Verbrannte Erde von Hrafna (Aus dem Leben eines Soldaten) ================================================================================ Kapitel 2: Ouvertüre *** Nacht: Unter dem Sternenhimmel ------------------------------------------------------- Glossar: "kafteinn" bedeutet "Hauptmann" Projekt X 2008: Verbrannte Erde Aus dem Leben eines Soldaten Ouvertüre *** Nacht: Unter dem Sternenhimmel Kalt und unnahbar thronte das Antlitz des Vollmondes am Nachthimmel, tauchte die mongolische Steppe in gespenstischen Dämmerschein, die karge Graslandschaft von fahlem Silber übergossen. Nicht eine einzelne Wolke trübte das Firmament, und der Wind schwieg bisweilen zu der surrealen Szenerie. Stille umfing die marode Baracke an der Wüstengrenze, ab und an hallte das verlorene Wiehern eines Pferdes über die weite Ebene hinweg. Grabesstille. Deshalb hasste er die Abgeschiedenheit dieses Außenpostens, die vermaledeite Ruhe stimmte ihn nervös. Mit dem Tosen und Wüten einer Schlacht, dem Grölen von Betrunkenen oder der Geschäftigkeit der Stadt konnte er sich arrangieren, er war es gewohnt, zwischen Hektik, Gedränge und einer übermäßigen Geräuschkulisse zu agieren; in der trostlosen Einöde der Mongolei musste er um Verstand und Nerven bangen, nicht imstande, dieses Nichts, die Abwesenheit von allem Vertrauten, zu ertragen. Seufzend rieb er sich über die rechte Schläfe, beobachtete aus den Augenwinkeln desinteressiert die weiße Motte, die um die flackernde Kerzenflamme flatterte, und alsbald dem Feuer zum Opfer fiel. Wie überlebten solch zerbrechliche Geschöpfe die nächtliche Kälte? Tagsüber herrschten hier, am Rande der Wüstenareale der Gobi, wenigstens für die Begriffe eines Feuerdrachen, angenehme Temperaturen, wohingegen die Nächte sich als Alpträume in einer Eishölle erwiesen hatten. Er fror, und selbst die Schale mit glimmenden Kohlen, die in seinem Schoß ruhte, vermochte dem Zittern seines Leibes keinen Einhalt zu gebieten. Es half nichts. Seine einzige Hoffnung auf Erlösung galt einer Versetzung, um die er nicht zu bitten wagte. Befehl war Befehl. Lustlos wandte er sich wieder der vor ihm ausgebreiteten Pergamentrolle zu, bemüht, den langweiligen Missionsrapport, in dem es ohnehin nichts Bedeutungsvolles zu berichten gab, möglichst rasch abzufassen. Bürokratie und dergleichen gehörten definitiv nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen – er schätzte sich glücklich, halbwegs passabel lesen und schreiben zu können, denn das hatte man ihn während seiner Ausbildung zum Soldaten nicht gelehrt. Demgemäß ähnelten die Schriftzeichen aus seiner Feder eher Hieroglyphen und einmal war er gefragt worden, ob ihm die Tinte verunglückt und der Botenvogel über das Papier gelaufen wäre. Geantwortet hatte er damals nicht. Skeptisch prüfte er sein Schriftwerk, und befand, dass mit etwas Fantasie die kurze Nachricht, die er verhältnismäßig ordentlich niedergeschrieben hatte, zu dechiffrieren sein sollte. Dann nickte er langsam. Fröstelnd erhob er sich und durchquerte den Raum, verstaute die nunmehr in Leder gewickelte Schriftrolle in dem Futteral für den Botenfalken, der er morgen früh losschicken würde. Er trat ans Fenster, schob die provisorischen Vorhänge beiseite und blickte in die eisige Dunkelheit, lauschte dem Schnauben der Pferde im Pferch. „Zum Kotzen…“ Missmutig blickte er in die Ferne und wünschte sich zerknirscht in die belebten Straßen der östlichen Hauptstadt zurück, in eine der engen, warmen Eckkneipen, in denen nach Lust und Laune getrunken und gesungen wurde, die feuchtfröhlichen Abende oftmals in derben Prügeleien endeten. Während dort das Leben weiterging, verzehrten sich die abgehalfterten Genossen, die sein Schicksal in der Walachei am Ende der Welt teilten, geradezu nach Schnaps und einem Pärchen Würfeln. Gottverdammt, das hielt auf Dauer niemand aus… Das anschwellende Stimmgewirr aus dem Nebenzimmer forderte schließlich seine Aufmerksamkeit ein. Was zur Hölle trieb die Idiotenbande um diese späte Stunde? Grummelnd verfluchte er die eintönige Aussicht, postierte sich leise, mit verschränkten Armen im Türrahmen zum angrenzenden Schlafraum und musterte die anwesenden Krieger mit einem kritischen Blick. „Was wird das? Habt ihr nichts Besseres zu tun?“ Die Runde verstummte abrupt, grüßte trotz dessen in nachlässiger Manier, der es an Respekt und militärischer Form mangelte, und obwohl er mit Sicherheit behaupten konnte, dass die Soldaten nicht die alleinige Schuld an ihrer derzeitig zermürbten Gemütsverfassung trugen, verlangte ihr Verhalten nach einer Maßregelung – und um sich etwas Entsprechendes zu überlegen, hatte er wahrlich genügend Zeit. „Kafteinn“, meldete sich einer der Jüngeren zu Wort, der lamentierende Unterton markant, „Reykur spinnt schon wieder rum, der kommt nicht mehr runter von seinem Trip.“ Er widerstand dem dringenden Bedürfnis, seinen Unmut kundzutun und presste stattdessen die Zähne aufeinander. Reykur bereitete ihm Kopfschmerzen. Seit ihrer Ankunft sorgte der Feuerdrache aus dem Norden Russlands in regelmäßigen Abständen für Verwirrung und Uneinigkeit; er sprach im Schlaf zuweilen wie im Fieber, verlor grundlos das Bewusstsein, und vor wenigen Wochen war er in eine Art Trancezustand verfallen und hatte unverständlich in seiner Muttersprache vor sich hingemurmelt. Erschreckend waren allerdings nicht die Fakten, sondern die Vorfälle, die sich daraufhin ereigneten – Sandstürme, Wetterumschwünge, wandernde Horden von wilden Tieren. Nach dem dritten angekündigten Vorkommnis konnte er das nicht mehr Zufall nennen. An die Gabe der Voraussehung glaubte er dennoch nicht. Möglicherweise wohnte Reykur schlichthin eine Sensibilität für sein Umfeld und die Natur inne, die die meisten nicht besaßen. „Wo?“ Die rhetorische Frage, was ihnen heute blühen sollte, verbat er sich; konkrete Botschaften waren nämlich offenbar zu viel von der übersinnlichen Macht verlangt. „Draußen“, erfolgte die abrupte Erwiderung, begleitet von einem kollektiven Nicken in Richtung des Hinterausgangs. Entnervt verließ er die schäbige Holzhütte, passierte schnellen Schrittes den Unterstand der Pferde, die ihn freudig anbrummelten und die Köpfe über den Zaun streckten. Für den Moment galt sein Fokus jedoch Reykur, der zusammengesunken am letzten Pfahl der Umzäunung kauerte. Sein gepresster Atem kondensierte in weißen Wölkchen vor seinem Gesicht. Reykur wirkte verstört, die Züge von dunklen Schatten überlagert. „Reykur.“ Der Angesprochene reagierte nicht, und erst als er vor dem reglosen Kameraden halbseitig abkniete, die Hand behutsam auf seine Schulter legte, spürte er dessen heftiges Zittern. „Sie… kommen… sie kommen hierher…“ wisperte der zerrüttete Drache heiser, nahezu lautlos, wiederholte die leere Phrase wie ein ewig währendes Mantra in seinem starken russischen Akzent. „Komm, steh auf, Reykur, du holst dir noch den Tod.“ Offenbar konnte sein apathisches Gegenüber ihn nicht hören, und dessen anhaltender Unwille zur Kooperation zwang ihn letztendlich zum Handeln. Kurzum packte er Reykur entschlossen am Unterarm und zog ihn auf die Beine, dirigierte ihn in ihre dürftige Unterkunft zurück. Gegenwehr erfuhr er nicht. „Wir sind hier nicht sicher“, flüsterte er unter sichtlicher Anstrengung, als er die morsche Holzdecke anstarrte, der verhetzte Ausdruck in den hellen Augen zeugte von Angst; kalter Schweiß rann ihm über die Stirn. Seine Kollegen schauten ihn an, ratlos und erfüllt von Unsicherheit, und auch der kafteinn wusste sich nicht recht zu erklären, was das im Endeffekt zu bedeuten hatte. „Ruh dich aus. Der Rest reißt sich am Riemen, und bleibt vor allem wachsam.“ Die Festigkeit seiner Stimme vernichtete die Option auf Protest oder gar abergläubisches Beharren. Damit verabschiedete er sich mit einem nonchalanten Wink, zurrte den über seine Brust verlaufenden Ledergurt der Schwertscheide fester, der europäische Anderthalbhänder unter dem Mantel bis zum Heft verborgen. „Wohin geht Ihr, kafteinn?“ kam die zaghafte Nachfrage, ehe er die Schwelle überschritt. „An die frische Luft.“ Die Kühle der Nacht empfing ihn harsch, ihre frostige Umarmung hielt ihn eng umklammert und drang durch den Stoff seiner Kleidung hindurch bis auf seine Haut. Schauer liefen ihm die Wirbelsäule hinab, und die in ihm aufwogende Unruhe leistete ihren Beitrag zu dem Unwohlsein, das ihm in der Magengegend ein mulmiges Gefühl bescherte. Ein böses Omen? Eine Vorahnung seinerseits? Kopfschüttelnd setzte er sich in Bewegung, verdrängte jenen lächerlichen Gedanken in die hinteren Gefilde seines Verstandes. Er musste nachdenken. Reykur neigte nicht zu hysterischer Übertreibung und sein reserviertes Wesen erlaubte keine schlechten Scherze auf Kosten von Autoritäten. Als temporärer Verantwortlicher der östlichen Posten oblag es ihm und seinem persönlichen Urteilsvermögen im Notfall sofort einzuschreiten und etwas zu unternehmen. Gleichgültig, wie die Situation sich entwickeln würde, und dementsprechend wollte er kein unnötiges Risiko heraufbeschwören. Angespannt erklomm er den Ostgrenzwall, der viel eher einem Hügel als einer schützenden Mauer ähnelte, folgte eine Weile dem geradlinigen Verlauf des breiten Grates bevor er inne hielt und seine Sinne schweifen ließ. Am Horizont war keine Regung zu erkennen, er spürte keinerlei fremde Präsenzen, und auch der seichte Wind brachte keine bedenklichen Botschaften mit sich. Nichts… In der einsamen Wüstenlandschaft lauerte keine versteckte Bedrohung – jedenfalls keine, die man mit dem Schwert bekämpfen konnte. Gegen den Wahnsinn half die schärfste Klinge nichts. Hatte Reykur möglicherweise vor einem unsichtbaren Feind gewarnt, der sich unbemerkt in die eigenen Reihen schlich? Nachdenklich schaute er zum schwarzen Firmament empor, das sich samten über ihn wölbte, von tausenden Sternen besetzt, im Angesicht des Mondes winzig und unscheinbar. Er mochte die Sterne, genoss den Anblick eines unbewölkten Nachthimmels, der ihm in der Stadt niemals vergönnt gewesen war, verschleiert von Dunst und dem Rauch der Ignoranz. Ihm war, als würden sie singen, hoch droben auf einer Empore, ein Sternenchor… Während er, gebannt von der Einzigartigkeit des Momentes, seinen Blick nicht abzuwenden vermochte, verstrich die Zeit wie im Fluge, und die Tragödie, die indessen hinterrücks seine Kameraden ereilte, zog wie ein Gespenst an ihm vorüber. Umso gnadenloser würde dieser Nachtmahr später über ihn herfallen, ihn wachend und in seinen Träumen heimsuchen und der Verzweiflung seines Herzens überlassen… Das Geräusch von schweren Schritten riss ihn plötzlich aus dem Bann der Faszination, und seine rechte Hand umschloss reflexartig das Heft seines Schwertes - doch dann zögerte er. „So alleine hier draußen, kafteinn?“ entbot der vermeintliche Unbekannte, der sich ihm gemächlich näherte, in hämischen Ton seinen Gruß. Das Lächeln, dem er sich daraufhin nicht mehr erwehren konnte, erstarb, als er das Aufflammen elementarer Feuerenergie wahrnahm, und sich kurzum die Fänge und Klauen eines Drachen gewaltsam durch seine Rüstung und seinen Leib bohrten. Ungehindert durchtrennten die dolchartigen Zähne des Feuerdrachen Muskeln und Sehnen, zerfetzten Organe, zermalmten Knochen; seine Nerven kollabierten, Schmerz empfand er keinen, sein Gehirn versagte ihm den Dienst. Er wusste die Anzeichen zu interpretieren, zu erfahren, um sich an Irrationalität zu klammern… Bloß der Eindruck des nächtlichen Himmels prägte sich für die Ewigkeit in sein Gedächtnis, und nun schienen ihn die leuchtenden Sterne lauthals zu verhöhnen. Wieso sollten sie auch für ihn singen? „Wer hätte gedacht, dass ein loyaler Hund wie du uns freiwillig den Weg ebnen würde“, spotteten sie lachend, „wie kann man dermaßen naiv sein?“ „Ein Eingeweihter hätte es nicht besser einfädeln können. Du hast es uns fast zu einfach gemacht.“ „Ohne dich und dein Engagement wären wir aufgeflogen. Wir danken dir für deine Mithilfe“, riefen sie. „Dummheit wird bestraft.“ „Das letzte, was du für uns tun musst, ist simpel“, säuselten sie gespielt versöhnlich. „Du musst nur noch sterben, das ist alles. Das kannst du, oder? Dann hast du deinen Part des Plans erfüllt, Logi…“ *** Verstohlen spähten die bläulich durchwirkten Iriden des Drachenkindes in die Dunkelheit des spartanischen Quartiers, fixiert auf die vage Silhouette, die reglos, das Gesicht abgewandt, in den Schatten verweilte. Der breite Rücken seines Bruders wirkte durch das spärliche Licht, das aus dem Korridor in den Raum sickerte, bleich und fremd, das für gewöhnlich so lebendige Scharlachrot seines Haares seinem außergewöhnlichen Schimmer beraubt. Seit Tagen sprach er kaum, grenzte sich, in für ihn absolut uncharakteristischer Weise, von allem und jedem ab, verbrachte Stunden zurückgezogen in einem entlegenen Winkel, in Gedanken versunken. Woher die Anspannung rührte, die ihn gänzlich einvernahm und sein Verhalten beherrschte, konnte der Junge zu seinem Verdruss nicht einmal erahnen – denn eigentlich war eben dies sein Talent. Er spürte Veränderungen intuitiv, anhand von Stimmungen und alternierenden Energieschwingungen, und in Kombination mit seinem wachen Geist blieb ihm selten ein Geheimnis verborgen. Zum Leidwesen derer, die etwas zu vertuschen versuchten. Hraunar bildete einen Sonderfall. Ihn vermochte er nicht zu lesen wie ein Buch, seine Beweggründe und Absichten hatten sich als unlösbares Rätsel erwiesen. Ob die überstürzte Abreise ihres Vaters damit in Verbindung stand…? Beeinflusste ihn das so nachhaltig? Unsicher betrat das Kleinkind den Raum, die Finger um den Saum des kurzen Nachtgewandes verkrampft. „…“ Obwohl er die Worte sorgfältig gewählt hatte, sie nahezu auf der Zunge schmecken konnte, brachte er keine vernünftige Silbe heraus, seine Kehle zugeschnürt von der Schwere der stillen Atmosphäre. Der ihm anstatt dessen entfleuchende unartikulierte Laut glich einem verfehlten Atemschöpfen. Hraunar würdigte ihn nicht eines Blickes, verkannte seine Gegenwart, zu konzentriert auf sich, sein Innerstes, vermutlich sogar in einen Zustand der Meditation vertieft. Nur… wozu? Auf dem Boden neben ihm lag ein Bündel schwarzer Kleidung, metallbeschlagene Unterarmprotektoren aus Leder, und erst jetzt bemerkte der junge Drache die Umrisse der beiden silbrigen Klingenenden. Seine Augen weiteten sich. Die böswillige Aura der Waffe, die Hraunar auf seinen Oberschenkeln gebettet hatte, die Hände auf dem länglichen Heft gefaltet, tränkte die Luft mit dem Geruch von vergossenem Blut und Tod. Andskoti, eines der verdammten Schwerter, die angeblich die Seelen ihrer Besitzer verschlangen… Wortlos richtete sich Hraunar auf, unversehens und ausgesprochen förmlich, streifte in stoischer Ruhe die Gewänder über, ohne Symbole und Verzierungen, maß dem präzisen Anlegen seiner Tracht und Ausrüstung außerordentliche Bedeutung bei. Ansonsten kümmerten ihn solche Kleinigkeiten wenig. Etwas stimmte nicht, doch dem unerfahrenen Jungdrachen fehlte es an Kenntnissen über die Praxis und Politik des Krieges, um seinen Bruder einschätzen zu können. Vor dem Wissen der Anwendung drastischer Maßnahmen und Einzelaktionen, die man bei bestem Willen nicht mit dem Begriff ehrbarer Fairness vereinbaren konnte, hatte man ihn wohlweislich bewahrt. Noch spekulierte er nicht einmal über grausame Intentionen… Dann stand Hraunar plötzlich vor ihm, eine große, bedrohliche Gestalt, deren Ausdruck bar jedweder Emotion mit der Finsternis verschmolz; das erste Mal in seinem Leben fürchtete sich der Junge vor seinem älteren Blutsverwandten, den er gleichsam am meisten liebte und verehrte. Er schluckte, wich instinktiv zurück, als Hraunar die Hand hob – jedoch führte er sie zu der Kapuze seines Mantels, und zog diese tief in die Stirn, um anschließend sein Angesicht mit einem Tuch zu verhüllen. Mit Ausnahme seiner Augen, in denen der Funke von etwas undefinierbar Maliziösem glomm; Augen, die nichts als Gewissheit und ungekannte Leere spiegelten. Hraunar strahlte Macht aus, rein und überwältigend, düster und beängstigend. Dann schritt er an dem Kind vorbei, hinaus auf den Flur und verschwand alsgleich hinter der nächsten Biegung des Gangs. In gestrecktem Galopp jagte das graue Pferd durch die Straßen, das Klappern der beschlagenen Hufe ein stetes Echo in den Gassen, zwischen den Häusern der Stadt. Der Wind rauschte wie die ferne See in seinen Ohren, und sein Herz schlug schneller, vor Aufregung und aufbegehrender Lust. Heute würde endlich sein Traum in Erfüllung gehen – gleichgültig, was er dafür opfern musste, auf diese Nacht hatte er lange Jahrzehnte geduldig warten müssen. Ungeachtet des regen Treibens bahnte sich das große Ross geschickt einen Weg durch die Menge, und nur wenige Momente später preschte das Tier durch das Haupttor, an den letzten Befestigungen der Zivilisation vorbei und hinaus in die nächtlichen Düsternis. Die Wachen schrieben dem nebensächlichen Geschehen keinen hohen Stellenwert bei. Dort, im Schatten der Neutralität des Grundes, verbarrikadierten sie sich gegen die Außenwelt, unter dem Vorwand, Verhandlungen über einen Waffenstillstand zu betreiben. Zu einer Vereinbarung würden sie niemals kommen, und das wussten sie. Ihr perfides Kalkül hatte immerzu Früchte getragen, also warum auch sollten sie ihre Strategie ändern? Zum Wohle ihrer Untergebenen, der Zivilisten, die unschuldig starben, der Soldaten, die tagtäglich ihr Leben riskierten – leere Worte, die weder Besserung noch Rettung versprachen, purer Trug und Schein. Lügen, Lügen, alles Lügen… Doch es funktionierte. Reibungslos, wie ein Uhrwerk, das eventuelle Störfaktoren zwischen seinen Zahnrädern unbarmherzig zerrieb. Denn in Wahrheit interessierte sie ausschließlich eines: Macht. Vier Herrscher, die sich die Hände freiwillig schmutzig machten, um ihren Status zu erhalten, die sich ebenso wenig um die Sippenfehden scherten wie um die unzähligen Krieger, die sie in den Tod befahlen. Dort, wo sich die vier Grenzen kreuzten, und die Narren sich in Sicherheit wähnten, dort, wo die Nationen und Mentalitäten kollidierten, wo sie vor einem Monat das größte Massaker der Geschichte angerichtet und ihren bedeutendsten Sieg errungen zu haben glaubten… Hraunars Augen verengten sich bei dem Anblick des einstmaligen Schlachtfeldes zu schmalen Schlitzen. Sie würden für ihre Schandtaten büßen. „Blut kann nur mit Blut weggewaschen werden, nicht wahr?“ fragte er tonlos, zum verklärten Himmelszelt empor. Schließlich stieg er aus dem Sattel und gab die Zügel frei, woraufhin sich der Graufalbe eilig von ihm entfernte, die Nüstern gebläht vor Erregung, die Flanken zitternd und schweißnass. Ein verzerrtes Lächeln verfinsterte Hraunars Züge als er sich gelassenen Schrittes der Quelle des gegenwärtigen Übels näherte. Diese Plage, die den Clan der Feuerdrachen zu vertilgen drohte, von innen heraus verdarb, würde er heute eigenhändig ausrotten… „Halt! Wer da?“ Die Wachposten richteten ihre Hellebarden auf den schattenhaften Eindringling, dessen Konturen sich jählings vor ihnen aus der Finsternis lösten. „Gib dich zu erkennen, Eindringling!“ verlangte der Höherrangige der zwei energisch zu wissen. Bevor die beiden Wächter begriffen, wie ihnen geschah, sackten sie mit durchgeschnittenen Kehlen zusammen. Ungerührt säuberte der Attentäter die blutige Klinge seiner Waffe an der Kleidung der Toten, stieg unzeremoniell über die leblosen Körper hinweg und betrat vorsichtig den schmalen Pfad dahinter, der beidseitig von hohen Felswänden flankiert wurde. Nach einer Weile der umsichtigen Pirsch konstatierte er ein wenig erstaunt, dass die Schlucht keinerlei Bewachung unterstand, und das, obwohl jeder unerwünschte Besucher hier leichte Beute darstellte, ob man nun Bogenschützen auf den Klippen postierte oder einfach den Weg versperren ließ. Der Übergang zu den geheimen Katakomben, die vor Urzeiten unter dem gebirgigen Terrain angelegt worden waren, zeigte sich desgleichen unbewacht, und so konnte er sich unbemerkt und mühelos Zutritt verschaffen. Die Luft in den engen Gängen stand still, roch schal und alt, das spärliche Licht kleiner Öllämpchen beleuchtete die zahllosen Grabnischen. An diesem Ort ruhten die Gebeine seiner Vorfahren. Er verspürte eine gewisse Ehrfurcht vor seinen Vätern, doch an seiner Überzeugung mochte dies nicht rütteln – die Vorstellung, die Totenruhe, die Geister der Verstorbenen zu stören, behagte ihm nicht, eine Alternative bot sich ihm jedoch ebenfalls nicht. Keine Wahl, nicht für ihn. Gebührenden Respekt würde er trotz dessen zollen, und er senkte den Kopf zu einem stillen Gebet, ehe er sich sammelte und einen Weg durch das Labyrinth der geweihten Grabesstätte bahnte. Das verworrene Murmeln und Flüstern, das er zuvor den aus ihrem Schlaf geschreckten Seelen seiner Ahnen zugeschrieben hatte, schwoll an, und letztlich vermeinte er hinter den befremdlich widerhallenden Klängen eine ihm wohlbekannte Stimme zu erkennen. Seine Sinne verrieten ihm daraufhin die Gegenwart mehrerer zwielichtiger Präsenzen, in unmittelbarer Nähe. Vier, es waren vier. Unter der obligatorischen Maskierung umschmeichelte ein süffisantes Grinsen seine Lippen, und seine Augen leuchteten vor boshaftem Vergnügen. Dann stieß er mit schwungvollem Elan die schwere Eisentür auf, verharrte einige Momente wie erstarrt, ungeachtet des dumpfen Aufschlags der Türflügel auf dem antiken Gemäuer. Mit einem raschen Blick durch das prunkvoll eingerichtete Gewölbe erfasste er die Situation. „Meine Dame, meine Herren“, grüßte er die perplexen Vier in feierlichem Ton, geflissentlich auf dem Augenkontakt bestehend, „eine wundervolle Nacht, um zu sterben, finden Sie nicht?“ Ungläubig starrten die vier Herrscher ihn an, musterten argwöhnisch seine indifferente Gestalt. „Du niederträchtiger Wurm erdreistest dich…?“ schrie der Älteste in der Runde erzürnt, als er auffuhr und sein Schwert fasste. Der Attentäter begegnete dem mit blanker Miene. Und eben das versetzte sein Gegenüber in Rage, der Feuerdrache schäumte vor Wut und stürmte sogleich ungehalten auf ihn zu. Sein Herausforderer zeigte darüber keine Beunruhigung, wich dem ersten kraftvollen Hieb, der auf seinen Kopf zielte, gewandt aus, während seine rechte Hand das Heft seiner Waffe umschloss. Gekonnt wirbelte er herum, die nächste Attacke seines Kontrahenten erwartend, und er parierte erfolgreich, das Summen von schwingendem Stahl brachte das in seinen Adern kursierende Drachenblut in Wallung. Postwendend riss er die rechte, geschwungene Klinge aus der Verkeilung und trieb die andere gewaltsam in das ungeschützte Abdomen seines Gegners. Dieses brach stöhnend zusammen, und zuckte vor Schmerz und unsäglichem Zorn, bevor er seinen letzten Atem aushauchte. Nun musste er sich nicht weiter in Zurückhaltung üben, er zögerte nicht länger und ging in die Offensive. Geschwind setzte er an dem zweiten der übrigen Drei vorbei, sein doppelschneidiges Lanzenschwert lediglich ein silbern schimmernder Schemen in der Dunkelheit, der kurzen Prozess mit dem weiblichen Feuerdrachen machte, ihn kurzum enthauptete. Bald darauf durchbohrte die Höllenklinge Andskoti das Herz des in Unschlüssigkeit verfallenen Herrn des Nordens. Blut durchtränkte seine Kleidung, besudelte seine Hände. Keuchend, den Genuss der Mixtur aus Anspannung und Euphorierausch auskostend, wandte er sich zu dem in seinem Rücken stehenden Drachen um, lockerte das schwarze Tuch und zog es von seiner Nase bis unter das Kinn. „Hraunar…?“ In dieser Nacht sollte sich das Geschick einer Nation entscheiden. In dieser Nacht offenbarte sich dem Clan der Feuerdrachen eine neue Vision der Zukunft… In dieser schicksalhaften Nacht tötete Hraunar seinen Vater. *** Der frühe Dämmerschein der Morgensonne berührte den Horizont mit rosigen Fingerspitzen, als die Patrouille das Gefühl des Misstrauens überwältigte. In den Katakomben herrschte absolute Stille. Verunsichert begaben sich die fünf Krieger ins Zentrum des unter der Erde befindlichen Gängegeflechts – und stockten alarmiert vor der offen stehenden Türe, griffen zu ihren Waffen. Süßlich und schwer hing der Geruch von Blut in der Luft. Unruhe befiel die Gemüter der Soldaten, ihr wacher Instinkt warnte sie eindringlich vor dem, was sich vor ihnen in den Schatten verbarg. Mit blassen Gesichtern und zitternden Händen traten sie über die Schwelle; das Bild, das sich ihnen dann präsentierte, überstieg ihre kühnsten Fantasien. Schwarze Flecken verunzierten den Boden und die Wände, und die reglosen Leiber der einstmaligen vier Herrscher sandten keine Lebenszeichen mehr aus, keine Atmung, kein Herzschlag, das Feuer in ihrem Inneren war vollständig verloschen. Und inmitten dieser putativen Illusion saß eine kaum wahrzunehmende Person auf dem Stufenabsatz, seelenruhig, das befleckte Lanzenschwert im Schoß, und die Züge durch ein selbstgefälliges Grinsen entstellt. „Auf die Knie“, forderte sie knapp, die Unterarme auf das Heft stützend, und die fünf Wachen zauderten nicht lange. „Irgendwelche Einwände?“ Die Neuigkeiten über den plötzlichen Führungswechsel verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. *** „Was für eine Sauerei…“ brummte der assistierende Einsatzleiter ernüchtert, als er die Baracke des vierten aus dem Hinterhalt überfallenen Außenpostens am Ostgrenzwall akribisch inspizierte. Die übrigen Mitglieder des Rettungstrupps schwiegen betroffen - beobachtet von den glasigen Augen der Toten, wie sie hier, um Sachlichkeit ringend, über die verfärbten Holzdielen schritten und versuchten, sich mit Arbeit von den grässlichen Umständen abzulenken, fühlten sie sich mehr als unwohl. „Hör auf zu denken und hak die Liste ab“, kam es ihm postwendend gereizt von seinem Vorgesetzten entgegen, der immer wieder den Kopf schüttelte und seine Untergebenen anwies, die Identitätsplaketten der ermordeten Krieger zusammenzutragen. Er selbst verglich gedanklich die unterschiedlichen Tatorte und Fakten, und die Parallelen erschienen ihm offensichtlich; keines der Opfer hatte erwähnenswerte Gegenwehr geleistet, niemand hatte sein Schwert gezogen, die meisten hatte es frontal erwischt… Bedeutete das etwa, sie hatten ihre Angreifer gekannt? „Es fehlen zwei.“ Er sah auf, atmete tief durch: „Wer?“ „Der Heiler und der kafteinn“, antwortete sein Gegenüber abwesend, den Handrücken gegen den Mund gepresst. „Dass Heiler entführt und in den gegnerischen Dienst gezwungen werden, ist gang und gäbe. Aber der kafteinn…“ Hatte er womöglich diese Gräueltat begangen? Im Alleingang? Verstand sein Auftraggeber das unter verlässlichen Soldaten? Seufzend massierte er seine schmerzenden Schläfen, empfing den eintretenden Boten mit einem finsteren Blick. Der neigte bestürzt über das blutige Chaos den Kopf zur Wand und berichtete von der Erkundungstour entlang des Walls. „Über die Grenze ist niemand gekommen“, schloss er objektiven Tones seinen Rapport. „Willst du damit andeuten…?“ setzte der Assistent an, verstummte jedoch, als ihm der Einsatzleiter den Ellbogen unsanft in die Rippen stieß. „Ich verbitte mir dieses vorschnelle Urteilen!“ bellte er, sich der erdrückenden Beweislast der Lage zu bewusst. Es handelte sich nicht um eine feindliche Übernahme oder den Vorboten einer Invasion, nein, es war weitaus schlimmer: Verrat. Der Feind stammte aus ihren eigenen Reihen. Skrupellose Bastarde, die nicht einmal davor zurückschreckten, ihre Kampfgefährten grausam abzuschlachten… Dennoch widerstrebte es ihm, dies mit Worten zu bestätigen, vielleicht wollte er die Schande nicht akzeptieren. Er musste wohl oder übel Meldung erstatten, doch nicht vor seinen Kameraden. Vernichtete er die Moral innerhalb der Einheit, würden die Konsequenzen fatal sein, im härtesten Fall sprangen sie sich gegenseitig an die Gurgel. Mit bedrückten Mienen scharten sich seine Genossen umeinander, überfordert, und wahrten eine schier festgeschriebene Distanz zu ihm und dem zerschundenen Leib des kafteinn, neben dem er kniete. Sie wollten dem Tode nicht ins Gesicht blicken müssen. Die Binde an seinem Oberarm zeichnete ihn als Mitglied des Heilkunstordens aus, das Schwert an seiner Hüfte fügte das Gesamtbild zu dem eines Kriegers mit heilerischen Fähigkeiten zusammen – ein Gegensatz, ein Widerspruch, der ausgeprägter kaum sein konnte. „Lebt er wirklich noch…?“ rief einer von ihnen zaudernd, den Blick auf die fürchterlichen Wunden ihres Artgenossen geflissentlich vermeidend. „Noch“, entgegnete er gedämpft, auf den schwachen Pulsschlag unter seinen Fingerkuppen konzentriert. Er konnte den Atem des verletzten Feuerdrachen langsam versiegen spüren. Was sollte er bloß tun? Lohnte es sich, ihm zu helfen…? Seine Verwundungen waren schwerwiegend, und im Grunde hätte er gar nicht mehr am Leben sein dürfen… verband ihn eventuell noch etwas mit dem Diesseits? Im Hintergrund vernahm er flüchtig die Stimmen seiner Kameraden, die ihre Paralyse weitestgehend abgeschüttelt hatten und nunmehr, seinen Überlegungen entsprechend, in einer kontroversen Erörterung ihr weiteres Vorgehen diskutierten. „Was machen wir jetzt?“ „Sollten wir ihm sein Leid nicht ersparen?“ warf der Erste in die Runde, was ihm mit einem heftigen „Bist du bescheuert?“ quittiert wurde. „Außer dem hier sind alle mausetot, herstjóri Hörvir zieht uns die Haut ab, wenn wir ohne jemanden zurückkommen, der ihm verrät, was hier abgegangen ist“, argumentierte der Zweite verbissen, selbstverständlich nur um das persönliche Wohl besorgt. „Seht ihn euch an“, gab ein anderer zu bedenken, „der hat sowieso null Chance das zu überleben, wir sollten ihn erlösen.“ Ein verächtliches Schnauben verriet den Unmut des Zweiten über diese Antwort. „Und wie sollen wir das Hörvir erklären? Entschuldigung, wir haben ihn aus Nächstenliebe heraus krepieren lassen, obwohl er noch geatmet hat? Seid ihr nicht mehr ganz dicht?“ Das fruchtlose Pro und Contra setzte sich eine Weile fort, bis die Beteiligten frustriert abbrachen und den Heiler auf die Thematik ansprachen. „Was sagt ihr dazu? Zweimal dafür, zweimal dagegen – Euer Votum entscheidet.“ Angespannt biss er sich auf die Unterlippe, denn seine Erwiderung erwies sich als besiegelt ehe er darüber nachgedacht hatte. Ein rötliches Glimmen umgab die Hände des Heilers, als er sie behutsam über die klaffende Bauchwunde des namenlosen kafteinn legte. Dessen gravierender Zustand überstieg seine Möglichkeiten bei Weitem, und er hoffte inständig, seine Lebensfunktionen unterstützen und erhalten zu können, bis sie die Hauptstadt erreichten und er ihn einem professionell ausgebildeten Physikus überantworten konnte. Selbst die Notfallversorgung würde ihn nicht unbedingt stabilisieren oder gar retten… Bereits das Zusammenfügen der untersten Gewebeschichten gestaltete sich mühsamer und wesentlich anstrengender als vermutet. Was für eine Sisyphusarbeit, dachte er trübselig. Die oberflächlichen Schäden würden wohl oder übel warten müssen. „Ist er wach?“ erkundigte sich jemand, knapp über seine Schulter hinweg – augenscheinlich einer der hartgesottenen Kameraden, die der unschönen Konfrontation mit der Realität nicht auswichen. „Ich weiß es nicht“, antwortete er wahrheitsgetreu, „höchstwahrscheinlich hat er ein umfassendes Trauma.“ Bald schon, viel zu früh nach seinem Empfinden, wurde ihm schwarz vor Augen, und er vermochte kaum mehr, sich aufrecht zu halten. Er zitterte, spürte die eisige Kälte der nächtlichen Steppe in seinem Geist. Die Reserven seiner entbehrlichen Energie waren ausgeschöpft. Ab jetzt zählte jeder Augenblick. Fachgemäß bandagierte er den Unterleib des Verletzten, die Zeit stetig im Nacken, hievte ihn anschließend auf den Rücken eines Genossen in seiner wahren Gestalt. Der Flug zehrte an seinen angeschlagenen Nerven. Von innerer Beunruhigung geplagt, betrachtete er das fahle Gesicht des kafteinn, die Rinnsale getrockneten Blutes auf weißer Haut, die kohlschwarzen, halbwegs geöffneten Augen. Seine Lippen bewegten sich stumm, und doch konnte er die Worte, die sie beschwerlich formten, zweifellos von ihnen ablesen… Mit einem Mal hatte er das Gefühl, dem Vorhaben einer höheren Instanz gewaltig ins Handwerk gepfuscht, einen erheblichen Frevel begangen zu haben. Hoffentlich hatte er es sich damit nicht mit der Obrigkeit verdorben… Während er zwischen Wachen und Schlafen schwankte, und obwohl ihm seine Sinne dabei wiederkehrend den Dienst versagten und betrogen, erhaschte er Fetzen aus der Unterhaltung seiner Genossen. Und das, was er zu hören bekam, gefiel ihm absolut nicht. Er hatte mittlerweile in Erfahrung gebracht, wer ihn vorhin aus dem Nichts heraus angesprochen hatte, und aus welchem Grund… „Solange er lebt, werdet ihr euch hüten, sein Zeug zu verscherbeln. Falls etwas verschwinden sollte, melde ich euch auf der Stelle. Verstanden?“ Offenkundig eine rhetorische Nachfrage. *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)