Akaron von LionessTitanja ================================================================================ Kapitel 7: Titanjas Entscheidung -------------------------------- Kapitel 7: Titanjas Entscheidung Es dauerte eine ganze Weile bis sich die Aufregung endlich legte die sich wie ein eisiger Windhauch über das verbleibende Heer gelegt hatte. Und versuchte sie zu ersticken. Mit aller Macht auf ihre Seelen drückt um sie zu zerquetschen. Die Luft stank immer noch erbärmlich und durchdringend nach Blut, Verwesung und Tod, sodass einem schlecht wurde. Obwohl sich das verbleibende Heer mit letzter Kraft Richtung Norden geschleppt hatte, weg von den unzähligen Leiche die in der feuchtwarmen Luft schon nach wenigen Stunden zu verwesen begannen. Es waren nicht mehr viele von ihnen übrig und die die den Angriff überlebten, waren in einem grotesk schlechten Zustand. Offene eiternde Wunden, Knochenbrüche und ekelhaft vor sich in eiternde entzündete Insektenbisse. Nein das Heer bot keinen so imposanten Anblick mehr. Sie sahen eher jämmerlich aus. Der Teil des Dschungels durch den sie gingen war mit dichten dornigen Ranken durchzogen, welche sich wie böse Schlingen um die Füße und Beine der Krieger legten und sie festzuhalten schienen. Die Luft war feucht und schwül, sodass man kaum Atmen konnte und überall waren diese riesigen blutdurstigen Insekten, gegen die man sich kaum wehren konnte. Titanja marschierte neben Tarock der so gut es ging auf die kleine Löwin aufpasste. Auch ihr Zustand war kaum besser. Die Wunde an ihrem Rücken blutete in langsamem Tempo vor sich hin und die Erschöpfung machte sich nun mehr den je bemerkbar. Außerdem hatte sie leichtes Fieber. Schweißperlen liefen ihr übers Gesicht und die Haut glänzte dort wo sie nicht mit Dreck und Blut bedeckt war wie Wachs. Titanja konnte einfach nicht mehr, jeder Schritt war schwerer als der letzte und währe nicht Tarock neben ihr gewesen hätte sie sich längst hingesetzt um auszuruhen. Denn es war nicht nur die körperliche Müdigkeit die sie überfallen hatte, nein sie fühlte sich auch Geistig müde, ausgelugt und kraftlos. Doch sie wusste, dass das jetzt unmöglich war. Das Heer musste hier raus aus dem verdammten Dschungel, jede weitere Verzögerung bedeutete den Tod für viele von ihnen. Sie brauchten dringend Ruhe und medizinische Versorgung. Doch das war nicht das schlimmste für Titanja. König Titan hatte es sehr eilig damit, dass sie mit dem Heer voraus zu einem gigantischen Felsplateau ging. Was sie daran störte war, dass sie die ganze Zeit über schon Ausschau nach ihrem Bruder Titanos hielt. Diesen seit dem Überfall auf das Heer aber nicht mehr gesehen hatte. Langsam aber sicher beschlich Titanja ein seltsames Gefühl der Angst und das obwohl sie ihren Bruder doch erst vor wenigen Wochen in Kurun kennen gelernt hatte. Troz allem mochte sie ihn sehr. Sollte ihm etwas zugestoßen sein so würde Titanja sich das nie verzeihen. Irgendwann wurde sie von einer flüchtigen Berührung aus den Gedanken gerissen. Titanja drehte sich erschrocken um, es war Tarock der die ganze Zeit schweigend neben ihr ging und sie beobachtete und überhaupt fiel ihr auf wie still es war, den ganzen Marsch über hatte keiner der Krieger etwas gesagt. Schweigen hatte sich wie ein großes schwarzes Tuch über das gesamte Heer ausgebreitet und hüllte sie ein, isolierte sie vom Rest der Welt, sodass jeder mit seinem Schmerz alleine war. Alleine dachte Titanja: ‚letztendlich stirbt doch jeder von uns alleine.’ Titanja drehte sich gedankenverloren wieder weg und starrte mit leeren, müden Augen nach vorne direkt auf das undurchdringliche Unterholz. „Was ist los mit dir, Titanja? He! Bekomme ich auch eine Antwort?“ Tarocks Fragen schienen im Schweigen des Dschungel unter zu gehen. Geschluckt von dem tief dunklen grün und dem dichten Unterholz. Er legte seinen Kopf schief und legte die großen mit feinem Fell überzogenen Ohren an. „Titanja“ flüsterte er leise und im besorgten Ton, sodass sie es kaum gehört haben konnte. So schweigend gingen sie noch eine ganze Weile, bis die Sonne langsam unter ging und der Dschungel mit tanzenden Schatten übersät war. Irgendwann wurden die Bäume vor ihnen dünner und kleiner, das Unterholz lichter. Der Dschungel musste hier irgendwo zu Ende sein. Der Boden unter Titanjas Pfoten wurde steinig und hart, immer wieder rutschte sie auf dem von Geröll bedeckten Boden aus. Und grade als sie ihr Gleichgewicht nicht mehr halten konnte, zu fallen drohte, packte Tarock sie am Unterarm und hielt sie fest. „Vorsicht Titanja, der Boden ist hier uneben, aber wir haben es gleich geschafft es ist nicht mehr weit.“ Er sah sie aufmunternd an, versuchte sogar zu lächeln was ihm aber nicht ganz gelang, dazu war auch seine Erschöpfung zu groß. Durch seine Worte wieder mal aus ihren Gedanken gerissen sah sie Tarock an als bemerke sie erst jetzt das er die ganze Zeit neben ihr war und guckte ihn fragend an. „Was meinst du damit wir sind bald da?“ Titanjas Frage klang als habe sie den Sinn seiner Worte eben gar nicht verstanden. Verwundert starrte Tarock seine kleine Freundin an, sah dann nachdenklich zu Boden und wieder hoch zu Titanja. „Wir haben den Felsvorsprung gleich erreicht dann können wir uns alle ein wenig ausruhen.“ Titanja lächelt, aber es war kein echtes Lächeln und nur dazu gedacht Tarock und wohl auch sich selber aufzumuntern. Dafür geisterten ihr zu viele ungelöste Fragen im Kopf umher. Und vor allem eine Frage: Wo war Titanos und warum sind ihr Vater und Großvater zurück geblieben? Fragen über Fragen zu denen sie keine Antwort wusste. Tarock erging es nicht besser auch wenn er es nicht sagte, aber Titanja kannte ihn zu gut um nicht zu wissen was in ihm vorging und zu sehen das er genauso litt wie sie. Das von Geröll und kleinen Steinen überzogene Bodenbild wechselte langsam in festen Felsboden auf den große Steine und lose Felsbrocken lagen. Die Bäume waren nun so dünn das der Trupp ohne große Mühe in durchgehen konnte, Tarock hatte recht sie mussten ihrem Ziel schon ganz nahe sein. Aber woher wusste er das? Fragend wandte Titanja sich zu Tarock um, der mit seinen Gedanken ganz wo anders zu sein schien. Einen Augenblick lang überlegte sie ob sie ihn ansprechen und danach fragen sollte, ließ es dann aber. Über ihr war nun auch endlich der Himmel wieder zu sehen, den hatte sie schon die ganze Zeit über im Dschungel vermisst, denn durch die geschlossene Baumdecke war es unmöglich ihn zu sehen. Es war bereits Nacht und die Sterne leuchteten hell. Titanja atmete hörbar erleichtert ein. Vor ihnen erstrecke sich eine gigantische Plattform aus massivem Stein welche abrupt vor einer senkrecht nach unten führenden Schlucht endete. Ihnen bot sich ein majestätischer Anblick; sie standen direkt über dem Dschungel. Die Nacht war Sternenklar so das man Kilometer weit sehen konnte und leider sahen sie von hier oben auch die gigantische Schneise die durch den Überfall des schwarzen Heeres in den Wald geschlagen wurde. Und Titanja wurde das Geschehene wieder schmerzlich bewusst. Erleichtert ließ sie sich auf den harten Felsboden sinken, das Gestein fühlte sich angenem kühl an. Sie wollte nur noch ausruhen. Tarock sah sie besorgt an und setzte sich vorsichtig neben sie. „Jetzt brauchen wir nur noch zu warten.“ seine Stimme klang sanft aber irgendwie kraftlos. Titanja sah fragend zu ihm auf: „Woher weißt du das? Und woher wusstest du das wir hier her mussten?“ Tarock sah sie mit einem besänftigenden Lächeln an. „Ich war schon einmal hier oben, kurz bevor das Heer, das ich kommandiere, nach Awuh aufgebrochen ist. Wir wurden hier abgesetzt. “Und sah in den sternenklaren Nachthimmel hinauf, so als sehe er dort etwas, das sich irgendwo zwischen den Sternen versteckte. Titanja folgte fragend seinem Blick. „Awuh? Was oder wo ist das? Tarock löste seinen Blick vom Himmel und sah Titanja an. „Awuh ist ein kleines Königreich südlich von Kurun, etwas größer als Diamantina aber immer noch klein.“ Er stockte, atmete tief durch und sprach leise, fast flüsternd weiter, in seiner Stimme lag Wut aber auch Schmerz und Trauer. „Dort haben wir gegen eins von den schwarzen Heeren gekämpft und sind in einen Hinterhalt geraten, wie dumme Kinder sind wir in die Falle gelaufen. Es war meine Schuld ich war Heerführer, ich hätte die Falle erkennen müssen. Und nun sind sie alle tot bis auf ein paar Feiglinge die geflohen sind.“ Er ballte die Fäuste und schloss die Augen, sein Herz raste und schlug schmerzhaft. Titanja sagte nichts, was hätte sie auch sagen können, er war Heerführer und somit für die Krieger verantwortlich. Außerdem hatte er die Kriegserfahrung während sie eher ein ruhiges Leben auf der Erde geführt hatte. Vorsichtig legte sie ihm den Kopf auf die Schulter und schmiegte sich sanft an ihn. Seine Fell fühlte sich heiß und trocken an. Auch er schien Fieber zu haben. Und wenn es so war so ließ er es sich nicht anmerken. Tarock atmete hörbar ein und legte den Arm um Titanja. Der Rest des Heeres tat es ihnen gleich und ruhte sich aus, da wo es ging versuchte man Wunden zu behandeln oder zumindest zu reinigen damit sie sich nicht weiter entzündeten. Langsam aber sicher erwachte im Dschungel das Nächtliche leben, viele neue Geräusche wurden von einer leichten Brise zu ihnen rüber getragen. Einige von ihnen erinnerten an die schillernden Rufe von Affen andere wiederum an das Grunzen von Schweinen und doch ganz anders. So etwas hatte Titanja noch nie zuvor gehört. Doch das was sie hoffte zu hören, dass worauf sie schon seit Stunden wartete, war nicht zu hören. Nein, keine näher kommenden Schritte die aus der Dunkelheit zu ihnen hallten, nicht das leiseste Rascheln das verriet, dass ihr Vater zurück kam oder auch Tatarus. Einfach nichts. Enttäuscht schloss sie die Augen und lauschte dem Rauschen ihres eigenen Blutes, wollte sich ablenken aber es half nichts. Sie machte sich Sorgen um Titanos. Als die Nacht am tiefsten war und Titanja endlich eingeschlafen, kam auch König Titan zu ihnen zurück. Er setzte sich lautlos neben seine Tochter und legte den Arm um sie. Ließ sie aber weiter schlafen. Der Morgen kam und langsam ging die rot glühende Sonne über dem Dschungel auf. Mit ihr kam ein feuchtwarmer Windhauch, der die Gerüche von Grün und nahendem Regen mit sich brachte, Titanja in der Nase kitzelte und sie somit weckte. Titanja öffnete langsam die Augen, zuerst war um sie herum noch alles verschwommen dann aber lichtete sich der Nebel der vom Schlaf zurück blieb und sie sah genau in das Gesicht ihres Vaters der sie in den Arm genommen hatte. Das Fieber vom Vortag war zwar noch da aber sie fühlte sich besser. Gut genug um zu sehen, dass in den Augen ihres Vaters Trauer lag. Trauer die sie nur durch Zufall sah und die König Titan niemanden zeigen würde. Das Titanja seinen Schmerz sehen konnte war ein Zufall und es dauerte auch nur wenige Sekunden dann legte er seine Maske wieder auf. Er durfte Trauer oder gar Sorge nicht zeigen, er war ein König, vielmehr noch, ein Gott. Ein Gott der über ein sehr großes Land herrschte. Er musste Vorbild sein egal was passierte. ‚Seine eigenen Gefühle zählen nicht’ dachte Titanja nachdenklich. Sie wollte ihn was fragen, beließ es aber bei dem Versuch zu lächeln. „Es wird Zeit, das Schiff wird bald kommen“ sagte er befehlend. Keine Frage, er wollte das sie sich bereit machte, aber wofür und was für ein Schiff? Hier war doch weit und breit kein Wasser. Verwirrt sah sich Titanja um. Nichts. Tarock war nirgends zu sehen. ‚Wo der wohl schon wieder steckt?’ dachte sie sich und ging rüber zu ihrem Vater. Dieser schien sich offensichtlich nicht gerade darüber zu freuen, dass sie sich einfach neben ihn stellte. „Titanja“ sagte er mit lauter, drohender Stimme. Erschrocken sah diese ihn an. „Ja Vater?“ fragte sie verwundert. Das war die falsche Antwort, denn König Titan stellte seine schwarz weißen Nackenhaare drohend auf, sein Blick wurde hart und ernst, so kannte Titanja ihren Vater nicht. Nein mit diesem Verhalten wusste sie so gar nichts anzufangen. „Prinzessin Titanja, Nachtschatten, wen glaubst du vor dir zu haben? Es wird Zeit das du einige Dinge lernst bevor wir in Atlantis ankommen werden. Das Erste wird sein wie du dich mir gegenüber zu verhalten hast. In Zukunft hast du mich öffentlich und in offiziellen Bitten mit meinem Titel anzusprechen. Darüber hinaus wirst du mir deine Untergebenheit zeigen indem auch du dich vor mir verneigst und auch das wirst du ab sofort in der für eine Prinzessin offiziellen Form machen. Hast du mich verstanden?!“ fragte Titan streng und so das man keine Widerrede leisten konnte. Titanja nickte nur knapp bevor sie ganz zaghaft fragte: „Wie ist den die offizielle Form mein König?“ Titan sah die kleine Löwin an, sein Blick war unverändert hart und undurchdringlich, nein seine Gedanken konnte man nicht in den Augen lesen. König Titans Antwort kam schnell: „In der Kurzform kniest du dich hin, das rechte Bein aufgestellt und den Oberkörper aufrecht gehalten, die Arme kreuzt du über der Brust. Du hast immer dein Zepter in der linken Hand zu halten, wenn du es nicht dabei hast ist diese zur Faust zu ballen, den Kopf und deinen Blick hast du so lange zum Boden gesenkt zu halten bis du entweder von mir angesprochen wirst oder ein kurzes Kopfnicken bekommst. Das Nicken kann in dem Fall auch das Signal zum aufstehen sein.“ Titan sah seine verblüffte Tochter noch einen Herzschlag lang an, bevor er sich von ihr ab wand und sich wieder dem Heer widmete. Titanja spürte das sie sich das jetzt nicht mehr erlauben durfte, nein ein zweites mal würde König Titan keinen Fehler dieser Art verzeihen. Die Schonfrist war vorbei. Ein für allemal vorbei. Sie stand für eine ganze Weile noch wie angewurzelt da und erwachte erst aus ihrer Starre als ein paar kleine Wassertröpfchen in ihr Gesicht fielen. Sie sah zum Himmel. Die Wolken haben sich zu einer großen grauen Decke vereint und machten nun Anstalten ihre nasse Fracht auf die Erde nieder fallen zu lassen. Aus ein paar Tröpfchen wurden mit einem mal unzählige, sodass Titanja sich Schutz unter einem Baum suchen musste. ‚Das war kein Regen’ dachte sie ‚das war ein sintflutartiger Wasserfall was da vom Himmel fällt.’ Innerhalb von Sekunden war alles nass. Doch unter dem Baum ging es einigermaßen. Titanja setzte sich und bettete den Kopf auf den Knien. Ein leises Seufzen drang aus ihrer Kehle, kaum hörbar und doch laut genug, sodass Tarock es hören konnte. Der stand nämlich mit einem mal neben ihr und sah sie an. „Wo hast du den die ganze Zeit gesteckt?“ fragte Titanja ihn ohne sich zu ihm umzudrehen. Tarock trat einen Schritt näher und setzte sich zu ihr. Er wirkte müde so als habe er die Nacht überhaupt nicht geschlafen. „Ich habe die Umgebung abgesucht.“ Erwiderte er knapp und völlig tonlos. „ Du hast ihn gesucht nicht war?“ „Ja aber ich konnte nicht die geringste Spur von Titanos entdecken, er ist weg Titanja.“ Diese drehte sich nun doch zu Tarock um und sah ihn an. „Nichts?“ fragte sie hoffend das er doch was gefunden hat was darauf hinweisen könnte wo Titanos war. „Nichts, absolut nichts.“ Antwortete er und sah einfach nur zu Boden. So saßen die beiden stundenlang einfach nur da. Der Regen war vorüber und der Himmel klarte bereits wider auf. Titanja sah auf als Tarock sich mit dem Oberkörper tief an den Boden drückte, aufstand und ging. Erst jetzt bemerkte sie, dass König Titan neben sie getreten war und sie stumm anschaute. Sie verneigte sich vor dem Heiligen Gott der Sonne so wie er es von ihr verlangte. Titan nickte knapp „Gut“ sagte er und sah zum Himmel. „Die Darsilver wird bald in der Umlaufbahn des Planeten sein, halte dich bereit ich will dich nicht suchen müssen, hast du mich verstanden Titanja?!“ Seine Worte waren keine Frage sondern ein Befehl der ausgeführt zu werden hatte, das spürte Titanja und erwiderte nur ein „Ja mein König.“ Dieser sah sie nur stumm an und nickte dann. Und als er sich umwand um zu gehen sah Titanja ihn an: „Vater wo ist Titanos?“ König Titan drehte sich um, in seinen Augen flackerte Wut auf. Wut darüber, dass sie es schon wieder wagte ihn einfach so anzusprechen. Sich nicht an die korrekte Anrede hielt und seinen Befehl diesbezüglich ignorierte. Doch er antwortete. Ein letztes Mal würde er noch verzeihen, doch dann war die Schonfrist für seine Tochter ein für allemal abgelaufen. Er duldete kein Ungehorsam mehr. „Titanos konnte nicht gefunden werden es gibt jedoch Anzeichnen dafür, dass er in Gefangenschaft geraten ist. Es wird ein erneuter Suchtrupp ausgesandt sobald wir in Atlantis sind.“ Seine Worte klangen hart und doch glaubte Titanja ein Anzeichnen von Sorge und Trauer darin zu hören. Es konnte ihm nicht völlig egal sein, nein Titanos war sein Sohn. „Vater dann können wir hier nicht weg, nicht ohne Titanos.“ Dies sagte sie lauter als es angebracht war. Die Wut in seinem Gesicht wurde nun noch deutlicher, Titanja hatte es übertrieben. „Es reicht Titanja, du widersetzt dich ständig meinem Befehl, widersprichst und nun verlangst du, dass das Heer hier bleibt und einen Einzelnen sucht. Du willst ein ganzes Heer für ein Leben opfern? Ja? Ist es das was du willst, Titanja? Komm, sieh dich um, was siehst du? Die Krieger sind am Ende, hier zu bleiben hieße sie in den sicheren Tod zu schicken. Nein dazu hast du kein Recht! Titanos ist stark, er wird sich alleine befreien.“ „Aber…“ „Nichts aber! Titanja ich werde mich nicht noch einmal wiederholen.“ „Wir können ihn nicht hier zurück lassen“ schrie Titanja. Titan ballte die Fäuste. „Was willst du tun?“ brüllte er. „Ihn suchen, lass mich und Tarock hier.“ Titan lachte bitter. „Er ist nicht mehr auf diesem Planeten kapier das. Und du bist viel zu schwach, sieh dich an du bist verletzt, kannst dich kaum mehr auf den Beinen halten. Du bist nicht einmal fähig gewesen mit dem Silverfighter auf Kurun zu landen, und nun willst du ihn suchen, womöglich noch befreien. Du kannst nicht kämpfen Titanja. Nein, dich lass ich garantiert nicht hier.“ Damit war für König Titan das Thema beendet und er wandte sich zum gehen. „Doch das kann ich, ich habe mich im Dschungel auch verteidigt.“ Rief die kleine Löwin. Titan drehte sich erneut um und ging auf sie zu, er sah sie an und ohne ein Wort zu sagen trat er plötzlich zu. Blitzschnell riss er sie von den Beinen und schlug mit der flachen Pranke noch einmal nach, genau auf ihr Brustbein. Titanja fiel wimmernd zu Boden, sie hatte nicht damit gerechnet und der Schlag kam zu schnell, sie hatte ihn nicht einmal gesehen. Kopfschüttelnd trat Titan näher „Kämpfen nennst du das? Pah sieh dich an du liegst wimmernd im Dreck.“ Titan lachte noch einmal abfällig und ging, er ließ sie einfach am Boden liegen. Titanja ballte hilflos die Fäuste im Zorn und rappelte sich unter Schmerzen auf. Es reichte, das würde sie sich nicht gefallen lassen. Auf wackelnden Beinen lief sie König Titan nach, ergriff ihn an der Schulter und schlug mit voller Wucht zu. Titan parierte den Schlag spielend leicht indem er den Kopf einfach ein Stück zu Seite neigte. Dann ergriff er ihre geballte Faust und drehte ihr mit voller Wucht den Arm um. Titanja schrie auf vor Schmerzen und fiel erneut zu Boden, sie hielt sich den Arm der leicht verdreht vom Körper weg hing. Er war ausgekugelt. Erneut lachte er abfällig. „Kämpfen nennst du das?“ Titanja senkte den Blick, sie wollte ihrem Bruder doch nur helfen. Wollte ihn hier nicht alleine lassen. Und doch hatte Titan Recht. Kämpfen konnte sie nicht, jedenfalls nicht so. „Dann bringt es mir bei, mein König.“ Keuchte sie heiser und ohne den Blick zu erheben. Titan bückte sich zu ihr und fasste ihr ans Kinn. „Du willst Kämpfen lernen? Meinst du kleiner Jammerlappen, dass du das schaffst?“ „Ja ich will es lernen, koste es was es wolle.“ „Ha! Titanja es ist nicht leicht, schmerzhaft und voller Entbehrungen. Nun gut, so sei es. So bald wir unser Ziel erreicht haben gehst du bei Tarock in die Lehre.“ Sagte er mit erhobener Stimme und verschwand in einem hellen Lichtschein so wie schon einmal auf Kurun. Titanja stand auf und ging wider zu dem Baum, unter dem sie schon die ganze Zeit gesessen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)