Sternenhimmel von RenPy (stars above us) ================================================================================ Kapitel 9: Zwei Jahre --------------------- So~ Es ist wieder so weit. Hier kommt das neunte Kapitel. Vielen Dank fürs Kommi und ich wünsche viel Spaß beim lesen. Kapitel 10: Zwei Jahre Es war Zeit für die Bekanntgabe der Gewinner. Als dritter Platz wurde eine reine Mädchengruppe benannt. Die waren aber auch echt süß. „Und weiter geht es. Eine sehr eindrucksvolle Band wie die Jury fand. Den zweiten Platz bei diesem Wettbewerb machen Kisaki Project!“, kündigte der dicke Mann vom Vortag an. Ein breites, fieses Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Da hatte sich unser lieber Ex-Bassist wohl überschätzt, was? „Und nun zu den Gewinnern.“ Nervös begann ich zu zittern. Wir mussten es einfach geschafft haben. Plötzlich ergriff Kyo meine Hand. „Ganz ruhig“, flüsterte er mir zu. Ich lächelte ihn kurz an, sah dann wieder zu dem dicklichen Mann auf der Bühne. „Unsere Sieger heißen Dir en grey!“ Das Publikum jubelte, ich selbst stand schweigend da. Ich hatte zwar damit gerechnet nachdem Kisakis Band nur zweiter wurde, trotzdem wirkte alles so unwirklich. „Darf ich die Gewinner jetzt auf die Bühne bitten?!“ Da ich keinerlei Anstalten machte mich auch nur einen Schritt in Richtung Bühne zu bewegen, zog Kyo mich mit sich, hinter den anderen her. Man half uns auf die Bühne und gemeinsam verbeugten wir uns vor den ganzen applaudierenden Menschen vor uns. Der runde kleine Mann trat auf uns zu und gab jedem von uns die Hand. „Herzlichen Glückwunsch. Ihr dürft zum Finale nach Kyoto fahren.“ Jetzt begann auch ich zu lächeln und genoss es einfach nur auf der Bühne zu stehen. Kyo hielt immer noch meine Hand und so hielt ich sie mit meiner nach oben, die Leute jubelten und klatschten. Wir hatten es geschafft. Später am Abend beschlossen wir unseren Sieg ausgiebig zu feiern, nur kannten wir uns hier kein bisschen aus. Wo konnte man denn am besten hingehen? Ich fragte an der Rezeption unseres Hotels nach, während Shinya mit seinem Handy nach Netz suchte, welches Toshiya schon gefunden hatte und freudestrahlend seinem Gesprächspartner über unseren Auftritt und unseren Sieg unterrichtete. Kyo und Die wirkten hingegen gelassen und rauchten. „Tut mir Leid, da kann ich ihnen leider auch nicht weiterhelfen.“, entschuldigte sich die junge Dame am Empfang. „Schon gut!“ Seufzend ging ich zu meinen Freunden zurück, da kam Kisaki auf uns zu. „Ich wüsste da einen Ort wo ihr hingehen könntet.“ Musste dieser Typ mir auch immer die Laune mit seiner Anwesenheit vermiesen? „Danke, kein Bedarf!“, knurrte ich ihn an. Das schien ihn jedoch nicht weiter zu stören, und so ging er mal wieder auf unseren blonden Sänger zu. Wir anderen waren Luft für ihn. Nicht das ich was mit ihm zutun haben wollte, aber es gefiel mir absolut nicht wie er sich gegenüber Kyo verhielt. "Herzlichen Glückwunsch zum Sieg, aber bei deiner Stimme hätte ich auch nichts anderes erwartet. Wirklich schade, dass du nicht in meiner Band singst." Ich könnte kotzen. Warum konnte dieser Typ uns und vor allem Kyo nicht einfach in Ruhe lassen. "Warum lässt du uns nicht einfach in Ruhe? Deine Band hat verloren, also was willst du noch?", murrte unser blonder Vocal, als könnte er meine Gedanken gelesen. Kisaki lächelte nur, doch es wirkte auf mich ein wenig scheinheilig. "Richtig, ich hab verloren. Deswegen möchte ich als Verlierer den Gewinnern eine schöne Siegesfeier bescheren. Also, was sagt ihr?" Wir sahen uns nur ratlos an. Das konnte niemals sein ernst sein, und er konnte doch auch nicht von uns erwarten, dass wir ihm glauben würden. Das seltsame daran war, dass wir auch noch zusagten. Wir hatten keine Ahnung wo wir hätten ein bisschen feiern können, wenn wir also nicht darauf hätten verzichten wollen, hatten wir keine Wahl als mit Kisaki feiern zu gehen, wie absurd es auch war. Sowieso, wie konnte ein Abend mit unserem Ex-Leader angenehm werden? Wenige Minuten später hatten wir uns in einer doch sehr angenehmen Kneipe niedergelassen, das musste man Kisaki wirklich anerkennen, er hatte Geschmack. Wir bestellten ordentlich Alkohol, das hatten wir uns verdient und mit der Zeit störte uns auch die Anwesenheit unseres ehemaligen Bandmitglieds nicht mehr. Es war, als würden wir etwas mit einem alten Freund unternehmen. Selbst Toshiya und Kyo waren nicht mehr so vom ersten Eindruck den sie von ihm bekommen hatten eingenommen. An sich schien es ein sehr lustiger Abend zu werden und ich fragte mich zwischen zwei Bieren warum ich Kisaki eigentlich so verabscheut hatte. Plötzlich war er so nett, wir kamen gut mit ihm klar. Und damals in der Band war doch auch allen in Ordnung gewesen, oder? Ich gab diesen Gedanken auf als Die mit mir ein weiteres mal anstoßen wollte. Nach einigen Stunden, davon ging ich aus, denn ich konnte meine Uhr nicht mehr lesen, war es doch sehr ruhig geworden. Es wurden nur noch einzelne Gespräche geführt. Der Alkohol machte sich bereits langsam in meinem Kopf bemerkbar, mehr als leise Unterhaltungen hätte ich also auch nicht ertragen können. Schon seit einer Weile schienen sich Kyo und Kisaki angeregt zu unterhalten und plötzlich kam eine gewisse Abneigung gegenüber Kisakis wieder in mir durch. Ich stand vom Barhocker, auf dem ich mich niedergelassen hatte, auf, schwankte kurz und versuchte das Dröhnen in meinem Kopf zu ignorieren. So tapste ich zu den beiden, stellte mich zwischen sie. "Na? Worüber unterhaltet ihr euch?" Ich schaute vor allem Kisaki an. Plötzlich fühlte ich ein Gewicht an meiner linken Seite, das ich beinahe umgekippt wäre. Kyo hatte sich an mich gelehnt, mit müden Augen schaute er mich an. "Ich möchte ins Bett!", murrte er ein wenig erschöpft. Da mischte sich Kisaki wieder ein. "Ich kann ihn ja schon mal zurück ins Hotel bringen. Und du sammelst noch den Rest der Truppe ein und kommst dann nach." Ohne weiter darüber nachzudenken stimmte ich zu und schaute den beiden kurz nach, als sie die Kneipe verließen. Das aufkommende ungute Gefühl ignorierend machte ich mich auf die Suche nach den anderen. Den rothaarigen Gitarristen fand ich, wie nicht anders zu erwarten, bei einer Frau. Sie war mindestens doppelt so alt wie er. Er musste wirklich einiges getrunken haben. Leider hat sein stinkender Atem wohl nicht gereicht um sie abzuschrecken und ihr die Zunge in den Hals zu stecken. Ich packte ihn hinten am Kragen und zog ihn von ihr zurück. Empört starrte er mich an, während die Frau einen kleinen Spiegel aus ihrem Dekortee hervorzauberte und ihre Haare richtete. "Lass uns Toshiya und Shin suchen und gehen. Und ich will jetzt keine Wiederworte hören!" Die nickte nur, verabschiedete sich kurz von der seltsamen Dame. Shinya und Toshiya fanden wir bei einem älteren Herren, der die ganze Zeit während die drei sich unterhielten, das Bein unseres Bassisten auf und ab streichelte. Die zwei musste wirklich voll sein, wenn sie das so hinnahmen. Mit Angst um die beiden zogen wir sie so schnell wie möglich weg von dem doch sehr lüsternblickenden Kerl. Zum Glück machte dieser keinerlei Anstalten uns aufzuhalten und die beiden zurück zu fordern. Ich unterrichte nun auch die anderen beiden, dass wir nun gehen sollten. "Und was ist mit Kyo?", fragte nun Shinya, der sich nach unserem Blondschopf umsah. "Kisaki ist schon mit ihm vorgegangen." Alle drei sahen mich mit einem mal entsetzt an. Ich war verwirrt. "Was ist?" Schweigen. "Na ja, wie kannst du Kisaki nur mit Kyo alleine lassen? Hast du denn nicht bemerkt wie der sich die ganze Zeit an ihn rangemacht hat? Ich weiß ja nicht.", meinte Toshiya unsicher und das ungute Gefühl kam wieder in mir hoch. Kisaki war schwul. Eine gewisse Panik breitete sich in mir aus. Wie weit würde unser Ex-Leader gehen? Ich betrachte die anderen, schnell konnten sie sich mit Sicherheit nicht voran bewegen und Toshiya machte jetzt schon den Eindruck als müsse er sich bald übergeben. "Ich laufe schon mal vor, okay? Kommt ihr einfach langsam hinter her.", teilte ich ihnen noch schnell mit bevor ich aus der Kneipe hetzte. So schnell ich konnte lief ich die Straße entlang, auf ein Taxi konnte ich nicht warten. Ich machte mir Sorgen, große Sorgen. Hatte ich nicht gesagt ich würde Kyo nie wieder alleine lassen? Warum hab ich die beiden nur gehen lassen? Es war kalt, in meinem T-Shirt war es doch recht kühl. Eine leichte Gänsehaut überzog meine freien Arme. Ich hätte nicht so viel trinken sollen, hielt ich mir selbst eine Strafpredigt. Meine Ausdauer konnte man gar nicht mehr als solche bezeichnen, doch ich musste mich dazu zwingen weiter zu laufen. Nur nicht stehen bleiben. Die Seitenstiche ignorieren. Es war jetzt ungefähr zwei Jahre her. Wir hatten unsere Band gerade erst gegründet. Kisaki hatte viel Zeit beim Direktor verbracht um für uns einen Probenraum zu organisieren. Schließlich bekamen wir den alten Schuppen hinter der Schule. Das war zwar nicht gerade der schönste Ort zum Üben, aber uns hatte er gereicht. Anfangs hatten wir sogar noch einen Sänger, aber auch keine vernümpftigen Texte. Wir hatten aber nicht lange gesangliche Begleitung zu unserer Musik. Kisaki hatte unseren damaligen Vocal ganz schön fertig gemacht, ihn bei jeder Kleinigkeit kritisiert, sodass er es nicht ausgehalten hatte und ausstieg. Kisaki sagte immer, er hätte keinerlei Talent gehabt, da wären wir auch ohne ihn besser gewesen. Er war der Leader, er hatte Recht. Außerdem waren wir zu dem Zeitpunkt ja auch noch befreundet, während wir unseren Vocal kaum gekannten hatten. Er hatte sich auf eine Anzeige von uns in der Schülerzeitung gemeldet. Daher stellten wir uns alle auf seine Seite, es war schon in Ordnung was er tat. Wenn es für die Band so besser war, wie er meinte, warum hätten wir auch etwas dagegen haben sollen? Kisaki hielt sich schon immer für etwas besseres. Doch wir hätten nicht gedacht, dass er auch auf uns herabsah. Vielleicht wollten wir das auch gar nicht wahr haben. Mit der Zeit mussten wir nur immer mehr feststellen, dass alles nach ihm gehen musste. Unsere Ideen und Vorschläge waren nicht relevant. Er war der Leader, er durfte bestimmen. Er bestimmte unsere ganze Musik. Es machte keinen Spaß mehr. Die Musik war nur noch Zwang. Ja, wir freuten uns fast schon als wir erfuhren, dass Kisaki umziehen sollte und nicht weiter diese Schule besuchen konnte. Doch trotzdem waren wir immer noch Freunde. Also organisierten wir eine kleine Abschiedsparty. Diese sollte bei mir zu Hause stattfinden, meine Eltern hatten nichts dagegen. Sie bereiteten sogar ein kleines Büffet vor. Und sie fuhren für das besagte Wochenende zu meinen Großeltern. Wir hatten also das ganze Haus für uns. Es sollte nur eine kleine Feier mit uns vieren werden, daher machten sich meine Eltern keine Sorgen. So gegen sieben waren wir auch schon komplett. Wir hatten zuvor noch nie Alkohol getrunken, daher waren wir ziemlich überrascht als Kisaki plötzlich mit zwei Kisten Bier ankam. Natürlich waren wir nicht abgeneigt und so haben wir ein Bier nach dem anderen geleert. Und genauso schnell fingen wir auch an zu schwanken, ohne Grund zu lachen und leider auch zu kotzen. Im Großen und Ganzen hatten wir echt unseren Spaß. Doch dann fing es an. Ohne jeden Grund begann Kisaki plötzlich an über uns herzuziehen. Er machte unsere Musik schlecht, meinte wir könnten überhaupt nicht mit unseren Instrumenten umgehen und beleidigte uns in jeder sich bietenden Gelegenheit. Und schon war die schöne Stimmung dahin gewesen. Ich beschloss mit Kisaki darüber zu reden, was das denn sollte und zog ihn mit mir aus dem Raum. Das hätte ich lieber sein lassen sollen. Er fasste es völlig falsch auf und mir wurde bewusst, dass er immer nur die anderen runtergemacht hatte, niemals aber mich. Er drückte mich gegen die Wand. Zu meinem Bedauern war er stärker als ich, ich konnte mich nicht von ihm befreien. Er begann mich zu streicheln, grinste. Ich hatte Angst, so war er noch nie gewesen. Am Alkohol konnte es aber nicht liegen, denn er hatte von uns am wenigsten getrunken. Genaugenommen hatte er eigentlich gar nichts getrunken, sondern immer nur uns neue Flaschen zugesteckt. Ich war wie erstarrt als er plötzlich näher kam und begann mich am Hals zu küssen. Ich wollte mich wehren, doch ich konnte nicht. Als hätte ich unter Schock gestanden. Erst als sich seine Hand unter mein T-Shirt schob, reagiert ich und schubste ihn von mir weg. Vielleicht dachte er, er hätte bereits gewonnen, sonst hätte ich wohl nicht genug Kraft dazu gehabt. Wütend sah er mich an, und entgegen jeder Erwartungen ging er einfach und verließ das Haus. Den anderen hatte ich nie etwas davon erzählt. Danach hatte ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen, er ist ja auch ein paar Tage später umgezogen. Ich war auch froh ihn nicht mehr sehen zu müssen. Nicht nur weil er versucht hatte sich an mich ran zu machen, sondern auch weil ich einen ziemlichen Einlauf von meinen Eltern bekommen hatte, als sie herausfanden, dass wir Alkohol getrunken hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)