Lass mich die Nacht überleben von Dahlie (Sakura & Sasuke) ================================================================================ Kapitel 5: Menschliche Schwäche. -------------------------------- . . . »Und hiermit möchte ich die Jährliche Versteigerungsaktion eröffnen! « Die Stimme eines rundlichen kleinen Mannes hallte durch den großen Raum, die meisten Gäste hatten sich an dem runden weiß gedeckten Tischen zusammen gefunden und sahen nun zum Podest. Hinter dem Mann wurde die Ware auf die Leinwand projektiert. Sakura, die sich neben Sasuke recht weit links vom Saal befand und somit gleichzeitig eine herrliche Aussicht auf den Garten hatte, welches nun mit Fackeln beleuchtet wurde, fragte leise: „Was wird heute Abend eigentlich alles zu versteigert?“ Sasuke lehnte sich entspannt zurück und erklärte: „Häuser, Schiffe, Bilder und so weiter. Eigentlich lauter uninteressantes Zeug.“ „Und warum bist du dann hier?“, sie war sichtlich belustig über sein gelangweilten Gesichtsausdruck. Nicht oft erlebte sie ihn so. Sasuke zuckte mit den Achseln. „Na ja, irgendwie muss ich meine Kontakte als Geschäftsmann ja pflegen oder? Und bevor ich mich für kitschige Dinnerpartys opfere, erscheine ich doch lieber hier.“ Er umschloss seine Hand mit der jungen Frau neben sich. Zärtlich erkundete sie die Konturen seiner rechten Hand und stellte dabei fest, dass sie um einiges größer war als ihre. Auch war seine Haut gegensätzlich zu ihrer. So glatt beinahe schon unheimlich weiß. Sasuke bemerkte ihre Sanfte Geste und drehte seine Handfläche, damit sie auch dort unter dem Tisch mit ihren Fingerkuppeln lang streicheln konnte. Sakura musste lächeln. Er verstand sie auch ohne Worte. „Und findest du hier manchmal etwas, was dir gefällt?“, sie versuchte das Gespräch im Gang zu halten und er legte den Kopf ein wenig schief, noch immer sah er so aus als würde höchst interessiert der Versteigerung lauschen. „Selten, früher bin ich jedoch immer bis zum Schluss geblieben.“ „Darf ich erfahren warum?“, sie bemerkte, dass er es ihr eigentlich nicht erzählen wollte, doch nun war ihre Neugier geweckt. Sasuke wollte sich ausschweigen, doch so leicht kam er ihr nicht davon. „Sasuke. Komm schon, so schlimm kann es nicht sein.“, sie beugte sich nun ein wenig zu ihm herüber und musste lachen. Der Uchiha seufzte leise: „Am Ende wird immer eine Frau versteigert und zwar für einen Abend. Meist sucht der Veranstalter sie persönlich aus, da sie der Mittelpunkt seiner Party war.“ Wissend hob Sakura die Augenbrauen. „Und? Hat sich das Bieten denn gelohnt?“, sie konnte sich denken wo der Abend meist geendet hatte, denn gewiss waren die Frauen nicht gerade hässlich gewesen. „Zu Beginn dachte ich immer ja.“ „Aber?“, bohrte sie nach und langsam wurde ihm bewusst, dass sie ihn extra reizte. „Aber nach einiger Zeit wurde mir klar, dass sie in einer bestimmten Hinsicht alle gleich waren. Du weißt schon.“, fügte er hinzu. „Sie alle wünschten sich ein Leben an der Seite eines reichen Mannes um dann einen auf Hausfrau und Rich Lady machen zu können.“ Sakura verstand, dass war also der Grund gewesen, warum er nie lange bei einer Frau geblieben war. Die meisten hatten sich an das verwöhnte Leben gewöhnt und langweilten ihn. „Na dann hoffe ich heute einfach mal, dass dort oben nicht gleich jemand stehen wird, der dir schöne Augen macht.“, Sakura machte einen Witz, denn sie wusste das ihre Begleitung so viel Anstand besaß um in ihrem Beisein nicht für eine andere Frau zu bieten. „Warum sollte mir jemand anders schöne Augen machen?“ Die Haruno seufzte leise und nahm einen Schluck von ihrem Martini. „Weißt du Sasuke, man hat mir Recht interessante Anekdoten über dich erzählt.“ Er tat gleichgültig, doch als sie nicht weiter sprach, sah er ein, dass er fragen musste um Antworten zu bekommen. „Okay, wer erzählt solch einen Unsinn?“ „Och der und dieser. Na ja und sie oder manchmal auch nicht.“, Sakura grinste und bemerkte dabei, dass sie seine Geduld hart auf die Probe stellte, doch genau das schien es zu sein, was ihn niemals an ihr langweilte. Sasuke beugte sich zu ihr herüber und wollte ihr gerade etwas ins Ohr flüstern als eine laute Stimme ertönte und ein starkes Licht sie beide blendete. »Und nun möchte ich ihnen, die heutige Versteigerungslady des Abends vorstellen! « Applaus ertönte und Sakura stand irritiert auf. »Würden Sie bitte nach vorne kommen, Miss? « Unsicher sah sie ihre Begleitung an und wurde auf die Bühne geführt. Sasuke rieb sich die Stirn. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Warum musste Steward sich ausgerechnet sie aussuchen? Waren ihm Naomi und Abigail nicht mehr gut genug oder wirkte sich der Profit nicht mehr hoch genug aus, da die beiden fast jedes Mal vorne standen und die Junggesellen der Gesellschaft etwas Neues an Frischfleisch haben wollten? Nicht mit ihm! Diese Frau war sein und er würde den Teufel tun, um sie heute Abend jemand andern zu überlassen. Sasuke beobachtete, wie der kleine rundliche Mann Sakura begrüßte und sie bat sich einmal um die eigene Achsel zu drehen, was sie dann mehr oder weniger glücklich tat. Ihr Lächeln wirkte unsicher, schließlich wusste sie nicht was auf sie zukommen würde. »Also meine Herren. Neben mir steht eine reizende Lady 27 Jahre alt, ausgesprochene gute Bildung und fantastischen Aussehen! «, die junge Frau wurde rot, hatte aber kein Problem damit dieses Spielchen mitzuspielen. Galant nahm legte sie eine Hand auf die Schulter des kleinen Mannes woraufhin er sie weiter lobpreiste. »Beginnen wir bei 15.000, wer bietet mehr? « Mehrere Hände schellten nach oben und Sakura warf einen kurzen Blick auf ihre Abendbegleitung. Doch Sasuke schien sich keines Wegs an dieser Versteigerung beteiligen wollen. Gelassen lehnte er sich zurück und nippte an seinem Wein. Sie warf ihn einem warnenden Blick zu, doch das ganze schien ihn nur noch mehr zu amüsieren. »25.000, nein 30.000, 35, 40, das Angebot steht bei 45. 000 Dollar. Wer bietet mehr? Steward zum ersten…« Die Rosahaarige warf einen Blick auf besagten Mann und bemerkte, dass dieser sein bereits sein Checkbuch hervorgeholt hatte. Nein, das konnte jetzt nicht wahr sein. Sasuke würde sie nicht einfach so jemand anderen überlassen. Vor allem nicht, wenn ihm wirklich wie angenommen etwas an ihr lag. »60.000 Dollar! «, jodelte plötzlich der runde Mann neben ihm und sofort drehten sich einige Gäste um. Sakura klopfte das Herz bis zum Hals, denn Sasuke hatte seine Hand gehoben und somit den Preis angegeben. Steward wendete sich kurz um, dann seufzte er enttäuscht und die laute Stimme des Mannes neben ihr, verkündete das Urteil. »Mit 60.000 Dollar geht die junge Frau an Mr. Uchiha. « Erleichtert atmete Sakura aus und die Gäste klatschten. Sie sollte lernen geduldiger zu sein. „Sie haben Glück gehabt Miss.“, bemerkte eine ruhige Stimme neben ihr und sie sah in zwei zufriedene braune Augen. „Es ist das erste Mal das Mr. Uchiha den Preis von 45.000 Dollar überbietet. Sie müssen wahrlich etwas besonders sein.“ Sie lächelte höflich und gestand: „Ich würde eher sagen, ich habe ihn besonders gut im Griff.“ Er lachte und plötzlich bemerkte sie sich rechts von sich eine Hand, die ihr dabei behilflich sein wollte die Stufen der Bühne herunter zu treten. „Sind wir etwa ein klitzekleines bisschen panisch geworden?“, Sasuke grinste wissend, woraufhin sie nur eine Augenbraue hob und möglichst arrogant an ihm vorbei schritt. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“ Noch bevor sie die letzte Stufe erreicht hatte und direkt vor ihm stand, musste sie allerdings lachen und gab ihn einen leichten Stoß in den Magen. „Mach so etwas nie wieder! Hörst du?“, leicht verstimmt sah sie ihm an. „Ich hatte echt schon damit abgeschlossen meine ach so kostbare Zeit mit diesem Deppen verbringen zu müssen.“ Sasuke legte seine Arme um ihre Hüfte und legte seine kalten Lippen auf ihre Halsbeugen. Seine Stimme klang heiser: „Als Gegenleistung für diese Rettung nehme ich einfach mal an, dass du heute bei mir bleibst oder?“ Die junge Frau musste hart schlucken und wollte gerade etwas erwidern als er ihr einen Finger auf die Lippen legte. „Keine Ausreden, dieses mal wirst du das Spiel nach meinen Regeln spielen.“ Er legte einen Arm um ihre Taille und zog sie sachte mit sich, denn die Herrschaften hatten sich erhoben und strömten nun in verschiedene Richtungen. Entweder um auf der Terrasse Platz zunehmen oder um einen kleinen Imbiss zu genießen. „Ach übrigens.“, Sasuke griff nach einem Martini und überreichte ihn ihr. „Dieses mal wird es kein Klavier geben mit dem du mich ablenken kannst.“, ein schelmisches Grinsen huschte über sein Gesicht und Sakura hätte beinahe das Glas fallen gelassen. „Du…“, sie suchte drohend nach den richtigen Worten, dich Sasuke war schneller und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht. „Scherz, ich habe eigentlich vor dich heute Abend in ein ganz besonders Haus zu entführen.“ „Schon wieder entführen?“, entfuhr es ihr und ihm wurde schlagartig bewusst, dass es sich in ihren Ohren mal wieder zu brutal anhörte und er musste leise lachen. Überrascht musterte Sakura seine weichen Züge, viel zu selten bekam sie ihn so gelöst zu Gesicht. „Okay, dann sagen wir: ich möchte dich zu einer Besichtigungstour einladen. Besser so?“ „Viel besser!“, sie nickte einverstanden und wollte wissen. „Wird sich der kleine Ausflug denn auch lohnen?“ Sasuke schwieg sich darüber aus und schritt geradewegs in einem angegrenzten Raum. „Wie wäre es wenn wir eine Kleinigkeit Essen und uns dann Richtung Ausgang begeben, denn ich kann dir versprechen, dass da wo wir übernachten werden kein so festliches Mahl auf uns warten wird, wie einst auf der Yacht.“ Sie antwortete nicht sondern begab sich zum großen Büffet, dieses Mal hatte sie jemanden an ihrer Seite der sich mit diesem Essen auskannte und sie beraten konnte. „Ich deute das mal als `ja`“, Sasuke umschloss ihre Hand um seiner und hob seinen Kopf. Er würde diesen Abend hier genießen, egal welcher Schleimbeutel sich zu ihnen gesellen würde, mit Sakuras Anwesenheit stieg seine Stimmung und auf eine Senkung war vorerst nicht zu hoffen. ~*~ Shino knallte auf den harten kalten Boden auf. Sein Kopf schmerzte und ein dumpfes Geräusch rauschte durch sein Gehirn. Der Boden unter ihm bebte, nur langsam und zögerlich konnte er seine Augen öffnen. Auf dem ersten Blick war seine Sicht verschwommen, doch je länger er ruhig liegen blieb umso klarer wurde sie. Nach Minuten der Stille halten laute Schritte durch den fensterlosen Raum. Der Agent versuchte ruhig zu atmen und bemerkte dabei das Blut, das sich auf den schmutzigen Boden verteilte. Seine Lunge schmerzte bei jeder Bewegung, ebenso seine Rippen. Die Schläge von dem Henker waren nicht gerade harmlos gewesen zumal sie einiges an Werkzeug gebraucht hatten. Besonders schlimm war die Eisenstange gewesen. Immer wieder hatte ein Schlag dem Nächsten gefolgt. „Sieht schlecht aus für unseren ach so tollen FBI-Fritzen.“, eine gehässige Stimme hallte durch den Raum und Shino versuchte keuchend sich aufzurichten, was ihm nur bis zur Hälfte gelang. Die schmerzenden Glieder hielten ihn davon ab sich frei zu bewegen. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals und seit über einer Stunde lebte er mit der Gewissheit hier nicht mehr heraus zu kommen. Nur ein Wunder konnte ihn noch retten und daran glaubte er nicht. Wunder waren etwas für Träumer und er war Realist. Shikamaru beugte sich zu ihm herunter und spuckte ihm ins Gesicht. „Ich liebe es, wenn ihr wimmernd am Boden liegt. Eure Sorte hätte schon während der Ausbildung lernen müssen zu Kreuze zu kriechen.“, er drehte sich zu seinem Kollegen und wollte wissen. „Und? Was machen wir jetzt mit dem?“ Gaara der an der Tür lehnte dachte nach, schließlich: „Weißt du ich habe da letztens ein total interessantes Buch gelesen. In manchen Regionen Afrikas bestraft man Verräter oder Eindringlinge auf einer recht interessanten Weise.“ Shikamaru erhob sich. „Ich bin ganz Ohr.“, der Rothaarige stieß sich von der Tür ab und ging auf seinen Kollegen zu. Sein Gesichtsausdruck glich dem eines Wahnsinnigen. „Solche Menschen hängt man auf, an der eigenen Haut.“ Shino riss die Augen auf, sein ganzer Körper versteifte sich. Doch noch war der Henker noch nicht fertig mit seiner Ausführung. „Meistens an einem Baum oder so und dort bleiben sie oft Tage lang hängen. Wenn sie schreien, so erzählte man sich, dann würde das Böse aus ihnen herausfahren.“ Shikamaru legte den Kopf schief, ja das Ganze gefiel ihm. Sehr gut sogar. Die beiden Männer sahen auf ihr Opfer herab, nur mit sehr viel Mühe schaffte Shino es das Zittern seiner Hände zu unterdrücken, nämlich indem er seine Hände zu Fäusten ballte. Er würde keine Angst zeigen. Diese Genugtuung würde er ihnen nicht geben. „Hol die Harken.“, sprach Gaara kurz angebunden und Shikamaru grinste. „Wir hängen ihn hier auf, mal sehen wie lange er aushält.“, der Schwarzhaarige verließ den Raum und knallte die Tür hinter sich. Gaara bückte sich und zündete sich eine Zigarette an. „Clever von dir dieses Wunderstück zu erfinden.“, er hielt den kleinen UC-PC in der rechten Hand. „Doch dumm von dir ausgerechnet heute hier einzudringen.“ Shino gab keine Antwort, sondern starrte sein Gegenüber nur finster an, doch das schien ihn nicht im Geringsten etwas auszumachen. „Wenn ich du gewesen wäre, dann hätte ich zumindestens Verstärkung mitgenommen, aber zum Glück seid ihr FBI-Heinis zu stolz für eine faire Zusammenarbeit. Ich wette mit dir, dass deine Kollegen noch nicht einmal wissen, dass du dich hier befindest.“ Dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, hatte Shino selbst im Anblick des Todes niemals zugegeben. Doch nun schellte er sich einen Idioten. Er war wahrlich ein Narr gewesen. Mindestens Kiba hätte er stecken müssen, was er vorhatte, doch sein Eigensinn war größer gewesen als seine Vernunft. Die Eisentür glitt erneut auf und Shikamaru trat ein, in den Händen hielt er ein Seil und zwei große Harken. „Ein Glück das wir einen sturzbesoffenen Hausmeister haben.“ Gaara lachte und zog Shino mit Leichtigkeit am Kragen des T-Shirts hoch, mit voller Wucht wurde dieser an die Wand gedrückt und das Shirt bis zu seinem Bauch in zwei gerissen. Heftig atmen und vor Schmerzen stöhnend kniff Shino die Augen zusammen. Shikamaru trat näher. „Und wo hat man die Harken rein gesteckt?“ „Im Brustkorbbereich.“, informierte Gaara und die beiden Männer hielten jeweils einen Arm des Mannes fest, um seine Beine machten sie sich keinerlei Sorgen mehr, denn diese waren mittlerweile so zertrümmert, dass er kaum noch in der Lagen sein durfte sie zu bewegen. Shikamaru besah sich den Hacken in seiner rechten Hand und er gestand: „Hübsche Art zu Tode zu kommen, oder? Zumindest ein wenig ehrenvoll. Mit deinem Vorgänger sind wir anders umgegangen.“ „Weniger freundlich.“, stimmte Gaara zu und beugte sich zu Shino, dann flüsterte er diesem ins Ohr. „Wir haben ihn sich selbst in die Luft jagen lassen. Du weißt schon, in einem schön abgelegenen Waldstück.“ Ein kalter Schauer lief dem FBI-Agenten über den Rücken, seine Augen starrten an die Decke, das künstliche Licht brannte und doch war es für ihn etwas Tröstliches. Noch während er sich auf das Licht konzentrierte spürte er einen grausamen Schmerz, stur biss er sich auf sie Unterlippe und kniff die Augen zusammen. Er würde nicht schreien, egal ob sie ihm die Gliedermaßen einzeln abhacken würden oder ihn bei lebendigen Leib in Brand setzten würden. Das letzte was er wollte war ihnen den Triumph zu gönnen, dass sie ihn gebrochen hatten. Noch während die beiden Henker mit aller Kraft die sie aufbringen konnten, die Harken in seine nackte Brust rammten verschwamm sein Blickfeld und mit einmal wurde alles um ihn herum hell. Kälte kroch an seinem Körper hoch. Die zwei Männer lachten hämisch und es hörte sich in Shinos Ohren so an wie die Glocken zu seinem Todesurteil, dann spürte er nur noch einen schmerzhaften Ruck ehe sein Bewusstsein schwinden ging. Leicht bewegten sich seine Lippen und er wollte die Hand heben. Alles so hell… Kalt… Laut… Er sah ein Gesicht vor sich, jenes was ihn seit langen jede Nacht in seinen Träumen besuchte. Seine geliebte Kintaly… ihre Haut erstrahlte in einem weiß, dass es ihn blendete und doch konnte er deutlich erkennen das sie scheu und schüchtern lächelte. Sein Herz verkrampfte sich und er spürte das deutliche Pochen in seiner Brust. Es verlangsamte sich und je weniger er es vernahm, desto wärmer wurde ihm. Doch das interessierte ihn nicht, mehr noch starrten seine Augen halb geöffnet, unaufhörlich auf diese wunderschöne Frau vor sich. Sie reichte ihm eine von ihren zarten Händen. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr über die Schultern und mit einem mal war sie ihm so nahe, dass er das Gefühl hatte ihren himmlischen Duft von Maiglöckchen einzuatmen. Shino sah wie sie ihren Mund bewegte und ihm etwas zu sagen versuchte. Doch noch drang kein Wort davon zu seinen Ohren. Leise flüsternd wollte der Schwarzhaarige ihr antworten, doch das einzige was über seine trockenen Lippen kam war: „K-Kin… i-ich…komme… z-zu… d… d-di-!“ Sein letztes Wort verstummte, seine Augen wurden glasig, wie von selbst zogen sich seine Mundwinkel nach oben. Es war vorbei, endlich war er bei ihr. ~*~ Sakura sah von dem gigantischen Balkon direkt in den beleuchteten Garten. Noch nie hatte sie solch ein schönes Haus gesehen. Es lag einsam und verlassen mitten in Los Angeles. Die Mauern, die das Grundstück kennzeichneten waren so weit entfernt, dass sie selbst bei Tageslicht durch den dichten Wald nicht zu sehen waren. Die junge Frau ließ ihre Hand am Gelände des Balkons entlang gleiten und schritt zu der riesigen Treppe zu ihrer rechten Seite. Am anderen Ende wartete bereits Sasuke auf sie und öffnete eine Flasche Sekt. Dann trat er an einen weißen Tisch und goss den Inhalt in zwei hübsche Gläser. Sakura kam zu ihm und mit einer Geste leuchtete der Pool hell auf und das Wasser schoss aus einer großen Wand, sodass sie das Gefühl bekam, einen Wasserfall mitten im Garten vor zu finden. „Schönes Haus, ehrlich. Wie hast du es bekommen?“ „Kontakte.“, erklärte Sasuke kurz angebunden und reichte ihr das Glas. Sie nahm einem kleinen Schluck, dabei fiel ihr Blick auf den achteckigen Pool. Innerlich bebte sie, denn seit er sie ersteigert hatte war ihr bewusst, was gleich auf sie zu kommen würde, wenn er ihr näher kam. Sakura versuchte ruhig zu bleiben und all ihre Möglichkeiten noch einmal abzuschätzen. Ein Klavier gab es hier nicht, denn danach hatte sie bereits Ausschau gehalten und er hatte Wort gehalten, nicht eins war in der Nähe, obwohl das Haus so riesig war. Die junge Frau hatte bereits nach einem anderen Ablenkungsmanöver gesucht, doch sie glaubte kaum, dass er sich in ein Gespräch über Kunst verwickeln ließe. Dies würde er gewiss sofort durchschauen und Augenblicklich zu Angriff rüber gehen. Natürlich hatte sie es auch schon in Betracht gezogen ihm zu sagen, dass sie noch nicht bereit dazu war, aber wenn sie ganz ehrlich war, wer würde ihr das noch abkaufen? Er würde nur misstrauisch werden und das wollte sie in keinem Falle. Sakura umklammerte das Glas mit beiden Händen, dabei sah sie erneut auf den Pool und in ihrem Kopf knipste augenblicklich jemand ein Licht an. Wer hatte denn gesagt, dass er zum Angriff rüber gehen musste, wenn sie ihr Schicksal auch selbst in die Hände nehmen konnte. Der Haruno war bewusst, dass diese Aktion ihr nun all den Mut abverlangen würde den sie aufbringen konnte, doch es war immer noch besser als wie ein Häschen auf die Schlange zu warten. Ihr Herz schlug schneller und sie bemerkte, dass die Unruhe in ihr stieg. Möglichst gelassen stellte sie das Glas auf den Tisch ab und ging Richtung Pool. Als sie weiches Gras unter sich hatte, schlüpfte sie aus ihren Sandalen und ihre nackten Füße berührten das Gras. Sakura sah kurz über ihre Schulter und bemerkte das Sasuke sie verwirrt ansah. Noch wusste er nicht was sie vorhatte. Sie war noch nicht einmal selbst sicher, ob sie das hier auch wirklich tun wollte, doch der Mut siegte. „Was ist los, Sasuke? Auf einmal so still.“, ihre Stimme war belustig und ohne eine Antwort abzuwarten fuhren ihre Hände zu dem Verschluss am Rücken ihres Kleides. Langsam, fast in Zeitlupe öffnete sie ihn. Sie spürte seinen überraschten Blick im Nacken und musste lächeln. Für sie war es immer der schönste Augenblick, wenn sie zusammen war und sie ihn mit irgendeiner Geste überrumpelte konnte oder gar sprachlos machte. Das rote sündenhafte Kleid rutschte von ihrem Körper und landete auf der Wiese. Leichtfüßig stieg Sakura darüber und trat ein paar weitere Schritte Richtung Pool. Mittlerweile war das schwarze Spitzenbesetzte Korsett zum Vorschein gekommen. Innerlich schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel und bedankte sich im Stillen bei der Verkäuferin, dass diese sie so gut beraten hatte. Sakura schluckte hart, ihre Hände fühlten sich merkwürdig kalt an, aber dennoch sicher an als sie auch dieses Mal zu ihrem Rücken fuhren die Bänder lösten. Dieses Mal war es um einiges schwieriger als sich aus einem Kleid zu pellen, doch Sakura war geschickt genug um auch dieses Hindernis zu überwinden. Die Haruno schielte lächelnd über ihre Schulter und versuchte Selbstsicherer zu klingen als sie eigentlich war. „Willst du mir nicht ein wenig Gesellschaft leisten?“, das Korsett landete ebenfalls im Gras und Sasuke bekam einen herrlichen Blick auf ihren nackten Rücken. Als ihre Füße am Beckenrand standen wurde Sakura klar, dass wenn sie schon so weit gegangen war auch den letzten Schritt tun musste. Ihre Finger berührten den schwarzen Slip und zogen ihn langsam, fast schon herausfordernd nach unten. Schließlich stand sie vollkommen unbedeckt vor ihm, doch leider hatte er nur eine Sicht auf ihren Körper von hinten. Sakura hörte wie Sasuke sein Glas nun ebenfalls auf den Tisch stellte und einige Schritte auf sie zukam. Doch noch bevor er sie erreichte lächelte sie zufrieden und machte einen Köpper ins kalte Wasser. Das kühle Nass tat ihr gut und kribbelte auf ihrer Haut, mit den Fingerkuppeln berührte sie den Boden des Pools und öffnete die Augen. Es war ein herrliches Gefühl mitten in der Nacht ein Bad zu nehmen. Noch nie hatte sie sich so etwas getraut, doch heute war es der einzige Weg die Oberhand zu behalten, auch wenn es für ihn vielleicht nicht so aussah. Sakura schwamm energisch bis zum anderen Ende des Beckens, erst als sie am Wasserfall wieder auftauchte schloss sie kurz die Augen um das kalte Wasser eines Strahls auf sich herab prasseln zu lassen. Ihre Hände schoben das wieder glatte Schulternlange Haar nach hinten und sie tauchte erneut unter. Als sie hinter dem Wasserfall angekommen war bemerkte sie verwundert, dass es hier hinter Stufen gab. Wahrscheinlich führten diese ins Innere des Hauses. Gerade als sie sich von der Felsenwand abstoßen wollte um die Endeckung zu erweitern spürte sie zwei kalte Hände auf ihren nackten Bauch. Sofort versteifte sich ihr ganzer Körper und sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr. Sakura berührte mit ihren Rücken seinen warmen Oberkörper und ihr wurde klar, dass sie sich noch nie so nahe gewesen waren wie jetzt. Sanft küsste er ihren Hals, seine Hände wanderten höher und umschlossen ihre Brüste. Zärtlich strichen seine Daumen über ihre harten Spitzen. Sie atmete schwer und drehte sich langsam zu ihm um. Sakura sah ihm in die Augen und erkannte, dass sie vor Vorfreude leuchteten. Nun konnte sie ihn nicht mehr aufhalten, doch die Frage war, wollte sie das überhaupt? Ihre Haut kribbelte, ihr ganzer Körper schrie nach ihm. Viel zu lange war sie in seiner Nähe gewesen ohne, dass etwas passiert war. Und genau das war der springende Punkt. Er faszinierte sie. Doch es war nicht nur das, was sie in seinen Bann zog. Sakura war in den letzten Wochen selbst klar geworden, dass sie sich seinem Wesen nicht entziehen konnte. Egal was er tat, es berührte sie. Jede Geste und jedes Wort. Zu Beginn hatte sie geglaubt ihr Herz würde nur in seiner Gegenwart so schnell schlagen, weil sie Angst vor ihm hatte, doch als sich seine kalten weichen Lippen auf ihre legten und sie nach allen Regeln der Kunst verführten, wurde ihr bewusst, dass ihr Herz wegen eines anderen Grundes so schnell schlug. Ihr lag etwas an ihm. Ob es jetzt Interesse, Faszination oder gar wirklich Verlangen war, sie wusste es nicht. Nur eins rauschte immer wieder durch ihren Kopf. Sie verlor die Kontrolle über sich. Und genau das würde ihr eines Tages teuer zu stehen kommen. Doch im Moment wollte sie nicht darüber nachdenken und warf den Kopf nach Hinten. Seine Hände fuhren geübt über ihren Körper und sie seufzte. Alles, was er mit ihr tat, fühlte sich richtig an. Jede Berührung, jeder Kuss und jede Liebkosung. „Ich kann es immer noch nicht fassen.“, flüsterte Sasuke leise als er sich kurz von ihr löste. „Du hast es tatsächlich geschafft mich ganze zweieinhalb Monate hinzuhalten.“ Sakura lächelte und griff ins sein schwarzes Haar, blaue Augen sahen in ihre. Zärtlich verschmolzen ihre Lippen erneut miteinander und die Zeit schien stehen zu bleiben. Alles was zählte waren sie beide und der jetzige Moment. ~*~ Der Wind heulte über die Felder und das Mondlicht zeichnete die Konturen der Bäume nach. Naruto sah in den Himmel, kein Stern war weit und breit zu sehen, obwohl es eine wolkenlose Nacht war. Ein leiser Seufzer entwich seiner Kehle und er sah nach rechts. Der Blonde lächelte, denn neben ihn hatte eine schwarzhaarige Frau ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und sah schweigend mit ihm in die Ferne. Ihre Hände waren miteinander verhakt und symbolisierten somit, dass sie zusammen gehörten. Naruto atmete ihren Duft ein und schloss kurz die Augen. „Warum bist du heute so still?“, ihre ruhige leise Stimme ließ ihn aufschrecken und sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. Manchmal schätze er ihr Feingefühl für Probleme, doch wenn er nicht darüber reden wollte, fiel es ihm schwer nicht fuchsig zu werden. Er wollte nicht unfair sein, schließlich erzählte sie ihm auch, wenn sie sich geärgert hatte und dass sie deutlich verstimmt war. „Gaara und Shika haben einen FBI-Fritzen an meinem Schreibtisch aufgegabelt. Sie waren ziemlich entsetzt darüber, dass es jemand so weit vor geschafft hat, ohne das sie etwas davon bemerkt haben.“ Hinata schwieg, sie wusste was es bedeuten würde, wenn Sasuke spitz kriegen sollte, dass sie ein paar Minuten unachtsam gewesen waren. Er war ein Perfektionist und das Versagen bedeutete für ihn Vertrauensbruch. Und diesen musste man teuer bezahlen. „Morgen früh werden sich unsere Freunde ihr Geschenk abholen können. Die beiden haben sich sogar richtig Mühe gegeben es hübsch zu verpacken.“ Hinata erschauderte. Sie hasste es wenn er so abfällig redete, doch mittlerweile war sie es Leid ihn ständig darauf hinzuweisen und hatte sich vorgenommen sich an seine Art und Weise sich auszudrücken zu gewöhnen. „Aber der Grund, warum ich schlechte Laune habe ist ein anderer. Die Genialität mit der der FBI-Agent in die Firma vorgedrungen war, ist beängstigend. Zum Glück hatte er keinen Komplizen, aber alleine die Vorstellung lässt mir den Schweiß von der Stirn pellen.“ Die junge Hyuuga verstand, denn in der Tat, das FBI wurde von Monat zu Monat cleverer. Nicht, dass sie die Fähigkeiten des Uchihas unterschätzte, aber es zeigte, dass ihre Gegner nicht schliefen und fleißig ihre Hausaufgaben machten. „Hast du vor mit Sasuke darüber zu reden?“ Naruto nickte, dabei sah er allerdings nicht besonders glücklich aus. „Ich muss. Wir müssen nun genau überlegen, wie wir dealen und unsere Ware beschaffen. Nicht, dass wir noch direkt ins Messer laufen.“ Alleine bei der Vorstellung musste Hinata lachen und er sah sie überrascht an. „Hör mal, du glaubst doch nicht im Ernst, dass euch jemals jemand das Handwerk legen wird?“, sie strich sich eine lange Haarsträhne hinter das Ohr und erklärte: „Sasuke wird schon wissen, warum er seine drei Henker sorgfältig auswählt und jeden und alles doppelt und dreifach überprüfen lässt, ehe er sich auf ein Geschäft einlässt. Außerdem gibt er nach außen hin den perfekten Geschäftsmann ab.“ Die Zuversicht seiner Freundin färbte auf Naruto ab und er spürte, wie ihm leichter ums Herz wurde. „Richtig.“ Hinata zögerte bevor sie schließlich ihre brennende Frage aussprach: „Denkst du manchmal daran vielleicht nicht doch irgendwann einmal auszusteigen?“ Ihr plötzlicher Themenwechsel irritierte Naruto, doch er wollte auf ihre Frage berechtigt eingehen, also dachte er gründlich nach bevor er antwortete. Eine Weile saßen sie schweigend auf der Hollywoodschaukel nebeneinander und wippten im gleichmäßigen Takt. „Nein, niemals.“, Hinata seufzte tief, doch er lächelte und gestand. „Es liegt nicht nur daran, dass Sasuke und ich recht gute Kumpels sind, wenn du dich das fragst. Eher ist es sein Versprechen, was mich ein wenig abschreckt. Diene ein Leben lang oder dir droht der Tod. Ist man ihm ein treuer Gefolgsmann wird er dich belohnen, hintergehst du ihn, wird er dich dementsprechend bestrafen. Weißt du Hinata, ich war schon zu oft der Henker, als dass ich selbst Opfer werden möchte.“ Sie löste sich ein wenig von ihm und zog in Erwähnung: „Und was wenn dich die Polizei irgendwann einmal schnappt?“ „Dann haut Sasuke mich dort wieder raus. Das war der andere Teil seines Versprechens. Sollten wir jemals Schwierigkeiten bekommen, so können wir uns auf ihn verlassen. So, wie er sich auf uns.“, Hinata sah ihn erstaunt an und Naruto verriet: „Dass ist sein Erfolgsrezept, damit gewinnt er seine Spitzel, Boten und Dealer.“ Die Hyuuga war sich immer bewusst, dass der Geschäftspartner ihres Cousins mit allen Wassern gewaschen war, aber seine eigentlichen Ziele, Absichten oder gar seine Strategien konnte sie nie voraussehen. Der Blonde zog sie zurück in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem herrlichen langen schwarzen Haar. Er ahnte, was sie sich fragte, nämlich wie ihre gemeinsame Zukunft wohl aussehen mochte, wenn sie so weiter machen würden. Einfach war es für beide nie gewesen und leichter sah die Zukunft bestimmt nicht aus, dennoch hoffte Naruto das er irgendwann einmal ein ruhiges und zufriedenes Leben haben würde. Hinata schloss die Augen, sie wusste an was ihr Freund gerade dachte. Sie kannte den Fluch seiner Familie, vor dem er davon rannte. Alle Uzumakis waren auf irgendeiner Weise erfolgreich, verdienten Geld, dass sie es kaum mehr zählen konnten und arbeiteten 20 Stunden am Tag. Doch eines waren sie alle nicht. Glücklich. Man konnte Naruto mit nichts locken, außer mit Zufriedenheit und die Wärme eines glücklichen Zuhauses. Genau das wollte sie ihm eines Tages bieten können, doch im Moment war daran nicht zu denken. ~*~ Das Feuer im Kamin knisterte unaufhörlich vor sich hin, dabei warf es lange Schatten an die hellen Wände des Wohnzimmers. Draußen klopfte der Regen gegen die Scheiben und spielte eine sanfte Melodie. Sasuke saß aufrecht auf dem weißen Teppich, hinter ihm befanden sich Sessel und eine große Couch, doch diesen schenkte er in diesem Augenblick keine Beachtung. Er trug seine schwarze Anzugshose, während das weiße Hemd draußen im Wind an einem Stuhl klebte. In seiner rechten Hand hielt er ein Weinglas und nippte gelegentlich daran. Eines seiner Beine war angewinkelt, während das andere aufgestellt war. Schon seit über einer Stunde verharrte er in dieser Position, doch es war ihm egal. Noch vor einiger Zeit war sein Innerstes aufgewühlt und Ruhelos gewesen. Noch nie hatte er so lange auf eine Frau warten müssen. Immer wieder hatte sie seine Geduld auf die Probe gestellt und langsam war bei ihm die Frage aufgekommen ob sich das lange Warten eigentlich lohnte oder ob nicht vielleicht ein bestimmter Grund hinter Sakuras Handeln gesteckt hatte. Doch heute hatte sie all seine Zweifel mit einer simplen, beinahe schon primitiven Verführung zunichte gemacht. Wie ein Tier war er über sie hergefallen, doch sie schien es genossen zu haben, denn sonst hätte sie versucht ihn ein wenig zu zähmen. Sasuke lächelte und gestand sich ein, dass Sex im Wasser durchaus etwas Aufregendes an sich hatte. Vor allem dann, wenn das Wasser kalt wie Eis war und der Körper einer schönen Frau brannte wie Feuer. Der Uchiha sah ins Feuer, seine Augen waren so wachsam wie eh und je. Er lauschte dem gleichmäßigen Atem der Frau neben sich. Leise drehte er sich zu ihr. Seine Finger spielten mit einer von ihren vielen Haarsträhnen. Sie war so anders… Etwas besonders… Außergewöhnlich… Sein Blick glitt über ihren Körper, ihren wohlgeformten Kurven und ihrer weichen Haut, die nun von einer großen weißen Decke verdeckt wurden. Das Feuer im Kamin wurde kleiner und würde bald ganz erloschen. Er legte seinen Arm um ihren Oberkörper und den anderen unter ihre Beine. Vorsichtig hob er sie hoch und schritt mit ihr durch das Wohnzimmer. Sakura schien fest zu schlafen und er fragte sich, ob ihr heutiger Tag so stressig gewesen war, dass sie wie in Trance schlief. Er trug sie ins Schlafzimmer und legte sie auf eine unberührte Seite. Sofort drehte Sakura sich nach rechts und drückte ihren Kopf ins Kissen. Sasuke griff nach der hellblauen Decke und deckte sie zu, dann trat er an das gigantische Fenster, von wo aus er einen gigantischen Wald mit Feldern überblicken konnte. Mit den Rücken lehnte er an der Scheibe und sah auf die schlafende Frau in seinem Bett. In seinem Kopf reifte ein Plan. Er war verrückt nach ihr. Das stand außer Frage. Wenn sie ging, zählte er die Stunden, bis sie sich wieder trafen und wenn sie bei ihm war, hoffte er, dass die Zeit einfach stehen blieb. Sasuke verspürte ein anderes Gefühl bei ihr als damals bei Grace. Sie waren zwar miteinander verlobt gewesen, doch das einzige was er für sie empfunden hatte war Verlangen nach ihrem Körper. Einen Körper, den er jeder Zeit wieder haben konnte, weshalb er ihren Tod auch nicht weiter tragisch genommen hatte. Was er brauchte war eine Frau, auf die er sich verlassen konnte, die mit ihm, sein Doppelleben lebte ohne irgendetwas zu ahnen. Jemand, der es wert war, dass er seine Zeit für sie aufbrachte. Sasuke strich sich durch die Haare, seit Jahren war er auf der Suche nach einer besonderen Frau gewesen und nun war er sich sicher, sie endlich gefunden zu haben. Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass sie an seiner Seite blieb. Sasuke stieß sich von der Fensterscheibe ab und trat zu ihr ans Bett. Sakura würde ihn nicht verlassen, solange sie nicht ahnte wessen Kreisen er angehörte. Sie würde alleine ihm gehören und damit ihr Lachen, ihr Herz und ihr Körper, einfach ihr ganzes Wesen. Fremde Männer würden es noch nicht einmal wagen sie auch nur einmal falsch anzusehen. Ein zynisches Grinsen schlich über sein Gesicht, seine Augen wurden dunkel und mit einem Mal war das Menschliche aus seinem Wesen verschwunden. Ihm war so gerade eine geniale Idee gekommen, wie er sie zu seinem Besitzt machen konnte, ohne dass sie es merken würde. Ihr Leben lang würde sie ihm gehören… Jeder Zentimeter ihres Körpers… Jeder Blick… Jedes Lachen… Jede Geste… Er würde ihr Leben sein. ~*~ Müde gähnte Kiba, als er nach fast über vier Stunden von seinem PC aufsah. Neben ihm stapelten sich Red Bull Dosen und Pizzaschachteln. Im Hauptquartier war bis jetzt noch kaum Verkehr und die Meisten begannen erst um halb acht mit ihrer Schicht. Manchmal waren Gleitzeiten eine regelrechte Erlösung, worüber er sich früher noch aufgeregt hatte. Jetzt sehnte er sich danach. Dieser Fall hatte nur zwei Vorteilen gegenüber den seiner Kollegen. Erstens man wurde bei weiten besser bezahlt, doch was nutzte einem das viele Geld wenn man nicht dazu kam es auszugeben. Zweitens, wenn er diesen Fall wirklich zum Erfolg führen würde, dann stieg sein Ansehen ebenso wie er ein paar Ränge rauf klettern würde. Doch das große Risiko dabei war, es nicht mehr zu erleben oder sein Leben lang einem Traum hinterher zu hinken. Das Telefon klingelte und er erhob sich schwerfällig. Stolpernd humpelte er zum Tisch und nahm das schnurrlose Telefon in die Hand. „Ja?“ »Morgen, Inuzuka. «, Bereits beim dritten Buchstaben hatte der junge Mann erkannt, wessen brummige Stimme ihm da entgegen hallte. Innerlich schlug er die Hände über den Kopf zusammen, wenn Ibiki anrief gab es A) Stress mit ihm, B) schlechte Nachrichten oder C) noch mehr Arbeit. Auf alle drei Punkte konnte er an diesem morgen gut und gerne verzichten. „Guten Morgen. Was ist der Grund für diesen frühen Anruf?“ »Ist Markler zu sprechen? « Kiba sah sich wie ein Anfänger um und gähnte schließlich in den Hörer: „Äh… nein. Wie es aussieht, geht es ihm nicht gut, denn er ist gestern Abend bereits früher gegangen.“ Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille und mit einem Mal wurde Kiba klar, dass es so gar nicht der Art seines Kollegen entsprach. Seine Hand mit dem Hörer verkrampfte sich. Ibiki räusperte sich und gestand: „Er hat sich seit knapp neuneinhalb Stunden nicht gemeldet, normalerweise ist er ein Workaholic, der mit sechs Stunden Schlaf selbst bei Krankheit bedient ist und sich mindestens einmal die Nacht meldet, besonders seit dem kleinen Zwischenfall mit seiner Verlobten.“ Kiba wurde hellhörig und ließ sich den Fall von seinem Vorgesetzten in alle Einzelheit schildern. Nach fast über 10 Minuten endete Ibiki. »Eine Zeit lang glaubten viele Ermittler, dass die freien Täter es in Wirklichkeit auf ihn abgesehen hätten, da er einige Wochen zuvor eine große Blütenschmiererei aufgedeckt hatte. Doch nach einiger Zeit klang der Verdacht wieder ab. Aber sicher war sicher und wir verlangten, dass er sich regelmäßig meldet. « Wie von selbst sah Kiba auf die Uhr an der Wand. Er wusste nicht warum, aber mit einem mal wurde ihm unheimlich zumute. Sein sonst so pflichtbewusster Kollege währe schon längst im Büro gewesen. Erst recht, wenn er am Abend der erste gewesen war, der sich auf dem Heimweg gemacht hatte. Kiba verabschiedete sich und versprach sich zu melden, sobald er etwas von Shino hören würde. Der junge Mann legte auf und schritt einige Minuten lang unruhig im Büro auf und ab. Krampfhaft versuchte er sich an gestern Abend zu erinnern. An irgendetwas, was er gesagt hatteund wie er sich verhalten hatte. Er hatte etwas nachgeschlagen und schließlich zielstrebig das Büro verlassen. Doch was war es, was ihn so aufgescheucht hatte. Kiba lehnte mit dem Kopf an der Wand und kniff die Augen zusammen. „Verdammt! Was hast du Idiot gestern gesagt?!“, das Problem war, wenn man viel quasselte, war man nicht besonders aufmerksam, was für einen Müll man von sich gab. Kiba seufzte tief und nahm erneut das Telefon zur Hand. Er würde es erst einmal mit allen möglichen Telefonnummern versuchen, die Shino ihnen einst gegeben hatte, wenn sie einmal Probleme damit haben würden ihn zu erreichen. Irgendwo würde er sich bestimmt rum treiben. Der FBI-Agent hegte keinerlei Zweifel daran, dass es für alles eine vernünftige Erklärung gab. Und genau diese würde er finden müssen. Das zwar nicht seine große Stärke, aber er war noch nicht verzweifelt genug, um vor Ino einen auf hilflos zu machen. ~*~ Das Klingeln seines Handys hatte Sasuke auf den Schlaf gerissen. Im ersten Moment war er irritiert darüber gewesen, eine junge Frau neben sich im Bett zu haben, doch dann hatte er schnell genug begriffen und das störende Gerät gesucht. Kaum, dass er sein Handy zur Hand gehabt hatte, warf er auch schon einen schnellen Blick auf Sakura, doch sie schlief zufrieden weiter. In schnellen Schritten verließ er sein Schlafzimmer und trat in den Flur. „Morgen Shikamaru, was gibt es so Wichtiges, dass du mir meinen Schlaf raubst?“, die Stimme des Uchihas war klang sichtlich verstimmt und er strich sich durch die Haare als er die Stufen zur Küche runter ging. Am anderen Ende der Leitung versuchte einer seiner Henker möglichst ruhig und sachlich von einem kleinen Zwischenfall zu berichten. Als er geendet hatte, standen bereits zwei dampfende Tassen Kaffe vor Sasuke und er stöhnte. „FBI? Was wollten sie denn dieses Mal? Reicht es nicht, dass sie ihre Nase in die Angelegenheiten von Konan stecken und die Frau ist sowieso einiges gewitzter als ich.“, der einzige Unterschied zwischen ihnen war, dass Konan in der Politik gekonnt die Fäden zog, um ihren Willen durchzusetzen. Ihr eigentliches Ziel war, ein Amerika aufzubauen, was `sie` ohne Machteinschränkung regieren konnte, doch der Weg dahin war weit. Shikamaru erzählte etwas und sparte dabei nicht an wichtigen Einzelheiten. Der Uchiha hörte aufmerksam zu und seine Mine entspannte sich wieder ein wenig. Die Tatsache, dass der FBI-Fritz alleine und ohne jegliche Unterstützung in sein Revier vorgedrungen war, besänftigte ihn. Er hatte irgendwie schon immer gewusst, dass man mit dieser Meute nicht zusammen arbeiten konnte. Schließlich wollte jeder für sich das größte Stückchen Kuchen. „Und was habt ihr gemacht, nachdem er euch einen Strich durch die Rechnung gemacht hat?“ Einen Moment lang blieb Sasukes Gesicht stehen, dann brach er in lautes Gelächter aus. Das klang ganz nach seinem kleinen Henker. Manchmal fragte er sich echt, ob Gaara wirklich nur die High School hinter sich hatte und nicht noch irgendeinen kurzen Abstecher in GIGERs krankem Hirn gemacht hatte. „Sauber, wir sprechen näher darüber, wenn ich heute Nachmittag ins Büro komme.“, er wollte gerade auflegen, als er die verblüffte Stimme seines Henkers vernahm. Ein zufriedenes Lächeln zitierte seine Lippen und er sprach: „Ganz richtig, heute Nachmittag. Bevor ich komme habe ich noch einen anderen Termin.“, damit legte er das Handy auf den Küchentisch und griff zu dein zwei Tassen mit schwarzen Kaffee. Leise ging er die Treppen wieder hoch und versuchte lautlos die Schlafzimmertür zu öffnen. Sakura schlief noch immer so fest, wie er sie verlassen hatte. Sasuke stellte die Tassen ab und schritt zu den langen Vorhängen. Mit einem Ruck zog er sie auf und hörte ein Stöhnen hinter sich. Müde vergrub die junge Frau ihr Gesicht noch tiefer in den Kissen und zog dabei die Decke über beide Ohren. Der Uchiha musste grinsen und setzte sich auf seine Seite. „Hey, Zeit zum Aufstehen oder willst du den ganzen Tag verschlafen?“ Sakura gab etwas Brummendes von sich ehe sie ein wenig unter der Decke hervor blinzelte. „Gibt es irgendeinen besonderen Grund, warum du versuchst mich aus diesem warmen Bett zu locken?“ Er spielte mit einer langen Haarsträhne und musterte sie. Seine Gefühle waren wieder hinter einer Maske verschwunden und Sakura fragte sich, wo der leidenschaftliche Mann von gestern Nacht gewesen war. Nie konnte sie seine Laune einschätzen, was vielleicht aber auch ganz gut war. Überrascht davon, dass er lächelte, sah sie näher auf. „Ich dachte da an ein prächtiges Frühstück. Nur wir beide.“ Er hob mit der rechten Hand ihr Kinn an und küsste sie. Verwundert über diese kleine Zärtlichkeit starrte sie ihn verschlafen an, was ihn belustigte. „Wenn du keinen Hunger auf Brötchen hast, dann kann ich dir gewiss auch etwas anders bieten.“ Die Haruno zog misstrauisch die Braunen hoch und strich mit einer Hand über seine Wange. „Wie? Hast du etwa gestern nicht dein ganzes Pulver verschossen?“ Verletzt in seinem männlichen Stolz drückte Sasuke sie zurück in die Kissen und beugte sich über sie. „Soll das etwa eine Herausforderung sein?“ Die junge Frau zog ihn an dem schwarzen T-Shirt zu sich runter und sah ihm dabei gut gelaunt in die Augen. Ihr klopfendes Herz ignorierte sie und küsste ihn erneut, doch dieses Mal um einiges länger als zu Beginn. Sasuke ließ sich darauf ein und schob seine Hände unter die weiche Decke. Wenn sie nicht zum Frühstück wollte, dann eben nicht. Er hatte damit keinerlei Probleme, denn wenn er ganz ehrlich war, dann zog er das hier ebenfalls vor. Ihre zarten Hände zerrten an seinem T-Shirt und er löste sich kurz von ihr um es sich vom Kopf zu ziehen, dann setzte sie sich schon aufrecht hin um ihn ebenbürtig zu sein. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, während er sie an der Taille zu sich zog. Der Morgen hatte gut begonnen und er war sich sicher, dass jeder Tag mit Sakura an seiner Seite ein besonderer werden würde. ~*~ Kalte Sonnenstrahlen kamen hinter den Wolken hervor und warfen gleichzeitig Schatten auf. Noch war in der City wenig Betrieb, doch sobald die ersten Geschäfte öffneten, würde sich die große Einkaufsmeile füllen. Einige Arbeiter waren bereits unterwegs, doch die meisten waren in solch einer Hektik, dass sie nur Augen für ihre eigenen Sorgen hatten. Inmitten der City, an einem großen Springbrunnen, wo im Sommer gerne die kleinen Kinder mit ihren Füßen rein gingen, saß ein Mann am Rand und ließ den Kopf hängen. Die drei großen Göttinnen aus Stein hinter ihm, die den Brunnen schmückte und aus dessen Krügen Wasser spritzte, interessierten ihn nicht. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. Um ihn herum ließen sich schwarze Raben nieder. Erst waren es fünf, dann wurden es mehr und mehr. Es war als hätte sie jemand zu ihm gerufen. Der junge Mann gab ein unheimliches Bild von sich, doch es schien bis jetzt niemanden interessiert zu haben. Die schwarze Mütze auf seinem Kopf verbarg seine Haare und der Kragen seiner Jacke war hochgeschlagen. Fast so schien es, als würde der neue angebrochene Tag ihn nichts bedeuten. Etwa 15 Meter von ihm entfernt winkte ihm eine junge blonde Frau zu. Ino war so eben auf dem Weg zur Arbeit, als sie ihren Kollegen bereits von weiten erkannt hatte. Überrascht ihn her anzutreffen winkte sie, doch er gab keinerlei Reaktion von sich. Stutzig geworden näherte sie sich ihm und verscheuchte die ganzen Raben. Mit der Handtasche wedelte sie durch die Luft, was die Viecher in die Flucht trieb. „Manchmal frage ich mich echt, wozu wir einen Stadtrat haben!“, fluchte sie leise und strich sich eine lange blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie jeden Tag war sie gut gekleidet und Undercover jeder Zeit einsatzbereit. Sie wusste zwar, dass sie nicht mehr ausrücken musste, doch nach all den Jahren hatte sie sich daran gewöhnt sich rauszuputzen. Gut gelaunt wendete sie sich wieder ihrem sitzenden Kollegen zu. „Sag mal Shino, solltest du nicht schon längst im Büro sein?“ Er regte sich nicht, weshalb sie ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Hey, ist es dir egal, wenn du Anschiss von Ibiki bekommst? Kiba hat bestimmt die ganze Nacht alleine durchgemacht.“, ihre Stimme war empört, doch eigentlich wusste sie nur zu gut, dass man sich nicht immer die Nächte um die Ohren schlagen konnte. Es nahm einem die Konzentration und die Fähigkeit sein Handeln zu überlegen. Ino runzelte die Stirn und gab ihm einen leichten Stups. „Du, ich rede mit dir! Hättest du vielleicht die Güte mir zu ant-!“, die Worte blieben ihr ihm Hals stecken, denn der Körper ihres Kollegen fiel haltlos zur Seite und sein Kopf schlug dumpf auf den Steinboden auf. Erstarrt sah Ino auf ihn herunter. Ihr ganzer Körper wurde kalt und Augenblicklich stieg Übelkeit in ihr auf. Tote leblose Augen sahen sie an, dass Gesicht war zu einer grausamen Grimasse verzerrt und nahm den Anblick eines Wahnsinnigen an. Blut verteilte sich auf den Boden und Ino drehte sich zum Brunnen um diesen Anblick zu meiden, doch als sie ins Wasser blickte riss sie die Augen auf. Die reine Flüssigkeit hatte sich zum Teil mit Blut vermischt. Eine große Wunde musste sich auf dem Körper ihres Kollegen befinden. Das Blut verteilte sich nun auf den Steinen und machte auch vor ihren Stiefeln keinen Halt. Ino schlug die Hände vor dem Mund und unterdrückte einen schrecklichen Schrei. Ein guter Kaffee muss schwarz wie die Nacht, heiß wie die Liebe und so süß oder bitter wie das Leben sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)