Verfeindet von _ayame (Blaise x Hermine) ================================================================================ Kapitel 5: Vertrauen -------------------- http://aya-nini.blog.de/ ----- Zusammen gingen sie durch die verlassenen Gänge des Schlosses. Wer erwartete auch schon mitten in der Nacht Schüler außerhalb des Bettes? Außer Filch, dem Hausmeister und seiner Katze Ms. Norris natürlich! Niemand! Also waren die beiden Siebtklässler alleine, als sie zum Krankenflügel gingen, um der Schulkrankenschwester einen Besuch bezüglich der Platzwunde an Blaise’ Kopf zu erstatten. „Was willst du eigentlich nach dem Schuljahr machen?“, Blaise war es, der die Stille schließlich durchbrach und seine Stimme hallte an den Steinwänden wider und erzeugte ein Echo. Hermine seufzte leise und schaute nicht zu ihm hoch. Stattdessen starrte sie weiter gerade aus in die Schwärze, die vor ihnen war. Das Schloss konnte bei Nacht wirklich unheimlich sein, doch Hermine hatte nie wirklich das Gefühl, dass ihr was passieren konnte in der Schule, weswegen sie auch zu den wenigen Schülern gehörte, die mit nächtlichen Spaziergängen kein Problem hatten. „Das mag vielleicht ein wenig komisch klingen, weil ich das sage, aber ich will ein Jahr lang einfach nur die Welt bereisen. Einfach entdecken, -“, sie sprach leise als sie unterbrochen wurde von dem Slytherin. „…was es in der Welt da draußen noch zu finden gibt.“, vollendete er ihren Satz und schaute auf seine Hand runter, die er kurz knacken ließ. Ja, er verstand was sie meinte und ihm ging es relativ ähnlich. Er wollte sich nach dem Abschluss nicht direkt in die Arbeit stürzen, er wollte wissen, was er in London alles nicht hatte. Vielleicht würde er sogar im Ausland bleiben und dort eine Ausbildung beginnen. Seine Mutter würde ihn zwar umbringen, doch er war volljährig, deswegen konnte er tun und lassen, was ihm passte und nicht ihr. „Ich wollte schon als kleines Kind mal nach Spanien reisen und mir die Kultur dort anschauen und näher kennen lernen. Das Leben muss doch für mehr als nur lernen und arbeiten geschaffen sein.“, sie lächelte leicht und klopfte dann an die Tür des Krankenflügels, den sie erreicht hatten. Schnelle Schritte waren zu hören und eine aufgeschreckte Krankenschwester öffnete die große Holztür und starrte abwechselnd zu den Beiden. „Sagen Sie mir bitte nicht, dass Sie sich duelliert haben!“, meinte sie sofort genervt und ließ beide eintreten. Es musste aber auch wirklich darauf hindeuten, dass es so war, da ein Slytherin eine Platzwunde am Kopf hatte und eine Gryffindor bei ihm war. „Ich kann Sie beruhigen, wir hatten bloß gemeinsames Nachsitzen und ich bin gestolpert und gegen das Geländer des Astronomieturms geknallt. Also hat Hermine keine Schuld dran.“, Blaise’ Stimme war ruhig und man konnte ihm das wirklich abkaufen, da sich kein Gesichtsmuskel auffällig bewegte. Abschätzend schaute die Schulkrankenschwester auf ihn und dann kurz auf Hermine, bis sie verstehend nickte und sich dann zu ihrem Medizinschrank verschwand. Blaise setzte sich mit Hermine zusammen auf eines der weißen Betten und wartete schweigend. Niemand außer den Beiden war zu der Zeit in dem Raum, was fast schon an ein Wunder grenzte. Eine Weile saßen sie da, bis plötzlich Madam Pomfrey wieder kam und sich direkt an die Wunde von Blaise machte. „Mr. Zabini, Sie sind doch sonst nicht so tollpatschig! Dieses Jahr hatte ich noch nicht einmal das Vergnügen Sie hier zu begrüßen.“, redete sie, während sie eine Salbe auf die Wunde schmierte. Blaise machte sich schon auf das Brennen bereit, doch es blieb Merlin sei Dank aus. Keiner der Beiden achtete auf Hermine, die plötzlich an Blaise’ Schulter lehnte. Überrascht drehte sich Blaise zu ihr um, weswegen er ein Schnauben von Madam Pomfrey hörte, weil sie gerade dabei war eine weitere Salbe drauf zu schmieren, und erkannte, dass Hermine eingeschlafen war. Grinsend ließ er sich weiter behandeln und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen, da er sie nicht wecken wollte. Er hatte vollkommen vergessen, dass es mitten in der Nacht war und sie womöglich um diese Uhrzeit entweder schlief oder an ihren Hausaufgaben saß. Die Krankenschwester brauchte nicht sehr lange und Blaise durfte wieder den Krankenflügel verlassen. Behutsam drehte er sich so zur Seite, dass er Hermine nicht weckte und sie hochheben konnte. Wider erwarten, war Hermine sehr leicht, ein wenig zu leicht, wie er fand, doch er machte sich da keine weiteren Gedanken. Immerhin war es Hermines Sache und ihn hatte das nun wirklich nicht zu interessieren. Lautlos verschwand er aus dem Krankenflügel in die finsteren Gänge, geradewegs zum Turm der Löwen. Der Weg dorthin war nun wirklich nicht schwer, der zu den anderen Häusern war definitiv schwieriger zu merken und deswegen dauerte es auch nicht lange und der Slytherin stand vor dem Portrait der fetten Dame, die seelenruhig schlief. „Hermine. Psst.“, sanft ruckelte er an der jüngeren, die sich während des Weges an seine Brust gedrückt hatte. Grummelnd kniff das Mädchen die Augen zusammen und murmelte unverständliche Dinge. „Du musst aufwachen!“, flüsterte er wieder und schaute zu ihr runter. Er konnte wirklich nachvollziehen, dass sie lieber schlafen wollte, doch da er das Passwort zu ihrem Turm nicht hatte, sie nicht einfach hier liegen lassen wollte und sie erstrecht nicht mit zu sich in die Kerker mitnehmen konnte, musste sie leider das Schlafen unterbrechen. „Du verpasst gerade den Unterricht bei Professor Snape.“, versuchte er nochmals und dieses Mal klappte es auch sofort. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und schaute sich geschockt um. „Verdammt! Er zieht Gryffindor noch mehr Punkte ab und ich hab meine Hausaufgaben noch nicht überarbeitet! Die 2 Rollen Aufsatz sind viel zu wenig..“, sie war hellwach und raufte sich die Haare, Blaise nahm sie überhaupt nicht wahr und dieser musste sich ein Lachen verkneifen. „Hermine? Das war ein Scherz, atme!“, meinte er ruhig und sie verharrte augenblicklich in ihrer Position. Es dauerte einige Sekunden und sie atmete tief ein und dann wieder aus. „Schon besser.“, das Grinsen konnte er wirklich nicht verhindern. „Du musst entschuldigen, aber das war lediglich ein Scherz von mir, der dich wecken sollte.“, erklärte er ihr und sie schaute sich langsam um. Bis ihr Blick wieder ihm galt und sie kleinlaut murmelte, dass er sie runterlassen könnte, was er sofort tat. Die fette Dame war mit dem Krach aufgewacht und schaute die beiden Schüler misstrauisch an. „Ms. Granger, was tun Sie denn bitte um diese Zeit außerhalb ihres Schlafsaales? Von Ihnen hätte ich ein wenig mehr Anstand erwartet. Währen Sie vielleicht so freundlich-“, ohne höflich zu sein, unterbrach das Mädchen das Bild indem sie einfach das Passwort nannte und auf ihre Reaktion bei dem Wort wartete. Geschockt starrte die Dame sie an. „Sie nennen das Passwort bei einem Slytherin? Bei einer dieser hinterhältigen Schlangen? Ms Granger! Ich bin bestürzt über solches Verhalten.“, redete sie weiter, worauf Hermine nur die Augen verdrehte. „Ich unterbreche Sie wirklich nur ungern, aber ich möchte in mein Bett!“, schnaubend schwang das Portrait zur Seite, während sich Hermine zu Blaise umdrehte. „Sag nichts.“, er hob die Hand und schaute sie grinsend an. „Du bringst mich um, wenn ich dieses Passwort benutze oder weitersage, ich weiß.“, lächelnd nickte Hermine nur und wünschte ihm eine gute Nacht, bevor sie in ihrem Gemeinschaftsraum verschwand. „Ich weiß nicht was Sie mit Ihr gemacht haben, aber Sie scheint Ihnen wirklich zu vertrauen.“, rief die Dame dem Jungen hinterher, der kopfschüttelnd in der Dunkelheit verschwand. „Morgen Jungs!“, breit grinsend setzte sich die Löwin zu ihren beiden Besten Freunden an den Gryffindortisch, um mit ihnen zu frühstücken. Ihre gute Laune überraschte den Rest des Trios, weswegen sie sich auch fragende Blicke austauschten. Hermine nahm sich ein Brötchen, beschmierte es großzügig mit Butter und gleich danach einen leckeren Aufstrich. Herzhaft biss sie rein und summte ein Lied vor sich hin. Harry schluckte schwer bevor er das Wort an seine beste Freundin richtete. „Geht’s dir wirklich gut Hermine?“, ganz vorsichtig schaute er sie an, da er Angst hatte, dass sie ihm mit einer Predigt kam, doch stattdessen nickte sie nur in seine Richtung und widmete sich dann wieder ihrem Frühstück. „Ich freu mich ja gleich auf die erste Stunde!“, verkündete sie, als sie das Brötchen aufgegessen hatte. Weder Harry noch Ron hatten sich getraut sie nochmals anzusprechen. Sie wollten ihr die Laune nicht verderben und sie hatten Angst dass sie Opfer werden könnten von einer ihrer Ausbrüche. „Aber Hermine,“, fing Ron an. „Wir haben doch gleich Snape! Doppelstunde Zaubertränke mit den Slytherins!“, vollendete Harry den Satz und Beide sahen, dass sich, falls es möglich war, Hermines Mundwinkel noch ein Stück hoben. Ohne etwas zu sagen, stand sie auf und ging aus der Halle. Sie sah aus dem Augenwinkel, dass sich jemand am Slytherintisch ebenfalls erhob und ihr folgte. Sie hatte eine Vermutung, wer das war, ging aber zielstrebig weiter. Dummerweise hatte sie in ihrer guten Laune ihre Tasche im Schlafsaal liegen gelassen, weswegen sie so früh schon gehen musste, da sie rechtzeitig zum Unterricht wollte. „Du verwirrst deine Freunde ja ganz schön mit deinem Verhalten.“, hörte sie hinter sich eine tiefe Stimme, als sie die Treppen zum Gryffindorturm erklomm. Normalerweise hätte sie sich erschreckt, doch sie hatte ihn erwartet, also drehte sie sich Schulter zuckend zu ihm um. Blaise hatte die Hände in seinen Taschen und beschleunigte sein Tempo ein wenig, damit er neben ihr gehen konnte. Er sah ein wenig müde aus. Leichte Augenringe waren zu erkennen, doch er hatte immer noch ein Lächeln aufgesetzt. „Danke übrigens.“, meinte er, was sie stutzen ließ. „Ich wollte mich noch bei dir bedanken, dass du mich gestern zu meinem Turm getragen hast, also warum dankst du mir denn jetzt?“, verwirrt ging sie neben ihm her ohne auf den Weg zu achten. Den konnte sie nämlich schon im Schlaf gehen ohne sich zu verlaufen. „Naja, durch dich ist mir klar geworden, dass ich meine Hausaufgabe für Snape noch zu erledigen habe, deswegen saß ich noch bis heute morgen daran.“, er deutete mit einem Finger auf die Augenringe, und Hermine dachte kurz darüber nach, ob er ihre Gedanken lesen konnte, verwarf den Gedanken sofort wieder. „Ich würde sagen, dass wir dann quitt wären.“, meinte sie und schaute dann wieder geradeaus. Schweigend gingen sie weiter, bis sie schließlich angekommen waren. „Sie beide schon wieder!“, die fette Dame rümpfte ihre Nase und schaute auf die Schüler runter. „Ein Slytherin und eine Gryffindor! Sowas hätte es zu meinen Lebzeiten nie und nimmer gegeben! Aber diese Welt gerät wirklich auf den Fugen.“, sinnierte sie weiter und Blaise konnte nicht anders als zu grinsen. „Hippogreifschwarm.“, herausfordernd schaute er sie an, während ihr der Mund aufklappte. Tatsächlich hatte er das Passwort genannt und wartete auch noch darauf, dass sie zur Seite schwang. Hermine hielt sich da raus. Sollte Blaise doch seinen Spaß haben und die fette Dame ein wenig ärgern. Schweigend, doch immer noch entrüstet schwang das Portrait abermals zur Seite. „Gleich wieder da.“, meinte Hermine noch bevor sie in durch den Eingang des Turms ging, um dort ihre Schultasche zu holen. Geduldig wartete Blaise draußen gegen die Wand gelehnt auf Hermine, die sich beeilte, da sie wirklich nicht mehr viel Zeit hatten, bis der Unterricht begann. Blaise konnte sich erlauben zu spät zu kommen, schließlich war er ein Slytherin, doch sie als Gryffindor und Harry Potters beste Freundin, konnte sich das nicht erlauben. Schnell warf sie sich ihre Schultasche über die Schulter und lief wieder aus dem Turm raus, packte Blaise am Handgelenk und zog ihn mit sich. „Wir kommen noch zu spät!“, meinte sie, während sie fast schon durch die mittlerweile verlassenen Gänge lief. „Er bringt uns um! Naja, eigentlich bringt er nur mich um, du bist ja ein Slytherin, also darfst du zu spät kommen.“, erklärte sie ihm, worauf er grinsen musste. „Glaubst du ernsthaft, dass wir, nur weil wir Slytherins sind, alles dürfen bei ihm? Wenn wir mal ohne die anderen Häuser bei ihm Unterricht haben, egal ob nach Stundenplan oder eine Vertretung, dann behandelt er uns genauso wie die anderen Häuser auch. Nur er führt uns nicht vor den anderen vor. Da wäre ja sein Image ruiniert. Bis heute macht es den Anschein, dass wir uns alles erlauben dürfen, was nicht stimmt.“, seine Stimme klang immer noch ruhig und er ließ sich widerstandslos mitschleifen. „Hätte ich wirklich nicht erwartet von ihm.“, gab sie zu und bog um die letzte Ecke. Die anderen Schüler standen am Ende des Ganges und warteten darauf, dass der Meister der Zaubertränke ihnen die Tür öffnete. „Geschafft.“, erleichtert atmete Hermine aus und ließ ihre Schultern sinken. Ein wenig war sie schon aus der Puste, doch sie ließ es sich nicht anmerken. „Sieht so aus.“, stimmte er ihr überflüssigerweise zu. „Du kannst mich jetzt loslassen, oder willst du für einen Skandal sorgen?“, fragte er sie immer noch grinsend, worauf sie sein Handgelenk sofort freigab und noch ein Stück beiseite rutschte. „Tut mir Leid.“, meinte sie leise und starrte stur geradeaus. „Schon okay, lass uns zu den Anderen gehen.“, nickend ging sie ihm hinterher. Gerade in dem Moment öffnete Snape die Tür und niemand achtete darauf, dass Blaise und Hermine gemeinsam zum Unterricht kamen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)