Das Alles ändert nichts daran von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: ~My everyday life~ ----------------------------- Huhu :3 Hier bin ich mit dem 2. Kapitel von Das Alles ändert nichts daran, das ich leider noch nicht betagelesen reinstellen kann, aber das hole ich nach. Doch ich wollte es unbedingt heute reinstellen, Kyra, weil Du heut Geburtstag hast! Alles, alles Gute zum 25. und viel, viel Glück im Leben. *knutsch* Ich hab dich echt ga~nz doll lieb und hoffe, dir gefällt dieses Kapitel. Vielen lieben Dank für zahlreichen Kommis! ~*~ Zu keiner Reaktion fähig starrte sie ihn an, als er mit seiner Zunge in ihren Mund eindrang. Warum tat er das? Sie kannten sich doch gar nicht. Noch nicht einmal gesehen hatte sie ihn bis jetzt! Wie konnte er es wagen, sie zu küssen? Vielleicht wollte er auch einfach nur testen, wie sie auf ihn reagierte. Jetzt fing er an, ihre Zunge mit seiner anzustupsen, als wollte er, dass sie den Kuss erwiderte. Er hatte die Augen geschlossen und einige Strähnen seiner schwarzen Haare hingen ihm ins Gesicht. Langsam hob sie die Arme und schlang sie zögernd um seinen Hals; er drückte sie enger an sich und war überrascht, als sie anfing, seinen Kuss unsicher zu erwidern. Der Wind spielte in ihren Haaren und das Wasser plätscherte weiter. Sakuras Kopf war wie leergefegt, als sie den Kuss beendeten, doch mit einem Mal stürzte ein Durcheinander an Gedanken auf sie ein. Was hatte sie eben getan? „Wer seid Ihr?“, fragte sie leise, doch er hatte sie deutlich gehört. Kurz überlegte er. Es gab keinen Grund, warum er es ihr nicht sagen sollte. Früher oder später würde sie es eh herausfinden. Wohl eher früher als später, schließlich lebten sie unter einem Dach. Vorsichtig setzte er sie ab, bückte sich nach ihrer Kleidung und drückte sie ihr in die Hand. „Sasuke Uchiha.“ Er deutete eine Verbeugung an. „Sakura Haruno“, murmelte sie, dann hörte der Gedankenstrom auf und nur eine einzige Frage lag ihr auf der Zunge. „Meine Eltern?“, wollte sie wissen. „Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. Nachdem ich zurück nach Paris geritten war, habe ich Euren Eltern einen Besuch abgestattet und ihnen berichtet, dass Ihr und Lady Hyuuga in unserem Schloss verweilt. Sie waren krank vor Sorge um Euch und wollen, dass ihr Euch weiterhin hier aufhaltet. Zumindest so lange der Pöbel sich noch nicht beruhigt hat.“, sagte er und strich ihr zärtlich über das zerzauste Haar. Erleichtert schluchzte sie auf und klammerte sich an ihm fest. Dass sie immer noch nichts anhatte, schien sie nicht sonderlich zu stören. Da machte es dem Uchiha wesentlich mehr zu schaffen, doch er umarmte sie trotz dieser Tatsache, denn sie brauchte das jetzt. Jetzt wusste sie endlich, dass es ihren Eltern gut ging. Als sie sich von ihm löste, bemerkte sie, dass er anderthalb Köpfe größer war als sie. Und sie hatte sich gewundert, dass er sie hatte hochheben können? Sie griff nach ihrer Kleidung und zog sich an, ohne darauf zu achten, ob er zusah oder nicht. Nachdem sie sich umgedreht hatte, konnte sie ihn vollständig bekleidet bei ihren Pferden ausmachen. Fragend hob sie eine Augenbraue, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er geritten war. In Gedanken musste sie den anderen Mädchen Recht geben. Er war maskulin. Er war groß, muskulös und hübsch, ja, sogar einigermaßen höflich, wenn man davon absah, dass er sie überfallen hatte. Falls er noch charmant war, würde sie einen Besen fressen! Wenn sie tatsächlich an ihrer Annahme festhalten wollte, dass das alles zusammen so gut wie unmöglich war, dann war er den Träumen junger naiver Mädchen entsprungen. „Wann seid ihr eigentlich angekommen?“ „Heute Morgen, aber Ihr habt schon geschlafen.“ Er hatte also gewusst, wer sie war? Natürlich hatte er das, er war bei ihren Eltern gewesen und hatte gewusst, dass sie schlief. Ihre rechte Augenbraue begann leicht zu zucken. Dieser miese, kleine… Stopp!, ermahnte sie sich. „Wollen wir dann zurück?“, wollte er wissen und wandte sich wieder den Pferden zu. Unwillig knirschte sie mit den Zähnen und ging zu ihm. Sie würde nur das Nötigste zu ihm sagen, sonst nichts, das stand fest. Als sie in den Hof einritten, herrschte reges Treiben, überall konnte man irgendwelche Dienstboten erkennen, die irgendeiner Nichtigkeit nachgingen. Hier und da sah sie einen Stallburschen, der geschäftig seinen Aufgaben erledigte, es war so anders als vor ihrem Aufbruch, um einiges belebter. Missmutig rümpfte sie die Nase, denn die Blicke, die auf ihnen lagen, waren ihr mehr als unangenehm. Natürlich war es verständlich, dass die Bediensteten neugierig wurden, wenn ihr Herr im Wald verschwand und mit einer Dame, die, nebenbei bemerkt, noch Gast in seinem Haus war, wieder auftauchte. Fast, als ob sie ein Stelldichein gehabt hätten! Unter normalen Umständen wäre sie schon seit dem Ballabend kompromittiert, aber hier war nichts normal. Sie seufzte. Wirklich, sie war dankbar dafür, doch hätte sie getrost auf die Blicke verzichten können. Was den Uchiha zu belustigen schien, war die Tatsache, dass sie ihn mit Nichtachtung strafte. Itachi erwartete sie bereits und lächelte, als er sie und seinen Bruder entdeckte. Er half ihr vom Pferd und danach hakte sie sich bei ihm ein. „Da hast du unsere kleine Ausreißerin also gefunden. Wenn du keine Notiz hinterlassen hättest, wäre ich jetzt taub. Miss Yamanaka wollte mich doch ernsthaft zusammen schreien. Aber du hättest dich durchaus ein bisschen beeilen können. Es hätte ja alles Mögliche passieren können.“ Angewidert schnaubte die Haruno. Er hatte also eine Nachricht hinterlassen, ja? Und dann machte er sie so verrückt und zwang sie zur Eile? Da konnte sie ja nur eines sagen, er war widerlich! Itachi jedoch missverstand das Schnauben. „Entschuldigt bitte, natürlich würdet Ihr so etwas nicht tun.“ Verständnislos sah sie ihn an und warf dann dem anderen Uchiha einen Blick zu. Als sie das schelmische Funkeln in seinen Augen bemerkte, wusste sie auf einmal, was Itachi hatte sagen wollen. Heiße Röte stieg ihr ins Gesicht, sie senkte den Kopf und nestelte verlegen an ihren Rock herum. Sie stammelte nur wirres Zeug vor sich hin und war dem älteren Uchiha unendlich dankbar, als er sie erlöste. „Natürlich würdet Ihr das nicht tun“, sagte er und führte sie aus den Stallungen hinaus zum Haus. Ihr war der belustigte Unterton in seiner Stimme entgangen, Sasuke jedoch nicht. Kurz lächelte er vergnügt, dann folgte er den beiden mit unbewegter Miene. Drinnen wurden sie von Ino, man könnte sagen, überfallen, Hinata hielt sich dezent zurück und umarmte sie lediglich lächelnd und äußerte, dass Ino und sie sich Sorgen um sie gemacht hatten, doch Sakura winkte nur kopfschüttelnd ab. Sie saß auf ihrem großen Bett und könnte sich grün und blau ärgern. Seit sie ihm im Wald begegnet war, waren bereits zwei Wochen vergangen, doch der Fall, der sie so verärgerte, lag nur eine Stunde zurück. Da Hinata sich hingelegt hatte, weil es ihr nicht gut ging, musste sie heute allein spazieren gehen. Natürlich hätte sie Ino oder Itachi fragen können, doch sie hatte keine Lust auf die Gesellschaft dieser beiden Personen. Absichtlich dachte sie nicht an den jüngeren der beiden Uchihas, den sie mit ausgesuchter, kalter Höflichkeit bedachte. Er zahlte es ihr mit gleicher Münze zurück. Von der Faszination, die er an jenem Tag ausgestrahlt hatte, war nichts mehr zu sehen. Natürlich erschien er ihr interessant, doch um nichts auf der Welt würde sie ihm das sagen. Er verbarg seine wahren Gefühle gut vor ihr, zumindest vermutete sie das. Diese geheimnisvolle Aura schien sie anzuziehen wie ein Magnet Eisen. Doch wider der Natur versuchte sie sich gegen diese Ausstrahlung zu wehren. Gekrönt wurde es von Erfolg, noch zumindest. Ahnungslos war sie durch den gepflegten, mit den auf den Millimeter genau gestutzten Hecken gewandelt, bis sie den Uchiha bemerkte – mit einer Frau am Arm. Wäre es nicht unhöflich, hätte sie auf der Stelle kehrt gemacht und wäre den Beiden aus dem Weg gegangen. Ungewollt ballte sie die Hände zu Fäusten, als Sasuke die Richtung änderte und direkt auf sie zukam. Die Frau an seiner Seite wirkte mehr als arrogant und machte eifrig Konversation mit dem Schwarzhaarigen. Als ihr Blick zu der Haruno schweifte, verstummte sie und ihre Nase schien noch ein Stück höher zu wandern. Sie hatte Haare in einer Farbe, die Ebenholz sehr nahe kam, klassische Gesichtszüge und trug teure Kleidung – mit einem Ausschnitt, der fast schon skandalös war. „Mademoiselle Sakura, darf ich Euch Karin, die Tochter von Lord Yakushi, vorstellen? Sie ist der Schwester Kabutos, der den Flammen zum Opfer fiel. Sehr tragisch.“, kurz schwieg er, „Gott sei seiner armen Seele gnädig.“ Arme Seele? Dass sie nicht lachte. Er würde er mit einem Tritt in den Allerwertesten in der Hölle landen! Aber Sakura… Man lästert nicht über Tote. Das gehört sich einfach nicht. Möglichst höflich lächelnd tat sie ihr Beileid kund und knickste leicht. Ihr Lächeln verkrampfte sich, als der eingebildete Blick der Adligen über ihren Körper wanderte. Sie hatte zu einem schlichten blauen Kleid gegriffen, das wohl nicht der neusten Mode zu entsprechen schien, denn der Gesichtsausdruck der Yakushi sprach Bände. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ Das letzte Wort spuckte sie förmlich. „Das ist die Tochter Monsieur Harunos, Sakura. Unsere Mütter sind Cousinen.“ Ihre Mutter war die Base seiner? Das war ihr aber neu. Als sie ihn ansah, wusste sie, dass er die Wahrheit sprach. Der ernste Ausdruck in seinen Augen genügte ihr als Bestätigung. Es konnte auch gut möglich sein, ihre Mutter war schließlich adelig, doch seitdem sie einen Beamten geheiratet hatte, hatte sich die Familie von ihr abgewandt. Und um ehrlich mit sich selbst zu sein, gestand sich Sakura ein, dass es sie auch nicht wirklich interessierte, dass sie wahrscheinlich Verwandte am Königshof hatte. Dass der Uchiha dies wusste, machte ihr wieder klar, dass er viel mehr Wissen über sie bezog, als ihr lieb war. Es hieß, die Uchihas hätten überall Informanten und Spitzel, die für die wichtige und auch unwichtigere Dinge zusammentrugen, doch ob es stimmte, konnte sie nicht sagen. „Haruno? Müsste ich Monsieur Haruno kennen?“, fragte die Yakushi und der gewisse Unterton verschwand nicht aus ihrer Stimme, Sakuras Mutter ließ sie absichtlich außen vor. „Mein Vater ist Beamter“, sprach Sakura und lächelte nach bester Manier. Die Schwarzhaarige wandte sich zu Sasuke um, um ihre Missbilligung kund zu tun und fragte ihn: „Könnten wir weiter gehen? Die Luft ist ein wenig stickig hier.“ „Aber wir sind hier im Freien. Hier kann die Luft nicht stickig sein. Oder habt Ihr etwa Asthma?“, fragte die Rosahaarige lieblich. „Nein, aber gewisse Umstände lassen mir schlecht werden.“ „Oh, das tut mir aber leid“, antwortete die Haruno sarkastisch und schien ihre Manieren zu vergessen, doch innerlich besann sie sich dann. „Wenn Ihr mich entschuldigen wollt, Euer Hochwohlgeboren“, sagte sie kühl, aber dennoch höflich und drehte sich um. „Bar jeden Benehmens! Alles Arbeiterpack, diese Beamten!“, hallte die Stimme Karins über den Hof. Wahrscheinlich versuchte diese Schlange von Yakushi, sie schlecht hinzustellen oder zu verletzen. Sie zwang sich, ihr Schritttempo beizubehalten; diese Genugtuung würde sie dieser Pute nicht gönnen, niemals. „Möchtet Ihr zum Essen bleiben?“, drang die samtene Stimme Sasukes in ihre Gedanken. Wie konnte er?! Bis sie im Haus war, konnte sie sich beherrschen, dann stürmte sie auf ihr Zimmer. Wollte er sie bloßstellen oder warum tat er das? Hatte sie ihn irgendwie beleidigt? Er hatte keinen Grund dazu! Vielleicht bildete sie sich das Ganze auch bloß ein… Nein, dafür hatten sich die Beiden viel zu auffällig benommen. Zum Essen würde sie zumindest nicht gehen, denn sie konnte getrost auf die Gesellschaft dieser zwei Personen verzichten. Und überhaupt, was bildete sich dieses Weib eigentlich ein? Sie war doch nur die Tochter eines Lords. Kurz lächelte sie breit. Wahrscheinlich war sie an dem Uchiha interessiert. Vielleicht würde sie doch mit den Anderen dinieren. Das könnte spaßig werden. Schlussendlich entschied sie sich dafür und zog sich für das Dinner um. Es hatte sie und Ino eine Stunde gekostet, ein Kleid in dem riesigen Schrank zu finden, das sowohl der neuen Mode entsprach, aber auch zum Anlass passte. Möglichst sollte es auch zu ihrem Äußeren passen und nicht zu gewagt sein. Am Ende hatte sie sich für ein dezent türkises Kleid entschieden, dessen Farbe zum Rocksaum hin immer dunkler wurde. Ein enganliegendes Mieder betonte die durch das Korsett sehr enge Taille und ein viereckiger Ausschnitt ließ die Ansätze ihres makellos hellen Busens frei. Durch Absatzschuhe und Hochsteckfrisur wuchs sie noch ein ganzes Stück und würde somit die Yakushi überragen. Leicht geschminkt sah sie einfach wunderschön und natürlich aus. Als sie sich vor dem Spiegel drehte, hätte sie Ino küssen können und als diese den Raum wieder betrat, tat sie das auch prompt. Früher hätte sie dies nie gewagt, doch hier fühlte sie sich unbeobachtet und unabhängig. Mit dem Hauch eines Lächelns auf den Lippen schritt sie die Treppe herunter, um zu den Anderen zu gelangen, die schon warteten. Karin und Sasuke, der mit ihr über ein Bild zu sprechen schien, das sich an der Wand vor ihnen befand, hatten ihr den Rücken zugewandt. Hinata lächelte kurz wissend, fasste sich dann aber wieder und Itachi holte tief Luft. „Ihr seht unglau- umwerfend aus, Mademoiselle Sakura.“ Seine sonst an ihm haftende Wortgewandtheit schien ihn bei ihrem Anblick verlassen zu haben. Sie wirkte wie eine überdimensionale Fee, die durch den Raum schwebte. Unten angekommen ergriff sie die dargebotene Hand des älteren Uchihas und lächelte einfach nur. Auch Itachi trug einen passenden Anzug zu einem Dinner. Er war aus weinrotem Brokat gefertigt, der unten mit aufwendig mit Goldfäden bestickt war, doch es wirkte nicht pompös. Sasuke hatte, und es wunderte sie keineswegs, zu einem ebenfalls schlicht gehaltenem dunkelblauen Anzug gegriffen. Sowohl der Rock, als auch die Weste saßen wie angegossen, zumindest von hinten gesehen. Jetzt musterte sie die Frau neben Sasuke Uchiha näher und musste feststellen, dass diese maßlos mit ihrer Aufmachung übertrieben hatte. Das Korsett war zu eng geschnürt, das Kleid zu üppig geschmückt und sie war stark geschminkt. Das sah Sakura, als sich Karin zur Treppe drehte. Wenn sie nicht so überladen wäre, würde das Rot ihr wirklich gut stehen. Das Kleid überdeckt ihre natürliche Schönheit. Sie gestand sich ein, dass die Yakushi schön war, doch ganz ohne Eifersucht. Langsam wandte sich nun auch der Uchiha um, und die Haruno registrierte mit Genuss, dass sich seine Augen kaum merklich weiteten. Dann räusperte er sich und bot der Nebenstehenden seinen Arm an, die diesen auch strahlend annahm. Itachi folgte mit den beiden anderen Damen am Arm und spielte den vollendeten Gastgeber. Naruto betrat kurze Zeit später den Raum, weil er angeblich noch etwas zu tun hatte. Karin war ganz und gar nicht glücklich, dass sie mit einem Dienstboten speisen musste und das sah man ihr auch deutlich an, doch keiner achtete darauf. Erst beim Essen kam Sakura dazu, Hinata unter die Lupe zu nehmen. Endlich mal den Fängen ihres Vaters entkommen, blühte sie regelrecht auf. Ihre Wangen waren rosiger, ihre Haare saßen nicht so streng wie sonst und das lavendelfarbene Kleid betonte ihre Augen, in denen ein noch nie da gewesener Ausdruck lag. Sie schienen förmlich zu strahlen und wiesen eine so große Liebenswürdigkeit auf, dass Sakura dachte, sie würde den Blick niemals abwenden können. Als Vorspeise wurde ihnen ein leichter Salat mit einem würzigen Kräuterdressing gebracht, der vollendet schien. Alle ließen sich eine zweite Portion bringen, obwohl es sich eigentlich nicht schickte, weshalb Karin auch darauf verzichtete. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt Sasuke, was diesen nicht sonderlich zu stören schien, doch als er und Itachi einen Blick tauschten, bemerkte Sakura, dass er es leid war, sich das endlose Geplapper über die neuen Kleider der Yakushi anzuhören. Ein heimliches Lächeln huschte über das Gesicht der Rosahaarigen, schließlich hatte er sich das selbst zuzuschreiben. Er hatte sie eingeladen, also musste er auch mit ihr fertig werden. Innerlich lachte sie sich ins Fäustchen, doch als Dunkelhaarige das Wort an sie richtete, sah sie auf. Im Augenwinkel bemerkte sie den schüchternen Blickaustausch von Naruto und Hinata, doch jetzt musste sie sich ganz auf Karin konzentrieren, die sich sicher wieder irgendwelche Unhöflichkeiten ausgedacht hatte. „Und? Wie lange seid Ihr schon hier?“, fragte sie gespielt lächelnd. „Zweieinhalb Wochen, warum fragt Ihr?“ „Nun ja, es könnte ja alles Mögliche passieren, nicht wahr? So ganz allein mit diesen vielen Männern in einem Haushalt.“ Schon wieder dieser Satz… Was erhoffte sie sich davon? Wollte sie erreichen, dass Sakura sie bat, hier zu bleiben, um sich nicht in der Öffentlichkeit bloßzustellen? Dann hatte sie die Rechnung aber ohne Sakura gemacht. „Ich bin hier nicht allein“, sagte sie und runzelte die Stirn. Noch war sie nicht sicher, was die Andere von ihr wollte oder warum sie nicht einfach aussprach, was sie meinte. Wozu die Andeutungen? „Hinata und einige andere Dienstboten sind hier. Dem Anstand ist also Genüge getan.“ Ein spöttischer Zug umspielte Karins Lippen, als sie sagte: „Man kann ja nie wissen.“ Die Miene der Haruno wurde ausdruckslos und Karin lächelte selbstgefällig, weil sie sich ihres Siegs sicher war. „Aber meine Liebe, bedenkt Ihr, dass Ihr Euch ebenfalls hier neben all diesen Männern, von denen ihr eben spracht, unter einem Dach befindet?“ „Natürlich bin ich mir dessen bewusst. Selbstredend sitzt meine Anstandsdame im Salon nebenan, so dass ich sie jeder Zeit rufen kann“, sagte die reich geschmückte Frau. „Ihr scheint ja sehr um Euren Ruf besorgt zu sein. Und Ihr glaubt tatsächlich, dass alle männlich Individuen in diesem Raum an der Tugendhaftigkeit einzelner Frauen interessiert sind und ihre Triebe zurückhalten können. Oder würdet Ihr etwa ablehnen, wenn Euch einer dieser überaus charmanten Männer um einen Spaziergang bitten würde?“ Dass die Bemerkung direkt auf Sasuke gemünzt war, konnte Karin nicht wissen, doch Itachis Mundwinkel zuckten kurz, Sasukes Augenbraue wanderte in die Höhe, Naruto grinste verschmitzt und Hinata kicherte hinter vorgehaltener Hand. „Aber sicher würde ich ablehnen!“ Allen Anwesenden war bewusst, dass dies nicht der Wahrheit entsprach, doch Karin war das egal. „Man könnte eigentlich auch direkt hier über Euch herfallen, wenn man Euch den Mund zuhält. Die Türen sind aus dickem, schwerem Holz gefertigt, ich denke nicht, dass man Euch hören würde…“, dachte die Haruno weiter und lächelte unschuldig. „Das glaubt Ihr doch selbst nicht!“, rief die Angesprochene erregt. „Wie habt Ihr Euch eben noch geäußert? Man kann ja nie wissen.“ Die Augen der Yakushi schienen Funken zu sprühen, als sie sich über den Tisch beugte und Sakura somit näher kam. Nun konnte man wunderbar in ihr viel zu eng geschnürtes Kleid hineinschauen, das Licht brach sich an ihrem Diamantenkollier. Ihre Finger krallten sich in die Tischdecke, sonst hätte sie sicherlich zugeschlagen. „Wie kannst du es wagen, so mit mir zureden, du kleine Bauernschlampe?“ Alle Geräusche waren verstummt, so dass man jedes ihrer gezischten Worte verstehen konnte. Gespielt empört hielt sich Sakura die Hand vor den Mund. „Nein, wie konntet Ihr nur! Euch auf dieses Niveau herabzulassen. Also wirklich! Und dann diese ordinären -nein- diese vulgären Ausdrücke… wirklich, ich bin zutiefst schockiert.“ Karins Augen wurden zu schmalen Schlitzen und sie ließ sich zurück auf ihren Stuhl sinken. Diese Runde hatte die Rosahaarige gewonnen, dessen war sie sich bewusst. Das Essen völlig vergessend erhob sie sich und setzte das Sahnehäubchen auf ihre Vorstellung: „Stört es Euch, wenn ich mich zurückziehe? Die Gesellschaft dieser Person ist mir zuwider.“ „Mitnichten, geht ruhig.“, erwiderte Itachi und widmete sich wieder seine Suppe. Er und Naruto waren amüsiert, Hinata leicht geschockt, aber dennoch belustigt, doch zeigten sie das nach außen hin nicht. Sasuke saß mit unbewegter Miene da und betrachtete Karin, die sich kaum beherrschen konnte. Dann wandte sie sich um und verschwand. Äußerlich war sie völlig ruhig, doch in ihr tobte ein Sturm an Gefühlen. Sie war ein wenig stolz, weil sie endlich mal einer Adligen die Meinung gesagt hatte, niedergeschlagen, weil es einfach nicht ihrem Wesen entsprach, andere Leute schlecht zu machen, aber vor allem war sie erschöpft. Als sie erwachte, war es draußen bereits dunkel. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es erst halb zehn war. Im Kamin knisterte ein Feuer, das den Raum in ein unheimliches Licht tauchte, die Gegenstände warfen eckige scharfkantige Schatten. Sie trug immer noch ihr Abendkleid und es war ihr unangenehm warm. Die Luft war verbraucht und stickig, was das Atmen erschwerte. Ihr rann der Schweiß am Rücken und an der Stirn hinab und ihre Arme und Beine fühlten sich an, als hätte man ihr Bleigewichte daran befestigt. Langsam erhob sie und streckte sich ausgiebig, dann wusch sie sich mit dem Wasser, das sie in einer Schüssel vorfand, die man ihr bereitgestellt hatte. Schnell schlüpfte sie in ihr Nachthemd und ihren Morgenmantel. Anschließend suchte sie noch ihre Hauspantoffeln und ging dann durch eine Glastür hinaus auf eine kleine Terrasse, von der aus man den ganzen Garten und einen Teil des dahinter liegenden Sees, der von den anderen Seiten von Wald umgeben war. Der Garten war nicht so durchgeplant und streng gepflegt wie der von Versailles, zeigte dafür aber die wahre Schönheit der Pflanzen- und Tierwelt. Hier und dort sah man einen Springbrunnen, doch es wirkte nicht wie ein von Menschenhand geschaffen Werk. Es war unbeschreiblich schön. Alles wirkte so natürlich und nicht affektiert. „Wunderschön, nicht wahr?“ Sie wog ihre Antwort ab, bevor sie sie gab. „Ja, es wirkt, als hätte Mutternatur es selbst erschaffen.“ Itachi schwieg, dann erwiderte er: „Stimmt meine Mutter hat ein Auge und eine Schwäche dafür. Wenn sie hier ist, kümmert sie sich selbst um den Garten. Überrascht sah sie zu dem neben ihr stehenden Mann auf. „Sie kümmert sich um die Pflanzen?“, wollte sie wissen. Er lachte leise. „Aber ja, es ist ihr neben ihrer Familie das liebste. Wie der Rest von uns hat sie den König und sein Getue schon seit längerer Zeit satt, aber sagt das nicht weiter, sonst ist unser Ansehen befleckt“, erklärte er und sie bemerkte, dass das ganze eine fast belustigende Selbstironie mit sich brachte. „Ich selbst habe kein Interesse für den König und sein Wirtschaftssystem, aber ich muss bedenken, dass mein Vater es nur durch ihn so weit gebracht hat. Doch selbst ich kann eines mit Sicherheit sagen, wenn der König so weiter macht wie bisher, wird er Frankreich und uns alle in den Ruin stürzen.“ „Wie wahr…“, murmelte der Uchiha. Bis auf die Geräusche der Nacht war alles still. Links von ihnen zirpte eine Grille und im Wald stieß sich eine Eule von einem Ast ab. „Ähm… Monsieur Uchiha…?“, fragte sie leise, so dass er den Kopf zu ihr wandte und sie fragend ansah. „Ja?“ „I-ich muss mich wegen heute Abend entschuldigen. Ich habe mich völlig untadelig benommen und ihren Gast beleidigt, das wollte ich nicht-“ „Ist schon gut“, unterbrach er sie, „Ich kann diese Person selbst nicht leiden, eigentlich fand ich es sogar ganz amüsant, wie Ihr sie in Grund und Boden geredet habt. Sie hat es nicht anders verdient, dieses Flittchen.“ Sie musste wohl ziemlich große Augen gemacht haben, denn der Uchiha brach in leises Lachen aus und setzte zu einer Erklärung an. „Jeder weiß, dass sie schon eine Menge Affären hatte und das obwohl sie nicht verheiratet ist. Jetzt versucht sie natürlich, einen Mann zu finden, der sie heiratet, was leider nicht so einfach ist, da sie keine Jungfrau mehr ist.“ Die Haruno nickte verstehend und sagte: „Sie könnte einem fast leid tun. Sagt mir, was macht sie jetzt?“ Itachi grinste kurz bübisch und erwiderte: „Sie sitzt jetzt beleidigt in ihrer Kutsche und fährt zum Landsitz ihrer Eltern, der drei Tagesreisen von hier entfernt ist.“ Auch die Rosahaarige musste kurz lächeln. „Warum überrascht mich das nicht?“ Der Satz blieb in der Luft hängen, das Thema war beendet und die Beiden schwiegen. „Haben alle Eure Verwandten solche ungewöhnlichen Angewohnheiten und Vorlieben?“, griff sie das vorige Thema wieder auf und er konnte in Sakuras Augen wirkliches Interesse erkennen. Sie fragte dies nicht nur der Höflichkeit halber, sie wollte es tatsächlich wissen. „Jetzt, wo Ihr fragt, ja. Es ist absurd, doch sowohl meine Eltern, als auch mein Bruder und ich haben so etwas. Mein Vater ist leidenschaftlicher Jäger. Für ihn ist dies nicht nur ein einfacher Zeitvertreib, es ist Leben, wie er immer sagt. Ich liebe Politik und alles, was mit Strategie zu tun hat. Eben alles, was in diese Richtung geht“, erzählte er der Rosahaarigen uns sah dabei zum wolkenlosen Himmel mit den unendlichen Sternen und dem leuchtenden Vollmond, der sich auf dem See spiegelte. „Und Euer Bruder?“ „Mh… er ist ein schwieriger und verschlossener Mensch, der ziemlich für sich lebt und alles aus der Ferne beobachtet, wie jetzt auch. Sein Interesse gilt zum Beispiel Pferden, der Musik und der Philosophie. Auch wenn er nicht so wirkt, ist er ein sehr mitfühlender Mensch.“ „Wirklich? Ihr habt recht, Monsieur Uchiha – Wartet, heißt das, er beobachtet uns?“ „Ja, aber er kann uns nicht hören. Er tut das schon eine Weile… Merkt Ihr das nicht?“ „Nein! Monsieur, wie denn?“ „Ich wusste, dass er gut ist…“, nuschelte er, „Ach übrigens, nennt mich Itachi, das ist sonst so übertrieben.“ Er schmunzelte. Mit entsetzt geweiteten Augen sah sie an, doch er störte sich nicht daran, es schien ihn eher zu amüsieren. „Was zeichnet Euch aus, Mademoiselle Sakura?“ Sie seufzte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nennt mich Sakura“, sagte sie und lächelte kurz, „Schwer zu sagen… Sagen wir es so, ich fühle mit dem Volk und mag den König nicht, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich auch nichts weiter, wie wir alle eigentlich, auch nur eine einfache Bürgerin bin, die vielleicht nur ein paar Privilegien genießen darf.“ „Das ist eine gute und bescheidene Denkweise.“, stellte er fest, „Es könnte sein, dass er Euch deshalb beobachtet.“ „Wie meint Ihr das?“ Zuerst dachte Sakura, der undeutbare Blick wäre die einzige Antwort gewesen, doch dann sagte er leise und vertraulich, bevor er sich umdrehte und ging: „Ich denke, er mag dich, Sakura.“ Die Sonne ging auf und wieder unter, der Mond nahm mit jeder vorüber ziehenden Nacht wieder ab. Allmählich tauten auch die streng erzogenen Gemüter im Schlosse Uchiha auf, sogar Hinata Hyuuga schien sich endgültig entfaltet zu haben. An einem Tag kam sie in einem Zigeunerkleid und mit offenen Haaren. Die schwarze seidige Kaskade ihrer Locken ergoss sich über ihren Rücken bis zur Taille und gab ihr ein leicht verwegenes Aussehen. Der unbekümmerte Anblick Hinatas ermutigte auch die Haruno und die Yamanaka, so dass sich Ino und Sakura ihr anschlossen und zum See gingen, um zu baden. Diesmal unbeobachtet. Auch Itachi lächelte öfters und Sasuke redete häufiger, als man es von ihm gewohnt war. Sie waren inzwischen eine eingeschworene Gemeinschaft, auch wenn keiner es von ihnen zugeben wollte, es verband sie etwas Unsichtbares. Doch keiner konnte sagen, wie lange diese unbeschwerte Zeit noch andauern sollte, deshalb genossen sie sie in vollen Zügen. Die ersten Anzeichen nahm Sakura mit Schrecken auf. Unbeholfen sah sie dabei zu, wie sich Hinata und Naruto immer näher kamen, sich sogar küssten. Zwar wünschte sie ihrer Freundin alles Glück der Welt, das sie mehr verdiente als jeder Andere, aber trotzdem musste sie einschreiten, bevor es zu spät war. Sie musste die Beiden im Auge behalten und Hinata in einem passenden Moment darauf ansprechen, auch wenn sie die Hyuuga nicht verletzen wollte. Das zweite Problem traf sechs Tage später ein. Tenten, Hinatas um ein Jahr ältere Cousine mütterlicher Seite und Neji, ihr 25-jähriger Cousin Väterlicherseits. Zwar waren die Beiden nicht verwandt und trafen sich sonst nur zu Feierlichkeiten von Hinatas Familie, doch war es für Sakura und Hinata ein offenes Geheimnis, dass sie sich liebten. Neji, Hinatas Verlobter. Kapitel 2 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)