Lost Angel von Remy (WerwolfXVampir - Über 100 Favos. ôô) ================================================================================ Ein lüsterner und heulender Hund -------------------------------- Lost Angel Kapitel 4 – Ein lüsterner und heulender Hund Jemil’s PoV Nervös trippelte ich mit einem Stift auf dem Tisch herum. Aus Einzelunterricht wurde wohl heute nichts. „Jemililein?“ Dieses Quietschen in meinen armen Ohren. Wieso musste Mila mich immer so nennen? Sie musste doch merken, dass es mich zur Hölle nochmal nervte, wenn sie das tat. „Was ist?“, knurrte ich. Wie gerne wäre ich gerade wo ganz anderes. Am besten bei meinem Lustwölfchen Jesko. Denn lieber würde ich jetzt ficken. Das hier brachte doch sowieso nichts. Für was lernten wir hier überhaupt? Keiner interessierte sich dafür, dass wir irgendetwas wussten. „Wo warst du gestern Nacht? Ich hab dich vermisst!“ Sie blickte verlegen auf den Boden. Was ich nur mit einem meiner kalten Blicke erwiderte. „Ich war einen entlaufenen Wolf einsammeln.“ Eigentlich ging es sie gar nichts an, aber vielleicht würde sie dann ruhig sein. „Einen Wolf? Hast du ihn getötet?“ Sie sah mich geschockt an. Aus irgendeinem Grund bemitleidete sie diese Biester. Dabei hatten sie es meinst nicht einmal verdient. Nicht einmal der Köter, der gerade in meinem Zimmer hockte und hoffentlich darauf wartete, dass ich zurückkam. Es entlockte mir ein Lächeln, wenn ich daran dachte, wie friedlich er geschlafen hatte, als ich gestern mit dem Essen zurückgekommen war. Und es jagte mir ein Gefühl von Lust durch den Körper bei dem bloßen Gedanken, wie er mich befriedigt hatte. Er war zwar wirklich noch unerfahren in dieser Sache, hatte es aber dennoch richtig gut hin bekommen. Zu einem solchen Stöhnen hatte mich eigentlich noch nie jemand getrieben. „Dem Wölfchen geht es gut“, meinte ich kühl. Ich wusste es immer hin am besten. Hatte er nicht bei mir die ganze Zeit gelegen. Sie atmete erleichtert auf. „Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn ihr ihnen wehtut. Das haben nicht einmal sie verdient.“ Verdient? Diese kleine Missgeburt war weggelaufen. Und dann hätte ich sie nicht einmal quälen dürfen, wenn ich gewollt hätte. Mila war wirklich ein Spezialfall unter uns Vampiren. Ich seufzte. Stunden lang würde ich sie jetzt wohl noch am Hals haben. Und sie würde mich zu reden. Die ganze Zeit. Wie es eben immer war. Dass sie mich wirklich manchmal nervte bemerkte sie gar nicht. „Wie lange dürfen wir uns das hier eigentlich noch antun?“, knurrte ich. Mich langweilte das alles, viel lieber würde ich jetzt meinen Köter zu stöhnen bringen. Das wäre um einiges lustiger, als hier sinnlos herumzusitzen. „Du weißt genau, dass du gar nicht hier sein müsstest... Wenn dein Vater dich nicht zwingen würde!“ Ich gab etwas von mir, was einem Knurren glich. „Erinnere mich nicht an den!“ Die ganzen letzten Wochen heizte er mich dazu an, dass ich mir eines von diesen Nervenbündeln aussuchen sollte um sie zur Braut zu nehmen. Dabei konnte ich keine ausstehen. Mir waren Mädchen zuwider. Die konnten doch sowieso nur quatschen und dann lief im Bett nicht einmal irgendetwas. Dabei brauchte ich meinen Sex. Ohne würde ich nochmal zu Grunde gehen. Irgendwie freute ich mich, dass Jesko gestern abhauen wollte. Sonst hätte ich ihn gar nicht bis zu mir schleifen können. „Wo ist der Wolf jetzt eigentlich?“ Mila riss mich wieder aus meinen Gedanken. „Weiß ich nicht.“ Ich konnte ihr nicht sagen, dass er in einem meiner Zimmer hockte und wartete, dass ich – wie ich es selbst bezeichnet hatte – mit ihm spielte. Und doch war es nicht mehr als ein Spiel. In dem ich ihn ausnützen würde. Mir war er sowieso nichts wehrt. Selbst wenn er erwischt werden würde. Ich könnte immer noch sagen, dass er über mich hergefallen war. Ihm würde sie nicht glauben. Egal wie lange er auf den Knien herumrutschen würde. „Das ist schade. Er wird jetzt sicherlich gequält.“ Mila senkte den Kopf. Wirkte sogar wirklich traurig. Wie konnte man sich nur solche Sorgen um so eine Dreckköter machen. Er war es doch nicht einmal wert, dass sie das machte. „Hör auf hier so mitleiderregend zu reden!“, knurrte ich. Sie hob wieder leicht den Blick. Wanderte damit auf das Blatt, das vor mir lag. „Wer ist Jesko?“, fragte sie. Sah mich verwirrt an. Ich warf selbst einen Blick auf den Fetzen, der vor mir lag. Und wirklich. Ich hatte ihm mit dem Namen dieses Werwolfes voll geschrieben. So gut war er doch nur wirklich nicht, dass ich das machen hätte müssen. Ich gab keine Antwort auf ihre Frage. Hätte eigentlich gar keine parat gehabt. War doch eigentlich selbst darüber erstaunt, was ich da gemacht hatte. „Eure Lordschaft!“ Ich zuckte zusammen. „Was?“, fauchte ich. „Ihr sollte besser das abschreiben, statt mit der werten Lady zu reden.“ Mila begann leicht zu kichern, als ich wieder nach unten sah. Es war mein letztes Blatt gewesen und jetzt war es voll. Voll mit dem Namen dieses Köters. „Brauchst du etwas Papier?“ Mila fächerte mit ihrem Block vor meiner Nase herum. „Nein“, meinte ich nur knapp. Sammelte meine Sachen zusammen. „Eure Lordschaft, wo wollt ihr hin?“, fragte mich mein – eigentlich – Privatlehrer. „In mein Zimmer. Ich hab keinen Bock mehr!“ Ohne auf ein weiteres Kommentar zu warten verließ ich den Raum. Ich sog die stickige Luft tief in meine Lungen auf. Das ich überhaupt atmete. So oft. Darüber hatten sich schon genügend gewundert und ich hatte es auch erst vor einigen Monaten erfahren. Die Vampirin, die ich für meine Mutter hielt – all die Jahre – war es gar nicht. Mein Vater war damals fremdgegangen. Mit einer Menschenfrau. Und sie hatte ein Kind von ihm bekommen. Mich. Das war der einzige Grund, wieso ich so oft atmete und wieso mein Herz so häufig schlug. Nur weil meine richtige Mutter ein Mensch war. Und dennoch konnte ich nicht an die Sonne. Wie gerne hätte ich einmal einen Sonnenaufgang ganz gesehen. Aber es war mir einfach nicht erlaubt. Für immer würde ich, wie alle anderen Vampire, in der Dunkelheit verharren müssen. Obwohl ich doch nur ein halber war. Ich bog in den Gang ab in dem meine Zimmer waren. Das dritte auf der linken Seite. Da hatte ich ihn zurückgelassen. Meinen kleinen Lustknaben. Ob er wohl noch da war? Vielleicht hatte er sich getraut und war weggelaufen. Wirklich vorstellen konnte ich mir das nicht. Dafür war doch die Angst in ihm zu groß. Ich könnte ihn ohne mit der Wimper zu zucken töten und würde es wohl auch tun. „Wölfchen?“ Ich betrat den Raum. Doch er war nicht da. In mir stieg schon die Wut. „Wölfchen!“, brüllte ich. Da schlitterte schon etwas draußen an der Tür vorbei. Ein schmerzverzerrter Schrei folgte gleich darauf. Ich schreckte den Kopf aus der Tür. Jesko lag auf dem Boden. Alle Viere von sich gestreckt. „Was machst du da?“, fragte ich. Konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es sah zu süß aus, wie er da auf dem Boden kugelte. „Mir war langweilig, Meister, da bin ich hier auf dem Gang hin und her gerutscht“, meinte er nur und setzte sich auf. Er wirkte wie ein verspielter, junger Hund, den man eigentlich nicht alleine lassen durfte, da er sonst irgendeinen Mist baute. „Und ich habe mich einsam gefühlt“, fügte er noch hinzu. Blickte mich mit großen Augen an. Wie oft ich mich doch schon alleine gefühlt hatte. Und dabei war meist irgendjemand um mich. Aber niemand hat es gesehen. Wie es mir ging. Je gespürt. Wie ich mich fühlte. Es hatte nie jemanden gegeben, der das konnte. Nie. „Meister, geht es euch nicht gut?“ Jesko hatte seine Hände auf meine Schulter gelegt. Sah mich besorgt an. „Nimm deine Pfoten weg!“ Ich schüttelte ihn ab. Drehte mich weg. „Aber Meister, mit euch stimmt doch irgendetwas nicht!“ Wieso konnte er das spüren? Wieso gerade er? Ein Werwolf wusste, dass mit mir etwas nicht stimmte, aber meine gesamte Verwandtschaft konnte das nicht. Er schlag zärtlich die Arme um meinen Bauch. Mein Herz begann wie wild zu schlagen. Was war denn nur los mit mir? „Sagt es mir doch, Meister!“ Er schmiegte seinen Kopf an meinen Hals. Rieb leicht daran. Jedes seiner Haare kitzelte mich. Aber kichern oder gar lachen konnte ich darüber nicht. Es machte mich nur an. „Du fühlst dich verdammt gut an“, flüsterte ich. „Tue ich das?“, fragte er. Ließ mich für einen Moment wieder los. Hielt es aber irgendwie nicht lange aus. Ich nickte langsam. „Das tut ihr euch, Meister!“, seufzte er. Drückte den Kopf wieder an mich. Wie mich sein Gefasel von 'Meister' doch plötzlich nervte. Sollte er doch meinen Namen sagen. Ich wollte ihn von ihm hören. „Sag ihn“, flüsterte ich. Ich spürte, wie er aufsah. „Was soll ich sagen?“ Er klang so süß, wenn er verwirrt war. So wie eben ein kleiner Hund, wenn er etwas nicht verstand. Ja, er war ein kleiner, unwissender Hund. „Sag meinen Namen.“ Ich gab es kaum hörbar von mir. Aber er würde es verstehen. Er war ein Werwolf. Wölfe hörten doch so unglaublich gut. „Jemil“, murmelte er mir ins Ohr. Wie schön das klang. Aus seinem Mund. Ich keuchte. Er war mit den Händen unter mein Shirt. Knetete meine Brustwarzen. So angenehm. Aber, das durfte er doch gar nicht. Nicht ohne meine Erlaubnis. Krampfhaft versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien. Aber er konnte mich mühelos festhalten. Ich kam nicht los. Mein Atem begann zu rasen. „Du hast mir dieses Spiel gezeigt, also spiel es auch mit mir“, hauchte er mir ins Ohr. Was sollte das werden? „Lass mich los!“, zischte ich. Wurde wütend. Keiner durfte mich so anfassen. „Spiel mit mir!“ Er biss mich ganz leicht ins Ohrläppchen. Zog daran. Wirklich ein verspielter Hund. Oder eigentlich nur ein streunender Köter. „Wenn dich jemand erwischt, bist du tot!“, knurrte ich. Wollte er mich denn mit seiner Aktion reizen? Oder einfach nur scharf auf ihn machen? „Das ist mir auch egal! Ihr habt es mir doch erlaubt. Ich darf mit euch schlafen! Und das will ich jetzt auch!“ Hatte er einen verdammten Knall. Ich könnte dabei genauso draufgehen, wenn uns jemand erwischte. Das wollte ich ganz sicher nicht! „Lass mich ... los!“ Irgendwie versuchte ich mich loszureißen. Wieso war er plötzlich so stark? Oder war ich nur einfach zu schwach? Es fühlte sich so erniedrigend an, wenn er mich so festhielt. Gerade da er nur ein Werwolf war. So eine niedrige Kreatur. Ohne Rechte. Ich hätte ihn doch gestern gleich töten sollen. Dann würde ich jetzt nicht in dieser Lage sein. „Ich will nicht. Euer ... nein, dein Körper ist so schön. Seit heute Morgen weiß ich das!“ Was redete er da überhaupt? Das sollte doch gerade kein Kompliment an meinen Körper sein? „Hör auf mit dem Mist!“ Ich versuchte mich wieder aus seinem Griff zu befreien. Doch erneut kam ich nicht weit. Er war doch wirklich stärker als ich. Wie konnte denn ein Werwolf in seiner menschlichen Form stärker sein als ein Vampir? Ich war doch so ein verdammter Loser. „Wieso willst du denn von mir weg? Ich will doch nur das mit dir machen, was du von mir willst, dass ich tue!“ Das stimmte doch auch, aber nicht jetzt und nicht so. „Lass mich trotzdem los“, flehte ich. Ich flehte ihn wirklich an. Wie erniedrigend. Und das bei einem Straßenköter, wie ihm. Er lockerte langsam den Griff um mich. Wanderte aber nur mit den Händen bis zu meiner Hüfte hinunter. Hielt dort Inne. Ich schluckte, als er mich leicht anschob. Mit dem Fuß schließlich der Tür einen Stoß gab, die mit einem Knall ins Schloss viel. Ich hatte mich derweilen aufs Bett gesetzt. Sah ihn mit kritischen Blick an. „Was glaubst du was passiert wäre, wenn uns jemand da draußen gesehen hätte?“, zischte ich. Er richtete seinen Blick auf seine Füße. „Einer von uns beiden wäre auf alle Fälle tot.“ Hatte ich ihn eingeschüchtert? „Genau, also wage es nochmal mich außerhalb dieses Raumes so anzufassen und du bist einen Kopf kürzer!“ Er sah langsam wieder auf. Irgendetwas glitzerte seltsam in seinen Augen. Bevor er zu schluchzen anfing. Verdammt! Ich hatte ihn doch wirklich zum Heulen gebracht. Mein kleines Hündchen weinte. Nervös blickte ich mich um. Wie man jemanden tröstete war mir schon immer ein Rätsel. Gerade wo ich meistens der Grund dafür war, wieso überhaupt jemand Tränen vergoss. Wie gerade jetzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)