Stalker von Kisachan (~wird hier nicht mehr fortgesetzt~) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- So, hier dann mal die Auflösung, warum Ran so reagiert hat ^.~ Kapitel 4: Geschafft ließ sich Ran auf die Couch sinken. Die Wunde in seinem Oberschenkel schmerzte. Sein ganzer Körper schmerzte. Selbst wenn er total ruhig blieb. Länger hätte er es im Laden sicher nicht durchgehalten. Noch einmal raffte sich der rothaarige Japaner auf. Er brauchte eine Schmerztablette! Humpelnd ging er langsam in die Küche. Er biss sich auf die Unterlippe und schluckte dann lieber gleich zwei Tabletten. Von den Schmerzen würde er sich doch nicht unterkriegen lassen! Wieder im Wohnzimmer angekommen ließ er sich schlapp auf der Couch nieder und legte eine Hand auf die Augen. Ein seltener Anblick. Normalerweise saß oder lag der Weißleader so gut wie nie auf der Couch. Sein Platz war der Sessel daneben. Von dort konnte er in Ruhe lesen und doch alles überblicken. Gedankenverloren starrte der junge Mann an seiner Hand vorbei an die Decke. Der Schmerz wurde schwächer, pochte nur noch dumpf durch seinen Körper. Seufzend wischte er sich den Schweiß von der warmen Stirn. Er hatte leichtes Fieber. Auch das noch… Hoffentlich sah ihn niemand, so geschwächt wie er war. Und warum zum Teufel hatte er auf den kleinen Schwarz gehört, aber seine eigenen Leute ignoriert? Murrend fuhr sich Ran durchs Haar. Er musste zugeben, der Junge hatte ihn überrascht. Nicht nur, weil er im Laden aufgetaucht war und eingekauft hatte, nein, er hatte sogar erkannt, dass es ihm nicht so gut ging. Immerhin waren sie Feinde. Da konnte man so etwas und den Rat nicht erwarten. Aber Ran war selbst nicht besser. Er sah in dem Schwarz einen Jugendlichen. Einen Jugendlichen wie Omi es gewesen war – jetzt war der Blonde ja immerhin schon 20. Er erinnerte ihn an Omi. Und an seine Schwester. Er war fast so alt wie Aya-chan. Naoe war noch so jung, wirkte nicht wie ein brutaler Killer, sondern eher wie ein ängstliches, misstrauisches und trauriges Kind. So sehr sich der Weiß auch bemühte, er konnte ihn nicht als einen Mörder, ein Monster sehen. Deshalb vermied er auch konsequent den Kampf mit dem Telekineten. Er konnte ihn nicht verletzten. Prodigy war in dem Alter seiner Schwester – ein unschuldiges Wesen. Auch wenn an Naoes Händen Blut klebte. Deshalb hatte er ihn weder auf der Mission vor einigen Monaten, als er alleine auf den Schwarz gestoßen war, noch heute angegriffen. Zumal es heute auch nicht möglich gewesen wäre. Es schickte sich nicht vor den Augen anderer ein Kind– in ihren Augen ein unschuldiges Kind– anzugreifen. Außerdem wusste Ran genau, dass der Schwarz mächtig genug war ihn in die Schranken zu weisen und vielleicht sogar zu töten. Und allein seiner körperlichen Verfassung wegen hätte er es sowieso nicht geschafft. Hätte jedoch ein anderer Schwarz an Naoes Stelle gestanden, Ran hätte nicht gezögert. Zumindest hätte er ihn nicht bedient oder angesprochen und deutlich gezeigt, was er von dem Besuch hielt. So jedoch hatte er seiner Verwirrung wegen genau das getan, was dieser ihm geraten hatte – Er war gegangen und lag nun hier. Bei seinem eigenen Team hatte er das nicht tun können. Sie hatten ihn mit ihrer Besorgnis nicht überrascht. Besonders Omi nicht. Aber der Schwarz hatte es getan, weil Ran damit nicht gerechnet hatte. Vielleicht war es auch gut so. Es wäre ganz schön peinlich geworden, wenn er im Laden zusammengebrochen wäre. Das hätte ihn sicher einiges an Respekt seines Teams gekostet. Er durfte als ihr Leader keine Schwäche zeigen. Wie sollten sie sich auf ihn verlassen können, wenn nicht mal er durchhielt? Wie sollten sie ihm folgen können, wenn er nicht wusste, wo es lang ging? Er war für sie verantwortlich und durfte nicht zögern, sonst würden es die anderen erst recht tun. Selbst wenn er verletzt war musste er hundert Prozent geben. Die anderen mussten sich an ihm orientieren können! Sie verließen sich auf ihn. „Hier.“ Ruhig erklang Omis Stimme, da er seinen Leader nicht erschrecken wollte. Dieser zuckte dennoch leicht zusammen. Er hatte nicht auf seine Umgebung geachtet. Verdammt. Wenn er verletzt war, musste er besonders aufmerksam sein. Er durfte sich nicht gehen lassen. Langsam rutschte seine Hand von seinem Gesicht, sein Kopf drehte sich etwas und er bedachte Omi mit einem ruhigen, leicht vernebelten Blick. „Hast du schon eine Schmerztablette genommen?“ „Zwei.“ „Trink was. Das wird dir gut tun. Hast du Fieber?“ Omi fragte sanft nach, da er wusste, wie unangenehm seinem Leader solche Fragen waren. Er ließ sich auf der Tischkante nieder, damit er in etwa auf gleicher Höhe mit Aya war. Wusste Omi doch zu genau, wie wenig er es leiden konnte zu anderen aufsehen zu müssen. „Hmm“, murrte Ran und verdeckte seine Augen wieder. Sonst bekam er nur Kopfschmerzen. „Warte. Ich hol dir noch was. Eine Decke und noch mal Tabletten. Hier, was zu trinken.“ Omi hielt seinem Leader ein Glas Wasser hin. Dieser rutschte etwas in die Senkrechte, ergriff das Glas vorsichtig und nippte daran. Nachdem er das Glas wieder weggestellt hatte, ließ er sich wieder tiefer auf die Polster sinken. In der Zwischenzeit verschwand Omi, um eine Decke und Schmerztabletten zu holen. Ran murrte. Er hasste es, wenn sich jemand um ihn kümmern musste. Als Leader durfte er nicht zur Last fallen. „Hier.“ Omi legte eine Packung Schmerztabletten auf den Tisch und breitete eine Decke über seinem Leader aus. „Wie geht es deinem Bein?“ „Geht schon. Ich wechsel nachher den Verband selbst.“ „Ok. Brauchst du noch irgendwas?“, fragte der Blonde leise nach. „Ja, Ruhe!“, fauchte der Liegende plötzlich und erdolchte Omi fast mit seinen Blicken. Dieser zuckte zusammen. „Ehm. Ja. Ok. Ich geh dann mal in den Laden zurück. Wenn du was brauchst, ruf einfach.“ Der Blonde hatte ja gewusst, dass ihm das unangenehm war, aber dann gleich so wütend zu sein? Seufzend verzog er sich in den Laden. Aber was sollte man machen? So war sein Leader eben. Nicht mal wenn es ihm schlecht ging konnte er nett sein. Aber vielleicht war es ja gut so, denn dann konnte es ihm nicht allzu schlecht gehen. „Und, wie geht es ihm, Sexy?“ „Ach Yohji-kun. Allzu schlecht kann es ihm nicht gehen. Er hat mir deutlich gezeigt, dass ich unerwünscht bin“, seufzte Omi und machte sich ans Blumen gießen. „Mach dir keinen Kopf, Omittchi. Du kennst ihn doch.“ Aufmunternd klopfte ihm sein bester Freund über die Schulter. „Du hast ja recht, Ken-kun.“ ~ Ra seufzte. Warum hatte er den Kleinen nur angeschnauzt? Dieser hatte es doch nur gut gemeint. Aber er hatte es einfach nicht verhindern können. Das war ihm so rausgerutscht. Er hatte es noch nie gemocht, wenn andere ihn gesund pflegen mussten. Damit gestand er sich nur ein, dass er schwach war und ohne jemand anderen nicht klar kam. Missmutig brummend zog er die Decke höher. Wie hatte er als Leader eigentlich so unvorsichtig sein können? Der junge Schwarz war eine Gefahr für sie alle, auch wenn er noch so jung war. Prodigy war mindestens genauso gefährlich wie Mastermind mit seinen Fähigkeiten. Ran keuchte auf. Er hatte unverantwortlich gehandelt. Er musste in Naoe wieder einen gefährlichen Feind sehen! Sie hatten SZ zwar vernichtet und ein halbes Jahr ruhe vor Schwarz gehabt, doch nun waren diese zurück und häufig auch weiterhin Feinde für Weiß. Sie spielten noch immer Bodyguard für so manchen Verbrecher – Weiß’ Ziele. Eine zitternde Hand kam unter der Decke hervor, griff nach dem Wasserglas und legte es an die blassen Lippen. Gierig wurden ein paar Schlücke getrunken, dann das Glas zurückgestellt. Er musste unbedingt den Verband wechseln. Wäre Mastermind nicht abgelenkt gewesen, könnte Perser sich nun einen neuen Teamleader suchen. Frustriert kämpfte der Rothaarige sich ins Sitzen. So etwas durfte nicht wieder passieren! Weiß brauchte ihn, er musste sie sicher führen und dafür schnell wieder fit werden! Suchend glitten seine Augen durch das Zimmer, doch den Verbandskasten fand er nicht. Hatte er diesen nach dem Verbandswechsel am Morgen etwa wieder ins Bad zurückgebracht? Langsam erhob sich der junge Japaner. Er konnte einen erneuten Wechsel nicht herauszögern. Im Bad konnte er sich wenigstens auch einschließen. Für die Treppe ins obere Stockwerk benötigte er jedoch länger als sonst. Trotz Schmerztabletten pochte der Schmerz weiterhin durch seinen Körper. Mastermind gehörte dafür bestraft und Ran persönlich würde den Henker spielen. Auch wenn er dafür noch mehr trainieren musste. Im Bad angekommen, schloss er sorgfältig die Türe hinter sich, bevor er sich der Hose vorsichtig entledigte. Langsam ließ er sich auf dem Badewannenrand nieder und entfernte den Verband. Dann besah er sich schweigend die Wunde. Etwas nässte sie, aber ansonsten sah es doch schon ganz gut aus. Heute morgen war ein Arzt von Kritiker da gewesen und hatte sich die Wunde angeschaut, sowie behandelt und eine Salbe zur besseren Heilung da gelassen. Doch Ran hatte er mindestens eine Woche- ursprünglich drei, doch Ran hatte ihm einen mörderischen Blick geschickt, weshalb es nun doch nur eine war- Schonfrist verordnet. In dieser Zeit wurde ganz Weiß von Missionen verschont. Damit Ran nicht doch noch auf die Idee kam an einer teilzunehmen. Das war wenigstens ganz gut, aber Ran blieb sicher keine ganze Woche die meiste Zeit liegen. Er musste auf den Laden achten und den anderen regelmäßig Feuer unter dem Hintern machen. Denn sonst würde der Laden oder auch die restliche Wohnung nach höchstens drei Tagen nicht mehr ohne Gefahr begehbar sein. Omi würde vielleicht noch etwas aufräumen, Ken eventuell auch, aber Yohji niemals. Der würde freiwillig keinen Finger krumm machen. Und da Ken sicher auch beim Aufräumen einiges seiner Tollpatschigkeit wegen kaputt oder dreckig machen würde, wäre er Omi wahrscheinlich keine große Hilfe. Ran seufzte tonlos. Blieb ja doch alles an ihm hängen. Wie immer eigentlich. Aber er tat es gern, solange es sich im Rahmen hielt. Denn es war für sein Team, seine Freunde. Dafür wurde er jeden Tag mit einem Lächeln oder Lachen belohnt. Dass sein Team glücklich war und ihn akzeptierte war das Wichtigste. Dafür lohnte es sich für sie zu kochen. Rans Gesicht verzog sich zu einem kleinen Lächeln, das er sich jetzt in dieser Einsamkeit erlaubte, während er die Salbe großzügig auf der Wunde verteilte. Danach legte er noch einen neuen Verband an, schlüpfte in seine Hose und verließ den Raum. ~tbc~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)