Lebwohl von -Pepsi_auf_Ecstasy- (1. Abschied) ================================================================================ Kapitel 2: Verzweiflung ----------------------- Verzweiflung Ich weiß nicht was ich tun soll... Ich weiß nicht wie ich diese Leere in mir füllen soll. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, will es nicht akzeptieren. Ich will nicht akzeptieren, dass du nicht mehr bei mir bist. Ich kann nicht mehr essen, nicht mehr schlafen und auch nicht mehr richtig denken, außer an dich. An das, was nun verloren ist, an das, was nie mehr sein wird. Ich vermisse dich so sehr, deine Stimme, deine Berührungen, deine Augen, dein Lachen, einfach alles. Wo sind deine warmen Hände? Die Hände, die mir Geborgenheit gaben? Ich will es nicht glauben, will es einfach nicht. Ich will schreien und kann es nicht. Mein Mund ist trocken, meine Augen leer. Ich werde nie wieder glücklich sein können ohne dich. Es ist nun zwei Jahre her, dass ich an deinem Grab war und geweint habe. Ich wollte niemanden sehen und will es auch nicht. Ich weiß sie machen sich Sorgen um mich, aber du bist doch da. Ich bin nicht allein. Du stehst jeden Tag in meinem Zimmer, an meinem Fenster und lächelst mich an, ja du redest sogar mit mir, du siehst so glücklich aus, so wie immer. Doch immer wenn ich zu dir möchte, ruft mich jemand und klopft an die Tür, ich schaue nur zur Tür, antworte aber nicht, will dann wieder zu dir und du bist nicht mehr da. Auch wenn ich dich nicht mehr sehe, ich weiß du bist da. Doch ich bin traurig, traurig, dass du wieder weg bist, ich sehne mich schon nach dem Moment, in dem du wieder da bist, mir zu lächelst und mit mir redest. So wie heute, so wie jetzt, in diesem Moment. Ich erzähle dir wie mein Tag war, was die anderen machen, doch dann wieder ein Klopfen und jemand ruft meinen Namen. Ich antworte nicht, schließe nur die Augen und bereite mich auf den Moment vor, in dem ich zum Fenster schaue und du wieder weg bist. Ich öffne meine Augen und du bist weg. Die Tür öffnet sich und Renji steht in meinem Zimmer, will mit mir reden, er kommt mich jeden Tag besuchen, doch ich drehe mich nicht um, will ihn nicht ansehen. Es ist Qual genug für mich nur seine Stimme zu hören, denn wenn ich die anderen sehe oder höre, muss ich an dich denken und jedes Mal versetzt es mir einen Stich in die Brust. Ein harter Schmerz, aber er ist nicht von Dauer. Mein Magen krampft sich, doch er entspannt sich auch wieder. Renji möchte, dass ich raus komme, raus aus meinem Zimmer, mal wieder unter Leute komme, doch noch immer gebe ich ihm keine Antwort, er wird schon wieder gehen. Doch Renji lässt nicht locker, kommt zu mir, legt mir eine Hand auf die Schulter und sagt mir, dass wir alle dich vermissen. Es ist mir zu viel, ich schlage seine Hand weg, brülle ihn an, er solle mich in ruhe und alleine lassen, werfe ihn raus, setze ihn vor die Tür und schlage sie zu. Ich will es nicht, nicht jedes Mal an dich erinnert werden. Lege mich ins Bett und starre an die Decke, bitte komm doch wieder. Seiichi, ich brauche dich hier. Ich schließe die Augen und träume von dir, doch der Traum ist nicht angenehm und ich wache mitten in der Nacht schweißnass auf, ich setze mich hin und schaue durch mein Zimmer, doch du bist nicht da. Ich habe das Gefühl du wirst nie wieder kommen und mir kommen die Tränen. Ich atme tief durch und gehe ins Bad, um mir das Gesicht zu waschen. Bin wieder in meinem Zimmer, ziehe mir Straßentaugliche Klamotten an und ziehe los. Ich ziehe um die Häuser, um frische Luft zu schnappen und nach zu denken, wann du wieder kommst. Irgendwie finde ich mich an einem Ort wieder, den ich nicht kenne, laute Musik dröhnt aus dem Gebäude, das sich vor mir erstreckt. Ich höre wie eine Menschenmasse brüllt, es hört sich an wie bei einer Prügelei auf dem Schulhof, ich denke mir nicht viel dabei und gehe in das Gebäude. Tatsächlich dort sind so viele Menschen die einem Kampf zu sehen, einen Kampf zwischen zwei Männern, die aufeinander einschlagen. Sie prügeln sich in einer Art Arena, es war mehr ein Gehege wie im Zoo bei Tieren die über Zäune springen können und dessen Gehege im Boden eingelassen ist. An den Wänden laufen Stacheldrahtlinien entlang und der Boden ist gefleckt von altem und frischem Blut. Ich fragte jemanden was hier vor sich geht und er erklärt mir, dass dies eine Kampfarena sei, in der es keine Regeln gibt, außer jemanden zu töten. Man kann Geld machen damit und für manche ist dies eine Befriedigung oder eine Art Selbstbehauptung. Der Kampf ist vorbei, einer der Männer fällt ohnmächtig zu Boden und ein Kampfrichter erklärt den Kampf für beendet. Mich rempelt jemand an, ich drehe mich um und sehe diesen Jemand nur böse an, ein hochgewachsener Mann, ihm gefällt anscheinend mein Gesicht nicht und er fängt einen Streit mit mir an. Ohne dass ich überhaupt richtig reagieren kann, verpasst er mir auch schon den ersten Schlag und es dauert nicht lange bis ich selber unten in der Arena stehe und mich mit diesem Mann prügle. Ich merke schnell, dass ich keine Chance habe und der Typ verprügelt mich, schlägt mich blutig und zwingt mich auf die Knie. Ich weiß nicht mehr wie ich da raus gekommen bin, ich weiß nur noch, dass ich es irgendwie geschafft habe nach Hause zu kommen, mich ins Bett gelegt habe und eingeschlafen bin. Ich schlafe bis Mittags werde jedoch so plötzlich wach, dass ich denke das war nur ein Traum, doch mir schmerzen die Rippen und ich schlendere ins Bad. Mein Gesicht hat Prellungen und meine Unterlippe muss wohl geplatzt sein bei den Schlägen. Ich ziehe mein T-Shirt aus, mein ganzer Rücken tut weh, er ist übersäht mit Blutergüssen. Noch nie in meinem Leben hat mich jemand so zu gerichtet und das lasse ich auch nicht auf mir sitzen. Ich fange wieder an zu trainieren, sogar noch mehr und härter, das lasse ich nun wirklich nicht auf mir sitzen. Es dauert nur ein paar Monate und ich bin fit. Unsere ehemaligen Teammitglieder, haben sich nur noch mehr Sorgen gemacht, doch ich rede nicht mit ihnen, sie geht es nichts an. Endlich ist der Tag gekommen, an dem ich meine Revanche bekommen sollte. Du bist seit Monaten nicht mehr bei mir gewesen, doch irgendwie bemerkte ich das nicht, ich bin so versessen darauf gewesen diesen Typen zu verprügeln. Ich ziehe wieder los, weiß genau wo ich hin will. Doch unsere Freunde folgen mir, sie sorgen sich noch immer, ich habe es nicht bemerkt, sonst hätte ich sie weggeschickt. Ich hatte während meines Trainings immer wieder solche Kämpfe, ich konnte nicht aufhören, es war wie eine Sucht, ich steckte immer wieder Prügel ein und immer wieder hatte ich neue Verletzungen, doch es half mir den Schmerz zu vergessen. Dennoch es ist der Tag an dem ich mich revanchiere. Ich betrete das Gebäude, es ist wie damals als ich auf den Tennisplatz ging, zu einem Match, ich fühle mich da wo ich hingehöre. Zu meinem Glück war der Typ auch da und ich fordere ihn heraus. Es ist nicht einfach und ich merke wie meine Kräfte schwinden und ich drohe die Besinnung zu verlieren, doch dieser Kerl, er macht einen entscheidenden Fehler. Ich liege zu Boden, kann nicht mehr, bin wie gelähmt und will eigentlich nur, dass es vorbei geht doch dann sagt er etwas. „Oh! Guckt euch dieses kleine armselige Würstchen an, meint er hat eine Chance gegen mich. Hör mal Kleiner, langweil mich nicht und geh nach Hause zu deiner verdammten Hure, sie wartete sicherlich schon mit breiten Beinen auf dich, oder ist sie so hässlich, dass du verprügelt werden willst um ihr gerecht zu werden?“ Bei diesen Worten schaltet mein Verstand aus, ich packe ihn mir schlage auf ihn ein, er fällt zu Boden und ich trete nach, gebe ihm keine Chance aufzustehen und prügele immer weiter auf ihn ein, bis sein Gesicht ein einziges Meer aus Blut ist. Der Kampfrichter beendet den Kampf, doch für mich ist er noch lange nicht vorbei. Wären die anderen nicht da gewesen, würde Akaya nicht schreien, ich solle aufhören, oder wäre es das was ich dir zeigen wollte, was aus mir geworden sei?! Ich halte inne, sehe ihn an, er hatte Recht. Ich gehe aus dem Ring, das ist nicht das was ich eigentlich will, das sollte nicht das sein, was aus mir werden soll, doch kann ich nichts dagegen tun, das ist das Einzige, was mir zeigt, dass ich noch am Leben bin. ... Seiichi... Nun stehe ich wieder hier, hier an deinem Grab. Sag mir doch bitte was ich tun soll... Ich schaffe es nicht ohne dich. Komm zurück, sei wieder bei mir und lächle, so wie früher, so glücklich und sorglos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)