Liebe auf den ersten Blick von Ilona_Delagun (Beiß mich doch) ================================================================================ Kapitel 1: Anfang und Ende -------------------------- Sally spaziert am Stand entlang. Sie ist im Urlaub hier und hatte nicht schlafen können. Aus irgendeinem Grund hatte es sie zum Meer gezogen. Jetzt ging sie ganz nah an den Wellen entlang. Lässt sich das Wasser um die nackten Füße spülen. Ein sehr schönes Gefühl. Es hat etwas von Freiheit. Irgendwann kommt sie zu einer Steinansammlung. Sie setzt sich auf einen Stein und lässt ihren Blick schweifen. Die Landschaft ist so still und einsam. Genau so wie sie sich fühlt, seit Ihr Freund sie verlassen hat. Irgendwie wird sie das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Um nicht ganz allein mit der Stille zu sein, greift sie nach ihrem MP3-Player. Leise erklingt Musik: Even though your heart always changes Why didn't I notice it earlier? At least, your heart won't feel pain Now, for the first time (i'll) tell (you) the last words < Sally seufzt. Genau die richtige Musik zu ihrer Stimmung. Sie lächelt leicht. Ihr Player hat sie noch nie enttäuscht. Immer findet er die richtigen Lieder zur richtigen Zeit. Erneut lässt sie ihren Blick über die Landschat fahren. Die Wellen brechen sich leise am Strand und der Mond scheint hell in dieser sternklaren Nacht. So unheimlich und doch so schön. >The sad days, also the painful days, all bound together All of them will become lost. The two minds that loved each other withers. It is impossible to return This time, really Goodbye... < Noch immer ist dieses beklemmende Gefühl da. Warum nur wurde sie dieses nicht los? Als es hinter ihr knackt, wirbelt sie herum. Ihre Nerven sind völlig angespannt. Fast schon panisch springt sie auf, als sie erneut ein Geräusch aus dieser Richtung hört. Irgendwas kam dort. Sie sieht einen Schatten, der sich hinter einer Tanne, die auf den Klippen stehen, duckt. Sie kann ein Schnüffeln hören. Panik brandet in ihr hoch. Es hat es auf sie abgesehen, dass weis sie genau. Vorsichtig und leise wich sie zurück. Doch nach ein paar Schritten wirbelt sie herum und läuft. Hört wie das etwas ihr folgt. Ohne sich umzudrehen rennt sie. Läuft einfach nur. Weg! Weg von dem was auch immer ihr folgt. Sie kann ein kurzes Heulen hinter sich hören. Wagt es nicht sich um zu drehen. Sie hält erst an, als sie vor ihrer Haustür steht. Fast schon ängstlich dreht sie leicht den Kopf nach hinten, doch dort ist nichts. Die ganze Straße ist leer. Stille herrscht um sie herum. Langsam zweifelt sie, dass dort etwas gewesen war. „Ruhig Blut.“, sagt sie zu sich selber. Mit noch immer zittrigen Händen angelt sie in ihrer Hosentasche nach ihrem Schlüssel. Als sie endlich den Schlüsselanhänger zwischen ihren Fingern spürt, reist sie ihn heraus und hasstet ins Zimmer. Erst als sie die Tür hinter sich geschlossen hat atmet sie durch. Was war das nur gewesen. War eigentlich auch egal. Hier war sie sicher. Vorsichtig tastet sie nach dem Lichtschalter. Der ganze Raum ist plötzlich hell erleuchtet. Sie rappelt sich auf und geht in die Küche. An schlaf war nicht mehr zu denken, also macht sie sich daran das Frühstück für die anderen vorzubereiten. Sie deckt den Tisch und macht Spiegeleier. So langsam beruhigt sie sich. Der Geruch nach Kaffe scheint die anderen Mitglieder ihrer Reisegruppe aufzuwecken. Noch schläfrig taumelt ein junger Mann in den Raum. „Guten Morgen Tobi. Hab ich dich geweckt?“ „Nein. Ich war schon wach. Hab aber nicht besonders gut geschlafen. Was gibt es denn Schönes zum Frühstück?“ „Ei und Speck.“ „Das ist ja wunderbar.“, ertönt eine glockenhelle Stimme. Die Tür öffnet sich erneut und eine Frau tritt ein. Sie grinst wie ein Honigkuchenpferd. „Du hast wohl gar nicht geschlafen, wa?“ „Nein Susan.“, sagt Sally. „Setzt dich es gibt Frühstück.“ Als sie alle sitzen und sich über das Essen hermachen, unterhalten sie sich darüber, was sie den Tag über machen wollen. Sally erzählt nichts von ihrem Ausflug, die anderen hätten sie nur ausgelacht. So verbrachten sie den Vormittag jeder für sich und trafen sich am Nachmittag zu einer Parade, die im Ort stattfand. Sally hatte die Wohnung den ganzen Vormittag nicht verlassen. Sie hatte aufgeräumt und hatte an der Nähmaschine für sich und die anderen Kostüme geschneidert. Verkleidet kamen sie auf den Festplatz. Tobi als Hund und Susan als seine Besitzerin. Sie hat sogar einen Strick um seinen Hals gelegt, um ihn bei Fuß zu halten. Sally hatte lachen müssen, als Susan Tobi über den Flur geschleift hatte. Susans Kleidung ist sehr kurz und knapp gehalten, so dass sie immer wieder Blicke auf sich zieht. Im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen gefällt ihr sehr gut und vor allem, dass sich die Jungs für sie interessieren. „Die sind echt cool. Hattest du so viel Langeweile?“, fragte Susan. Sally nickt nur. Sich durch die Massen bewegend, betrachten sie die Stände. Tobi tippt sie an und zeigt in die Richtung einer Frau die als Katze verkleidet ist. Sie lachen und winken ihr zu. Freundlich winkt sie zurück. Auch wenn die Drei hier kaum jemanden kennen, sind alle sehr liebenswürdig zu ihnen. „Hey komm mal her.“, ruft Susan die beiden zu einem Stand. „Tobi wolltest du nicht deiner Freundin eine Brief schreiben. Hier ist eine tolle Postkarte.“ Tobi kauft eine der Karten, bevor sie sich weiter kämpfen. Sie lachen und scherzen. Werden von einigen Leuten eingeladen, weil sie sich so viel Mühe mit ihren Kostümen gegeben haben. Irgendwann verlier Sally die beiden anderen im Gewühl. Doch sie hatten abgemacht sich zu Hause wieder zu treffen. So macht Susan sich keine Gedanken. Sie schließt sich einer Gruppe an, die alle wie sie, als Vampir verkleidet sind. Sie unterhält sich mit einem der Jungen. Dieser gefällt ihr sehr gut. Seine schwarzen Haare stehen in einem sehr starken Kontrast zu seinen grünen Augen. Unter seinem Kostüm kann Sally leichte Muskeln sehen. „Möchtest du nicht an einen etwas weiniger lauten Ort?“, fragt er und lässt Sally unterharken. Sie lächelt ihn an, als hätte er sie völlig verzaubert. Sie setzten sich etwas abseits. „Wie heißt du eigentlich?“, fragt er. „Ich hatte das vorhin nicht verstanden.“ „Sally und du?“ „Fabian. Du bist hier im Urlaub oder?“ „Ja, du nicht?“ „Nein, ich wohne hier ganz in der Nähe.“ Sally ertappt sich als sie lächelt, wie ein Schulmädchen, wenn sie zum ersten Mal mit einem Jungen allein ist. „In dem Häuschen in er Nähe des Strandes. Mein Vater ist hier der Chef der Wasserpolizei.“ „Meinst du das Häuschen auf der Klippe.“ „Ja, woher kennst du das?“ „Ich war dort gestern Abend, weil ich nicht schlafen konnte. Ich bin dort spazieren gewesen.“ „Oh.“ Fabian unterbricht kurz das Gespräch und starrt zu einem Pärchen, das sich an einem Stand Holzmasken anschaut. „Du solltest dort nicht hingehen. Dort ist es gefährlich.“, meint er dann lächelnd. Aber ich kann dir einen anderen Ort zeigen. Da ist es sicherer und die Aussicht aufs Meer ist einfach fantastisch.“ „Gerne. Aber ich muss sicher bald nach Hause, die anderen suchen mich sicherlich noch.“ „Keine Sorge, es dauert nicht lange.“, frohlockt er und zieht sie auf die Beine. „Und wenn du jetzt noch nett zu mir bist und gleich deine Böse Seite zum Vorschein kommt?“ Fabian grinst sie an. „So einer bin ich nicht, keine Sorge. Wir machen nichts, was du nicht absegnest, Indianer Ehrenwort.“ Jetzt muss Sally lachen. Der Junge ist nicht nur nett, sondern auch außerordentlich lustig. Zusammen entfernen sie sich von den anderen Feiernden. Sie verlassen sie den Ort und gehen zum Wasser. Der Junge führt Sally zu einer kleinen Bucht. Um nach unten an den Strand zu gelangen, müssen sie einen Weg entlang, der durch ein Seil gesichert ist. Hatte er nicht gesagt, dass es hier sicherer wäre, fragt sich Sally. Dann sind sie auch schon unten. Und Sally muss sehr staunen. Hier scheint das Wasser viel blauer. Zudem sieht man an allen Seiten auf der Klippe Bäume wachsen. Es ist ein traumhaft schöner Ort, der zum verweilen einlädt. „Ist das hier schön!“, sagt sie und dreht sich im Kreis. Hinten an einer Seite der Klippe sieht sie eine Höhle. „Warte kurz hier.“, sagt Fabian. „Genau hier?“ „Jup!“, ruft er und läuft zu einem der Steine. Als er zurück kommt hat er eine Decke dabei und auch etwas zu trinken. „Ich bin öfter hier und habe schon einen kleinen Vorrat hier.“, erklärt er grinsend. Sally lächelt ihn noch immer an. Lässt sich auf die Decke fallen und schaut zum Meer. „Hast du gestern diesen wundervollen Mond gesehen?“, fragt Sally. „Ja, der war richtig schön. Bist du öfter nachts unterwegs?“ „Nur wenn ich nicht schlafen kann.“ „Deshalb dein Kostüm?“, fragte Fabian grinsend. „Ja, ich finde es toll. Eigentlich wollte ich einen Werwolf machen, aber ich weis nicht wie ich das machen soll.“ Fabian lacht. „Und dann stell dir mal vor, du wärst mir dann über den Weg gelaufen. Wo man doch weis, das Vampire und Werwölfe sich nicht mögen.“ „Na dann ist es ja doch besser, dass ich ein Vampir bin.“. Sie lachen. Fast schon gemeinsam lassen sie sich nach hinten fallen. Mit geschlossenen Augen liegt Sally da. „Woher weist du, dass Werwölfe und Vampire sich nicht mögen?“, fragt sie. Hört wie der Junge lacht. „Das weis ich aus Büchern. Ich bin eine Leseratte weist du. Hier ist in den Wintermonaten immer nicht so viel los und da muss man sich ja die Zeit ein wenig vertreiben.“ Es ist einfach herrlich hier, denkt Sally. Am liebsten würde sie nie mehr von hier verschwinden. Ihr wird schwer ums Herz, als sie an zu Hause denkt. Als ein Schatten über sie fällt, öffnet sie die Augen. Fabian grinst sie an. „Na träumst du?“ „Ein bisschen.“ Aus einem Gefühl heraus küsst sie den Jungen über sich. Dieser scheint erst etwas geschockt, erwidert ihn dann aber. Sie spürt seine Hand an ihrem Gesicht und will in seinen Armen versinken. Sie schließt die Augen und geniest es einfach. Doch plötzlich riss Fabian sich los. Sally schlug die Augen auf. „Entschuldige.“, sagt er und erhebt sich. Sally starrt ihn verwundert an. „Wofür?“, fragt sie. Fabian hat ihr den Rücken zugekehrt. Er ballt die Hände zu Fäusten. „Für alles.“, sagte er. Wirbelt herum. Ein Gesicht hat sich völlig verändert. Es ist mit Fell bedeckt und zu einer Fratze verzerrt. Sally kreischt. Über den gesamten Körper, des Jungen breitete sich Fell aus. Er knurrt und faucht. Panisch rappelt Sally sich auf und weicht vor dem Jungen zurück. Er folgt ihr mit leichten schritten. Geifer läuft ihm aus dem Maul. Sally ist wie gelähmt, kann sich kaum rühren. Wollte eigentlich weg laufen. Einfach laufen und alles hier hinter sich lassen. Die Gedanken vom Abend kommen wieder hoch. Seinen Schatten hatte sie gesehen. Werwolf, das Wort erschien einfach in ihren Gedanken. Aber die gibt es doch nicht, sagt ihr Verstand. Sie wich noch weiter zurück. Hob abwehrend die Hände, als ob sie einem aggressiven Hund gegenüberstehen würde. Dann stürzt er sich auf sie. Reist sie zu Boden. Seine kalte Schnauze berührt ihr Gesicht. Sie kann seinen verwesenden Atem riechen. Übelkeit kommt ihr die Kehle hoch. Panik durchwallt ihren Körper. Sie versucht die Bestie von sich zu drücken. Seine Kleidung war zerrissen. Jetzt zeigten sich die Muskel auf seinem Körper ganz deutlich. „Nicht. Lass mich“, schreit sie. Spürt wie die Krallen der Bestie sich durch ihre Kleidung in ihr Fleisch bohren. Jetzt schreit sie vor Schmerzen. Doch die Schreie werden von den tosenden Wellen des Meeres verschluckt. Ängstlich schlägt sie auf seine Brust. Wobei ihr gleich klar ist, das es keinen Sinn macht. Ihre angstvoll geweiteten Augen begegnen seinem Blick. Gier steht darin, doch auch etwas wie furcht, vor dem was er zu tun im Begriff ist. Daraus schöpft Sally Mut. „Du willst das doch gar nicht.“, schreit sie verzweifelt. „Du warst so freundlich zu mir vorhin und jetzt willst du mich töten.“ Die Bestie knurrt. Fletscht die Zähne, doch es greift sie nicht weiter an. Sally merkt, dass sich die Krallen zurückziehen. Sie spürt wie er zittert. Ein wütendes und zugleich enttäuschtes Heulen kommt von ihm. Sally versucht ihn wieder von sich zu drücken. Drängt ihre Panik zurück. „Warum willst du das tun?“, fragt sie ruhig, aber bestimmt. Wundert sich selber, warum ihre Stimme so fest ist. Er weicht zurück. Langsam und Sally sieht Tränen in seinen Augen funkeln. Er wendet sich ab. Gibt Sally die Möglichkeit sich zu erheben. Schmerzen durch zucken ihren Körper, so das sie aufstöhnt. Spürt wie Blut über ihren Rücken rinnt. Den Werwolf vor ihr wandelt sich wieder. „Ich… ich kann dich nicht gehen lassen.“, sagte der Junge. Tränen fließen über sein Gesicht. Sally weicht etwas zurück. Ihre Panik hat sie im Griff. Weis aber immer noch nicht warum sie so ruhig ist. Werwölfe, schießt es ihr durch den Kopf. Die gibt es doch gar nicht. Oder doch? Jetzt wo ihr Leben nicht mehr unmittelbar in Gefahr schwebt, kann sie wieder denken. Sie kämpft alle ihre bedenken herunter. Dann tritt sie wieder zu dem Jungen. Legt eine Hand auf seine Schulter und küsst ihn sanft auf die Lippen. Spürt wie er zittert. „Ich will doch gar nicht gehen.“, flüstert sie. „Aber ich bin ein Monster.“ „Das bist du nicht, sonst hättest du mich getötet.“ Noch immer flossen Tränen über sein Gesicht. Er zieht sie an sich und küsst sie. Will sie nie wieder los lassen. Auch sie hält sich an ihm fest. Völlig vergessen, dass sie in einer anderen Welt lebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)