ihre Frage, wandte seinen Blick aber nicht von den Leichtathleten ab. „Ist das alles, was du wissen willst?“ „Natürlich nicht.“ Die Oberschülerin wagte es ihn anzusehen. Erleichtert stellte sie fest, dass seine stechenden Augen nicht auf sie gerichtet waren. „Es gibt vieles, was ich wissen will. Unter anderem, warum du nichts tust. Und erzähl mir nicht, dass du Angst wegen der Schulregeln hast.“ Sie zuckte zusammen, als er begann seine Aufmerksamkeit vollständig auf sie zu richten. Sein Gesicht war ein einziges großes Grinsen. „Stimmt. Vor sowas haben nur Leute wie du eine verfickte Angst, Fräulein Lehrerliebling.“ Er schaffte es immer wieder sie so sehr zu reizen, dass sie ihre Wangen aufplusterte und die Fassung zu verlieren drohte. Lediglich ein Gedankenblitz, verursacht durch ein schnell zu übersehendes Zucken in Hirumas Fingern, hielt sie davon ab einen Streit erst aufkommen zu lassen. Überrascht hob sie beide Brauen und blickte ihn fragend an. „Was hast du vor?“ Mag sein, dass sie leicht zu manipulieren, ihre überfürsorgliche Art nervend und sie teilweise ein riesiges Problem war, aber auf ihrem hübschen Hals steckte noch immer einer der klügsten Köpfe der Schule, der ihn außerdem gut genug kannte, jede Veränderung an ihm sofort zu erkennen und die nötigen Schlüsse zu ziehen. Früher war es von Vorteil gewesen, dass sie als Managerin sofort wusste, was er wollte, ohne dass er ein Wort aussprechen musste, heute war es immerhin noch ein bewundernswertes Kunststück. „Wirst du noch früh genug erfahren“, erklärte der Jugendliche mit einem extrabreiten Grinsen, das dem Mädchen sogar ein Schmunzeln abrang. Wie in alten Zeiten. Er hatte einen Plan und sie hatte dafür zu sorgen, dass es funktionieren würde. Anscheinend würde sie nie ihre Stellung als seine Managerin, Assistentin und rechte Hand verlieren, selbst dann, wenn sie es mehr als alles wollen würde. Ergeben seufzte sie. Nur dieses eine Mal, nahm sie sich vor. Nur dieses eine Mal noch, würde sie nach seiner Pfeife tanzen, brav das erledigen, was er von ihr verlangte und wenn es vorbei war, wieder versuchen sich von diesem verrücktgenialen Manipulator zu lösen. Hiruma stieß sich von der Wand ab und schritt durch einen der Gänge zwischen den paarig angeordneten Sitzplätzen. Seine schmalen Hände steckten in den Hosentaschen und ausnahmsweise war er weder bewaffnet, noch hatte er sein Notebook bei sich. Ein Zugeständnis an seine Gesprächspartnerin. Sie hasste Waffen und er wollte sie diesmal nicht unnötig aufregen oder misstrauisch machen. Gelegentlich war es besser etwas Diplomatie walten zu lassen. Er blieb neben ihr stehen und erschuf eine rosafarbene Kaugummiblase. „Vorerst reicht es, wenn du ihnen als Managerin unter die Arme greifst“, erklärte er, nachdem er die Blase platzen gelassen hatte. Seine durchdringenden Augen richteten sich auf ihr Gesicht. Ein weiteres Zugeständnis, das dem Mädchen zeigte, dass er sie zumindest wahrnahm, während er seine Befehle erteilte. „Du hast mehr Erfahrung darin, als die Zwergin und wärst auch in der Lage diese beschissenen Debütantinnen unter Kontrolle zu halten.“ Fast war Mamori gewillt über soviel Zugeständnis in ihre Fähigkeiten zu lächeln, allerdings klang es auch nach Hohn, nach all seinen Vorwürfen an ihrem letzten Tag als Teil des Teams. Der Streit war tiefgehend und bösartig gewesen. Er hatte ihr Verhalten kritisiert, ihre Frechheit sich in seine Angelegenheiten einzumischen und ihren Charakter. Vielleicht hatte er Recht gehabt, mit Sicherheit hatte er damals Gründe sich aufzuregen, aber seine Worte waren zutiefst verletzend gewesen, so dass Mamori mehr als erschüttert gewesen war. Eskaliert war alles, als sie begonnen hatte sich zu verteidigen, bis ihre Gefühle nicht mehr zu kontrollieren und Tränen geflossen waren. Sie blickte in sein Gesicht, wartete, dass er weitersprach und bemerkte, dass sowohl damals, als auch heute noch immer kein Hass zwischen ihnen herrschte, nur verletzte, bittere und unverarbeitete Gefühle. „Versuch einfach diesen Haufen Idioten auf den Boden der Tatsachen zu bringen“, fuhr Hiruma mit seinen Forderungen fort, „und sorg dafür, dass der Scheißzwerg zu alter Form zurückfindet. Um alles weitere kümmere ich mich.“ „Hiruma-kun?“ Abwartend beobachtete er, wie die Oberschülerin sich auf die Lippe biss. Ihre Finger verkrampften sich um den Saum ihres Rockes. Sie war mehr als angespannt und vermied es diesmal ihn direkt anzusehen. „Ich will, dass du weißt, dass ich es nicht wegen dir tun werde.“ Fragend hob sich eine seiner Brauen. Im Prinzip war es egal, aus welchen Gründen sie es tun würde, das Ergebnis war wichtig. Ohnehin hatte er damit gerechnet, dass die Katastrophe vom letzten Spiel sie eher dazu bewegen würde, nach seinem Willen zu arbeiten, als die Androhung ihr Foto zu veröffentlichen. Nichtsdestotrotz war es gut ein Druckmittel in der Hinterhand zu behalten. Das Mädchen war zu emotional und bei ihren Launen war es wichtig etwas zu besitzen, um sie unter Kontrolle halten zu können - auch wenn er zugeben musste, dass sie effektiver zu benutzen war, wenn sie aus freien Stücken arbeitete. Er zuckte die Schultern und murmelte ein knappes „Scheiß egal“, bevor sein Oberkörper sich etwas näher zu ihr hinunter beugte. „Mach trotzdem, was ich dir sage, Scheißmanager!“ Ruckartig fuhr Kurita auf und rieb sich den Hinterkopf. Nur sein Vater war in der Lage ihm einen derart wohldosierten Schlag zu verpassen, dass er Schmerz verspürte und kein Hilfsmittel, wie ein Schläger oder Eisenrohr zu Bruch gehen musste. „Ryokan! Pass gefälligst auf!“ Drohend stand Kuritas Vater hinter ihm, die Miene finster, die Hände in den weiten Ärmeln der Mönchsrobe versteckt. Der massige Jugendliche seufzte. Seine Füße waren eingeschlafen. Sein Gewicht vertrug sich einfach nicht mit dem Lotus-Sitz und sein Geist nutzte das Zazen – die Meditation – ohnehin immer zum Übergleiten in die Traumwelt. Das Mönchsgewand juckte, das Armband aus dunkeln Holzperlen schnürte ihm das Blut zur Hand ab und die meisten Übungen langweilten einfach nur. Er würde vermutlich niemals ein guter Mönch werden, aber sein Vater gab sich dennoch alle Mühe ihm die Lehren des Zen beizubringen. Der alte Mann hoffte inständig, dass sein einziger Sohn einmal den Tempel übernehmen würde. Kurita fand das Ganze zu schnell und zu übertrieben. Man konnte mit der Kutte schlecht Football spielen und so, wie die Sache aussah, würde seine Vater ohnehin noch sehr lange leben, brüllen und beten, immerhin war er noch nicht so alt und bei bester Gesundheit. „Du träumst ja schon wieder“, bemerkte Ryokans Vater streng. Glücklicherweise musste Buddha den kläglichen Versuchen von Religiosität zugesehen haben und schickte einen jungen Mönch, der eine Art Mädchen für alles im Tempel darstellte, um Ryokan vor einem weiteren Klaps auf den Hinterkopf zu verschonen. Sein Vater stoppte die Hand auf halbem Weg und drehte sich zu dem Ankömmling, der etwas unsicher in der Tür stand. „Was denn?“ Der junge Mönch zuckte zusammen. Die Stimme von Bruder Kurita war einfach nur angsteinflößend. Eingeschüchtert versteckte er sich halb hinter der Schiebetür. „Es ist Besuch für Ryokan-kun gekommen.“ Juumonji stand Kuroki und Togano nahe, sehr nahe sogar, aber auch für ihre Art Beziehung war diesmal zu wenig Distanz gegeben, zu dem kam noch, dass vermutlich gerade eine seiner Rippen gebrochen worden war. „Kurita-senpai“, japste der hochgewachsene Junge, während die Arme Ryokans sich wie Schraubstöcke immer enger um ihn und seine beiden Freunde zogen. Unter normalen Umständen hätten alle drei vermutlich schon längst zugeschlagen und damit innere Blutungen verhindert, aber der große, massige Oberschüler hatte Tränen der Freude in den Augen. Erst, als Togano das Bewusstsein zu verlieren drohte, ließ er die drei Ha-Ha-Brüder los. Nach Luft hechelnd krabbelten sie auf die Sitzkissen zurück und begannen ihre Körper nach Verletzungen abzutasten, während ihr Gastgeber sich aus dem Raum schlich. Kurita war in manchen Fällen wie ein großer Hund, der einen anspring, zu Boden riss und hocherfreut abzulecken begann, während sein Gewicht den Brustkorb des Opfers zu deformieren drohte. Er meinte es nicht böse, aber mit dem Gemüt eines Kindes war soviel Kraft nur schwer zu kontrollieren. Alle drei Jungs zuckten zusammen, als ihr Gastgeber zurückkehrte und ein übergroßes Tablett auf den Tisch knallte. Mit einem großen Lächeln breitete er die Arme aus und schaffte es kaum damit die Fülle an Reisbällchen, Süßigkeiten, eingelegtem Gemüse und panierten Kleinigkeiten zu umfassen. „Bedient euch! Alles Opfergaben und es sind noch jede Menge da.“ Kuroki zögerte nur kurz, bevor er der Einladung folgte und seine Mundhöhle mit Essbarem auszustopfen begann. Er war ein Jugendlicher im Wachstum, noch dazu Lineman, da verbrauchte man viel Energie und zu Hause gab es ohnehin nur Fast Food und Instantnudeln. Die Reaktionen darauf waren unterschiedlich: Togano stimmte mit ein, Kurita lächelte zufrieden und Juumonji hob missbilligend eine Braue. Sie waren nicht hierher gekommen um sich den Bauch zu füllen, auch wenn es ein positiver Nebeneffekt war. Seufzend begann der Junge mit den kurzen, gebleichten Haaren und der signifikanten Narbe auf der Wange sich den Nacken zu reiben. „Kurita-senpai?“ Noch vor Monaten hätte er sich lieber die Zunge abgebissen, als jemanden mit diesem Suffix anzusprechen, aber dieser Berg von Mensch vor ihm, war für Juumonji Kazuki ein Vorbild. Kurita war eine Heulsuse mit einem kindlichen, fast idiotisch naiven Gemüt, allerdings auch der beste Center, den japanisches High School Football zu bieten hatte. Er hatte Fußstapfen hinterlassen, die Kazuki kaum ausfüllen würde können. Davon abgesehen war Kurita stolz darauf von seinen ehemaligen Schützlingen mit –senpai angesprochen zu werden und lächelte jedesmal vergnügt darüber. „Hm?“, murmelte der Angesprochene und schluckte laut ein Stück Kuchen herunter. „Nun ja, wir sind nicht einfach so vorbeigekommen“, gab Juumonji schließlich zu. Kuroki stopfte sich noch einen Reiskuchen in den Mund, bevor er mit vollen Backen nuschelte: „Wir wollten dich bitten uns zu trainieren.“ Stille. Kurita starrte seine Gäste verblüfft an. Seine Augen wurden immer wässriger und schließlich hatte er seine dicken Armen ausgebreitet um die Drei noch einmal zu umarmen. Sofort gingen diese auf Abstand und hoben abwehrend die Hände. „Schon gut, schon gut“, quiekte Togano nahezu panisch und spürte, wie sich kalter Schweiß am inneren Brillenrand sammelte. „Sag erst einmal ja.“ Sofort schlug Kuritas Stimmung um. Betreten schien er in sich zusammenzusinken und vermied krampfhaft jeden Augenkontakt. „Also wisst ihr“- angespannt nestelte an seiner Kleidung, gegen die er das Mönchgewand getauscht hatte - „das ist nämlich so“ - und biss sich auf die Unterlippe – „ich darf das nicht.“ „HAA?“, stießen die drei Jungs unisono aus und verdeutlichten, warum man sie Ha-Ha-Brüder nannte, obwohl sie nicht einmal blutsverwandt waren. „Was soll das heißen?“, fragte Juumonji mit scharfer Stimme und zwang Kurita damit, ihn anzusehen, selbst wenn es nur flüchtig und eingeschüchtert war. „Hiruma hat verboten, dass ich mich der Mannschaft nähere“, wimmerte der ehemalige Center wie ein kleines Kind, das zugeben musste ein Fenster zerbrochen zu haben, „und ihr wisst, wie er sein kann.“ Das wussten sie allerdings und jeder einzelne hing kurz Erinnerungen nach, in denen auf sie geschossen wurde, Nacktbilder von ihnen ausgehängt oder sie von Cerberos gejagt wurden. Hiruma trug seinen Spitznamen „Commander of Hell“ immerhin nicht nur, weil er ein Trickser und genialer Stratege mit dem Äußeren eines Dämons war. „Und?“ Es war Juumonji der das kurzzeitige, betretene Schweigen unterbrach. „Er muss es ja nicht wissen.“ Natürlich wusste Kazuki, dass Hiruma diese Art Privattraining unter keinen Umständen entgehen würde, aber er hoffte inständig, dass er darüber hinweg sehen würde. Er konnte nur darauf vertrauen, dass der ehemalige Captain noch genug Verbindung mit den Devilbats spürte, um Kurita in dessen Freizeit einfach zu ignorieren. Momentan war er die einzige Anlaufstelle für die Line. Sie hatten noch nicht genug gelernt und nach dem Weggang der drei Teamgründer war niemand geblieben, der ihnen wirklich helfen konnte. Doburoku mochte vielleicht das Vertrauen Hirumas und viel Wissen besitzen, aber es fehlte ihm mittlerweile an Kraft, Willen und Nüchternheit um noch effektiv mit ihnen trainieren zu können. Zudem hatte er meist ohnehin damit zu tun Masao und seine Freunde zurechtzuweisen. Man konnte Kurita ansehen, wie er angestrengt darüber nachdachte. Die Aussicht wieder richtig Football spielen und nicht nur eine Mischung aus Sumo und Passwerfen mit Komusubi zu fabrizieren, war verlockend, andererseits gab es da noch das Verbot von Hiruma. Er hielt beide Hände mit den Innenflächen nach oben auf gleicher Höhe und begann mental die Pros und Contras darauf zu verteilen. Die verwirrten Blicke der Ha-Ha-Brüder ignorierend kam er schließlich zu einer Entscheidung, die in ihm gemischte Gefühle auslöste. „K-kein Wort darüber zu Hiruma – okay?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)