True Stories von Liniya (Neuester Oneshot: "Men in Black") ================================================================================ Kapitel 1: Von verwilderten Gärten und wahrer Freundschaft ---------------------------------------------------------- Titel: Von verwilderten Gärten und wahrer Freundschaft Status: Abgeschlossen Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Charaktere: Heiji Hattori, Shinichi Kudô Pairing: keins Genre: Mystery Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich verdiene auch kein Geld damit Anmerkung: Eine FF für den aS-Zirkel (assoziatives Schreiben). Das bedeutet, der erste Satz war vorgegeben, und man sollte dazu eine Geschichte schreiben. Verwendeter Satz: 01 - "Es gab weder Klingel noch Türklopfer" Kurzbeschreibung: Ein nachdenklicher kleiner OneShot über die Bedeutung von Türklingeln, verwilderten Gärten, verwahrlosten Häusern und wahrer Freundschaft Von verwilderten Gärten und wahrer Freundschaft Es gab weder Klingel noch Türklopfer, wie Heiji Hattori mit einem leisen Seufzer feststellte. Nur eine Mauer und ein schmiedeeisernes Tor mit einem Briefkasten, welche das mittlerweile hoffnungslos verwilderte Grundstück von der Straße abtrennten. Wirklich, die Villa Kudô war fast genau so abweisend und unnahbar, wie der lange Zeit einzige Bewohner des Anwesens, Shinichi Kudô. Heiji seufzte erneut und strich mit einer Hand über eine rostige Stelle am Gitter, während sein Blick weiter auf dem Haus im europäischen Stil ruhte. Professor Agasa hatte sich Sorgen gemacht, da Conan sich in letzter Zeit sehr merkwürdig benahm und hatte Heiji daher angerufen und gebeten, vorbeizukommen und mit Conan zu reden. Allerdings war dieser momentan noch in der Schule - Grundschule, wie Heiji sich mit einem Grinsen in Erinnerung rief. Um sich die Zeit zu vertreiben, hatte er angeboten, die Post aus Shinichis Briefkasten zu holen und nun stand er hier, hielt einige unwichtige Werbung, Rechnungen und Fanbriefe in der Hand und blickte auf das Anwesen, das mehr und mehr zu verfallen schien, je länger er es betrachtete. Shinichis Eltern waren ständig in der ganzen Welt unterwegs und hatten keine Zeit, sich um ihr Zuhause zu kümmern. Ob sie es überhaupt noch als ihr Zuhause betrachteten? Oder nur als einen weiteren Zwischenstop auf ihrer Reise, eine Unterkunft, wenn sie ab und an ihren Sohn sehen wollten? Doch selbst dieser wohnte nicht mehr hier, hatte mittlerweile im Körper eines Siebenjährigen Unterschlupf bei seiner Kindheitsfreundin und großen Liebe Ran Môri gefunden. Nur der Professor - oder heute Heiji - holten ab und zu die Post ab. Ansonsten war das Haus verlassen. Leer. Stumm. Tot. Kein Wunder, dass die Kinder das Gemäuer heimlich als Spukschloss bezeichneten und sich unzählige Geschichten um das alte Haus rankten, dessen europäisch angehauchter Stil auch sonst so gar nicht in die restliche Nachbarschaft passen wollte. Genau so wenig passen wollte, wie Shinichi in die Umgebung seiner gleichaltrigen Mitschüler gepasst hatte. Der Professor hatte Heiji heute morgen auf sein Fragen hin einiges aus Shinichis Zeit als Mittel- und Oberschüler erzählt und hatte das Bild des Jungen, das Heiji sich anhand seiner Recherchen, aber auch seiner eigenen Erlebnisse gemacht hatte, noch verstärkt. Shinichi Kudô war ein einsamer Mensch. Er hasste die Menschen nicht, da war Heiji sich sicher, sonst wäre er kaum jahrelang mit Ran zusammen gewesen, rein freundschaftlich natürlich. Aber auch sein Umgang mit den Detective Boys zeigte Heijis beobachtendem Auge mehr, als der Junge vielleicht von sich preisgeben wollte: Er mochte zwar regelmäßig über die „Kinder“ schimpfen, aber dennoch waren sie ihm wichtig, waren ein Teil von Conans Leben geworden... Und der befreite und teilweise einfach nur glückliche Ausdruck in den Augen des kleinen Jungen, der eigentlich schon viel älter war, sprach Bände. Shinichi genoss es, Freunde zu haben. Genoss es, nicht allein zu sein. Teil einer Gruppe zu sein. Nicht nur angehimmelt zu werden, weil seine Eltern berühmt waren. Nicht nur verehrt zu werden, weil er selbst eine kleine Berühmtheit war. Nicht nur beachtet zu werden, weil er gut aussah, exzellente Noten schrieb und Kapitän der Fußballmannschaft war. Nein, diese Kinder mochten ihn so wie er war, als Conan Edogawa. Als er selbst. Heiji lächelte, als ein Vogelpärchen auf einem der verwilderten Büsche im Garten landete, sich umflatterte und neckte und schließlich erneut mit den Flügeln schlug, um sich in der von Efeu umrankten Mauer ein Plätzchen zu suchen, wo sie zufrieden nebeneinander saßen und lebhaft zwitscherten. Ja, dieses Haus hatte weder Klingel noch Türklopfer. Doch er war sich sicher, sollte Shinichi eines Tages wieder er selbst sein und wieder in diesem Haus leben, so würde das Tor nicht länger verschlossen und der Garten nicht länger ein undurchdringlicher Dschungel sein. Gewiss kein ordentlicher englischer Garten, aber es würde sich doch ein Weg zur Tür finden lassen. Einer Tür, die nicht länger allen Menschen verschlossen war. Heiji lachte leise als er sich endgültig umwandte um zum Haus des Professors zurückzukehren und dort auf den siebenjährigen Grundschüler zu warten, der ihm ein so guter Freund geworden war, dass er nicht mehr auf ihn verzichten mochte und sich bereits jetzt schon auf den Tag freute, an dem sie sich endlich wieder in Augenhöhe gegenüberstehen würde. Ja, das Haus hatte weder Klingel noch Türklopfer. Aber wahre Freunde brauchten so etwas auch nicht um sich bemerkbar zu machen. Kapitel 2: Was geschah...? -------------------------- Titel: Was geschah...? Status: Abgeschlossen Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Charaktere: Conan Edogawa, Ai Haibara, Detective Boys, Heiji Hattori Pairing: keins Genre: Mystery, Humor Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich verdiene auch kein Geld damit Anmerkung: Eine weitere FF für den aS-Zirkel (assoziatives Schreiben). Das bedeutet, der erste Satz war vorgegeben, und man sollte dazu eine Geschichte schreiben. Verwendeter Satz: 02 - "Sofie zuckte mit den Schultern." Kurzbeschreibung: Ein humorvoller Oneshot über Conans Verzweiflung bei einem kriminalistischen Ratespiel Was geschah...? „Sofie zuckte mit den Schultern. Kurz darauf wurde sie von der Polizei verhaftet und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht... was geschah?“ Fragend blickte Conan in die Runde, bevor er hinzufügte: „Und denkt daran, nur Fragen auf die ich mit Ja oder Nein antworten kann.“ Ratlos blickten sich die Ayumi, Mitsuhiko und Genta an, während Ai nur still lächelnd da stand. Da die Truppe heute beim besten Willen keinen Fall hatte finden können und das Wetter nicht gerade zum Fußballspielen einlud, hatten sie es sich schließlich bei Professor Agasa im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Und da keiner Lust auf die Rätsel des Professors gehabt hatte, hatte sich schließlich Conan breitschlagen lassen, ihnen eine Aufgabe zu stellen. Die Regeln des Spiels waren dabei einfach: Einer gab einen Sachverhalt vor und die anderen mussten nur anhand von Ja/Nein-Fragen herausfinden, wie es dazu gekommen war. Um das ganze interessanter zu gestalten, hatte Conan natürlich einen Kriminalfall gewählt - oder sollte sie besser davon ausgehen, dass ein Krimifreak wie er gar nicht auf die Idee kam, eine „normale“ Geschichte zu wählen? Ai schmunzelte, während sie den mehr oder minder begeisterten Conan beobachtete, der wiederum in einer Mischung aus Neugier und Skepsis die nun tuschelnden restlichen Detective Boys im Auge behielt. „Und?“, unterbrach er sie schließlich mit leichter Ungeduld, „Wollt ihr nicht anfangen Fragen zu stellen?“ „Nun... schon..“, druckste Ayumi herum, „Aber...“ Hilfesuchend blickte sie zu ihren beiden Freunden. „Aber wir fragen uns, warum du ausgerechnet einen europäischen Namen gewählt hast!“, platzte Genta heraus. „Willst du damit etwa auf Ai anspielen?“, fügte Mitsuhiko hinzu, „Das wäre nämlich nicht sehr nett, wenn du sie zum Opfer machst dadurch!“ Nun zeigte sich deutliche Empörung in seinem Gesicht, immerhin war es ein offenes Geheimnis, dass er mehr für das blonde kleine Mädchen empfand und heimlich für sie schwärmte. Und auch Ayumi ergriff nun Partei für das vermeintliche Opfer: „Genau, Conan! Das wäre überhaupt nicht nett, wenn du damit auf Ai anspielen würdest!“ Dieser hingegen starrte die drei derweil nur ungläubig an. Auf was für Ideen kamen die eigentlich immer?! Ai selbst hingegen gluckste nur unterdrückt. „Keine Sorge, ihr drei“, meinte sie beruhigend, „Meine Mutter kommt aus England. Sofie ist aber eher eine niederländische Form des Namens bzw. als Sofia eine italienische.“ Sie warf ein spöttisches Lächeln in Conans Richtung, der sich immer noch innerlich die Haare raufte, ob dieser unsinnigen Unterstellung. „Ich bin mir also sehr sicher, dass er damit nicht auf mich anspielen wollte, nicht wahr Conan?“ Dieser konnte nur resignierend nicken. „In der Tat...“, seufzte er und strich sich nun doch auch real durch die Haare. „Können wir also jetzt fortfahren?“ Doch die drei zögerten erneut. Schließlich war es Ayumi, die erneut den ersten Schritt machte um ihre Bedenken in Worte zu fassen: „Kann die japanische Polizei denn überhaupt etwas unternehmen, wenn sie Ausländerin ist?“ Conan verdrehte genervt die Augen. Das war doch nur ein Spiel! Dennoch nickte er. „Ja, können sie. Immerhin ist es auf japanischem Boden passiert.“ „Und wenn sie nur auf Urlaub hier ist?“, warf Genta ein. „Ja, dann auch!“ „Sicher? Ich dachte, nur wenn man japanische Staatsbürgerschaft besitzt?“, gab Mitsuhiko zu bedenken. „Nein, es gilt immer solange jemand hier ist!“, erwiderte Conan zunehmend verzweifelt, „Aber wenn es euch lieber ist, dann nennen wir sie eben Asuka, zufrieden?“ „Etwa Asuka aus Neon Genesis Evangelium? Die Rothaarige?“, wollte Mitsuhiko sogleich mit glänzenden Augen wissen, bevor er sich mit siegessicherem Grinsen vor Conan aufbaute. „Dann war sie nämlich in ihrem Kampfroboter und als sie mit den Schultern zuckte...“ „...bewegte sich auch ihr Roboter...“, fuhr Ayumi helfend fort. „...und deswegen stürzte die Brücke unter der sie stand ein und sie wurde verschüttet!“, rief Genta triumphierend und die drei strahlten sich zufrieden an. Conan hingegen wurde zunehmend fassungsloser. Das durfte doch nicht wahr sein! Und während Ai nun wirklich anfing loszukichern, brachte Conan nur noch ein resigniertes „Es heißt Evangelion, nicht Evangelium....“ hervor und schlug sich die Hände vor die Stirn. Dessen ungeachtet feierten die Detective Boys ihren vermeintlichen Triumph und sogar Ai konnte nicht umhin ihnen diesen zuzugestehen - wenn auch auf andere Weise, als sie selbst wohl dachten. Aber Conan zum Schweigen zu bringen, wenn er von einem Kriminalfall sprach, egal wie fiktiv er auch sein mochte, war schon eine Leistung. „Nimm es nicht so schwer“, raunte sie ihm daher mit einem breiten Grinsen zu, bevor sie den anderen ins Nebenzimmer folgte, „Sie sind eben normale Kinder... nicht jeder kann so ein Krimifreak sein wie du, Shinichi.“ Conan warf ihr einen bösen Blick zu: „Verräterin...“ Doch Ai lachte nur und winkte ihm über die Schulter zu, bevor sie den Raum verließ und den anderen bei der Spielekonsole des Professors Gesellschaft zu leisten, wo diese bereits auf einen vierten Spieler für das Autorennen warteten. Am Abend des selben Tages klingelte Heijis Handy in Osaka. „Heiji Hattori?“, meldete sich der braungebrannte Oberschülerdetektiv und blickte überrascht auf, als er die Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. „Kudô? Was verschafft mir denn die Ehre?“, fragte er erfreut, immerhin kam es selten genug vor, dass der andere ihn anrief. Oder zumindest nur, wenn er etwas von ihm wollte. Doch als ob Shinichi seine Gedanken gelesen hätte, kam auch schon dessen Antwort aus dem Hörer: „Keine Sorge Hattori, ich brauchte nach dem heutigen Tag einfach nur jemanden, mit dem man sich vernünftig unterhalten kann...“ Conan klang eindeutig frustriert. „Ich fühl‘ mich geehrt“, lachte Heiji, „ Aber was is‘ denn mit Ai? Kannste mit der denn nich‘ reden?“ „Lass mich bloß mit der in Ruhe...“ Heiji hob überrascht die Augenbraue. „Was hat se dir denn getan?“ Verdrossen seufzte Conan in sein Handy. „Pah! Sie hat die anderen dazu angestiftet, mich beim Videospiel gewinnen zu lassen! Und das nur als Ausgleich für die vorherige „Niederlage!“ Die nicht einmal eine war!“ Heiji gab sich Mühe, ein breites Grinsen zu unterdrücken. Kudô war eine absolute Niete in diesen Spielen. Umso mehr kratzte es daher natürlich an seinem Stolz, wenn diese Kinder ihn auch noch gnädigerweise gewinnen ließen. Er konnte sich die Miene seines Kollegens wirklich bildlich vorstellen.... Dennoch war er neugierig auf die Niederlage, von der Conan sprach. „Ausgleich wofür?“, hakte er daher nach und bemühte sich, seine Stimme dabei möglichst neutral zu halten. Anscheinend vergeblich, denn Conans Tonfall, als er ihm den Sachverhalt erläuterte, klang doch ziemlich indigniert. Als Heiji dann hörte was geschehen war, hatte er wirklich Schwierigkeiten sich ein lautes Lachen zu verkneifen, doch er wusste, dass ihm seine Freund dann die nächsten Wochen böse sein würde. Daher versuchte er sich lieber auf das einzig Neutrale in Conans Erzählung zu konzentrieren. „Sofie zuckte mit den Schultern. Kurz darauf wurde sie von der Polizei verhaftet und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht...“, wiederholte Heiji leise das Rätsel und überlegte kurz. „War es Fremdverschulden?“ „Ja.“ „War es Absicht?“ „Nein.“ „Dann is‘ der Fall klar!“, grinste Heiji, „Se hat ‘ne Bank überfallen, das Schulterzucken war das Signal für ihren Komplizen, ‘nen Warnschuss zu setzen und die Scheibe des Schalters vor ihr zu zerschießen. Dummerweise war der Schütze nich‘ besonders gut und se wurd‘ schwer verletzt. Die Polizei hat se verhaftet, da se nich‘ mehr fliehen konnte mit der Verletzung, brachte se danach aber ins Krankenhaus zur Versorgung.“ Conan nickte erleichtert. „Exakt. Danke Hattori...“ Endlich jemand, der sein kleines Rätsel nicht sinnlos zerpflückte, sondern analytisch korrekt löste! Wenigstens auf Hattori war noch Verlass. „Aber sag mal Kudô...“, unterbrach ihn in diesem Moment Heijis Stimme. „Ja?“ „Warum eigentlich ‘ne Ausländerin?“ Conans lauten Aufschrei hätte man vermutlich auch ohne Telefon noch bis nach Osaka gehört. Kapitel 3: Die Zukunft im Herzen -------------------------------- Titel: Die Zukunft im Herzen Status: Abgeschlossen Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Charaktere: Ai Haibara, Ayumi Yoshida (Conan Edogawa, Detective Boys) Pairing: keines Genre: Humor, Drama Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich verdiene auch kein Geld damit Anmerkung: Eine weitere FF für den aS-Zirkel (assoziatives Schreiben). Das bedeutet, der erste Satz war vorgegeben, und man sollte dazu eine Geschichte schreiben. Verwendeter Satz: 03 - "Ehrlich gesagt möchte ich auch bezweifeln, dass er mich jemals anders wahrgenommen hätte, egal, wie ich mich betragen hätte" Kurzbeschreibung: Ein eher ruhiger Oneshot über alte Gefühle, Freundschaft und Entscheidungen für die Zukunft und den eigenen Platz im Leben. Die Zukunft im Herzen "Ehrlich gesagt möchte ich auch bezweifeln, dass er mich jemals anders wahrgenommen hätte, egal, wie ich mich betragen hätte", seufzte Ai leise und konnte einen schwermütigen Unterton nicht ganz aus ihrer Stimme heraushalten. Ja... gegen Ran wäre sie nie angekommen. Sie hatte damals schon keine Chance gehabt und auch jetzt lebten Ran und Shinichi glücklich beisammen, soweit sie wusste. Shinichis letzter Brief war schon eine ziemlich lange Zeit her, er meldete sich nicht mehr oft, seit er mit Heiji zusammen eine Detektei in Ôsaka gegründet hatte... „Meinst du das wirklich?“ Ayumi sah ihre beste Freundin mit schiefgelegtem Kopf an, wobei ihre langen Haare über ihre Schultern fielen. Sie waren mittlerweile beide in der Mittelschule und Ayumi entwickelte sich einer wahren Schönheit. Währenddessen nickte Ai nur bekräftigend. „Glaub mir, Ayumi, auch wenn er immer darum bemüht war, einen möglichst aufgeschlossenen Eindruck zu machen, in manchen Dingen war er ganz schön stur und verbohrt, da konnte keiner seine Meinung ändern. Dann war die Meinung von Conan Edogawa absolut.“ Nun musste Ayumi doch lachen. „Stimmt. Besonders wenn es um Kaitô KID ging, da hätte er eher die ganze Welt davon zu überzeugen versucht, dass er trotz allem ein Verbrecher ist, als anzuerkennen, dass er auch ein wahrer Gentleman und Held sein kann!“ Ein leicht schwärmerischer Ausdruck trat in Ayumis Augen. Für den weißgekleideten Dieb hatte sie eine Schwäche, seit er damals des Nachts auf ihrem Balkon einen kleinen Zwischenstop eingelegt hatte und seither verfolgte sie sein Treiben mit fast schon euphorischer Begeisterung. Gottseidank hatte es noch nicht solche Ausmaße wie bei Sonoko angenommen, doch mit Conan hatte sie sich früher deswegen dennoch des öfteren angelegt. Denn so sehr das Mädchen damals für den braunhaarigen Jungen geschwärmt hatte, so wenig hatte es sich in dieser Hinsicht die Meinung verbieten lassen. Sechs Jahre war es mittlerweile her, dass Conan die Detective Boys verlassen hatte. Eines glücklichen Tages im Herbst war es ihm damals mit Hilfe des FBIs in einer großen Aktion gelungen, einen Großteil der Schwarzen Organisation hochgehen zu lassen und einige Proben des aptx4869 zu erbeuten. Nur wenige Wochen später hatte Ai das Gegengift fertigstellen können und Conan war offiziell nach Amerika zu seinen Eltern zurückgekehrt. Und kurz darauf hatte Shinichi Kudô sein großes Comeback gefeiert. Ai hingegen hatte es vorgezogen, ein Kind zu bleiben. Zum Einen war die Organisation immer noch nicht vollständig zerstört, nur Gin, Wodka und einige andere der bekannten Gesichter hatten neben einer Unzahl von Helfern gefasst werden können. Vermouth war derweil immer noch auf freiem Fuß, auch wenn Shinichi Ai glaubwürdig versichert hatte, dass die kühle Schönheit sie alle beide im Gegenzug für Conans Erfüllung seiner Aufgabe als „Silver Bullet“ in Frieden lassen würde. Dennoch... Ai traute dem Braten nicht. Und wenn Vermouth sie töten wollte, würde sie das so oder so tun, egal in welcher Gestalt sie sich zu dem Zeitpunkt befand. Ob Frau oder Kind, das war einer skrupellosen Mörderin wie Vermouth egal. Warum sollte Ai dann also nicht in dieser Gestalt verharren? Sie hatte lange nachgedacht, doch letzten Endes gab ihr dieses zweite Leben alles was sie sich nur wünschen konnte. Sie hatte ein gewisses Maß an Sicherheit, da außer Vermouth keiner die Wahrheit über sie kannte. Sie hatte in Professor Agasa eine Familie gefunden, wie sie liebevoller nicht sein konnte. Sicher, der Professor war verschroben und schusselig, aber dennoch hatte er sie bereitwillig bei sich aufgenommen, kümmerte sich um sie und schien sie fast schon als seine eigene Enkeltochter zu sehen, die er nie haben würde. Und auch Ai selbst mochte den netten alten Mann, nicht zuletzt weil sie spürte, dass auch sie seinem Leben etwas Schönes gab. Ja, vielleicht war es dieses Gefühl, dass sie nicht aufgeben wollte. Das Gefühl, von jemandem gebraucht zu werden, das Gefühl, dass jemand einsam wäre, wenn sie verschwinden würde. Das Gefühl ein Zuhause zu haben. Sicher, sie hätte auch als Shiho Miyano hier leben können. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es dann nicht mehr dasselbe wäre. Zumal... was erwartete sie schon als Shiho Miyano? Shinichi hatte nur Augen für Ran und Ran selbst kannte „Shiho“ nicht, kannte nur Ai Haibara. Und in Sonoko hatte sie auch bereits eine beste Freundin, mit der sie alles teilte. Nein, für Shiho Miyano gab es keinen Platz in dieser Welt. Doch Ai Haibara hatte ein Zuhause, hatte eine Familie... Und Ai Haibara hatte Freunde. Genta, Mitsuhiko und Ayumi waren ständig um sie herum, akzeptierten sie als eine der ihren und genossen einfach die Freuden der Kindheit. Hatten Spaß und Abenteuer, teilten Kummer und Frust miteinander und auch wenn diese Dinge für einen Erwachsenen vielleicht manchmal eher belanglos erscheinen mochten, durchlebten sie dies alles doch mit voller Kraft. Und sie waren einfach immer füreinander da. Ai lächelte. Ja, die Detektive Boys hielten auch ohne Conan immer noch fest zusammen, standen zueinander und waren ein Team. Und Ai Haibara war ein Teil davon. Sie selbst war ein Teil davon. Shiho Miyano mochte „gestorben“ sein, doch Ai Haibara hatte das Leben neu entdeckt. Hatte nachdem alles beendet war endlich begriffen, welche Chance sich ihr durch das alles bot... Und sie hatte sie ergriffen. Hatte endlich die Worte ihrer verstorbener Schwester wirklich begriffen und die Vergangenheit hinter sich gelassen. Zwar nicht vergessen, aber sie hatte den Blick endlich nach vorne gerichtet. Und das hatte sie nicht zuletzt der ungestümen Lebensenergie ihrer drei Freunde zu verdanken. Mochte Shinichi auch des öfteren von ihnen genervt gewesen sein, so hatte Ai die ungebremste naive Lebensfreude der Kinder liebgewonnen und beschlossen, Teil davon zu werden. Endlich ihr neues Leben zu beginnen. Und mit einer zweiten Kindheit zu beginnen. Ihrer ersten wahren Kindheit. „Hey Ai, hörst du mir noch zu?“, wurde sie von Ayumis Stimme aus ihren nostalgischen Gedanken gerissen. „Ja, tut mir leid...“, lächelte sie. Auch das etwas, dass sie in den letzten Jahren erst richtig gelernt hatte. Endlich konnte sie aufrichtig und ehrlich lächeln. Lächeln weil sie wollte, nicht um eine freundliche Maske zu bewahren. „Aber du hast recht, da ließ er sich nie etwas sagen. Weder bei KID, noch bei anderen Dingen“ „Stimmt. Aber sag, Ai, was genau hat das nun mit deinen Worten von eben zu tun?“ Ayumi deutete auf das aufgeschlagene Photoalbum, das vor ihnen lag und durch das sie die letzten Stunden geblättert hatten, während sie fröhlich lachten und über Vergangenes lästerten. Aufgeschlagen vor ihnen war ein Bild von Conan und Ai, beide ganz in traditioneller Kleidung und vor einem Schrein stehend. Ayumi hatte gerade noch gelacht, dass sie beiden ein süßes Pärchen abgegeben hätten und dass Ai es vielleicht doch einmal darauf hätte ankommen lassen sollen, ihn für sich zu gewinnen. Ayumi hatte früher zwar selbst auch für Conan geschwärmt, doch darüber war sie schon lange hinweg und nachdem sie irgendwann gemerkt hatte, dass auch Ai ein wenig für den Jungen übrig gehabt hatte, neckten sie sich ab und zu ein wenig. Doch heute hatte Ai überraschend melancholisch reagiert. „Also, sag schon, was macht dich da so sicher?“ Ai zögerte einen Moment, doch dann seufzte sie leise. „Ich weiß es eben..“ „Aber..?“ Ai blickte Ayumi noch einen Moment nachdenklich an. Sie konnte dem Mädchen ja schlecht sagen, dass... Wobei, warum eigentlich nicht? Sie setzte eine verschwörerische Miene auf. „Aber verrate es niemanden, ja? Das muss ein Geheimnis zwischen dir und mir bleiben, ja?“ Ayumi nickte eifrig. „Natürlich! Ehrenwort!“ Ai lächelte erneut. „Gut. Also hör gut zu... Ich musste Conan eigentlich versprechen, dass ich es nie jemandem sage, aber er war in Wahrheit in jemand anderen verliebt!“ „Was?“ Halb verdutzt, halb erschrocken sah Ayumi ihre Freundin an. „Wirklich?!“ Ai nickte. „Ja. Deswegen ist er damals auch so schnell nach Amerika zurückgekehrt. Anscheinend lag sie lange im Krankenhaus und seine Eltern brachten ihn auch deswegen hierher, damit er auf andere Gedanken kommt. Als er dann von ihrer Genesung hörte, wollte er natürlich sofort zurück...“ Die Lüge kam Ai so flüssig von den Lippen, dass man denken konnte, sie hätte sie schon jahrelang erprobt. Dabei war es eigentlich gar nicht so sehr gelogen. Eigentlich nur ein kleiner Rollentausch.... „Mhm... Das ist irgendwie traurig.. Und ich kann ihn verstehen, dass er dann schnell zurück wollte“, meinte Ayumi mitfühlend, wie es schon immer ihre Art gewesen war, „Aber er hätte es uns ruhig sagen können!“ „Nun...“ „Aber warum weißt du es eigentlich?“ Ai seufzte. Diese Frage hatte sie befürchtet. Und die Wahrheit kam wohl kaum in Frage... „Er wollte nicht, dass ihr ein falsches Bild von ihm habt. Mir hat er es auch nur gesagt, weil...“ Sie wandte den Blick wieder ab und starrte auf das Foto. Doch Ayumi verstand auch so. „Ach Ai...“, meinte sie teilnahmsvoll und umarmte ihre Freundin kurz, „Aber du hast ja uns!“ Ai nickte stumm. Ja, das hatte sie. Und mittlerweile hatte sie auch begriffen, dass sie sich damals nur an die einzige Person geklammert hatte, die ihr Geheimnis kannte und teilte. Hatte geglaubt, dass nur er sie wirklich kannte. Um so härter war der Moment gewesen, als er erst in sein Leben zurückgekehrt und dann irgendwann mit Ran zusammengezogen war. Endgültig weg von ihr. Sie hatte sich so alleine gefühlt... Bis sie begriffen hatte, dass es nicht ihr Schicksal mit dem aptx es war, das sie ausmachte. Dass ihr Leben nicht länger davon bestimmt wurde. Dass es andere Dinge waren, die sie selbst ausmachten. Und dass es keine Rolle spielte, ob ihre Umgebung jedes Detail ihrer Vergangenheit kannte. Die Detective Boys mochten und akzeptierten Ai Haibara. Und endlich hatte sie sich auch selbst akzeptiert. Lächelnd wandte sie sich an Ayumi. „Danke..“ „Hey, du bist doch meine beste Freundin!“, lachte diese aber nur. „Aber sag, müssen wir nicht langsam los?“, fragte Ai mit Blick auf ihre Armbanduhr, „Genta und Mitsuhiko werden jeden Moment unten auftauchen.“ „Ist es wirklich schon so spät? Tatsächlich!“ Aufgeregt sprang Ayumi auf und begann hektisch durch das Zimmer zu wuseln. Heute Abend war die Premiere des neuen Gomera-Films und der Professor hatte ihnen allen Karten besorgt und würde sie sogar hinfahren. „Ai? Wo hast du deine Bürste? Es ist immerhin die Filmpremiere!“ „Dort drüben auf der Kommode.“ „Danke!“ Und während Ai ihre eigene Frisur mit einem raschen Blick im Spiegel überprüfte, lächelte sie erneut. Ja... Shiho Miyano war Vergangenheit. Ai Haibara war die Zukunft. Und endlich war sie bereit, diese Zukunft auch zu leben. Kapitel 4: Die Wahrheit des Lächelns ------------------------------------ Titel: Die Wahrheit des Lächelns Status: Abgeschlossen Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Charaktere: Ran Môri Pairing: keines Genre: Drama, Darkfic, Romantik Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich verdiene auch kein Geld damit Anmerkung: Eine weitere FF für den aS-Zirkel (assoziatives Schreiben). Das bedeutet, der erste Satz war vorgegeben, und man sollte dazu eine Geschichte schreiben. Verwendeter Satz: 04 - "Ohne Sprache gab es kein Denken, erinnerte sie sich, irgendwo gelesen zu haben, und versuchte, in ihrem Gehirn nur weißes Rauschen zuzulassen." Kurzbeschreibung: Ein nachdenklicher Oneshot über Einsamkeit, Verzweiflung und die Kraft des Lächelns Die Wahrheit des Lächelns Ohne Sprache gab es kein Denken, erinnerte sie sich, irgendwo gelesen zu haben, und versuchte, in ihrem Gehirn nur weißes Rauschen zuzulassen. Vielleicht funktionierte es auch umgekehrt und es gab ohne Denken keine Sprache? Das könnte ihr nur recht sein... Sie wollte nicht, dass irgend etwas von ihrem Kummer und Sorgen über ihre Lippen kam, wollte nicht, dass irgend jemand bemerkte, wie sehr es ihr das alles zusetzte... Ran seufzte schwer, während sie sich rücklings auf das weiche Kopfkissen in ihrem Bett fallen ließ und zur weißen Decke starrte. Sie vermisste Shinichi so schrecklich. Vermisste sein freches Grinsen, vermisste seine arrogante Art, vermisste seine Scherze über seine Fans... vermisste sogar sein ewiges Gerede über Holmes. Und am Meisten vermisste sie sein liebevolles, fast schüchternes Lächeln, das er immer dann auf den Lippen hatte, wenn er dachte, dass sie nicht bemerken würde, dass er sie ansah.... Verzweifelt bedeckte Ran ihre Augen mit den Händen, als könne sie dadurch das Bild vor ihren Augen vertreiben, verhindern, dass sie ihn immer und immer wieder vor ihrem inneren Auge sah. Sah, wie er sie anlachte. Und wie er an jenem Tag verschwunden war. Verschwunden... Für immer? Nein, so durfte sie nicht denken! Aber seit jenem Vorfall hatte sie ihn nur ein einziges Mal wiedergesehen, damals in jenem Restaurant. Noch heute hätte sie sich dafür ohrfeigen können, dass sie ihn nicht hatte ausreden lassen, als er ihr anscheinend etwas so wichtiges hatte sagen wollen. Etwas, wofür er sogar den Mordfall hatte sausen lassen wollen... Doch sie hatte in ihrer kindlichen Naivität, nein, eher in ihrer grenzenlosen Dummheit, geglaubt, sie würde ihm und ihr etwas Gutes tun, wenn sie ihn erst das erledigen ließ... Ran presste die Hände noch fester auf ihre geschlossenen Augenlider, versuchte zu verhindern, dass heiße Tränen darunter hervor strömten. Sie hatte doch nur einen friedlichen Abend mit ihm haben wollen! Doch statt dessen... Statt dessen war er wieder einmal verschwunden.. und sie hatte ihn seither nicht mehr wiedergesehen. Nur einige vereinzelte Telefonate, doch wirklich gesehen hatte sie ihn schon so lange nicht mehr. Dabei sehnte sie sich doch nach nichts anderem so sehr, wie danach, ihn wiederzusehen! Sie wollte ihn sehen, wollte in seine klaren blauen Augen blicken, seinen Duft einatmen, seine starken Arme um sich geschlungen fühlen und seine warme, beruhigende Stimme sie besänftigen hören... Sie wollte den Shinichi wiedertreffen, der nur für sie da war! Jene Seite von ihm erleben, die er nur ihr zeigte! Sie wollte ihn zurückhaben! Ihren Shinichi! Ein leiser Schluchzer bahnte sich nun doch seinen Weg durch ihre Kehle und erklang in der Stille des kleinen Raums, während sich ihr Herz schmerzhaft zusammenkrampfte. „Verdammt... Shinichi... wo bist du?“ Immer mehr Tränen quollen unter ihren Fingern hervor und fanden ihren Weg über ihre Wangen, bis sie es schließlich ganz aufgab, sie aufhalten zu wollen und die Hände von ihrem Gesicht nahm. „Shinichi...“ Sie schlang die Arme um sich selbst, hielt sich fast krampfhaft an sich selbst fest. Warum? Warum kam er denn nicht wieder? Warum ließ er sie allein? Bedeutete sie ihm denn so wenig? Musste sie erst selbst sterben, um mit all den anderen Leichen um seine Aufmerksamkeit konkurrieren zu können? Ein bitteres Lächeln umspielte Rans Lippen bei diesem letzten Gedanken. Sie wusste selbst wie lächerlich es war, so etwas überhaupt zu denken. Und dennoch... Manchmal hatte sie fast das Gefühl, als wäre vielleicht doch ein Funken Wahrheit daran. Als würden ihr all die Leichen und Opfer ihn ihr wegnehmen und ihn nie wieder zu ihr zurückkehren lassen... Noch einige Momente lang lag Ran auf ihrem Bett, bevor sie sich mit einem entschlossenen Ruck aufsetzte. All diese trostlosen Gedanken würden ihr nicht weiterhelfen. Würden ihn nicht zu ihr zurückbringen. Würden nichts ändern... Ja. So war es richtig. Schwäche und Trauer würden sie nicht weiterbringen. Im Gegenteil, würden sie nur noch mehr Menschen in Sorge versetzen, nur noch mehr Kummer verursachen. Ein rascher Blick auf die Uhr zeigte ihr zudem, dass der kleine Conan demnächst von Professor Agasa zurückkehren würde, der wieder einmal ein neues Spiel erfunden hatte, das die fünf Kinder heute nachmittag sogleich hatten austesten wollen. Ran zwang sich zu einem Lächeln, stand auf und ging in Richtung Bad, um sich ihre verweinten Augen und das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen. So sehr sie Shinichi auch vermissen mochte, so sehr wurde sie hier gebraucht. Ihr Vater brauchte sie. Und der kleine Conan brauchte sie. Denn so schlau er für sein Alter auch sein mochte, er war noch immer ein Kind. Und ein Kind durfte man nicht mit der eigenen Trauer und Schmerz belasten. Ran lächelte erneut, dieses Mal schon ein wenig echter, als sie die Badezimmertür öffnete. Ja. Für Conan musste sie stark sein. Musste sie weiter durchhalten. Musste sie weiter lächeln. Und eines Tages... Eines Tages würde vielleicht auch endlich derjenige wieder vor ihrer Tür stehen, dem ihr wahres Lächeln galt. Jenes Lächeln, das aus tiefstem Herzen kam und nur für eine einzige Person auf der ganzen Welt reserviert war. Für Shinichi. Ihren Shinichi. Kapitel 5: Das Licht in seinen Augen ------------------------------------ Titel: Das Licht in seinen Augen Status: Abgeschlossen Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Charaktere: Shiho Miyano Pairing: keines Genre: Drama, Darkfic Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich verdiene auch kein Geld damit Anmerkung: Eine weitere FF für den aS-Zirkel (assoziatives Schreiben). Das bedeutet, der erste Satz war vorgegeben, und man sollte dazu eine Geschichte schreiben. Verwendeter Satz: 07 - "Und doch war da diese schwache, bange Stimme in mir, die sich fragte, ob es sehr wehtun würde, wenn... wenn es ein schlechtes Ende nahm." Kurzbeschreibung: Ein kleiner Einblick in die Gedankenwelt von Shiho, als sie eine folgenschwere Entscheidung trifft. Das Licht in seinen Augen »Und doch war da diese schwache, bange Stimme in mir, die sich fragte, ob es sehr wehtun würde, wenn... wenn es ein schlechtes Ende nahm.« Stumm starrte das rotblonde Mädchen auf den Computerbildschirm vor sich, betrachtete die schwarze Schrift auf weißem Hintergrund, hypnotisierte den Satz, den sie soeben getippt hatte. Er klang so... melodramatisch. Eher wie aus einem schlechten Groschenroman oder einer kitschigen Vampir-Lovestory, als aus der Tastatur einer so kühlen und beherrschten Person wie sie selbst. Und dennoch konnte Shiho Miyano nicht abstreiten, dass es ihre Fingerspitzen gewesen waren, die vor wenigen Sekunden erst genau diese Worte in den PC eingegeben hatten. Und sie konnte genauso wenig abstreiten, dass jedes einzelne davon der Wahrheit entsprach. Sie hatte Angst gehabt. Furchtbare Angst. Und hier, auf den privaten Seiten ihres Tagebuches war der einzige Ort auf Erden, an dem sie sich diese Angst eingestehen konnte, ihr Gestalt geben konnte. Nur in ihren imaginären Briefen an Akemi, an ihre Schwester, konnte sie so offen sein wie nirgendwo sonst. Und doch hatte sie selbst hier gezögert, hatte selbst hier eine kleine Pause eingefügt. Hatte Hemmungen, zuzugeben welch Ängste sie befallen hatten, als sie heute mittag in ihrem Labor gestanden hatte, eine kleine unscheinbare Kapsel in der einen Hand und einen Plastikbecher mit Wasser in der anderen. Doch eigentlich war es nicht der Schmerz gewesen, denn sie wirklich fürchtete. Vielmehr... Langsam hob Shiho ihre Hände, begann wieder zu tippen, ohne ihren Blick vom Bildschirm zu lösen. »Ich hatte alle nur erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, schwere und spitze Gegenstände beiseite geräumt, einen Plastikbecher anstatt eines Glases gewählt um mich nicht an den Scherben zu schneiden, sollte es mir aus der Hand rutschen und zerbrechen. Und dennoch...« Shiho zögerte erneut, in Gedanken wieder in eben jener Szenerie, sie selbst inmitten des sorgfältig vorbereiteten Labors, bereit zu tun, was sie tun musste. »Und dennoch verbrachte ich lange Augenblicke damit, weiter auf die kleine Kapsel in meiner Hand zu starren, während ich in Gedanken zum wohl tausendsten Mal die Formel Revue passieren ließ und die Mengenverhältnisse der Inhaltsstoffe verglich. Es stimmte alles bis ins letzte Detail, ich hatte es so oft schon zusammengesetzt und mich dennoch erst dann zufrieden gegeben, als ich zu hundert Prozent sicher war, alles exakt nach den Berechnungen zusammengefügt zu haben. Die Abweichung betrug höchstens ein Hunderttausendstel. Zu vernachlässigen gering, wie mein Vater es stets genannt hatte. Dass er nun tot war, daran wollte ich nicht denken. Nicht heute. Nicht jetzt.« Shiho lächelte sarkastisch. Als ob dieser Gedanke überhaupt relevant gewesen wäre. Ihre Eltern waren nicht an einer Fehlkalkulation gestorben. Nein... harte Bleikugeln und ein vorgetäuschter Unfall, das hatte ihr Leben beendet und ihre Körper vernichtet. »Jetzt war nur eines wichtig: Die Kapsel vor mir. Und die Bereitschaft, sie zu schlucken.« Shihos Hände zitterten leicht, als sie weitertippte, immer noch keinen Blick von dem hellen Bildschirm vor ihrem Gesicht abwendend, ihre Gedanken weit fort von diesem Ort an dem sie sich gerade befand... und doch nur wenige Meter von ihm entfernt. Lediglich mehrere Stunden in der Zeit zurück. »Ich durfte nicht weiter daran denken, was geschehen konnte. 39 von 40 Mäusen hatten das Gegengift überlebt. Die letzte hatte einen Virus in sich getragen, der noch nicht zum Ausbruch gekommen war, wie ich später feststellte. Ein Grippevirus. Keine Seltenheit jetzt im kalten und nebligen November. Und doch ironisch, bedachte man, dass eine normale Erkältung in der Vergangenheit die Verwandlung sogar begünstigt hatte. Doch ich war gesund, hatte trotz aller Untersuchungen keine Anzeichen von Krankheit erkennen können und mich die letzten zwei Wochen in Quarantäne befunden. Ich hatte alles Menschenmögliche getan. Und dennoch hatte ich Angst. Furchtbare Angst. Angst vor dem Schmerz. Nein. Angst vor der Niederlage. Denn ich wusste, wenn ich vor dem Schmerz kapitulieren würde, wenn ich darunter zerbrechen würde, wenn ich sterben würde...« Shiho schluckte schwer. Selbst jetzt lief es ihr noch kalt über den Rücken bei dem Gedanken an die möglichen Konsequenzen. »Ich wusste, dass mit meinem Leben auch ein weiteres Leben erlöschen würde. Bereits jetzt sah ich die Hoffnung in Conans, nein Shinichis, Augen jeden Tag mehr und mehr schwinden, einer tiefen Leere Platz machen. Ich sah jeden Tag, wie er innerlich mehr und mehr starb. Ich war seine letzte Hoffnung, das letzte Licht in der tiefen Dunkelheit, die sich Conan Edogawa nannte und auf den Beinen eines Siebenjährigen die Welt erlebte, jeder Schritt wie aus Blei gegossen. Und eines Tages würde er endgültig versinken. Ich wusste es. Hatte es am eigenen Leib durchlebt.« Der Blick der jungen Wissenschaftlerin trübte sich für einen kurzen Moment. Ja... Sie hatte es erlebt, war versunken. Hatte ihrem Leben ein Ende setzen wollen, als alle Hoffnung erloschen und nichts mehr verblieben war um sie zu halten. Doch das Ende war nicht gekommen, selbst der Tod hatte sie an jenem trostlosen Tag verraten. Widerwillig hatte Shiho ihr neues Leben angenommen, es genutzt und heute war endlich der Tag gekommen gewesen, ihre wahre Aufgabe zu erfüllen. Zum ersten Mal zeichnete sich ein kleines Lächeln auf den Lippen der jungen Frau ab. Sie wusste, sie hatte das Richtige getan. Wusste, sie hatten den Weg beschritten, der sie beide ins Licht führen würde. Shinichi würde endlich wieder im Licht seines eigenen Lebens stehen und sein Glanz würde auch ihre Welt erhellen. »Ich wusste, wenn ich versagte, würde dieses Licht vielleicht auf ewig verlöschen. Nein, sogar mit Sicherheit verlöschen. Und dennoch konnte ich nicht anders. Ich konnte nicht anders, als den letzten finalen Versuch an mir selbst durchzuführen. Wenn ich starb, so würde sich sein Licht verdunkeln, vielleicht sogar gänzlich entschwinden. Doch es an ihm zu testen, würde im Falle eines Versagens das sichere Verlöschen seiner Lebensflamme bedeuten. Und der Verlust seines Lichtes würde noch so vielen Menschen mehr auf dieser Welt das Licht entreißen.... Nein. Das konnte und wollte ich nicht verantworten.« Shiho lächelte gequält. Ja, sie wollte nicht die Verantwortung für das Leid anderer Menschen haben. Sie wollte nicht, dass Ran ihre große Liebe verlor. Wollte nicht, dass das Mädchen, dass wie eine große Schwester zu ihr war und ihr sogar das Leben unter Einsatz ihres eigenen gerettet hatte, den einzigen verblieben Halt in ihrem Leben verlor, der in Form von Conan ihre Tage erträglich machte. Zudem.. Shinichi hatte Eltern, die sich um ihn sorgten, egal wie oft er über sie schimpfen mochte. Er hatte Freunde, denen er etwas bedeutete. Egal ob nun sein Kollege und Rivale Heiji Hattori oder Genta, Mitsuhiko und Ayumi, die ihn bewunderten. Und auch der Professor hing an dem kleinen frechen Jungen, der sich früher immer nur über seine Experimente lustig gemacht hatte und nun so sehr auf eben jene Erfindungen vertraute. Shiho schluckte. Nein, das konnte sie all jenen Menschen nicht antun. Das konnte sie sich selbst nicht antun. »Sorgsam hatte ich alle meine Notizen an einem geheimen Ort verwahrt und eine Notiz in meinen Unterlagen hinterlassen. Sollte es schiefgehen, würde er diese finden. Würde die Hinweise entschlüsseln und die Dokumente finden. Zusammen mit einer genauen Analyse sämtlicher potentieller Fehlerquellen, Varianten der Formel und detaillierten Versuchsabläufe mit den Labormäusen. Sollte ich scheitern, so würden andere auf diese Weise fortfahren können. Es perfektionieren können. Auf dass wenigstens er noch eine weitere Chance bekäme.« Weiterhin auf den Bildschirm starrend griff Shiho nach rechts, griff nach dem kleinen Plastikbecher, der ihr zuvor schon so gute Dienste geleistet hatte, und trank einen tiefen Schluck aus dem nun schon zum wiederholten Male frisch gefüllten Gefäß. Doch die Trockenheit in ihrer Kehle rührte nicht von äußerlichen Einflüssen her... »Ein letztes Mal atmete ich tief durch, warf einen letzten Blick in die Runde... bevor ich mit einer entschlossenen Bewegung die Kapsel in den Mund nahm und mit dem kühlen Nass aus dem Becher hinabspülte. Es dauerte nur wenige Minuten bis mein Kreislauf zusammenbrach, erste zittrige Schübe meinen Körper durchliefen und ich zusammengekrümmt auf dem Boden zusammensackte...« Erneut hielt Shiho inne, blickte mehrere Minuten lang unentwegt auf den Bildschirm, vor ihrem inneren Auge die bruchstückhaften Szenerien des weiteren Verlaufs, der vor allem von einem geprägt gewesen war: Schmerz. Glühendem, gleißenden, gellendem Schmerz. Dann, ganz langsam, hob sie ein letztes Mal die Arme, senkte ihre Hände über die Tastatur. »Doch ich habe es überstanden, Akemi, ich habe gesiegt. Habe triumphiert. Das Licht wird zurückkehren in seine Augen. Und auch meine Welt wird nun endlich wieder ein Stückchen heller werden, wenngleich du auf ewig meine einzige wahre Sonne bleiben wirst. Doch vielleicht vermag jenes Licht wenigstens eines: Mich vor den schwarzen Schatten der Nacht bewahren. Ich will daran glauben, Akemi, dass auch für mich ein kleiner Platz im Licht ist. Und wenn ich schon selbst nicht mehr zu scheinen vermag, so will ich wenigstens in seinem Glanz die Sicherheit spüren. Akemi... Ich werde dieses Licht beschützen. Ich vermochte es nicht, dein Licht zu erhalten. Doch ich werde alles dafür geben, dass seines nie erlischt. Für ihn. Und für mich.« Mit einem leicht melancholischen, aber auch zufriedenen Lächeln klickte Shiho auf den Senden-Knopf, fuhr anschließend den PC herunter und verließ das Labor. Shinichi würde sich noch bis zum nächsten Morgen gedulden müssen, doch es wurde Zeit, den Professor von seiner Sorge zu erlösen. Kapitel 6: Men in Black ----------------------- Titel: Men in Black Status: Abgeschlossen Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Charaktere: Conan Edogawa Pairing: keines Genre: Humor, Parodie Disclaimer: Die Figuren gehören Gosho Aoyama und ich verdiene keinerlei Geld mit dieser Geschichte. Anmerkung: Bin momentan leider sehr im Stress mit Uni und anderem. Dennoch wollte ich euch dieses kurze Schreibstück nicht vorenthalten. Es ist mit Sicherheit nicht sonderlich ernst zu nehmen, aber ich hatte Spaß beim Schreiben und der Vorstellung an sich. ^^ Anmerkung 2: Eine weitere FF für den aS-Zirkel (assoziatives Schreiben). Das bedeutet, der erste Satz war vorgegeben, und man sollte dazu eine Geschichte schreiben. Verwendeter Satz: 12 - "Er packte sie mit beiden Händen um die Kehle und schüttelte sie wie ein tollwütiger Hund.“ Kurzbeschreibung: Conan erhält ein ganz spezielles Geburtstagsgeschenk von Ai... Men in Black Er packte sie mit beiden Händen um die Kehle und schüttelte sie wie ein tollwütiger Hund. Wie er diese Puppe liebte. Und hasste. Und liebte. Conan wusste wirklich nicht so recht, wie er seine Gefühle für dieses Geschenk korrekt umschreiben sollte, aber dass diese beiden Extreme essentieller Bestandteil waren, daran gab es nichts zu rütteln. Mit einem letzten, zugleich wütenden und frustrierten, Schnauben beförderte er die schwarzgekleidete Gestalt mit den langen blonden Haaren und originalgetreuem Miniaturhut in die Ecke. Dort konnte sie der etwas bulligeren Gestalt im schwarzen Anzug und Sonnenbrille, sowie einer blonden Schönheit im, ebenfalls schwarzen, Cocktailkleid Gesellschaft leisten. Was hatte Ai sich nur dabei gedacht, als sie diese Miniaturen ihrer Erzfeinde angefertigt hatte? Wobei wahrscheinlich allein sein entgeisterter Gesichtsausdruck beim Auspacken des Geburtstagspäckchens Belohnung genug gewesen war für die rotblonde Wissenschaftlerin mit der spitzen Zunge. Und letztere hatte er auch sogleich zu spüren bekommen. „Ich dachte mir, dass ein etwas weniger gefährlicheres Hobby besser für dich wäre“, hatte sie mit zuckersüßer, kindlicher Stimme gemeint und dabei die ganze Runde angestrahlt. Conan verzog allein beim Gedanken daran das Gesicht. Wenigstens hatte er Ran davon überzeugen können, dass er nun nicht zum Puppenfan mutieren und eine Erweiterung der Kollektion benötigen würde. Oder gar Kleidung und Accessoires. Dennoch fand Ran die ‚Agentenfamilie‘ ja wirklich absolut hinreißend und zum Knuddeln, ebenso wie Kazuha. Hattori hingegen hatte den ganzen Abend über ein breites Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Dennoch musste Conan mittlerweile, einige Tage später, zugeben, dass die Puppen durchaus nicht schlecht waren. Man konnte sie prima erwürgen, schütteln, schlagen. Selbst für einige Mordaufbauten und -szenarien hatte er sie bereits verwendet. Wirklich vielseitig verwendbar, diese drei schwarzen Stoffgestalten. Nicht dass er sich natürlich irgendwelche Erfolge davon versprach. Selbst Rans Stecknadeln hatten nur zufällig ihren Weg in sein Zimmer gefunden. Aber sie verfügten doch über ein erstaunliches Potential, wenn es darum ging seinen Stresspegel zu senken. Etwas, das er nach einem weiteren Tag ohne nennenswerten Erfolg in der Aufspürung der realen Vorbilder auch wirklich gebrauchen konnte. Ein leichtes Grinsen zierte die Lippen des kleinen Jungen, während er Mama Vermouth, Papa Gin und Onkel Wodka wieder aufsammelte und die drei Gestalten ordentlich nebeneinander ins Regal setzte. Vielleicht sollte er Ran doch noch irgendwann um eine Erweiterung der ‚Familie‘ bitten. Vorzugsweise eine weitere Dame. Rotblond. Und mit weißem Laborkittel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)