Wo die Liebe hinfällt von Calafinwe (Rufus & Tifa) ================================================================================ Kapitel 2: In der Bar --------------------- Healin, etwa 8.00 Uhr: Rufus lag noch im Bett. Er war schon seit einiger Zeit wach, wollte aber noch liegen bleiben. Nachts hat er schlecht geschlafen, der Regen klopfte ständig gegen die Fensterscheibe und ab und zu hörte er auch ein Donnern. Als er jetzt aus dem Fenster blickte, war alles grau in grau. Schlecht gelaunt schaute er auf die Uhr. ‚Ich hoffe nur, Reno kommt bald. Dann kann ich endlich hier weg!‘, dachte er. Ein Klopfen an der Tür verriet dem Präsidenten, dass Tseng und Elena schon auf den Beinen waren. Nun konnte er Elenas Stimme durch die Tür hören: „Chef, Frühstück ist fertig! Wollen Sie herauskommen oder soll ich es Ihnen hinein bringen?“, fragte die junge Frau. Rufus dachte über die Frage nach. Eigentlich aß er immer draußen am Tisch, aber wieso sollte er nicht einmal im Bett frühstücken? Er antwortete: „Bring es mir bitte ins Zimmer!“ Rufus richtete sich gerade in seinem Bett auf, als Elena vorsichtig die Tür öffnete und mit einem Tablett hereinkam. „Wie geht es Ihnen heute, Sir?“, fragte Elena. „Ach, körperlich ganz gut, aber schau aus dem Fenster. Ich hoffe nur, Reno ist bald hier!“, antwortete der angesprochene und ließ sich das Tablett auf seinen Nachttisch stellen. „Bisher noch nicht. Soll ich ihm etwas ausrichten?“, fragte die junge Turk. „Nein, Reno weiß Bescheid.“, antwortete Rufus und nahm sich die Tageszeitung vom Tablett, „Ich hoffe, ihr freut euch ebenso wie ich auf einen Kurzurlaub in Costa del Sol?“ „Ja, Sir!“, antwortete Elena. In Wirklichkeit aber freute sie sich nicht sehr darauf, denn es hieß nur wieder, den Chef zu beaufsichtigen. Für sie und ihre Kollegen würde das weniger Urlaub bedeuten, sondern eher Arbeit. Auch wenn Rufus nur am Strand auf einem Liegestuhl lag und sich sonnte. Es gab überall Schaulustige und es würde sich schnell herumsprechen, dass sich der ehemalige Präsident der SinRa Inc. in Costa del Sol befand. „Brauchen Sie mich dann noch, Sir?“, fragte sie pflichtergeben. „Nein, du kannst dann gehen.“, antwortete der Chef und vertiefte sich in die Tageszeitung. Elena verließ das Zimmer wieder und leistete Tseng Gesellschaft. Dieser war gerade in der Küche und frühstückte selbst. Die Blondine ließ sich auf den Stuhl gegenüber ihrem Kollegen fallen und schnappte sich ein Brötchen, als der Schwarzhaarige sie ansprach: „Und? Wie benimmt er sich heute?“ „Wie immer eigentlich, aber er möchte endlich weg von dem schlechten Wetter. Wird Zeit, dass die Trantüte endlich herkommt!“, antwortete Elena und goss sich Kaffee in eine Tasse. „Ja, der ist schon längst überfällig!“, stellte Tseng nüchtern fest, „Reno sollte eigentlich schon um 7.30 Uhr da sein, aber wahrscheinlich hat er wieder verpennt.“ In dem Augenblick konnte man ein Poltern von außerhalb hören und Reno’s Kopf erschien vor dem Küchenfenster. „Guten Morgen, bin gerade dabei, den Heli startklar zu machen. Ihr könnt ja dem Chef Bescheid sagen.“, waren seine einzigen Worte und er verschwand wieder. „Das ist ja mal wieder typisch!“, meinte Elena nur, ließ ihr Frühstück liegen, stand auf und ging zum Präsidenten. Tseng beendete wortlos sein Frühstück und räumte das Geschirr weg. Das könnten sie auch ein andermal saubermachen. Danach verließ er die Küche und ging ebenfalls zum Präsidenten, um diesem falls nötig beim Anziehen zu helfen. Seine Kollegin war gerade dabei, eine kleine Reisetasche mit persönlichen Dingen für Rufus einzupacken und Rufus selbst war wohl gerade im Bad, wie Tseng an der verschlossenen Tür erkennen konnte. Seufzend verließ er das Schlafzimmer wieder und ging nach draußen hinter die Lodge, um Reno’s Arbeiten zu überwachen. Währenddessen kam Rufus frisch angezogen wieder vom Bad heraus und humpelte an seinen Krücken zum Ausgang. Elena folgte ihm mit der fertig gepackten Reisetasche und überwachte jeden Schritt, den der Blonde machte. Langsam gingen sie hinter das Haus, wo der Helikopter bereit zum Abflug war. Reno und Rude warteten zusammen vor der Maschine, Tseng saß schon drin. „Nun, das wurde aber auch Zeit!!“, meine der Präsident nur, blickte Reno nicht an und ging langsam auf den Helikopter zu. Der junge Pilot räusperte sich vernehmlich, Rufus blieb stehen und blickte ihn an. „Ja?! Hast du was zu sagen?“ „Ähm, also, ich weiß nicht, wie ich anfangen soll…“, stotterte Reno, „Sir, was halten Sie davon, wenn wir einen kurzen Zwischenstopp bei Edge machen? Natürlich nur, wenn Sie wollen, Sir!“ „Was willst du denn in Edge? Du weißt doch, dass ich ungern unter Leute gehe!“, meinte der Chef genervt, „Und Edge ist sowieso ein rotes Tuch. Wenn jemand spitz kriegen würde, dass ich mich da aufhalte. Überhaupt, was soll ich da?“ „Ähem…“, ging das Gestammel weiter. „Eine Barbesitzerin, die wir gut kennen, hat uns gebeten, Sie einzuladen, Sir!“, erklärte Rude kurz und bündig, worum es ging. „Aha. Ich soll also in eine Bar gehen?“, fragte Rufus etwas erstaunt. „Jajaja!“, fiel ihm der Rotschopf ins Wort, „Am Nachmittag hat die Barbesitzerin gemeint und natürlich nur, wenn Sie wollen!“ „Soso, die Barbesitzerin. Und hat sie auch einen Namen?“ „Jap, Tifa Lockheart, wenn Ihnen das etwas sagt!“ Rufus horchte kurz auf. Es schien, als hätte er den Namen tatsächlich schon einmal gehört, konnte sich aber nicht mehr erinnern. Trotz allem blieb sein Gesichtsausdruck skeptisch, daher fragte er Reno: „Und wie kommst du auf die Idee, dass ich etwas in einer Bar verloren hätte?“ „Na ja, weil sie doch immer nur in Healin sind und so!“, versuchte Reno zu erklären, „Chef, Sie müssen mal unter Leute gehen...“ ‚Sonst versauern Sie noch!‘, dachte der Turk den Satz weiter. Rude hatte mit Ausnahme seiner Erklärung vorhin gar nichts zu dem Thema gesagt, blickte aber bestätigend drein. Elena hatte, als der Glatzkopf die Idee aussprach, geschockt die Augen aufgerissen und zwischen ihren Kollegen und dem Chef hin und her geblickt. „Ich muss unter Leute gehen…“, sagte der Präsident still zu sich selbst und sah abwesend zu Boden. Rufus wollte es sich selbst nicht ganz eingestehen, dass sein Angestellter mit der Äußerung Recht hatte. Eigentlich wollte er gerne mal wieder unter Menschen kommen, deswegen auch der Ausflug nach Costa del Sol. Am Strand würde er unter Leute sein können doch trotz allem blieb seine Privatsphäre gewahrt. Aber die Vergangenheit nagte nach wie vor an ihm. Er blicke auf und sah in die Gesichter der Turks. Aufrichtigkeit stand darin geschrieben. Rufus war froh, solche Leute um sich zu haben. „Na schön, dann können wir ja beim Rückflug in Edge vorbeifliegen. Aber nur eine halbe Stunde!“, meinte der Präsident. Danach machte er sich daran, in den Helikopter einzusteigen, in dem Tseng noch immer wartete. Elena kletterte hinten drein, während Reno und Rude vorne Platz nahmen. Der junge Pilot startete die Maschine und hob ab. Etwa eine Stunde würden sie nach Costa del Sol brauchen, Reno stellte sich auf einen ruhigen Flug ein. Edge, etwa 16.30 Uhr: Tifa würde bald die Bar aufmachen. Im Moment war sie noch dabei, gewaschene Gläser abzutrocknen und in den Schrank zu räumen. Cloud war nicht da. Er hatte eine Kurierfahr nach Junon zu machen und würde erst spät in der Nacht zurückkommen. Denzel und Marlene waren oben in ihren Zimmern und machten Hausaufgaben oder spielten. Sie würde also die erste Stunde noch alleine bleiben, was ihr auch ganz recht war. Die ersten Gäste kamen eh immer erst ab etwa ab 18.00 Uhr kommen. Die Barfrau dachte an den gestrigen Abend zurück, daran, wie sie Reno und Rude das Angebot gemacht hatte, ihren Chef und die anderen beiden Turks mit in die Bar zu bringen. Inzwischen zweifelte sie sehr an ihrem Vorschlag. Aber da sie eh davon ausging, dass das nichts werden würde, zuckte sie nur mit den Schultern und ging ins Obergeschoss, um sich herzurichten. Just in dem Moment, als Tifa die Treppe oben erreichte, klopfte Reno unten an die Tür. Einfach so reinkommen, obwohl der Siebte Himmel noch nicht offen war, wollte er nicht. Rufus stand mit einer Krücke neben ihm und lauschte ebenfalls auf Geräusche. Nichts tat sich. Der Rotschopf klopfte noch einmal, lauter als zu vor und als sich wieder nichts rührte, öffnete er vorsichtig die Tür. „Die wird wohl nicht da sein!“, meinte der Präsident und wollte schon wieder gehen. „Nein, die ist da. Muss sie schließlich, wenn sie bald die Bar aufmachen will!“, meinte Reno. Er ging hinein und rief einmal vorsichtig Tifa’s Namen. Aus dem oberen Bereich konnte man ein ‚Ja‘ vernehmen, Reno grinste daraufhin seinen Chef an, machte die Tür ganz auf und trat ein. Rufus folgte ihm langsam und sah sich um. Der Schankraum war größer, als er erwartet hatte, es gab fünf große Tische, an denen die Gäste Platz nehmen konnten. Des weiteren standen am Tresen noch eine Reihe Barhocker, die ebenfalls Platz boten. „Ich komm gleich!“, konnte man eine Frauenstimme vernehmen. „Chef, wieso setzten Sie sich nicht schon mal an die Bar, bis Tifa hier ist?“, fragte Reno heiter. Er versuchte, Rufus zur Bar zu schieben. Die anderen Turks setzten sich ebenfalls an den Tresen, als ihr Chef Platz genommen hatte und warteten seelenruhig. Tifa kam dann auch gleich in den üblichen Klamotten. „Oh, hallo!“, begrüßte sie den ShinRa-Chef, „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie doch noch herkommen!“ „Nun ja…“ Mehr brachte Rufus nicht zustande. Tifa grinste verschmitzt zu Reno und Rude hin, nickte Elena und Tseng freundlich zu und wandte sich dann wieder an den Blonden: „Na, was möchten Sie denn trinken?“ „Hm, gibt’s auch Kaffee?“ „Ja, bring ich ihnen gleich, dauert aber etwas! Kuchen kann ich Ihnen allerdings nicht anbieten.“, antwortete Tifa und setzte Kaffee auf, ohne auch nur auf die Wünsche der Turks einzugehen. „Ähm, bekommen wir auch etwas?“, fragte Reno leicht beleidigt. „Wie? Ach so, was darf’s denn sein? Das übliche? Oder heute mal keinen Alkohol?“ „Alkohol? Seit wann trinkst du Alkohol??“, fragte Rufus etwas erstaunt, „Ihr lasst euch doch nach der Arbeit nicht volllaufen, oder?“ „Ähm, nein…“, vernahm man den Rothaaringen „Reno und Rude sind oft bei mir in der Bar.“, erklärte Tifa freudig und servierte dem Präsidenten den Kaffee. Reno fiel fast vom Stuhl, als Tifa Rufus die Offenbarung machte. Elena und Tseng hatten sich in eine Ecke zurückgezogen und unterhielten sich leise. Der Blonde blickte jetzt noch erstaunter zwischen Reno und Rude hin und her. Dem Glatzkopf fehlten bei den Blicken des Chefs einfach nur die Worte. „Bin ich wirklich so anstrengend, dass ihr nach der Arbeit saufen geht?“, kam auch prompt die Frage. „Ähm, Sie verstehen da etwas falsch.“, versuchte Reno zu erklären. „Aha und was? Es scheint ja doch offensichtlich zu sein!“, meinte Rufus und rührte säuerlich in seinem Kaffee. „Nun nehmen Sie es doch nicht so streng!“, mischte sich Tifa ein, „Überhaupt sind Sie viel netter, wenn Sie gut gelaunt sind.“ „Aha! Ist das hier eine Verschwörung?“ „Chef, ich…“ „Was denn?“ „Nun seien Sie doch nicht so. Die beiden haben schließlich auch ihren Feierabend verdient.“, erklärte Tifa weiter, „Seien Sie doch nicht so engstirnig.“ „Na, du brauchst grad reden!“, schnauzte Rufus Tifa an, „Du gehst immerhin nicht an Krücken und bist auch nicht auf die Hilfe anderer angewiesen!“ Der Barbesitzerin hatte es die Sprache verschlagen, bei den Worten. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht gewichen und sie blickte ihren Gegenüber abschätzig an. „Sie müssen mich deswegen nicht so anfahren!“, meinte sie dann. „Ähm, Chef, sie hat es nur gut gemeint!“, kam Reno Tifa zur Hilfe, „Seien Sie ihr bitte nicht mehr böse.“ Rufus grummelte nur vor sich hin und trank von seinem Kaffee. Tifa war etwas perplex weggegangen, um die Bar endgültig für die anderen Gäste zu öffnen. Dass sie in ihrem eigenen Haus einfach so angemacht wurde, passte ihr nicht wirklich, aber sie übte Nachsicht. Wortlos ging sie bei Tseng und Elena vorbei. „Kann ich euch beiden etwas anbieten?“ „Für mich bitte ein Wasser.“, antwortete Elena. „Und ich hätte gerne ein … Bier.“ Tseng hatte bei seiner Bitte einen kurzen Seitenblick auf seinen Chef geworfen, ob dieser etwas dagegen einwenden könnte. Doch Rufus beachtete die beiden Turks an dem Tisch nicht sondern träumte vor sich hin. Tifa nickte nur und ging wieder zur Bar zurück, um die Bestellung abzuarbeiten. Als sie wieder bei dem Tisch war, kam Reno hinter ihr her und zog sie am Arm mit sich. „Tifa, nimm Rufus das bitte nicht übel. Er ist nicht immer so.“ „Jaja, ich mag es einfach nicht, wenn ich so behandelt werde. Und unter meinem eigenen Dach schon gar nicht.“ „Hab ich mir gedacht, aber der Chef ist heute etwas abgekämpft. Wir waren tagsüber in Costa del Sol in der Hoffnung, da würde das Wetter besser sein aber Pustekuchen. Deswegen ist er jetzt etwas angesäuert. Sei ihm bitte nicht mehr böse.“ Tifa schaute den Rotschopf noch mal an und seufzte dann vernehmlich. Sie nickte kurz und ging dann wieder zur Bar zurück, Reno folgte ihr. „Rude, was möchtest du denn trinken?“ „Das selbe wie gestern.“, antwortete der Gefragte, auch, um die Situation etwas zu lockern, „Einen Peach Caipi!“ „Heyheyhey, ich hätte auch gerne was. Magst du mir die Karte geben, Tifa?“, fragte Reno liebenswürdig und pflanzte sich neben dem Präsidenten auf. „Natürlich!“, antwortete Tifa nun wieder etwas lockerer und schob ihm die Karte hin. „Aber nichts alkoholisches.“, meinte Rufus sarkastisch, „Ich will heil nach Hause kommen.“ „Jaja Chef, aber dann müssen Sie für mich mittrinken!“ „Bitte?!“ Rufus spuckte fast seinen Kaffee über die Theke. Tifa konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während Reno verträumt durch die Cocktail-Karte blätterte. Rufus würde er einen Cocktail mit ordentlich Schnaps bestellen, der würde dem Chef schon gut tun. Rude’s Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und er meinte: „Nun vertrauen Sie ihm schon Sir. So schlimm wird’s schon nicht werden!“ „Das hättet ihr wohl gerne, dass der Chef besoffen unter dem Tisch liegt!“, stellte Rufus sarkastisch fest. „Wieso? Vertragen Sie nichts?“, kratzte Reno beiläufig an dem Ego seines Präsidenten, „Tifa, mach ihm doch bitte ein Aphrodisiakum. Der schmeckt ihm bestimmt!“ „BITTE???!“ Von Tifa war nur ein Prusten zu vernehmen und Rude musste sich ebenfalls sehr um Fassung bemühen. Reno grinste nur schelmisch. „Also Chef, das sind Sie Tifa schuldig nach dem, wie Sie sie vorhin angefahren haben.“ „Na schön, wie du willst. Bitte einmal Aphrodisiakum. Von wegen ich nichts vertragen, dich trinke ich locker unter den Tisch!“ „Aber übertreiben Sie es nicht, Sir!“, meinte Rude nüchtern. Tifa machte sich auch gleich daran, den gewünschten Cocktail zu mixen. Aus dem Regal, wo die Schnäpse standen, nahm sie einmal Gin (Alc. 38%), einmal Campari (Alc. 25%), eine Flasche Vermouth Bianco (Alc. 15%) und zur Verharmlosung holte sie aus dem Kühlschrank noch eine Flasche Maracujasirup. Rufus bekam ziemlich große Augen, als er die ganzen Flaschen sah. Da hatte er sich wohl doch etwas zu viel vorgenommen und befürchtete, auf den Kaffee drauf würde ihm sowieso schlecht werden. Jetzt verstand er auch Rude’s Hinweis, es nicht zu übertreiben. Tifa hatte wieder ein Lächeln im Gesicht und mixte den Cocktail. Zum Schluss garnierte sie das ganze noch mit einer Orangenscheibe und einer Cocktailkirsche, piekste einen Deko-Sonnenschirm hinein und stellte das Glas zusammen mit einem Strohhalm dem Blonden hin. Vorsichtig roch Rufus erst einmal daran, um den Alkoholgehalt in etwa abschätzen zu können. Danach nahm er einen leichten Schluck mit dem Strohhalm und stellte wider Erwarten fest, dass es sehr gut schmeckte. „Mhm, das ist lecker!“, meinte er nur und schlürfte noch einmal. „Na sag ich doch!“, grinste Reno und war kurz davor, Rufus einen leichten Klaps auf den Rücken zu geben, doch Rude’s Kopfschütteln hielt ihn davon ab. Edge, etwa 22.00 Uhr: Rufus stand etwas wackelig auf den Beinen, als er sich mit den Turks daran machte, die Bar zu verlassen. Zum Glück hatte Elena die zweite Krücke aus dem Helikopter geholt, sonst würde er sich, wegen seines Alkoholkonsums, nicht auf den Beinen halten können. Eigentlich hatte er eh nicht so viel getrunken, nur etwa drei Cocktails, aber er schien Schnaps tatsächlich nicht so zu vertragen. Reno hatte sich wieder etwas zurückgehalten und trank auch nur Alkoholfreies, während Rude etwas ins Plaudern kam und von dem erzählte, was er in seiner Freizeit so machte. Tseng und Elena hatten sich irgendwann, als mehr Gäste in die Bar kamen, zu ihren Kollegen und zum Chef an den Tresen gesellt und alles in allem wurde es noch ein richtig netter Abend. Die anderen Gäste hatten keinen großen Hehl daraus gemacht, dass ihn erkannten, doch sie ließen ihn in Ruhe und er war dafür mehr als dankbar. Nun stand der Präsident an der Tür und blickte noch einmal verträumt zur Bar hin. Dort war Tifa gerade dabei, abgetrocknete Gläser in ein Regal zu stellen. Mit ihr hatte sich Rufus noch richtig nett unterhalten. Die Bardame war viel ungezwungener mit ihm umgegangen, als er es von den Turks gewohnt war und er konnte sich einmal richtig entspannen. Von ihr erfuhr er auch vieles, was sich in Edge so abspielte. Reno unterbrach ihn in seinen Gedanken. „Chef, was gucken Sie denn so?“ „Ach, nichts!“, seufzte Rufus und trat vorsichtig nach draußen. Reno lief schon mal vor, um den Helikopter zu starten, während Rude und die anderen beiden beim Präsidenten blieben. „Rude, würde es dir etwas ausmachen, heute schon die Nachtschicht zu übernehmen? Dann könnten Tseng und Elena schon heimgehen.“, meinte Rufus gedankenverloren. „Hm, wieso nicht? Reno dürfte auch nichts einzuwenden haben.“ Tseng und Elena waren erstaunt über die Idee ihres Chefs, hatten aber trotz allem nichts dagegen. Sie bedankten sich bei Rufus ebenso wie bei Rude, wünschten beiden eine gute Nacht und gingen ihrer Wege. Rufus humpelte neben Rude her zum Helikopter, dessen Rotorblätter sich hinter der Bar bewegten. Der Glatzkopf half seinem Chef in die Maschine, Reno hob ab und zusammen flogen sie nach Healin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)