Leiden von LoveGinyLove (Nicht jeder wird geliebt!) ================================================================================ Kapitel 1: Nachi Uchiha ----------------------- "Leiden" 1. Kapitel Nachi Uchiha „Guten Morgen, mein Schatz.“ Die sanfte Stimme seiner Mutter drang an sein Ohr und Nachi musste feststellen, dass es nun Zeit für die Ninja Akademie war. „Ja Mama, ich stehe gleich auf“, murmelte der kleine schwarzhaarige Junge und rieb sich dabei seine kleinen, nachtschwarzen Augen. Er hörte, wie sich seine Tür schloss und wusste, dass seine Mutter auf dem Weg nach unten war, um ihm sein Frühstück zu machen. Noch etwas verschlafen schlurfte er zu seinem Kleiderschrank und suchte sich ein einfaches, dunkelblaues T-Shirt heraus, sowie eine schwarze Hose, die ihm bis zu seinen Knöcheln ging. Nachdem er seine Zähne geputzt und seine Haare zu einem Zopf zusammen gebunden hatte, begab er sich in die Küche. Er setzte sich auf den Platz direkt neben seiner Mutter und überschaute wie immer den reich gedeckten Tisch. Gegenüber waren zwei Teller, für seine beiden jüngeren Brüder und am Kopf des Tisches stand noch einer. „Isst Papa heute mit uns mit?“ Die rosahaarige Frau, die noch an der Küchenzeile stand und ein paar Bananen klein schnitt, stieß einen hörbaren Seufzer aus. „Ich weiß es leider nicht genau ob er bald hier sein wird, aber ich hoffe es.“ Auch wenn ihm seine Mutter den Rücken kehrte, wusste er, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten. Immer wenn es um seinen Vater ging, wurde seine Mutter traurig. Egal ob er da war oder ob auf Mission war. Nachi konnte es ihr aber auch nicht verdenken. Sein Vater war nicht gerade zärtlich zu seiner Mutter oder zu ... ihm. Es schien so als ob er nur Hatzu und Katzu lieben würde. Betrübt dachte der kleine Junge an ein Erlebnis vor fünf Tagen zurück. ~ Flashback ~ Es war ideales Wetter um draußen zu sein und um etwas zu trainieren. Darum zog sich Nachi mit dem festen Vorsatz seinen Vater zu fragen ob er ihm eine seiner berühmten Techniken beibringen könnte, seine Kampkleidung an. Bevor er sein Zimmer verließ schaute er, ob alles weggeräumt war, damit dies nicht seine Mutter erledigen muss und schritt dann schnell die Treppen herunter. Er fand seinen Vater auf der Couch sitzend, sein Katana polierend vor. „Hast du das tolle Wetter gesehen, Vater?“, fragte er schüchtern und steckte sich dabei seinen rechten Zeigefinger zwischen die Lippen. Ein Zeichen dafür, dass er nervös war. „Mh“ kam die Antwort, ohne dass er eines Blickes gewürdigt wurde. Es war schon immer so, immer wurde er ignoriert. Seit Nachi denken konnte, war sein Vater kühl und distanziert. Eigentlich hätte er sich mit der Zeit daran gewöhnen müssen, zu seinem Bedauern leider nicht. „Vielleicht... ähm... vielleicht könntest du ja mit mir trainieren gehen, aber nur wenn du willst... und Zeit hast... und..“ „Was ist, wenn ich keine Lust habe.“ Wurde der Kleine grob von seinem gegenüber unterbrochen. Der schwarzhaarige führte sein Katana nah an sein linkes Auge um zu inspizieren ob es perfekt poliert war. Dabei reflektierte das eisige Metall das einfallende Sonnenlicht und Nachi musste seine Lider fest zusammenkneifen. „Ähm... na gut, dann... ähm tut mir Leid, dass ich dich gestört habe.“ Traurig wendete sich der Kleine ab und spürte, dass er nicht mehr Herr seiner Gefühle war, denn ein paar Tränen kullerten seine Wange hinab. Nachi versuchte stark zu bleiben aber es gelang ihm einfach nicht. Er war auf dem Weg, die Treppe hinauf, als ihn die Stimme seines Vaters innehalten ließ. „Du bist es nicht wert unser Familienwappen zu tragen. Du bist genauso ein Gefühlsdussel wie deine Mutter.“ Ohne weiter auf diese Worte einzugehen, rannte er nach oben, schloss die Tür hinter sich und begann ungehalten zu weinen. Nicht nur das er ihn verpönte, sondern auch Sakura, seine eigene Frau, seine Mutter. Nachi wusste doch, dass es sich für einen Uchiha nicht gehörte wegen einer solchen Kleinigkeit zu weinen, aber er konnte einfach nicht anders. Diese Art wie sein eigener Vater, ihn ansah, war erschreckend. So kalt und ohne jede Zuneigung. Dabei liebte Nachi ihn so sehr. Das was sich der Kleine zur Zeit am meisten wünschte war, dass er von ihm in die Arme genommen und gelobt wurde. Doch, egal wie gut er auch in der Akademie war, es schien nicht zu reichen. Immer noch vor der Tür kauernd hörte er wie es hinter ihm polterte. Das mussten seine beiden Brüder sein. Sie waren Zwillinge und so wie es schien Sasukes ganzer Stolz. „PAPA“, „PAPA“, riefen Hatzu und Katzu im Chor als sie die Treppen herunterstürzten. „Los wir gehen trainieren.“ „Genau. Zeig uns noch einmal dieses tolle Feuerjutsu.“ Nachi, der mit angezogenen Beinen leise schniefte, hatte sein linkes Ohr an die Tür gepresst um dem Gespräch besser lauschen zu können. //Das könnt ihr vergessen. Vater hat keine Lust.\\ Dachte sich der Kleine. „Warum nicht.“ War Sasukes sachliche Antwort und für Nachi schien eine Welt zusammenzubrechen. Ungehindert flossen nun Tränen über seine rosigen Wangen. Der kleine Uchiha stand auf, ging herüber zu seinem Bett und vergrub sich unter seiner Decke. Er konnte nur hoffen, dass es bald anders sein würde. ~ Flashbackend ~ An diesem Tag, war seine Mutter wieder unglaublich früh mit ihrem Krankenhausdienst fertig geworden. Als sie nach ihren Jungs schauen wollte, fand sie lediglich Nachi, zusammen gekauert in seiner Bettdecke und hatte ihn ohne große Fragen zu stellen einfach in die Arme geschlossen. Er liebte Sakura über alles. Seine Mutter war ein unglaublich warmherziger Mensch und manchmal fragte er sich, warum sie seinen Vater so sehr liebte. Eine Antwort hat er bis heute noch nicht gefunden. „Wieso bist du eigentlich mit Vater zusammen, Mama?“ Der Kleine hatte seine Augen weiterhin auf den Teller, welcher für seinen Vater bestimmt war, geheftet und schien noch nicht vollständig in die Realität zurückgekehrt zu sein. Er hörte wie seine Mutter das Messer auf den Küchentisch legte und sich mit dem Brett in der Hand umdrehte und auf ihn zu ging. Sie stellte es ab und seufzte schwer. „Weißt du Nachi, mein Süßer, es ist alles nicht so leicht, wie wir es gerne hätten. Dein Vat… ich meine Sasuke-kun hatte eine schwere Vergangenheit. Es ist etwas passiert, das ihn dazu verleitet hat seine Gefühle zu verstecken.“ Sakura schaute nun ebenfalls wie hypnotisiert auf den Teller, der für Sasuke bestimmt war. Dabei strich sie sich eine ihrer Strähnen aus dem Gesicht. „Was heißt schon verstecken. Er ist ein Mensch, der seinen Blick für das „Einfache“ und „Schöne“ dieser Welt verloren hat. Sasuke-kun ist Sasuke-kun.“ Nachi, der seinen Blick nun endlich vom Teller seines Vaters losreißen konnte, wandte sich seiner Mutter zu. Ihr verträumtes glitzern löste in ihm eine Eifersucht hervor, die nicht angemessen war, aber es ärgerte ihn, dass seine Mutter diesem „Mann“, diesem „Etwas“ so viel Gefühl entgegen bringt. Er wollte das nicht, denn sein Vater hatte das nicht verdient. Generell hatte er seine Mutter überhaupt nicht verdient. Seine Gedanken wurden unterbrochen als seine beiden jüngeren Brüder mit viel Geschrei und Gepolter die Küche betraten. Bevor sie sich auf ihre Stühle setzten, holten sie sich allerdings noch einen Guten-Morgen-Kuss ab, Nachi wandte demonstrativ sein Gesicht ab. Es stand den beiden nicht zu, volle Aufmerksamkeit beider Elternteile zu erhalten. „Guten Morgen, meine zwei Süßen. Wie schaut es aus, habt ihr Hunger?“ Sakura lächelte ihren drei schwarzhaarigen Jungen entgegen und wartete gar nicht erst auf eine Antwort. Es war eine rein rhetorische Frage. Hatzu und Katzu schnappten sich eine Scheibe Brot und bestrichen selbige großzügig mit Marmelade. Nachi schaute den beiden noch einen Moment zu, bis ihm eine zarte Hand durch das Haar fuhr. Er schaute auf und blickte dabei in das strahlende Gesicht seiner Mutter. „Was ist den los Spatz? Kein Hunger?“ Der Uchiha konnte einfach nicht anders, er beugte sich vor und gab Sakura ein kleines Küsschen auf die Wange, umarmte sie kurz und sagt ihr dann noch: „Ich hab dich, ganz doll lieb Mama.“ Danach fischte er sich ebenfalls eine Brotscheibe aus dem Korb und so frühstückte die kleine Familie, in Ruhe zu Ende. Nur das Oberhaupt war noch nicht von seiner Mission zurückgekehrt. ---- Gegen Nachmittag, nachdem auch an der Akademie das Zeichen erklang, dass der Unterricht beendet war, kam Nachi auf dem Nachhauseweg eine Idee. Warum sollte er seiner Mutter nicht einfach einen Überraschungsbesuch im Krankenhaus abstatten. Mit Sicherheit würde sie sich freuen und wenn sie keine Zeit hätte, würde er warten. Er hatte sowie so nichts anderes, besseres zutun. So schritt der Kleine, bewaffnet mit seiner Umhängetasche, durch die Straßen Konohas mit einem festem Blick auf das Krankenhaus gerichtet. Als Nachi dahin schritt, begann er zu grübeln. Der Uchiha hatte oft das Gefühl nicht zu seiner Familie zu gehören. Anders als seine Freunde, war er nicht so sehr darauf versessen ein kampferprobter Ninja zu werden. Warum bekämpfen sich Menschen bis aufs Blut? Wieso werden Elitekämpfer ausgebildet? Konnten Probleme nicht auf andere weise lösen? Natürlich gab es Extreme, denen Ninjas mit Schmerzen, so schrecklich wie tausend Tode, vor Augen führen mussten, welche Fehler sie begangen haben und sie, sie nie wieder vergessen lassen. Auch wenn Nachi eine Ausbildung zum Ninja absolvierte, hieß das noch lange nicht, dass er stolz darauf war. Bei ihm war es viel mehr ein Drang nach Wissen, der Drang Techniken zu erlernen und richtig anwenden zu können. Seine Mutter zum Beispiel, hat ihm schon eine Menge ihrer Heilkunst beigebracht. Sein Vater leider, noch überhaupt nichts. Dabei waren seine Techniken in ihrer Wirkungsweise so viel anders waren. Besonders Chidori, hatte es dem Kleinen angetan. Das Geräusch der „Tausend Vögel“ wirkte auf ihn wie eine Hypnose und erst das grell leuchtende Blau, spektakulär. „Hey du Stummel, pass doch auf.“ Schrie ihn ein ziemlich gehetzt wirkender Konohabewohner an, als er ihn unabsichtlich angerempelt hatte. Sich eine Bemerkung herunterschluckend schaute sich Nachi um und erkannte, dass er schon vier Schritte an seinem Ziel vorbei gelaufen war. Vor Freude fast platzend, eilte er die letzten paar Meter zum Haupteingang und erkundigte sich dann höfflich bei der Frau an der Rezeption nach seiner Mutter. „Guten Tag. Könnten Sie mir sagen, wo ich Sakura Uchiha finde?“ Die ältere Dame schaute von ihren Papieren auf und begann zu lächeln, als sie den Kleinen vor sich erkannte. „Wenn das nicht der kleine Uchiha ist. Wie geht es dir?“ Eigentlich verspürte er überhaut keinen Drang auf einen kleinen Plausch. Ältere Frauen hatten es sich irgendwie in den Kopf gesetzt ihn nach seinem gesamten bisherigen Leben auszufragen. Er mochte dies einfach nicht. Es war seines und nicht den ihres. Dennoch wollte er nicht unhöfflich erscheinen. „Mir geht es besser, wenn ich bei meiner Mutter war.“ Etwas enttäusch aber dennoch verstehend wandte sich die Dame mit einem kurzen Nicken ab und anschließend hörte man es nur noch rascheln. Es schien ewig zu dauern und so nahm sich Nachi die Zeit und schaute sich in der Vorhalle des Krankenhauses um. Es gab ein paar Grünpflanzen hier und da aber dennoch wirkte selbst dieser Raum steril und der kleine schwarzhaarige Junge hatte Angst hier irgendetwas schmutzig machen zu können. Als er zur Tür schaute, blieben seine Augen an einem für ihn schmerzhaften Bild hängen. Eine kleine Familie schlenderte gerade nach draußen, ins Freie. Eine Frau mit ihrem Mann und in der Mitte ein kleines, vor sich her quietschendes Kind. Beide Hände der Kleinen, waren mit jeweils eine von ihren Eltern verhakt. Sie wirkten so unbeschwert und fröhlich zusammen, wie... wie eine Familie eben. Als es Nachi zu viel wurde, wendete er seinen Blick wieder auf das Holz des Rezeptionstisches vor ihm und merkte mit entsetzten das er Tränen in den Augen hatte. Wie sehr wünschte er sich, nur einmal und wenn es nur für ein paar Sekunden andauern würde, so mit seinen Eltern durch die Straßen laufen zu können. Auch um allen zeigen zu können, dass er ein glücklicher Junge war. Das räuspern der alten Frau ließ ihn aufschrecken und mit fahrigen Händen wischte er sich schnell über die feucht gewordenen Augen. „Was ist den Kleiner? Hast du schmerzen? Du weinst ja?“ //Verdammt, jetzt hat sie doch tatsächlich etwas gemerkt.\\ Nachi hasste sich zwar nicht für seine sogenannte „Gefühlsdusselei“ wie es sein Vater immer ausdrückte, nur musste er immer haarklein Erklären warum einem nun Tränen in den Augen standen. Konnte man denn nicht einfach mal Traurig sein, ohne das einem Fragen gestellt wurden? „Es ist nichts. Ich vermisse nur meine Mutti.“ Er musste Lügen, denn er hatte keinerlei Interesse einer fremden Person sein Herz auszuschütten und schon gar nicht in diesem Augenblick. „Ist ja gut, ich verstehe dich. Also soweit ich weiß ist Uchiha-san gerade im Behandlungsraum 3, zweiter Stock aber sie hat gerade einen Patienten. Warum also wartest du nicht einfach bis sie herunter kommt.“ Freundlich lächelnd bot ihm die ältere Frau einen Platz neben sich an aber Nachi hatte nicht vor hier tatenlos sitzen zu bleiben und nett zu warten. Deswegen schüttelte er seinen kleinen Kopf und erklärte seinem gegenüber kurz die Situation. „Es macht nichts das meine Mama einen Patienten hat. Zu mir hat sie gesagt das ich dann trotzdem kommen darf, denn sie müssen wissen ... ich bin in Ausbildung.“ Stolz versuchte er sich etwas aufzubauen und seine Brust raus zu drücken. „Na wenn das so ist kleiner Mann. Oder sollte ich eher sagen junger Doktor, dann geh ruhig zu ihr. Aber klopfe trotzdem an, bevor du denn Raum betrittst.“ Mit einer kurzen Geste zeigte sie in Richtung Treppenaufgang und widmete sich anschließend wieder ihrem Papierberg. Ohne groß zu überlegen, sprintete er die Stufen hinauf und stand kurze Zeit später vor dem besagtem Behandlungsraum. Hinter dieser Tür war seine Mutter und wahrscheinlich rettete sie gerade irgendjemandem das Leben. Na schön vielleicht auch nicht aber sie hatte schon vielen anderen das Leben gerettet. Trotz des Hinweises der alten Frau und auch der Ermahnung Sakuras, klopfte er nicht an, sondern drückte ganz langsam die Klinke herunter. Es machte ihm tierischen Spaß seiner Mutter einen Schrecken ein zu jagen. Ohne ein Geräusch von sich zu geben ging er hinein, schloss die Tür hinter sich und war wenig später in einem leerwirkenden Raum. Nein warte. Da war etwas. Es klang wie ein schweres Atmen. Der kleine Junge spähte durch das Zimmer und erkannte zwei Personen hinter einem Sichtschutz. „Sasuke-kun.“ Erschrocken darüber wie leise und sanft dieser Name aus dem Munde seiner Mutter kam, fiel Nachi fast auf seinen Hintern. War etwa sein Vater gerade in Behandlung bei ihr. Sein Verdacht wurde bestätigt als er die lilafarbene Schwertscheide erkannte, in dem das gefürchtete Katana des Uchihas steckt. Mit leisen schritten ging der kleine Schwarzhaarige weiter auf die dünne Barriere zu und er wusste nicht einmal warum er dies tat. Sein Vater war hier, warum also blieb er noch hier. Vielleicht war es der Beschützerinstinkt gegenüber seiner Mutter oder aber es war die reine Neugier. Der Drang zu erfahren warum sein Vater das Privileg erhielt, das sein Name auf solch wundervolle Weise ausgesprochen wurde. Vielleicht war es von beidem etwas. Als seine Nasenspitze fast das dünne Tuch berührte, blieb er stehen und drückte sich anschließend mit rasendem Puls an die nächstliegende Wand. Das Rascheln von Stoff war zu hören und ein brummender Laut, welcher eindeutig nur von seinem Vater stammen konnte. „Sasuke-kun du tust mir weh.“ Nachi glaubte sich verhört zu haben und war schon fast das zu verleitet einzugreifen. Einzig ein vergnügt klingendes Schnauben seitens Sasuke, welches ihn so sehr aus der Bahn warf das er schon fast glaubte in einem Traum gefangen zu sein, ließen ihn in seiner Bewegung inne halten. „Ist ja gut. Ich wollte sowieso gerade aufstehen.“ Dieser Satz klang schon eher nach dem gefürchteten Sasuke Uchiha. Eiskalt und unbarmherzig. „Jetzt sei doch nicht gleich wieder so abweisend Sasuke-kun. Ich brauche deine Nähe. Ich liebe deine Wärme.“ „Tze“ Durch den Sichtschutz und denn aufkommenden Schatten zu seinen Füßen konnte Nachi erkennen das einer der beiden Personen aufgestanden war und gerade dabei war sich anzuziehen. Der Schwarzhaarige war sich ziemlich sicher das es sein Vater war. „Und ich will nicht das du Nachi so sehr bemutterst.“ //Hey, was soll das jetzt werden?\\ Der Kleine verspürte denn unbändigen Drang in den schützenden Armen seiner Mutter zu liegen. Er bekämpfte den Drang durch einen anderen, dem Drang zu erfahren, warum? „Sasuke-kun sag das bitte nicht. Ich versuche doch nur ihm eine gute Mutter zu sein.“ //Genau. Das ist meine Mutti und nicht deine.\\ Empört aber zu gleich auch glücklich über die Worte Sakuras, traute er sich ein kleines Schnauben von sich zu geben. „Du solltest dich lieber um unsere Kinder kümmern. Sie beklagen sich ständig bei mir, dass du Nachi ihnen vorziehen würdest.“ STOP, Moment, Auszeit. Was heißt hier überhaupt „unsere“? Gehörte er denn nicht auch dazu. Er unterscheidet sich nicht von seinen Geschwistern. Schwarze Haare, das Clansymbol auf der Kleidung, Nachname Uchiha. Das einzige was ihn von seinen Zwillingsbrüdern unterschied, waren seine grünen Augen aber mehr auch nicht. Verwirrt und mit einer schrecklichen Erkenntnis rechnend, bekämpfte er den Wunsch auf der Stelle zu weinen. Mit Müh und Not unterband er sein leises Wimmern. Bevor er dem Impuls nachgeben konnte, in das Antlitz seiner Eltern zu schauen, erreichte wieder die Stimme von Sakura sein Ohr. „Ich weiß Sasuke-kun aber... ich muss das tun.“ Unfähig sich nur einen Millimeter zu bewegen oder normal zu Atmen, drückte sich Nachi weiter an die Wand. Sein Herzschlag schallte in seinen Ohren wieder. Die Augen schienen vor Entsetzen aus ihren Höhlen herausspringen zu wollen. Seine Beine schienen einer Last ausgesetzt zu sein, die sie nicht mehr tragen konnten. Wieso sagte seine Mutter so etwas? Wieso klang dieser Satz so als sei er ein Störfaktor in der Familie? Er hatte und tat doch niemandem etwas. Außer natürlich seine bloße Existenz reichte aus, um den Menschen in seiner Umgebung schaden zu zufügen. Durch seinen Tränenschleier hindurch, erkannte Nachi das sein Vater nach seinem Katana griff und es sich in seinen Gürtel steckte. „Nein ich verstehe es nicht, Sakura. Und ich möchte es auch gar nicht begreifen. Ich sage es dir noch einmal letztes Mal, Ich oder der Kleine.“ Ein Luftzug fegte durch das Zimmer, wahrscheinlich wollte Sasuke einen unauffälligen Abgang durchs Fenster machen. „Sasuke-kun, warte. Du kannst mich doch nicht zu so einer Entscheidung zwingen. Bitte...Sasuke-kun!!!“ Einige Minuten vergingen und erst als Nachi das leise schniefen seiner Mutter hörte, fand er die Kraft wieder um seinen Körper unter Kontrolle zu bringen. //Wieso tut Papa so etwas?\\ Der Kleine war so verwirrt, dass er gar nicht wusste ob er sich nun aus dem Zimmer schleichen sollte oder sich direkt in die Arme seiner Mutter stürzen sollte. Nachi fühlte sich mit einem Mal so im Stich gelassen. In seinem Kopf herrschte ein durcheinander aber gleichzeitig auch eine bedrückende Stille. Was sollte er jetzt bloß tun? Doch diese Entscheidung war nach wenigen Sekunden getroffen. Nachdem er nämlich das zuschlagen des Fensters vernahm gab es in seinem Kopf nur noch eine Stimme und diese schrie mit lauten, klaren Worten entgegen: „LAUF“ ________________________________________________________________________________ So ich habe mich mal an eine Überarbeitung gewagt. Ich hoffe doch sehr, dass es sich ein wenig flüssiger liest. Vielen Dank für das Lesen und ich würde mich freuen wenn du noch die nächsten Kapitel lesen wirst. Kapitel 2: Sasuke Uchiha ------------------------ Leiden 2. Kapitel Sasuke Uchiha Irgendetwas musste mit Nachi passiert sein, das hatte Sakura sofort gespürt gehabt, als er vor ein paar Tagen völlig durchnässt durch die Haustür gekommen war. Das T-Shirt hatte ihm am Leib geklebt und seine Hose hatte unablässig auf den Flur getropft. Mit gesenktem Kopf war er eingetreten, durch die Küchentür und hatte verkündet gehabt das er keinen Hunger habe und war in Windeseile in sein Zimmer gegangen. Die Uchiha wollte erst denken ihr Sohn habe einen ganz normal schlimmen Tag hinter sich gebracht und deswegen hatte sie erst ihr Abendbrot aufgegessen gehabt, den restlichen Haushalt erledigt, während sich ihr Ehemann um Hatzu und Katzu gekümmert hatte, bevor sie zu ihm gegangen war. ~ Flashback ~ Sie rieb sich die Hände an ihrer Schürze trocken und klopfte, nachdem sie die Treppe hinauf gegangen war, an der Tür von Nachi. „Nachi, darf ich reinkommen?“, fragte sie mit ruhiger, sanfter Stimme aber hingegen all ihrer bisherigen Erwartungen war seine Zimmertür abgeschlossen. Wieder klopfte sie an und dieses mal Klang ihre Stimme etwas aufgewühlter als vorher. „Nachi? Ist alles in Ordnung mit dir? Sag doch was. Bitte sprich mit mir.“ Einige Minuten herrschte Stille. Sakura hatte alle ihre Sinne aktiviert, um herauszufinden ob er nicht Ohnmächtig auf dem Boden lag aber wie es schien war alles in Ordnung. Sie konnte ihn auf seinem Bett ausmachen aber der Zustand in dem sein Chakra pulsierte bereitete ihr Kummer. Ihr Sohn schien durcheinander und über etwas Aufgebracht zu sein. „Mutti?“ Drang seine, so unglaublich zarte Stimme an ihr Ohr. „Ja? Bitte sprich mit mir. Lass mich doch zu dir rein.“ Sie stand mit ihrem Körper an die Tür gepresst, eine Hand auf der Türklinke und die andere streifte sanft über das Holz, langsam, auf und ab. „Hast du mich lieb?“ Erschrocken zuckte Sakura ein Stück zurück. Mit solch einer Frage hätte sie nie im Leben gerechnet, nicht jetzt. „Selbstverständlich, wie kommst du darauf, das es anders sein könnte?“ Das Vibrieren vom auftreffen von kleinen Kinderfüßen auf dem Fußboden war zu vernehmen und Augenblicke später wurde ein Schlüssel im Schloss umgedreht. Nur einen spaltbreit wurde die Tür geöffnet und Sakura wartete gespannt darauf das die schwarze Haarpracht ihres Sohnes in ihr Blickfeld drang. „Nachi“ „Und du hast mich wirklich gern? Ich bin keine Last für dich?“ Erschüttert bis ins Mark kniete sich die rosahaarige Frau auf den Boden und breitete ihre Arme aus. „Komm her, mein Kleiner.“ Ihre Stimme zitterte. Sie konnte, wollte einfach nicht glauben was ihr Nachi da gerade unterstellte. Das einzige was Sakura wohl richtig konnte, war ihre Liebe an Menschen weiterzugeben die ihr wichtig sind. Auch wenn sie von der Hokage höchst persönlich ausgebildet wurden war und als begnadete Medic-nin gefeiert wurde, so gestand sie sich tief im Inneren ein, dass sie nur diese eine Fähigkeit besaß; bedingungslos zu lieben. „Ja“ Hörte sie ihren kleinen Schatz schlurzen und wenige Momente später klammerte sich ein aufgelöster kleiner Junge an ihren Körper und seine zittertenden Finger vergruben sich in ihrem Oberteil. Für diesen einen unbedeutenden, winzigen Moment schien die Welt nur aus ihnen beiden zu bestehen. Seine Bedenken waren berechtigt, dass spürte Sakura. Schließlich drängte ihr Ehemann immer noch auf eine Entscheidung, die sie niemals fällen konnte. Es ging einfach nicht und dennoch, schnürte es ihr jeden Tag aufs neue die Luft zum Atmen ab. Die Liebe zu Sasuke und ihrem Sohn Nachi, waren zwei völlig verschiedene. Die Übereinkunft der beiden bestand in ihrer Festigkeit. Für beide würde sie ohne mit der Wimper zu zucken ihr Leben geben. Während sie ihrem kleinem Liebling durch die schwarzen Haare strich, kamen ihr alte, aber bekannte Gedanken in den Sinn. Würde sich Sasukes Benehmen ändern wenn er die ganze Wahrheit kennen würde? Würde er es dann zu lassen sein Herz zu öffnen? Für sie und für ihren Sohn Nachi? Die Uchiha schloss ihren Sohn fester in die Umarmung und hoffte ihm genügend Wärme und Kraft für den restlichen Tag zu schenken. Er war noch lang, der Tag und wer wusste schon was noch alles auf sie zu kommen wird. ~ Flashbackend ~ *~*~*~* im Anbuhauptquartier *~*~*~* Sasuke war gerade dabei einen Bericht zu schreiben als es an der Tür klopfte. Er hatte sich der Ruhe wegen in einen separaten Raum zurückgezogen. Naruto wirkte heute geradezu als hätte er Drogen genommen. Das war eindeutig zu viel für ihn und sein tonloses Gemüt. „Wenn du es bist Uzumaki dann bleib draußen, wenn dir deine Gesundheit lieb ist.“ Mit sehr viel bedacht und ohne ein Geräusch erzeugen zu wollen öffnete sich die dünne Holzbarriere. Der Narbengesichtige Iruka streckte seinen Kopf herein. „Ich müsste ein paar Sachen wegheften. Dürfte ich?“ Er lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. So richtig geheuer war ihm das mit dem Uchiha noch nicht. Schon als er noch ein kleiner und unscheinbarer Zwölfjähriger war und Schüler bei ihm, kam er nur mit Mühe und Not aus. Was nicht hieß das er kompliziert war, er war einfach so übertrieben gut und lebte nach seinen eigenen Regeln. Da war ihm der Holzköpfige Naruto lieber. „Mhh…“, knurrte der Uchiha und war schon wieder in seinem Bericht vertieft. Der braunhaarige trat ein und hoffte nicht all zu viel Lärm zu verursachen. Einen Krankenhausaufenthalt konnte er sich zurzeit nicht erlauben und die pochende Ader an der Schläfe des schwarzhaarigen wirkte nicht sehr einladend. Nach ein paar Minuten in denen er versuchte sogar den Atem anzuhalten, lochte er das Papier, heftete es ein, notierte und beschriftete Ordner. Seine menschenfreundliche Seite ließ es aber einfach nicht zu, dass er den Uchiha in seiner derzeitigen Lage alleine ließ. Ein Versuch, eine leise Ansprache Sasuke musste doch möglich sein. Ganz unvermittelt suchte er beim ordnen der Unterlagen das Gespräch. „Deine Söhne Hatzu und Katzu sind beeindruckend gut. Ich möchte fast behaupten besser als du in ihrem Alter.“ Erfolg, der Uchiha richtete sich mit Stolz geschwollener Brust auf. „Sie tragen nicht ohne Grund meinen Nachnamen.“ Zum Glück konnte Sasuke nicht seine Augen sehen, die drehten sich nämlich gerade zu ihren Lidern entgegen. Diesen ganzen "ich-bin-ein-Uchiha-deswegen-knie-nieder" Quatsch würde er wohl nie verstehen. Wahrscheinlich war er dafür schon zu alt. „Daran wird es wohl liegen.“ Sie widmeten sich beiden wieder ihren Aufgaben, als Iruka doch tatsächlich noch ein paar Themen einfielen die er gerne mit dem Clanoberhaupt besprechen würde. „Die beiden sind unvergleichlich gut, wie immer aber bereitet mir Nachi zurzeit etwas Kopf zerbrechen. Seine Leistung hat in den letzten Tagen nachgelassen und auch sonst wirkt er… als würde ihn etwas belasten.“ Der braunhaarige hielt in seiner Tätigkeit inne, wagte dennoch nicht den Blick zurück. Er hatte schon durch mehrere Gespräche mit Kakashi erfahren das der kleine eine Art Dorn im Auge mancher darstellte. „Wenn ihnen diese Plage Probleme bereitet, dann klären sie das am besten mit meiner Frau.“ Unbewegt, wie ein Fels in der Brandung, saß er in seinem Sessel und sprach mit ebenso versteinerter Mine zu ihm. Eine nützliche und gleichzeitig auch nutzlose Eigenschaft, stellte Iruka fest. Wie Nerventod dieser Mensch in seinem Rücken wirkte, stellte er nach einem kurzen Blick fest. „Ich habe schon oft mit Sakura darüber gesprochen aber deine Meinung über ihn würde mich auch interessieren.“ Iruka nahm seinen Leichtsinn zur Seite und drehte sich vollends zu seinem Gesprächspartner um. Der Uchiha selbst legte seinen Stift beiseite und faltete seine Hände ineinander. Wenn der braunhaarige nur seine Körpersprache kennen würde, würde es ihm leichter fallen mit ihm zu Reden. „Er bereitet mir keine Probleme, im Gegenteil er ist ein sehr umgänglicher Schüler. Er wirkt meistens nur etwas traurig und abwesend. Sein Blick ist oft aus dem Fenster gerichtet.“ Der Uchiha schloss seine Augen. Für was diese Eigenart stand, konnte sein Gegenüber nicht deuten, entweder er war genervt oder verschwendete tatsächlich Gedanken an den kleinen Jungen. „Normalerweise befasse ich mich nicht mit dieser Ausgeburt. Schließlich bin ich nicht sein Vater, sondern…“ Das vermeindliche Wort blieb ihm schier im Halse stecken und bewahrte ihn so davor sich übergeben zu müssen. Welch schauerlicher Gedanke, dass dessen Sohn unter seinem Dach lebte, wie ein scheußlicher Parasit. „Das stimmt.“, antwortete Iruka und geriet in den Fluss seiner Gedanken. „Ich bin immer noch sprachlos wie schnell Sakura dieses Erlebnis verarbeiten konnte. Ich bin mir sicher das verdankt sie zum großteil unserer Hokage.“ Die Augen des Uchihas sprangen auf und fixierten, durchlöcherten seinen ehemaligen Sensei. „Was für ein Erlebnis?“ Hörte er da Interesse heraus? Es wäre anzunehmen, schließlich war Sakura seine Frau, dass heißt seine Entscheidung musste auf irgendetwas beruhen. Aber es sprach gegen das schlechte Zusammenleben worüber jeder im Dorf bescheid wusste. Was Iruka auch noch ein Fragezeichen aufs Gesicht zauberte war eben jene Reaktion. Konnte es sein, dass er noch völlig ahnungslos war. Unbewusst biss er sich in sein Wangenfleisch und schollt sich in Gedanken selbst, ein solches Plappermaul zu sein. Verdammt. „Äh, also nun ja… ich ähm… muss dann auch mal wieder.“ Er sprang auf und versuchte ganz unauffällig zur Tür zu schreiten. Er hielt sich beide Arme vor die Brust als ein Zeichen fürs Abwinken, auf die Art „Vergiss was ich gesagt hab und arbeite weiter“. Als der braunhaarige am Ausgang und damit bei seiner Rettung war, schoss ein Kunai an ihm vorbei und verfehlte seine rechte Wange nur um haaresbreite. „Was für ein Erlebnis?“, sagte Sasuke eindringlicher und die Wahrscheinlichkeit eines unliebsamen Aufenthalts im Krankenhauses rückte greifbar nah. Er schluckte und musste sich wohl oder übel dem Schicksal beugen. Warum konnte er nicht einfach warten bis der Uchiha fertig war? Warum musste er ein Gespräch über den Zaunpfahl brechen? „Na gut, ich erzähle es dir… zumindest so viel, wie ich weiß.“ Beide setzten sich wieder und Sasukes Mine spiegelte nichts an Gefühlen. Iruka konnte nur hoffen das dies ein positives Zeichen war. *~*~*~* Hokagegebäude *~*~*~* Sasuke wusste nicht so recht was er von der ganzen Geschichte halten sollte. In letzter Zeit dachte er oft über Sakura nach. Eigentlich war es ihm egal was die Leute sagten und … er stockte, natürlich war es ihm egal, sogar scheiß egal. Bedächtig ging er weiter und ließ seine Hände in die Hosentaschen gleiten. Sein Leben war wirklich nicht normal aber daran hatte er sich schon nach dem Clanmord gewöhnt gehabt. Das er Sakura geheiratet hatte, war keineswegs, wie viele behaupteten ein Akt reinen Eigennutzes, sondern spielten mehrere verschiedene Faktoren eine Rolle, zum Beispiel gehörte seine jetzige Frau in den kleinen Kreis von Auserwählten bei denen er sich wohlfühlte. Er brauchte eine Ewigkeit um sich dafür zu Entscheiden, dass er mit seiner Teamkameradin den Heiligen Bund der Ehe eingehen wollte. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nichts von Nachi. Es war ein Kapitel für sich. Diese kleine Missgeburt hat Sakura wirklich geschickt in sein Leben eingeführt. Nämlich erst nach ihrer Hochzeit und ihrer ersten gemeinsamen Nächte. Er kann sich immer noch an den Tag erinnern, als wäre es Gestern gewesen. Frühstückend hatte er am Tisch gesessen, als die Uchiha zu ihm in die Küche getreten war. Schon allein an ihrem Gesichtsausdruck hatte er gewusste gehabt sie etwas ernsthaftes plagte. Damit hatte er vollkommen Recht behalten. Sie hatte sich zu ihm gesessen und ihm begonnen zu erzählen das sie bereits einen Sohn hätte. Vor Schreck war ihm glatt der Löffel aus der Hand gefallen. Mit großen, fragenden Augen hatte er sie angesehen gehabt und geglaubt er müsse etwas zertrümmern. Dies war jedoch noch nicht einmal der Gipfel gewesen. Ausgerastet war er erst so richtig als ein kleiner Junge, mit schwarzen Haaren die zu einem Zoff zurückgebunden waren und ebenso schwarzen Augen zu ihnen gestoßen kam. In diesem Moment hatte er Rot gesehen gehabt. Sasuke hatte seine Frau und ihren angeblichen Sohn blutig geschlagen, an diesem Tag. Von da an begann ein weiteres düsteres Kapitel für den Uchihaclan. Sasuke blieb im Gang stehen und schaute auf seine Hände hinab. Er konnte noch deutlich spüren wie diese Waffen Sakuras zarte Knochen gebrochen hatten. Der Uchiha fühlte sich schrecklich, jedes Mal aber er konnte seinen brodelnden Hass nicht bändigen. Es war merkwürdig, denn diese Liebe die er empfand, war so anders. Noch ein Grund weswegen er sich für die Heirat entschieden hatte. Bis vorhin dachte Sasuke, dass dieses Ding an Mensch, aus einem Akt der Liebe entstanden war aber Irukas Worte haben ihn stutzig gestimmt. Konnte es sein das Nachi das Ergebnis eines Verbrechens, eines Vergehens war? Dem musste er nachgehen, unbedingt. So setzte er seinen Weg fort und suchte beharrlich nachdem einen bestimmten Arbeitszimmer von Tsunade. Das Zimmer welches spezielle Akten und Kassetten enthielt. Dies hatte er Iruka auf teuflische Weiße entlocken können, sprich das anschalten seiner Sharingan war Trugmittel genug. Nach unzähligen Erfolglosigkeiten, in einem Zimmer fand er sogar Shizune die gerade dabei war Kakashis Unterleib eine kleine Freude zu bereiten, widerlich und Ekelerregend, so wollte er für heute seine Suche beenden, als er zu dem Treppengang gelangte der in den Keller führte. Ein Versuch war es wert, dachte sich Sasuke. Im hintersten Raum fand er wo nach es ihn begehrte, ein Zimmer in dem es nichts anderes gab als Kartons und Schränke voll mit Ordnern, Mappen und anderen Krimskram. Würde es ihn interessieren, dann wäre er überwältig. Die Maße an Papier konnte einen Ninja töten wenn er unter dem Berg begraben werden würde. Sasuke ließ sich Zeit beim durchstöbern, er vergaß natürlich nicht abzuschließen, eine unliebsame Störung kam für ihn nicht infrage. Es existierten Akten von allen denkbaren Personen. Ino -mein Gott-, Naruto –dieser war doppelt so dick wie alle anderen-, Kakashi –wirkte schmuddelig-, einfach alle. Unter all dem Krempel, fand der Uchiha einen Karton mit der Aufschrift „Sakura Haruno“. Er merkte wie seine Handflächen feucht wurden und seine Finger leicht zu zitterten begannen. Sollte er hier endlich die Antworten auf all seine Fragen finden? Die Wahrheit, welche seine Frau für sich behielt, obwohl er ein Anrecht darauf hatte es zu erfahren? Mit einem Kunai schlitzte er den Tesafilm durch und begann den gesamten Inhalt vor seinen Füßen auszubreiten. Alles in allem, waren es fünf Kassetten und drei Ordner. Gerade wollte er in den ersten hineinschauen als ihn etwas stocken ließ. Sollte Sasuke wirklich… hier? Er schüttelte sacht mit dem Kopf, anstelle eines gedanklichen Nein´s. Stattdessen nahm er sich alles, steckte es sich unter sein Hemd und mit schnellen Schritten verließ er das Gebäude. Die richtige Zeit und der richtige Ort werden bald kommen. *~*~*~* in einer Bar *~*~*~* „Sasuke dich hätte ich hier nicht erwartet.“ Kakashi setzte sich, die Nase in seiner Lieblingslektüre vergraben, neben ihn und bestellte sich einen Sake. Der Uchiha neben ihm, trank seinen Becher gerade leer, achtete mit keinem seiner Sinne auf seine Präsenz. Zu viele andere Gedanken beschäftigten ihn, unter anderem bekämpfte er das starke Verlangen zu seiner Frau zu gehen, ihr die Akten um die Ohren zu hauen und sie im Würgegriff zu einer Erklärung zu zwingen. Er musste sich beschäftigen, besonders seine Hände, was das Herumspielen an dem Sakebecher erklärte. „Ah, das tut nach einem langen Arbeitstag gut. Ist was mit dir? Du wirkst angespannt.“ Angespannt war gar kein Ausdruck. Ihm kam es so vor als würde an seinen Synapsen eine Dauererregung übertragen werden. Wie furchtbar geladen er war, sein Körper schrie nach Bewegung. Selbst Tsunade hatte er schon um eine Mission gebeten, eine Anbumission, Einzelmission natürlich. Sasuke wollte Jagen und alles kurz und klein schnetzeln. Mein Gott, er brauchte mehr von dieser klaren, warmen Flüssigkeit. „Sasuke nicht so gierig, sonst verschluckst du dich noch.“ Sein ehemaliger Sensei lachte und klopfte ihm kräftig auf den Rücken. Beinahe hätte er sich wirklich verschluckt wegen der Inkompetentens seines Senseis. Das Fass war Voll, der Bogen überspannt. Blitzschnell griff der Uchiha in seine Hintertasche und zückte ein Kunai. Er sprang auf, griff sich den Kragen seines ehemaligen Senseis und drückte ihn gegen die Wand hinter Kakashi. Alle Gespräche erstarben, jeder Blick im Raum galt voll und ganz ihnen. Der grauhaarige hatte anhand seiner Erfahrung und dem Wissen über seinen Schüler ebenso schnell reagiert und hat mit seiner rechten den Schlag abgefangen. Kakashi stutzte dennoch, denn sein gegenüber wirkte mehr als beängstigend. Die Sharingan waren aktiviert, das Kunai erhoben gegen einen Freund und seine Muskeln waren bis zum zerreißen angespannt. Hier stimmte eindeutig etwas nicht. Er musste Handeln um eine mögliche Katastrophe zu verhindern. „Ich möchte gern bezahlen. Wir regeln das draußen.“ „Tze.“ Sasuke wandte sich ab und ging in einem eiligen Tempo nach draußen, ohne zu bezahlen. „Lässt der mich einfach auf seiner Rechnung sitzen.“, beschwerte sich Kakashi. Er hatte ja keine Ahnung was ihm noch Blüte. *~*~*~* drei stunden später *~*~*~* Erschöpft und nass geschwitzt trat Sasuke, ohne dem grauhaarigen auf Wiedersehen gesagt zu haben, den Heimweg an. Er fühlte sich besser und mittlerweile durchaus in der Lage sein Haus zu betreten. Den ganzen Weg über fragte er sich was ihn erwarten würde, was in diesen Akten drin stand. Sollte er es wirklich wagen? Es brannte kein Licht mehr im Hause, kein Geräusch hallte durch die Räume, es war besser so. Kein Kindergeschrei und nicht den traurigen Blick Sakuras vor Augen. Sasuke zog sich die Schuhe, zusammen mit seinem T-Shirt aus. Was für einen grässlichen Gestank er verströmte. Widerwärtig. Seine Schritte führten ihn in die Küche, wo er sich Wasser in ein Glas füllte. Seine trockene Lunge schmerzte bei den ersten Tropfen. Er trug es mit Fassung, jedoch geriet er ins stocken als er Sakura auf der Couch im Wohnzimmer vorfand. Ihr zarter Körper war in eine dünne Decke gehüllt, damit die Kälte sie nicht auffraß. Ihre geschlossenen Augenlider zeigten ihm, dass sie wohl bei dem Versuch auf ihn zu Warten eingeschlafen sein musste. Der Uchiha kniete sich zu ihr runter. Ihr Anblick verursachte ihm mittlerweile Bauchschmerzen. Positives und negatives Kribbeln. Er wollte ihr niemals wehtun, dies war nie eines seiner Bestreben gewesen aber die dunkle, zerfressene Seite seiner Selbst, dürstete es ab und zu nach ihrem Blut. Sein Leid sollte auch ihr Leid sein und sie bekräftigte dieses Verlangen immer wieder. Es war noch nie vorgekommen, dass sie ihn lumpte. Sakura war dafür eine zu warmherzige Frau. Jedes Mal wenn er die Kontrolle verloren hatte, legte sie ihren Kopf auf seine Oberschenkel und flüsterte beruhigende Dinge. Wieso? „Wieso?“, flüsterte er in ihre Richtung und strich ihr dabei durchs Haar. Seine Entscheidung war gefallen, noch in diesem Augenblick würde er anfangen Sakuras Vergangenheit zu durchwühlen. Der einzige Gedanke der ihn die ganze Zeit zögern ließ, war sein angeborener Respekt anderen gegenüber. Wenn er sich nicht öffnen wollte, oder sprechen wollte, sollte wenigstens das gleiche Recht für andere gelten. Sasuke schloss sich in seinem Arbeitszimmer ein und verteilte alle mitgebrachten Materialien vor sich auf dem Tisch. Zum Lesen konnte er sich nicht richtig animieren und er wollte auch kein Licht anmachen, so griff er sich die erste Kassette und legte sie in das Tonbandgerät ein. * vom Band * Tsunade: Sakura, ich möchte dich bitten mir den gesamten Vorgang zu schildern. Sakura (ihre Stimme ist zittrig und sie weint): Nein, nein das kann ich nicht. Ich möchte nicht mehr daran denken, bitte. Tsunade: Der Vorfall ist über sechs Monate her und seitdem hast du keine Nacht mehr durch geschlafen. Wenn du es nicht um deinetwillen tust, dann wenigstens für dieses Kind. Sakura (weint heftiger): Wie kann ich dieses Kind austragen, obwohl es nicht von Sasuke-kun ist, sondern von diesem Tier? Jedes mal wenn es mich tritt kommen die Erinnerungen in mir hoch. Mir wird schlecht bei den Gedanken und ich komme mir wie der dreckigste Mensch auf Erden vor. Egal wie oft ich mich Dusche, der Dreck bleibt an mir Haften. Tsunade: Sprich weiter. Sakura: Nein, das schaff ich nicht. Nicht heute, bitte Tsaunade-sama. * Tonaufnahme Ende * Es hatte geklackt, was bedeutete, dass an dieser Stelle Schluss war. Es war sicher nicht das einzige Gespräch auf diesem Band aber für den Anfang genügte es ihm. Die Gerüchte, die ihm Iruka aufgetischt hatte, scheinen sich zu bewahrheiten. Sasuke lehnte sich zurück und strich sich über seine nasse Stirn. Er stank und der Tag war lang geworden, sollte er sich den Rest nun auch noch zu Gemüte führen? Was war er, ein Naruto… ganz bestimmt nicht also, was hielt ihn noch auf? Anstelle der zweiten, langte er nach der dritten und legte sie ein. * Bandaufnahme * Tsunade: Die Traumtherapie hat erstaunlich gut angeschlagen. Ich möchte dich nun noch einmal darum bitten mir den groben Ablauf zu schildern. Sakura (ihre Stimme klingt gebrochen aber nicht als ob sie weinen würde): Warum? Warum muss ich es ihnen nur erzählen? Tsunade: Dein Unterbewusstsein, sowie dein Bewusstsein müssen es verarbeiten und was dir noch fehlt ist, bewusst darüber zu sprechen. Sakura (wirkt nun gefasster): Ich habe einen Kugelrundenbauch von Itachi Uchiha. Können sie sich nicht selber denken wie dies von statten gegangen sein muss. Tsunade: Du sollst darüber reden, verdammt. Sag es, sprich es aus. Sakura (wieder zittriger): Vergewaltigt hat er mich. Ich weiß – zum Glück – nicht mehr wie mir geschah. Keine Ahnung warum ich? Wahrscheinlich war ich zur falschen Zeit, am falschen Ort. Verdammt, mach dieses schreckliche Tonbandgerät aus. (Ein Knall ertönte) Tsunade: Ist gut ich mach es aus. * Tonbandaufnahme Ende * Schwer atmend saß Sasuke an seinem Schreibtisch und drückte auf den Stoppknopf. Für heute war es genug, es reichte ihm. Sein Bruder war ein wahres Ekel, ohne jegliche Skrupel gewesen. Seine Stirn legte er auf der Tischplatte ab. Sein Seufzen war tief und dunkel. Das Türschloss klackte und herein trat seine Ehefrau. Die Decke halb auf ihren Schultern mit Tränen im Gesicht, die Augen gerötet vom Weinen. Sie hatte an der Tür gelauscht. Das er diese Kassetten gefunden hatte, war in ihrer Meinung nach zwar kein Glücksgriff aber sie wusste das es irgendwann dazu gekommen wäre, früher oder später. Die Wahrheit lag nun nicht mehr wie ein schwerer Schleier über ihrem Kopf, er existierte nicht mehr. „Sasuke-kun… bitte verzeih. Ich wollte das doch alles nicht.“ Der Uchiha sprang auf, wunderte sich nicht darüber das sie offensichtlich einen Zweitschlüssel besaß und kam mit großen Schritten auf sie zu. Sakura hatte ebenfalls keine Ahnung was geschah und schloss wegen alten, schlechten Erfahrungen, die Augen. Die Tränen strömten ungehindert über ihre Wangen. „Ich wollte das alles n..“ Sasuke drückte seine heiß bebenden Lippen auf ihre. Diese selbst gemalten Bilder und Vorstellungen sollten aus seinem Kopf verschwinden. Verdammt, seine Sakura… wie furchtbar. Er umklammerte ihr Gesicht und presste seinen Mund fast schon schmerzhaft auf ihren. Die Uchiha umfing seinen Oberkörper und drückte sich auf diese Art an ihn. Sich mussten sich halten. Sie wollten sich halten. Sie konnten sich nur halten. Diese Stütze brauchten beide. Würde jetzt, alles besser werden? ________________________________________________________________ Hier nun das zweite Kapitel und wie das erste überarbeitet. Soweit es mir möglich war. Ich werde mich bald an das schreiben des letzten Kapitels machen und ich hoffe das ich es bald fertig gestellt habe. Auf ein baldiges Wiedersehen im letzten Kapitel. Freundliche Grüße LoveGinyLove Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)